Energiewende : „Ein ungelöster Sachverhalt“ )*

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Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*

Die Bedeutung der Windkraftanlagen für den Insektenschwund wird ignoriert –

Das Thema wird tabuisiert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

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In der Wochenzeitung „Die Zeit“ ist erstmals das ökoindustrielle, mit der Politik vernetzte Kartell beschrieben worden, das der US-Amerikaner Hal Harvey seit 20 Jahren in Deutschland, Europa und weltweit aufgebaut hat, um sein persönliches Ziel durchzusetzen: Die globale Elektrifizierung der Mobilität auf Basis von Wind- und Solarstrom. Es heißt, Harvey sei einer der mächtigsten Lobbyisten der Welt. Die von ihm kreierten Denkfabriken und Lobbyorganisationen wie Agora-Energiewende haben demnach jüngst der Bundesregierung fast wörtlich die Gesetze zur Erreichung der sogenannten Klimaneutralität sowie zum Auslaufen der Verbrennerautos bis 2035 in die Feder diktiert.

Bewusste Verschleierung

Noch viel schwerwiegender ist der Demokratieverlust, wenn Wissenschaftler entgegen den eigenen Erkenntnissen und den Erkenntnissen ihrer internationalen Kollegen die immer gravierenderen Umweltschäden verschweigen, die infolge des Tuns und Handelns dieser Organisationen entstanden sind und galoppierend weiter zunehmen. „Wenn Wissenschaft zum Schweigekartell wird, dann wird aus einer Forschungsgemeinschaft eine Glaubensgemeinschaft. Doch Glauben statt Wissen passt viel besser zum aktuellen Zustand von Politik, Justiz, Behörden und Journalismus.“ Hinter dieser Feststellung steckt die langjährige Erfahrung des Geschäftsführers einer Beraterfirma, dessen Name der Redaktion bekannt ist.

In der Tat lassen etwa die Gutachten des Umweltbundesamtes zu den internen und den absichtlich nicht erforschten externen Kosten durch Windkraft und Photovoltaik auf eine bewusste Verschleierung unvorstellbar großer Umweltschäden schließen – hierzulande und weltweit überall dort, wo rücksichtslose Politik und rücksichtslose Bergbaukonzerne zusammenwirken, um Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, damit die von den Dienstleistern des fernen Strippenziehers erzeugte Gier nach Seltenen Erden, Kupfer und Lithium befriedigt werden kann, auch mit Hilfe von Kinderarbeit. Unterdessen propagieren Norddeutscher Rundfunk (NDR), Bayerischer Rundfunk (BR) und andere Medien weiterhin diese „saubere Energie“.

Politisch unkorrekte DLR-Studie

In dieser Spur fährt sogar das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Am 16. März stellte die neue BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm den dritten und letzten Band der Roten Liste zu den wirbellosen Tieren vor. Danach sind mehr als ein Viertel der Insekten bestandsgefährdet, insgesamt 26,2 Prozent von knapp 6750 neu bewerteten Insektenarten.

Neben vielen anderen Ursachen für diese beunruhigende Entwicklung hat der starke Ausbau der Windparks in Deutschland einen nicht unbeträchtlichen Anteil zu dem Insektenschwund beigetragen. Dies ergab eine 2019 veröffentlichte Modellstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Danach werden pro Jahr mindestens 1,2 Billionen Fluginsekten während ihrer Migration zu neuen Brutplätzen von den Rotorblättern der Windräder getroffen. Die Zahl berücksichtigt nur Tiere, die sichtbare Rückstände auf den Rotorblättern hinterließen.

Eine diesbezügliche Anfrage an das BfN wurde nach zwei Monaten lapidar beantwortet: „Der Betrieb von Windenergieanlagen gehört nach derzeitiger Kenntnis nicht zu den Ursachen oder Mit-Ursachen des Insektenrückganges.“ In der Tat fehlt in der schmalen Literaturliste der Hinweis auf die DLR-Studie.

Wegen des ungeheuerlichen Vorgangs wandte sich die PAZ an Christian Voigt vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der selbst einschlägig geforscht hat. Die Antwort traf postwendend ein:

„Es wundert mich nicht, dass mein Artikel nicht zitiert wurde, da dieser … lediglich einen Diskussionspunkt aufwirft. Relevanter ist vielmehr, dass die DLR-Studie, auf die sich meine Arbeit bezieht, nicht zitiert wurde. Die Studie von Trusch et al. ist völlig nichtssagend, da lediglich an einer einzigen Windenergieanlage (WEA) Erhebungen durchgeführt wurden. Deshalb ist dieser Artikel auch in einer Zeitschrift publiziert, die nicht den allgemeinen Qualitätskriterien von wissenschaftlichen Publikationen entspricht.“

„Der Insektentod an WEA ist somit ein ungelöster Sachverhalt, der näher untersucht werden müsste. Dies ist jedoch methodisch schwierig und die Politik und die Ämter scheuen sich mit allen Mitteln davor, den Insektenschwund mit WEA in Verbindung bringen zu wollen.“

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  24. Juni 2022, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin  Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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US-Öko-Lobbyisten bestimmen ohne demokratische Legitimierung Europas Wirtschaftspolitik

Das Wochenblatt Die Zeit porträtiert den mächtigsten Klima-Lobbyisten der Welt – den medial völlig unbekannten Hal Harvey aus Colorado. Seine Hauptwaffe: Milliarden von Dollar aus Nachlässen philanthropischer Superreicher.

In sozialen Medien wird gerne von ominösen Weltenlenkern fabuliert, die nach 100 Jahre alten Plänen von Coudenhove-Kalergi und anderen Fantasten die Demokratien des Westens ethnisch und wirtschaftlich umbauen („transformieren“) wollten, und dazu von ihnen gedungenen Politikern wie Merkel, Putin, Biden oder Johnson Befehle gäben.

Solche Verschwörungstheorien sind heuer beliebt, aber nichts anderes als das Gegenstück zu den Erzählungen der kulturellen Elite, in denen es vor Rechtsradikalen, giftigem Kohlendioxid und Superviren nur so wimmelt.

Oder? Denkt man – tatsächlich lieferte aber ausgerechnet Die Zeit (Nr. 25, 15.6.22) aus Hamburg, eines der wichtigsten Haltungsjournale im deutschsprachigen Raum, ein Portrait von Hal Harvey, einer grauen Eminenz hinter dem weltweiten weitverzweigten Klima-Öko-NGO-Netzwerk, das selbst die EU nicht mehr durchschaut. 2016 hatte man in Brüssel tatsächlich einmal versucht, die verschachtelten finanziellen Beziehungen zwischen all den Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen, Hilfswerken und sonstigen angeblich sozialen und ökologischen Institutionen zu entflechten. Man gab irgendwann auf – so dicht ist das meist steuerfinanzierte NGO-Netz bereits.

Daß selbst die „seriösen“ Hilfswerke bis zu 40% der eingeworbenen Spenden und Steuergelder für ihre „Verwaltung“ (sprich: üppig dotierte Managerposten) verbrennen, ist noch bis vor einigen Jahren in den Massenmedien thematisiert worden. Heuer eher nicht mehr, da zum Beispiel der Spiegel und andere mittlerweile von ebensolchen NGOs per Spende finanziert werden (Gates etc.).

Hal Harvey geht nicht in Talkshows und besucht keine Demonstrationen, weswegen er in den Medien nicht bekannt ist. Dennoch ist er seit den Nuller Jahren einer wichtigsten Klima-Öko-Lobbyisten der Welt. Er studierte in Stanford/Kalifornien Energietechnik, Physik und Politik. Statt in der Industrie oder Forschung arbeitete er danach in NGOs, die sich gegen Atomwaffen einsetzen; Ende der 80er für die Rockefeller-Stiftung und den Pew Charity Trust, in deren Auftrag er die erste Klima-NGO gründete, den Energy Trust. 2002 wurde er der Chef des Umweltprogrammes der William-Flora-Hewlett-Stiftung – und das klingt nicht nur nach Hewlett-Packard. 2020 hatte diese Stiftung sagenhafte 13 Milliarden Dollar zur Verfügung. Wenig im Vergleich zum Haushalt westlicher Flächenstaaten wie Deutschland, Österreich oder Schweiz, denkt man vielleicht beim ersten Lesen. Denkste – in vielen Fällen reichen wenige Publikationen an genau der richtigen Stelle, um den Tenor der weltweiten Medien zu bestimmen, nicht nur der westlichen.

Beispiel gefällig? Die Corona-Krisenpolitik liefert ein besonders schönes: Die Erzählung von der „Zoonose“ des Corona-Sars2-Virus, der Herkunft aus der Urwald-Fledermaus, geht auf das mittlerweile berühmt-berüchtigte Treffen von Christan Drosten, Peter Daszak, Francis Collins und Anthony Fauci im Februar 2020 zurück. Man hatte sich auf die Zoonose-Geschichte geeinigt, um die Laborherkunft zu vertuschen, und publizierte dies in einem Offenen Brief in The Lancet.

Wenn so wenig reicht, um Narrative in sämtlichen Massenmedien des Planeten zu verbreiten, kann man sich vorstellen, zu was ein geschickter und erfahrener Lobbyist wie Hal Harvey in der Lage ist. Der Zeit-Artikel sagt es sogar ganz offen, schon in der Einleitung des Artikels:

„Der Amerikaner Hal Harvey verteilt weltweit Hunderte von Millionen an Organisationen, die Programme für Regierungen schreiben – und in Deutschland Staatssekretäre stellen.

(…) (Er) hat Organisationen aufgebaut, ohne die der Diesel-Skandal von Volkswagen 2015 nie bekannt geworden wäre*. Ohne Harvey rollten heute nicht mehr als 800.000 Elektroautos allein auf deutschen Straßen. Selbst als das Europaparlament vergangene Woche beschloß, daß in der EU von 2035 an keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen, hatte das mit Harvey zu tun.“

Als EIKianer sitzt man mit offenem Mund da, wenn man liest, wie ehrlich eine ausländische Einflußnahme an jeder demokratischen Legitimierung vorbei von einer etablierten Zeitung zugegeben wird. Bei der Gegenseite hingegen pocht man auf Einhaltung der Verfassung: In den USA wurde z.B. eine (erfundene) Geschichte 2016 breitgetreten, nach der Donald Trump Gelder aus Rußland erhalten habe. Und im Spiegel war einmal die Stilblüte zu lesen,

„(EIKEs) Partnerorganisation ist ein amerikanisches Institut, das wiederum Spenden eines Milliardärs bekommt, der als einer der größten Geldgeber von Donald Trump gilt.“

Indirekte Serien-Kontaktschuld sozusagen. Kein Nachweis von gar nichts, aber „Framing“, um uns in den Geruch ausländischer Fernsteuerung zu bringen. Die ferngesteuerte Zertrümmerung der deutschen Automobilindustrie durch einen amerikanischen NGO-Manager hingegen wird dreist zugegeben.

Auch wenn der gemeine Zeit-Leser es nicht wissen mag, der Diesel-Skandal von Volkswagen fußte auf den unrealistisch niedrigen Grenzwerten für Abgase, eingefädelt von der Deutschen Umwelthilfe, auf die die VW-Manager mit dem Software-Betrug reagierten statt mit Gegen-PR und Lobbyismus. Warum eigentlich? Hat der größte Autohersteller der Welt nicht selber Milliarden, die er für PR-Spezialisten ausgeben kann? Sicher, und so jemanden wie Harvey hätten sie wahrscheinlich auch einkaufen können. Die Autobauer sind meist aber technisch und rational denkende Menschen, die sich nicht vorstellen konnten, daß sich deutsche und europäische Politiker von gewissenlosen Planwirtschaftsfans aus Übersee dazu bringen lassen, ihre wichtigsten Arbeitsplatzbringer zu schlachten. Beziehungsweise, daß kindliche und wirklichkeitsentrückte deutsche Grünen-Politiker mit geschlossenen Augen Wirtschaft und Infrastruktur zerlegen – so einer wie Harvey mußte nur helfen, letzte Hürden beiseite zu räumen.

Deutschland ist laut Artikel wohl das Hauptziel der postdemokratischen Machenschaften des Großlobbyisten. Einer seiner Helfer und Geldempfänger ist Bernhard Lorentz, der die von den Metro-Erben gegründete Mercator-Stiftung leitet, die er nach dem Vorbild seines amerikanischen Pendants auf „Klima“ trimmte. Beide erdachten bei einem Treffen in Kalifornien die von ihnen später finanzierten deutschen Agora-NGOs (Energiewende 2012, Verkehrswende 2016), ohne die nach Auskunft eines Referatsleiters im Berliner Umweltministerium man „aufgeschmissen“ sei. Und Robert Habecks neuer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium ist der alte Agora-Chef. Im Klartext: Regierungsaufgaben werden in Deutschland höchst offiziell an nichtgewählte oder anderweitig legitimierte Privatorganisationen übertragen. Damit nicht genug: Agora erhält nicht nur Millionenbeträge von Harveys Klima-NGOs, sondern auch von den Bundesministerien. Warum wählen wir eigentlich noch alle vier Jahre, wenn aus- und inländische Aktivisten die wichtigsten Politikfelder bestimmen, und sich zudem am deutschen Steuergeld bedienen?

Man darf sich fragen, ob Harvey und seine Stiftungskollegen tatsächlich grüne Naturschützer sind. Zweifel, daß Harvey ein Idealist ist, nährt schon der Zeit-Artikel selbst, den der Autor wohl in Trance geschrieben hat – seine eigenen Zeilen hätten in ihm eigentlich einen Verdacht wecken müssen. Zwar schreibt er, daß Hal Harvey um 1980 bei seiner Musterung den Eindruck erhalten habe, US-Kriege seien nur der Jagd nach dem Öl geschuldet. Unfug – die USA standen damals noch unter dem Eindruck des verlorenen Vietnam-Krieges, der der Eindämmung des Kommunismus diente – nennenswerte Ölquellen gibt es nicht in Vietnam. Erst der zweite Golfkrieg 1991 diente eindeutig dem Schutz des kuweitischen Öls, aber da war Harvey längst Öko-PR-Profi. Daß er schon in den frühen 1980er Jahren während des Studiums ernsthaft geglaubt haben soll, der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei der

„Schlüssel zu so vielem: Energiesicherheit, Luftverschmutzung, Klimawandel, nationaler Sicherheit“.

Den Wahrheitsgehalt dieses Satzes zweifelt immerhin auch der Autor des Zeit-Artikels an. Kein Wunder: „Energiesicherheit“ war in den 1970ern das große Thema, und es wurde vom Westen durch Kernkraft gelöst. „Klima“ war ebenfalls in den 70ern in den Medien, aber nur als „Eiszeit“. „Luftverschmutzung“ könnte man ihm halbwegs abkaufen, wobei die schmutzigste Industrie der USA längst abwanderte, und der Staat hatte auch schon für Luftreinhaltung gesorgt. „Nationale Sicherheit“ im Sinne von „Wirtschaftssicherheit“ – ja, das ist glaubhaft, denn er zerstört ja die dominante europäische Konkurrenz von GM oder Ford.

Daß Hal Harvey selber ein wohlhabender Profiteur der Industriezerstörung ist, deutet der Zeit-Artikel immerhin an: Der Redakteur traf den Lobbyisten in den Mandala Suites in Berlin – ein Apartement-Luxushotel, in dem Harvey wohl auch logiert. Und zu behaupten, daß ein Stiftungsmanager, der über die Zeit Milliarden Dollar bewegt, nicht selber Multimillionär ist, wäre naiv. Da haben wir auch schon den Grund für seine Berufswahl – als Elektroingenieur in der Industrie hätte der Lobbyist durchaus gut verdient, ein Häuschen in der Vorstadt, zwei Autos, die Kinder auf guten Colleges untergebracht. Aber etliche Millionen, und vor allem die politische Macht – das gab es nur mit dem „Philantropismus“, wie der Artikel Harveys Job beschreibt.

Die Studienwahl des jungen Harvey zeigte schon, was der Mann wollte (und was nicht) – welcher Ingenieurs- und Physik-Student belegt denn schon Politik als drittes Fach? In Stanford, wo man vor allem in MINT-Fächern richtig ackern muß? Da hatte jemand offenbar schon im Studium vor, sich nach dem Uni-Abschluß harter Ingenieursarbeit zu entziehen. Dieses Verhalten erinnert an die Strategie eines gewissen Gesundheitsministers, der pikanterweise auch an einer amerikanischen Spitzen-Uni masterierte.

* International Council on Clean Transportation ICCT




Der Wärmepumpengipfel

In Deutschland wird besonders gern gegipfelt und gewendet. Jetzt soll auch die Wärmewende kommen – also eine Abkehr von Wärme zu Kälte? Man gipfelt zur Wärmepumpe, es soll wieder einen Königsweg mit nur einer Technik als Erlösung geben. Die Lernfähigkeit unseres führenden Personals ist überschaubar.

von Frank Hennig

Im Zuge der Sektorenkopplung soll künftig auch der Wärmemarkt zunehmend auf Elektrizität basieren. Das hilft als Begründung für immer weiteren, ambitionierten, ehrgeizigen und ähnlich propagandistisch bezeichneten extremen Ausbau von Wind und Fotovoltaik.

Auch hier will man wieder alle Eier in einen Korb legen, auch hier werden Ziele verkündet, die einer Plausibilitätsprüfung nicht standhalten. 2021 wurden 154.000 Wärmepumpenanlagen installiert, ab 2024 sollen es 500.000 pro Jahr sein. Abgesehen von der Frage, ob auf Herstellerseite so viel gebaut werden kann und was dieser Nachfragedruck für die Preise bedeutet, steht vor allem die Installateursseite im Focus. Bereits heute fehlen um die 40.000 Fachkräfte, nun bräuchte man noch 60.000 zusätzlich. Minister Habeck sieht dafür drei Hebel: Die Attraktivität des Berufes herausstellen, die Weiterbildung fördern und die „Hürden“ senken. Insbesondere letzter Punkt ist problematisch, denn Wärmepumpen sind in der Auslegung und Einstellung verglichen mit konventionellen Heizungssystemen sehr sensibel. Eine falsch eingestellte Anlage wird schnell zum Stromfresser.

Erwähnenswert übrigens, dass es über die sehr konkrete Tätigkeit im Heizungsgewerbe keine Quotendiskussion gibt. Die Zahl der jungen Frauen, die sich in der Heizungs-, Klima- und Lüftungsbranche durch Machos am beruflichen Aufstieg gehindert fühlen, dürfte gering sein. Jedenfalls gab es dazu noch keine Diskussion, andernfalls wäre es in einschlägigen Medien verbreitet worden.

Kälte rein, Wärme raus

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe kann man sich am besten wie die eines Kühlschranks vorstellen, der anders herum genutzt wird. Der Umwelt wird Wärme auf niedrigem Niveau entzogen, ein Kältemittel verdampft bei niedrigem Druck, wird komprimiert und kondensiert bei hohem Druck und höherer Temperatur.

Die überwiegende Zahl der Anlagen funktioniert auf diese Weise und benötigt entsprechend Strom für die Verdichter. Am Ende steht ein Wirkungsgrad von über 100 Prozent, aber da dies den Begriff verfälscht, spricht man hier von der „Arbeitszahl“. Bei modernen Anlagen liegt diese bei 4 bis 5, das heißt pro aufgewendeter Energieeinheit (Kilowattstunde Strom) ergeben sich 4 bis 5 Kilowattstunden Wärme.

Die Arbeitszahl ist umso höher, je geringer die Temperaturdifferenz von Energiequelle (Erdboden, Außenluft) zur Heizungs-Vorlauftemperatur ist. Deshalb machen eigentlich nur Niedertemperaturheizungen Sinn, also Fußboden- oder Wandheizungen. Übliche Heizkörper müssten in größerer Zahl eingebaut werden, um die Räume mit der geringen Vorlauftemperatur von 30 bis reichlich 40 Grad ausreichend temperiert zu bekommen.

Das zeigt, dass nicht jedes Gebäude für eine Umrüstung geeignet ist. Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung ist aufwändig und auch eine gute Gebäudedämmung ist Voraussetzung. Deshalb sagte Professorin Messari-Becker, Inhaberin des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Uni Siegen, Wärmepumpen seien gut für den Neubau. Doch die Herausforderungen lägen im Bestand. Hier seien die Gebäude, ihre energetische Qualität oder die Infrastruktur derart unterschiedlich, dass es nicht die eine Lösung geben könne. Die Bundesregierung sollte dringend vielfältige technische Wege zulassen. „Man ist immer noch auf Strom fokussiert.“ Das sei ein fataler Fehler, man müsse mehr etwa auch auf Biogas oder Geothermie setzen und an Quartierslösungen denken.

Weisung statt Markt

Nun widerspricht differenziertes Denken dem grünen Naturell. Hier gibt es kein Grau, nur schwarz und weiß, nur richtig und falsch, nur gut und böse. Hier ist Wettbewerb unter den Technik unerwünscht, ein selbstregulierender Markt sowieso. Dabei gab es noch nie Erfindungen, technischen Fortschritt und Technikentwicklung nach politischen Vorgaben. Stets war es der Markt, der für Höherentwicklung sorgte, die besten Technik für den Masseneinsatz möglich machte.

Dabei trennte sich auch folgerichtig die Spreu vom Weizen, die Windenergie war auf Grund geringer Energiedichte und zufälligem Aufkommens im ausgehenden 19. Jahrhundert folgerichtig am Ende. Nur durch politische Entscheidungen, Begünstigung und finanzieller Zwangsbeatmung wurde sie wieder zur Massenerscheinung. Politiker mit ihrem begrenzten (und offenbar immer begrenzterem) Wissen, maßen sich an, die Weichen der Technik per Beschluss zu stellen und damit das Leben in den künftigen Jahrzehnten bereits heute bestimmen zu können.

Nun stehen nicht nur Material- und Fachkräftemangel dem überambitionierten Ziel des umfangreichen Wärmepumpenausbaus im Weg, auch die Stromzufuhr für die Masse der Anlagen in der Fläche funktioniert nicht ohne den Ausbau der Verteilnetze, was mit zunehmender E-Mobilität ohnehin nötig würde. Das Gesamtaufkommen an Strom ist nicht gesichert, denn immer noch gelten die Gesetze zum Atom- und Kohleausstieg.

Seit dem 1. Juli hilft uns nun die Ukraine. Nach Angaben von Präsident Selenskyi fließt der Strom über Rumänien in die EU, er könne einen bedeutenden Teil russischen Gases ersetzen. Währenddessen behaupten immer noch deutsche Politiker und Wissenschaftlerinnen, Strom- und Wärmesystem hätten nichts miteinander zu tun. Mehr Ahnungslosigkeit war selten, deutsche Gaskraftwerke laufen weiter und produzieren zwischen etwa 5.000 und 18.000 Megawatt Strom.

Der ukrainische Strom verbessert sogar unseren Fußabdruck, er wurde am 1. Juli mit 238 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugt, während deutscher Strom mit 377 Gramm zu Buche schlug1. Die Kernkraft macht den Unterschied.

Ein Land im Krieg hilft einem Land, das selbst im Frieden seine Infrastruktur nicht in den Griff bekommt.

Luft und Erde

Wärmepumpen wie auch E-Mobil sind nur dann „klimafreundlich“, wenn der Strom zu ihrem Betrieb weitgehend emissionsfrei ist. Durch das Ersatzkraftwerke- bereitstellungsgesetz (EKWG) wird es wieder mehr Kohlestrom geben. Da die E-Fahrzeuge ohnehin mit einem größeren CO2-Rucksack vom Band rollen, wird durch den Fahrstrom mit hohem Kohleanteil der herbei gerechnete „Klimavorteil“ gegenüber einem Verbrenner zunehmend Makulatur. Dennoch bleibt die 9.000-Euro-Förderung erhalten. Warum? Ebenso konterkarieren kohlestrombetriebene Wärmepumpen den Ansatz der Emissionssenkung.

Nun hängen die Vorteile der Wärmepumpe, eine gute Nutzung der Umweltwärme und eine möglichst hohe Arbeitszahl, stark von der Art der eingesetzten Umweltwärme ab. Anlagen mit Solekreisläufen, also Erdsonden oder –kollektoren, liefern das ganze Jahr über relativ konstante Vorlauftemperaturen an der Eingangsseite von ungefähr fünf Grad. Das ermöglicht auch im Winter wirtschaftlichen Betrieb. In viel größerer Zahl werden allerdings Luftwärmepumpen verbaut, die die Umgebungsluft nutzen. Sie sind in der Installation wesentlich preiswerter, bei den Betriebskosten dürften sie jedoch deutlich teurer sein.

Ich kann hier eigene Erfahrungen einbringen, denn bei uns im Haus laufen zwei Wärmepumpen. Die erste wurde bereits 1995 beim Bau installiert, das Aggregat wurde inzwischen erneuert. Damals war es noch eine Exoten-Technik . Sie arbeitet mit vier doppelt berohrten Erdspießen, die bis in etwa 25 Meter Tiefe reichen. Das hat auch in kalten Wintern stabile Temperaturen auf der Primärseite zur Folge. Die Warmwasserbereitung läuft über eine Luftwärmepumpe, die im Keller steht und von der Temperatur der Kellerluft „lebt“. Hier gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Sommer- und Winterbetrieb. Im Sommer bei fast 20 Grad im Keller sind die Laufzeiten kurz, im Winter bei unter 15 Grad läuft sie deutlich länger und bei höherem Warmwasserverbrauch geht es nicht ohne den elektrischen Heizstab. Bezogen auf eine Heizungswärmepumpe auf Basis der Umgebungsluft bedeutet dies, dass im Winter, zu Zeiten des höchsten Wärmebedarfs, die Arbeitszahl stark sinkt und bei Frost der teilweise Einsatz einer weiteren Wärmequelle, vermutlich von Direktstrom, nötig werden kann.

In diesem Sinne äußerte sich auch Frau Professorin Messari-Becker in der Anhörung im Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Bundestages zum Gebäudeenergiegesetz. Sie schlug eine stärkere Förderung Erdwärme-basierter Wärmepumpen vor. Ob die Grünen diesen technisch-physikalischen Unterschied der Wärmepumpentechnologie intellektuell verarbeiten können, darf bezweifelt werden. Bei ihnen schlägt Ideologie das Fachwissen. Dies ist eine Analogie zum verflossenen realsozialistischen System.

Wärmepumpen können und sollten verstärkt genutzt werden. Sie sind aber bei weitem nicht der Königsweg im Gebäudesektor. Wie im Strommarkt und auf der Straße wäre ein sinnvoller Mix verschiedener Technik volkswirtschaftlich vorteilhaft. Gegen die Wärmepumpen spricht eine unkalkulierbare Strompreisentwicklung, zudem ist aus Sicht der Versorger und des Staates der systemische Vorteil gegeben, die Anlagen fernabschalten zu können. Über die Regelung der Schaltzeiten besteht die Möglichkeit des Zugriffs, das heißt, die Anlagen lassen sich nicht nur vertragsgemäß in Spitzenzeiten, sondern auch in eventuell kritischen Situationen abschalten. Das funktioniert bei den leistungsstärkeren Ladesäulen der E-Mobilität noch nicht, wird aber unausweichlich sein, wie der (vorerst zurückgezogene) Gesetzentwurf zur Spitzenglättung zeigte.

Im Jahr 2020 wurden etwa viermal so viele Gasheizungen wie Wärmepumpen installiert. Das ruft geradezu danach, weiter zu gipfeln und zu wenden.

1 – https://app.electricitymap.org/map

 




Deutschland baut „riesige Wärmebehälter“, um der Kälte des kommenden Winters zu begegnen

Cap Allon

[Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag vom Übersetzer]

Die absurde deutsche Klimapolitik hat ein böses Nachspiel. Das ist nicht Putins Schuld oder Trumps Schuld – das ist die Schuld der deutschen Regierung, nämlich ihr feiges Einknicken vor grünen Ideologien auf Kosten des Lebensstandards und der Energiesicherheit ihrer Bürger.

Der rostfarbene Turm, der sich auf einem Industriegelände in der Nähe des Berliner Spreeufers erhebt, ist ein Symbol für den monströsen Schlamassel, in den sich Europa verrannt hat.

Das 150 Fuß hohe Bauwerk kann 14,8 Millionen Liter heißes Wasser fassen und soll die Berliner im tiefsten Winter mit Wärme versorgen, der sich zu einem trostlosen Winter entwickeln wird.

Der Energieversorger Vattenfall sagt, der Turm sei ein „Backup“ für den Fall, dass die russischen Gaslieferungen „versiegen“.

„Es ist eine riesige Thermoskanne, die uns hilft, die Wärme zu speichern, wenn wir sie nicht brauchen“, sagt Tanja Wielgoss, die die Wärmeeinheit des schwedischen Unternehmens in Deutschland leitet. „Und dann können wir sie freisetzen, wenn wir sie brauchen.“

Die neue Anlage, die am Donnerstag im Vattenfall-Kraftwerk Reuter eingeweiht wurde, speichert Wasser, das mit Hilfe von Strom aus Solar- und Windkraftanlagen in ganz Deutschland auf nahezu Siedetemperatur gebracht wird – angeblich. In Zeiten, in denen die erneuerbare Energie die Nachfrage übersteigt – was nie der Fall sein wird – wirkt die Anlage wie eine riesige Batterie, die allerdings Wärme statt Strom speichert.

Wie die AP berichtet, wird die 50 Millionen Euro teure Anlage eine Wärmekapazität von 200 Megawatt haben – genug, um einen Großteil des Berliner Warmwasserbedarfs im Sommer und etwa 10 % des Bedarfs im Winter zu decken. Der riesige, isolierte Tank kann das Wasser bis zu 13 Stunden lang warm halten und hilft so, „kurze“ Perioden zu überbrücken, in denen es wenig Wind oder Sonne gibt – die drei Monate des Winters also?

Berlins oberste Klimabeauftragte, Bettina Jarasch, sagte, je schneller diese Wärmespeicher gebaut werden, desto besser – und viele weitere sind geplant, darunter ein noch größerer in den Niederlanden.

„Aufgrund ihrer geografischen Lage ist die Region Berlin noch stärker von russischen fossilen Brennstoffen abhängig als andere Teile Deutschlands“, sagte Jarasch gegenüber The Associated Press. „Deshalb haben wir es hier besonders eilig. Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise lehren uns, dass wir schneller sein müssen. Erstens, um klimaneutral zu werden. Und zweitens, um unabhängig (von Energieimporten) zu werden.“

Die am Donnerstag vom Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Appelle der Bundesregierung an die Bürger, den Erdgasverbrauch zu senken, Wirkung zeigen: In den ersten fünf Monaten des Jahres ging der Verbrauch um 14,3 Prozent zurück.

Vattenfall zeigte sich zuversichtlich, dass die Kunden des Versorgers in diesem Winter trotz der drohenden Energiekrise nicht frieren werden.

Die Ursache dieser Krise wird jedoch nur am Rande erwähnt, und das Geschrei über den „bösen Putin“ ist nichts als eine Ausrede.

In Wirklichkeit ist die Energiekrise in Deutschland verursacht durch 1) eine sinnlose Umstellung von billigen und reichlich vorhandenen fossilen Brennstoffen auf überteuerte und unzuverlässige erneuerbare Energien und 2) eine unkritische und kurzsichtige Abhängigkeit von russischem Gas.

Deutschland will mehr als 100 Milliarden Euro für seinen Verteidigungshaushalt ausgeben, betreibt seine Wirtschaft aber wie ein Idiot mit russischem Gas. Das wirft die Fragen auf: Für wen arbeiten die deutschen Politiker eigentlich? Und: Welchen Sinn hat es, 100 Milliarden für die Verteidigung auszugeben, während die „Arterien“ der eigenen Wirtschaft von einer ausländischen Supermacht kontrolliert werden – noch dazu von einer mit einer so unrühmlichen Vergangenheit wie Russland.

„Die Verbraucher in Deutschland sind sehr gut geschützt, so dass es mit Sicherheit nicht zu Engpässen kommen wird“, fuhr Jarasch fort, um sich gleich darauf zu widersprechen: „Aber natürlich appellieren wir an alle, wirklich mit dem Energiesparen zu beginnen. Jede Kilowattstunde, die wir einsparen, ist gut für das Land“, fügte sie hinzu.

Link: https://electroverse.net/freezing-iowa-spring-means-no-fourth-of-july-corn-germany-builds-huge-thermos-to-help-stave-off-the-cold/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Hinweis: Im Artikel sind 2 Abbildungen dieser Anlage, die hier wegen unklaren Copyrights nicht gezeigt werden.

 




Kältereport Nr. 22 / 2022

Christian Freuer

Vorbemerkung: Einige Kommentatoren haben bei den letzten vollständig übersetzten Beiträgen des Blogbetreibers Cap Allon angemerkt, dass dieser manchmal nicht so ganz auf der Höhe ist. Ich kann nicht umhin, diese Bedenken zu teilen. Für die Meldungen über Kaltereignisse gilt das jedoch nicht, werden diese doch mit Links und Querverweisen hinterlegt. Daher soll darauf der Schwerpunkt gelegt werden. Und es gab wieder Einiges seit dem letzten Report. Und wie Meldungen weiter unten (und die Graphik oben) zeigen, scheint es in der Antarktis einen noch kälteren Südwinter zu geben als es schon im vorigen Jahr der Fall war.

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Meldungen vom 21. Juni 2022:

Tiefsttemperatur-Eckpunkte in Kanada und den USA geknackt

Der außer-saisonale Frost im Südosten Kanadas und im Nordosten der USA führt zu Hunderten von Rekordtiefstwerten für diese Jahreszeit. Atmosphärische Konstellationen führen auch zu Schneefällen in den höheren Lagen Mitte Juni.

Die Tageshöchsttemperaturen lagen diese Woche in New Brunswick und Maine unter 10 °C – Rekordtiefstwerte für diese Jahreszeit.

Ein Kälterekord wurde auch in Caribou, ME, verzeichnet, wo der Höchstwert von 9,4C (48,9F) am Montag nach Angaben des NWS als der letzte <50F-Wert des Ortes in die Aufzeichnungen einging und damit den Wert von 47F vom 16. Juni 1958 sowie den am 26. Juni 1941 registrierten Wert von 50F übertraf.

Auch in Pittsburgh, Pennsylvania, wurde ein Rekordtiefstwert von 7,8 °C (46 °F) gemessen, womit der bisherige Tiefstwert aus dem Jahr 1879 erreicht wurde.

Und es war auch ein kalter und verschneiter Tag Mitte Juni auf dem Mount Washington, NH, wo eine rekordverdächtige Temperatur von -1,1 °C gemessen wurde:

Gipfel des Mt Washington. Photo: Mt Washington Observatorium

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EU-Ernteerträge gesunken

Der EU-Erntebeobachtungsdienst hat seine Erwartungen für die Winterernte 2022 in der EU den dritten Monat in Folge gesenkt, da es in weiten Teilen des Kontinents trockener und kälter als üblich ist.

Link: https://electroverse.net/low-temperature-benchmarks-toppled-in-canada-and-us-latest/

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Meldungen vom 22. Juni 2022:

„Beispielloser und starker“ Sommer-Schneefall trifft Afghanistan

Örtlichen Quellen zufolge und wie von khaama.com berichtet, hat es in Zentralafghanistan noch nie dagewesene, heftige Schneefälle gegeben, die zu dieser Jahreszeit eine Bedrohung für das Jungvieh und die zarten Feldfrüchte darstellen.

Bewohner verschiedener Städte und Dörfer in der Provinz Bamyan berichten von Schnee bis in ungewöhnlich niedrige Höhenlagen, obwohl der Kalender Sommer anzeigt.

Wie aus dem Artikel von khaama.com hervorgeht, ist Schneefall in einer Sommernacht zumindest in den letzten 20 Jahren beispiellos.

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Seltener Frost Mitte Juni bringt in Indien und Pakistan Schnee

Ein sehr seltener Kälteeinbruch Mitte Juni hat diese Woche weite Teile Nordwestindiens und Pakistans heimgesucht.

Islamabad, Pakistan, erreichte am Dienstag gerade einmal 23 °C – eine erstaunliche Tatsache für eine Stadt mit einer durchschnittlichen Juni-Höchsttemperatur von 38 °C.

In den höheren Lagen der Region war es erwartungsgemäß noch kälter, und in Gulmarg, Indien, wurde ein Höchstwert von nur 7,5 °C erreicht. Darüber hinaus wurde in Indien auch erheblicher Sommerschnee festgestellt, sogar in Höhenlagen von weit unter 4.000 m.

Dazu ein Video:

https://twitter.com/i/status/1539272541755170817

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Ungewöhnliche Kälte in Namibia

Im namibischen Hochland herrschte eine bitterkalte Nacht mit verbreitetem Frost.

Ein erstaunlicher Tiefstwert von -5,8°C wurde am Dienstagmorgen von der Agrarstation Waterberg registriert.

Kälte herrscht auch weiter nördlich im südlichen Hochland von Angola. Dort wurde in Ondjiva, früher bekannt als Pereira d‘ Eca, das nur 17 Grad südlich des Äquators (17 S) liegt, eine Rekord-Tiefsttemperatur von 1,6°C gemessen.

Der außergewöhnliche Kälteeinbruch hat Auswirkungen auf die Landwirte des Landes.

Link: https://electroverse.net/unprecedented-summer-snow-hits-afghanistan-india-and-pakistan-unusual-cold-sweeps-namibia/

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Meldungen vom 23. Juni 2022:

Schneestürme und zugefrorene Seen in Patagonien

Die polare Kälte ist in dieser Woche in weiten Teilen Argentiniens zurückgekehrt, wo eine längere Periode mit anomalen Tiefstwerten und starkem Schneefall vorhergesagt wird. Die Bedingungen könnten mit dem großen Frost im Juli 2007 (Sonnenminimum des Zyklus 23) mithalten, als in Buenos Aires Schnee fiel.

Die tiefsten Temperaturen werden in Patagonien herrschen, erklärt der Meteorologe Ignacio López Amorín – in einigen Regionen werden rekordverdächtige Tiefstwerte von -13 °C erreicht. Amorín fährt fort: „Diese polare Welle wird Argentinien Schnee bringen … starker Schneefall wird in Neuquén und Mendoza erwartet … Darüber hinaus könnte es in der Stadt Mendoza und in den Bergen von Córdoba schneien.“

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Weiterer ungewöhnlicher Sommer-Schneezuwachs in Grönland

Der Juni 2022 war auf Grönland deutlich kälter als im mehrjährigen Durchschnitt.

Zur Sommersonnenwende fiel in der Inselhauptstadt Nuuk erneut Schnee.

Es folgen Bilder unter diesem Link.

In den nördlicheren Teilen Grönlands hingegen wurden rekordverdächtige Schneemengen gemessen.

Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) meldete in den letzten Tagen riesige Schnee- und Eismengen. Nach dem rekordverdächtigen SMB-Zuwachs von 7 Gigatonnen am Samstag meldete die größte Insel der Welt gestern einen weiteren Zuwachs von 3 Gigatonnen – ein beispielloser Vorgang zu Beginn des Sommers, zu einer Zeit also, in der das Eisschild normalerweise 3 Gigatonnen Eis pro Tag verlieren sollte.

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Die Öffnung eines Skigebietes in Kanada für Sommer-Aktivitäten muss verschoben werden – wegen „zu viel Schnee“

Das Big White Ski Resort in Kelowna, British Columbia, gab kürzlich bekannt, dass es seine Sommereröffnung aufgrund von zu viel Schnee verschiebt.

Die Ankündigung wurde auf der Facebook-Seite des Skigebiets veröffentlicht: „OH NEIN, zu viel Schnee! Die Sommereröffnung wird auf Donnerstag, den 7. Juli verschoben. Aufgrund der ungewöhnlich niedrigen Temperaturen in diesem Frühjahr und der anhaltenden Schneemenge haben wir uns dazu entschlossen, die Sommereröffnung von Big White um eine Woche zu verschieben.“

Wie sports-news-now.com berichtet, sollte das Skigebiet bereits am 30. Juni für Radfahrer, Wanderer und Festivalbesucher geöffnet werden, doch aufgrund der jüngsten heftigen Schneefälle und Tiefsttemperaturen außerhalb der Saison wurde dieser Termin verschoben.

Link: https://electroverse.net/snowstorms-and-frozen-lakes-in-patagonia-more-unprecedented-summer-gains-on-greenland-b-c-ski-resort-postpones-summer-opening/

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Meldungen vom 24. Juni 2022:

Monatliche Kälterekorde in Neuseeland gebrochen

Historisch niedrige Temperaturen haben Neuseeland diese Woche heimgesucht.

Am Mittwochmorgen sank die Temperatur in Middlemarch, Otago, auf einen bemerkenswerten Tiefstwert von -11,2 °C:

Middlemarch in Otago erreichte heute Morgen -11,2 °C und damit die bisher niedrigste Temperatur an einer nicht hoch gelegenen Klimastation in diesem Winter. Dies übertrifft die landesweit niedrigste Temperatur des letzten Jahres (-10,8˚C, Tara Hills).

In Dunedin wurden -8,6 °C registriert – ein neuer Rekordtiefstwert für den Monat Juni und ein Wert, der nur 0,2 °C von der bisher niedrigsten Temperatur entfernt ist, die jemals in der Stadt gemessen wurde (zumindest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1972):

Neuseelands rekordverdächtiger Frost wird voraussichtlich bis zum Wochenende anhalten.

Auch im nahegelegenen Australien gab es noch nie dagewesene Tiefsttemperaturen und historische Schneefälle. Aber keine Sorge, die Medien haben das in ihrem neuesten Erklärungsartikel bereits berücksichtigt: „Vier Erklärungen, warum es in Australien trotz der globalen Erwärmung so kalt ist“. Danke, liebe Medien. Einen Moment lang war ich in Gefahr, selbst zu denken.

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Es folgt eine längere Betrachtung zur Gas-Politik in Deutschland, die aber anderweitig auf diesem Blog diskutiert wird.

Link: https://electroverse.net/monthly-lows-fall-in-new-zealand-climatic-fallacies-germany-braces-for-gas-rationing/

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Meldungen vom 27. Juni 2022:

Strenge Kälte in der Antarktis – Mittelwert des Kontinents um 4,4°C unter dem Mittel 1979 bis 2000

Nicht, dass es die Medien interessiert, aber die Antarktis hat in den letzten 18 Monaten unter extremer Kälte gelitten – einer Kälte, die nicht nachlässt.

Den offiziellen Daten zufolge und im Gegensatz zum Mainstream-Narrativ der „hitzebedingten Katastrophe“ lag die Durchschnittstemperatur am Südpol zwischen April und September 2021 bei pinguinfreundlichen -61,1 °C.

Einfach ausgedrückt war dies der kälteste jemals aufgezeichnete sechsmonatige Zeitraum, der den bisher kältesten am Südpol aufgezeichneten „kernlosen Winter“ mit -60,6 °C aus dem Jahr 1976 (Sonnenminimum des schwachen Zyklus 20) locker in den Schatten stellte.

Graphik: Durchschnittliche Wintertemperatur (April bis September) seit 1957 in Grad Celsius an der Amundsen-Scott-Südpolstation. (Richard Cullather/British Antarctic Survey)

Bemerkenswert ist auch, dass in den Monaten Juni, Juli, August und September (2021) die Durchschnittswerte unter -60 °C lagen – ein Phänomen, das bisher nur dreimal auftrat: 1971, 1975 und 1978.

Darüber hinaus war aber auch das gesamte Jahr 2021 (nicht nur der Winter) rekordverdächtig.

Die Grafik – zur Verfügung gestellt vom Antarktis-Klimajournalisten Stefano Di Battista, der seit vielen Jahren Forschungsergebnisse über die Temperaturen in der Antarktis veröffentlicht – zeigt, dass der Südpol im Jahr 2021 im Durchschnitt nur -50,5 °C aufwies. Damit war es das kälteste Jahr auf dem Kontinent seit 1987 (Sonnenminimum des 21. Zyklus) und auch das drittkälteste in den Wetterbüchern, die bis 1957 zurückreichen.

Die ungewöhnliche Kälte hat sich auch auf das Jahr 2022 ausgedehnt.

So endete der April an der Südpolstation mit etwa -2C unter der multidekadischen Norm, während an der berüchtigten Wostok-Station eine Anomalie von -3C gegenüber dem Mittelwert von 1958-2021 festgestellt wurde.

Und seit April 2022 hat der Kontinent als Ganzes durchweg eine bemerkenswerte Anomalie nach der anderen verzeichnet; und heute, am 27. Juni, wurde vom Climate Change Institute an der University of Maine ein Wert von -4,4C unter der Basis 1979-2000 festgestellt (erwähnenswert ist auch, dass die globale Temperatur im Gegensatz dazu nur um 0,1°C unter der multidekadischen Norm liegt):

Die Kälte in der Antarktis Ende Juni setzt den in den letzten anderthalb Jahren zu beobachtenden Trend der zunehmenden Abkühlung fort.

Damit setzt sich auch die deutliche Abkühlung der letzten 40 Jahre fort.

Amtliche Daten zeigen, dass sich die Ostantarktis, die zwei Drittel des Kontinents bedeckt, in den letzten 40 Jahren um 2,8 °C abgekühlt hat, während die Westantarktis um 1,6 °C abkühlte. Nur ein winziger Teil der Antarktis (die Antarktische Halbinsel) hat sich erwärmt – und zwar statistisch gesehen nur unwesentlich -, aber es ist nicht schwer zu erraten, auf welche Region sich die MSM konzentrieren.

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Anhaltende Kälte verzögert die Kirschen-Ernte in Washington State

Der Juni ist in der Regel ein arbeitsreicher Monat für die Kirschenindustrie. Die Erzeuger sagen jedoch, dass es dieses Jahr anders ist. Sie beklagen, dass das kalte Wetter, einschließlich Frost außerhalb der Saison und Schneefall im Frühjahr, dazu führt, dass die diesjährige Ernte unter dem Durchschnitt von 20 Millionen 20-Pfund-Kisten liegt.

„Normalerweise herrscht hier rege Betriebsamkeit“, sagte Frank Lyall, ein Erzeuger in Grandview, aber in diesem Jahr „brauchen die Arbeiter ein paar Tage, um zu ernten, was normalerweise eine Woche oder 10 Tage dauert. Es ist ein anderes Jahr.“

Die kalten Bedingungen haben den Beginn der Kirschernte um zwei Wochen nach hinten verschoben, sagte B.J. Thurlby, Präsident der Northwest Cherry Growers: „Das ist der verrückteste Frühling, den wir je hatten. Dass es in diesem Jahr mitten in der Blütezeit 15 cm Schnee gab, hat uns nicht gerade geholfen.“

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Es folgt noch eine Aktualisierung zur Sonnenaktivität.

Link: https://electroverse.net/fierce-cold-sweeps-antarctica-chills-reduce-central-washington-cherry-harvest-slumberous-sun/

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Meldungen vom 28. Juni 2022:

Schneepflüge schaffen es nicht, die Pässe im Glacier National Park vor dem 4. Juli zu öffnen

Die Schneeräumungsteams im Glacier National Park haben gerade erst den Logan’s Pass hinter sich gebracht. Und zum Leidwesen der Besucher wird die Going-to-the-Sun Road auch im Juli noch nicht geräumt sein.

Seit Beginn der Aufzeichnungen wurde die Going-to-the-Sun Road im Monat Juli nur fünf Mal geöffnet. …

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Ein Ski-Gebiet im Banff National Park (Kanada) kann zum ersten Mal seit 31 Jahren Sommerski anbieten

Rekordschneefälle im Winter und ein kalter Frühling haben dazu geführt, dass die Pisten im Banff-Nationalpark für den Sommer wieder geöffnet sind.

„Das ist definitiv die unglaublichste Schneemenge, an die ich mich erinnern kann“, sagte Kendra Scurfield, Direktorin für Marke und Kommunikation. „Ich habe noch nie eine Saison erlebt, in der wir so spät so viel Schnee hatten“.

Es ist das erste Mal in mehr als drei Jahrzehnten, dass das Skigebiet so spät in der Skisaison geöffnet hat, und erst das zweite Mal in der fast 100-jährigen Geschichte des Skigebiets.

„Das letzte Mal war dies 1991 der Fall, nach einem unglaublich schneereichen Jahr wie diesem“, so Scurfield.

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Antarktis: 5,1°C kälter als im Referenz-Zeitraum 1979 – 2000

Nach der gestrigen Anomalie von -4,4 °C [siehe oben] sind die Temperaturen auf dem antarktischen Kontinent heute weiter gesunken.

Nach Angaben des Climate Change Institute an der University of Maine liegt die heutige Anomalie um erstaunliche -5,1 °C unter dem Durchschnitt von 1979-2000 (erwähnenswert ist auch, dass die globale Gesamttemperatur nur 0,1 °C unter der gleichen multidekadischen Norm liegt).

Link: https://electroverse.net/glacier-national-park-snowpack-sunshine-village-summer-skiing-antarctica-5-1c-below-avg-biofuels-cap/

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Meldungen vom 1. Juli 2022:

Frost im Frühjahr in Iowa bedeutet: Kein Mais im Juli

Dank eines historisch kalten Frühlings werden die Landwirte in Iowa ihre erste Ernte um mindestens ein paar Wochen verschieben.

„Wir hätten gerne Mais für den Vierten*“, sagte Luke Funk, Eigentümer von Hilltop Farms Produce in Dallas Center. „Das Problem war, dass es [in diesem Frühjahr] sehr kalt war. Jetzt hängt es nur noch vom Sonnenschein ab und davon, wie kühl es nachts wird“.

[*Vierter Juli: Nationalfeiertag der USA]

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Es folgt eine längere Betrachtung der Verhältnisse in Deutschland, die separat vollständig übersetzt wird.

Link: https://electroverse.net/freezing-iowa-spring-means-no-fourth-of-july-corn-germany-builds-huge-thermos-to-help-stave-off-the-cold/

wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. 23 / 2022)

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE