Der neue Stillstand verlängert sich auf 7 Jahre und 10 Monate

Christopher Monckton of Brenchley

Die Mitteilungen zum Neue Stillstand haben letzten Monat pausiert, weil ich krank war. Ich entschuldige mich vielmals für die Unterbrechung. Jetzt geht es aber weiter – und er hat sich von 7 Jahren 7 Monaten bis Ende April 2022 verlängert. Bis Ende Juni 2022 ist der Neue Stillstand nun 7 Jahre und 10 Monate lang:

Diese Pause ist wie ihr Vorgänger, der beeindruckende 18 Jahre und 8 Monate (UAH) bzw. 18 Jahre und 9 Monate (HadCRUT4) dauerte, wie immer nicht aus der Luft gegriffen. Sie wird aus den monatlichen UAH-Temperaturanomalien der unteren Troposphäre abgeleitet, und zwar als der Zeitraum vom frühesten Monat, mit dem die lineare Regression nach dem Prinzip der kleinsten Quadrate beginnt, bis zum jüngsten Monat, für den Daten verfügbar sind. Was immer die Daten zeigen, zeige ich. Oder, um es mit den unsterblichen Worten von Dr. Roy Spencer über seinen Datensatz zu sagen: „Es ist, was es ist“. In diesem herrlichen Diktum steckt die ganze wahre Wissenschaft.

Die Methode der kleinsten Quadrate, die Professor Jones von der University of East Anglia als einfachste und robusteste Methode zur Ableitung globaler Temperaturtrends empfahl, berücksichtigt alle Monatswerte, nicht nur die Anfangs- und Endwerte.

Lord Monckton schweift hier sehr vom Thema ab. So interessant seine philosophischen Ausführungen auch sind, haben sie aber doch nichts mit Wetter und Klima zu tun. Erst weiter unten schlägt er den Bogen zurück zum Thema mit Betrachtungen zum Obersten Gerichtshof der USA und dessen Urteil zur EPA. Was er dann schreibt, geht zwar auch an der gewählten Überschrift vorbei, kann aber nicht oft genug betont werden. A. d. Übers.

Die Kluft, die zwischen der libertären Mehrheit und der totalitären Minderheit am Gerichtshof besteht, ist genau die Kluft, die zwischen der kommunistischen und der republikanischen Partei im Kongress besteht. Die abweichende Meinung der drei Hexer des Gerichtshofs beginnt so:

„Heute entzieht das Gericht der Environmental Protection Agency (EPA) die Befugnis, die ihr der Kongress gegeben hat, um auf „die dringendste ökologische Herausforderung unserer Zeit“ zu reagieren (Massachusetts gegen EPA, 2007). Die Ursachen und Gefahren des Klimawandels werden nicht mehr ernsthaft in Zweifel gezogen. Die moderne Wissenschaft ist „eindeutig der Meinung, dass der menschliche Einfluss“ – insbesondere der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid – „die Atmosphäre, die Ozeane und das Land erwärmt hat“ (IPCC 2021).

„Die Erde ist heute wärmer als je zuvor „in der Geschichte der modernen Zivilisation“, wobei die sechs wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen alle im letzten Jahrzehnt stattfanden (USGCRP 2017; Brief for Climate Scientists as Amici Curiae). Der Temperaturanstieg bringt „eine Zunahme hitzebedingter Todesfälle“, „Überschwemmungen und Erosion an den Küsten“, „häufigere und intensivere Wirbelstürme, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse“, „Dürre“, „Zerstörung von Ökosystemen“ und „potenziell erhebliche Störungen der Nahrungsmittelproduktion“ mit sich. (American Elec. Power Co. v. Connecticut, 2011). Wenn die derzeitige Emissionsrate anhält, könnten Kinder, die in diesem Jahr geboren werden, erleben, wie Teile der Ostküste vom Meer verschluckt werden (Brief für Klimawissenschaftler als Amici Curiae). Steigendes Wasser, sengende Hitze und andere schwere Wetterbedingungen könnten zu „Massenmigrationen, politischen Krisen, zivilen Unruhen“ und „sogar zum Zusammenbruch von Staaten“ führen (Dept. of Defense, Climate Risk Analysis 2021). Und bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte der Klimawandel die Ursache für ‚4,6 Millionen zusätzliche Todesfälle pro Jahr‘ sein (R. Bressler, The Mortality Cost of Carbon, Nature Communications 2021).“

Das anschließende lange Gejammer basiert auf dieser unangemessen selektiven Eröffnungsliste von allgemein verlogenen, eingebildeten und imaginären Schäden durch ein leicht wärmeres weltweites Wetter. Es ist diese Liste, die die Dissidenten dazu verleitet, mehr als nur banal zu behaupten, der böse Dämon CO2 sei ein „Schadstoff“ und falle daher unter die weit gefasste Regulierungsbefugnis, die der EPA vom Kongress in Abschnitt 111 des Clean Air Acts eingeräumt wurde.

Doch die roten Rebellen widersprechen sich selbst, wenn sie zu folgendem Schluss kommen:

Der Gegenstand der Verordnung hier macht das Eingreifen des Gerichts umso beunruhigender. Was auch immer dieses Gericht sonst noch wissen mag, es hat keine Ahnung, wie man den Klimawandel angeht. Und sagen wir das Offensichtliche: Hier steht viel auf dem Spiel. Dennoch verhindert das Gericht heute vom Kongress genehmigte Maßnahmen der Behörden, um die Kohlendioxidemissionen von Kraftwerken einzudämmen. Das Gericht ernennt sich selbst – und nicht den Kongress oder die zuständige Behörde – zum Entscheidungsträger in der Klimapolitik. Ich kann mir nicht viele Dinge vorstellen, die erschreckender sind.“

Der Widerspruch liegt in der Behauptung des abweichenden Zirkels: „Was auch immer dieses Gericht sonst noch wissen mag, es hat keine Ahnung, wie man gegen den Klimawandel vorgeht.“ Aber genauso hat das Gericht, und insbesondere die drei ungebührlich parteiischen Abweichler, keine Ahnung, ob die verschiedenen offiziell klingenden Quellen für ihre Behauptung, dass „viel auf dem Spiel steht“, aus dem Nähkästchen plaudern oder nicht. Die abweichende Meinung scheitert daher aus genau demselben Grund, den die Abweichler der Mehrheit vorwerfen: Sie haben sich selbst anstelle des Kongresses oder dessen, was sie unsolide als „Experten“-Behörde bezeichnen [x, eine unbekannte Größe; spurt, ein Tropfen unter Druck], zum Entscheidungsträger in Sachen Klimawissenschaft und dementsprechend auch in Sachen Klimapolitik ernannt.

Ich habe etwas von den beiden gegensätzlichen Meinungen wiedergegeben, mit besonderem Augenmerk auf die Meinung der Abweichler, denn angesichts der Tatsache, dass die verfassungsmäßig gesinnte Mehrheit auf der Richterbank endlich gewillt ist, die schöne Vision Ihrer Gründerväter aufrechtzuerhalten und die Machtübernahme durch die 3 Millionen ehrgeizigen cuisses-de-cuir in den verschiedenen Bundesministerien und -agenturen durch Verweis auf seit langem etablierte Prinzipien der Rechtsprechung zu zügeln, könnte es nun möglich sein, den Obersten Gerichtshof davon zu überzeugen, dass er einen weiteren und entscheidenden Schritt unternehmen sollte, um das gesamte Gebäude des Unsinns zu Fall zu bringen, das den Fanatismus der globalen Erwärmung unterstützt und von feindlichen fremden Mächten motiviert wird.

Als im England des 14. Jahrhunderts (ich erinnere mich noch gut daran, nicht zuletzt, weil das Wetter damals viel wärmer war) an den Courts of Equity die Rechtslehre aufkam, dass das Verwaltungshandeln staatlicher Stellen von den Gerichten überprüft werden kann, bestand der Zweck der gerichtlichen Überprüfung des Verwaltungshandelns – wie auch heute noch – darin, dem Bürger vor den Gerichten gleiche Bedingungen wie dem Staat zu verschaffen. Die gerichtliche Überprüfung ist ein Merkmal der US-amerikanischen wie der britischen Rechtsprechung. Im Vereinigten Königreich gibt es einen speziellen Verwaltungsgerichtshof, der sich mit Fällen der gerichtlichen Überprüfung befasst. In den USA werden solche Fälle von den normalen Zivilgerichten behandelt.

Einer der Grundsätze des Verwaltungsrechts besagt, dass jede irrationale Maßnahme einer Regierungsbehörde ipso facto rechtswidrig ist. Auf beiden Seiten des Atlantiks haben die Gerichte gelegentlich – und ich betone gelegentlich – die Handlungen von Ministern oder ihren Beamten mit der Begründung verworfen, dass keine vernünftige Person, selbst bei Ausübung des weiten Ermessensspielraums, der den Ministern und über sie ihren Beamten in einer vom Volk gewählten Verwaltung eingeräumt wird, die fragliche Entscheidung hätte treffen können.

Untersuchen wir nun die pseudowissenschaftliche Grundlage für die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die besagt, dass die EPA aufgrund der Bösartigkeit des Dämons CO2 verpflichtet war, ihn so zu behandeln, als sei er ein gefährlicher „Schadstoff“ – was er natürlich nach allen objektiven wissenschaftlichen Maßstäben nicht ist.

Die Erde ist jetzt wärmer als zu jedem anderen Zeitpunkt „in der Geschichte der modernen Zivilisation“. Nein, ist sie nicht. Sie war mindestens genauso warm in der mittelalterlichen Warmzeit, die zur Renaissance und zum Bau der großen Kathedralen in Europa führte und damit die Voraussetzungen für die Entstehung der modernen Zivilisation schuf.

„Die sechs wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen liegen alle im letzten Jahrzehnt“. Kommt darauf an, was sie mit „Aufzeichnungen“ meinen. Heute ist es wärmer als seit Beginn der ersten globalen Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1850 – aber was soll’s? Ein paar Jahrhunderte sind nur ein Wimpernschlag sub specie aeternitatis [unter der Form der Ewigkeit]. Die meisten der vergangenen 10.000 Jahre waren in vielen Teilen der Welt wärmer als heute. Trotzdem ist der Planet nicht verbrannt. Unsere Vorfahren wurden nicht alle getoastet, und wir werden es auch nicht.

Der Temperaturanstieg bringt einen „Anstieg der hitzebedingten Todesfälle“ mit sich, aber auch einen Rückgang der kältebedingten Todesfälle, die, wie Willis Eschenbach in einer seiner vielen hervorragenden Kolumnen hier gezeigt hat, den Anstieg der hitzebedingten Todesfälle in jeder Region des Planeten übertreffen, in einigen Regionen sogar um eine Größenordnung.

Was ist mit „Überflutung und Erosion an den Küsten“? Nun, das ist, wie Ihnen jeder Steinzeitmensch sagen wird, schon so, seit es Ozeane gibt. Erst vor 10.000 Jahren konnte ich, in das damals modische Waidblau gekleidet, von meinem einfachen, angestammten Trilithenhaus im ländlichen Kent zu dem Ort gehen, der viele Jahrtausende später Parisii Lutetiorum in Gallien werden sollte, ohne mir die aristokratischen Füße nass zu machen. Doch dann stieg der Meeresspiegel um 120 Fuß [37 m] an – und das ist, wie Professor Ian Plimer oft sagt, der Anstieg des Meeresspiegels.

Was ist mit „häufigeren und intensiveren Wirbelstürmen, Überschwemmungen und anderen extremen Wetterereignissen“? Hurrikane sind, wenn überhaupt, etwas seltener und intensiver als früher (der Hurrikan von 1815 in der Karibik ist seither nicht mehr aufgetreten – ich erinnere mich gut daran, denn er hat meine Plantagen verwüstet); selbst das widerliche Nest von Interessenvertretern, das IPCC, sagt, dass die Beweise für mehr Überschwemmungen unbedeutend sind; und das Gleiche gilt im Allgemeinen für andere extreme Wetterereignisse, wie der IPCC-Bericht über extremes Wetter zähneknirschend, aber definitiv feststellt.

Aus demselben Grund ist die „Dürre“ nicht stärker verbreitet als zuvor. Hätten sich die drei Dissidenten die Mühe gemacht, sich über ein wenig elementare Meteorologie zu informieren, anstatt ihre Pseudowissenschaft aus den Reden verschiedener harmlos klingender, aber in Wirklichkeit bösartiger Frontgruppen zu übernehmen, die im Interesse ausländischer Mächte handeln, die der westlichen Demokratie feindlich gegenüberstehen, Wohlstand und Freiheit feindlich gesinnten ausländischen Mächten agieren, wüssten sie, dass nach der Clausius-Clapeyron-Relation die Erwärmung des weltweiten Wetters die Kapazität der Atmosphäre erhöht, Wasserdampf zu transportieren, der aufgrund seiner schieren Menge das wichtigste aller Treibhausgase ist, so dass Dürren nicht wahrscheinlicher, sondern unwahrscheinlicher werden. Es überrascht daher nicht, dass Nicholson et al. bereits 1981 berichteten, dass sich der südliche Rand der Sahara zurückgezogen hat, so dass 300.000 Quadratkilometer, die zuvor trocken waren, wieder blühen und Nomadenstämme in Gebiete zurückkehren konnten, die sie in der aufgezeichneten Geschichte nicht bewohnt hatten.

Die „Zerstörung von Ökosystemen“ ist auch nicht das, was unter dem Strich passiert, wenn das Klima wärmer und damit feuchter wird. Man hätte meinen können, dass selbst die linksextremen Richter genug Geografie gelernt hätten (Geologie ist zwar ein Gestein, aber Geografie ist das A und O), um zu verstehen, dass kaum jemand in der Arktis oder Antarktis lebt, wo es kalt und trocken ist, sondern fast alle dort leben, wo es warm und damit feucht ist.

Was „potenziell signifikante Störungen der Lebensmittelproduktion“ betrifft, so ist das Schlimmste, was zu erwarten ist, dass sich das, was wo angebaut werden kann, von Zeit zu Zeit ändern wird, genau wie es schon immer aufgrund von natürlichen oder anthropogenen Wetterveränderungen der Fall war. In der Römerzeit bauten wir im schottischen Great Glen Trauben an (ich erinnere mich gut daran: der Wein war auch recht gut, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu süß: man musste ihn mit Wasser verdünnen, um die beste Wirkung zu erzielen, wie Homer empfahl). Sicher ist jedoch, dass die weltweite Ernte in den letzten Jahren – trotz oder gerade wegen des wärmeren und feuchteren Wetters weltweit – Rekordwerte erreicht hat, die in letzter Zeit nur durch das militärische Sondermassaker in der Ukraine beeinträchtigt wurden, die bis zum Krieg ein Zehntel der weltweiten Getreideexporte produzierte.

„Wenn die derzeitige Emissionsrate anhält, könnten Kinder, die in diesem Jahr geboren werden, erleben, wie Teile der Ostküste vom Meer verschluckt werden“. Jawohl. Das ist an unserer eigenen Ostküste hier in Blighty in den letzten 10.000 Jahren passiert. Aber es wird nicht wesentlich schneller oder heftiger erfolgen, nur weil der Meeresspiegel mit der erschreckenden durchschnittlichen weltweiten Rate von 1 mm pro Jahr ansteigt (nach Korrektur der regionalen Unterschiede in den nacheiszeitlichen isostatischen Rückprallraten), wie der verstorbene Tom Wysmuller nach seinem letzten Forschungsprojekt feststellte. Ich vermisse ihn.

Der „Anstieg des Wassers“ ist keine so große Bedrohung, wie die Kritiker glauben machen wollen: 1 mm pro Jahr sind etwa 10 cm pro Jahrhundert.

Was die „sengende Hitze“ anbelangt, so wird diese in den Tropen durch frühere Konvektion am Nachmittag (d. h. Gewitter) ausgeglichen, wenn die Temperatur ansteigt, und andernorts durch stärkere Niederschläge. Auch dazu hat Willis Eschenbach Untersuchungen angestellt.

„Massenmigration, politische Krisen und zivile Unruhen“ werden in dem nahezu perfekt thermostatischen Klima unserer Zeit fast ausschließlich entweder durch rein wirtschaftliche Faktoren oder durch totalitäre Regime, wie das des Kommunisten Vlad des Eindringlings, verursacht.

Schließlich offenbaren die drei Pessimisten ihr wahres politisches Gesicht, wenn sie ihre Liste der imaginären Katastrophen mit der faden und naiven Behauptung abschließen, dass die globale Erwärmung, die bisher zu einem beachtlichen Rückgang der weltweiten Sterblichkeit geführt hat, bis zum Jahr 2100 „4,6 Millionen zusätzliche Todesfälle pro Jahr“ verursachen wird. Nein, das wird sie nicht. Sie haben es hier zuerst gehört.

Hier ist also mein bescheidener Vorschlag, wie man sich die verfassungsrechtliche Pluralität zunutze machen kann, die sich endlich geräuspert und ihre Stimme am Obersten Gerichtshof gefunden hat.

Zunächst muss ein casus belli festgestellt und ein glaubwürdiger Kläger gefunden werden. Der einfachste casus belli ist die schiere Irrationalität, die sich in der Liste der drei Kommunisten mit offenkundig falschen Vorwürfen zeigt.

Die Abschaltung von Kohlekraftwerken im Namen der Rettung des Planeten vor einer vernachlässigbaren und (zumindest in den letzten acht Jahren) nicht existierenden globalen Erwärmung ist objektiv gesehen irrational. Kein vernünftiger Minister oder Beamter würde so etwas tun oder verlangen, dass die Steuerzahler und Energieverbraucher dafür zahlen, es sei denn, er wäre getäuscht worden, so wie die drei Abweichler sich – ob wissentlich oder unwissentlich – haben täuschen lassen.

Meines Erachtens kann die Mehrheit des Gerichtshofs in seiner jetzigen Zusammensetzung – nicht aber die drei Ablehner, denn wie alle Totalitaristen sind sie für alles außer der Parteilinie verschlossen – ohne weiteres aufgefordert werden, drei Dinge zu verstehen.

Erstens beruht die Vorstellung einer raschen und gefährlichen globalen Erwärmung auf einem ungeheuerlichen und elementaren physikalischen Irrtum, der zu der Vorstellung verleitet hat, dass beim globalen Temperaturgleichgewicht im Jahr 1850, als die globalen Temperaturaufzeichnungen begannen und bevor wir irgendeinen nennenswerten Einfluss auf das Wetter haben konnten, aus der direkt erzwungenen Erwärmung von 8 K durch vorindustrielle, nicht kondensierende Treibhausgase eine endgültige Erwärmung von 32 K – der „natürliche Treibhauseffekt“ – geworden sei.

Man stellte sich daher vor, dass die vorhergesagte direkte Erwärmung von 1 K durch die anthropogene Anreicherung von Treibhausgasen während des gesamten 21. Jahrhunderts zu einer endgültigen Erwärmung von 4 K werden würde, wenn man die Temperaturrückkopplung berücksichtigt, die vor allem durch mehr Wasserdampf in der wärmeren Luft verursacht wird.

Was die armen Trottel vergessen hatten war, dass die Sonne scheint. Beim globalen Temperaturgleichgewicht im Jahr 1850 reagierte daher fast die gesamte Rückkopplung von 32 – 8 = 24 K nicht nur auf die mickrigen 8 K direkter Erwärmung durch alle natürlich vorkommenden, nicht kondensierenden Treibhausgase, die sich bis zu diesem Zeitpunkt in der Atmosphäre angesammelt hatten, sondern auch auf die 255 K Emissionstemperatur selbst.

Daher war die korrekte End- oder Gleichgewichtserwärmung als Reaktion auf jedes 1 K direkter Erwärmung durch nicht kondensierende Treibhausgase im Jahr 1850 nicht 32 / 8 = 4 K, sondern eher (255 + 32) / (255 + 8) < 1,1 K (siehe unten): eine milde, sanfte, positive Nettoerwärmung, nicht die „Katastrophe“, die sich die drei Abweichler vorstellen.

Um die Trolle abzuschrecken, die dazu neigen, diese Berechnung als „unangemessene Extrapolation“ zu bezeichnen, sei gesagt, dass es überhaupt keine Extrapolation gibt: 1850 herrschte ein Temperaturgleichgewicht. Nicht ich, sondern die Verursacher des Irrtums haben extrapoliert, indem sie davon ausgingen, dass das Verhältnis zwischen Gleichgewicht und direkt erzwungener Erwärmung im Jahr 2100 in etwa das gleiche sein würde wie im Jahr 1850.

Eigentlich ist das keine unvernünftige Annahme: Nach Korrektur ihres dummen physikalischen Fehlers können wir tatsächlich davon ausgehen, dass die anthropogene Komponente der globalen Erwärmung in diesem Jahrhundert etwa 1,1 K betragen wird; und die langsame Erwärmung bis heute steht nicht im Einklang mit den von den Tätern angenommenen 4 K anthropogener Komponente der Erwärmung im 21. Jahrhundert, sondern mit den korrigierten 1,1 K.

Eine Folge der Korrektur des klimatologischen Fehlers ist jedoch, dass selbst eine Erhöhung der Rückkopplungsstärke um 1 % zu einem Anstieg der Gleichgewichtstemperatur um 340 % im Vergleich zu der für das Gleichgewicht im Jahr 1850 abgeleiteten Reaktion führen würde.
Anders ausgedrückt – und um einen weiteren Teil unserer Forschung zu enthüllen, der bisher nicht veröffentlicht wurde – wenn die im IPCC-Bericht von 2021 aufgeführten absurd übertriebenen Rückkopplungsstärken wahr wären, dann würde die Empfindlichkeit des Gleichgewichts bei verdoppeltem CO2 nicht 1,1 K betragen, und auch nicht die 4 K, die sich die üblichen Verdächtigen aufgrund ihres Fehlers vorstellen. Sie läge eher bei 450 K. Und nichts dergleichen geschieht tatsächlich, sonst hätte es schon jemand bemerkt.

Daher sind entweder die Modelle, aus denen die enorm überhöhten Rückkopplungsstärken diagnostiziert werden, oder die Diagnosemethode Unsinn – oder, was wahrscheinlicher ist, beides. Kein Wunder also, dass unsere Arbeit, in der wir all dies mit klarer und unwiderlegbarer Deutlichkeit erklären, seit 18 Monaten im Redaktionssystem der Fachzeitschrift für Klimatologie, bei der wir sie eingereicht hatten, mit dem Vermerk „with editor“ (mit Redakteur) liegt. Die Zeitschrift kann ihn nicht widerlegen, wagt es aber auch nicht, ihn zu veröffentlichen, aus Angst vor Repressalien durch die totalitäre Armee der Hasser.

Zweitens: der wirtschaftliche Fehler. Die Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050, das unsinnige und wirtschaftlich destruktive Ziel der Regierungen auf beiden Seiten des großen Teichs, würde den Westen Billionen kosten, aber keinen messbaren Einfluss auf die globale Temperatur haben.

Drittens: der strategische Fehler. Die Profiteure des wirtschaftlichen Harakiri, das der Westen im Namen der Rettung des Planeten begeht, sind Putin, der durch den Anstieg der Öl-, Gas-, Nickel-, Getreide- und anderer Rohstoffpreise infolge seiner Invasion in Europa so viel Gewinn macht, dass er innerhalb von drei bis fünf Jahren die gesamten russischen Staatsschulden abbezahlt haben wird, und Xi Jinping, der Unterdrücker von Tibet, Sinkiang und Hongkong, der seinem schwachsinnigen Handlanger Biden befohlen hat, sich überstürzt aus Afghanistan zurückzuziehen, anstatt weiterhin eine kostengünstige Verteidigung an einigen wichtigen Flugplätzen aufrechtzuerhalten, wurde von Chinas Taliban-Vertretern mit der Kontrolle über die riesigen Lithiumvorkommen in Afghanistan belohnt, die zu den reichsten der Welt zählen. China kontrolliert nun fast 100 % der weltweiten Lithiumkarbonatproduktion, und bald wird der Westen echte Autos ganz verbieten, angeblich im Namen der Rettung des Planeten, in Wirklichkeit aber, um die Wirtschaft des Westens stark unter die Fuchtel Chinas zu stellen.

Was wir jetzt brauchen, ist ein Kohlebergbau- oder Kohlekraftwerkskonzern, der den Mut hat, die Klimapolitik der jetzigen Fehl-Regierung an der Wurzel zu packen und bis vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. In der Zwischenzeit werden die Teams, mit denen ich zusammenarbeite, die folgenden Amicus-Briefe vorbereiten:

1: Alle unwahren Behauptungen über das Klima, die von den drei Verweigerern als Vorwort zu ihrer jammernden Ablehnung der Mehrheitsmeinung im EPA-Fall geäußert wurden, mit eindeutigen Beweisen zu beantworten;

2: Den Gerichtshof über den zentralen physikalischen Irrtum der Klimatologie zu informieren und zu erklären, dass daher alle staatlich angeordneten Kontrollen freier Märkte und industrieller Aktivitäten, die sich aus der verdeckten russischen und chinesischen Förderung des Unsinns der globalen Erwärmung über viele Jahrzehnte ergeben, nicht nur irrational, sondern wohl auch verräterisch sind;

3: Den Gerichtshof darüber zu informieren, dass die nachgewiesenen Kosten der Emissions-Reduzierung keine messbare Reduzierung der globalen Temperatur erkaufen werden, so dass die realen und nachweisbaren Kosten der Emissionsreduzierung unweigerlich und gewaltig jeden legitim vorstellbaren Nutzen übersteigen werden;

4: Den Gerichtshof über die seit langem geplante strategische Bedrohung des Westens zu informieren, die von Russlands und Chinas unermüdlicher Förderung des Narrativs der globalen Erwärmung über viele Jahrzehnte hinweg ausgeht, sowie über die Implosion der westlichen Volkswirtschaften, die die Folge sein wird, wenn die vergleichsweise preiswerten kohlebasierten statischen und ölbasierten Lokomotiv-Energiequellen durch russisches Gas bzw. chinesisch kontrolliertes Lithiumkarbonat ersetzt werden.

Wenn Deutschland, um nur ein Beispiel zu nennen, alle echten Autos verbieten und durch Teslas und ähnliche Elektrobuggys ersetzen würde, würde es allein die gesamte weltweite Jahresproduktion an Lithiumkarbonat verbrauchen und China bereichern, während der Preis für diesen wertvollen Rohstoff in die Höhe schießt, so wie es die Preise zu tun pflegen, wenn ein verwalteter Markt einen freien Markt ersetzt, und so wie Deutschland schon jetzt durch die überhöhten Preise, die es jetzt für sibirisches Gas zahlt, die Nase voll hat, um Putins anhaltendes Massaker zu finanzieren. Ohne den Unsinn mit der globalen Erwärmung und die daraus resultierende Abschaltung der europäischen Kohlekraftwerke, die einst Strom zu einem winzigen Bruchteil der heutigen Kosten für sibirisches Gas pro Terawattstunde produzierten, hätte sich Putin die Invasion Europas nicht leisten können und hätte es auch nicht gewagt.

Bislang haben die vielen Großindustrien, die am unmittelbarsten von Russlands und Chinas Kampagne zur globalen Erwärmung betroffen sind und daher durch ihre Untätigkeit am meisten zu verlieren haben, feige gezittert und wenig oder gar nichts unternommen, um sich zu wehren, aus Angst vor dem Rufmord (Goebbels‘ Begriff für Rufschädigung), der von zahlreichen antiwestlichen Frontgruppen gegen diejenigen von uns ausgeübt wird, die es wagen, sich gegen den Zusammenbruch der westlichen Zivilisation auszusprechen.

Jemand muss dem Obersten Gerichtshof ein paar Wahrheiten darüber sagen, wie irrational der Unsinn mit der globalen Erwärmung ist und wie gefährdet die Interessen des Westens sind, wenn dieser Unsinn weiter aufrechterhalten wird. Wie der bedauernswerte Ron Reagan zu sagen pflegte: „Wenn nicht wir, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/07/02/the-new-pause-lengthens-to-7-years-10-months/#respond

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Regierung rät zu Notstromaggregaten – Michael Mross

Notstromaggregate: Die Energiepolitik der Regierung erreicht einen vorläufigen, absurden Höhepunkt. Ist der Absturz Deutschlands programmiert?




Der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ist unumgänglich

Von Manfred Haferburg

Achgut.com Autor Manfred Haferburg gab als Sachverständiger bei einer Anhörung im Sächsischen Landtag eine Stellungnahme zur Energiesituation ab, die wir im Folgenden dokumentieren.

Die Anhörung erfolgte auf Antrag der AFD-Fraktiondas Thema hieß „Versorgungssicherheit gewährleisten, Energiepreise stabilisieren – Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke und Überprüfung des Kohleausstiegs“

Meine sehr geehrten Damen und Herren, geschätzte Kollegen, sehr geehrte Frau Vorsitzende,

Ich werde in meiner Stellungnahme darauf eingehen, dass die Abhängigkeit vom Gas die Energiewirtschaft in ein Dilemma geführt hat. Ich zeige die Unmöglichkeit der Erreichung der regierungsamtlichen Erneuerbaren-Ausbauziele bis 2030 auf. Danach stelle ich die wesentlichsten Voraussetzungen für den Weiterbetrieb der verbliebenen Kernkraftwerke dar und komme zu dem Schluss, dass der Weiterbetrieb der verbliebenen deutschen KKW unumgänglich ist.

Das deutsche Energiewende-Dilemma:

Seit 2016 wurden in Deutschland 11.000 MW Kernkraftwerkskapazität stillgelegt. Dazu kommen 3.000 MW Braunkohle, 2.500 MW Steinkohle, 3.500 MW Erdgas und 1.000 MW Mineralöl. Jetzt drohen durch den Gasmangel 25.000 MW Gaskraftwerkskapazität wegzubrechen. Wir reden hier über 55.000 MW Erzeugungskapazität, die wegfällt. Das sind ungefähr 50 Großkraftwerke, die im Netz fehlen.

Ersetzt werden soll dies alles durch Erneuerbare Energien. Dabei wird oft installierte Leistung mit verfügbarer Leistung verwechselt. Wenn sie ein KKW oder Kohlekraftwerk mit 1.000 MW installierte Leistung haben, sind durchschnittlich 950 MW verfügbar, wenn die Leistung benötigt wird. Wenn sie einen Windpark mit 1.000 MW installierte Leistung haben, sind durchschnittlich 180 MW verfügbar. Es gibt Stunden, da decken die Umweltenergien den gesamten Strombedarf, aber es gibt Tage (ca. 50 im Jahr), da fallen sie ganz aus.

Die deutsche Energiepolitik ist ein weltweiter Alleingang, niemand folgt uns. Ja, es gibt ein paar Länder ohne KKW, aber die sind mit anderen eigenen Energiequellen wie Wasserkraft gesegnet. Doch Deutschlands Energiewende schüttet kurzsichtig die alten Brunnen zu, bevor neu gegrabene Brunnen genügend Wasser geben. Das russische Gas war die Brückentechnologie, die Reserve-Wasserleitung, um die Zeit zu überbrücken, bis genügend Wasser aus den neuen Brunnen fließt.

Erdgas trägt mit einem Viertel zur deutschen Primärenergieversorgung bei, durch den energiewendebedingten Kern- und Kohleausstieg, Tendenz steigend. Putin brauchte nur abzuwarten, bis Deutschland genug Kraftwerke verschrottet hat, um sein Machtspiel zu starten. Deutschland hat sich erpressbar gemacht und ist nun bei der Erdgasversorgung mit einer Importquote von 89 Prozent nahezu komplett abhängig von ausländischen Lieferungen. Fallen die russischen Lieferungen völlig weg, drohen laut Vereinigung der Bayrischen Wirtschaft VBW fünf Millionen neue Arbeitslose, ein 12-prozentiger Wirtschaftseinbruch mit 50-prozentigen Verlusten bei der Glas-, Roheisen,- und Stahlindustrie.

Jede weitere Kernkraftwerksabschaltung verschlimmert diese prekäre Situation, da im Bedarfsfall, z.B. bei Flaute oder Dunkelheit Gas zur Stromerzeugung benötigt wird. Stromerzeugung und Gasverbrauch hängen somit unmittelbar zusammen.

Ein bisschen Grundsätzliches, um etwas mehr Klarheit in der Kommunikation zu schaffen: 

Es gibt nur drei Energiequellen für die Versorgung eines Landes mit Energie. Andere Nennenswerte haben wir nicht. Diese drei Energiequellen haben zumal sehr unterschiedliche Verfügbarkeiten und Energiedichten, d.h. ihr Flächen- und Ressourcenverbrauch und ihr Return Of Investment sind sehr unterschiedlich.

  1. Umweltenergie: Solar, Wind, Wasser, Biomasse (wetterabhängige Verfügbarkeit, niedrige Energiedichte)
  2. Fossile Energie: Öl, Gas, Kohle (hohe Verfügbarkeit und Energiedichte)
  3. Kernenergie: thermische Kernspaltung, schnelle Kernspaltung, (höchste Verfügbarkeit und Energiedichte)

Aus zwei dieser drei Quellen will Deutschland aussteigen und zwar aus denen mit der höchsten Verfügbarkeit und Energiedichte.

Es wird oft Primärenergieverbrauch und Stromverbrauch verwechselt. Strom macht nur 25 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus. Die Umweltenergien Wind und Sonne tragen in Deutschland zwar mit 46 Prozent zur Stromerzeugung – wenn auch oft zur Unzeit –, aber mit weniger als 6 Prozent zur Primärenergieversorgung bei.

Strom ist aber das Produkt mit der weltweit niedrigsten Haltbarkeit. Ohne industriefähige Speichertechnologie muss Strom genau in dem Moment und in der Menge erzeugt werden, in dem er verbraucht wird. Sonst bricht das Netz zusammen.

Speicherkapazität gibt es in Deutschland nur für wenige Stunden. Und das wird auch noch viele Jahre so bleiben. Die oft als Lösung kolportierte Wasserstoffwirtschaft hat einen viel zu schlechten Wirkungsgrad, um das Problem lösen zu können. Um 1 Kilowattstunde Wasserstoff zu erzeugen, benötigt man 4 Kilowattstunden Strom.

Mitten in einer Energiekrise – vom Klimaminister Habeck mittels des Notfallplans Gas ausgerufen – sollen wertvolle, gut funktionierende Kraftwerke verschrottet werden, ohne dass der Ersatz in Sicht ist. Das ist politisch und sozial nicht zu verantworten. Der Wirtschaftsminister deutete bereits Energierationierungen an und verweist in seiner Not aufs Ausland: „Wir würden überhaupt nicht vorankommen, wenn wir in dieser Situation nicht auf Frankreich, auf Belgien, auf die Niederlande, zurückgreifen könnten, die uns ja unterstützen“. Fällt niemandem auf, dass diese Länder alle Kernkraftwerke betreiben?

Kann der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren es richten, so, wie es die Politik propagiert?

Schon vor dem Ukrainekrieg waren die Erneuerbaren-Ausbauziele der Regierung schlicht illusorisch. Die der heutigen Regierung sind noch unrealistischer, da sie noch weit darüber liegen.

Es gibt einen bekannten Strom-Bedarf, der 2030 gedeckt werden muss. Es gibt einen gesetzlichen Plan, was im Rahmen der Energiewende an Kernkraft und Kohle stillgelegt werden soll. Daraus ergibt sich eine Strom-Erzeugungslücke, die durch den Zubau von Erneuerbaren gedeckt werden müsste. Jeder, der die vier Grundrechenarten beherrscht, kann daraus den notwendigen Zubau an Wind- und Solaranlagen über die Zeit errechnen. Wasserkraft und Bioenergie sind auf Grund mangelnder geologischer Voraussetzungen nicht nennenswert ausbaubar.

Was müsste also ab sofort arbeitstäglich für die nächsten acht Jahre gebaut werden, um die regierungsamtlich verkündeten Ziele zu erreichen?

Wind Onshore: 294 Windenergie-Anlagen pro Monat = 10 neue Onshore-Windenergie-Anlagen pro Tag (zum Vergleich: In 2020 wurden pro Monat 35 Onshore-Anlagen zugebaut).

Wind Offshore: 15 Anlagen pro Monat = alle 2 Tage eine neue Windenergie-Offshore-Anlage (Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 erfolgte kein Zubau von Offshore-Anlagen)

PV: 16.670 Anlagen pro Monat = 556 neue PV Anlagen pro Tag

Und selbst wenn die Rohstoffe Kupfer, Nickel und Molybdän für diese Ausbauziele von einem anderen Planeten importiert würden und die nötigen Fachkräfte in Scharen nach Deutschland strömten, es hülfe oft nichts: Derzeit gibt es 36.000 Windkraftanlagen, die bei Flaute null MW produzieren. Selbst wenn es 360.000 gäbe, würden sie bei Flaute auch nur null MW produzieren.

Durch dieses Dilemma ergibt sich die dringende Frage: Können wenigstens die letzten drei Kernkraftwerke gerettet werden?

Ich sage ja – es ist nicht unmöglich. Aber es hat seinen Preis. Und der ist eher politisch als monetär. Deutschland müsste der EU-Taxonomie folgend die Kernenergie als „grün“ anerkennen.

Als erstes müsste das deutsche Atomgesetz umgehend novelliert werden. Ab 1. Januar 2023 ist die gewerbliche Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland nämlich verboten.

Als zweites müsste für die Eigentümer der Kraftwerke, die Energieversorger, Investitionssicherheit geschaffen werden. Die Politik müsste eine terminierte Laufzeitverlängerung beschließen (drei Jahre, fünf Jahre etc.) und vertraglich zusichern. Das Vertrauen in die Investitionssicherheit ist dahin.

Als drittes müssen Betriebsgenehmigungen für den Weiterbetrieb erteilt bzw. die bestehenden verlängert werden. Seit mehreren Jahren arbeiten die Führungen der Unternehmen gemeinsam mit den Behörden daran, die entsprechenden Genehmigungen für die Stilllegung und den darauf anschließenden Rückbau zu erteilen. Hunderte Aktenordner sind mit Anträgen und Erteilungen mit vielen Unterschriften und Stempeln gefüllt. Diese Dokumente sind derzeit alle rechtlich verbindlich und müssen rückabgewickelt werden.

Als viertes müsste dafür gesorgt werden, dass genügend qualifiziertes und lizensiertes Personal für den Weiterbetrieb zur Verfügung steht. Ein deutsches KKW wird von etwa 350 höchstqualifizierten Spezialisten betrieben. Die Kernkraftwerke bereiten sich seit Jahren mit detaillierten Personalplanungen auf die Stilllegung vor. Die Personalabwicklungspläne und Verträge sind in einem langen schmerzhaften Prozess unterschrieben und rechtsgültig.

Die verbliebenen Spezialisten müssten bei einem Weiterbetrieb natürlich auch weiter arbeiten, bis neues Personal zur Verfügung steht. Und die abgewanderten Lizenzträger müssten wieder angelockt werden. Um sie zu motivieren, müsste man sie allerdings sehr gut bezahlen, sozial absichern und eine Zukunftsperspektive bieten.

Als fünftes müssen umgehend neue Brennstoffladungen bestellt, genehmigt und bezahlt werden – besser gestern als heute. Um jetzt – im Sommer – Brennstoff für den Winter zu sparen, müssten die Kraftwerke umgehend so oft als möglich abgeregelt werden. Sonst haben sie am 31.12.2022 nur noch geringe Reaktivitätsreserven in ihren Reaktorkernen. Sie können ab Januar über die Einsparungen hinaus noch drei Monate Stretch-Out mit langsam sinkender Leistung fahren und so über den Winter kommen.
Umgehend müssen Neubeladungen für jedes Kraftwerk von den Kernbrennstoffherstellern maßgeschneidert gefertigt werden. Dieser Prozess braucht Zeit und Geld – kann aber erst gestartet werden, wenn die anderen Voraussetzungen erfüllt sind.

Fazit für die verbleibenden Kernkraftwerke:

Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass ein Weiterbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke technisch und organisatorisch unter Voraussetzungen machbar wäre. 

Für den sicheren und ökonomischen Betrieb von Kernkraftwerken benötigt ein Land vor allem eines – Stabilität. Und wenn hier von Stabilität die Rede ist, meine ich politische, ökonomische und soziale Stabilität.

Anhand meiner fünf Voraussetzungen für den Weiterbetrieb habe ich versucht herzuleiten, dass es für die Kernenergie in Deutschland derzeit an Stabilität mangelt.

Durch politische Garantien muss das Vertrauen wieder aufgebaut werden. Die Kernkraftwerke können das entstandene Problem nicht allein lösen – das wäre vor 11 Jahren noch möglich gewesen – aber sie könnten einen wesentlichen Beitrag für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit leisten. Und ja, mit Strom kann man heizen – halb Frankreich macht das.

Thema Sicherheitsüberprüfung:

Der TÜV Süd kommt in einem Gutachten zu dem Ergebnis, dass ein Weiterbetrieb des KKW Isar II ohne eine Sicherheitsüberprüfung über den 31.12.2022 hinaus möglich sei. Es gibt keine Hinweise, dass die erforderliche Schadensvorsorge infrage gestellt sein könnte, so der TÜV. Das Gutachten wurde im Auftrage des bayerischen Umweltministeriums erstellt.

Ohne neue Brennelemente wäre nach Einschätzung des TÜV Süd ein Weiterbetrieb der Anlage bis August 2023 möglich – zunächst in einem normalen Weiterbetrieb von 80 Tagen, dann weitere drei Monate durch „Umsetzen“ der vorhandenen Brennelemente im Reaktorkern. Insgesamt könne so eine zusätzliche Energie von etwa 5,16 TWh Strom erzeugt werden.

Der TÜV Süd schlussfolgert, dass bei umgehender Bestellung eine Weiterführung des Betriebes auch über den Herbst 2023 möglich wäre. Eine Anlieferung frischer Brennelemente innerhalb von 12 Monaten hält auch der TÜV Süd für möglich.

 

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 

 




Energiepolitik : Der Energiewende geht die Puste aus*

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Norman Hanert (Red. PAZ)*

Robert Habeck besinnt sich auf Kohlekraft- statt auf sauberere Atom-Kraftwerke zurück ;

TÜV Süd kann Mangel an Brennelementen nicht bestätigen

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Im März stellte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fest, dass Versorgungssicherheit im Zweifel wichtiger sei als Klimaschutz. Ende Juni folgte die nächste Kehrtwende des Grünen-Politikers. Um von russischen Gasimporten unabhängiger zu werden, kündigte Habeck an, Gaskraftwerke vom Netz nehmen zu wollen und stattdessen wieder  Kohle verstromen zu lassen. „Das ist bitter, aber es ist in dieser Lage schier notwendig, um den Gasverbrauch zu senken“, so der Bundeswirtschaftsminister.

Wie es in einer Mitteilung von Habecks Wirtschaftsministerium heißt, sollten sich die Betreiber dieser Ersatzkraftwerke bereits darauf einstellen, ihre Anlagen startklar zu machen, „sodass alles so bald wie möglich einsatzbereit ist“. Die Branche selbst zeigt sich dazu bereit. Nach Angaben der Energiewirtschaft können die in Reserve gehaltenen Braunkohle-Kraftwerke relativ schnell wieder hochgefahren werden.

Versorgungssicherheit ist laut Habeck wichtiger als Umweltschutz

Habecks Plan hat allerdings einen Haken, der mit einem Grundproblem der Energiewende zu tun hat. Die Gaskraftwerke liefern nämlich die Flexibilität in der Stromerzeugung, die notwendig ist, um die Unberechenbarkeit der Windkrafträder und Solarparks auszugleichen. Liefern diese Anlagen zu wenig Strom, lassen sich Gaskraftwerke als Ersatz innerhalb von Minuten hochfahren. Die Kohlekraftwerke sind dagegen ideal, um zuverlässig die Grundlast abzudecken.

Mit Blick auf die Energiewende hatte der schwedische Energieversorger Vattenfall bei seinem Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg versucht, Grundlastfähigkeit mit Flexibilität zu koppeln. Resultat dieser Bemühungen war, dass Moorburg nach Angaben Vattenfalls „innerhalb von nur zehn Minuten seine Leistung um bis zu 500 Megawatt steigern oder absenken“ konnte. Wie die Gaskraftwerke könnte Moorburg damit eigentlich ein Teil der Lösung für eines der Kernprobleme der Energiewende darstellen.

Das Problem dabei:

Deutschlands modernstes Kohlekraftwerk ist seit dem Juli 2021 stillgelegt. Jahrelanger Gegenwind, der unter anderem sehr stark von den Grünen kam, juristische Klagen und Umweltauflagen haben dafür gesorgt, dass das Kraftwerk in Hamburg-Moorburg niemals wirtschaftlich betrieben werden konnte. Als Konsequenz hat Vattenfall ein mit dem Kohleausstiegsgesetz geschaffenes Angebot genutzt, und sich an einer Auktion der Bundesnetzagentur zur Stilllegung von Kraftwerkskapazitäten beteiligt.

Ende Februar teilte das Unternehmen mit, dass es die Vorbereitungen für den Rückbau des Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg wegen des Ukrainekriegs vorerst gestoppt habe.

Tatsächlich hat die fragile Lage auf dem Energiemarkt dazu geführt, dass mittlerweile über Dinge geredet wird, die noch vor wenigen Monaten zumindest aus Sicht der Grünen undenkbar erschienen. Der Rückgriff auf Kohlekraftwerke ist dabei nur ein Beispiel. Grünen-Chef Habeck selbst hatte im März im ZDF-Morgenmagazin und auch bei „Lanz“ selbst eine Wende bei den Atomkraftwerken nicht völlig ausgeschlossen. Er werde selbst einen Weiterbetrieb der letzten noch betriebsbereiten Kernkraftwerke „ideologiefrei“ prüfen, so Habeck im Frühjahr.

Habecks Wirtschaftsministerium und auch das von der Grünen Steffi Lemke geführte Umweltministerium befanden in einem gemeinsamen Prüfvermerk dann doch recht schnell, dass „eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen“ sei. Mittlerweile ist auch die Diskussion um den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke wieder zurück.

Söder widerspricht

So schlug etwa CSU-Chef Markus Söder vor, die AKW entgegen dem Ausstiegsbeschluss über den Jahreswechsel weiterlaufen zu lassen. Söder sagte: „Wir werden im Winter ab dem 1. Januar neben einem echten Gasproblem noch eine zusätzliche Stromlücke erhalten. Es gibt keine Argumente, außer rein ideologischen Basta-Argumenten, die Kernkraft nicht zu verlängern.“ 

Habeck und auch Kanzler Olaf Scholz erteilten diesen Vorschlägen allerdings eine Absage. Söder kann sich bei seinem Vorschlag allerdings auf ein Gutachten des TÜV Süd stützen, welches das bayerische Umweltministerium in Auftrag gegeben hat. Beschäftigt hatte sich der TÜV Süd mit der Frage, ob es möglich wäre, das Atomkraftwerk Isar 2 länger am Netz zu lassen als bis zum 31. Dezember 2022. Laut dem Gutachten des TÜV bestehen „aus sicherheitstechnischer Sicht“ „keine Bedenken“. Auch ein Mangel an Brennelementen, wie dies Habeck suggeriert hatte, ist offenbar kein unüberwindliches Problem.

Die Brennelemente können noch etliche Monate weiter genutzt werden, auch die Lieferung von neuem Brennstoff ist möglich, ohne dabei auf Russland zurückzugreifen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  24. Juni 2022, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Liu et al. 2022: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1029/2021GL096652
Kim et al. 2022: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1029/2021GL097459

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LAKI
Edwards et al 2022: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1029/2021PA004386
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