Windparks sind naturfeindlich: Haselmäuse stoppen Windrad-Bau im Märchenwald
von AR Göhring
Wir berichteten, daß der Reinhardswald in Hessen gerade zum Teil mit Vollerntemaschinen abgeholzt wurde. Es gab in den Jahren zuvor heftige Proteste, weil das Waldgebiet als Grimms „Märchenwald“ bekannt ist, und die lebenden Bäume einem Windrad-Industriepark Platz machen sollen, dem bislang größten des Bundeslandes.
Nun nimmt aber die Umwelt-Bürokratie doch noch ihren Lauf: Der Bau der Riesenpropeller wurde per Gerichtsentscheid gestoppt. Grund: die Haselmaus!
Der kleine Bilch, ein Verwandter des Siebenschläfers, klettert trotz seinen mausähnlichen Aussehens gern auf Bäume und nascht dort Beeren und andere Früchte. Sind die Bäume weg, verliert der streng geschützte Haselbilch seinen Lebensraum und sein Futter.
Oder, juristisch genauer: Die Bilche schlafen im Winter unter den Baumwurzeln. Deswegen haben die Erntemaschinen nur den Baumstamm abgesägt, und die Stümpfe stehen lassen. Nun wachen die Haselmäuse auf und sollen sich einen anderen Lebensram suchen. Das machen die Nager aber nur, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft passende Angebote gemacht werden. Wurde nicht – und deswegen der Baustopp.
Was hätte der Windparkbetreiber besser machen sollen? Zum Beispiel Beerensträucher pflanzen. Man fragt sich nur, wohin, denn die neuen Riesenwindräder benötigen ja rund einen Hektar Platz mit Fundament und Transportwegen.