Die Rettung Amerikas vor den Planeten bedrohenden fossilen Treibstoffen…

…indem wir unsere Wirtschaft, Umwelt, Lebensstandard, Freiheiten und nationale Sicherheit opfern.

Paul Driessen

Der Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat wiederholt versprochen, die fossilen Brennstoffe in Amerika abzuschaffen. Es werde „keine Bohrungen mehr geben, auch nicht vor der Küste“, sagte er. „Keine Möglichkeit für die Ölindustrie, zu bohren. Keine Pipelines mehr.“

Kurz nach seinem Amtsantritt im Weißen Haus beendete Präsident Biden den Bau der Keystone XL-Pipeline und begann, mit den Demokraten im Kongress, Regulierungsbehörden und Ökoaktivisten zusammenzuarbeiten, um ein Moratorium für Leasing und Bohrungen zu verhängen, Genehmigungen zu verzögern, Finanzinstitute unter Druck zu setzen, damit sie den Unternehmen, die fossile Brennstoffe fördern, die Finanzierung verweigern, und Regeln für die „sozialen Kosten des Kohlenstoffs“, Programme für „Umweltgerechtigkeit“, „Windfall-Profit“-Steuern und andere Maßnahmen einzuführen, um Projekte und Unternehmen, die fossile Brennstoffe fördern, zu schließen oder in Konkurs zu treiben.

Seine Börsenaufsichtsbehörde verlangt von den Unternehmen, dass sie die „Risiken offenlegen“, die sich aus dem angeblichen „vom Menschen verursachten Klimawandel“ ergeben – aus ihrer eigenen Produktion, Raffinerie und Fertigung, von Zulieferern und Kunden, die ihre Produkte verwenden, und aus der Kohlenstoff-feindlichen Politik der Regierungen.

Es war absehbar, dass die Vorräte schrumpften und die Preise in die Höhe schossen. Nicht nur für Benzin und andere fossile Brennstoffe, die immer noch 80 % der gesamten Energie in den USA liefern, sondern auch für Düngemittel, Agrarchemikalien, Arzneimittel, Farben, Kunststoffe, Kosmetika und zahllose andere Produkte auf Erdölbasis – und für Waren und Dienstleistungen, die in Büros, Fabriken, Geschäften und im Transportwesen benötigt werden und zuverlässige, erschwingliche Energie benötigen. Mit anderen Worten: für fast alles.

Keystone allein hätte den Vereinigten Staaten 700.000 Barrel kanadisches Öl gebracht – aus einem befreundeten Staat. Das entspricht dem Erdöl, das Russland nach Amerika lieferte, bevor Mr. Biden schließlich die Importe verbot, nachdem Wladimir Putins Gemetzel in der Ukraine ein Ausmaß erreicht hatte, das selbst die Links-Außen-Demokraten nicht mehr ertragen konnten.

Präsident Biden versuchte, Putin die Schuld für die steigenden Lebensmittel-, Kraftstoff- und sonstigen Preise zu geben, die schon lange vor der Invasion in der Ukraine in die Höhe geschnellt waren. Jetzt bittet er die amerikanischen Ölgesellschaften, die Produktion zu erhöhen – allerdings nur vorübergehend (um Flüssiggas nach Europa zu liefern und die Amtsinhaber der Demokraten im November zu schützen), ohne seine Öl-feindlichen Verordnungen zu lockern.

Er bettelte Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela an, ihre Ölproduktion zu erhöhen. Er nutzte Russland, um ein neues Atomabkommen mit dem Obersten Führer Ali Khameni auszuhandeln, damit der Iran mehr Öl auf dem Weltmarkt verkaufen kann. Er glaubt offenbar, dass diese Quellen kein „gefährliches“ Kohlendioxid ausstoßen.

Das Team Biden hat vor allem die Forderung bekräftigt, Amerika solle von Benzinautos auf Elektrofahrzeuge und von der Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas auf Wind-, Solar- und Batterieenergie umsteigen. Sie behaupten, diese massive, kostspielige Umstrukturierung Amerikas könne „schmutzige, den Planeten bedrohende“ fossile Brennstoffe durch „saubere, erneuerbare, nachhaltige“ Wind-, Solar- und Batterieenergie ersetzen. Das ist ein doppelzüngiger Betrug.

Windturbinen und Solarpaneele in dieser Größenordnung würden Millionen von Hektar Ackerland, Landschaften und Lebensräume zerstören. Sie würden Millionen von Vögeln, Fledermäusen und anderen Wildtieren das Leben kosten. Sie erfordern riesige Mengen an Rohstoffen (und damit Bergbau), um teure, ineffiziente und wetterabhängige Energieanlagen herzustellen. Sie zusammen mit 1000 Pfund schweren Batteriemodulen sind die am wenigsten sauberen, erneuerbaren und nachhaltigen Energiequellen, die man sich vorstellen kann.

„Saubere“ Technologien ersetzen lediglich die CO2– und Methan-Emissionen in den USA durch riesige Mengen an echter, giftiger Umweltverschmutzung in anderen Ländern, wo Klimaaktivisten sie ignorieren können.

Ein Green New Deal würde Amerika fast vollständig von China, Russland und anderen despotischen und instabilen Nationen abhängig machen, wenn es um die für GND-Technologien benötigten Metalle und Mineralien geht. Und für die Ausrüstung selbst, weil ein Amerika ohne fossile Brennstoffe nicht über die zuverlässige Energie verfügen würde, die für die Herstellung von Windturbinen, Solarmodulen, Batteriemodulen, Transformatoren und Tausenden von Meilen neuer Übertragungsleitungen benötigt wird. Amerikas gesamte Energie- und Wirtschaftszukunft könnte von ihrem tyrannischen Wohlwollen abhängen.

China, Russland und ihre Stellvertreter könnten grüne Technologie als strategische Waffe einsetzen und die Ausfuhr von Materialien oder Technologien verbieten, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Sie könnten sogar Auslöseschalter oder Hintertüren für Hacker in Geräte einbauen, die sie an uns verkaufen, und so unser Stromnetz und unsere Wirtschaft ganz oder teilweise lahm legen. Eine Abschaltung würde Millionen von Menschen das Leben kosten.

Die Mengen an Metallen, Mineralien und anderen Rohstoffen, die für diese „grüne Energiewende“ benötigt werden, sind nahezu unüberschaubar. Wir müssten den Planeten Erde in noch nie dagewesenem Ausmaß ausbeuten.

Allein für die erste Stufe des Offshore-Windenergieprogramms von Präsident Biden würden 110.000 Tonnen nicht erneuerbares Kupfer benötigt – plus Millionen Tonnen Kobalt, Lithium, Nickel, Aluminium, Eisen, Mangan, Seltene Erden, Platin, Kunststoffe, Beton und das plötzlich sehr sichtbare und wertvolle Metall: Nickel.

Sein Plan sieht 30.000 Megawatt Offshore-Windenergie bis 2030 vor. Das sind 2140 monströse, 250 m hohe 14-MW-Turbinen. Das klingt nach viel Strom, würde aber nicht einmal den Spitzen-Strombedarf des Staates New York im Sommer decken. Und die Hälfte des Jahres würden sie gar keinen Strom erzeugen.

Ausgehend von den durchschnittlichen Kupfererzvorkommen weltweit müssten allein für diese 110.000 Tonnen Kupfer 40.000.000 Tonnen Abraum abgetragen und 25.000.000 Tonnen Erz verarbeitet werden. Das ist genug zerkleinertes Gestein, um eine 7½ m breite Autobahn von Washington, DC, nach Tampa, Florida, 3 m tief, zu bedecken! Nur wegen des Kupfers.

(Oder man könnte das Weiße Haus, den Capitol Hill, alle klimabezogenen Bundesbehörden und alle Büros von Greenpeace, Sierra Club und anderen Öko-Druckgruppen in Washington DC unter 30 m Gestein und Staub begraben).

Klima-besessene Gesetzgeber, Regulierungsbehörden, Aktivisten und Richter verabscheuen und bekämpfen den Bergbau in den Vereinigten Staaten, selbst wenn es darum geht, den „Green New Deal“ [GND] zu unterstützen, der ihrer Meinung nach notwendig ist, um Amerika, unseren Planeten und die Menschheit vor einer „Klimakatastrophe“ zu retten. Sie haben bereits Millionen von Hektar für die Exploration und den Bergbau gesperrt, was zahlreiche erstklassige Perspektiven beeinträchtigt.

Allein in den letzten Jahren haben sie die Eröffnung von drei dringend benötigten Minen verhindert: Die Pebble-Mine in Alaska (Milliarden Pfund Kupfer, Gold, Silber, Molybdän, Rhenium und andere Metalle), die NorthMet-Mine in Minnesota (Milliarden Pfund Kupfer, Kobalt, Platin und Nickel) sowie riesige Lithiumvorkommen in Nevada.

Das bedeutet, dass der Abbau und die Verarbeitung für den GND in Asien, Afrika und Lateinamerika stattfinden würden, zumeist durch oder unter der Schirmherrschaft chinesischer Firmen – unter Umwelt- und Verschmutzungskontrollen, Arbeitssicherheit sowie Kinder- und Sklavenarbeits-Bestimmungen, Standards und Praktiken, die in Amerika vor 50 bis 100 Jahren abgelehnt worden sind.

Werden das Weiße Haus, die Demokraten im Kongress, die EPA, das Arbeitsministerium und die Börsenaufsichtsbehörde verlangen, dass die Unternehmen all diese Verwendungen fossiler Brennstoffe, Risiken, Umweltauswirkungen und Menschenrechtsverletzungen offenlegen?

Sie werben lautstark für Elektrofahrzeuge und eine vollständige Umstellung des Energiesystems und der Wirtschaft der USA. Aber sie sagen nichts über die Beschaffung von Rohstoffen und Anlagen, die für die Verwirklichung dieser Träume unerlässlich sind. Sie schweigen über die Zerstörung von Land, die Luft- und Wasserverschmutzung, den Verlust von Wildtieren, menschliche Krankheiten und Todesfälle [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier] sowie den Öko-Imperialismus, den ihre Politik vor allem farbigen Menschen auferlegt.

Sie schweigen über die Art und Weise, wie ihr „Klimaschutz“-Geschäft es China, Russland und anderen Verbrecherregimen ermöglichen würde, ihre territorialen Ambitionen zu verfolgen – und ihnen eine noch nie dagewesene Kontrolle über die Energie, die Arbeitsplätze, die Wirtschaft, den Lebensstandard, die Außenpolitik und die nationale Sicherheit der westlichen Welt zu geben.

Sie versuchen nicht zu berechnen, wie viele Windturbinen, Solarpaneele, Fahrzeug- und Backup-Batteriemodule, Transformatoren und Übertragungsleitungen in einem Land ohne fossile Brennstoffe und mit ausschließlichem Stromverbrauch benötigt würden. Wie viele Hektar Lebensraum für Wildtiere würden gestört oder zerstört werden? Wie viele neue Minen müssten erschlossen werden? Wie viele Vögel, Fledermäuse und andere Tiere würden getötet werden? Wie viele Billionen Tonnen Erze und Abraum müssten weggesprengt und verarbeitet werden? Oder wie viele riesige Mülldeponien wir für all die abgenutzten Turbinen, Flügel, Paneele und Batterien benötigen. Sie sprechen ganz sicher nicht darüber, wie sehr unser Lebensstandard, unsere persönlichen Wahlmöglichkeiten und unsere Grundfreiheiten in ihrem Amerika der „sauberen Energie“ eingeschränkt würden.

Sie fragen nicht, weil sie es nicht wissen wollen – und weil sie nicht wollen, dass wir überhaupt über diese Fragen nachdenken.

Putins Ukraine-Krieg hat uns die Augen geöffnet, was die NATO, die Abrüstung und Europas rücksichtslose Abhängigkeit von russischem Erdgas angeht. Wir brauchen den gleichen Realismus in Bezug auf Amerikas Klima- und Energiepolitik – und wie weit Amerikas herrschende Eliten uns in den Ruin treiben würden, um ihr grünes Utopia zu erreichen.

Paul Driessen is senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of articles and books on energy, climate change, human rights and environmental issues.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/03/27/saving-america-from-planet-threatening-fossil-fuels/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Windenergie-Kollisions-Datenbank – die Klimaschau

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende.

Themen der 106. Ausgabe: 0:00 Begrüßung 0:29 Klimawandel beeinflusste historische Getreidepreise 3:29 Wissenschaftlerstreit um die Großen Seen der Sahara 7:16 Vogelsterben in Deutschland beschleunigt sich immer mehr

▬ Bildlizenzen ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Steinritzung Giraffe: Albert Backer (https://commons.wikimedia.org/wiki/Fi…), „DabousGiraffe“, https://creativecommons.org/licenses/… Alle anderen ungekennzeichneten Bilder: Pixabay.com

▬ Musiklizenzen ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Eingangsmusik: News Theme 2 von Audionautix unterliegt der Lizenz Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 4.0“. https://creativecommons.org/licenses/…, Künstler: http://audionautix.com/ Produktion: EIKE




Märznachlese 2022 XXL: Ein ungewöhnlich beständiger Vorfrühlingsmonat mit Rekord-Sonnenscheindauer und vielen, kräftigen nächtlichen Inversionen, wegen der kalten Nächte nur unwesentlich zu warm

Teil 2: Die ausgeprägten Wärmeinsel-Effekte (WI) dieses Rekordmonats – stationsbezogen betrachtet

Stefan Kämpfe

Über WI-Effekte wurde hier schon häufig berichtet. Der Begriff der „Wärmeinsel“ ist etwas irreführend, denn WI-Effekte gibt es auch flächenhaft; neuerdings durch die ausufernde Nutzung der Solar- und Windenergie begünstigt, worüber diesmal aber nicht berichtet werden soll. Vielmehr bietet dieser einmalige März die Chance, per Vergleich der täglichen Temperaturverläufe bei stark und weniger stark WI-belasteten DWD-Stationen den WI-Effekt genauer zu untersuchen. Die Ergebnisse sind erstaunlich und untermauern die wesentliche Bedeutung des WI-Effektes in Deutschland, obwohl sich der März nicht einmal durch die höchsten WI-Effekte im Jahr auszeichnet.

Große, teils WI-bedingte Temperaturkontraste an Ost- und Süddeutschen Stationen im März 2022

Zum näheren Verständnis der folgenden Untersuchungen empfiehlt es sich, diese beiden Beiträge zur WI-Problematik hier und hier zu lesen. Speziell zur Problematik der Station Potsdam ist dieser Beitrag über den städtischen Wärmeinseleffekt (UHI) wissenswert. Außerdem sei Folgendes angemerkt: Die teilweise erheblichen Temperaturunterschiede zwischen den untersuchten DWD-Stationen sind keinesfalls nur WI-bedingt; sondern auch der unterschiedlichen Lage im Gelände sowie der Höhenlage geschuldet. Letztere ist deshalb stets in den Grafiken vermerkt; wo Reduktionen vorgenommen wurden, ist dies ebenfalls gekennzeichnet.

Warum die DWD-Station Potsdam (ID 3987) keine Säkularstation mehr ist

Seit über einhundert Jahren (1893) wird auf dem Telegrafenberg in Potsdam eine Wetterstation betrieben; bis Ende 2019 galt sie als Säkularstation. Das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) schreibt dazu vollmundig: „Die Säkularstation ist weltweit die einzige meteorologische Station, die über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren ein derart umfassendes Messprogramm ohne Lücken aufweisen kann… . Das Datenmaterial ist nachgewiesenermaßen homogen. Bis heute wurden die historischen Beobachtungsbedingungen beibehalten. Dazu gehören: Standorttreue – keine Stationsverlegung, keine Änderungen des Messfeldes. Unveränderte Umgebung… .

Doch am 31.12.2019 wurde diese hochgelobte, angeblich so exakte und weltweit einzigartige Station aufgegeben – zwar führt der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Aufzeichnungen fort, aber nicht mehr mit den alten Instrumentarien und Beobachtungszeiten sowie -methoden. Mittlerweile sind bauliche Verdichtung in Stationsnähe, das starke Einwohnerwachstum Potsdams und die Einwirkung der unweit gelegenen Millionenstadt Berlin so stark, dass man eine deutliche WI-Belastung der auf einer städtischen Hügelkuppe liegenden Station nicht mehr leugnen kann. Ein glücklicher Umstand ist das Vorhandensein einer ebenfalls auf einem Hügel liegenden, wegen der Lage am östlichen Ortsrand nicht WI-armen, aber doch etwas ländlicheren Station – Lindenberg südöstlich Berlins und mit etwa 70 Km Luftlinie nicht zu weit von Potsdam für einen Vergleich entfernt; zumal sich die Höhenlagen beider Stationen ähneln. Schauen wir uns zunächst den Verlauf der Minima beider Stationen im März 2022 an:

Abbildung 1: Verlauf der täglichen Minima in Lindenberg und Potsdam. Es zeigen sich nur geringe Unterschiede – beide Stationen liegen ja fast gleich hoch auf einer Kuppe oft über der nächtlichen Inversion.

Nun könnte man das Ganze ad Acta legen und Potsdam als nicht übermäßig WI-belastet einstufen – wenn da nicht die Maxima wären.

Abbildung 2: Selbiges wie bei Abb. 1, aber mit den Tagesmaxima. Und da war Potsdam um fast 0,8 K wärmer, was sich mit der nur etwas geringeren Höhenlage nicht erklären lässt.

Nun ergab sich noch ein weiterer, glücklicher Umstand – an beiden Orten wird außer der täglichen Sonnenscheindauer auch noch das Tagesmittel der Windgeschwindigkeit in m/s registriert. Es lag also nahe, einmal die täglichen Differenzen der Minima, Maxima (Lufttemperatur), der täglichen Besonnung und der mittleren Windgeschwindigkeit als Differenz Potsdam minus Lindenberg zu betrachten:

Abbildung 3: Tägliche Differenzen der Windgeschwindigkeit (m/s, violett), der Sonnenscheindauer (gold), der Minima (orange) und der Maxima der 2m-Lufttemperatur zwischen Potsdam und Lindenberg. Über der schwarzen Linie sind die Werte in Potsdam größer als in Lindenberg, darunter kleiner.

Besonders auffallend ist die fast stets höhere Windgeschwindigkeit in Potsdam. Eigentlich hätte das ländliche, exponiertere Lindenberg windiger sein müssen. Aber mit den höheren Tagesmaxima und der oft auch höheren Besonnung bietet sich folgende Erklärung an: In Potsdam führen durch den WI-Effekt erzeugte Temperaturunterschiede bei schwachgradientigen Lagen zu Lokalwinden; zumal auch das nahe Berlin diese auch als „Flurwinde“ bezeichneten Luftströmungen unterstützen könnte. Auch wenn diese Untersuchung nicht verallgemeinert werden darf – Potsdam ist alles andere als unbelastet von WI-Effekten. Wie wir noch sehen werden, scheinen die hohen Tagesmaxima eine Besonderheit Potsdams zu sein.

Ein weiterer Vergleich im Großraum Berlin

Bleiben wir noch im Großraum Berlin und vergleichen Potsdam nun mit Berlin-Tempelhof und zwei eher ländlichen Stationen; im Oderbruch ist da Manschnow, etwa 80Km Luftlinie östlich vom Berliner Stadtzentrum entfernt; und Alt-Ruppin, etwa 60Km nordwestlich Berlins. Hinsichtlich der Minima zeigt sich ein Verhalten, welches typisch für den Unterschied städtischer und ländlicher Orte ist – Letztere sind meist deutlich kälter, wobei natürlich auch die Lage im Gelände eine Rolle spielt (Potsdam ist auch wegen seiner Gipfellage sehr warm).

Abbildung 4: März-Minima tagesweise an 4 Stationen im Großraum Berlin. Manschnow ist fast stets am kältesten – wegen seiner Ländlichkeit und wegen seiner Lage im Oderbruch („Kaltluftsee“). Es erfolgte hier keine Höhenreduktion.

Bei den Maxima sind die Unterschiede auf den ersten Blick viel geringer – auch dies ein Umstand, welcher uns immer wieder begegnen wird.

Abbildung 5: Selbiges wie Abb. 4, aber für die Tagemaxima. Schon hier erweist sich Potsdam trotz seiner höchsten Lage wärmer als die ländlichen Stationen und sogar minimal wärmer als Tempelhof.

Zur genaueren Herausarbeitung der Unterschiede bietet sich eine Höhenreduktion von Potsdam und Manschnow auf das Niveau der beiden anderen Stationen (50m) an; denn tagsüber löst die Märzensonne die Bodeninversionen meist schon auf, so dass die Höhenabhängigkeit der Lufttemperatur (hier mit 0,65K/100m angenommen) zu beachten ist. Zur besseren Visualisierung wurden die Differenzen nach Höhenreduktion berechnet und dargestellt:

Abbildung 6: Selbiges wie Abb. 5, aber für alle Stationen wird jetzt ein Niveau von 50 Metern angenommen, und die Differenzen der Tagesmaxima wurden daraus berechnet. Potsdam ist die wärmste der vier Stationen; sogar deutlich wärmer als Berlin-Tempelhof! Die weitaus überwiegende Anzahl der Differenzen liegt deutlich über der schwarzen Linie, die keine Differenzen bedeutet. Besonders am Monatsanfang, als am Tage noch mitunter ein anderer Witterungstyp herrschte oder die Sonne wegen weniger Kraft die Bauten der Stadt weniger erwärmen konnte, sind auch negative Differenzen aufgetreten.

Leider sind für die Nebenstationen keine Winddaten verfügbar. Diese Ergebnisse dürfen nicht verallgemeinert werden, aber sie veranschaulichen dennoch die hohe WI-Belastung Berlins und vor allem Potsdams; allerdings ist auch keine der ländlicheren Stationen völlig WI-frei.

Zentralthüringen – ein schwieriger Vergleich

Die folgenden Untersuchungen werden durch die Topografie, und zwar viel ausgeprägtere Höhen- und Lagedifferenzen, viel schwieriger, als die um Berlin. Hinzu kommen merkliche Föhneinflüsse bei bestimmten Wetterlagen. Dennoch sollen die Ergebnisse gezeigt werden; allerdings ohne die Untersuchungstiefe des Großraums Berlin. Rund um Erfurt bestehen mit Dachwig, Erfurt/Weimar selbst, Jena-Sternwarte, Weimar-Schöndorf und Martinroda gleich fünf DWD-Stationen mit vertretbaren Entfernungen von deutlich unter 100 Km zueinander. Ein glücklicher Umstand ist außerdem die Tallage Jenas und die Muldenlage Dachwigs, erstere Station innerstädtisch, die zweite ländlich, ebenso wie Martinroda, während Erfurt/Weimar (Hochfläche am Erfurter Westrand) sowie Weimar-Schöndorf zumindest teilweise städtischen Einflüssen unterliegen. Zunächst wird das Trio Jena-Dachwig-Erfurt gezeigt; alles ohne Höhenreduktion:

Abbildungen 7a und 7b: Verlauf der täglichen März-Minima (7a, oben) in Jena, Dachwig und Erfurt; unten (7b) die Maxima. Dachwig ist bei den Minima markant, aber auch bei den Maxima, am kältesten – grob ähnlich, wie Manschnow. Keine Höhenreduktion; Erfurt-Weimar liegt etwa 160 Meter höher, als die beiden anderen Stationen.

Wegen der etwas ähnlicheren Höhenlage bietet sich ein Vergleich zwischen Martinroda, Erfurt und Schöndorf an.

Abbildungen 8a und 8b: Verlauf der täglichen März-Minima (8a, oben) in Martinroda, Schöndorf und Erfurt; unten (8b) die Maxima. Martinroda ist bei den Minima markant am kältesten, aber bei den Maxima trotz seiner größeren Höhenlage etwas wärmer, als die beiden anderen Stationen. Das auf einem Höhenrücken liegende Schöndorf ist auffallend „nachtwarm“ (Lage über der Bodeninversion, vielleicht wärmte auch das nahe Weimar etwas). Da Martinroda näher am Thüringer Wald liegt, herrschte hier (möglicherweise) tagsüber zeitweise schwacher, erwärmender Föhn, welcher die Maxima erhöhte. Bei den Maxima sind hinter den Stationsnamen die Maximum-Monatsmittel angegeben; Erfurt war trotz seiner geringsten Höhenlage am kältesten.

Für Zentralthüringen bleibt festzuhalten: Das städtische Jena erweist sich als Wärmeinsel nur bezüglich der Minima im Vergleich zu Dachwig; Nachts zeigt sich die Ländlichkeit Dachwigs und Martinrodas durch sehr tiefe Minima; das auf einem Bergsporn liegende Weimar-Schöndorf profitierte nachts von seiner Lage über der nächtlichen Bodeninversion; vielleicht auch von seiner Stadtnähe.

Von Thüringen nach Nordbayern

Etwas weiter südöstlich fand sich ein Stationstrio mit Bad Lobenstein, Gera-Leumnitz (beide Thüringen) und Hof (Nordbayern). Nach KOWATSCH soll Hof merklich WI-belastet sein.

Abbildungen 9a und 9b: Verlauf der täglichen März-Minima (9a, oben) in Bad Lobenstein, Gera und Hof, alle ohne Höhenreduktion; unten (9b) die Maxima mit Höhenreduktion Geras auf 550m. Vermutlich ist Lobenstein am WI-ärmsten. Das am höchsten liegende Hof war nachts nur etwas kälter als das tiefere Gera, aber viel wärmer als Bad Lobenstein, was auf eine stärkere WI-Belastung in Hof hindeutet. Und bei den Maxima ist Hof trotz der Höhenreduktion Geras oft etwas wärmer als dieses, während Lobenstein trotz tieferer Lage nur etwas wärmer als Hof ausfiel.

Enttarnt: Eine markante Wärmeinsel und ein Kälteloch in Süddeutschland

Im Gebiet um München konnte ein Quartett aus Rosenheim, Augsburg, München-Stadt und München-Flughafen untersucht werden. Schon immer war der Planungsfehler des neuen Münchner Flughafens in einer Senke b.z.w. einem Kälte-und Nebelloch ein Diskussionsthema; doch dass die Temperaturunterschiede zu München-Stadt über viele Tage so krass ausfielen, überraschte selbst den Autor dieses Beitrages, der sich schon länger mit WI-Effekten befasst.

Abbildungen 10a und 10b: Verlauf der täglichen März-Minima (10a, oben) in München-Stadt, München-Flughafen, Augsburg und Rosenheim, alle ohne Höhenreduktion; unten (10b) die Maxima. Man achte auf die enormen Unterschiede der Minima, aber selbst bei den Maxima war der Münchner Flughafen ohne Höhenreduktion kälter, als München-Stadt und deutlich kälter als Rosenheim.Wie bei dem Paar Potsdam/Lindenberg, sollen auch hier die Unterschiede in München mittels Differenzen der Windgeschwindigkeiten, der Besonnung, der Mini- und Maxi-Temperaturen dargestellt werden. Anders als beim ersten Paar, liegt jedoch hier eine Station in einer Senke.

Abbildung 11: Tägliche Differenzen der Windgeschwindigkeit (m/s, violett), der Sonnenscheindauer (gold), der Minima (orange) und der Maxima der 2m-Lufttemperatur zwischen München-Innenstadt und dem Flughafen. Über der schwarzen Linie sind die Werte in der Stadt größer als am Flughafen, darunter kleiner.

Eine Stippvisite in den Südwesten

Villingen-Schwenningen und Stuttgart-Schnarrenberg sind, schon wegen der relativ großen Entfernung sowie der gravierenden Höhen- und Lageunterschiede, kein Traumpaar. Trotzdem sollen sie hier verglichen werden:

Abbildungen 12a und 12b: Verlauf der täglichen März-Minima (12a, oben) in Villingen-Schwenningen und Stuttgart-Schnarrenberg, Letzteres mit (grau) und ohne Höhenreduktion. Bei den Minima war Villingen fast stets deutlich kälter; bei den Maxima aber nach Höhenreduktion stets wärmer.

Zum Schluss die Monatsmittelwerte (°C) der untersuchten Stationen – was sagen diese?

Für einen (halbwegs) objektiven Vergleich waren die Monatsmittelwerte der 2-Meter-Stations-Lufttemperaturen des März 2022 in den untersuchten Regionen auf ein jeweils einheitliches Höhenniveau zu reduzieren (in den Grafik-Überschriften benannt). Dabei werden zwei Sachverhalte deutlich: Erstens eindeutige, hauptsächlich WI-bedingte Unterschiede im Raum Berlin sowie eine markante Wärmeinsel in München-Stadt, aber auch eine bei Höhenreduktion diesmal fast verschwindende, sonst immer so markante Wärmeinsel in Jena-Stadt, ein etwas zu warmes Weimar-Schöndorf und ein relativ warmes Martinroda. Offenbar ist im Monat des Frühlingsanfangs und der Tag/Nachtgleiche und trotz der angeblichen CO2-Klimaerwärmung bei ruhigem Hochdruckwetter noch immer über längere Zeiten eine winterliche Inversion vorhanden, welche die Temperaturen an Stationen in Tal- und Muldenlagen (Manschnow, Dachwig, Jena-Sternwarte, München-Flughafen) stark dämpft, besonders bei ländlicheren Stationen. Das ist ein weiteres, wesentliches Indiz gegen eine vorrangig CO2-dominierte Klimaerwärmung; zeigt aber auch, dass man nicht alle Temperaturunterschiede bedenkenlos dem WI-Effekt anlasten darf.

Abbildung 13: Höhenreduzierte Märzmonatsmittel 2022 der um Berlin untersuchten Stationen. Potsdam (violett) ist fast so warm wie Berlin-Tempelhof (dunkelgrün); die ländlichen Stationen Manschnow, Angermünde und Alt-Ruppin sind am kältesten; bei Manschnow (kräftiges Blau) dürfte auch die starke Bodeninversion des Oderbruches etwas gekühlt haben. Hier wurden noch zusätzlich Angermünde (ländlich, rot) nordöstlich Berlins und die Wetterstation am neuen Pleite-, Pech- und Pannen-Flughafen Berlin-Brandenburg (Stadtrand, hellgrün) mit aufgenommen. Alle ländlichen Stationen sind merklich kälter als die zwei innerstädtischen (Potsdam und Tempelhof). Der BER in Schönefeld (hellgrün) und Lindenberg (blass-blau) liegen dazwischen.

Abbildung 14: Höhenreduzierte Märzmonatsmittel 2022 der in Zentralthüringen untersuchten Stationen. Weimar-Schöndorf (rot) ist nicht vorrangig wegen WI-Effekten, sondern weil knapp über der Bodeninversion liegend, am wärmsten; für die ländliche Station Dachwig (dunkelblau) gilt Selbiges wie für Manschnow. In Jena, sonst eine extreme Wärmeinsel, kühlte die im Saaletal lagernde Kaltluft – März ist halt mehr Winter als Frühling – zumindest bei Hochdruckwetter ohne kräftige Warmluftadvektion.

Abbildung 15: Höhenreduzierte Märzmonatsmittel 2022 der in Ostthüringen/Nordbayern untersuchten Stationen. Bad Lobenstein ist recht WI-arm und fiel schon bei den Untersuchungen zum Langfristverhalten der Monatsminima durch tiefe Werte auf; Hof ist merklich WI-belastet.

Abbildung 16: Höhenreduzierte Märzmonatsmittel 2022 der in Südbayern untersuchten Stationen. Anders als Jena, liegt München-Stadt (grün) nicht in einem tiefen Tal, hat also keine markante Boden-Kaltluft und zeigt so eindrucksvoll, wie WI-belastet eine Großstadt sein kann. Und die übrigen 3 Stationen sind sicher nicht völlig WI-frei. Die extreme Nachtkälte des Münchner Flughafens „verschwindet“ bei der Bildung des Monatsmittels, das sich ja seit den 2000er Jahren aus den 24-Stunden-Tagesmitteln errechnet, fast völlig.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

 




Entlarvung der Medienlügen über ESG-Bewertungen und den Great Reset

Glenn Beck und Justin Haskins

Wir sind daran gewöhnt, dass die etablierten Medien bei den wichtigen Themen, mit denen Amerika konfrontiert ist, irreführen, verheimlichen und sogar regelrecht lügen – vor allem, wenn es um Umwelt-, Sozial- und Governance-Bewertungen (ESG) sowie die Great Reset-Bewegung geht. Und bei vielen Gelegenheiten reagieren wir nicht mit einer ausführlichen Antwort. Schließlich lesen oder sehen die meisten Amerikaner die klassischen Medien nicht mehr.

Manchmal stoßen wir jedoch auf etwas, das so unehrlich ist, dass wir einfach nicht schweigen können. Am 18. März veröffentlichte der Idaho Statesman – die größte Zeitung in Idaho – einen dieser wirklich schockierenden Artikel, den wir einfach nicht ignorieren können.

In dem Artikel, der vom Meinungsredakteur der Zeitung Scott McIntosh verfasst wurde, verbreitet der Autor eine falsche Behauptung nach der anderen über die ESG-Bewertungen, ihre Verwendung und die Great-Reset-Bewegung – alles in dem Versuch, uns und die unzähligen anderen Menschen in Idaho, die sich für den Schutz der Rechte amerikanischer Familien und Unternehmen einsetzen, zu diskreditieren.

ESG-Kennzahlen sind eine Art soziales Punktesystem, ähnlich dem Modell, das jetzt in China verwendet wird. Ihr Ziel ist es, einen neuen Rahmen für die Bewertung von Unternehmen, Banken, Investoren und Regierungen zu schaffen, so dass ein Unternehmen nicht nur nach Gewinnen, Verlusten, Schulden, Mitarbeiterzufriedenheit und anderen traditionellen Wirtschaftskennzahlen bewertet wird, sondern auch nach seinem Engagement im Kampf gegen den Klimawandel und seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, einschließlich beispielsweise der rassischen Zusammensetzung der Belegschaft eines Unternehmens.

ESG-Systeme sind bereits mit Auszeichnungen und Bestrafungen verbunden. Unternehmen mit „guten“ ESG-Bewertungen werden oft mit niedrigeren Kreditzinsen, besseren Anleiheratings und anderen Vorteilen belohnt. Einige Unternehmen mit „schlechten“ ESG-Bewertungen sind gezwungen, mehr für Kredite zu zahlen, oder ihnen wird der Zugang zu Bankdienstleistungen gänzlich verweigert.

Und Sie müssen sich nicht auf unser Wort verlassen: Es gibt zahlreiche Berichte aus der Branche und aus dem akademischen Bereich, die die Auswirkungen von ESG aufzeigen, darunter auch ein aktueller detaillierter Bericht von Morningstar’s Sustainalytics, das regelmäßig ESG-Kennzahlen veröffentlicht.

Laut McIntosh, der behauptet, für seine „Watchdog-Berichterstattung“ vom Idaho Press Club und der National Newspaper Association „geehrt“ worden zu sein, sind Sorgen über ESG-Sozialkredit-Scores „zweifelhaft“ und zum „neuesten Buhmann für … rechtsextreme Verschwörungstheoretiker wie Beck“ geworden.

Zu den vielen angeblich „zweifelhaften Behauptungen“, die McIntosh als Beweis dafür anführt, warum man Leuten wie uns nicht trauen kann, gehört eine Zeile aus einer kürzlich von Gesetzgebern in Idaho vorgeschlagenen Entschließung, in der es heißt: „Die ESG-Standards sollen einen ‚großen Reset‘ des Kapitalismus bewirken und alle Aspekte unserer Gesellschaft und Wirtschaft umgestalten, von der Bildung bis zu Sozialverträgen und Arbeitsbedingungen.“

Im Falle einer Verabschiedung würde die von McIntosh zitierte Resolution die Gesetzgeber von Idaho dazu verpflichten, im Jahr 2023 einen Gesetzentwurf auszuarbeiten und vorzuschlagen, der Banken und andere Finanzinstitute daran hindert, ESG-Bewertungen zur Diskriminierung von Unternehmen und Einzelpersonen zu verwenden.

Laut McIntosh ist diese Zeile in der Entschließung ein Beispiel für die vielen „Verschwörungen“ rund um ESG. Ironischerweise hat McIntosh recht – aber nicht so, wie er denkt. Es gibt viele Verschwörungstheorien über die ESG-Bewertungen und den Great Reset. Einige stammen von uninformierten Menschen auf der rechten Seite, aber noch mehr von unehrlichen „Journalisten“ wie McIntosh.

Was „Watchdog“ McIntosh seinen Lesern nicht gesagt hat ist, dass der Text, den er als einen seiner Beweise für die „rechte“ Verschwörungstheorie des Great Reset verwendet, in Wirklichkeit ein Zitat von einem der weltweit einflussreichsten Befürworter von ESG ist, nämlich von Klaus Schwab, dem Leiter des Weltwirtschaftsforums (das sind die Leute, die jedes Jahr diese verschwenderische Konferenz in Davos veranstalten).

Im Juni 2020, auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie, starteten Schwab und eine lange Reihe führender Vertreter von Unternehmen, Aktivistengruppen, Regierungsbehörden, Banken und Wall-Street-Firmen eine Kampagne zur Umgestaltung der Weltwirtschaft mit dem Namen „Great Reset“ – ihre Worte, nicht unsere.

In einem Artikel, der die Kampagne hervorhebt, schrieb Schwab: „Die Welt muss gemeinsam und schnell handeln, um alle Aspekte unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften zu erneuern, von der Bildung bis hin zu Sozialverträgen und Arbeitsbedingungen.“

Das kommt einem doch sehr bekannt vor, nicht wahr?

Ich frage mich, warum McIntosh seinen Lesern nicht erklärt hat, dass in der Entschließung Schwab eindeutig als Quelle des Zitats genannt wird, oder warum er nicht die gesamte Erklärung von Schwab zitiert hat, die mit den Worten endet: „Jedes Land, von den Vereinigten Staaten bis China, muss sich beteiligen, und jede Branche, von Öl und Gas bis zur Technologie, muss umgestaltet werden. Kurz gesagt, wir brauchen einen ‚Great Reset‘ des Kapitalismus.“

McIntosh führt in seinem Artikel weiter aus, dass ESG nur ein „Produkt der Ausübung individueller und wirtschaftlicher Rechte ist, das den Anlegern die Möglichkeit gibt, ihre Dollars zu investieren“ (ein Argument, das von zahllosen Bankenlobbyisten zur Verteidigung von ESG verwendet wird).

Sie sehen, es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten, verspricht Watchdog McIntosh. ESG ist nur der „freie Markt“!

Dieser beliebte Mythos von Leuten, die versuchen, die Wahrheit über die ESG zu verschleiern, ist nicht nur eine Lüge, sondern der Inbegriff von Heuchelei, denn dieselben Politiker und Aktivisten, die die ESG verteidigen, sind auch diejenigen, die oft für eine größere Regierung, mehr Vorschriften und mehr Steuern eintreten – das Gegenteil der freien Marktwirtschaft.

ESG-Systeme sollen Unternehmen und Verbraucher dazu zwingen, die Werte, Ideen, Produkte und Dienstleistungen anzunehmen, die von den soziale Kreditpunkte vergebenden wohlhabenden Eliten gefordert werden, und diese Eliten arbeiten regelmäßig Hand in Hand mit Regierungen und Zentralbanken, um ESG-Ziele voranzutreiben.

So gingen beispielsweise das Weltwirtschaftsforum und das US-Außenministerium im November bei einer COP26-Klimakonferenz eine besondere Partnerschaft ein.

Im Jahr 2020 beauftragte die US-Notenbank BlackRock, den reichsten Vermögensverwalter der Welt und führenden Befürworter von ESG, die Fed beim Kauf von Unternehmensanleihen zu unterstützen – Käufe, die BlackRock direkt zugute kamen.

Die US-Börsenaufsicht SEC schlug diesen Monat verbindliche ESG-Offenlegungsregeln vor, und die Europäische Union steht nun kurz davor, ESG-Kennzahlen für viele Unternehmen in der EU vorzuschreiben.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Natürlich schließen sich viele Unternehmen gerne der ESG-Bewegung an. Sie profitieren wie alle anderen an der Wall Street von den Billionen und Billionen von Dollar, die von Banken und Anlegern zur Unterstützung „nachhaltiger“ Anliegen versprochen worden waren. Und Investoren wie BlackRock geben das Geld gerne aus, da sie im Zuge der jüngsten Ausgabenwut der Regierungen in aller Welt und der ihnen angeschlossenen Zentralbanken reich geworden sind.

ESG-Systeme sind auch nicht nur auf große Unternehmen ausgerichtet. Unternehmen wie die Bank of America haben bereits individuelle ESG-Bewertungen für Investoren entwickelt, und FICO-Analysten räumen ein, dass ESG in Zukunft wahrscheinlich von Finanzinstituten genutzt werden wird, um das Kreditrisiko für Privatpersonen und kleine Unternehmen zu bestimmen.

ESG-Systeme sind die größte Bedrohung für die Freiheit seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Jeder, der Ihnen etwas anderes erzählt, ist ignorant oder lügt – und wir sind uns nicht sicher, was schlimmer ist.

Glenn Beck is the founder of Mercury Radio Arts and the co-author, with Justin Haskins, of The Great Reset: Joe Biden and the Rise of Twenty-First Century Fascism. Justin is the director of the Socialism Research Center at The Heartland Institute.

Link: https://www.theblaze.com/op-ed/glenn-beck-debunking-the-medias-lies-about-esg-social-credit-scores-and-the-great-reset?

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Warum hat die Venus gar kein hemisphärisches Temperaturproblem?

Einführung der Redaktion

Die Venus gibt nach wie vor jede Menge Rätsel auf. Eines davon ist die hohe Temperatur der Atmosphäre, bei gleichzeitig extrem hohem Druck und zu fast 100 % aus CO2 bestehend. Daher benutzen Treibhausanhänger wie Harald Lesch diesen Umstand gern als Beleg für einen starken Treibhauseffekt, der – ggf. wenn wir nicht schnell und  stark gegensteuerten – auch unsere Erde heimsuchen könnte. Besonnenere Zeitgenossen, wie der Ingenieur Fleischmann versuchten die hohe Venustemperatur mit dem adiabatisch- konvektiven Effekt zu erklären (hier und hier), und können damit die gemessene Temperatur von im Schnitt 464 °C erstaunlich gut berechnen. Doch bleibt die Frage ungeklärt, woher denn die Energie stammt, die durch den adiabatisch- konvektiven Kreislauf verteilt wird. Fleischmann hält sich dazu bedeckt, zitiert aber die Autoren Limaye et al 2017 mit „its atmosphere is heated from the top“, die Atmosphäre wird von oben beheizt“ 

Unser Autor Uli Weber, glaubt ausnahmsweise mal WIKIPEDIA, und übernimmt dessen Aussage, dass die Venusoberfläche „grau“ glühe. Die Energie stammt nach dieser Hypothese also überwiegend aus dem Planeten Innern. Lesen Sie  selbst.

 

Uli Weber

Abbildung 1: Die rechnerische hemisphärische Maximaltemperatur ohne Albedo (464K, roter Punkt links) und die gemessene Temperatur (464°C oder 737K, roter Punkt rechts) auf der Venus.
Blaue Kurve: Die T4-Funktion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes

Die Temperatur auf der Venus ist das Paradebeispiel für einen sogenannten „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“, weil diese nicht allein von der Sonneneinstrahlung verursacht werden kann. Die Temperatur auf der Venus wird nämlich mit 464°C angegeben, und die Solarkonstante Sv wird dort wegen der geringeren Entfernung zur Sonne in unterschiedlichen Quellen mit Werten zwischen 2601 und 2623 W/m² beziffert. Eine Rückrechnung mit meinem hemisphärischen S-B-Ansatz über das Stefan-Boltzmann-Gesetz ergibt nun für die solare Einstrahlung aus dieser Solarkonstanten (hier: Sv=2623 W/m²) eine Maximaltemperatur ohne Albedo von 464 Kelvin (Abbildung 1):

Es wird sofort deutlich, dass zwischen der maximal möglichen hemisphärischen und der tatsächlich gemessenen Temperatur auf der Venus eine Differenz von genau 273 Grad besteht, die exakt die Differenz zwischen der Celsius- und der Kelvin-Temperaturskala ausmacht. Gegenüber der in Abbildung 1 dargestellten hemisphärischen Maximaltemperatur von 464 Kelvin durch die solare Einstrahlung wird dagegen die sogenannte Schwarzkörpertemperatur der Venus von der NASA unter Einbeziehung von deren sphärischer Albedo von 0,77 mit 226,6 Kelvin angegeben. Daraus ließe sich für die Venus wiederum ein sogenannter „natürlicher atmosphärischer Treibhauseffekt“ von etwa 510 Grad gegenüber der gemessenen Temperatur konstruieren.

Abbildung 2: Die Schwarzkörperspektren für unterschiedliche Temperaturen (NASA aus Sekundärquelle)

Schauen wir jetzt ganz einmal genau hin: Eine Temperatur von 464°C (=737K) entspricht nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz einer spezifischen Strahlungsleistung von 16.742 W/m², also mehr als dem 6-fachen der Solarkonstanten von 2623 W/m² auf der Venus. Die zugehörigen Schwarzkörperspektren dieser Temperaturen können anhand der nachfolgenden Grafik abgeschätzt werden (Abbildung 2):

Das Spektrum von 226,6 Kelvin liegt unterhalb des Spektrums von 300K, das Spektrum von 464 Kelvin knapp unterhalb von 500K. Und das Spektrum von 736,6 Kelvin liegt unterhalb vom 1000K-Spektrum. Damit aber liegt das Maximum der gemessenen Venustemperatur in einem Bereich, in dem deren solar indiziertes Schwarzkörperspektrum von 226,6 Kelvin bereits auf null geht. Wo soll nun also die erforderliche spezifische Strahlungsleistung für die gemessene Temperatur von 464°C herkommen? Es gibt hier doch überhaupt keine spektrale Überschneidung und damit keine primäre spezifische solare Strahlungsleistung, die zum Strahlungsmaximum der gemessenen Venustemperatur beitragen könnte.

Nach den Gesetzen der Thermodynamik (kein Perpetuum Mobile der 1. und 2. Art) ist daher die gemessene Venustemperatur nicht mehr durch die Sonneneinstrahlung zu erklären, sondern muss andere Ursachen haben. Denn die erforderliche 6-fache spezifische Strahlungsleistung für die gemessene Venustemperatur gegenüber der Solarkonstante muss ja irgendwo herkommen/erzeugt werden. Nachfolgend stelle ich spontan drei Lösungen zur Diskussion:

  1. Die NASA hat die Skalen für „Grad Celsius“ und „Kelvin“ vertauscht.
  2. Die HS der Thermodynamik sind falsch, und damit auch mein hemisphärisches S-B-Modell.
  3. Es existiert auf der Venus ein CO2-Treibhauseffekt von etwa 510 Grad.

Alle drei Lösungen fallen aus:

  1. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sich die NASA bei der Temperaturskala (°C/K) über Jahre hinweg geirrt haben könnte. (=> 1=unwahr)
  2. Weiterhin wäre es physikalisch völlig absurd, wenn auf der Venus die Hauptsätze der Thermodynamik nicht gelten würden. (=> 2=unwahr)
  3. Und ein sich selbst erhaltender Treibhauseffekt von etwa 510 Grad auf der Venus wäre ohne die zusätzliche Zufuhr einer etwa sechsfach größeren spezifischen Strahlungsleistung als die Solarkonstante physikalisch unmöglich, sonst hätten wir alle inzwischen völlig brennstoff-freie CO2-Öfen – und Herr Putin das Nachsehen…. (=> 3=unwahr)

Wikipedia sagt nun über die Venus-Oberfläche, Zitat: „Der Boden der Venus ist ständig grauglühend, für das menschliche Auge wäre das aber nur während der Nacht und nur schwach wahrnehmbar. Aufgrund der sehr hohen Temperaturen gibt es keine Gewässer. Das Relief wird hauptsächlich von sanft gewellten Ebenen beherrscht…“

Und, ebenfalls nach Wikipedia, hat die „farblose Grauglut“ eine Temperatur von etwa 400°C und ist nur im Dunkeln wahrnehmbar; bei 525°C beginnt dann die sichtbare Rotglut. Für die durchschnittlich gemessene Oberflächentemperatur von 464°C besteht zwischen beiden also ausreichend unsichtbarer Spielraum; Lavaausbrüche können mit 650°C bis 1260°C sogar noch wesentlich heißer ausfallen.

Mit der heißen Venus-Oberfläche haben wir also die Quelle für die hohen Temperaturen gefunden.

Nach den Hauptsätzen der Thermodynamik kann eine Erwärmung der Oberfläche durch eine heiße Atmosphäre ausgeschlossen werden, weil es sich dabei um ein Perpetuum Mobile handeln würde. Eine adiabatisch erhitzte Venusatmosphäre könnte nämlich ihre Wärme nicht an die Oberfläche abgeben und gleichzeitig aufgrund ihrer hohen Temperatur und geringeren Dichte erneut in der Troposphäre aufsteigen. Um es barrierefrei auszudrücken, man kann entweder die Kuh schlachten oder ihre Milch trinken – aber nicht beides gleichzeitig. Vielmehr würde sich in der bodennahen Atmosphäre sofort eine kältere (und damit dichtere) Sperrschicht ausbilden, die einen solchen Prozess blockieren würde.

Abbildung 3: Der Temperatur- und Druckverlauf in der Venus-Atmosphäre
Quelle Wikipedia: Venusatmosphere.svg, Alexparent derivative work: Anaximander, gemeinfrei

Abbildung 3 macht deutlich, dass die Hitze direkt von der Venus-Oberfläche kommt:

Wie Abbildung 3 verdeutlicht, hat die Venustemperatur also gar nichts mit der hemisphärischen solaren Einstrahlung zu tun. Vielmehr ruht die Venus-Atmosphäre auf der heißen Planetenoberfläche wie auf einer heißen Herdplatte und bezieht die notwendige Energie für die gemessenen Temperaturen von dort wie ein brodelnder Topf.

Ein CO2-Treibhauseffekt von etwa 510 Grad ist daher auf der Venus mit Sicherheit auszuschließen.

Und damit wäre auch der fehlende Temperaturunterschied (NASA) auf der Venus zwischen der Tag- und Nachtseite (Tageslänge = 243 Erdentage) geklärt, denn der heißen Venusoberfläche ist die Tageszeit ziemlich egal, und die Sonne spielt bei einer Albedo von 0,77 praktisch keine Rolle für die Temperaturgenese. Anders ist es bei der Abkühlung. Hier scheint die solare Einstrahlung in Summe auszureichen, um die Abkühlung der Venus soweit zu reduzieren, dass diese über den bisherigen Beobachtungszeitraum hinweg nicht auffällig niedriger geworden ist.

Ganz anders sieht beispielsweise die (mond-)tägliche Schwankungsbreite auf unserem erkalteten Erd-Mond mit einer Tageslänge von etwa 29,5 Erdentagen aus. In der, gegenüber der Venusnacht, wesentlich kürzeren Mondnacht kühlt die Mondoberfläche nämlich auf bis zu -200°C ab, entsprechend einem S-B-Äquivalent von etwa 2W/m². Auf unserem Mond ist daher die solare Einstrahlung entscheidend für die Temperaturgenese:

https://eike.institute/wp-content/uploads/2017/06/Abbildung-5-Apollo-15-EIKE-uw-640x415.pngAbbildung 4: Oberflächentemperatur auf dem Mond (aus meinem EIKE-Artikel „Beweist die Temperatur des Mondes den hemisphaerischen Stefan-Boltzmann-Ansatz?
Blau:
Die gemessene Temperatur am Landeplatz von Apollo 15 (@ 26°7′55,99″ N 3°38′1,9″ E)
Original aus einem Artikel auf EIKEPrimärquelle WUWT (W. Eschenbach)
Rot: Hemisphärisch ohne Ekliptik berechnete Temperatur am Landeplatz von Apollo 15 durch die Sonneneinstrahlung (U. Weber)
Eckwerte der Berechnung: Solarkonstante=1.367 [W/m²], Albedo=0,11, maximal temperaturwirksame Solarstrahlung bei 26,125° geogr. Breite=1.092 [W/m²]

Das hemisphärisch berechnete S-B-Temperaturäquivalent liefert lediglich für die sonnenbeschienene Tagseite des Mondes korrekte Ergebnisse, die Temperaturen auf der Nachseite des Mondes ergeben aufgrund der bei diesem Modell fehlenden Sonneneinstrahlung und Wärmespeicherung grundsätzlich 0 Kelvin. Williams et al. (2017) stützen nun aber ausdrücklich diesen hemisphärischen S-B-Ansatz für die Tagseite des Mondes, Zitat mit Hervorhebungen:

The lunar regolith is highly insulating due to its low density and thermal conductivity (Linsky, 1966, Cremers and Birkebak, 1971, Keihm and Langseth, 1973) and therefore heat flow into the subsurface during the day is small compared to the incident solar flux (Vasavada et al., 1999, 2012). Daytime temperatures can therefore be approximated from the balance of incoming solar flux and outgoing thermal emission: …”

Der Google-Übersetzer: „Der Mondregolith ist aufgrund seiner geringen Dichte und Wärmeleitfähigkeit hochisolierend (Linsky, 1966, Cremers und Birkebak, 1971, Keihm und Langseth, 1973) und daher ist der Wärmefluss in den Untergrund während des Tages im Vergleich zum einfallenden Sonnenfluss gering (Vasavada et al., 1999, 2012). Die Tagestemperaturen können daher aus dem Gleichgewicht des einfallenden Sonnenflusses und der ausgehenden Wärmeabgabe angenähert werden: …“

Abbildung 5: Durchschnittstemperatur für die Jahre 2000 – 2020 von Willis Eschenbach auf EIKE

Auf dem Erdmond – und auch auf unserer Erde – ist die Temperaturgenese also eindeutig exogen, nämlich von der Sonneneinstrahlung bestimmt, während sie dagegen auf der Venus endogen ist, d.h. die Temperatur wird von der eigenen heißen Oberfläche erzeugt. Unsere Erde besitzt nun glücklicherweise erhebliche Wärmespeicher in Form ihrer kombinierten Luft-Wasser-Heizung (Atmosphäre und Ozeane), die ein mondähnliches Absinken der Nachttemperaturen sicher verhindern. Nur zur Erinnerung nachfolgend die Durchschnittswerte der globalen Temperatur in Abbildung 5.

 

Die schwarz-weiße Linie in Abbildung 5 begrenzt den 18°C-Temperaturbereich um den Äquator, der sich weit hinaus über die Wendekreise erstreckt. Das Meer mit einer Durchschnittstemperatur von 17,7°C bedeckt ca. 2/3 der Erdoberfläche und wirkt im Verbund mit der Atmosphäre der Nachtabkühlung der Landmassen sehr erfolgreich entgegen.

Ein sogenannter „natürlicher atmosphärischer Treibhauseffekt“ ist eine klimawissenschaftliche Schimäre, die sich zwangsläufig aus einer fehlerhaften Faktor4-Tag=Nacht-Inversion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes herleitet.

Anhang: Auseinandersetzung mit dem konvektiv-adiabatischen Modell

Herr Dr.-Ing. Bernd Fleischmann hatte das konvektiv-adiabatische Model auf der 14. Internationalen EIKE-Klima- und Energiekonferenz (IKEK-14) am 12. und 13. November 2021 in Gera unter dem Titel „Die Berechnung absoluter Temperaturen mit dem konvektiv-adiabatischen Model“ vorgestellt. Aus der zugehörigen Foliensammlung habe ich nachfolgend einige Kernaussagen („kursiv“ dargestellt) zusammengetragen und kritisch diskutiert:

Generelle Aussage (Folie 12):Robinson und Catling (NASA Astrobiology Institute’s Virtual Planetary Laboratory) „Common 0.1 bar tropopause in thick atmospheres set by pressure-dependent infrared transparency” nature geoscience letters, 2013

In allen untersuchten Planeten (Erde, Titan, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) separiert die Tropopause eine Stratosphäre mit einem Temperaturprofil, das durch die Absorption der Sonnenstrahlung kontrolliert ist, von einer Region darunter, die durch Konvektion, Wetter und Wolken charakterisiert ist.

Mit dem Strahlungsgleichgewicht an der Wolkendecke und dem konvektiv-adiabatischen Modell können die Temperaturen unterhalb der Tropopause für alle Planeten berechnet werden.“

Für die Venus ergeben sich folgende Aussagen (Folien 13 und 15):

Die geschlossene Wolkendecke, die dichte Atmosphäre und die hohen Wolkengeschwindigkeiten von mehr als 350 km/h sorgen dafür, dass die Temperaturen sehr ausgeglichen sind. Wir verteilen also die eintreffende Sonnenstrahlung gleichmäßig über die Venus und ziehen die Reflexion (77 %) ab.“

WIDERSPRUCH 1: Auch Wolkengeschwindigkeiten von mehr als 350 km/h können den Energietransport durch Strahlung nicht zeitnah ausgleichen.

Ieff = Smax (1 – 0,77) ・ (1 – 0,01) ・ 0,98 / 4 = 145 W/m²

WIDERSPRUCH 2: Ieff leitet sich offensichtlich aus einem Faktor4-Tag=Nacht-Ansatz her. Entscheidend für die Temperatur ist aber die korrekte Berechnung der hemisphärisch einfallenden Sonnenstrahlung.

T1 = (Ieff /(ε σ))1/4 = 225 K

Um die Adiabatengleichung von Poisson anwenden zu können, benötigen wir den Isentropenexponenten γ der Venusatmosphäre. Bei 96,5 % CO2 und 3,5 % N2 ergibt sich ein Wert von γ = 1,3. Um Phasenübergange in der Atmosphäre zu berücksichtigen, verwenden wir den Korrekturfaktor k = 0,8 für den Exponenten, weil es die NASA seit Carl Sagan auch so macht.

T1/ T0 = (p1 / p0) k(γ-1)/γ

WIDERSPRUCH 3: Die konkreten Zahlenangaben zu p1 und p2 fehlen hier. Wenn wir als p1 einmal den weiter oben zitierten Wert von 0,1 bar für die Tropopause annehmen, fehlt trotzdem noch der Zahlenwert p0 für die Oberfläche. Erst später wird auf der Folie 17, „Temperatur der Venus mit Erdatmosphäre“, der Druck auf der Venusoberfläche mit 92 bar angegeben.

Jetzt haben wir alles, um T0 , die Temperatur auf der Venusoberfläche zu berechnen. Das Ergebnis:

T0 = 736 K = 463 °C

WIDERSPRUCH 4: Mit den rekonstruierten Werten für p1 und p2 ergibt sich für die Venus eine Oberflächentemperatur von 793 Kelvin. Es ist jedoch durchaus möglich, dass Dr.-Ing. Fleischmann mit einem abweichenden p1 und/oder p0 gerechnet haben könnte, weil beide dort nicht explizit angegeben worden sind.

Zitat aus Limaye et al. (2017) – Folie 14: „its [Venus’] atmosphere is heated from the top“,

die Venus-Atmosphäre wird von oben beheizt.

Das Gleiche gilt für alle anderen Planeten mit dichter Wolkendecke. “

WIDERSPRUCH 5: Eine konvektive „Deckenheizung“ für die erdähnlichen Planeten macht gravitativ überhaupt keinen Sinn, da ist eine Fußbodenheizung schon sehr viel konvektiver…

Und für die Erde sind folgende Aussagen belegt (Folien 20 bis 22):

Ieff = Smax ・ (1 – 0,04) ・ (1 – 0,02) ・ (1 – 0,06) / π = 383 W/m²

WIDERSPRUCH 6: Gleichgültig, ob der Devisor „Pi“ den Raumwinkel darstellen soll, oder ob es sich um einen Schreibfehler zulasten des „Faktors 4“ handelt, beides trifft nicht auf die hemisphärische solare Einstrahlung hier auf der Erde zu.

Die Wolken reflektieren etwa 34 % der Sonnenstrahlung (Messung des Deep Space Climate Observatory). Für die Absorption in den Wolken nehmen wir an, dass sie der gemessenen Emissivitat von 90 % entspricht („Ice water content vertical profiles of high-level clouds classification and impact on radiative fluxes, Feofilov et al. 2015), dann ist die Intensität

IWolken = 228 W/m2

T Wolken = (IWolken / (ε σ))1/4 = 252 K = -21 °C

TBoden = TWolken – hW dT/dh = 252 K + 5,8 ・ 8,4 K = 300 K = 27 °C

WIDERSPRUCH 7: Durch die Benutzung der beiden fremd vorgegebenen Werte für die Wolkenhöhe [hW] und den Gradienten [dT/dh] reicht bei dieser Berechnung eine einzige Temperatur, T1 oder T0 , völlig aus, um die jeweils andere Temperatur bestimmen zu können. Von der Erdoberfläche aus gerechnet kommt das hemisphärische S-B-Modell über die barometrische Höhenformel mit einem Gradienten von [-6,5°C/1000m] zu vergleichbaren Ergebnissen:

Das hemisphärische Modell berechnet den tagseitigen Temperaturdurchschnitt zu 15°C. Mit einem Gradienten von [-6,5°C/1000m] ergibt sich für die sogenannte Abstrahlungshöhe von ca. 5.000m:

15°C * 5.000m * (-6,5°C/1.000m) = -17,5°C

Und -18°C entsprechen der vorgeblichen globalen Abstrahlungstemperatur der Erde.

ERGO: Die Berechnungen für die Oberflächentemperaturen von Venus und Erde nach dem konvektiv-adiabatischen Modell leiten sich aus einer Art Faktor4-Tag=Nacht-Ansatz für die hemisphärische solare Einstrahlung her. Die Berechnungen für die Erde basieren auf der barometrischen Höhenformel; bestimmend für das rechnerische Ergebnis auf der Venusoberfläche ist ein frei gewählter Korrekturfaktor für den Exponenten, der einen bestimmenden Einfluss auf das Endergebnis ausübt. Willkürlich festgelegte Parameter können aber zu fehlerhaften Ergebnissen führen, oder auch umgekehrt ein gewünschtes Ergebnis erzeugen. Hierfür würde beim konvektiv-adiabatischen Modell für die Venus allein schon der Korrekturfaktor „k“ ausreichen, wie die nachfolgende Abbildung beweist:

Abbildung: Oberflächentemperatur T0 [K] als Funktion des Korrekturfaktors „k“

Eine Varianz des Korrekturfaktors „k“ zwischen 0,5 und 1,0 lässt die Oberflächentemperatur der Venus zwischen ca. 500 K und 1.100 K schwanken und steht damit in diametralem Gegensatz zu der vorgeblichen Rechengenauigkeit von einem Grad (Folie 15). Von daher reicht die Begründung für den benutzten Zahlenwert des entscheidenden Parameters von exakt „k=0,8“ nicht aus, nur, Zitat, „…weil es die NASA seit Carl Sagan auch so macht“. Es ist nämlich nicht auszuschließen, dass dieser Korrekturparameter durch ein gezieltes „Back-Engineering“ zustande gekommen sein könnte.

Der Mathematiker John von Neumann soll einmal gesagt haben, Zitat: „Mit vier freien Parametern zeichne ich einen Elefanten. Mit fünf freien Parametern lasse ich ihn mit dem Rüssel wackeln.“

Nach Wikipedia sagt Ockhams Rasiermesser vereinfacht Folgendes aus, Zitat: „

  1. Von mehreren möglichen hinreichenden Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
  2. Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt.

Das konvektiv-adiabatische Modell kann die Temperaturen der erdähnlichen Planeten offensichtlich nicht aus sich selbst heraus erklären, sondern benötigt reale Meßwerte (Luftdruck, Wolkenhöhe, Temperaturgradient) sowie einen nicht konkret begründeten Korrekturfaktor für die Kondensation. Darüber hinaus geht es von einem gravitativ unmöglichen konvektiven Antrieb „von oben“ aus. Meine hemisphärischen Berechnungen für die Erde kommen dagegen ohne jedwede Korrekturfaktoren aus und sind hier für die Tagseite und hier für die Nachtseite zu finden.