Studie quantifiziert die Menge der benötigten Metalle, um die Klimaziele der EU zu erreichen
geschrieben von Chris Frey | 2. Mai 2022
Eine unabhängige Studie der Universität KU Leuven, die von der EU-Industrie in Auftrag gegeben wurde, spiegelt die Warnung der IEA vor einem starken globalen Wettbewerb um mehrere Metalle wider, die für die Energiewende in Europa weg von fossilen Brennstoffen benötigt werden. Berichte und Proceedings
KU LEUVEN / EUROMETAUX
Bild: Um das Green-Deal-Ziel der Europäischen Union, die Klimaneutralität bis 2050, zu erreichen, werden 35-mal mehr Lithium und 7- bis 26-mal mehr der immer knapper werdenden Seltenerdmetalle benötigt, als Europa heute verbraucht, so eine Studie der belgischen Universität Ku Leuven.. Mehr. Quelle: KU LEUVEN
Laut einer Studie der belgischen Universität KU Leuven werden zur Erreichung des Green-Deal-Ziels der Europäischen Union, nämlich Klimaneutralität bis 2050, 35 Mal mehr Lithium und 7 bis 26 Mal mehr der zunehmend knappen Seltenerdmetalle benötigt, als Europa heute verbraucht.
Die Energiewende wird auch einen weitaus größeren jährlichen Bedarf an Aluminium (30 % des heutigen Verbrauchs in Europa), Kupfer (35 %), Silizium (45 %), Nickel (100 %) und Kobalt (330 %) erfordern, die alle für Europas Pläne zur Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien, erneuerbaren Wind-, Solar- und Wasserstofftechnologien sowie der für die Klimaneutralität erforderlichen Netzinfrastruktur unerlässlich sind.
Die gute Nachricht: Bis 2050 könnten 40 bis 75 % des europäischen Bedarfs an Metallen für saubere Energie durch lokales Recycling gedeckt werden, wenn Europa jetzt kräftig investiert und Engpässe beseitigt, so die Studie „Metals for Clean Energy“ der KU Leuven, die von Eurometaux, dem europäischen Verband der Metallerzeuger, in Auftrag gegeben wurde.
Aber Europa steht in den nächsten 15 Jahren vor kritischen Engpässen, wenn nicht mehr geförderte und raffinierte Metalle den Beginn seines sauberen Energiesystems versorgen. Es sind schrittweise Maßnahmen erforderlich, um eine langfristige Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, die eine Wiederholung der derzeitigen Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen verhindert.
Am 8. März forderte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen die Unabhängigkeit Europas von russischem Öl, Kohle und Gas: „Wir können uns einfach nicht auf einen Lieferanten verlassen, der uns ausdrücklich bedroht. Wir müssen jetzt handeln, um … den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen. Je schneller wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff umsteigen, kombiniert mit mehr Energieeffizienz, desto schneller werden wir wirklich unabhängig sein und unser Energiesystem beherrschen.“
Die unabhängige Studie der KU Leuven ist die erste, die EU-spezifische Zahlen im Zusammenhang mit der Warnung der Internationalen Energieagentur aus dem Jahr 2021 vor drohenden Versorgungsengpässen bei den Metallen liefert, die für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen benötigt werden.
Der Studie zufolge werden Europas Pläne für die Herstellung sauberer Energietechnologien bis zum Jahr 2050 einen jährlichen Bedarf erfordern:
● 4,5 Millionen Tonnen Aluminium (ein Anstieg um 33 % im Vergleich zum heutigen Verbrauch)
● 1,5 Millionen Tonnen Kupfer (35 %)
● 800.000 Tonnen Lithium (3.500%)
● 400.000 Tonnen Nickel (100%)
● 300.000 Tonnen Zink (10-15%)
● 200.000 Tonnen Silizium (45%)
● 60.000 Tonnen Kobalt (330%) und
● 3.000 Tonnen der Seltenerdmetalle Neodym, Dysprosium und Praseodym (700-2.600%)
„Obwohl sich die EU verpflichtet hat, ihre Energiewende zu beschleunigen und einen Großteil ihrer sauberen Energietechnologien im eigenen Land zu produzieren, ist sie bei einem Großteil des benötigten Metalls weiterhin von Importen abhängig“, heißt es in der Studie. „Und die Besorgnis über die Versorgungssicherheit wächst“.
Risiken für die Versorgung
Der Studie zufolge könnte Europa um das Jahr 2030 mit Problemen konfrontiert werden, die sich aus globalen Versorgungsengpässen insbesondere bei fünf Metallen ergeben: Lithium, Kobalt, Nickel, Seltene Erden und Kupfer. Die Nachfrage nach Primärmetallen in der EU wird um 2040 ihren Höhepunkt erreichen; danach wird die EU durch verstärktes Recycling zu einer größeren Selbstversorgung beitragen, vorausgesetzt, es werden umfangreiche Investitionen in die Recycling-Infrastruktur getätigt und rechtliche Engpässe beseitigt.
Liesbet Gregoir, Hauptautorin an der KU Leuven, kommentierte: „Europa muss dringend entscheiden, wie es die sich abzeichnende Versorgungslücke bei Primärmetallen schließen will. Ohne eine entschlossene Strategie riskiert es neue Abhängigkeiten von nicht nachhaltigen Lieferanten“.
Die kohlebetriebene chinesische und indonesische Metallproduktion wird das weltweite Wachstum der Raffineriekapazitäten für Batteriemetalle und seltene Erden dominieren. Auch bei der Versorgung mit Aluminium, Nickel und Kupfer ist Europa derzeit von Russland abhängig.
In der Studie wird empfohlen, dass Europa sich mit nachweislich verantwortungsbewussten Lieferanten zusammenschließt, die ihre Umwelt- und Sozialrisiken beherrschen, und es wird die Frage gestellt, warum der Block noch nicht anderen Weltmächten wie China gefolgt ist, die in externe Minen investieren, um ESG-Standards direkt zu fördern.
Lokale Herausforderung
Es ist ein Paradigmenwechsel erforderlich, wenn Europa neue lokale Lieferquellen mit hohem Umwelt- und Sozialschutz entwickeln will. Heute sehen wir weder die Zustimmung der Gemeinschaft noch die geschäftlichen Bedingungen für den Kontinent, um seine eigenen starken Lieferketten aufzubauen. Das Zeitfenster verengt sich; die Projekte müssen in den nächsten zwei Jahren wirklich vorangetrieben werden, um bis 2030 bereit zu sein“.
Der Studie zufolge gibt es ein theoretisches Potenzial für neue einheimische Minen, die zwischen 5% und 55% des europäischen Bedarfs für 2030 decken könnten, wobei die größten Projektpipelines für Lithium und seltene Erden bestehen. Die meisten angekündigten Projekte haben jedoch trotz der vergleichsweise hohen Umweltstandards in Europa eine ungewisse Zukunft, da sie mit dem Widerstand der lokalen Bevölkerung und mit Genehmigungsproblemen zu kämpfen haben oder auf unerprobten Verfahren beruhen.
Europa müsste auch neue Raffinerien eröffnen, um die abgebauten Erze und Sekundärrohstoffe in Metalle oder Chemikalien umzuwandeln. Die Energiekrise in Europa macht Investitionen in neue Raffinerien schwierig, und die in die Höhe schießenden Strompreise haben bereits zur vorübergehenden Schließung von fast der Hälfte der bestehenden Raffineriekapazitäten für Aluminium und Zink auf dem Kontinent geführt, während die Produktion in anderen Teilen der Welt gestiegen ist.
Globale Bedenken
Die mit Kohle betriebene chinesische und indonesische Metallproduktion wird den Prognosen zufolge im nächsten Jahrzehnt das weltweite Wachstum der Raffineriekapazitäten für Batteriemetalle und seltene Erden dominieren. Nach der Invasion in der Ukraine steht Europa im Rampenlicht und ist für einen Großteil seiner Aluminium-, Nickel- und Kupferimporte auf Russland angewiesen.
In der Studie wird empfohlen, dass Europa sich mit nachweislich verantwortungsbewussten Lieferanten zusammenschließt, die ihre Umwelt- und Sozialrisiken beherrschen, und es wird auch die Frage gestellt, ob der Block Investitionen in externe Minen unterstützen sollte, um ESG-Standards direkt zu fördern.
Die heute untersuchten Metalle tragen mit rund 3 % zu den weltweiten Treibhausgas-Emissionen bei. Metall- und Bergbaubetriebe müssen die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die Abfälle und das lokale Verschmutzungspotenzial in den Griff bekommen und gleichzeitig die Menschenrechte wahren.
Recycling
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2050 drei Viertel der in Europa hergestellten Batteriekathoden, alle Pläne für die Produktion von Dauermagneten sowie erhebliche Mengen an Aluminium und Kupfer aus lokal recycelten Metallen hergestellt werden könnten.
„Recycling ist die beste Chance für Europa, seine langfristige Selbstversorgung zu verbessern. Es ist ein Fortschritt, dass unser sauberes Energiesystem auf dauerhaften Metallen basiert, die unbegrenzt recycelt werden können, im Vergleich zur heutigen ständigen Verbrennung fossiler Brennstoffe“. Der Block muss jedoch „jetzt entschlossen handeln, um die Recyclingquoten zu erhöhen, in die notwendige Infrastruktur zu investieren und wichtige wirtschaftliche Engpässe zu überwinden“.
Die Studie stellt fest, dass das Recycling von Metallen im Durchschnitt zwischen 35 % und 95 % der CO2-Emissionen im Vergleich zur Primär-Metallproduktion einspart.
Recycling „wird jedoch erst nach 2040 eine tragfähige EU-Versorgungsquelle für Europas Elektrofahrzeugbatterien und Technologien für erneuerbare Energien darstellen“, stellt die Studie klar. „Diese Anwendungen und ihre Metalle kommen gerade erst auf den Markt und werden erst in den nächsten 10-15 Jahren für das Recycling zur Verfügung stehen“.
Technologische Entwicklungen und Verhaltensänderungen werden ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf die Metallnachfrage nach 2030 haben, konnten aber in der Studie aufgrund fehlender Szenarien nicht bewertet werden.
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KU Leuven
The Katholieke Universiteit Leuven is a research university in Leuven, Belgium. It conducts teaching, research, and services in computer science, engineering, natural sciences, theology, humanities, medicine, law, canon law, business, and social sciences.
Eurometaux, the European Association of Metal Producers
Based in Brussels, Eurometaux represents Europe’s non-ferrous metals producers and recyclers, promoting sustainable production, use and recycling of non-ferrous metals and a supportive business environment.
Wie schon im jüngsten Kältereport angesprochen gehen derzeit Meldungen über ungewöhnliche Hitze durch alle einschlägigen Mainstream-Medien. Die Kältewelle zu Beginn dieses Jahres wurde dagegen mit dröhnendem Schweigen übergangen. Wer regelmäßig die EIKE-Website liest, wird schon vermuten, dass die Berichterstattung auch diesmal wieder sehr einseitig ausgerichtet ist.
Schauen wir uns das mal näher an. Betrachten wir zunächst die aktuelle Lage. Die Temperaturverhältnisse am 1. Mai 2022 um 09 UTC (etwa nachmittags Ortszeit) zeigt Abbildung 1:
Abbildung 1. Quelle: wetterzentrale.de
Es zeigt sich ein Bild, dass auch den Autor etwas überrascht hat. Die Temperatur (links) zeigt tatsächlich ein Niveau mit Werten vielfach über 40°C. Die Grafik rechts zeigt die Taupunkts-Temperatur (= die Temperatur, bis zu der man Luft abkühlen muss, um Sättigung, d. h. Kondensation zu erreichen). Diese liegt verbreitet sogar unter dem Gefrierpunkt, d. h. es handelt sich um extrem trockene Hitze. Das kommt in den Wüstengebieten im Südwesten der USA beispielsweise auch immer wieder vor. (Beispiel: Bei einer Lufttemperatur von 50°C und einem Taupunkt von 0°C entspricht die Relative Luftfeuchtigkeit 5% {in Worten: fünf!}). Näheres zur Umrechnung von Temperatur, Taupunkt und Relativer Luftfeuchtigkeit gibt es hier.
Leider gab es für jene Gegend keine Flächendarstellung der Relativen Luftfeuchtigkeit. Aber Temperaturwerte über 40°C bei Taupunktswerten unter 0°C (in der Grafik grün eingefärbt) zeigen, dass die extreme Hitze bestimmt nicht als so unangenehm empfunden wird wie in den Medien dargestellt. Zum Vergleich: Bei Taupunktswerten ab 15°C empfinden wir Mitteleuropäer eine Luftmasse als schwül. Taupunktswerte über 20°C sind schon recht unangenehm. Aber Hitze über 30°C bei Taupunktswerten unter 10°C wird niemand als unangenehm empfinden.
Aber zurück nach Indien. Auch eine Flächen-Darstellung der Verteilung der Tagesmaxima und -minima ließ sich nicht finden. Als Beispiel seien hier nur Höchst- und Tiefsttemperatur folgender Städte genannt (30. April bzw. 1. Mai; Quelle: Berliner-Wetterkarte.de):
Stadt Höchstwert Tiefstwert
Phuket 35°C 27°C
Neu Delhi 44°C 26°C
Kalkutta 37°C 26°C
Mumbai 35°C 25°C
Wie sind diese Werte einzuordnen? Stellvertretend seien hier zwei Klimatabellen gezeigt, eine von Neu Delhi, die andere von Chennai im Südwesten des Landes:
Abbildiung 2. Klarer wird das Bild beim Anklicken der Quelle.
Aus Abbildung 2 oben geht hervor, dass es in Indien allgemein nur zwei Jahreszeiten gibt: den trockenen Wintermonsun und den nassen Sommermonsun. Die wärmsten Monate in Delhi sind Mai und Juni. Tatsächlich ist es derzeit deutlich wärmer als „normal“, wobei leider nicht zu ermitteln war, welcher Bezugszeitraum dem zugrunde liegt. Es dürfte aber „normal“ sein, dass es auch mal wärmer als „normal“ ist!
Etwa ab Juni Ist mit dem Einsetzen des Sommermonsuns und damit von Regenfällen zu rechnen. Die Stärke dieser Regenfälle schwankt und ist von den großen (natürlichen!) Klima-Oszillationen in den Ozeanen abhängig. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden. Das Einsetzen des Sommermonsuns ist grundsätzlich durch schwere Gewitter gekennzeichnet, bei denen regelmäßig immer wieder Gebiete unter Wasser gesetzt werden. In den hiesigen MSM wird das natürlich ebenfalls als Katastrophe dargestellt. Fakt ist aber, dass die Inder solche regelmäßigen Überschwemmungen gerne in Kauf nehmen und auch darauf vorbereitet sind, wenn nur der dringend benötigte Regen fällt. Ein sehr schwacher Sommermonsun mit wenig oder auch gar keinem Regen ist eine erheblich größere Katastrophe als ein paar Überschwemmungen!
Auf der Website wetterzentrale.de lässt sich mit dem Anklicken des entsprechenden Gebietes gut verfolgen, wie sich die Monsunlage in Südasien entwickelt. Es wird interessant sein zu erleben, was die MSM daraus machen – wenn überhaupt etwas.
Schiefergas- und Flözgasgewinnung in Deutschland mittels unkonventioneller Methoden
geschrieben von Admin | 2. Mai 2022
Von Michael Limburg
Die Ausgangslage.
Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, und verstärkt durch den Putin´schen Lieferstopp für Polen und Bulgarien, ist augenfällig geworden, dass Deutschland, dank der Energie- und Russlandpolitik der letzten zwanzig Jahre über die Maßen von Russlands Energielieferungen im Bereich fossiler Rohstoffe abhängig gemacht wurde. Mit zunehmender Hinwendung Deutschlands auf immer mehr Umweltenergien würde der Bedarf weiter steil ansteigen.
Gleichzeitig wächst der Druck auf die deutsche Regierung schnellstmöglich diese Lieferbeziehungen zu beenden. Auch ist nicht auszuschließen, dass Russland seinerseits den Hahn zudreht (Siehe Polen und Bulgarien) wenn es dies für angebracht hält. Aktuell werden 50 % der Steinkohle, 35 % des Erdöls und 58 % des Erdgases aus Russland importiert. Von den 102 Mrd. m3 (2021 Quelle BVEG) die Deutschland im Jahr verbraucht, stammen bereits 55 Mrd. m3 aus Russland, „der Ausstieg aus Kohle und Kernenergie würde etwa 30-50 Mrd. m³ zusätzlich erfordern. Wo sollen 100 Mrd. m³ herkommen? Das ist mehr als das LNG Aufkommen der USA (61) und entspricht der gesamten Menge Katars(106)“ schreibt Fritz Vahrenholt in seinem aktuellen Bericht[1].
Aus all dem oben gesagten muss gefolgert werden, dass sämtliche eigene Energieressourcen, auf die Deutschland ohne Russland Zugriff hat, oder haben könnte, auf schnellstmögliche Nutzung hin untersucht und im positiven Fall, deren Nutzung unverzüglich in Angriff genommen werden muss. Die Folgen, die sich einstellen würden, sollte Deutschland in dieser Hinsicht versagen, sind nicht auszudenken.
Deutschlands Energiereserven
Deutschland verfügt nach wie vor über erheblich eigene Energiereserven, überwiegend im Bereich von Kohle – vor allem Braunkohle- und Erdgas in großen Mengen, sowie – wenn auch in geringeren Mengen- Erdöl. Die maßlos vorangetriebene Gewinnung von Umweltenergien soll hier nicht betrachtet werden, denn der Anteil von Wind und Sonne an der Primärenergie, die Deutschland 2021 verbrauchte, lag bei nur 5.1%. War also unerheblich.
Daher soll hier vor allem die mögliche Nutzung unserer Erdgasvorräte betrachtet werden.
Deutschland fördert nach wie vor, wenn auch mit abnehmender Tendenz Erdgas nach konventionellen Methoden. Die geförderte Menge liegt aktuell bei ca. 5,2 Mrd m3[2]deckt also rd. 5 % des Bedarfes an Erdgas. Dessen Anteil ließe sich drastische erhöhen, wenn man die bekannte Technik bessere Fließwege für das extrahierte Gas zu schaffen, einsetzte. Damit ließen sich die so gewonnenen Mengen auf einen Anteil von ca. 10 – 15 %, also verdoppeln oder verdreifachen. Und dies in nur wenigen Wochen. So der Direktor des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau an der TU Bergakademie Freiberg Prof. Moh’d Amro in der WiWo in einem Interview.
Noch besser ist die Situation bei der Gewinnung von Erdgas mittels unkonventioneller Methoden. Gemäß einer Untersuchung[3] der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gibt es hierzulande Vorräte bis zu 2.340 Mrd. m3. Hinzu kämen noch die förderbaren Mengen aus Kohleflözen[4] von denen bis zu 450 Mrd. m3 förderbar wären.
Diese Mengen würden ausreichen die russischen Lieferungen für bis zu 50 Jahre zu ersetzen. Und das wichtigste daran ist, die Förderung könnte innerhalb von nur 6 bis 12 Monaten beginnen, und sehr schnell gesteigert werden, die Erhöhung der Förderung aus konventionellen Quellen sogar innerhalb weniger Wochen, wie der oben schon genannte Experte Amro unlängst ebenfalls in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche ausführte.
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass Deutschland ohne große Verrenkungen, mit erprobten Methoden und zu vglw. geringen Kosten, den Ersatz seines russischen Anteils an Erdgaslieferungen zu ersetzen tlw. innerhalb weniger Wochen beginnen und dann Schritt für Schritt auf Null bringen könnte.
Frac-Flüssigkeit von Exxon Mobile 99,8 % Wasser, Bild Panorama Juni 2014
Frackingverbot?
Dass das nicht schon bisher geschehen ist, liegt am indirekten Frackingverbot, welches die Merkelregierung auf Druck von Grünen und Umweltverbänden im Jahre 2017 und trotz offizieller Entwarnungen der BGR und Exxon-Mobile (Siehe Panorama Film) und mit gesetzgeberischen Tricks erlassen hat. Sowie am hinhaltenden Widerstand der grünen Szene, incl. der Regierung, die nicht mal im Ansatz den Einsatz dieser Techniken zulassen möchte. Denn schon seit 2014 wurden in Deutschland wegen massivstem Widerstand eben jener Verbände und Grünen keine kommerziellen Frac-Bohrungen mehr durchgeführt. Und auch jetzt, denken diese Leute – angefangen bei der Regierung – nicht mal im Traum daran dies zu ändern. Die Begründung dafür ist immer dieselbe: Fracking sei zu gefährlich. Und dieses Mantra wird wiederholt und wiederholt, obwohl das, von denselben Leuten favorisierte LNG aus den USA, zum größten Teil aus gefracktem Erdgas besteht.
Übersicht über die Schiefer- und Kohleflözgasvorkommen in Europa. Grafik GFZ Shalegas Informationszentrum
Ist Fracking gefährlich?
Schaut man bei WIKIPEDIA nach was dort zum Thema Fracking steht, dann fällt zunächst auf, dass der erklärende Teil (ca. ¼ des Textes) sich sehr neutral gibt. Geht man weiter im Text, dann ändert sich die Tonlage massiv. Den Gefahren – vermeintlichen wie realen – wird der Löwenanteil des Textes gewidmet. Dabei wird dem Leser oft unter Verwendung großer Zahlen, bspw. wenn das Volumen von Frackflüssigkeiten in Litern, statt in Kubikmetern oder Vielfachen davon angegeben werden, allein zu dem Zweck für diese Flüssigkeiten den Eindruck großer Menge zu erzeugen. Man sehe hier auch den (ausnahmweise, mal ehrlichen) Beitrag von Panorama zum Thema Schiefergasgewinnung
Zu den behaupteten Gefahren im Einzelnen.
Dabei wird das Verfahren als solches als bekannt vorausgesetzt. Das folgende Prinzipbild veranschaulicht die Prozesse nochmal im Einzelnen.
Abb. 1. Schematische Darstellung der Erdöl- und Erdgasförderung aus konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten. MagentaGreen, Wikipedia, CC BY-SA 4.0 [9]
die Gewinnung von Schiefergas würde das Grundwasser verschmutzen
es wird eine erhebliche Menge Wasser verbraucht.
es werden hunderte giftiger Chemikalien verwendet.
es führt zu zerstörerischen Erdbeben.
es setzt mehr Methan als andere Formen der Gaserzeugung frei.
Zu 1. die Gewinnung von Schiefergas würde das Grundwasser verschmutzen
Einfach gesagt: diese Aussage ist falsch. Grundwasser wird in Tiefen von 20 bis 50 m, gelegentlich auch mal bis zu 100 m max. 400 m gewonnen, die Erdgasförderung per Fracking beginnt aber erst in Tiefen ab 1000 m. Üblich sind 3000 bis 5000 m. Stößt die Bohrung durch Grundwasser führende Schichten, so geschieht diese mittels dichter gepanzerter Rohre, (denn sie müssen ja dem Frackdruck standhalten, so dass ein Kontakt der Frackflüssigkeit, die ja zu 98-99 % ebenfalls aus Wasser und Sand besteht (siehe Punkte 4 und 5) mit dem Grundwasser , bestmöglich unterbunden wird. Matt Ridley schreibt dazu (und meint den Zustand in den USA) wo inzwischen zehntausende von Frack-Bohrungen erfolgreich nieder gebracht wurden:
Zitat: „Die EPA (die als sehr streng bekannte US Umweltbehörde) hat ihre Untersuchung bei Dimock in Pennsylvania abgeschlossen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine Beweise für eine Verschmutzung gab; sie hat ihre Behauptung zurück gezogen, dass Bohrungen in Parker County, Texas, dazu geführt haben, dass aus den Wasserhähnen der Menschen Methangas geströmt ist. Und sie hat ihre Anklagen wegen Wasserverschmutzung in Pavilion, Wyoming, aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Zwei vor Kurzem erschienene begutachtete Studien kamen zu dem Ergebnis, dass die Vergiftung von Grundwasser durch Fracking „physikalisch nicht plausibel“ ist.“ Zitatende.
Bliebe noch die Gefahr, dass während der Arbeiten ein Rohr beschädigt werden, und Frackwasser austreten könnte. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt dazu: „An der Produktionsbohrung kann es während des Frack- Vorgangs zu Leckagen und Undichtigkeiten kommen, die zu einem ungewollten Austritt von Frack-Fluiden in den Ringraum bzw. in das anstehende Gebirge führen.“ Das bedeutet, dass die Frac-Flüssigkeit seitlich aus der Bohrung austreten und dabei im schlimmsten Fall direkt in eine Grundwasserschicht eindringen könnte.“ Wie oben schon erwähnt wird dieses Risiko dadurch minimiert, dass das Bohrloch abschnittsweise mit Stahlrohren abgedichtet wird. Der Raum zwischen den Rohren und dem Bohrloch, und der Wand des Bohrloches und der Außenseite des äußersten Rohres wird zusätzlich noch mit Zement verfüllt. Daher ist nach Einschätzung der BGR [[6]] ein solches Austreten von Frac-Flüssigkeit „durch eine ordnungsgemäße wasser- und gasdichte Ausführung der Bohrung nach menschlichem Ermessen auszuschließen.“
Eine andere potentielle Gefahr wäre das Hochwandern des Frackwassers aus der Fracktiefe. Dagegen wirkte zunächst die Schwerkraft, vielmehr aber noch die Tatsache, dass Frackgas eben nur dort gefunden wird, wo absolut dichte Deckschichten dessen Ausgasen in der Vergangenheit verhinderten. Diese für Gas absolut dichten Deckschichten verhindern auch das Aufsteigen des Frackwassers aus der Fracktiefe. Das UBA konstruiert aber für diesen Fall die Möglichkeit, dass die beim Fracken erzeugten Risse Verbindungen zu sog. Störungen (das sind Unterbrechungen der sonst dichten Schicht) im Deckschichtenbereich herstellen könnten, und „bei entsprechenden Druck- und Durchlässigkeitsverhältnissen im Gesteinskörper streckenweise bevorzugte Aufstiegsbahnen für Gase und Fluide darstellen.“ Um das zu überprüfen hat die BGR 2012 eigens dafür eine Extrem-Simulation unternommen, bei dem genau dieser Fall untersucht wurde. Doch weder in horizontaler noch vertikaler Richtung waren die so erzeugten Risse lang genug, um Grundwasser führende Schichten -selbst wenn sie – selten genug – in bis zu 500 m existierten, mit den 1000 m tief liegenden Schichten in Kontakt gekommen wären. Und folgert daher: Durch genaue Standortuntersuchungen zur Modellierung der Rissausbreitung könne „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden“, dass Frac-Flüssigkeiten unkontrolliert in angrenzende Formationen entweichen. (Mehr Details dazu hier). Entsprechend gab es seit den 60 er Jahre nicht einen einzigen Fall in Deutschland, bei dem dieses Phänomen beobachtet, wurde, obwohl Fracking in Deutschland seit dieser Zeit angewendet wurde.
Zu 2. es wird eine große Menge Wasser verbraucht.
Tatsache ist, dass die Frackflüssigkeit zu ca. 98 – 99,8 % (mit einem bis zu 2 % Anteil) aus Sand als Stützmittel und Wasser besteht. WIKIPEDIA schreibt dazu: Zitat: „Mit Hilfe bestimmter, konditionierter Fracfluide werden verschiedene Stützmittel in die durch das Fracking geschaffenen Wegsamkeiten eingebracht, um diese möglichst lange zu stabilisieren und die Gasdurchgängigkeit zu garantieren. Es wird zwischen schaum- und gelbasierten sowie sogenannten Slickwater-Fluiden unterschieden. Der Hauptbestandteil der hochviskosen, gelbasierten Fracfluide ist meist ein mit Additivenvergeltes Wasser, dem zusätzlich vor allem vergüteter Sand und Keramikkügelchen (Proppants) zugegeben werden. Gelbasierte Fracfluide kommen vor allem in klastischen Gesteinen wie Sandsteinen (konventionelle Lagerstätten) zum Einsatz.
In Tonsteinen (unkonventionelle Lagerstätten) werden vor allem sogenannte niedrigviskose Slickwater-Fluide eingesetzt, die durch Zugabe von Reibungsminderern extrem fließfähig gemacht werden. Slickwater-Fluide bestehen zu 98–99 % aus Wasser sowie 1–1,9 % Stützmitteln und weniger als 1 % Additiven. Zitatende
Es ist also ein Unterschied ob in konventionellen Lagerstellen gefrackt werden soll, oder in unkonventionellen (Schiefergesteine). In Deutschland überwiegen die unkonventionellen Quellen. WIKIPEDIA benennt dafür einen Wasserverbrauch von „üblicherweise von 10 Millionen Litern“, die benötigt würden. Das wären 10.000 m3. Das klingt nach viel, doch auch das wäre nur ein Würfel mit 21,5 m Kantenlänge. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Niedersachsen (LBEG) schreibt hingegen von 100 bis 700 m3.
Hat das Wasser seine Schuldigkeit getan, fließt es zum größten Teil zu seinem Ausgangspunkt zurück, bzw. wird von dort abgepumpt und entweder aufbereitet und neu konditioniert und wieder verwendet, oder vor Ort aufbereitet oder woanders kontrolliert verbracht und dort aufbereitet. Nur ein kleinerer Teil, bis max. zur Hälfte, verbleibt im Bohrloch.
Die Frackflüssigkeit insgesamt darf maximal „schwach wassergefährdend“ sein, schreibt die LBEG ebendort, in der Realität trifft das jedoch kaum zu.
Zu 3. es werden hunderte giftiger Chemikalien verwendet.
Tatsache ist, dass eine Reihe von Chemikalien nötig ist, das LBEG spricht je nach Bohrlochanforderungen von 10 bis 30, um dem Frackprozess die erforderliche Wirksamkeit zu verleihen. Die Aufgaben verteilen sich in Erhöhung der Gleitfähigkeit, Unterdrückung von Bakterien, Ablagerungshemmern etc. etc. Die folgende Abbildung einer Broschüre der Shalegas Informationszentrum[7] des Geoforschungszentrum Potsdam entnommen, zeigt die Mengenverhältnisse und Aufgaben genauer:
Abbildung 2: Mengenverhältnisse Frackwasser zu Additiven. Quelle Shalegas Informationszentrum des Geoforschungszentrum Potsdam
Es muss festgehalten werden, dass nicht alle Inhaltsstoffe gleichzeitig zum Einsatz gelangen und keiner davon, nach dem Vorgaben des Wasserrechtes, genehmigungspflichtig wäre. Desungeachtet werden auf der Webseite des Internationalen Verband der Erdöl- und Erdgasproduzenten (International Association of Oil and Gas Producers, OGP) eine web-basierte europäische Plattform NGS Facts (Natural Gas from Shale – hydraulic fracturing Fluid and Additive Component Transparency Service), die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe veröffentlicht.
Ausriß aus BMU Besprechungssprotokoll wie SPD Offizielle trotz Exxon ungiftiger Frackflüssigkeit nach Verbotsmöglichkeiten suchen, Bild Panorama Juni 2014
Außerdem wird ein Großteil der eingesetzten Chemikalien – eigentlich fast alle- für ähnliche Aufgaben auch täglich in unseren Haushalten, für unsere Lebensmittel und viele andere Bereiche des täglichen Lebens eingesetzt. Überdies macht die hohe Verdünnung den Umgang mit diesen Stoffen leicht und schließt eine Gefährdung für Mensch und Umwelt praktisch aus.
Ausriß aus BMU Besprechungssprotokoll wie SPD Offizielle trotz Exxon ungiftiger Frackflüssigkeit nach Verbotsmöglichkeiten suchen, Bild 2 Panorama Juni 2014
Matt Ridley schreibt dazu: Zitat“ Die Fracking-Flüssigkeit besteht zu 99,51 Prozent aus Wasser und Sand. In den verbleibenden 0,49 Prozent stecken 13 Chemikalien, die man allesamt auch in der Küche, im Badezimmer oder in der Garage findet: Zitronensäure (Zitronensaft), Chlorwasserstoff (Schwimmpäder), Glutaraldehyd (Desinfektionsmittel), Guarkernmehl (Eiskrem), Dimethylformamid (Plastik), Isopropanol (Deodorant), Borsäure (Handwaschseife), Ammoniumpersulfat (zum Haare färben), Kaliumchlorid (intravenöser Tropf), Natriumkarbonat (Geschirrspüler), Äthylenglykol (Enteiser), Ammonium-Bisulphit (Kosmetika) und Petroleum-Destillat (Kosmetika)“ Zitatende
Zu 4: …es führt zu zerstörerischen Erdbeben.
Auch diese Behauptung ist falsch, wenn man auf das Beiwort „zerstörerisch“ abhebt. Da der Aufbau des Drucks im Frackgebiet und das Entleeren der Gasspeicher geologische Eingriffe sind, welche durchaus auch zum Auf- oder Abbau seismischer Spannungen führen können, sind seismische Spannungen, die sich entladen, zu erwarten. Bei so gut wie allen bisher beobachteten Bohrungen – und das sind alle – gab es gelegentlich messbare seismische Erschütterungen an der Oberfläche, jedoch blieben die fast immer unter der Messzahl 1. Das GFZ schreibt dazu auf seiner Schiefergasplattform[8]: „In den allermeisten Fällen ist die Stärke der seismischen Ereignisse sehr gering und liegt weit unter der Grenze der Wahrnehmbarkeit von Menschen.“ Zitatende. Und schließt mit der Vorgabe: trotzdem kann es Ausnahmen geben und deshalb sollten diese Verfahren im Hinblick darauf optimiert werden.
Zu 5 ..es setzt mehr Methan als andere Formen der Gaserzeugung frei.
Die Hauptangst der Menschen vor dem Fracking wurde erzeugt und beflügelt durch das Video des US-Amerikaners Josh Fox „Gasland“ von 2010. Der erregte viel Aufmerksamkeit und gab den Umweltorganisationen das Mittel in die Hand – letztlich nur in Europa erfolgreich- gegen das Fracking Stimmung zu machen. Viele Experten wurden daraufhin befragt, reisten vor Ort und untersuchten die Situation. Was sie fanden war, ja dort kam es zur Methanentweichung – wie im Film gezeigt- sogar aus Wasserhähnen, doch hatte das mit dem Fracking als solchem nichts zu tun. Das dort gewonnene und verbrauchte Wasser wurde einem Sumpfgebiet entnommen (Panorama berichtet von der Durchleitung durch verlassene Kohleflöze) in dem es seit den 30er Jahren auch zu – wegen bekannter Fäulnisprozesse – methanhaltigem Wasser kam. Der schon zitierte Matt Ridley schreibt dazu (das Zitat stammt aus 2014): Zitat
„Der Film Gasland zeigte den Fall einer durch und durch natürlichen Verunreinigung von Wasser, und der Regisseur wusste das auch, hat aber trotzdem so getan, als rühre diese Verunreinigung vom Fracken her. Ernest Moniz, der Energieminister der USA, sagte diesen Monat: „Ich habe immer noch keinen einzigen Beweis für die Verschmutzung von Grundwasser durch Fracking per se gesehen“. Zehntausende Bohrlöcher, zwei Millionen vollendete Fracking-Operationen – und nicht ein einziger nachgewiesener Fall einer Grundwasser-Verschmutzung. Natürlich kann es eines Tages doch passieren, aber nur wenige Industriezweige können eine so vorteilhafte Verschmutzungs-Statistik vorweisen.
Als nächstes zur Behauptung, dass die Erzeugung von Schiefergas mehr Methan freisetzt als Kohle. Diese Behauptung hat ihren Ursprung in einem Biologieprofessor in Cornell, mit dem man ein Hühnchen rupfen sollte. Studie für Studie wurde dies widerlegt. Ein Team vom Massachusetts Institute of Technology hat es so ausgedrückt: „Es ist falsch zu sagen, dass hydraulisches Brechen im Zusammenhang mit Schiefergas die Intensität der Treibhausgase der Erdgas-Erzeugung substantiell verändert hat“.
Andere preschten hingegen vor und behaupteten, dass die Methanemissionen beim Fracking – Erdgas und Methan sind chemisch fast dasselbe- den Methangehalt der Atmosphäre im Jahre 2000 von 1775 ppb (part per billion, als 3 Größenordnungen weniger als das schon extrem geringe Spurengas CO2) merklich angehoben hätten. So stieg nach Angaben der NOAA dieser Wert in 2021 auf 1875 ppb an. Also um 100 ppb. Das wäre eigentlich nicht berichtenswert, aber da das IPCC dem Methan eine um 20-fach höhere Treibhauswirkung zuordnet als dem CO2, lässt sich auch aus dieser Babymücke ein Elefant machen. Also suchten und fanden „dienende Forscher“ mal wieder den rauchenden Colt im Fracking und schoben flugs den Anstieg der Methankonzentration dem Fracking zu. Andere wollten gleich, die bei jeder Fernweiterleitung immer entstehenden Leckagen nutzen um dem Saubermann Image des Erdgases in Bezug auf dessen CO2 Emissionen bei der Verbrennung einen Schlag zu versetzen. Die seien nämlich viel höher als bisher bekannt.
Besonders verdient macht sich dabei der seit langem notorisch bekannte Werner Eckert vom Südwestrundfunk in einem Beitrag für die Tagessschau. Er erhöhte Treibhauswirkung des Methan mal eben auf den Faktor 70 gegenüber dem CO2 und schob dann den Leckagen der Gasleitung Jamal und allen anderen Gasleitungen den schwarzen Peter zu. „Ein einziges Leck in der Jamal-Pipeline, die Gas aus Sibirien unter anderem nach Deutschland bringt, verursacht so viel Klimaschäden wie mehr als eine Million Autofahrer im Jahr. Und es gibt Hunderte dieser Lecks – auch in den USA und bei anderen großen Öl- und Gas-Produzenten“ verkündete er bombastisch.
Warum auch nicht, viel hilft viel und weil da Methan ja irgendwie rauskommt und Leckagen immer mal wieder auftreten, machen wir eine schön-schlimme Story draus, so Eckerts Devise.
Doch das war selbst der sonst so klimaschützenden US Umweltbehörde EPA zuviel. In einem aktuellen Statement [9] aus diesem Jahr folgert sie:
Do methane emissions erase the climate benefits of natural gas?
No. According to the U.S. EPA, the leakage rate for petroleum and natural gas systems is about 1.2 percent. Scientists have determined that as long as leakage is below 3.2 percent, natural gas has a lower greenhouse gas profile than coal when used for electricity. Critics often claim that this “climate benefit” does not exist because over the short-term, methane has a much higher warming potential than what most studies calculate. This is incorrect. The International Energy Agencydetermined in October 2017 that natural gas “generates far fewer greenhouse-gas emissions than coal when generating heat or electricity, regardless of the timeframe considered.”
Fazit:
Es stellt sich daher die Frage ob und wie wir unserer Energieversorgung sichern können. Folgen wir den dem „Klimaschutz“ Vorgaben der Bundesregierung, so ist das Elend – und zwar schneller als geplant – programmiert. Folgen wir der Vernunft, dann beginnen wir mit Förderung des Schiefergases: Jetzt!
Die folgende Argumentation folgt im Wesentlichen den Argumenten von Matt Ridley, wurden jedoch aktualisiert und erweitert, da wo dies notwendig schien, bspw unter Nutzung der Publikation von Johannes Kaufmann“ Mythenjagd (14): Fracking ist eine Hochrisikotechnologie“ ↑
Einschätzung der BGR: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads /BGR_Schiefergaspotenzial_in_Deutschland_2012.pdf?__blob=publicationFile&v=7 ↑
Vor kurzem kam der letzte Teil des sechsten grossen Berichts des Uno-Weltklimarats heraus.
Wie immer bei der Verkündigung der offiziellen Befunde zu Erderwärmung, Folgen und Massnahmen
schlagen die Funktionäre Alarm:
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Wie immer bei der Verkündigung der offiziellen Befunde zu Erderwärmung, Folgen und Massnahmen schlagen die Funktionäre Alarm:
Um die Welt stehe es schlecht, es bleibe nicht mehr viel Zeit fürs Retten. Die Folgen sind gravierend. Viele Politiker spielen mit der Idee des Klimanotstands, Psychotherapien wegen Klimaangst sind schon verbreitet.
Dabei fehlt dem Alarmismus die Grundlage,
das zeigen die Beiträge in diesem Heft. Fachleute, welche die Berichte eingehend studiert haben und nicht dem Aktivismus verpflichtet sind, sehen es nüchterner. Der erfahrene amerikanische Umweltwissenschaftler Patrick J. Michaels legt hier dar, wie die offiziell eingebundenen Forscher mit ihren Prognosemodellen für die Klimaentwicklung umgehen. Er verweist auf den brisanten Umstand, dass die Modelle dieser Wissenschaftler beim Simulieren der Erderwärmung alle zu hohe bis viel zu hohe Temperaturwerte voraussagen.
Und es gibt keinen Korrekturmechanismus, denn von den gut hundert Modellen wird nicht das beste ausgewählt, sondern einfach der Durchschnitt genommen, und dieser gilt dann als offizielle Klimaprognose.
Wenn alle zu hoch liegen, liegt auch der Durchschnitt zu hoch – weit über den gemessenen Temperaturen und damit weg von der Wirklichkeit, die in viel besserem Zustand ist, als behauptet wird.
Der deutsche Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski schildert im Interview seine Erfahrungen mit Klimadebatten, die sich seiner Ansicht nach von der Wissenschaft abgekoppelt haben und stark mit Moralvorstellungen vermengt werden. Wer auf Fakten setze, habe oft einen schweren Stand.
Neue Baustoffe
Zu den Fakten zählt, dass das Inselparadies Malediven entgegen den gängigen Prognosen nicht versinkt, sondern am Wachsen ist, wie hier dargelegt wird. Und in Unternehmen gehören Fakten und Nüchternheit zur Grundlage für Investitionen und Innovationen, die Natur und Umwelt verbessern. Plus Freiheit, wie Olivier Kessler, Direktor des Liberalen Instituts, schreibt.
Der Unternehmer Felix Iseli hat Bauelemente entwickelt, die aus Holz, Bambus und Altpapier bestehen und statisch so stark sind, dass sie Beton ersetzen können. Die Leichtbauweise, wie sie in Flugzeug- und Fahrzeugindustrie üblich ist, kann auch im Bau einen Eroberungszug antreten. Zudem stellen Holz und Bambus CO2-Senken dar, sie lagern Treibhausgas ein, dies in grellem Kontrast zu Stahl und Zement.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in „WELTWOCHE GRÜN“, Zürich : | 21.04.2022 ; EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE GRÜN für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen : http://www.weltwoche.ch/; Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.
Wenn Dummheit nachhaltig ist, wird sie zur Zukunft*
geschrieben von Chris Frey | 2. Mai 2022
Helmut Kuntz
Uns fehlt zunehmend Energie. Nicht zufällig oder unabwendbar, sondern von unseren „Eliten“ ganz bewusst und konsequent herbeigeführt. Weiter stellen zumindest die Bürger fest, dass Energie – ob mit oder ohne Strom – immer teurer wird, wobei dies für Strom seit dem Beginn der neuen Energien wie eine festgenagelte Konstante gilt.
Doch nun ist endlich der Durchbruch geschafft. Ein vorwiegend von Bundestags-Abgeordneten und Vertretern aus Bundesministerien geleiteter ThinkThank weiß: Wenigstens Strom wird bald nichts mehr kosten.
Wind- und Solarkraft gibt es bald im Überfluss …
sagen Vertreter einer Denkfabrik mit der sinnigen Bezeichnung „SPRIN-D BUNDESAGENTUR FÜR SPRUNGINNOVATION HEIMAT FÜR RADIKALE NEUDENKER:INNEN“ [2], wie es die „WELT“ kürzlich berichtete: WELT: [1]…Angesichts der steigenden Energiepreise ist kaum vorstellbar, dass es Wind- und Solarkraft bald im Überfluss geben wird. Tatsächlich gibt es aber die nötige Technologie und das Kapital, wie Beispiele zeigen. Damit könnte eine Zukunftsvision aus den 1960er-Jahren Realität werden … … Damit arbeiten sich regenerative Energien an eine technische Vision aus den 1960er-Jahren heran: „too cheap to meter“ – Energie lässt sich künftig so günstig produzieren, dass es sich gar nicht mehr lohnt, diese abzurechnen. … Grüner Strom könnte damit zu einem öffentlichen Gut werden, geerntet auf einer staatlich ermöglichten Energie-Allmende, für alle kostenlos verfügbar …
Solche Vorhersagen sind nicht ganz neu. Während Tritti(h)n der GRÜNE vor langer Zeit noch von einer Kugel Eis, allerdings als zusätzliche Kosten, sprach belehrte bereits ein Redakteur der Heimatzeitung den Autor, dass Strom mit Sicherheit bald nichts mehr kosten werde und auch gar nicht kann, da Sonne und Wind keine Rechnungen auszustellen vermögen. Das war zu der Zeit, als Solareinspeisung noch mit 50,6 … 57,4 Cent/kWh netto für 20 Jahre vergütet wurde, während diese Energiemenge in Wirklichkeit ca. 2 Cent wert war.
Es hat viele Jahre gedauert, doch zum Schluss hat dieser Redakteur anscheinend wirklich Recht behalten. Zwar bemerkt der normale Bürger davon noch nichts, aber eine von einem solch honorigen Gremium – und davon vorwiegend Politiker*innen – geleitete Denkfabrik kann sich nicht irren.
Wer sitzt bei SPRIN-D im Aufsichtsrat
Homepage: Dem Aufsichtsrat der SPRIND GmbH gehören an:
Dr. Franziska Brantner, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Yasmin Fahimi, Deutscher Bundestag
Prof. Dietmar Harhoff, Ph. D., Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Dr. Kristina Klas, Bundesministerium der Finanzen
Susanne Klatten, SKion GmbH
Ronja Kemmer, Deutscher Bundestag
Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger, TRUMPF GmbH + Co. KG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Dr. h.c. Thomas Sattelberger, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Prof. Dr. Birgitta Wolff (Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats)
Technik
Es wird wohl daran liegen, dass Atom- und Kohlestrom immer noch die Leitungen blockieren und der kostenlose Ökostrom nur deshalb beim Verbraucher einfach (noch) nicht ankommt. Herausgefunden hat dieses Wissen der Autor nicht selbst, sondern bei der Politikberaterin, Fachfrau für Klima und Energie, Professorin C. Kemfert, nachgelesen: [3] C. Kemfert: … In einem Beitrag in „Capital“ schreibt sie über Mythen der Energiewende. Strom werde billiger durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren, Atom- und Kohlestrom verstopfe die Netze …
Dazu muss man noch wissen, dass Ökostrom, um wirklich dem GRÜNEN Nachhaltigkeitsanspruch zu genügen,vom immer irgendwie an das grässlich-tödliche Atom erinnernden Elektron als Transportmedium auf die viel natürlicheren Moleküle gewechselt hat und es seitdem den berüchtigten „Molekülstau im Netz“[3] gibt, wie wir ihn aktuell erleben. Es wird der ewige Verdienst von Frau Kemfert bleiben, dies alleine herausgefunden zu haben. Gleichzeitig belegte sie damit ihr herausragendes Energie-„Fachwissen“ und gewann Anschluss an das elitäre Niveau GRÜNER Fachpersonen, wie Özdemir mit seinen Gigabyte an Strom und Annalena mit ihrem Strom speichernden Netz.
Man muss nur vorausschauend denken …
Tritti(h)n wurde mit seiner damaligen Kugel Eis zu einem berühmten Visionär. Allerdings fehlte ihm noch die zusätzliche Komponente, die nötige, präzise „Vorausschau“. Dann hätte er die Kugel nämlich mit dem Paradigmenwechsel verknüpft und Raum für mehr vorausschauende Analyse gelassen und wäre so bereits damals zum Ergebnis gekommen, dass man die Kugel Eis nicht aufschlägt, sondern wegnehmen muss und wenn man das oft genug macht, eine Bepreisung des Stromes – weil zu aufwendig – gar nicht mehr sinnvoll ist:
WELT: [1]… Die aktuell hitzigen Debatten um explodierende (und politisch explosive) Gaspreise, die Rückkehr zur heimischen Braunkohleverstromung und eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken lassen offenkundig wenig Raum für vorausschauende Analyse. Übersehen wird leider etwas Offenkundiges: Der technische Paradigmenwechsel hin zu den regenerativen Energien kommt zusammen mit einem ökonomischen. Erneuerbare Energien haben keine Brennstoffkosten und extrem niedrige Betriebskosten. Das bedeutet nüchtern durch die Brille des Ökonomen betrachtet, dass bei elektrischer Energie im Wesentlichen nur noch die Kapitalkosten zu Buche schlagen. Daraus wiederum folgt, dass eine verbrauchsabhängige Bepreisung des Stroms weder nötig noch sinnvoll ist. … Das alte Abrechnungsmodell ist zum einen viel zu aufwändig; allemal in Deutschland mit einer Strompreisbildung aus Strombeschaffung und Vertrieb, Stromnetzentgelten, Umsatzsteuer, Stromsteuer, EEG-Umlage, Offshore-Netzumlage, Konzessionsabgabe (für Wegerechte der Kommunen), KWK-Umlage und Umlage für schaltbare Lasten. Der Irrsinn wächst in der Bürokratie bekanntlich mit der Länge der Liste … In diesem Absatz liegt schon auch Wahrheit drin. Staatsbürokratie konnte noch nie und nirgendwo effektiv wirtschaften.
Wenn die Bürger alles schon vorher (an die EU) bezahlen, wird es danach doch billig(er)
WELT: [1]… Die Europäische Union finanziert erstens riesige Wind- und Solarparks zu Nahe-Nullzins-Konditionen … … Die Mathematik dahinter ist dann ganz einfach. Die Erstellungskosten nähern sich mit jedem Jahr längerer Laufzeit dem idealen Wert von null Cent pro Kilowattstunde bei null Kilogramm Kohlendioxid an. In der arabischen Wüste geht das bereits heute, mit günstigen, wartungsfreien Paneelen.
Warum das mit Sicherheit funktioniert
Gute Wissenschaft zeichnet sich dadurch aus, dass Thesen sorgfältig und von allen Seiten überprüft werden. Das erfolgt. Also handelt es sich hier eindeutig um gute Wissenschaftler.
WELT: [1]… Ist das alles zu schön, um wahr zu sein? Eine Milchmädchenrechnung, die unerwünschte Nebenwirkungen außer Acht lässt, angefangen bei riesiger Verschwendung achtloser Verbraucher, wenn Strom plötzlich gratis wäre? Was ist mit den Stromnetzen? Die muss doch auch jemand betreiben und bezahlen. Und was ist mit dem Grundproblem des Wind- und Solarstroms, der Speicherung und der Grundlastfähigkeit?
Die Lösung: “Too cheap to meter“ umsetzen und energieintensive Industrie vertreiben
Was der ThinkThank nun als Lösung vorschlägt, kennt man irgendwie aus sozialistischen Ländern. Dem Autor ist nur kein solches Land bekannt, wo es zur Lösung und nicht zur Mangelverwaltung geführt hätte. Das kann aber eine reine Falschinterpretation sein, vielleicht ist ja genau das der Sinn.
WELT: [1]… Gegenfrage: Wann trauen wir uns endlich wieder, radikal bessere Lösungen umzusetzen? „Too cheap to meter“ ist das richtige Anreizsystem für eine sozial-ökologische Energiewende, die ihren Namen verdient. Natürlich wäre eine Mengenbeschränkung in dem Modell nötig. Aber die gibt es heute im Stromnetz bereits … Jeder Stromabnehmer ist bei der Menge limitiert … Auch bei Handel, Gewerbe und Dienstleistungen wird es eine sinnvolle Kontingentierung geben müssen. … Energieintensive Produktion muss dorthin wandern, wo es grüne Energie im Überfluss gibt. … Vielleicht müssen wir … künftig eine kleinere Flatrate zahlen … Zwanzig Euro im Monat für 20 Kilowatt Spitzenlast wäre ein realistischer Wert … Sozial Schwache können hier einfach befreit werden …
Hierzu die Anmerkung, dass dies bei vollem Abzapfen der Spitzenlast rund um die Uhr 14 ct/kWh wären. Kostenlos ist das sicher noch nicht – vor allem wenn man den Strom nicht rund um die Uhr irgendwo hinaus bläst -. Aber 14 Staaten in Europa haben heute schon einen Haushaltsstrompreis der darunter liegt und das ohne Flatrate, also auch bei geringerem Verbrauch. Liegt das nun daran, dass diese die Ideen schon umgesetzt haben, oder etwa das Gegenteil?
WELT: [1]… Und was die Speicherung angeht: Hier gilt im Kern das gleiche wie für die Erzeugung. Die Aussage zur Speicherung macht stutzig. Speichern von Strom im erforderlichen, großen Maßstab ist bis heute und in der mittleren Zukunft ungelöst, beziehungsweise nach (noch) heutigen Maßstäben unbezahlbar. Wenn diese Kosten aber die EU-Bürokratie „übernimmt“, fällt das nicht mehr auf.
Es muss einfach nur gelingen, die Liste dafür haben wir schon
Milchmädchen waren Waisenknab*innen gegen diese Ansammlung von Inkompetenz und Wunschdenken (rein persönliche Meinung des Autors). Aber Geld löst bekanntlich alle Probleme – und kann man einfach drucken …
WELT: [1]… Betriebskosten sind vernachlässigbar bei Pumpspeicherkraftwerken mit internationaler Vernetzung wie Nordlink für norddeutschen Windstrom in Norwegen, Großbatterien (gerne auch dezentral verteilt in Fahrzeugflotten) oder gerade erprobten (Zufügung des Autors: Müsste richtiger lauten: Im kleinen bis kleinsten Prototypmaßstab, teils auch nur als Idee vorhandenen Lösungsversuchen von:) Technologien wie Druckluft-Kavernen, Wärmespeicherung durch das Schmelzen von Salzen oder kinetischer Speicherung durch große, schwere Schwungräder.
Wenn es gelingt, haben wir das Stromparadies
Träumen Visionen heißt die neue, innovative Vorgehensweise. Und man geht mit solchen inzwischen auch nicht mehr zum Arzt, wie einstmals von einem Bundeskanzler vorgeschlagen, sondern zum ThinkThank aus Regierungskreisen. Das Vorgehen hat sich ja bewährt. Wir haben die Technologien noch nicht, wir haben das Kapital noch nicht, aber den festen politischen Willen, den desaströsen Weg weiter zu gehen. Weil er beginnt, (schon) in Deutschland zu versagen, nun natürlich europäisch.
WELT: [1]… Wem es gelingt, die Kapitalkosten für Investitionen in Speichertechnologien zu senken und gleichzeitig die Laufzeit beziehungsweise Zyklenfestigkeit zu erhöhen, der darf nicht nach Kilowattstunde abrechnen. Das lohnt dann auch hier nicht. … Was hindert uns also? Wir haben die Technologien. Wir haben das Kapital. Es braucht nur noch den politischen Willen. Der muss sich für Too-cheap-to-meter-Energie kontinental bilden, in unserem Fall also europäisch.
Falls diese geradezu genialen Lösungen nicht klappen sollten, sind die unfähigen Ingenieure an den verheerenden Folgen schuld
Dem Bürger muss klar sein, dass diese Ideen kein Selbstzweck oder diskutierbar sind. Die Verlinkung weist darauf hin.
WELT: [1]… Beim Klimaschutz schlägt nun die Stunde der Ingenieure Verlinkt auf WELT 18.11.2021: … Der Klimawandel ist da, und er ist durch den Menschen verursacht. Wird er zu krass, drohen verheerende Folgen. Darauf können wir mit Verleugnung reagieren wie manche US-Republikaner, oder mit Selbstbetrug wie viele Grüne. Wirklich zielführend aber wäre nur ein dritter Weg …
Mit etwas mehr Intelligenz wird alles zwanghaft kostenlos und bringt zusätzlich hohe Renditen und Überfluss
Solche auch noch von jeglichem Rest an Realität entkernten Vorschläge liest man selbst in den schlimmsten GRÜNEN Programmen nicht. Der Autor als studierter Elektrotechniker würde sich noch schämen, so etwas Abgehobenes im Kindergarten als Märchen zu erzählen. Und ihm tun die Kinder leid, welche Umsetzungen davon einmal bezahlen und vor allem durchleiden dürfen.
Doch seit dem „Merkelzeitalter“ kann (nicht nur) beim Klima und Energie aber wirklich nichts unsinnig genug sein, um nicht allseits hoch gelobt und finanziert zu werden. Die Bezeichnung „Sprunginnovation“ in diesem ThinkThank kann man fast als ideelle und fachliche Kopplung an das wissenschaftliche Niveau der Freitagshüpfer betrachten. Diese sind auch davon überzeugt, dass „Springen“ all ihre Probleme löst und jeden Wunsch in Erfüllung gehen lässt.
Und nun muss man sich klar machen, dass diese „Intelligenz“ teils als NGO, teils direkt im Bundestag und überwiegend in den Ministerien die Energiepolitik mit bestimmt.
WELT: [1]…Wenn wir Windstrom im Norden mit Solarstrom im Süden Europas kombinieren, im Idealfall Nordafrika und die nördliche Sahara in das Kostenlos-Stromnetz einbeziehen, den Strombedarf etwas intelligenter mit dem Angebot zusammenbringen in einem Netz mit intelligent und flexibel zuschaltbaren Quellen, dann haben wir nicht nur das Grundlastproblem gelöst und die Dekarbonisierung Europas ein großes Stück vorangebracht. Wir haben dann endlich ein Energiesystem geschaffen, mit dem wir unseren Kindern nicht immer größere Lasten aufbürden. „Too cheap to meter“-Energie trägt ökonomisch wie das Internet eine interessante Ambivalenz in sich. Sie hat eine ungewöhnlich hohe Rendite, gerade weil sie nichts kostet. Grüne Energie im Überfluss wird Dinge ermöglichen, die wir uns heute noch schwerer vorstellen können als kostenlose Energie.
(Nicht nur) Australien bietet bereits einen kleinen Vorgeschmack, zu was die Umsetzung auch nur eines kleinen Teils solcher Visionen führt: [4] EIKE, 27.04.2022: Anschluss hergestellt: Verbraucher leiden unter Übertragungskosten für Wind- & Solarstrom
*Die Idee zu diesem Artikel kam über die Info auf „kaltesonne“
Quellen
[1]WELT, 25.04.2022: NACHHALTIGKEIT Darum könnte grüne Energie schon bald kaum noch etwas kosten
[2] SPRIN-D BUNDESAGENTUR FÜR SPRUNGINNOVATION HEIMAT FÜR RADIKALE NEUDENKER:INNEN
[3] Tichys Einblick, 22. Januar 2020: Claudia Kemfert, Chefideologin der Energiewende
[4] EIKE, 27.04.2022: Anschluss hergestellt: Verbraucher leiden unter Übertragungskosten für Wind- & Solarstrom