Atmosphärischer Fingerabdruck

Andy May

Der IPCC ist der Ansicht, dass die Veränderung der Sonneneinstrahlung in den letzten 60 Jahren gleich Null ist und keinen Trend über den normalen ~11-jährigen Sonnenzyklus hinaus aufweist. Professor David Karoly schreibt, dass wir mit Sicherheit ausschließen können, dass die Sonne für die jüngste Erwärmung verantwortlich ist, denn dann würde sich die Stratosphäre erwärmen, während sie sich abkühlt. Die Abkühlung der Stratosphäre, während sich die Troposphäre erwärmt, wird manchmal als „atmosphärischer Fingerabdruck“ der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung bezeichnet. Karoly war ein Pionier auf diesem Gebiet der Forschung (Karoly, 1989) und (Karoly, 1987).

Abbildung 1. Das AR6-Diagramm der Veränderung des effektiven Strahlungsantriebs von 1750 bis 2019. Es wird davon ausgegangen, dass die Veränderung des solaren Antriebs in den letzten 270 Jahren im Wesentlichen gleich Null ist, und mögliche Veränderungen der Wolkenbedeckung werden überhaupt nicht berücksichtigt, außer als positive Rückkopplung zur Oberflächenerwärmung. Das Wasserzeichen befindet sich im Original des AR6, auch wenn es sich um die endgültige Fassung handelt.

Abbildung 1 zeigt die AR6-Interpretation der Komponenten der globalen Erwärmung seit 1750. Das Besondere an dieser Interpretation ist, dass die Sonne, die ein veränderlicher Stern ist, von 1750 bis 2019 als konstant angenommen wird, und dass die Bewölkung ebenfalls als konstant angenommen wird, außer als positive Rückkopplung zur Oberflächenerwärmung. Beide Annahmen sind umstritten, werden aber im AR6 nicht gründlich untersucht. Die Annahme einer konstanten Sonne wird von Ronan Connolly und anderen bestritten [1], und die Annahme einer konstanten Wolkenbedeckung wird von Henrik Svensmark und Kollegen angezweifelt [2].

Die Abkühlung der Stratosphäre aufgrund einer höheren CO2-Konzentration ist logisch. CO2 ist ein wichtiger Strahler für die Wärmestrahlung in der Stratosphäre, und mehr davon sollte diese Schicht abkühlen. Ebenso würden Sauerstoff und Ozon in der Stratosphäre mehr UV-Strahlung absorbieren, wenn die Intensität der Sonnenstrahlung zunehmen würde, was die Stratosphäre erwärmen und nicht abkühlen sollte.

Die Vorstellung, dass dieses Muster „auf einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima hinweist“ (IPCC, 1996, S. 439), ist jedoch sehr umstritten. Es gibt alternative Erklärungen für die beobachtete Abkühlung der Stratosphäre. Karoly schlägt vor, dass die „Abnahme der Ozonmenge in der Stratosphäre“ (Karoly, 1987) für die Abkühlung verantwortlich sein könnte. Es gibt mehrere andere mögliche Erklärungen oder Probleme mit den verwendeten Daten, wie von John Daly beschrieben (Daly J. L., 1997). Ein kurzer Artikel in Nature aus dem Jahr 1996 fasst die gesamte Kontroverse um den „atmosphärischen Fingerabdruck“ treffend zusammen und ist auch heute noch aktuell. Nachfolgend ein Zitat aus dem Artikel, verfasst von Neville Nicholls:

Die Studie von Santer et al. und die in der zweiten IPCC-Bewertung genannten Studien zeigen, dass eine anthropogene Komponente des globalen Klimawandels – der „anthropogene Fingerabdruck“ – in den beobachteten Daten auftauchen kann. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass es sich bei diesem Signal um das komplizierte Muster von Veränderungen handelt, das sich aus den kombinierten Auswirkungen des stratosphärischen Ozonabbaus und der erhöhten Konzentrationen von Treibhausgasen und Sulfataerosolen ergibt. Das bedeutet nicht, dass die Wirkung eines dieser Faktoren nachgewiesen wurde.

Bei dieser Arbeit gibt es noch viele Unwägbarkeiten, die von Santer et al. und in der zweiten IPCC-Bewertung eingeräumt werden. Es gibt Unsicherheiten bei den Schätzungen des Ausmaßes und der Muster der verschiedenen natürlichen und vom Menschen verursachten Faktoren, die das Klima wahrscheinlich beeinflussen. Die Klimamodelle sind alles andere als perfekt. Es gibt auch Probleme mit den Temperaturbeobachtungen: Ein Großteil der Ähnlichkeit zwischen dem Modell und den beobachteten Veränderungen ist auf das asymmetrische Muster der Erwärmung zwischen den Hemisphären zurückzuführen, und die Feststellung dieser Asymmetrie hängt von den relativ wenigen Beobachtungen der troposphärischen Temperaturen in der südlichen Hemisphäre ab. Es ist bekannt, dass diese Beobachtungen durch Änderungen in der Instrumentierung beeinflusst werden, so dass weitere Arbeiten erforderlich sind, um die Möglichkeit auszuschließen, dass die beobachtete Asymmetrie das Ergebnis solcher Änderungen ist.“ (Nicholls, 1996)

Neville Nicholls war wie David Karoly und Benjamin Santer einer der Autoren des kritischen Kapitels 8 des zweiten IPCC-Berichts, das oft als SAR bezeichnet wird (IPCC, 1996, S. 407). In diesem Kapitel wurde der „atmosphärische Fingerabdruck“ verwendet, um den Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und den menschlichen Treibhausgasemissionen zu rechtfertigen. Wie Nicholls schreibt, liefert der so genannte „atmosphärische Fingerabdruck“ den „bisher deutlichsten Beweis dafür, dass der Mensch das globale Klima beeinflusst haben könnte.“ (Kursivschrift hinzugefügt) (Nicholls, 1996). Um Nicholls zu paraphrasieren, bedeutet dies jedoch nicht, dass die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Treibhausgase nachgewiesen wurden. Es ist logisch anzunehmen, dass eine Zunahme der Treibhausgase diese Wirkung hat, und es ist logisch anzunehmen, dass der Mensch der Atmosphäre erhebliche Treibhausgase zugefügt hat, aber das ist auch schon alles. Wir haben bereits gezeigt, dass die Klimamodelle eine zu starke Erwärmung der mittleren Troposphäre in den Tropen vorhersagen, wenn sie die vom Menschen verursachten Treibhausgase in ihre Modelle einbeziehen (siehe hier, in deutscher Übersetzung beim EIKE hier). Logische Spekulationen sind keine Beweise.

In dem Entwurf von Kapitel 8, dem die Autoren des Kapitels, darunter Nicholls, Karoly und Santer, im Juli 1995 zustimmten, wurde nicht behauptet, der atmosphärische Fingerabdruck beweise, dass der Mensch zur globalen Erwärmung beitrage. Sondern es hieß darin, dass die Erwärmung bisher im Rahmen der normalen Klimavariabilität lag, so dass ein menschlicher Einfluss nicht festgestellt werden konnte. Später, im November desselben Jahres, wurden die Schlussfolgerungen von Kapitel 8 auf Drängen von Politikern und ohne Zustimmung der Wissenschaftler, die das Kapitel verfasst hatten, geändert. Dies ist der Hintergrund der obigen Aussage von Nicholls und vieler anderer Proteste von Wissenschaftlern gegen die Änderungen des Kapitels (May, 2020c, S. 230-238).

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Eine Regierung, wahrscheinlich die US-Regierung, bestand darauf, dass in Kapitel 8 ausdrücklich gesagt wird, dass der Mensch den Klimawandel verursacht hat. Der Leiter der SAR-Bemühungen John Houghton bestand darauf, dass die IPCC-Verfahren eingehalten wurden und dass die Regierungen, d. h. die Politiker, das letzte Wort hatten, nicht die Wissenschaftler (Houghton, 1996). Die IPCC-Berichte sind entweder wissenschaftlich oder politisch, sie können nicht beides sein. Die Wissenschaftler hatten sich bereits darauf geeinigt, dass sie nicht sicher sein konnten, dass der Mensch das Klima kontrolliert, weil sie nicht wussten, wie groß die natürliche Variabilität war. Die Politiker bestanden darauf, dies zu ändern, und das geschah auch. Dieser Vorfall zerstörte mehr als jeder andere in der Geschichte des IPCC dessen Ruf als unabhängiger und unvoreingenommener Berichterstatter über den Stand der Klimawissenschaft. Erst hieß es, der atmosphärische Fingerabdruck sei kein Beweis für menschlichen Einfluss, dann wurde er es doch. Er verdient eine genauere Betrachtung.

Die Trends der Satellitentemperaturen in der unteren Stratosphäre, der mittleren Troposphäre und der unteren Troposphäre sind in Abbildung 2 dargestellt. Die von Satelliten gemessene Lufttemperatur in der Stratosphäre (blau dargestellt) wird von anderen Faktoren beeinflusst als die Temperaturen in der Troposphäre, daher die großen Abweichungen von den Trends in den 1970er bis frühen 1990er Jahren. Seit Mitte der 1990er Jahre weisen die Stratosphäre und die mittlere Troposphäre das gleiche Muster auf. Sie kühlen sich beide ab, während sich die untere Troposphäre erwärmt. Ein Teil dieses Musters könnte auf die menschlichen CO2-Emissionen zurückzuführen sein, aber können wir uns dessen sicher sein? Mit einem Wort: Nein. Es gibt viele natürliche Faktoren, die zur Abkühlung der oberen Atmosphäre beitragen, darunter weniger Ozon, das zur Erwärmung beiträgt, indem es ultraviolette (UV-)Strahlung absorbiert:

Abbildung 2. UAH-Satellitentemperaturtrends in der globalen unteren Stratosphäre sowie der unteren und mittleren Troposphäre.

Benjamin Santer beschreibt in PNAS 2013 eine von ihm durchgeführte Computermodellstudie [3], bei der er das inzwischen in Verruf geratene Emissionsszenario RCP8.5 verwendete. Jianliang Wang zeigte, dass es nicht genügend fossile Brennstoffe gibt, um dieses Emissionsszenario bis zum Jahr 2100 durchzuhalten. [4]

Santer et al. räumen ein, dass ihre „All Natural“-Modelle (ohne menschliche Einflüsse) eine Abkühlung in der Stratosphäre und eine Erwärmung in der unteren Troposphäre vorhersagen, genau wie ihre anthropogenen Modelle, sagen aber, dass die Übereinstimmung mit den Beobachtungen nicht so gut ist.

Wie in Abbildung 2 dargestellt, erwärmt sich die mittlere Troposphäre von Mitte der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre und kühlt sich dann bis 2020 zusammen mit der Stratosphäre ab. Die mittlere Troposphäre folgt die Hälfte der Zeit der unteren Troposphäre und die Stratosphäre den Rest der Zeit.

Santers Modelle, die einen anthropogenen Effekt berücksichtigen, zeigen, dass sich die mittlere Troposphäre ab dem Jahr 2000 ebenso schnell erwärmt wie die untere Troposphäre. Sein „All Natural“-Modell zeigt, dass sie ziemlich flach bleibt. Beide Modelle passen nicht zu den Beobachtungen. Seine Behauptung, das atmosphärische Temperaturprofil liefere „eindeutige Beweise für einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf die thermische Struktur der Atmosphäre“, scheint also entkräftet zu sein. Wir stimmen zu, dass es logisch ist, dass zusätzliches CO2 die untere Troposphäre erwärmt und die Stratosphäre abkühlt, aber logische Spekulationen sind keine Beweise. Warum ist sein Modell für die mittlere Troposphäre falsch? Vergleichen Sie Abbildung 3(B) mit Abbildung 2.

Abbildung 3. Modelle von Santer für die (C) untere und (B) mittlere Troposphäre sowie für die (A) Stratosphäre. Rot ist natürlich plus anthropogen und blau ist nur natürlich. Die Einbrüche in der Troposphäre und die Spitzenwerte in der Stratosphäre sind auf modellierte Vulkanausbrüche zurückzuführen.

Die Verteilung von Erwärmung und Abkühlung in diesen drei Bereichen der Atmosphäre ist sehr komplex und kaum verstanden. Es ist nicht nur der menschliche Einfluss. Sollte das Temperaturprofil ein anthropogenes Signal enthalten, so konnte es bisher weder nachgewiesen noch gemessen werden. Santer behauptet, dass seine Ergebnisse statistisch signifikant sind, aber nur, wenn wir seine Annahmen akzeptieren, dass die Modelle robust sind und die Sonne und andere natürliche Einflüsse unbedeutend sind.

Ein weiteres Argument von David Karoly ist, dass eine Zunahme der Erwärmung durch die Sonne zu einer stärkeren Erwärmung während des Tages und im Sommer führen würde. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Erwärmung findet eher nachts und im Winter statt, was darauf hindeutet, dass eine wärmende Sonne nicht die Ursache ist. Die Erwärmung im Winter und in der Nacht steht jedoch auch im Einklang mit einer stärkeren Bewölkung, und eine stärkere Bewölkung ist wahrscheinlich, wenn sich die Welt erwärmt.

Die Sonne variiert nicht nur in ihrer Gesamtstrahlungsleistung oder „TSI“ (Total Solar Irradiance). Auch der Teilchenausstoß der Sonne, der Sonnenwind, variiert, ebenso wie die Intensität des Magnetfelds der Sonne. Darüber hinaus umfasst die TSI alle Wellenlängen der Strahlung, und die Wellenlänge oder ihr Kehrwert, die Frequenz, spielt eine große Rolle dabei, wie die Strahlung das Klima beeinflusst. Die energiereichere UV-Strahlung (Ultraviolett) der Sonne mit höherer Frequenz variiert viel stärker als die Gesamtstrahlung (Krummheuer & Krivova, 2015). All diese Schwankungen wirken sich auf das Klima der Erde in einer Weise aus, die kaum verstanden und heftig umstritten ist.

Während der etwa elfjährige Sonnenzyklus existiert und zu den wenigen Dingen gehört, über die sich alle Astrophysiker einig sind, ist die langfristige Veränderung der Sonne umstritten. Der IPCC, Judith Lean, Leif Svalgaard und David Karoly glauben, dass es keinen langfristigen Trend gibt, zumindest nicht in den letzten 300 bis 400 Jahren. Sie gehen davon aus, dass er sehr flach ist oder möglicherweise leicht abnimmt. William Happer und viele Astronomen wie Willie Soon und Nicola Scafetta sind der Meinung, dass es einen langfristigen oder „säkularen“ Trend gibt und dass solare Schwankungen eine große Rolle bei der globalen Erwärmung spielen. Wir haben bereits früher über diese Debatte geschrieben, eine Zusammenfassung finden Sie hier. Eine Erläuterung der verschiedenen Möglichkeiten, wie die Sonne unser Klima beeinflussen kann, sowie eine Diskussion über Proxies für die Sonnenaktivität finden Sie hier.

Zusammenfassung

Die Debatte über die Ursache der jüngsten globalen Erwärmung der Erdoberfläche bleibt ungelöst. Es gibt mehrere Gründe, warum die derzeitigen Beobachtungen, einschließlich der Abkühlung der Stratosphäre, nicht schlüssig sind. Erstens ist das gesamte Strahlungsungleichgewicht oder der „Antrieb“, der erforderlich ist, um die Erdoberfläche in den letzten paar hundert Jahren um ein Grad zu erwärmen, extrem gering, nur 3-4 W/m2. Dies ist mit der derzeitigen Technologie nicht nachweisbar; unsere Messungen sind also nicht aussagekräftig. Wie schon 1995, als der SAR-Bericht verfasst wurde, kennen wir noch immer nicht das Ausmaß der natürlichen Variabilität. Solange wir nicht wissen, was die Natur mit unserem Klima anstellen kann und anstellt, können wir keinen menschlichen Einfluss feststellen.

Bei allen Versuchen, den natürlichen Klimawandel zu modellieren, wird davon ausgegangen, dass es keine langfristige natürliche Erwärmung oder Abkühlung gibt und dass die gesamte Erwärmung auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist. Die enormen Schwankungen des Klimas vor der Entwicklung des Menschen widerlegen diese Annahme.

Das zweite schwerwiegende Problem ist, dass wir nicht wissen, wie der langfristige Trend bei der Sonne aussieht. Nimmt die Strahlungsleistung der Sonne zu? Oder nimmt sie ab, oder bleibt sie gleich? Unsere Beobachtungen der Sonnenleistung sind nicht genau genug, um dies zu erkennen. Außerdem wissen wir nicht, wie die Sonne unser Klima beeinflusst. Ist die gesamte Strahlungsleistung das Einzige, was zählt? Unwahrscheinlich. Zweifellos spielen das solare Magnetfeld und die Frequenzmischung der Sonnenleistung eine Rolle, und auch der Sonnenwind hat sicherlich einen Einfluss. Aber wir sind nicht in der Lage, diese Effekte zu modellieren, wie in Connolly et al. diskutiert.

Eines ist sicher: Die Annahme, dass die Sonne und die Sonnenvariabilität unser Klima nicht beeinflussen, ist töricht. Dennoch liegt diese Annahme der Schlussfolgerung des IPCC zugrunde, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht.

The bulk of this post is an excerpt from my latest book, The Great Climate Debate, Karoly v Happer.

The bibliography can be downloaded here.

  1. (Connolly et al., 2021). Connolly, et al. exhaustively examine the peer-reviewed literature on how variations in the Sun affect our climate and show that anywhere from 100% to 0% of the recent warming could be due to solar variability. The IPCC assumption of zero is not “settled science.”
  2. (Svensmark, Force Majeure, The Sun’s role in climate change, 2019) and (Svensmark, Influence of Cosmic Rays on Earth’s Climate, 1998)
  3. (Santer, et al., 2013)
  4. (Wang, Feng, Tang, Bentley, & Höök, 2017)

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2022/03/27/atmospheric-fingerprint/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




König Kohle ist zurück – Energiejournal 2

Das Energiejournal informiert über Neuigkeiten aus den Bereichen Energie und Rohstoffe. Themen der 2. Ausgabe: 0:00 Begrüßung 0:17 Das späte Comeback der Zeppeline 3:33 Kohlestrom in Deutschland wieder auf dem Vormarsch

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Klimawandel-Politik: Es geht um Kontrolle! – und nicht um die Umwelt

CFACT Ed von Bill Kocacs

Das apokalyptische Gerede über den Klimawandel ist nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver der Regierung, der radikalen Linken und ihrer Mainstream-Presse. Die vielen Gesetze, die Billionen an Bundesmitteln und Steuergutschriften sowie die nicht umsetzbaren Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels werden den Anstieg der Ozeane nicht verlangsamen oder den Planeten heilen.

Die Lobbyarbeit für mehr Klimaregulierung soll die Macht des autoritären Staates stärken, nicht die Umwelt schützen.

Die radikale Linke lässt die Welt darüber grübeln, ob uns noch 10, 20 oder 50 Jahre bleiben, bevor der Vorabend der Zerstörung kommt. Die Hysterie liefert der Regierung die Ausrede, die sie für mehr Kontrollen über die Energie, die wir verbrauchen, die Produkte, die wir kaufen, die Häuser, in denen wir leben, die Lebensmittel, die wir essen, und seit der Pandemie auch darüber, wann wir unsere Häuser verlassen können, braucht. Klimastudien unterstützende Daten zur Überprüfung der Studien seitens unabhängiger Wissenschaftler werden jedoch nur selten veröffentlicht.

Die Bürger der Vereinigten Staaten leben bereits unter einem rechtlichen Rahmen, der über 3.000 verschiedene Straftatbestände in 50 Paragraphen des US-Gesetzbuches, 23.000 Seiten Bundesgesetz, über 200.000 Verordnungen und fast täglich Exekutivanordnungen enthält, die in der Regel jene Handlungen einschränken, die von der Kakistokratie als anstößig erachtet werden.

Darüber hinaus verfügt die Regierung über 136 Notstandsgesetze, die es ihr ermöglichen, die Kontrolle über die industrielle Produktion, die Kommunikation, das Bankwesen und die meisten Aspekte des Handels zu übernehmen. Die meisten dieser Notstandsgesetze werden wirksam, wenn der Präsident sie für wirksam erklärt.

„Prophezeiungen über apokalyptische Ereignisse, die das Aussterben der Menschheit, den Zusammenbruch der Zivilisation oder die Zerstörung des Planeten zur Folge haben würden, gibt es mindestens seit dem Beginn der Common Era“. Bis jetzt existiert der Planet noch. George Orwell bemerkte: „Die Menschen können die Zukunft nur vorhersehen, wenn sie mit ihren Wünschen übereinstimmt, und die grob offensichtlichen Tatsachen können ignoriert werden, wenn sie unwillkommen sind.“

Im Falle des Klimawandels glauben diejenigen, die die Zukunft vorhersehen, dass der Kapitalismus ein Krebsgeschwür auf der Erde ist, dass die Menschen gehen müssen und dass die Wahrheit irrelevant ist. Das kleine rote Buch der Linken über die Bildung einer neuen grünen Republik fasst die vielen Erklärungen der Linken zusammen, die diese Ziele unterstützen. Einer ihrer Anführer, Prinz Phillip, sagt ganz ruhig: „Wenn ich wiedergeboren würde, würde ich mir wünschen, als Killervirus auf die Erde zurückzukehren, um die menschliche Bevölkerungszahl zu senken.“ Vielleicht hat Covid-19 ihm diesen Wunsch erfüllt?

Der Daumenabdruck der radikalen Linken ist überall zu sehen. Innerhalb eines Jahres hat die Regierung Biden die Exekutivgewalt genutzt, um die Nationale Erdölreserve in Alaska, die Keystone-Pipeline und die EastMed-Erdgaspipeline, die Europa mit Nicht-Putin-Gas versorgen sollte, stillzulegen. Ohne Energie bricht die Welt zusammen. Aber das ist eine Taktik, die die radikale Linke einsetzt, um ihre Ziele zu erreichen.

Indem er die Energieversorgung der USA unterbindet, schadet Biden der Sicherheit und der Wirtschaft der Vereinigten Staaten. Die USA sind gezwungen, sich auf terroristische Staaten (Russland, Saudi-Arabien, China und jetzt Iran und Venezuela) zu verlassen, um schmutzige Brennstoffe zu produzieren, damit wir weiter tuckern können. Kein vernünftiger Staatschef würde seine Nation jemals der Gnade von Terroristen ausliefern, es sei denn, er hat einen Hintergedanken.

Die radikale Linke spielt auf dem bundesstaatlichen Regulierungssystem wie ein Großmeister am Klavier. Mit den in allen Umweltgesetzen verankerten Bestimmungen zur Bürgerklage blockiert die Linke routinemäßig Industrien, die Bundesgenehmigungen benötigen.

Die radikale Linke nutzt das Gesetz über sauberes Wasser (Clean Water Act), um die Landwirtschaft und den Hausbau zu regulieren, da Wasser über das Land fließt. Die Linke nutzt das Gesetz über saubere Luft, um Genehmigungen für fast alle Aktivitäten zu verweigern, die Luftemissionen verursachen, einschließlich Produktion, Energieerzeugung und Verkehr.

Sie nutzen das nationale Umweltschutzgesetz, um Genehmigungen über Jahre, manchmal Jahrzehnte, hinauszuzögern und damit Kostenüberschreitungen und Konkurse zu verursachen, nur weil sie behaupten, dass eine tausendseitige Umweltverträglichkeitserklärung nicht ausreichend ist.

Die radikale Linke behindert nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern zwingt die Regierung auch dazu, fast jeden Gegenstand im Haushalt zu regulieren, einschließlich Geschirrspüler, Waschmaschinen, Duschköpfe, Toiletten, Deckenventilatoren, Glühbirnen, Heizungs- und Klimaanlagen, Herde, Öfen, Kühlschränke und herkömmliche Kochprodukte. Für diese Produkte gelten vierundsiebzig Normen.

Weitere 15.000 Produkte, von der Kaffeekanne bis zur Tintenpatrone, werden von der Kommission für die Sicherheit von Konsumgütern geregelt.

Jetzt will die radikale Linke viele gängige Lebensmittel verbieten, darunter Zucker, Schokolade, Kaffee, Fleisch, Palmöl, Sojabohnen, Mineralwasser, Plastikflaschen, Fisch, insbesondere Lachs, Reis und Getreide sowie alle Obst- und Gemüsesorten, die Wasser benötigen.

Eine andere linksradikale Gruppe nennt die 10 wichtigsten klimaschädlichen Lebensmittel: Lamm, Rind, Schwein, Huhn, Pute, Lachs, Thunfisch in Dosen, Käse, Eier und Kartoffeln.

Für Plastikverpackungen, die unsere Lebensmittel konservieren, hat die radikale Linke 25 Gründe, sie zu verbieten. Sie wollen auch Trinkhalme verbieten – sagen aber nichts über Milliarden Pfund Plastik und Polysilizium-Solarzellen, die mit giftigen Metallen versetzt sind. Es ist ihnen sicherlich gelungen, die Kosten für Benzin, die fossilen Brennstoffe, die unsere Fabriken und unsere Wirtschaft antreiben, und Tausende von Produkten, die aus Petrochemikalien hergestellt werden, zu erhöhen: Kunststoffe, Farben, Arzneimittel, Kosmetika und unzählige andere.

Jetzt fordert die radikale Linke, dass die Federal Reserve Banken zerschlägt, wenn sie Kredite oder Investitionen in fossile Brennstoffe tätigen, die der Erde schaden – aber nicht für den Abbau und die Verarbeitung von Milliarden Tonnen Metallen und Mineralien, die für „saubere, erneuerbare“ Wind- und Solarenergie benötigt werden.

Diese Beschränkungen beruhen nicht auf Wissenschaft, Logik, Realität oder Konsistenz – sondern einzig auf einem politischen Narrativ, dass unsere Lebensweise zu einer planetarischen Apokalypse führen wird. Das Apokalypse-Narrativ verschleiert die wahre Agenda der Regierung: eine autoritärere Regierung.

Es geht nur um autoritäre Kontrolle, Dummkopf!

Die einzig angemessene Zusammenfassung dieses Artikels ist ein Zitat von David Forman, dem Gründer einer linksradikalen Umweltschutzgruppe. Forman sagte: „Das Aussterben der menschlichen Rasse wird jedes soziale und ökologische Problem auf der Erde lösen.“

Angesichts der heuchlerischen Aktivitäten vieler Führer der Linken – wie Gavin Newsom, Gretchen Whitmer, Lori Lightfoot, AOC, Nancy Pelosi, Stacy Abrams und Hunderten von anderen – sollte man annehmen, dass sie von Formans Ausstieg ausgenommen wären.

William L. Kovacs war leitender Vizepräsident der US-Handelskammer, Chefsyndikus eines Kongressausschusses und Partner in einer Anwaltskanzlei in Washington. Sein Buch Reform the Kakistocracy wurde 2021 mit dem Independent Press Award for Political/Social Change ausgezeichnet. Sein zweites Buch, The Left’s Little Red Book on Forming a New Green Republic (Das kleine rote Buch der Linken über die Bildung einer neuen grünen Republik), zitiert die Linke, wie sie die Gesellschaft kontrollieren will, indem sie den Klimawandel nutzt, um den Kapitalismus, die Menschen und die Wahrheit zu beseitigen.

Link: https://www.cfact.org/2022/03/25/climate-change-is-about-control-stupid-not-the-environment/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE – weil der fürchtet, dass es hierzulande genauso läuft!

 




Die Leute, die uns „Netto-Null“ versprechen, haben keine Ahnung vom Problem der Energiespeicherung

Francis Menton

Wenn Sie auch nur ein halbwegs regelmäßiger Leser dieses Blogs sind, wissen Sie um das Problem der Energiespeicherung, das mit dem Bestreben einhergeht, die abschaltbaren fossilen Brennstoffe aus dem Stromerzeugungssystem zu eliminieren und sie durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen. Wie an dieser Stelle bereits mehrfach erörtert, ist das Speicherproblem – abgesehen von der Kernenergie – das entscheidende Problem, das gelöst werden muss, wenn es jemals eine „Netto-Null“-Stromerzeugung geben soll, ganz zu schweigen von einer „Netto-Null“-Wirtschaft, die auf der Elektrifizierung des gesamten Energieverbrauchs beruht. Eine Auswahl meiner früheren Beiträge zu diesem Thema aus den letzten Monaten finden Sie hier [auf Deutsch beim EIKE hier], hier und hier.

Die Probleme bei der Bereitstellung ausreichender Speicherkapazitäten für ein Wind- und Solarsystem ohne fossile Brennstoffe sind so groß und so kostspielig, dass man meinen sollte, dass sich jeder, der die „Netto-Null“-Agenda vorantreibt, voll und ganz auf diese Fragen konzentriert. Und da die Probleme ziemlich offensichtlich sind, sollte man meinen, dass diese Leute mit Machbarkeitsstudien, Kostenstudien und Demonstrationsprojekten schon weit fortgeschritten sind, um zu zeigen, wie ihre Pläne verwirklicht werden können. Bemerkenswerterweise ist das überhaupt nicht der Fall. Liest man stattdessen über die Pläne und Vorschläge, die in verschiedenen Kreisen für „Netto-Null“ in einem kurzen Zeitraum von einigen Jahren gemacht werden, wird schnell klar, dass die Leute, die diese Agenda vorantreiben, keine Ahnung haben. Überhaupt keine Ahnung.

Heute werde ich mich mit den Diskussionen über die Speichersituation in drei Gerichtsbarkeiten befassen, die ehrgeizige „Netto-Null“-Pläne haben: Kalifornien, Australien und New York. Zunächst eine ganz kurze Zusammenfassung des Problems. Es ist offensichtlich (oder sollte es zumindest sein), dass Wind- und Solargeneratoren immer wieder lange Zeit nichts erzeugen (z. B. in windstillen Nächten), und dass sie in andere Zeiten weit weniger erzeugen, als die Nutzer nachfragen. Nehmen Sie eine Tabellenkalkulation zur Hand und führen Sie einige Berechnungen auf der Grundlage tatsächlicher historischer Verbrauchs- und Erzeugungsmuster von Wind- und Solarstromquellen durch. Sie werden feststellen, dass Sie für ein System mit vollständiger Wind-/Solarstromerzeugung, das ein Jahr ohne einen katastrophalen Ausfall übersteht, ungefähr eine dreifache Überkapazität (auf der Grundlage der Nennkapazität) des Wind-/Solarsystems benötigen, plus Speicher für etwa 24 bis 30 Tage durchschnittlicher Nutzung. Für diese Zwecke wird der „Verbrauch“ zu einem bestimmten Zeitpunkt in Gigawatt gemessen, aber der Verbrauch über einen bestimmten Zeitraum wird in Gigawattstunden und nicht in Gigawatt gemessen. Der durchschnittliche Stromverbrauch in Kalifornien lag im Jahr 2020 bei etwa 31 GW, in Australien bei etwa 26 GW und in New York bei etwa 18 GW.

Um zu berechnen, wie viel Speicherplatz Sie in Gigawattstunden benötigen, multiplizieren Sie den durchschnittlichen Verbrauch in GW mit 30 Tagen und 24 Stunden pro Tag. Kalifornien benötigt also etwa 22.302 GWH an Speicherkapazität, Australien etwa 18.720 GWH und New York etwa 12.960 GWH. Dies gilt für die Deckung der derzeitigen Nachfrage. Für den Fall, dass „alles elektrifiziert“ wird, verdreifachen Sie alle diese Zahlen: 66.906 GWH für Kalifornien, 56.160 GWH für Australien und 38.880 GWH für New York. Rechnet man dies mit den derzeitigen Kosten für Lithium-Ionen-Akkus des Tesla-Typs (~150 $/KWH) aus, so erhält man etwa 10 Billionen $ für Kalifornien, 8,4 Billionen $ für Australien und 5,8 Billionen $ für New York. Diese Zahlen liegen in der Größenordnung des dreifachen jährlichen Bruttoinlandsprodukts für jedes dieser Länder, bevor man überhaupt die Kosten für die dreifache Überbauung des Generatorsystems berücksichtigt, um die Batterien bei Sonnenschein und Wind aufzuladen. Auch können die Tesla-Batterien die Ladung nicht monatelang halten, wie es für dieses System notwendig wäre, aber das scheint an dieser Stelle nur eine kleine Spitzfindigkeit zu sein.

Betrachten wir nun einige aktuelle Diskussionen über den Weg zum „Netto-Nullpunkt“ in jedem dieser Länder:

Kalifornien: Am 14. März veröffentlichte das PV Magazine (ich glaube, das steht für „Photo Voltaic“) einen Artikel von Christian Roselund mit dem Titel „California’s solar market is now a battery market“. Die Quintessenz ist, dass die kalifornischen Solarentwickler nun die Notwendigkeit erkannt haben, Batterien mit ihren Projekten zu verbinden, und dass daher neue Projekte, die in die Zukunft gehen, ebenso sehr Batterieprojekte wie Solarpanelprojekte sind. Hier ein Beispiel für die Lobeshymnen:

Kein US-Bundesstaat hat die Energiewende so angeführt wie Kalifornien. … Deshalb ist Kalifornien ein Vorreiter für eine Reihe von sauberen Energietechnologien gewesen. … Kalifornien steht an der Schwelle, nicht länger ein Solarmarkt zu sein, zu dem Batterien hinzukommen – stattdessen wird es zu einem Batteriemarkt, der (manchmal) auch Solaranlagen umfasst.

Wie viel Batteriekapazität wird also durch die neuen Projekte hinzugefügt?

Nach Angaben der American Clean Power Association verfügte Kalifornien vor 2020 nur über 256 MW an Batterien im Versorgungsmaßstab, hatte aber bis Ende 2021 2,1 GW erreicht – eine Verachtfachung. … Die 256 Solar-plus-Speicher-Projekte, die 72 GW an Solarenergie und 64 GW an Batterien repräsentieren, machen die überwiegende Mehrheit der Hybridprojekte in der Warteschlange der CAISO aus. … Kalifornien wird alle Energiespeicher benötigen, die es in die Finger bekommt. Eine aktuelle Analyse legt nahe, dass der Staat in den nächsten 20 Jahren 37 GW an Batterien sowie 53,2 GW an Solaranlagen benötigt.

Es geht nur um GW, GW, GW. Aber Leute, wie sieht es mit der Menge an GWH aus, die Kalifornien benötigen wird? Diese Einheit wird in diesem Artikel mit keinem Wort erwähnt. Tut mir leid, aber wenn die 64 GW Batterien, die Sie kaufen wollen, nur Energie für eine Stunde speichern, dann müssen Sie Ihren Kauf mit dem Faktor tausend multiplizieren. Wenn sie Energie für etwa vier Stunden speichern (typisch für das, was Sie heute kaufen können), dann müssen Sie Ihren Kauf mit dem Faktor 250 multiplizieren.

Können sie wirklich so weit vom eigentlichen Problem entfernt sein? Ich fürchte, die Antwort lautet: Ja.

Australien: In Australien scheint es Leute zu geben, die herausgefunden haben, dass sie den Speicherbedarf für die Wind-/Solarspeicherung in GWH und nicht in GW messen müssen. Hier ein Artikel vom 25. März aus Energy Storage News mit der Schlagzeile [übersetzt] „Australien hat 2021 die Marke von 1 GWh an jährlichem Batteriespeichereinsatz überschritten“. Das ist ein großer Fortschritt. Aber ein GWH?

Liest man den Artikel, so wird wieder einmal der große Fortschritt bejubelt:

Für Victoria war es ein rekordverdächtiges Jahr, während NSW bereits ein hohes Installationsvolumen verzeichnete und mit 7.377 Installationen den Zahlen der letzten Jahre entsprach. … Victoria beherbergt heute einen Anteil von 48 % an der kommerziellen und netzgebundenen Betriebskapazität, während Südaustralien mit 24 %, Queensland mit 14 % und NSW mit 9 % an zweiter Stelle liegen. Letztes Jahr wurde die viktorianische Big Battery in Betrieb genommen, die mit 300MW/450MWh einen großen Beitrag zur Gesamtkapazität des Bundesstaates leistete.

Und wie viel ist in der Pipeline?

Derzeit befinden sich rund 1.000 MWh an netzgekoppelten Energiespeichern im Bau, aber die Entwicklungspipeline an Projekten beläuft sich auf gewaltige 57 GWh.

„Gewaltige“ 57 GWH. Tatsächlich? Hat ihnen jemand gesagt, dass sie eher 56.160 GWH benötigen, um ihre „Netto-Null“-Phantasien zu erfüllen? Wie Kalifornien liegen sie etwa um den Faktor 1000 daneben. Hier ist ein Bild aus dem Artikel, das zeigt, wie eine Tesla-ähnliche Batterieanlage für nur 150 MWH aussieht. Das ist weit weniger als 1/6 von einem GWH:

Sieht so aus, als bräuchten sie 400.000 +/- dieser Anlagen. Übrigens können diese Batterien im Tesla-Stil keine Energie über Monate hinweg verlustfrei speichern. Viel Glück bei dem Versuch, jemanden zu finden, der sich mit diesen Problemen befasst.

New York: Im verrückten New York wurde 2019 ein Gesetz verabschiedet, das vorschreibt, dass die landesweiten Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 60 % des Niveaus von 1990 gesenkt werden müssen. Da Strom weniger als ein Drittel des Endenergieverbrauchs ausmacht, würde dies zwangsläufig bedeuten, dass die gesamte Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in acht Jahren eingestellt wird.

Wie ist das zu erreichen? Eine Reihe von Gremien und beratenden Gremien haben eine Fülle von Berichten veröffentlicht, die zusammengenommen Tausende von Seiten umfassen. Niemand könnte da mithalten. Auf der anderen Seite ist es offensichtlich, dass im Wesentlichen noch gar keine Batterien gebaut werden.

Ein einsamer Mann namens Roger Caiazza, der als Pragmatischer Umweltschützer aus New York bloggt, ist der einzige mir bekannte kritische Denker, der versucht, das meiste von diesem Zeug zu lesen. Am 25. März veröffentlichte Caiazza einen Beitrag mit dem Titel „What the Experts Are Saying Now“. Dieser Beitrag wurde auch bei Watts Up With That hier aufgegriffen.

Hier ist die große Entdeckung von Caiazza. Anstatt einen massiven Aufbau von Batterien vorzuschlagen, glauben New Yorks „Experten“, dass sie eine bessere Idee haben: das „DEFR“. Das steht für „Dispatchable Emissions Free Resource“ [etwa: Disponierbare emissionsfreie Ressource]. Und was genau ist das? Soweit Caiazza feststellen kann, handelt es sich um etwas, das noch nicht einmal erfunden worden ist. Caiazza verlinkt auf diesen Bericht des New Yorker Independent System Operator vom 24. März einen Beitrag mit dem Titel „System and Resource Outlook Update“. Wenn Sie sich durch 17 Seiten unverständliches Kauderwelsch arbeiten, werden Sie auf Seite 18 fündig:

Erlaubte DEFR-Bauten ab 2030

Input-Annahme angepasst:

– Erstes zulässiges Jahr für DEFR-Bauten auf 2030 vorverlegt

Vorbehalte:

– Erhebliche Ungewissheit in Bezug auf die Kosten/Verfügbarkeit von DEFR-Technologien sowie die behördliche Definition von „Null-Emissions“-konformen Technologien

– Die Annahme basiert nicht auf einer Schätzung des realistischen Zeitrahmens für die ersten potenziellen DEFR-Zubauten

Beobachtungen:

– DEFR-Kapazität wird früher im Modellhorizont aufgebaut, obwohl vergleichbare Kapazität bis 2040 aufgebaut wird

– Geringere fossile Kapazitäten (d.h. vor allem frühere Stilllegungen und weniger Neubauten) werden durch frühere DEFR-Kapazitätserweiterungen ausgeglichen.

Ja, wir sollen vollständig von so genannten „DEFR“-Technologien abhängig sein, die noch gar nicht erfunden wurden und über die „erhebliche Unsicherheiten“ bestehen. Könnte das noch lächerlicher werden?

Ich schätze, wenn man bei der ISO arbeitet und den Mund aufmacht und sagt „das kann unmöglich funktionieren“, wird man sofort gefeuert. Und so schreiten wir mit religiösem Eifer voran, bis wir eines Tages gegen die Wand fahren.

Link: https://www.manhattancontrarian.com/blog/2022-3-25-aivx0sdredj216gyhhvx186ph4kyzz

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Der stille Tod eines EU-Irrwegs

von Peter Grimm

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Zeit vor ungefähr zehn Jahren. Schon damals waren sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission fest entschlossen, die Welt vor dem Klimawandel zu retten. Und als schlimmen Klimakiller hatten regierende Politiker der damaligen Zeit die Glühbirne ausgemacht. Dieses schlimme preiswerte Leuchtmittel verschwende Energie, hieß es allenthalben, denn 95 Prozent würden ja gar nicht fürs Licht verbraucht, sondern entfleuche durch Wärme. Deshalb sollte die heimische warme Lichterwelt auf das kalte und weniger Strom verbrauchende Licht neuer Kompaktleuchtstofflampen umgestellt werden.

Diese Kompaktleuchtstofflampen zählen zu den Quecksilber-Niederdrucklampen, aber unter diesem Namen konnten die Hersteller sie zuvor weder dem Verbraucher noch der Politik als förderungswürdig verkaufen. Unter dem Label „Energiesparlampe“ gelang das immerhin teilweise. Zwar ließen sich die Verbraucher trotz des Versprechens geringeren Stromverbrauchs und längerer Lebensdauer kaum zum kalten Licht verführen, aber dafür waren die großen Leuchtmittelhersteller bei Politikern umso erfolgreicher.

Für die Produzenten der häuslichen Lichtquellen warf die klassische Glühbirne einfach zu wenig Gewinn ab. Sie war preiswert herzustellen und es gab viele Hersteller. Keine bequeme Marktsituation, wenn man hofft, mit anderen, teureren Leuchtmitteln mehr verdienen zu können. Die großen Leuchtmittelhersteller waren seit dem berühmten Glühbirnenkartell von 1924 gewohnt, den Markt – höflich formuliert – mit Absprachen zu gestalten. Damals ging es u.a. um die Absprache, die Laufzeit einer Glühbirne auf 1000 Stunden zu begrenzen und Wettbewerber, die sich daran nicht hielten, aus dem Markt zu drängen. Das war ein jahrzehntelang erfolgreiches Modell.

Nach der Jahrtausendwende könnte nun die Politik die unwilligen Verbraucher zum Kauf der ungeliebten Kompaktleuchtstofflampen nötigen. Und etliche Politiker ließen sich für für die Förderung der „Energiesparlampe“ auch prompt einspannen.

„Glühbirne aus Europa verbannen“

Kurz nachdem Australien im Jahr 2007 ein Verbot klassischer Glühbirnen verfügt hatte, machten sich auch deutsche und europäische Politiker für selbiges stark. Ganz vorn mit dabei war der damalige deutsche Umweltminister. „Klimaschutz: Gabriel will Glühbirne aus Europa verbannen“, titelte spiegel.de seinerzeit und berichtete:
„‘Der Standort Europa kann sich eigentlich keine Produkte mehr leisten, die wie herkömmliche Glühbirnen einen Effizienzgrad von nur fünf Prozent aufweisen‘, zitierte die Zeitung ‚Bild am Sonntag‘ vorab aus einem Brief Gabriels an EU-Umweltkommissar Stavros Dimas. […] 

Studien zufolge könnten etwa 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden, wenn in Haushalten und in der Dienstleistungsbranche die herkömmlichen Glühbirnen durch die Energiesparlampen ersetzt würden. Gabriel schlug vor, über die Richtlinie für das Ökodesign entsprechende europaweite Standards vorzuschreiben.

In Brüssel läuft Gabriel offene Türen ein: Auch der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas will mehr Energiesparlampen. ‚Wir prüfen derzeit, ob ein EU-Standard für umweltfreundliche Lampen machbar ist‘, sagte Dimas dem Nachrichtenmagazin ‚Focus‘. Das Glühbirnenverbot in Australien sei sehr interessant.“

Kritiker dieses Verbots fanden weniger Gehör, denn die Senkung des Energieverbrauchs und der Beitrag zur „Klimarettung“ schlug schon damals politisch fast alles. Da war es egal, welche ökologischen und gesundheitlichen Belastungen und Risiken durch die „Energiesparlampe“ drohen, obwohl sie von vornherein auf der Hand lagen. Der Umstand, dass die propagierten Kompaktleuchtstofflampen zu den Quecksilberdampf-Niederdrucklampen zählen, lässt das größte Problem erahnen. Die Bürger sollten sich potentiell giftigen künftigen Sondermüll in die Fassungen schrauben statt diesbezüglich vollkommen unbedenklicher Glühbirnen. Die eigentlich vorgeschriebene Art der Entsorgung war vollkommen lebensfremd. Es war klar, das viele der quecksilberhaltigen Lampen im normalen Hausmüll landen würden.

Kaum ein deutlicher Warnhinweis

Auch die gesundheitlichen Risiken, falls eine der Quecksilberleuchten daheim zu Bruch geht, wurden heruntergespielt. Wie gefährlich es sein kann, wenn eine aktivierte leuchtende „Energiesparlampe“ zerbricht und für maximale Ausbreitung des enthaltenen Quecksilbers sorgt, war kaum irgendwo einen deutlichen Warnhinweis wert. Den Fall eines auf diese Weise mit Quecksilber vergifteten Kindes zeigt der nach zehn Jahren immer noch sehenswerte Dokumentarfilm Bulb Fiction, der auch nachzeichnet, wie der EU-Beschluss zum Glühbirnenverbot zustande kam und wie sich beispielsweise Greenpeace in die Lobbyarbeit der Leuchtmittelhersteller einspannen ließ. (Der Film ist in ganzer Länge hier auf vimeo zu sehen, mehr über den Film hierhier und hier).

Bekanntlich trat im Jahr 2012 die letzte Stufe des Glühbirnenverbots in Kraft, den ebenfalls warm leuchtenden Halogenlampen blieben noch ein paar Jahre Gnadenfrist. Das warme Licht schwand, aber es verschwand nicht.

Nach den EU-Vorstellungen von damals wären heute wohl fast alle europäischen Wohnungen mit künftigem Sondermüll bestückt. Die Zumutung, dass sich die Obrigkeit anmaßte, den Bürgern vorzuschreiben, wie sie ihr Heim zu beleuchten haben, wurde in den Folgejahren durch die technische Entwicklung abgemildert. Die Glühbirne war verboten und die Quecksilberdampflampen waren ungeliebt. Vielleicht hätten viele Verbraucher über die Gefahren des Quecksilbers noch hinweg gesehen, aber der Umstand, dass die teureren Lampen nicht nur schlechteres Licht ausstrahlten, sondern oft auch recht lange brauchten, um überhaupt richtig hell zu werden, störte selbst die Gutwilligsten. Das eröffnete LED-Lampen eine große Chance. Insbesondere seit es den Herstellern gelang, Glühbirnen mit LED-Leuchtfäden herzustellen, die auch einigermaßen warmes Licht liefern konnten.

Für richtige Warmlichtliebhaber sind das zwar immer noch allenfalls schlechte Kompromisse, die Lampen sind auch viel teurer als Glühbirnen und verursachen mehr Müll, dennoch stoßen sie mittlerweile auf breite Akzeptanz. Quecksilber muss sich dank dieses Angebots niemand mehr in die Fassung schrauben und trotz Verbots werden sogar immer noch Glühbirnen und Halogenlampen gehandelt.

Abkehr vom Irrweg auf leisen Sohlen

Stillschweigend fand der Begriff „Energiesparlampe“ meist nur noch Anwendung auf die in der Tat sparsameren LED-Leuchten. Weil die Quecksilberdampflampen am Markt gegen das LED-Licht massiv verloren, hielt sich die Verbreitung der Sondermüll-Lampen zum Glück in Grenzen und somit werden sich wohl auch die Folgen ihrer zunächst erzwungenen Verbreitung hoffentlich in Grenzen halten. Die Verantwortlichen für die einstige Fehlentscheidung sollte es freuen.

Fehlentscheidung? Wer sagt denn hier, dass der von der EU damals auch auf deutsches Betreiben hin eingeschlagene Leucht-Pfad ein Irrweg war? Vielleicht haben Sie davon noch gar nichts gehört? Das wäre kein Wunder. War der Weg zur Durchsetzung der Kompaktleuchtstofflampe noch von laut- und bildstarker Öffentlichkeitsarbeit auf Kosten der Steuerzahler begleitet, erfolgte die Abkehr von diesem Weg auf leisen Sohlen. Zumindest für meine Wahrnehmung zu leise, denn mich überraschte es, letzte Woche im Deutschlandfunk solche Sätze zu hören:

„Nachdem 2012 die Glühbirne verboten wurde, trat die sogenannte ‚Energiesparlampe‘ ihren Siegeszug an. Damit ist es nun vorbei. Die letzten dieser Lampen werden von der EU im Jahr 2023 aus dem Verkehr gezogen, weil LED-Leuchten deutlich energiesparender sind und die alten ‚Energiesparlampen‘ Quecksilber enthalten.“

Ein Blick ins Netz überraschte mich dann noch mehr. Diese Neuigkeit war gar keine, sie wurde nur recht unauffällig vermeldet. Bereits vor vier Jahren hieß es beispielsweise ebenfalls im Deutschlandfunk:

„Ab sofort sind aufgrund der EU-Quecksilberverordnung zunächst alle Herstellungsverfahren mit Hilfe von Quecksilber als Katalysatoren verboten.

Ab Ende 2018 sollen dann Kompaktleuchtstofflampen oder Quecksilberdampflampen weder produziert noch ein- oder ausgeführt werden dürfen.“

Und am 1. September des letzten Jahres gab es dann die Meldung:

„Energiesparlampen dürfen ab heute in der EU nicht mehr in den Handel gebracht werden. Restbestände dürfen verwendet und noch 18 Monate abverkauft werden.“

Im Deutschlandfunk Kultur bilanzierte der Lichtplaner Peter Andres zutreffend:

„Man hat die Leute wirklich betrogen. […] Man hat zerbrechliche Gefäße mit dem giftigsten aller nichtradioaktiven Stoffe. Man hat das nicht dazu gesagt und riskiert, dass viele Leute diese Lampen wegwerfen.“

Stillschweigend werden die einst propagierten Lampen, zu deren Kauf die Bürger durch Verbot anderer Leuchtmittel gedrängt werden sollten, nun selbst verboten, weil sie giftiges Quecksilber enthalten. Dass dies bei Lichtquellen, die Quecksilberdampf-Niederdrucklampen heißen, der Fall sein könnte, konnte vor zehn Jahren natürlich kein Verantwortlicher wissen. Es ging schließlich um die Klimarettung.

Vielleicht sollte man – wegen des Quecksilbers lieber im Außenbereich – jetzt irgendwo zur Erinnerung eine der nun auch für die EU ganz offiziell zu giftigen Leuchten in eine Fassung schrauben und das Licht anschalten. Einfach zur Erinnerung, dass die Obrigkeit nicht immer recht hat und die Bürger in ihrem persönlichen Lebensbereich besser eigenverantwortlich entscheiden.

https://www.achgut.com/artikel/der_stille_tod_eines_eu_irrwegs

Weiterführender Artikel:

Medienmeldung am 3.1.16: Kraftwerke stoßen zu viel Quecksilber aus – doch kein Wort zu den zig Millionen „Energiesparlampen“ deren Quecksilber jedes Jahr in die Umwelt gelangt.