Christian Freuer

Vorbemerkung: Tatsächlich gab es ja nun hierzulande eine Hitzewelle, die mit einem gewaltigen Mediengetöse über uns hereinbrechen sollte. Abgesehen davon, dass es früher offenbar noch nie sommerliche Hitzewellen gegeben hatte, dauerte auch diese hier nur kurz und hat Norddeutschland überhaupt nicht erreicht. In Frankreich und Spanien mag es ja Rekordwerte gegeben hatte (woran ich allerdings höchlich zweifle), doch ist es dort längst wieder kühler geworden, was natürlich mit keinem Wort erwähnt wird. Und: Es ist viel leichter, Temperaturwerte zum Wärmeren hin zu manipulieren als zum Kälteren.

In diesem Kältereport finden sich wieder mehrere Meldungen von der Südhalbkugel. Es wird spannend sein zu verfolgen, was sich dort weiter tut.

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Meldungen vom 6. Juni 2022:

Australiens “ Förderband der Kaltfronten “ wird fortgesetzt, Energiepreise steigen

Der Großteil Australiens ist derzeit Schauplatz des Durchzugs von einer Kaltfront nach der anderen, was mit einem Anstieg der Energiepreise einhergeht und die Aussies zögern lässt, die Heizung während ungewöhnlich langer Kälteperioden einzuschalten, berichtet theaustralian.com.au.

„Es war ein ziemlich kalter Start in den Winter in Victoria, Südaustralien, NSW und Tasmanien“, sagte Jonathan How, Meteorologe beim Bureau of Meteorology. „Wir erwarten, dass sich diese kalten Bedingungen fortsetzen … Die kalte Luft wird sich im Laufe der Woche bis ins nördliche NSW und sogar in Teile des südlichen und zentralen Queensland ausbreiten.“

Der Meteorologe fügte hinzu, dass die anhaltende Kälte eine Seltenheit sei. Australien erlebt gerade das dritte große Kälte-Ereignis in Folge. Zwei aufeinanderfolgende Ereignisse sind selten.  Drei hintereinander sind praktisch noch nicht vorgekommen.

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USA: Rekorde brechender Schneefall in der Nachsaison

Für die US-amerikanischen und kanadischen Landwirte war es ein Frühling zum Vergessen, und selbst jetzt, in der ersten Juniwoche, halten die anhaltenden Tiefsttemperaturen und die späten Schneefälle in den zentralen und nördlichen Gebirgen an.

Um nur einige Beispiele zu nennen: Blue Valley, CO, verzeichnete kürzlich eine Rekordschneemenge von 40,9 cm; Silver Plume, CO, erhielt 23,1 cm; und in Teilen von Yellowstone, WY, gab es laut lokalen Medien Verwehungen von bis zu einem Meter.

In Evergreen, Colorado, fielen vor kurzem 5,8 cm Schnee, was, wie der Meteorologe Chris Bianchi von 9News bestätigte, der stärkste Juni-Schneefall in der Stadt seit Beginn von Aufzeichnungen im Jahre 1961 ist.

Striche

Es folgt noch ein Beitrag zum Thema Weizen-Ankauf südostasiatischer Staaten von der EU anstatt von Russland.

Link: https://electroverse.net/australias-conveyor-belt-of-cold-fronts-to-continueu-s-suffers-record-late-season-snow-asia-turns-to-eu-wheat/

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Meldungen vom 7. Juni 2022:

Sommerkälte in Ostasien

Ein sommerlicher Kälteeinbruch hält diese Woche in Ostasien Einzug und bringt anomale Kälte und Schnee in Korea.

In Nordkorea gab es Schnee in einer Höhe unter 2.000 m – ein unglaublich seltenes Ereignis im Juni.

In Japan, insbesondere in der nördlichen Provinz Hokkaido, war es für diese Jahreszeit außergewöhnlich kalt. Hier hat arktische Luft, die auf der Rückseite eines schwachen und wellenförmigen meridionalen Jetstreams ungewöhnlich weit nach Süden strömt, die Höchsttemperaturen in Küstengebieten wie Omu und Nemuro auf 6 bis 8 °C gehalten.

Japans Hauptstadt Tokio hingegen erreichte am Montag nur 18 °C – etwa 8 °C unter dem Durchschnitt.

Und in Asien endete der Mai in Hongkong mit einer Durchschnittstemperatur von nur 25 °C, was 1,3 °C unter dem multidekadischen Durchschnitt liegt.

Link: https://electroverse.net/wheat-futures-surge-after-russia-strikes-ukrainian-grain-terminal-summer-cold-sweeps-east-asia-recession-and-paradigm-shi/

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Meldungen vom 8. Juni 2022:

Australien: Kältester Winterbeginn in Brisbane seit 1904 – Verstärkung der Zufuhr antarktischer Kaltluft

Viele Australier leiden in dieser Woche immer noch unter anormal niedrigen Temperaturen. Und trotz der Beteuerungen des Wetteramtes, dass nicht die niedrigen Temperaturen selbst, sondern die Länge dieser Kältewelle selten ist, wurden Hunderte von Richtwerten herausgenommen.

Vor allem der Südosten kämpft weiterhin mit rekordverdächtigen Tiefstwerten und Schneefällen zu Beginn der Saison, da die jüngste einer Reihe kräftiger antarktischer Fronten dazu beiträgt, dass viele Regionen den kältesten Winterbeginn seit Jahrzehnten erleben.

Die Kälte dringt sogar ungewöhnlich weit nach Norden in Teile des normalerweise warmen Queensland vor.

In Toowoomba zum Beispiel, das anderthalb Stunden westlich von Brisbane liegt, ist die Temperatur in dieser Woche auf -5 °C und darunter gefallen. Weatherzone sagt für Donnerstag früh rekordverdächtige -5,4 °C voraus.

Link: https://electroverse.net/brisbanes-coldest-start-to-winter-since-1904-u-s-green-zealots-spotless-sun/

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Meldungen vom 9. Juni 2022:

Eine weitere Runde antarktischer Kälte in Süd-Amerika

Südamerika steht ein weiterer Kälteeinbruch bevor, der sich vor allem auf die östlichen Landesteile konzentriert.

Ein Schwall antarktischer Luft wird an diesem Wochenende ungewöhnlich weit in den Norden nach Uruguay, Nordargentinien, Paraguay, Brasilien, Bolivien und Peru vordringen. Die Meteorologen vor Ort erwarten, dass die Temperaturrekorde fallen und in den wichtigsten Anbauregionen in niedrigen Lagen Frost auftreten wird.

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Sommerpause in Kanada

Die Sommerhitze macht in weiten Teilen Kanadas eine Pause, berichtet theweathernetwork.com: „Schuld daran ist der Jetstream“, schreibt der Meteorologe Tyler Hamilton.

Die meisten kanadischen Provinzen werden in den kommenden Tagen zusätzlich von anomaler Kälte heimgesucht werden – ausgenommen vielleicht die Nordwest-Territorien – da ein schwacher und welliger meridionaler Jetstream arktische Luft in weite Teile Nordamerikas zieht.

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Japan: Tiefsttemperatur-Rekorde gebrochen

Japan befindet sich in dieser Woche inmitten eines weiteren heftigen Kälteeinbruchs, der neue monatliche Tiefsttemperatur-Rekorde aufstellt.

Über die letzten Tage wurde eine ganze Reihe von Rekorden gebrochen, darunter viele für die niedrigsten jemals im Monat Juni gemessenen Höchsttemperaturen, die in Wetterbüchern in vielen Fällen bis ins Jahr 1977 zurückreichen.

Ein Großteil Ostasiens wurde in den letzten Wochen von Frost außerhalb der Saison heimgesucht.
Das südostasiatische Land Myanmar zum Beispiel hat ebenfalls einen anomal kalten Mai hinter sich. Der vergangene Monat war landesweit kühler und feuchter als der Durchschnitt, mit einer durchschnittlichen Temperaturanomalie von 0,7 °C unter der Norm.

Link: https://electroverse.net/polar-cold-to-sweep-south-america-summer-on-hold-in-canada-records-fall-in-japan-russia-stealing-ukrainian-grain-the-sun-fades-to-blank/

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Bei wetteronline.de findet sich an diesem Tag auch eine Meldung zu ungewöhnlichem Schneefall in den Alpen:

https://www.wetteronline.de/wetterticker/9337826d-2256-4c68-8958-18efbe9a0b6f

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Meldungen vom 13. Juni 2022:

Kältester Herbst in Argentinien seit 1976 …

Argentinien wurde in den letzten Wochen von einem heftigen antarktischen Kaltlufteinbruch heimgesucht, der kaum Anzeichen für ein Nachlassen zeigt.

Der Mai 2022 war landesweit kälter als der Durchschnitt, in einigen nördlichen Gebieten lag die Temperatur um 3 °C unter der multidekadischen Norm. Den offiziellen SMN-Daten zufolge war der Monat auch trockener als der Durchschnitt.

Darüber hinaus war die gesamte Herbstsaison (März-April-Mai) in Argentinien die kälteste seit 1976 (Sonnenminimum des Zyklus‘ 20).

Es war auch die fünftkälteste in der historischen Reihe, die nur noch 1971, 1968 und 1965 unterboten wurde.

… während sich die Kälte in anderen Teilen Süd-Amerikas intensiviert

In weiten Teilen Südamerikas herrschen weiterhin starke Fröste, die einige der wichtigsten Anbauregionen des Kontinents verwüsten.

In den letzten Tagen wurden bemerkenswerte Temperaturen gemessen, darunter -7,7 °C in Rosario AP, Argentinien – nur 0,1 °C über dem Rekordtiefstwert für Juni.

[Es folgen noch mehrere weitere Temperaturwerte anderer Orte]

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Schneesturm in Tasmanien …

Die Skilifte in Tasmaniens größtem Skigebiet, Ben Lomond, ruhen normalerweise zu dieser Zeit des Jahres. Aufgrund des eisigen Wetters und einer Rekordschneemenge zu Beginn der Saison wurden sie jedoch deutlich früher als geplant wieder in Betrieb genommen.

Auf den höheren Gipfeln Tasmaniens hat es in letzter Zeit heftig geschneit, aber die Flocken fielen bis zu Höhen von nur 200 Metern hinab – ein unglaublich seltenes Ereignis.

Dies hat sogar Eingang in die Meldungen bei wetteronline.de gefunden:

https://www.wetteronline.de/wetterticker/8b36717f-f282-4a94-996d-63d394fc5a4a

… während „zu viel Schnee“ die Wiedereröffnung australischer Wintersportorte bis 2023 verzögert

Intensive Schneefälle haben auch das australische Festland getroffen, insbesondere NSW, wo sich die Wiedereröffnung des Selwyn Snow Resort verzögert hat.

Das Skigebiet wurde vor einigen Jahren durch einen Brand stark beschädigt. Während der Wiederaufbau wie geplant voranschreitet, ist die Fertigstellung des Projekts aufgrund der beispiellosen winterlichen Wetterverhältnisse in Australien in den letzten Wochen in Verzug geraten.

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Neuseeland: „Beste Juni-Schneeverhältnisse jemals“

Auch Neuseeland hat eine wilde Wetterwoche hinter sich, in der mehr als 100.000 Blitze eingeschlagen sind.

Das bedeutendste Ereignis jedoch, wie von grenfellrecord.com.au berichtet, waren wahrscheinlich die Betreiber der Skigebiete auf der Südinsel, die sich über einige der besten Schneeverhältnisse im Juni seit Menschengedenken freuen konnten.

In diesen Tagen der katastrophalen anthropogenen globalen Erwärmung – was für ein Vergnügen!

Link: https://electroverse.net/argentinas-coldest-autumn-since-1976-blizzards-sweep-tasmania-new-zealands-best-june-snow/

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Meldungen vom 14. Juli 2022:

Rekord-Kälte in Paraguay

In ganz Südamerika herrschen zu Beginn der Saison heftige Fröste, da antarktische Luft ungewöhnlich weit nach Norden vordringt.

In La Quiaca, Nordargentinien (22S), wurde am Montag ein rekordverdächtiger Wert von -12,1 °C gemessen. Im bolivianischen Hochland, zum Beispiel in El Alto und Potosi AP, wurden Werte unter -10 °C gemessen, während in Paraguay mit -5,1 °C in Nueva Asuncion ein nationaler Rekord für die erste Junihälfte aufgestellt wurde.

Ein Blick auf einige nationale Temperatur-Durchschnittswerte für den Monat Mai:

Argentinien erlebte einen überdurchschnittlich kalten Monat. In einigen nördlichen Gebieten lagen die Temperaturen 3°C unter der multidekadischen Norm. Tatsächlich verzeichnete Argentinien gerade den kältesten Herbst (März-April-Mai) seit 1976 (Sonnenminimum des Zyklus 20).

Auch in Brasilien war der Mai 2022 nach Angaben des INMET kälter und trockener als im Durchschnitt.

In Uruguay war der letzte Monat sehr kalt: Die Temperaturanomalien reichten von 0,5 °C unter dem Durchschnitt in der Hauptstadt Montevideo bis zu 2,5 °C unter dem Durchschnitt in einigen nördlichen Gebieten. Erwähnenswert ist auch, dass der Mai in Uruguay der dritte überdurchschnittlich kalte Monat in Folge war, was, wie in Brasilien, den Abschluss eines historisch kalten Herbstes bildet.

Es folgt noch ein längerer Abschnitt über die Energiekrise in Australien. Tenor: „Australien exportiert weltweit die meiste Kohle, ist aber nicht in der Lagen zu verhindern, dass die Lichter ausgehen!“.

Link: https://electroverse.net/record-cold-paraguay-australias-blackout-warnings-prepare/

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Meldungen vom 15. Juni 2022:

Offizielle Schätzungen stützen argentinische Weizenexporte inmitten von kaltem Wetter und Inflationsproblemen

Zu Beginn gab es einige optimistische Erwartungen, dass Argentinien in der Lage sein würde, aus dem Debakel am Schwarzen Meer Kapital zu schlagen, aber diese Hoffnungen schwinden schnell, da eine Kombination aus frühem Frost, steigender Inflation und politischer Unsicherheit den Agrarsektor des Landes ausbremst.

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Kälte in Taiwan

Der Mai 2022 in Taiwan endete deutlich kühler als die Norm.

Für den Monat wurde eine Durchschnittstemperatur von 21,93°C festgestellt, was 1,37°C unter der multidekadischen Norm liegt.

Link: https://electroverse.net/greenland-gains-record-volumes-of-snow-argentinian-wheat-exports-lowered-australias-energy-crisis/

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Meldungen vom 17. Juni 2022:

Kälteste Nacht in Lima seit 1996

Diese Woche wird Südamerika weiterhin von anormaler Kälte heimgesucht.

Am Mittwoch erlebte die peruanische Hauptstadt Lima die kälteste Nacht seit Jahrzehnten, als am Flughafen Callao – der offiziellen Wetterstation der Stadt – ein Tiefstwert von 13,1 °C gemessen wurde.

An anderen Orten in Lima wurden sogar noch niedrigere Tiefstwerte registriert: Im Park Campo de Marte wurden 11,9 °C gemessen, während im Stadtteil Von Humboldt 8,4 °C gemessen wurden – die niedrigsten Werte für beide Stationen in der Innenstadt seit 1996 (Sonnenminimum des 22. Zyklus).

Weite Teile des südamerikanischen Kontinents haben in den letzten Wochen und Monaten unter historischer Kälte gelitten.

So erlebte Argentinien gerade den kältesten Herbst (März-April-Mai) seit 1976 (Sonnenminimum des Zyklus 20), und es wird erwartet, dass der Frost in vielen der wichtigsten Anbauregionen des Landes schlimme Folgen haben wird.

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Südafrika friert

Nach einem kurzen Wärmeeinbruch zittert Südafrika nun wieder vor einer Kältewelle mit Frost in den Highlands.

Einige bemerkenswerte Tiefstwerte: Der Flughafen von Bloemfontein sank kürzlich auf -7,3 °C, Johannesburg auf -2,3 °C, Graaff-Reinet fiel auf -4,2 °C, während das benachbarte Botswana in seiner Hauptstadt Gaborone einen anomal niedrigen Wert von -1,3 °C registrierte.

Und wie in Südamerika wird auch im südlichen Afrika eine Fortdauer der Kältewelle erwartet.

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Mangel an Hafer in Nordamerika

Die weltweit steigende Nachfrage in Verbindung mit starker Kälte und anhaltender Trockenheit hat zu rekordverdächtig niedrigen Endbeständen bei Hafer in Kanada und den Vereinigten Staaten geführt: „Eine außergewöhnliche Situation für die Märkte für Hafer und Haferprodukte“, berichtet world-grain.com.

Link: https://electroverse.net/limas-coldest-night-since-1996-south-africa-shivers-blackouts-in-pakistan-oat-shortage-u-s-corn-suffering/

wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. 22 / 2022)

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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