Das passiert, wenn ein Klima-Leugner zu Fridays For Future geht…

Die Ketzer der Neuzeit gehen gern auf grüne Demos und provozieren mit Gegenargumenten – ganz zivilisiert. Aktuell zeigen sie ihre Erfahrungen im Video – auf einer FfF-Demo.




Das Murmeltier am Roten Meer

von Hans Hofmann-Reinecke

Alljährlich grüßt das Murmeltier, diesmal aus Sharm el Sheikh. Die 27. UN-Konferenz zum Thema Klimawandel findet 2022 im Taucherparadies an der Südspitze der Halbinsel Sinai statt. Und auch diesmal wird man in harter Arbeit zu dramatischen Erkenntnissen und dystopischen Prognosen kommen, die den Rest der Welt in Angst und Schrecken versetzen werden.

Das Murmeltier als Symbol sinnloser Wiederholungen stammt aus einem Film mit Bill Murray, der als Reporter alljährlich über ein meteorologisches Ereignis berichten muss, in dem das possierliche Nagetier eine wichtige Rolle spielt. Die unerbittliche Wiederholung dieser ungeliebten Aufgabe erzeugt in ihm die Illusion, die Zeit sei stehengeblieben. Die UN Klimakonferenz, die sich seit 1995 jedes Jahr wiederholt, erinnert an diese Geschichte; in jeder Konferenz wird von Neuem betont, es sei fünf vor zwölf. Seit einem viertel Jahrhundert also steht die Uhr still.

Tatsächlich ist diese Veranstaltung – Sie haben das vielleicht schon geahnt – ein internationaler Wettbewerb in Sachen Betroffenheit und Gutmenschentum, wo sich Gleichgesinnte gegenseitig Medaillen umhängen und anschließend an den Trögen mit den Dollars um die Pole-Position rangeln. Bei der COP25 in Madrid im Jahr 2019 rangelten sich da übrigens 35.000 Teilnehmer.

Die Wissenschaft steht im Hintergrund, es geht tatsächlich nur um Politik und Geld. Was als Ergebnis veröffentlicht wird ist dann ein Potpourri aus Horrormeldungen über das Ende der Welt, das nur vermieden werden kann, wenn wir uns alle mit Uhu auf die Straße kleben. Ziel ist es, die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, um sie gefügig zu machen.

Dieser Artikel soll Sie über die Fakten aufklären. Er ist die Schutzimpfung gegen das Angstvirus der Klimapandemie, welches in den Laboratorien vom International Panel of Climate Change entwickelt wurde und jährlich in neuen Mutationen freigesetzt wird. Und falls es mit dieser einmaligen Immunisierung nicht klappen sollte, dass werden wir Ihnen demnächst ein Booster anbieten.

Erderwärmung oder Klimawandel?

Zunächst eine Unterscheidung: Beim Klimawandel geht es weder um Plastikmüll am Strand noch um Smog in den Metropolen. Es geht ausschließlich darum, dass es wärmer wird und dass die Menschheit daran schuld ist.

Diese Behauptung kann man in sechs Thesen aufteilen. Das tun wir jetzt und prüfen jede These auf ihre Plausibilität:

These 1: Es wird immer wärmer

Wo steht eigentlich dieses wichtige Thermometer, welches die Temperatur unserer Erde misst? Nun, die mittlere Erdtemperatur ist eine fiktive Zahl, die aus Tausenden von Messungen errechnet wird, die, über den Globus verteilt, an Land, auf See, im Sommer, im Winter, Tag oder Nacht laufend durchgeführt werden. Davon nimmt man dann einen Mittelwert.

Seit es Satelliten gibt misst man die Temperatur vom Weltraum aus. Da sind solche kontaktlosen Thermometer an Bord, wie wir ihnen während Corona auf Schritt und Tritt begegnet sind. Die schauen sich die Wärmestrahlung an, die vom menschlichen Körper oder von der Erdoberfläche ausgeht, und berechnen dann, wie warm es ist.

Der Mittelwert liegt so bei 14°C, und der ist in den letzten 50 Jahren um ca. 0,4°C angestiegen.

Zwischen 2001 und 2012 ist die Temperatur übrigens konstant geblieben. Die Experten sprachen dann von einer Pause oder Lücke (lat.: „hiatus“) im Erwärmungsprozeß. Sicherheitshalber tauften sie ihr Anliegen bei der Gelegenheit um: statt von „Global Warming“ spricht man jetzt von „Climate Change“. Das Klima wird sich ja immer ändern, bei der Temperatur ist man aber unsicher geworden.

Was ist also unser Urteil zu These 1? ist sie richtig oder falsch? Sie ist plausibel.

These 2: Die Konzentration von CO2 in der Luft hat zugenommen

Das ist eine einfach zu messende Größe. Ihr durchschnittlicher Wert ist in den vergangenen 50 Jahren von 330 auf 430 ppm angestiegen. Anders ausgedrückt, vor 50 Jahren hätte man unter einer Million Luftmoleküle 330 CO2-Teilchen gefunden, heute findet man 430. Das ist nicht viel, weniger als ein halbes Molekül unter tausend, aber es genügt, um die Pflanzenwelt auf unserem Planeten am Leben zu erhalten. Ohne CO2 könnten also auch wir nicht leben.

Das CO2 kann örtlich weit über diesem Wert liegen, etwa in Räumen mit vielen Personen, die Sauerstoff ein- und CO2 ausatmen. Da kann es dann durchaus mal 1000 ppm geben, aber dann wird spontan der Ruf nach frischer Luft laut.

Anders als Smog oder Schwefeldioxid verteilt sich CO2 ziemlich gleichmäßig über die Welt. Wenn die Fabriken in China also so viel Dreck ausstoßen, dass man den Himmel über Peking nicht mehr sieht, dann bleibt der weiß-blaue Himmel über Bayern davon unberührt. Das CO2 aber, das aus den chinesischen Kraftwerken kommt, das verteilt sich global.

Unser Urteil zu These 2: keine Frage, die ist richtig.

These 3: Die Zunahme von CO2 ist vom Menschen verursacht

Wenn man die oben angegebene Zunahme von ca. 100 ppm auf die gesamte Erdatmosphäre umlegt, dass kann man die Tonnen CO2 berechnen, die hinzu gekommen sind. Vergleicht man das mit der Menge an Kohlenstoff, der in Form von Kohle oder Erdöl in der Zeit von der Menschheit verbrannt wurde, und bedenkt man, dass aus jedem Kilogramm Kohlenstoff 3,7 kg CO2 erzeugt wurden, dann sieht man, dass wir Menschen dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet haben.

Unser Urteil zu These 3: sie ist plausibel

These 4: Die CO2-Zunahme verursacht eine Erwärmung der Erde

Die Erdoberfläche nimmt eine solche Temperatur an, dass die von ihr in Form von infraroter Strahlung ins Weltall abgegebene Leistung im Mittel gleich der von der Sonne empfangenen ist (Wärmequellen im Inneren der Erde vergessen wir mal).

Wird die infrarote Abstrahlung aber irgendwie behindert, dann erhöht sich die Temperatur so lange, bis das Gleichgewicht Output = Input wieder hergestellt ist. Eine solche Behinderung findet nun tatsächlich in der Atmosphäre statt, in der so genannte Treibhausgase gewissen Anteilen der infraroten Strahlung bei ihrer Reise ins Universum im Wege stehen.

In erster Linie sind das der Wasserdampf in der Luft und dann das CO2. Ohne die beiden läge die Temperatur der Erde nicht bei angenehmen 15°C, sondern vermutlich in der Nähe von -7°C. An dieser Stelle also ein kurzes Dankeschön an CO2 und H2O, welche die Erde dazu bringen, sich ein paar Grad freundlicher zu zeigen. Die Frage ist nun, ob die in These 2 besprochene Zunahme von CO2 vielleicht ein Zuviel des Guten sein könnte.

Gegenfrage: wie viele Wärmegrade verursacht denn der Anstieg um 100 ppm CO2 in der Atmosphäre? Hier lagen die Antworten der Klimapäpste und -Kaplane immer falsch. Aber das kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen, denn es lässt sich nicht berechnen. Solch entscheidende Faktoren wie die Zunahme von Wolken, die das Sonnenlicht an ihrer weißen Oberseite gleich mal zurück ins All reflektieren, lassen sich nicht berechnen, auch nicht von den teuersten Computern.

Was man den Klimapäpsten durchaus vorwerfen kann ist, dass sie das nicht zugeben.

Unser Urteil zu These 4: Eine geringe Erderwärmung durch mehr CO2 ist plausibel, man kann ihr Ausmaß aber nicht berechnen.

These 5: Die durch CO2 verursachte Erwärmung gefährdet Lebensräume von Mensch und Tier.

Hier warnen die Klimajünger vor Anstieg des Meeresspiegels, schmelzenden Eiskappen und „extremem Wetter“. Was diese Warnungen gemeinsam haben: es sind groteske Übertreibungen. Da zeigt man Bilder vom Kölner Dom unter Wasser, aber tatsächlich ist der Meeresspiegel seit 1880 um gerade mal 25 Zentimeter angestiegen. Von diesen 25 cm entfallen übrigens 10 cm auf eine Zeit vor der „industriellen Explosion“, nämlich von 1880 bis 1950, sind also nicht menschengemacht.

Die durch Klimawandel realistischer Weise zu erwartenden Risiken sind im Vergleich zu den seit jeher existierenden Gefährdungen durch die Natur vernachlässigbar. Die veröffentlichten Zahlen der Opfer von „konventionellen“ Naturkatastrophen – Erdbeben, Fluten, Wirbelstürme, Tsunamis, Erdrutschen etc. seit Beginn des Jahrtausends sind – zwar unterschiedlich – aber meist in der Größenordnung von einigen Hunderttausend. Es ist schwer vorstellbar, wie eine Erwärmung um ca. 1°C vergleichbaren Schaden anrichten soll.

Unser Urteil zu These 5: Die von den Experten angegebenen Konsequenzen des Klimawandels sind nicht glaubhaft

These 6: Die Regierungen der Welt müssen dafür sorgen, dass der CO2 – Ausstoß reduziert wird.

Einem Risiko kann man auf zweierlei Weise begegnen: man kann versuchen die Wahrscheinlichkeit seines Eintretens zu verringern, und man kann dafür sorgen, dass der Schaden so gering wie möglich ausfällt, falls es doch eintritt.

Ersteres ist angeblich das Ziel der seit 1995 jährlich stattfindenden, eingangs erwähnten Klimakonferenzen. Hier vereinbart man Maßnahmen, um den Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre zu reduzieren. In den 26 Jahren seither ist dieser Wert aber stetig und kräftig gewachsen: von 23 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr 1995 auf 36 im vergangenen Jahr. 26 Mal waren die mächtigsten Männer und Frauen dieser Erde also nicht in der Lage, das CO2 in der Atmosphäre um ein paar lächerliche Millionstel zu reduzieren.

Ja, Deutschland macht da bedeutende Anstrengungen in Form der Energiewende. Das hat zwar die CO2-Emissionen des Landes wenig beeinträchtigt, aber auch wenn man auf Null CO2 käme hätte es keinen Effekt, wenn die anderen Länder unvermindert weiter emittieren. Der Preis der Energiewende wird aber für Deutschland astronomisch sein.

Warum geht man eigentlich nicht den anderen Weg, warum reduziert man nicht den Schaden für die Bevölkerung im Falle, dass das angeblich unvermeidbare Risiko eintritt? Warum evakuiert man nicht Hamburg? Warum schätzt man sich nicht vor Malaria? Warum? Weil es offenbaren würde, dass der Kaiser nackt ist

Unser Urteil zu These 6: Die Regierungen der Welt sind nicht willens wirksame Maßnahmen zu verabschieden, weil ihnen klar ist, daß Klimawandel nur ein Theater für die dumme Bevölkerung ist.

Vielleicht haben Sie diese Zeilen etwas immun gegen das Virus namens Erderwärmung gemacht.

Dennoch, ich glaube nicht, dass Worte den Lauf der Dinge aufhalten werden. Aber ich meine doch, dass sie ausgesprochen werden müssen, damit nicht spätere Generationen – wenn es solche überhaupt gibt – unsere Periode für wahnsinnig halten. (Max Born, Physiker)

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Wie hoch sind die tatsächlichen vollen Kosten?

Kip Hansen

Ein Freund hat kürzlich beschlossen, sich ein Haustier anzuschaffen – genauer gesagt, einen Hund.  Dieser Freund arbeitet saisonal, ist sechs Monate angestellt und dann den Rest des Jahres arbeitslos. In seiner Freizeit unternimmt er nützliche Dinge wie den Wiederaufbau eines alten Hauses, das er gekauft hat, füllt seine Gefriertruhe mit Wildfischen und -tieren und hilft Freunden und Nachbarn. Ich fragte ihn, ob er wisse, wie viel Hunde in echten Dollar kosten. Er antwortete, er würde einen Hund aus dem Tierheim adoptieren – kostenlos. Ich fragte ihn erneut, ob er wisse, wie viel ihn ein kostenloser Tierheimhund kosten würde. Wie Sie sich denken können, hatte er keine Ahnung, wie hoch die tatsächlichen Kosten sind. Hier sind die Schätzungen der Tierindustrie:

Bis zu 1.000 $ im Voraus und weitere 1.000 $ pro Jahr.  Diese Kosten gelten für einen Hund, der zu Hause bleibt, und nicht für einen Hund, der gelegentlich in einer Pension untergebracht wird, Gassi geht oder eine Tagesbetreuung braucht. Und das auch nur, wenn Ihr Hund nicht krank wird. Meiner Erfahrung als Tierarzt zufolge wird jeder neue Hund krank und muss in den ersten sechs Monaten mindestens einmal zum Tierarzt – mit durchschnittlichen Kosten von 250 Dollar pro Besuch, zusätzlich zu den üblichen Tierarztkosten von 250 Dollar pro Jahr.

In diesem Aufsatz geht es nicht um den Kauf eines Hundes, obwohl ich Ihnen einige haarsträubende Geschichten zu diesem Thema erzählen könnte. Es geht um die vollen Kosten der Dinge (Full Costs of Things oder FCOT).

Was meine ich mit „volle Kosten der Dinge“?

Wie das Beispiel des Hundekaufs zeigt, sind selbst kostenlose Dinge mit Kosten verbunden – sofortige Kosten, zusätzliche vorhersehbare Kosten, erwartete wiederkehrende Kosten, unerwartete wiederkehrende Kosten und eine lange Liste von Dingen, die schließlich bezahlt werden müssen. Bei Hunden sind das die Kosten für die Sterbetage des Hundes (manche Menschen geben Tausende und Abertausende von Dollar aus, um die Sterbetage eines geliebten Haustieres zu verlängern) und die Beerdigungskosten.

Bei Autos leiden wir alle unter den Kosten für Wartung, Versicherung, Reparaturen, Karosseriearbeiten bei kleinen Beulen, neue Reifen und Winterreifen, wenn wir in ein Haus mit vier Jahreszeiten ziehen.  So mancher ist davon überzeugt, dass er sich ein Auto leisten kann, weil er sich die monatlichen Raten leisten kann, nur um dann festzustellen, dass er sich die Gesamtkosten nicht leisten kann – die vollen Kosten der Sache. Der Punkt ist, dass es viele Kosten gibt, die mit dem einfachen Besitz oder der Nutzung einer Sache einhergehen.

Das bringt uns zu:

„So etwas wie ein kostenloses Mittagessen gibt es nicht“

In den fortgeschrittenen Industrieländern nehmen wir Elektrizität als gegeben hin – wenn wir den Lichtschalter umlegen, fließt der Strom und die Glühbirne (oder die neue LED-Birne) bringt Licht in den Raum. Wir wissen, dass der Strom nicht wirklich kostenlos ist, aber die meisten von uns machen sich keine Gedanken über die Kosten für die Innenbeleuchtung, wenn wir sie brauchen.

Die durchschnittlichen Stromkosten für einen US-Haushalt liegen bei etwa 132 Dollar pro Monat, wobei es zwischen den einzelnen Bundesstaaten große Unterschiede gibt. Das sind die Kosten, die dem Verbraucher am meisten auffallen. Der Verbraucher zahlt jedoch auch für die Kosten des Stroms, der in die von ihm gekauften Waren und Produkte eingeht und im Kaufpreis enthalten ist. Die Liste dieser „versteckten Stromkosten“ umfasst Dinge wie das Schmelzen von Metallen wie Aluminium, die Kühlung von Lebensmitteln im Lebensmittelgeschäft, zusätzliche Steuern für die Straßenbeleuchtung – eine endlose Liste.

Wenn wir über den globalen Übergang zu grüner Energie sprechen, egal unter welchem der unzähligen Namen, geht es um ein viel größeres Problem. Während Energie überall um uns herum frei fließt und weder erzeugt noch zerstört wird, hat Energie in Formen, die wir speichern und nach Belieben nutzen können, um die von uns benötigte Arbeit zu verrichten, wie das Anzünden einer Glühbirne, die Herstellung von Stahl, das Drehen der Messer unseres Rasenmähers oder den Antrieb unseres Elektroautos, ihren Preis.

Die Vorstellung von „kostenloser Energie“ aus Sonnenkollektoren oder Windkraft musste aufgegeben werden – es gibt einfach „kein kostenloses Mittagessen“ (h/t Robert Heinlein).

Es gibt eine wichtige neue Studie:

Diese von Experten begutachtete Arbeit wurde vom Journal for Management and Sustainability angenommen und wird in der Ausgabe vom Juni 2022 im Canadian Center of Science and Education erscheinen. Das Journal of Management and Sustainability (JMS) ist eine internationale, doppelt begutachtete Zeitschrift mit freiem Zugang für Wissenschaftler und Praktiker des nachhaltigen Managements. Die Zusammenfassung beginnt mit:

Das Verständnis der wahren Kosten der Stromerzeugung ist von entscheidender Bedeutung für die Wahl und Priorisierung unserer zukünftigen Energiesysteme. In diesem Beitrag werden die Vollkosten der Elektrizität (FCOE) vorgestellt und die Energierendite (eROI) erörtert. Die Autoren schließen mit Vorschlägen für die Energiepolitik in Anbetracht der neuen Herausforderungen, die mit den globalen Bemühungen um eine „Dekarbonisierung“ einhergehen.

Sowohl die Zusammenfassung als auch die vollständige Studie sind frei verfügbar.

Die Konzepte werden in einem 19-minütigen Video in „Sage Talks“ unter dem Titel The Future of Energy von Dr. Lars Schernikau vorgestellt (hier).

„Die Stromgestehungskosten (LCOE) sind unzureichend, um intermittierende Formen der Energieerzeugung mit disponiblen Formen zu vergleichen und um Entscheidungen auf Länder- oder Gesellschaftsebene zu treffen. Wir stellen die Methodik zur Ermittlung der Vollkosten der Elektrizität (FCOE) oder der Vollkosten für die Gesellschaft vor und beschreiben sie. Die FCOE erklären, warum Wind- und Solarenergie nicht billiger sind als konventionelle Brennstoffe und sogar teurer werden, je höher ihre Durchdringung im Energiesystem ist. Die IEA bestätigt, dass „… der Systemwert variabler erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne mit zunehmendem Anteil an der Stromversorgung sinkt. Dies zeigt sich an den hohen Kosten der ‚grünen‘ Energiewende.“

Die vollständige Studie umfasst zehn Seiten mit dreispaltigem Text und weitere zwei Seiten mit Anhängen und Verweisen. Es lässt sich hier nicht in tausend Worten zusammenfassen. Das Video (oben) dauert 19 Minuten, ich empfehle jedoch, sich die etwas längere Zeit zu nehmen, um das vollständige Papier zu lesen, wenn Energieerzeugung und -kosten für Sie von Interesse sind.

Ich werde versuchen, Ihnen anhand einiger Diagramme einen Eindruck davon zu vermitteln:

Während der 20 Jahre von 2002 bis 2021 verdoppelte sich die installierte Wind-Kapazität von 115 GW auf 222 GW. Gleichzeitig blieb der Stromverbrauch im Wesentlichen gleich, und die Primärenergie sank um über 15%.

Deutschland hat einen Wind-/Solaranteil an der Bruttostromerzeugung von ~28% erreicht. Der Primärenergieanteil von Wind und Sonne (Anm. 2) lag jedoch immer noch bei nur 5%. Um diesen „Übergang“ zu erreichen, musste die installierte Stromkapazität in Deutschland verdoppelt werden (Abbildung 2 oben. Infolgedessen blieb der Sektor der erneuerbaren Energien im Vergleich zu seinen Investitionen real unter seinen Möglichkeiten, und die deutschen Strompreise erreichten den höchsten Stand unter den G20-Staaten.

[Hervorhebung im Original]

Wenn Schernikau et al. die Vollkosten der Elektrizität (Full Cost of Electricity, FCOE) betrachten, dann meinen sie dies:

Politische Entscheidungsträger verwenden heute oft nur die LCOE (Levelized Cost of Energy), wenn sie die Kosten für Strom aus verschiedenen Quellen betrachten. Die LCOE sind im obigen Diagramm in der oberen linken Ecke zu sehen und enthalten nicht die anderen Kosten in der linken Spalte.

ERoEI – Energy Returned of Energy Invested

[Einschub des Übersetzers: Das Kürzel „ERoEI“ bezeichnet das Verhältnis zwischen der erzeugten Energie geteilt durch die investierte Energie in die Herstellung der Energie erzeugenden Einrichtung. Ein Wert 1 bedeutet, dass genauso viel Energie gewonnen wird wie beim Bau verbraucht worden ist. Je höher der ERoEI-Wert, desto größer die Ausbeute oder Effizienz. – Ende Einschub]

„Die Autoren weisen darauf hin, dass die Umwelteffizienz von Energie komplexer ist als die Treibhausgasemissionen allein. Insbesondere die Energierendite (eROI), der Materialeinsatz, die Lebensdauer und die Recyclingeffizienz müssen berücksichtigt werden, da sie weitere sehr wichtige ökologische und wirtschaftliche Elemente für die Bewertung der Stromerzeugung bestimmen.“

Das ERoEI-Konzept wird durch dieses Bild veranschaulicht:

Der rote Pfeil oben in der Spalte für Kohle und Gas steht für den Effizienzverlust aufgrund von CCUS (Carbon Capture Use and Storage). Der rote Pfeil für Wind, Sonne und Biomasse steht für den Verlust, der durch die Verwendung von überschüssigem oder ungenutztem Strom aus erneuerbaren Energien zur Herstellung von „grünem Wasserstoff“ entsteht.

…wie in Abbildung 10 dargestellt, könnte der weltweite Primärenergieverbrauch bis 2050 um bis zu 50 % steigen (~25 % Bevölkerungswachstum und ~20 % PE/Kopf-Anstieg entsprechen ~50 % PE-Nachfrageanstieg). Das Wachstum der Energienachfrage wird von den Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Südamerika angeheizt. Es wird erwartet, dass die Industrieländer in den kommenden Jahrzehnten weniger Energie verbrauchen werden, was auf den Bevölkerungsrückgang bzw. die Stagnation und Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist. In der Vergangenheit haben Verbesserungen der Energieeffizienz jedoch immer zu einem Anstieg der Energienachfrage geführt (siehe Jevons-Paradox, Polimeni et al., 2015).

Abschließend zeigen Schernikau et al. in Abb. 12, dass die variablen erneuerbaren Energiequellen die eigentlichen Ziele der Energiepolitik – die Schaffung einer Grundlage für ein gesundes Leben und gesellschaftliches Wachstum – nicht erfüllen, da sie bei den Kriterien Energiesicherheit, Bezahlbarkeit und sogar bei allen wichtigen Aspekten des Umweltschutzes versagen.

Unter dem Strich:

„Investitionen in – und nicht der Ausstieg aus – fossilen Brennstoffen sind die logische Schlussfolgerung, nicht nur um die (Energie-)Armut zu beseitigen und die ökologische und ökonomische Effizienz der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Anlagen zu verbessern (sei es für den Transport, die Heizung oder die Stromerzeugung), sondern auch um eine lang anhaltende Energiekrise zu vermeiden, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 begann.“

Leser, die ein ernsthaftes Interesse an den laufenden, aber oft fehlgeleiteten Bemühungen haben, die Welt auf erneuerbare Energien und weg von fossilen Brennstoffen und Kernenergie umzustellen, werden feststellen, dass die Zeit und die Mühe, die vollständige Studie zu lesen, gut investiert sind.

Kommentar des Autors hierzu:

Lars Schernikau, Bill Hayden Smith und Rosemary Falcon haben in hervorragender Weise dargelegt, dass eine überstürzte Umstellung auf intermittierende erneuerbare Energiequellen verfrüht ist und unmittelbar zu höheren Stromkosten für die Verbraucher und möglicherweise zu einer längeren Phase der Energieknappheit führen wird.

Man beachte, dass die Studie vor dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Konflikts verfasst wurde, der die Energiesysteme in Europa, insbesondere in Deutschland, zusätzlich belastet hat. Selbst wenn der Konflikt vor Ende 2022 beigelegt wird, wird es im kommenden Winter große Probleme geben, die Häuser in Westeuropa zu heizen.  Die Milliarden, die in Wind- und Solarparks investiert wurden, werden sich als unklug ausgegeben erweisen.

Der wahre Grund für dieses Desaster ist, dass sich die Politiker in Panik versetzen lassen, um in erneuerbare Energien zu investieren, ohne vorher die tatsächlichen Gesamtkosten zu berücksichtigen.

Die Tatsache, dass man sich vor dem Kauf nicht über die vollen Kosten einer Sache informiert, hat schon so manche Familie in ein Haushaltsdesaster geführt. Und heute tappt so manches Land in die gleiche Falle, wenn es um Energie geht.

Schernikau et al. werden gemeinsam versuchen, Ihre Fragen in den Kommentaren zu beantworten, aber seien Sie sich bewusst, dass sie Wissenschaftler sind, die in verschiedenen Zeitzonen arbeiten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/05/20/what-is-the-full-cost/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Gibt es wirklich eine Klimakrise?

Ivor Williams

Summary

Es gibt zwei Gründe, daran zu zweifeln, dass unser sich veränderndes Klima eine „Krise“ ist:

1. Die Wissenschaft basiert weitgehend auf steigenden globalen Temperaturwerten. Doch diesen wird durch ihre unglaubliche Messung auf ein Hundertstel Grad Celsius eine falsche Aura der Genauigkeit verliehen.

2. Das Wetter und das Klima in England und Wales werden viel länger als anderswo auf der Welt genauer überwacht. Warum gibt es in den Temperatur-, Niederschlags-, Sturm- und Gezeitenmessungen keine Spur eines Klimanotstands?

Man macht uns weis, dass es einen Klimanotstand gibt

Die britische Regierung im Mai 2019: „Die Abgeordneten haben einem Antrag zugestimmt, einen Umwelt- und Klimanotstand auszurufen …. Dieser Vorschlag, der den Willen des Unterhauses demonstriert … wurde ohne Abstimmung angenommen.

Die Lehrer wurden durch ein 29-seitiges Handbuch ermutigt, Maßnahmen zu ergreifen: „Wie erklärt man einen Klimanotstand an Ihrer Schule oder Hochschule … Erklären Sie einfach einen Klimanotstand oder proklamieren Sie einen BEDEUTENDEN Klimanotstand? Eine sinnvolle Klimanotstandserklärung erfordert direktes Handeln und messbare systemische Veränderungen.“

Lokale Verwaltungen im Vereinigten Königreich schlossen sich schnell an: „300/404 (74 %) der District, County, Unitary & Metropolitan Councils haben bis heute den Klimanotstand ausgerufen. Auch 8 zusammen hängende Behörden/Stadtregionen.“ (Oktober 2021)

Die UN fügten weitere Details hinzu: ‚Der Klimawandel ist die entscheidende Krise unserer Zeit, und er vollzieht sich noch schneller als wir befürchtet haben … Steigende Temperaturen führen zu Umweltzerstörung, Naturkatastrophen, Wetterextremen, Nahrungsmittel- und Wasserversorgungsunsicherheit, wirtschaftlichen Störungen, Konflikten und Terrorismus. Der Meeresspiegel steigt, die Arktis schmilzt, Korallenriffe sterben ab, die Ozeane versauern und die Wälder brennen‘.

Das IPCC ist das Gremium der Vereinten Nationen, das die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel bewertet: „Wissenschaftler beobachten in allen Regionen der Erde Veränderungen des Klimas“, heißt es in ihrem Bericht vom August 2021. Viele der beobachteten Veränderungen … sind seit Tausenden, wenn nicht Hunderttausenden von Jahren beispiellos, und einige der Veränderungen … sind über Hunderte bis Tausende von Jahren unumkehrbar“.

Diese Katastrophenwarnungen haben jede Überschwemmung, jeden Sturm, jede Dürre und jeden „Temperaturrekord“ zu einem eindeutigen Beweis für einen gefährlichen Klimawandel gemacht. Aber das Wetter auf der Welt wurde nur in den letzten zwei Jahrhunderten regelmäßig überwacht – das sind nur 2 % des Zeitraums seit dem Ende der letzten Eiszeit. In den nächsten ein oder zwei Jahrtausenden werden noch viele weitere Rekorde gebrochen werden.

Sind diese Daten real?

Treibhausgase

Kohlendioxid (CO2): Untersuchungen haben ergeben, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre vor der Industrialisierung (1750-1800) bei 278 ppm (parts per million) lag. Dies wird vom IPCC als Basiswert verwendet. Messungen am Mauna Loa Observatorium auf Hawaii seit 1958 zeigen einen stetigen Anstieg.

September 1961: 315 ppm

September 2021: 413 ppm, ein Anstieg um rund 30 % in 60 Jahren

413 Teile pro Million = 0,04 %.

Nach Ansicht von Wissenschaftlern ist der kontinuierliche Anstieg dieser und anderer Treibhausgase für die globale Erwärmung verantwortlich.

Die Atmosphäre enthält 1-4 % Wasserdampf, der bei weitem das größte Treibhausgas ist. Die anderen sind Methan (CH4), Distickstoffoxid (N20), Ozon (O3) und fluorierte Gase, alle in viel geringeren Mengen.

Diese Gase halten die Erde warm. [?] Ohne sie würde die Durchschnittstemperatur der Erde um mehr als 30 Grad Celsius sinken, von plus 14 auf minus 18 Grad. Aber es gibt auch ein Rückkopplungsproblem: Wenn sich die Atmosphäre erwärmt, kann sie mehr Wasserdampf aufnehmen, was ihre Auswirkungen auf Wetter und Klima noch verstärkt.

Globale Temperatur

Die globalen Temperaturen werden von der US National Aeronautics & Space Administration, Goddard Institute of Space Studies (NASA/GISS), der US National Oceanic & Atmospheric Administration (NOAA), der Japanese Meteorological Agency (JMA), dem European Centre for Medium Range Weather Forecasts (ECMWF) und dem britischen Met Office Hadley Centre überwacht. Die Berichte werden in Form einer Temperaturanomalie mit Bezug auf einen vereinbarten Durchschnittszeitraum, in der Regel 30 Jahre, erstellt.

Das NASA/GISS-Diagramm der globalen Temperaturen von 1880 bis 2020 verwendet Anomalie-Daten mit Bezug auf den Durchschnitt von 1951-1980.

Dieses Diagramm ist so dargestellt, wie es auf der NASA/GISS-Website erscheint. Beachten Sie, dass die y-Achse (Temperaturskala) übertrieben dargestellt ist, um den Trend deutlicher zu machen. Diese Form, bei der die x-Achse (Jahr) manchmal gequetscht wird, um die Übertreibung noch zu verstärken, findet sich überall in den Medien.

Die NOAA verwendet ebenfalls Daten aus dem Jahr 1880. Ihr Diagramm stellt die globalen Temperaturen als Anomalie in Bezug auf den Durchschnitt von 1901-2000 dar und hat eine sehr ähnliche Form wie das obige.

Die JMA berechnet die globale Temperaturanomalie entweder mit Bezug auf den Durchschnitt von 1991-2020 oder auf 1901-2000.

Das UKMO Hadley Centre verwendet Daten aus dem Jahr 1850. Ihre Anomalie für 2020 lag +0,92 Grad Celsius über dem Durchschnitt von 1961-1990, der tatsächlich 14,0 Grad Celsius betrug.

Temperaturwerte

Meteorologische Beobachtungsstationen geben die Temperatur auf eine Dezimalstelle genau an. In die Temperaturanalysen der NASA fließen Oberflächentemperaturmessungen von mehr als 20.000 Wetterstationen sowie schiffs- und bojengestützte Beobachtungen der Temperatur an der Meeresolberfläche ein … Diese In-situ-Messungen werden mit einem Algorithmus analysiert, der die unterschiedlichen Abstände der Temperaturstationen rund um den Globus und die Auswirkungen der städtischen Wärmeinsel berücksichtigt …. Aus diesen Berechnungen ergeben sich die globalen durchschnittlichen Temperaturabweichungen vom Basiszeitraum 1951 bis 1980.

Auf den Websites von NASA/GISS, NOAA und JMA werden die jährlichen globalen Anomalien für 2020 auf zwei Dezimalstellen genau angegeben: +1,02, +1,19 bzw. +0,34 Grad Celsius, erscheinen also wärmer als in den jeweiligen Durchschnittszeiträumen.

Die gesamte wissenschaftliche Grundlage für die globale Erwärmung beruht auf den Temperaturdaten dieser fünf Organisationen sowie auf den CO2-Aufzeichnungen.

Es ist sehr schwer zu glauben, dass Wissenschaftler die jährliche Gesamttemperatur unseres gesamten Globus, d.h. aller 510.000.000 km², mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Grad messen können. Die zwei Dezimalstellen spiegeln nur das Ausmaß des Mittelungsprozesses wider, nicht die Genauigkeit der Daten.

Die gesamte wissenschaftliche Grundlage für die globale Erwärmung beruht auf den von diesen fünf Organisationen erstellten Temperaturdaten und den CO2-Aufzeichnungen. Es gibt keinen Hinweis auf eine Fehlermarge, was zu erheblichen Zweifeln an der angegebenen Genauigkeit der Zahlen führt.

Die fünfte Temperaturreihe und andere Daten aus UK

Es gibt noch eine weitere Temperaturaufzeichnung, die ein viel kleineres Gebiet betrifft, aber schon im Jahre 1659 beginnt. Es handelt sich um die Temperaturreihe des Hadley Centre des britischen Met Office, welche die bei weitem längste instrumentelle Temperaturaufzeichnung der Welt ist. Sie deckt das Gebiet Manchester-London-Bristol in einem Dreieck ab. Derzeit werden vier Messstationen verwendet.

Die monatlichen Diagramme (unten) umfassen den letzten Teil der Kleinen Eiszeit (1300-1850) und den Beginn der industriellen Revolution (ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Die y-Achse (Temperaturskala) ist kürzer als bei den NOAA- und HadCRUT-Diagrammen (oben).

Diese Diagramme zeigen die tatsächlichen Durchschnittstemperaturen (keine Anomalien) anhand von vier Messstationen in einem kleinen Gebiet. Diese viel längere Zeitspanne verwischt alle Spuren des Wetters und zeigt das Klima deutlicher. In einigen Monaten ist eine gewisse Erwärmung zu erkennen, aber nichts, was auf eine Krise hindeutet:

Niederschlag

Die Niederschlagssummen für England und Wales sind für einen Zeitraum von 254 Jahren ab 1766 verfügbar. Auch hier gibt es keine Anzeichen für einen Klimanotstand oder für eine merkliche Veränderung der aufgezeichneten Mengen:

Stürme

Es zeigt sich auich keine Klimawandel-Auswirkung bzgl. Stürmen in UK:

Meeresspiegel

Langfristige britische Messungen in North Shields und Newlyn zeigen einen langsamen und stetigen Anstieg von 2 mm/Jahr über die letzten 100 Jahre.

Summary

Die globalen Temperaturanomalien sowie der Anstieg des Kohlendioxidgehalts und anderer Emissionen sind der Grund für die Besorgnis über den Klimawandel.

Die außerordentliche Aufmerksamkeit, die den Temperaturdaten zuteil wurde, hat dazu geführt, dass jeder Fall von ungewöhnlichem Wetter in der ganzen Welt als Beweis für ein bevorstehendes Unheil angesehen wird.

Das Wetter ist meist normal, mit Schwankungen und gelegentlichen Ausreißern nach oben. Das war schon immer so.

Obwohl sich das globale Klima verändert, gibt es zwei Gründe, die Situation nicht als „Notfall“ zu bezeichnen:

1. Die Wissenschaft stützt sich weitgehend auf die steigenden globalen Temperaturwerte. Diese erhalten jedoch durch ihre unglaublichen Messungen auf ein Hundertstel Grad Celsius einen falschen Nimbus der Genauigkeit.

2. Wetter und Klima in England und Wales werden schon viel länger als anderswo auf der Welt genau beobachtet. Von einem Klimanotstand zeigt sich bei den Temperatur-, Niederschlags-, Sturm- und Gezeitenmessungen keine Spur.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/05/17/wuwt-contest-runner-up-general-is-there-really-a-climate-crisis/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kann Kalifornien wirklich bis zum Jahr 2030 zu 85% Kohlenstoff-freien Strom erzeugen?

Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN

[In diesem Beitrag kann man die Termini „Kalifornien“ bzw. „New York“ ohne Weiteres durch den Terminus „Deutschland“ bzw. „EU“ ersetzen! A. d. Übers.]

Im Wettstreit um den tugendhaftesten aller Bundesstaaten in Bezug auf „Kohlenstoff-freien“ Strom findet das Rennen zwischen Kalifornien und New York statt. Im Jahr 2018 hat Kalifornien ein Gesetz mit der Bezeichnung „SB100“ verabschiedet, das bis 2030 einen Anteil von 60 % Strom aus „erneuerbaren Energien“ (und bis 2045 100 %) verbindlich vorschreibt. New York ließ sich nicht lumpen und erließ 2019 sein „Climate Leadership and Community Protection Act“, in dem es sein eigenes gesetzliches Ziel von 70 % Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 (und 100 % bis 2040) festlegt.

Ist also irgendetwas davon realistisch? Oder handelt es sich dabei nur um ein großes Getue, um zu zeigen, dass man mit der aktuellen Mode konform geht, was alles vergessen sein wird, wenn die jetzt scheinbar weit entfernten Fristen näher rücken? Was New York betrifft, so habe ich in mehreren Beiträgen (z. B. hier und hier) dargelegt, dass die angeblich verbindlichen Ziele sowohl hinsichtlich der Durchführbarkeit als auch der Kosten völlig unrealistisch sind und dass die mit der Erreichung der Ziele beauftragten Personen keine Ahnung haben, was sie tun.

Ist Kalifornien weniger ahnungslos?

Die kurze Antwort lautet „Nein“. Allerdings hat eine Schar von „Think Tanks“ gerade einen großen Bericht veröffentlicht, der uns vom Gegenteil überzeugen soll. Der Bericht spricht sich nämlich dafür aus, dass Kalifornien nicht nur sein derzeitiges gesetzliches Ziel von 60 % kohlenstofffreiem Strom bis 2030 erreichen kann, sondern sogar noch ehrgeizigere 85 % – wie die Überschrift der Pressemitteilung, in der der Bericht angekündigt wird, andeutet: „Achieving 85 Percent Clean Electricity By 2030 In California“. Der Bericht selbst trägt den Titel „Reliably Reaching California’s Clean Energy Targets[etwa: Zuverlässiges Erreichen der Ziele für saubere Energie in Kalifornien]. Die Think Tanks, die den Bericht verfassen, sind Energy Innovation, Telos Energy und GridLab. Die Autoren des Berichts sind Derek Stenclik und Michael Welch von Telos und Priya Sreedharan von GridLab.

Außerdem ist ein großer „Technischer Überprüfungsausschuss“ mit etwa 13 Mitgliedern vorgesehen. Glauben Sie, dass diese Leute die Experten sind, die sicherstellen werden, dass dieses Projekt ehrliche technische und ingenieurtechnische Antworten darauf gibt, wie die ehrgeizigen Ziele erreicht werden können? Machen Sie sich nichts vor. Fünf der 13 Mitglieder sind kalifornische Energiebürokraten (drei von der California Energy Commission und zwei von der California Community Choice Association); die übrigen sind Umwelt- und „grüne Energie“–Befürworter verschiedenster Art, darunter vom Environmental Defense Fund, Vote Solar, Jas Energies, Sharply Focused und so weiter. Selbst die wenigen, die als „unabhängige Berater“ aufgeführt sind, haben einen Hintergrund in der Befürwortung von Wind- und Solarenergie.

Und dann ist da noch diese bizarre Kombination aus „Haftungsausschluss“ und Offenlegung der Finanzierung:
„Die in diesem Bericht enthaltenen Ansichten geben nicht die Ansichten der Organisationen des technischen Prüfungsausschusses wieder und können nicht einzelnen Mitgliedern des technischen Prüfungsausschusses zugeschrieben werden. Diese Arbeit wurde mit Mitteln von Climate Imperative unterstützt“.

Mit anderen Worten: „Ihr könnt mir nicht die Schuld geben, wenn das alles nicht funktioniert.“ Und haben Sie schon einmal von der Förderorganisation Climate Imperative gehört? Ich auch nicht. Aber ein paar Augenblicke mit einer Suchmaschine werden Ihnen die Antwort geben. Zwei der sechs Mitglieder des Verwaltungsrats sind Laurene Powell Jobs und John Doerr. Ja, das ist die Laurene Jobs, die das Geld von Apple geerbt hat, und der John Doerr von Kleiner Perkins, der gerade eine Milliarde in die Stanford University gesteckt hat, um eine neue Schule für „Nachhaltigkeit“ zu gründen.

Der Bericht ist etwa 89 Seiten lang, und vieles davon ist in scheinbar hochtechnischem Jargon verfasst. Ziel ist es, Sie davon zu überzeugen, dass das Ziel, bis 2030 85 % kohlenstofffreien Strom zu erzeugen, problemlos und mit voller Zuverlässigkeit erreicht werden kann. Wir haben „Modelle“, die alle relevanten Variablen einbeziehen. Wir haben „Stresstests“ für alle möglichen Extremszenarien durchgeführt. Das Folgende stammt aus dem Werbetext für den Bericht, der auf der Website von Energy Innovation zu finden ist:

Die Modellierung von GridLab und Telos Energy zeigt, dass Kalifornien bis 2030 einen Anteil von 85 Prozent sauberer Energie erreichen kann, ohne die Zuverlässigkeit zu gefährden, selbst unter Stressbedingungen. … In der technischen Studie wurden drei Portfolios entwickelt, die bis 2030 zu 85 Prozent aus sauberem Strom bestehen und unterschiedliche Ausbaustufen der Ressourcen und eine beschleunigte Elektrifizierung widerspiegeln. Diese Portfolios wurden unter Stressfaktoren getestet, darunter die Stilllegung von Erdgasblöcken in den [US-]Bundesstaaten, der Ersatz von Kohle im gesamten Westen durch erneuerbare Energien und Energiespeicherung sowie die Nachahmung der Hitzewellen vom August 2020, die zu Stromausfällen führten. Die Studie bewertete alle Stressfaktoren zusammen, einschließlich strengerer als normaler Importbeschränkungen, und kam zu dem Ergebnis, dass das künftige saubere Netz in der Lage ist, der Last unter diesen extremen Bedingungen zu genügen.

Die Botschaft an die Kalifornier lautet also: Investieren Sie in den nächsten acht Jahren Hunderte von Milliarden Dollar an Steuer- und Abgabengeldern im blinden Vertrauen darauf, dass unsere Modelle alles berücksichtigt haben, was schief gehen kann. Übrigens, erwarten Sie von uns keine Kostenprognose – das würde den Rahmen dieses Projekts sprengen.

Wie die Leser hier wissen, habe ich eine einfache Antwort auf diese Art von Fantasien, nämlich: Zeigen Sie mir ein funktionierendes Demonstrationsprojekt, selbst für eine kleine Stadt mit 5000 oder 10.000 Einwohnern, anhand dessen wir die Durchführbarkeit und die Kosten für einen großen Staat mit 40 Millionen Einwohnern beurteilen können. Unnötig zu sagen, dass es so etwas nicht gibt.

Um zu prüfen, ob hinter diesen Bemühungen überhaupt Seriosität steckt, sollten wir uns ansehen, wie die Szenarien des Berichts mit zwei Fragen umgehen: (1) Überkapazitäten und (2) Energiespeicherung.

Es ist ein bescheidenes Verdienst des Berichts, dass er anerkennt, dass die Erreichung des Ziels von 85 % kohlenstofffreier Elektrizität die Beibehaltung eines Restanteils von etwa 15 % an der Stromerzeugung aus Erdgas bedeutet. Aber wie viel Wind- und Solarkapazität wird benötigt, um den Rest zu decken?

Außerdem wird in dem Bericht zumindest teilweise anerkannt, dass große Mengen an Speicherkapazität erforderlich sein werden. Aber wie viel Speicherung und zu welchen Kosten?

Die wichtigsten Informationen zu diesen Fragen finden sich in diesem Diagramm auf Seite 24:

Zum Vergleich: Kaliforniens Spitzenstromverbrauch aller Zeiten erreichte am 24. Juli 2006 50,27 GW. In den letzten Jahren lag der Spitzenwert im Bereich von 46 bis 47 GW. Die derzeitige Erzeugungskapazität aus allen Quellen liegt bei etwa 82 GW, was bereits eine erhebliche Überkapazität darstellt, um mit den Schwankungen der großen Mengen an Wind- und Sonnenenergie fertig zu werden. In den Szenarien des Berichts für 2030 wird der Aufbau von Kapazitäten in der Größenordnung von 140 bis 160 GW vorgeschlagen, was ungefähr dem Dreifachen des Spitzenverbrauchs entspricht. Eine Erdgaskapazität von etwa 30 GW würde fast ausreichen, um den gesamten Durchschnittsverbrauch und etwa zwei Drittel des Spitzenverbrauchs zu decken, aber anscheinend wird vorgeschlagen, sie vollständig instand zu halten und bereitzuhalten, aber etwa 85 % der Zeit abzuschalten.

Bei der Frage, wie viel Speicherplatz für diese Szenarien benötigt wird, zeigt das Diagramm eine Spanne von etwa 20 GW im Szenario „Diverse saubere Ressourcen“ bis zu etwa 25 GW im Szenario „Hohe Elektrifizierung“. OK, aber wie viele Gigawattstunden werden Sie brauchen, und wie viel wird das kosten? Obwohl dies bei weitem die wichtigste Frage ist, die bei allen Bemühungen um den Aufbau eines hauptsächlich auf Wind-/Solar-/Speicherkraft basierenden Elektrizitätssystems beantwortet werden muss, finden Sie diese Frage in diesem Bericht nicht. Wie der Rahmenplan des New Yorker Climate Action Council ist auch dieser Bericht einfach nur inkompetent. (Oder vielleicht sind sich die Autoren des Problems bewusst und vermeiden es, es anzusprechen, weil sie wissen, dass es die Unmöglichkeit des Projekts aufzeigen und die Zahlmeister verärgern würde. Es ist schwer zu sagen, was von beiden.). Die einzige Erwähnung der Energiespeicherung in Gigawattstunden im Bericht findet sich auf Seite 79, wo aus dem Kontext klar hervorgeht, dass die diskutierte Speicherung nur für den tageszeitlichen Ausgleich gedacht ist und nicht einmal ansatzweise die Saisonabhängigkeit der Wind- und Solarstromerzeugung berücksichtigen kann.

Wie hoch werden die Kosten für all das sein? Der Ausbau der Kapazitäten auf ein Niveau, das dem Dreifachen des Spitzenverbrauchs entspricht, die Aufrechterhaltung eines vollständig gewarteten, aber zu mindestens 85 % der Zeit ungenutzten Backup-Erdgassystems und die Hinzufügung ausreichender Speicherkapazitäten, um den saisonalen Schwankungen der Wind- und Solarenergie Rechnung zu tragen? Das Dreifache der Kosten des derzeitigen Systems scheint konservativ. Das Fünffache ist eher wahrscheinlich. Und natürlich geht dieser Bericht nicht auf die Kostenfrage ein.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/05/17/can-california-really-achieve-85-carbon-free-electricity-by-2030/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE