Westliche Oligarchen und Firmen wollen „Erneuerbare Energien“ – warum? Shellenberger spricht Klartext

von AR Göhring

Unsere Berichterstattung zur Förderung europäischer Klima-NGOs durch russische Stellen hat viel Widerspruch hervorgerufen. Ein Argument: Die Klimahysterie wird hauptsächlich von westlichen Interessensgruppen befeuert. Das stimmt natürlich – Jeff Bezos läßt grüßen.

Ein Leser wies darauf hin, daß der Amazon-Gründer Jeff Bezos, im Wechsel mit Bill Gates und Elon Musk, immer mal wieder reichster Mann der Welt, insgesamt zehn Milliarden Euro an Klimaschützer spenden will. 2020 hat er schon eine Tranche von fast 800 Millionen ausgezahlt an:

The Climate and Clean Energy Equity Fund,

ClimateWorks Foundation,

Dream Corps Green For All,

Eden Reforestation Projects,

Energy Foundation,

Environmental Defense Fund,

The Hive Fund for Climate and Gender Justice,

Natural Resources Defense Council,

The Nature Conservancy, NDN Collective,

Rocky Mountain Institute,

Salk Institute for Biological Studies,

The Solutions Project,

Union of Concerned Scientists,

World Resources Institute,

World Wildlife Fund

Es gab sofort Kritik, weil die Hypermilliardäre um Bezos durch Spenden Steuern sparen und somit nicht wirklich viel verlieren – aber dem grünen Staat Möglichkeiten nehmen, selber NGOs etc. zu päppeln. Kritik hingegen, daß eigennützige Panikmacher mit seltsam verwischter Agenda („Hive-Fond für Klima- und Geschlechter-Gerechtigkeit“(??)) lobbysiert werden, gab es natürlich nicht.

Wenn Bezos also berühmte Naturschutzorganisationen fördert, ohne wirklich viel zu zahlen (die Finanzexperten unter den Lesern werden das US-Steuersystem besser kennen), hat er immerhin gute PR erzeugt, die er beim eher schlechten Ruf von Amazon gebrauchen kann. Der Name des Internetkaufhauses bedeutet ja immerhin, daß Bezos sein Unternehmen so dominant ausbauen will, daß es präsent ist wie das Amazonas-Flußsystem im äquatorialen Brasilien. Daß der Hypermilliardär durch die Coronapolitik rund 70 Milliarden zusätzlich verdient haben soll, also durch massiv vermehrten Lieferverkehr (CO2!), erfordert regelrecht gute Klimanachrichten.

Bezos & Co. sind aber nur die gut sichtbare Spitze des Eisbergs, wie Michael Shellenberger im Gespräch mit Axel Bojanowski in der Welt gerade betont. Da das neue Buch des Wahl-Kaliforniers gerade auf deutsch erschien, gab es eine regelrechte Interview- und Artikelwelle mit dem altgedienten Klimaaktivisten (alt ist relativ – Shellenberger ist erst 50 und war nicht dabei, als die Eiserne Lady Margaret Thatcher die Atemgastheorie im Westen salonfähig machte).

Auch wenn Shellenberger weiterhin von einer Heißzeitkatastrophe via Kohlen-zwei-Sauerstoff ausgeht, fordert er – argumentativ genau wie MT damals – dringend Kernkraftwerke und benennt die wahren Gründe für den Ausbau der „Erneuerbaren Energieträger“. Zitat:

Kernkraft löst viele Probleme auf einen Schlag, das paßt vielen nicht. Kernkraft dient vor allem der Gesellschaft und nicht einzelnen Firmen, es werden nur wenige Kraftwerke gebraucht. Anlagen für Wind- und Sonnenenergie hingegen werden in sehr großer Zahl benötigt, sie bieten ein großes Profitpotenzial für zahlreiche Unternehmen, entsprechend einflussreich ist ihre Lobby.
Kernkraft macht auch staatliche Eingriffe nahezu überflüssig, das mindert ihrer Attraktivität für Politiker. Kernkraft braucht keinen Platz, schont also im Gegensatz zu Windkraft und Solarenergie die Umwelt. Sie ist klimafreundlich und sicher.

Der erste Punkt ist aus der westdeutschen Kernkraftpolitik von Anfang der 1960er bekannt: Konzerne wie AEG oder Siemens waren nicht gerade Feuer und Flamme für die Errichtung der ersten Kernmeiler. Fähige Politiker wie Adenauer und Strauß mußten mit Subventionen nachhelfen, damit die Manager bereit waren, die sehr teuren Reaktoren zu bauen. Ansonsten hätten die sich erst langsam armortisierenden Meiler erst mal ein Loch in die Bilanz gerissen, was dem gerade amtierenden Vorstandsvorsitzenden nicht gepaßt hätte, da er schon aus biologischen Gründen die Gewinnphase nicht hätte erleben können, zumindest nicht als Verantwortlicher.

Da die CDU-CSUler damals, neben ein paar Schmiergeldgeschäften, rational im Sinne des Gemeinwesens handelten, wollten sie die Kernkraftwerke unbedingt, weil sie wußten, daß nach dem teuren Bau der Strompreis unschlagbar billig sein würde. Grund: Jahrzehnte laufende KKW haben einen einzigartig hohen Erntefaktor und eine schöne Leistungsdichte. Zudem ist man mit Kernmeilern weitgehend von Lieferanten unabhängig, da man nur alle paar Jahre etwas Plutonium oder Uran kaufen muß. Die Sicherheit der alten Leichtwasserreaktoren ist ein anderes Kapitel – aber die Verhältnisse in Westdeutschland waren andere als in der Sowjetunion oder an der japanischen Küste. Deswegen waren die in den Medien in den 80ern bis 1995 gern und häufig berichteten „Störfälle“ meist vom Kaliber einer im Hof umgefallenen Leiter oder einer verstopften Toilette.

Die medial geförderte Atomhysterie, wegen der sich sogar Leute umbrachten, sorgte erneut für Unmut bei den Elektronikkonzernen, weil die KKW für „10% vom Gewinn, aber 90% des Ärgers“ sorgten. Da kann man sich vorstellen, daß die Manager lieber 30.000 ineffiziente Vogelschredder hinstellen, weil dann die denkfaulen und desorientierten Umweltschützer die Klappe halten, und das Steuergeld trotzdem fließt.

Auf den widersprüchlichen Kampf für EE bezieht sich Bojanowskis nächste Frage. Shellenbergers knallharte Antwort:

Drei Gründe: Geld, Einfluß und Religionsersatz. (…) Die Erneuerbare-Energie-Industrie und ihnen nahestehende Stiftungen pumpen hohe Beträge in den Umweltaktivismus, weil der sich auszahlt für die Konzerne.
Auch Banken profitieren außerordentlich vom Finanzierungsgeschäft der Energiewende.

Nun dürfte jedem Zweifler klar werden, wie beliebt der Mann in der kalifornischen Weltretter-Szene ist. Sein Kollege Michael Moore, früher der Star der linken Dokumentarfilmerszene, wurde zünftig gecancelt, als sein letzter Film über das Klima-Armageddon der Argumentation Shellenbergers folgte.

Es wird immer besser, bei diesen Sätzen dürften Aktivisten so richtig die Krise kriegen:

Umwelt-Apokalypse sichert Aufmerksamkeit. Wer sich dem Themaverschreibt, findet Beachtung, gewinnt damit an Einfluß. Das gilt für Aktivisten, Journalisten und besonders für die Politik: Für den Klimaschutz einzutreten, zahlt sich aus, weil damit vorgeblich universelle Interessen verteidigt werden, auch wenn andere Interessendahinterstehen.
Wenn beispielsweise linke „Degrowth“* -Gruppen Politik gegen Wirtschaftswachstum propagieren, bedienen sie sich meist bei Umweltthemen. Das ist besonders skurril, weil Daten zeigen, daß reiche Länder die Umwelt besser schützen als arme.

Wir müssen den Mann unbedingt einmal für die Klimaschau oder unsere Konferenz anfragen. Ein Auftritt bei EIKE wäre nach dem Welt-Interview für Shellenberger auch nicht mehr wirklich schädlich, weil die Klarheit seiner Analyse bereits den maximal denkbaren Haß der Profiteure hervorgerufen hat. Mehr dürfte nicht gehen.

Weil’s so schön ist, noch ein Zitat:

Die Säkularisierung der westlichen Welt hat eine Lücke hinterlassen für „neue Götter“, wie Nietzsche es nannte. Es besteht zweifellos eine Sehnsucht nach religionsartiger Sinnstiftung, und der Klimawandel bietet alle Voraussetzungen dafür: von der Apokalypse über Schuld, Sünde und Sühne bis zum Essensfetisch.

Man kann zwar darüber streiten, ob tatsächlich so viele Menschen geborene Gläubige sind, die auf jeden transzendentalen Input reagieren. Nicht wenige Priester und Laien der christlichen Kirchen waren früher auch nicht besonders fromm, wußten aber die Finanz- und Machtmöglichkeiten organisierter und disziplinierter Gruppen zu schätzen. Insofern darf es uns heute nicht wundern, daß auch die FFF-Klimabewegung Ungeheuer in Form eiskalter Karrieristen gebiert, die durch ihr eigenes „unfrommes“ Verhalten wie Langstrecken-Vielfliegerei deutlich machen, daß ihnen das Dogma der Bewegung herzlich egal ist. Daß den Gläubigen wiederum dieses Verhalten herzlich egal ist, zeigt, daß generell „handfeste“ Interessen dominieren. Wehe dem, der es ausspricht!

*(https://www.degrowth.info/de/degrowth-de)




Die ESG-Bewegung ist noch gefährlicher als man denkt

Bette Grande

Die Gedanken, die hinter der ESG-Bewegung (Environmental, Social and Governance) stehen, gibt es schon seit geraumer Zeit. Bis vor kurzem blieben sie jedoch weitgehend dem Blickfeld der Öffentlichkeit verborgen.

Was ist also das Ziel der ESG-Bewegung? Die ersten ESG-Bemühungen zielten auf fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl und Erdgas) ab, um unsere Wirtschaft zu dekarbonisieren und auf „saubere“ Energie umzustellen.

Doch was ist, wenn der Übergang mehr umfasst? Was, wenn es um mehr als Energie geht? Schließlich geht es bei dem „E“ in ESG um mehr als nur um „Umwelt“. Themen wie Landnutzung und landwirtschaftliche Produktion müssen im Hinblick auf das Klimarisiko bewertet werden. Was wäre, wenn der von den ESG-Befürwortern angestrebte Wandel auch die Produktion und den Verbrauch von Nahrungsmitteln, den Bergbau und die Holzindustrie umfasst? Und das ist nur das „E“ in ESG.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der von den ESG-Befürwortern angestrebte Wandel weit über die Energiequelle hinausgeht und in Wahrheit wenig, wenn überhaupt etwas, mit der Umwelt zu tun hat. Der von den ESG-Befürwortern angestrebte Wandel zielt darauf ab, unsere Gesellschaft nach den Vorstellungen unserer utopischen Vordenker umzugestalten.

Die meisten großen globalen Unternehmen, Zentralbanken und Wall-Street-Investmentfirmen sind sich einig in ihrer Unterstützung von ESG und NetZero 2050. Die Biden-Regierung hat durch zahlreiche Durchführungsverordnungen alle Bundesbehörden angewiesen, ESG-Ziele, -Politiken und -Vorschriften zu entwickeln. Diese unheilige Allianz kontrolliert fast jeden Sektor unserer Wirtschaft. Und wenn Sie dachten, das „E“ in ESG sei schon schlimm, dann warten Sie mal, bis wir zu dem „S“ kommen.

Selbst ein zufälliger Beobachter der Nachrichten der letzten Jahre hat gesehen, dass die Dinge, die die Grundlage unserer Gesellschaft bilden, angegriffen werden. Die Familie, das Elternrecht, die öffentliche Bildung, die Verfassung, der freie Markt, die Redefreiheit, die Versammlungsfreiheit, der Mann, die Frau, alles.

Das bringt uns zu Disney. Wenn Sie nicht glauben, dass es das Ziel der ESG ist, unsere Gesellschaft, unsere individuellen Rechte und Freiheiten grundlegend zu verändern, wie erklären Sie dann die jüngsten Aktionen von Disney? Zum Beispiel hat Disney vor kurzem die Begrüßung „Ladies and Gentlemen, Boys and Girls“ im Magic Kingdom* abgeschafft, um die Inklusion zu fördern. Vielfalt und Inklusivität sind sehr wichtig für das „S“ der ESG. Wer kann schon gegen Vielfalt und Inklusivität argumentieren? Das Tückische an den ESG ist, dass sich der Übergang auch auf die Bedeutung und die Absicht von Wörtern bezieht.

[*“Magic Kingdom“ ist im Disney-Vergnügungspark in Orlando, Florida, die Selbstbezeichnung desselben. Ich war Anfang der 1980er Jahre selbst dort. Es ist ähnlich dem „Skyline Park“ in Bad Wörishofen im Allgäu oder dem „Heidepark Soltau“, nur mit noch etwas mehr Brimborium. A. d. Übers.]

Disneys „Wandel“ begann viel früher und geht viel tiefer, wie die jüngsten Videos und Erklärungen zeigen. Ich bin damit aufgewachsen, sonntagabends Walt Disney zu sehen. Ja, so alt bin ich. Und ich muss mich fragen, wie es zu diesem Punkt mit einer so ikonischen Marke kommen konnte. Wann hat der Zauber das Königreich verlassen? Und warum?

In einem kürzlich erschienenen Artikel im Washington Examiner wies Vivek Ramaswamy, Autor des Bestsellers „Woke, Inc.“, auf die Rolle hin, die die drei größten Disney-Aktionäre bei der Auslösung des Kampfes um das Gesetz über die elterlichen Rechte im Bildungswesen in Florida gespielt haben könnten. Wer sind die drei größten Aktionäre von Disney? BlackRock, Vanguard und State Street – kommen Ihnen diese Namen bekannt vor? Zusammen besitzen diese drei Firmen 15,3 Prozent der Disney-Aktien. Bei einem börsennotierten Unternehmen ist das eine ganze Menge.

Sie brauchen einen Beweis. Die Nachricht, dass Elon Musk einen Anteil von 9,2 Prozent an Twitter erworben hat und damit zum größten Einzelaktionär des Unternehmens aufgestiegen ist, wurde viel beachtet. Herrn Musk wurde sogar ein Sitz im Vorstand von Twitter angeboten. Ja, Aktionäre, die 15 % Ihrer Aktien besitzen, haben Ihre Aufmerksamkeit.

Sie mögen die Behauptung von Herrn Ramaswamy in Frage stellen, aber sie steht im Einklang mit der ESG-Bewegung. Der Direktor von BlackRock Larry Fink sagte: „Die Verhaltensweisen müssen sich ändern, und das ist eine Sache, die wir von den Unternehmen verlangen: Sie müssen Verhaltensweisen erzwingen, und bei BlackRock erzwingen wir Verhaltensweisen.“

Wenn BlackRock und die anderen ESG-Macher darauf aus sind, Verhaltensweisen zu erzwingen, glauben Sie dann, dass sie einfach nur zugesehen haben, wie Disney im vergangenen Jahr seine Bemühungen eingestellt hat, bevor sie sich gegen die Gesetzgebung in Florida engagierten? Oder ist es wahrscheinlicher, dass es ein oder zwei Telefonate gab? Wie jeder CEO eines börsennotierten Unternehmens bestätigen kann, muss man diesen Anruf entgegennehmen. Das Vorgehen von Disney zeigt, dass diese großen Finanzinstitute zwar nicht auf diese Entscheidungen drängten, aber sie waren auch nicht dagegen.

Nun werden Sie sich vielleicht fragen, warum BlackRock und andere Wall Street-Firmen sich in soziale Fragen, Elternrechte und öffentliche Bildung einmischen sollten. Es wird Sie nicht überraschen, wenn Sie ihre Websites besuchen und in ihren eigenen Worten über ihre Politik und Initiativen lesen. Es steht alles da, und es ist an der Zeit, dies sehr ernst zu nehmen.

Ein weiterer Beweis dafür ist eine kürzlich erschienene Kolumne im Politico-Newsletter „The Long Game“, in der die jüngsten Bemühungen der SOC Investment-Gruppe um Aktionärsaktivismus erörtert werden, die von Unternehmen eine Prüfung der Bürgerrechte mit Schwerpunkt auf sozialer Gerechtigkeit und verwandten Themen verlangen. Mit Unternehmen wie BlackRock, Citigroup und Apple, die sich bereit erklärt haben, die Audits durchzuführen, haben sie einigen Erfolg. Da ist wieder dieses BlackRock.

Auf den ersten Blick kann es schwierig sein, die Absicht und das Ergebnis dieser Aktionärs-Bemühungen zu verstehen. Einerseits könnte dies die Rechenschaftspflicht für Gelder verbessern, die öffentliche Unternehmen für populäre Zwecke gespendet haben. Andererseits können die Prüfungsergebnisse dazu benutzt werden, Ideologie in börsennotierten Unternehmen zu verbreiten. Was ist angesichts dessen, was wir sehen, wahrscheinlicher?

Eines wissen wir jedoch: Wenn die ESG-Bewegung an Schwung gewinnt, werden große Unternehmen das Werkzeug sein, um „Verhaltensweisen zu erzwingen“ und den Wandel unserer Gesellschaft zu vollenden. Die Aktionäre dieser öffentlichen Unternehmen müssen einbezogen und aufgeklärt werden. Ich möchte hinzufügen, dass Blackrock, Vanguard und State Street nicht die eigentlichen Aktionäre von Disney sind. Die wahren Eigentümer sind die Teilnehmer an staatlichen Pensionsplänen, 401(k)s und Einzelanleger, die diese Geldverwaltungsfirmen beauftragen, mit ihrem Geld Aktien zu kaufen, zu halten und abzustimmen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Große Unternehmen werden von Finanzinstituten dazu gedrängt, ESG-Strategien einzuführen, mit denen Sie vielleicht nicht einverstanden sind oder die Ihren Werten und Überzeugungen zuwiderlaufen, und sie verwenden dafür weitgehend Ihr Geld.

Mehrere Staaten unternehmen Schritte, um die Stimmrechte im Rahmen staatlicher Pensionspläne und anderer staatlicher Fonds auszuüben. Diese politischen Entscheidungsträger und staatlichen Finanzbeamten sollten in ihren Bemühungen unterstützt werden, denn sie sehen sich enormen Widerständen ausgesetzt. Man wirft ihnen vor, sich in den freien Markt einzumischen“, aber die Idee des freien Marktes ist nicht mehr so unschuldig wie Disney.

Wie schlimm ist die ESG-Bewegung? Beurteilen Sie einen Baum nach seinen Früchten.

Autorin: Bette Grande is a State Government Relations Manager at The Heartland Institute. Prior to coming to Heartland, she served as a North Dakota state representative from 1996–2014, representing the 41st district.

Link: https://humanevents.com/2022/04/12/the-esg-movement-is-even-worse-than-you-think/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Ein weiteres Kapitel im Klima-Krieg gegen Demokratie und Wohlstand

Peter Murphy

Im vergangenen Monat hat die Biden-Regierung das neueste Kapitel in ihrem Klimakrieg gegen die Demokratie und den Lebensstandard der Amerikaner aufgeschlagen. Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) schlug eine Reihe neuer Vorschriften für börsennotierte Unternehmen vor, die „Klima-bezogene Risiken“ und Auswirkungen, die Treibhausgas-Emissionen jedes Unternehmens und eine Fülle anderer kostspieliger Compliance-Vorschriften offenlegen müssen.

Der Zweck der neuen Vorschriften zu „Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsfragen“ (ESG) ist nicht gerade subtil. Die SEC erklärt, dass es darum geht, „den Fokus und das Vertrauen der Anleger in die Offenlegung von Klima- und ESG-Belangen und in Investitionen zu stärken“. Die Durchsetzungsabteilung der SEC versprach auch „den Einsatz von hochentwickelten Datenanalysen, um Informationen über Unternehmen hinweg zu analysieren und zu bewerten, um potenzielle Verstöße zu identifizieren.“

Der amerikanische Kapitalismus und die Freiheit, die durch den Reichtum an fossilen Brennstoffen genährt werden, haben vielen Millionen Amerikanern Wohlstand gebracht und die größte Mittelschicht der Welt hervorgebracht. Sie wurden von Joe Bidens Armee von Bürokraten und Klimabefürwortern angegriffen. Dieses aktuelle Beispiel wird den privaten Sektor dazu zwingen, die Ressourcen dorthin zu lenken, wo die Regierung es verlangt. Um die Sache zu verdeutlichen, verspricht die SEC, Unternehmen zu durchkämmen und auf der Suche nach Verstößen und Abtrünnigen gegen ihre Klimaauflagen aufzuspüren.

Pünktlich zu den Maßnahmen der Biden-Administration kommen die verwöhnten Vorstadt-Möchtegern-Gutmenschen aus der Klasse der leichtgläubigen Demonstranten und fordern, dass Banken und Finanzinstitute sich von Öl-, Gas- und Kohleunternehmen trennen.

Amerika ist auf dem besten Weg zu einem „Kapitalismus“ nach chinesischem Vorbild.

Der erste Schritt in Bidens Todesmarsch für die traditionelle Energieindustrie begann am Tag der Amtseinführung, als er die Keystone XL-Pipeline stoppte und begann, die Ölpacht auf Bundesland einzuschränken. Die Benzinpreise begannen natürlich stetig zu steigen, was ja auch der Sinn der Sache war, trotz der lächerlichen Dementis des Präsidenten und seiner bezahlten Sprachrohre.

Im Mai 2021 erließ Biden eine Durchführungsverordnung, in der er die Bundesbehörden aufforderte, die Finanzindustrie auf „klimabedingte finanzielle Risiken“ zu prüfen mit dem Ziel, die Energieunternehmen zu entlasten. Das Committee for a Constructive Tomorrow (CFACT) hat meinen Bericht über die unheilvollen Auswirkungen dieser Anordnung veröffentlicht, die sich nicht nur in höheren Lebenshaltungskosten, sondern auch in den Freiheiten, die wir als Amerikaner genießen, zerschlagen.

Im Einklang mit dieser Anordnung sind die SEC-Vorschriften die neueste undemokratische und unehrliche Klimapolitik, die den Amerikanern aufgezwungen wird. Weder der amerikanische Wähler noch seine Vertreter im Kongress haben dafür gestimmt. Wie US-Senator Pat Toomey (R-Pa.) erklärte, hat der Kongress nie dafür gestimmt, der SEC die Befugnis zu erteilen, Unternehmen auf der Grundlage angeblicher Klimarisiken zu regulieren.

Biden und seiner „Klimaille“ geht es nur darum, die Preise für Öl, Kohle und Erdgas zu erhöhen, um die Amerikaner zu anderen teuren Energiequellen zu zwingen, von denen sie behaupten, sie seien besser für den Planeten, ganz gleich, wie abwegig sie sind. Dementsprechend sind diese jüngsten Auflagen für den privaten Sektor ein weiterer Nagel im Sarg der amerikanischen Industrie für fossile Brennstoffe, der die Hirngespinste der Klimaschützer von Windmühlen, Sonnenkollektoren und Elektrobatterien in Amerika beschleunigen soll.

Der Plan von Biden zur Erhöhung der Energiepreise funktionierte schon lange vor dem Krieg in der Ukraine. Was die Klimagenies der Regierung übersehen haben, ist die wirtschaftliche Realität, nämlich dass Energiepreis-Erhöhungen nie isoliert auftreten. Vielmehr wirken sie sich auf alle anderen Bereiche aus, einschließlich der Verteuerung von Lebensmitteln, Reisen, Versorgungsleistungen, Transport, Miete, Kleidung und so weiter.

Die von mir vorhergesagte schlimmste Inflation seit 40 Jahren bedroht nun die Klima-Agenda selbst und das politische Schicksal ihrer Initiatoren, angefangen bei Biden. Ihre Antwort ist nicht, sich zurückzuziehen oder zu bremsen. Stattdessen gibt es drei Möglichkeiten: 1) dem russischen Tyrannen Wladimir Putin die Schuld für die Invasion in der Ukraine geben; 2) feindliche Länder anflehen, mehr Öl zu pumpen, anstatt Amerikas eigene Energieressourcen zu nutzen, was ihren Klima-Betrug bestätigt; und 3) die Wirtschaft für „Preiswucher“ verantwortlich machen, was sie irgendwie nie getan haben, bevor Biden Präsident wurde.

Womit wir wieder bei den Klimavorschriften der SEC wären. Großkonzerne, die mit den staatlichen Regulierungsbehörden unter einer Decke stecken, stören sich nicht an derartigen Eingriffen, da sie aufgrund ihrer Größe in der Lage sind, die Kosten zu tragen, während ihre weniger begünstigten Konkurrenten und kleinere Unternehmen verdrängt werden. Dies gilt in diesem Fall besonders für Unternehmen, die Solarzellen, Windturbinen und Batterien für Elektrofahrzeuge herstellen oder verkaufen. Sie alle profitieren davon, dass die Regierung zwangsweise private Investitionen zu ihnen und weg von den Herstellern fossiler Brennstoffe lenkt.

Wenn börsennotierte Unternehmen gezwungen werden, ihre Auswirkungen auf das Klima zu untersuchen, läuft das auf ein absurdes Ratespiel und eine unaufhaltsame Abkehr von Energieunternehmen, die Öl, Gas und Kohle produzieren, durch Banken und Investoren hinaus, die bereits im Gange ist. Die Investoren werden sich von solchen Unternehmen abwenden, die die Einhaltung der Vorschriften in ihren Portfolios gefährden. Unternehmen, die bei den Biden-Regulierern in Ungnade gefallen sind, werden ihrerseits weniger heimische Energie produzieren, die Inflation für jeden Amerikaner verschärfen und mehr Aktivitäten nach Übersee verlagern, was zu weniger amerikanischen Arbeitsplätzen führt.

Diese neuen SEC-Vorschriften sind der jüngste Schritt in Bidens klimapolitischem Krieg gegen die amerikanische Mittelschicht und die Armen – ein Krieg auf Geheiß der fanatischen Klimafinanz-Unterstützer seiner Partei, die davon besessen sind, traditionelle Energien zu vernichten.

Amerika, du wurdest gewarnt. Dieses heimliche Vorgehen der Regierung ist so undemokratisch wie nur möglich und kostet jeden nicht wohlhabenden Amerikaner ein Vermögen an Finanzen und Freiheit. Währenddessen wird der Klimawandel auf unserem Planeten nicht aufhören.

Peter Murphy is Senior Fellow at the Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT), a non-profit D.C.-based organization that promotes free-market and technological solutions to environment and energy issues. Originally published by American Greatness. Republished with permission.

Link: https://heartlanddailynews.com/2022/04/another-chapter-in-the-climate-war-against-democracy-and-prosperity/?

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass Amerika wie bei so Vielem auch hier der Vorreiter von Kommendem bei uns ist. A. d. Übers.

 




Bemühungen im Rahmen von „ESG“, die Welt von fossilen Brennstoffen zu befreien, werden die Menschheit ins Mittelalter zurückversetzen

Ronald Stein

Der Trend an der Wall Street geht heute zum ESG-Divestment (Environmental, Social, and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in Bezug auf fossile Brennstoffe. Sowohl Präsident Biden als auch die Vereinten Nationen unterstützen die Zusammenarbeit von Banken und Investment-Giganten, um die Wirtschaft und unsere Energie-Infrastruktur umzugestalten.

Eine von den Vereinten Nationen unterstützte und geförderte Gruppe, die Principals of Responsible Investment (PRI), meldet, dass 4.721 Unterzeichner aus mehr als 135 Ländern PRI beigetreten sind. Zusammen kontrollieren diese Unternehmen, Investoren und Vermögensverwaltungsfirmen ein Vermögen von mehr als 100 Billionen Dollar. Der PRI-Pakt unterstreicht die Bedeutung der Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekten (Environmental, Social, and Governance – ESG) und setzt Unternehmen unter Druck, ESG-Richtlinien umzusetzen.

Während die erneuerbaren Energieträger bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne weiterhin unterdurchschnittlich abschneiden, wird der unschuldige Nebenbuhler Erdöl, das nur selten zur Stromerzeugung genutzt wird, zusammen mit Kohle und Erdgas weiterhin zur Abschaffung gezwungen.

Es ist ein sehr gefährlicher Präzedenzfall, wenn man den Banken erlaubt, durch geheime Absprachen die Wirtschaft und den Lebensstil so umzugestalten, dass sie mit den Präferenzen der Banken und anderer Finanzinstitute übereinstimmen. Die Menschen haben nie dafür gestimmt, den Banken diese Art von Kontrolle über unsere Welt zu geben.

Den Bürgern die mehr als 6000 Produkte vorzuenthalten, die es vor 1900 nicht gab und die aus Erdölderivaten hergestellt werden, ist unmoralisch und verwerflich, da eine extreme Verknappung zu Milliarden von Todesfällen durch Krankheiten, Unterernährung und wetterbedingte Todesfälle führen wird.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Wie können es diese ESG-orientierten Banken und Investmentgiganten in den gesünderen und wohlhabenderen Ländern wagen, darauf zu bestehen, dass wir den künftigen Zugang der armen Länder zu fossilen Brennstoffen beschränken sollten? Billige, zuverlässige, zugängliche Energie und Produkte aus fossilen Brennstoffen sind lebensrettend und einer der besten Wege aus der Armut.

Die Dominoeffekte von Eingriffen in die Versorgungskette für fossile Brennstoffe sind Versorgungsengpässe und steigende Preise nicht nur für Strom, sondern auch für Tausende von Produkten, die aus Erdöl hergestellt werden.

Unbeabsichtigte Folgen der ESG-Raserei, die darauf abzielt, die Welt von der Nutzung von Erdöl zu befreien, wären die eingeschränkte Versorgung und/oder die Abschaffung von Produkten und Kraftstoffen, die aus Erdöl hergestellt werden:

● Asphalt für rund 65 Millionen Straßenkilometer in der Welt.

● Reifen für die 1,4 Milliarden Fahrzeuge auf der Welt.

● Düngemittel für die Ernährung von 8 Milliarden Menschen auf einer zunehmend ressourcenknappen und überfüllten Erde.

● Medizinisches Material, das hauptsächlich aus Erdölderivaten hergestellt wird.

● Mehr als 50.000 Flugzeuge für den militärischen, kommerziellen und privaten Flugverkehr, darunter auch Präsident Bidens Air Force One.

● Handelsschiffe mit mehr als 53.000 Schiffen, die Produkte in die ganze Welt transportieren

● Fahrzeuge, die größtenteils aus Kunststoff hergestellt werden.

● Windturbinen und Sonnenkollektoren, die aus Erdölderivaten hergestellt werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen würde einen Großteil der in den letzten Jahrhunderten erzielten Fortschritte zunichte machen. Die Erfindungen des Automobils, des Flugzeugs und die Nutzung von Erdöl in den frühen 1900er Jahren führten uns in die industrielle Revolution und zu den Siegen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die gesünderen und wohlhabenderen Länder von heute verfügen heute über mehr als 6000 Produkte, die es vor einigen hundert Jahren noch nicht gab und die alle aus Erdölderivaten hergestellt werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

In den letzten paar Jahrhunderten hat der Wohlstand in den wohlhabenderen und gesünderen Ländern, die fossile Brennstoffe nutzen, die Kindersterblichkeit gesenkt, die Lebenserwartung von 40 auf über 80 Jahre verlängert, es uns ermöglicht, uns mit Flugzeugen, Zügen, Schiffen und Fahrzeugen überall auf der Welt fortzubewegen, und gleichzeitig wetterbedingte Todesfälle praktisch eliminiert.

Ohne fossile Brennstoffe können wir uns heute leicht ein Bild davon machen, wie die Lebensweise in den ärmsten Ländern der Welt ohne die Tausenden von Produkten aus Erdölderivaten aussieht, wo jedes Jahr mehr als 11 Millionen Kinder sterben. Diese Todesfälle in den dekarbonisierten Entwicklungsländern sind auf vermeidbare Ursachen wie Durchfall, Malaria, Infektionen bei Neugeborenen, Lungenentzündungen, Frühgeburten oder Sauerstoffmangel bei der Geburt zurückzuführen, da viele Entwicklungsländer keinen oder nur einen minimalen Zugang zu den Produkten aus Erdölderivaten haben, die in den wohlhabenden und gesunden Ländern verwendet werden.

Ein komplexer Zielkonflikt, der mit den politischen Entscheidungen verbunden ist, zu schnell zu intermittierender Elektrizität aus Brisen und Sonnenschein überzugehen, besteht darin, dass der Verzicht auf fossile Brennstoffe mindestens 80 Prozent der Menschheit, d. h. mehr als 6 Milliarden Menschen, die von weniger als 10 Dollar pro Tag leben, den Zugang zu denselben Produkten verwehrt und/oder verzögert, von denen die wohlhabenden und gesunden Länder profitieren.

Während der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) voranschreitet, haben Banken und Investmentgiganten ein kurzes Gedächtnis für den Beitrag der Petrochemie zur Gesellschaft, die dafür verantwortlich war, dass die Weltbevölkerung in weniger als 200 Jahren von einer auf acht Milliarden Menschen anstieg. Bemühungen, die Nutzung von Erdöl einzustellen, könnten die größte Bedrohung für die Zivilisation sein, nicht der Klimawandel, und die Welt in eine Ära der garantierten extremen Knappheit (ESG) führen, wie wir sie in der dekarbonisierten Welt in den 1800er Jahren hatten.

Es ist an der Zeit, dass die Menschen von ihren Gesetzgebern Anti-ESG-Gesetze fordern und den Banken Einhalt gebieten, die sich zusammentun, um die Wirtschaft und den Lebensstil umzugestalten und den arbeitenden Menschen Knappheit und Inflation aufzuzwingen.

Ronald Stein is the founder of and ambassador for Energy & Infrastructure at PTS Advance.

Link: https://heartlanddailynews.com/2022/04/esg-efforts-to-rid-the-world-of-fossil-fuels-will-drive-humanity-back-to-medieval-times/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Was passiert, nachdem „grüne“ Energie gescheitert ist?

[Original: „What happens WHEN green Energy fails?“ Im Englischen gibt es den Unterschied zwischen „IF“ und „WHEN“. Ersteres könnte man besser mit „falls“ übersetzen, d. h. man weiß nicht, ob es so kommt oder nicht. „When“ bedeutet, dass das Ereignis unumstößlich ist und auf jeden Fall kommt. Genau davon geht der Autor dieses Beitrages aus. Über die Folgen kann man natürlich spekulieren, aber die Tatsache des Scheiterns als solche steht für den Autor fest. – A. d. Übers.]

H.Sterling Burnett

Überall auf der Welt tauchen Vorhersagen darüber auf, was passieren wird, wenn die grüne Energie scheitert, und es zeichnet kein schönes Bild der Zukunft.

Lektionen aus Kalifornien, Texas, Europa und Australien zeigen, dass die Welt verliert, wenn es der „Keep it in the Ground“-Bewegung gelingt, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu stoppen.

Im Jahr 2021 habe ich aus erster Hand erfahren, welche Gefahren die übermäßige Abhängigkeit von Wind- und Solarenergie birgt. Als in jenem Winter während einer extremen Kältewelle in weiten Teilen von Texas die Stromversorgung ausfiel, gab es zwar reichlich Schuldzuweisungen, doch der Ersatz zuverlässiger Kohlekraftwerke durch industrielle Windkraftanlagen im Westen des Bundesstaates trug den Löwenanteil der Schuld daran. Obwohl die Befürworter und Verfechter der Windenergie versuchten, das Versagen den Regulierungsbehörden und den Gaskraftwerken in die Schuhe zu schieben, führte der Mangel an Windenergie in einem kritischen Moment zum Zusammenbruch des Netzes. Der Anteil der Wind- und Solarenergie an der texanischen Stromversorgung liegt heute bei etwa 28 Prozent und ist fast ausschließlich auf die Politik und nicht auf die Marktnachfrage zurückzuführen.

Daten des Electric Reliability Council of Texas zeigten, dass fünf Tage vor dem Fallen der ersten Schneeflocke 58 Prozent des Stroms in Texas aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen wurden. Dann zogen Wolken auf, die Temperaturen sanken und die Winde kamen vorübergehend zum Erliegen, was dazu führte, dass mehr als die Hälfte der Wind- und Solarenergie innerhalb von drei Tagen vom Netz ging und während des Schneesturms nicht mehr zur Verfügung stand. Die Probleme verschlimmerten sich noch, als die Windturbinen einfroren und Schnee und Eis die Solarzellen bedeckten.

Da das kalifornische Stromnetz im Rahmen verschiedener Gesetze zur Bekämpfung des Klimawandels immer „grüner“ geworden ist, mussten sich die Kalifornier jeden Sommer an Stromausfälle und Spannungsabfälle gewöhnen. Da Wind- und Sonnenenergie Kohle, Erdgas und Kernkraft im Netz ersetzen und Strom anstelle von Erdgas zum Kochen, Heizen und zur Warmwasserbereitung steht. ist das System unzuverlässig geworden. Wenn die Kalifornier den Strom am dringendsten brauchen – im Sommer für die Klimaanlage, zum Aufladen der Elektrofahrzeuge, um an einem normalen Tag zur Arbeit oder zum Einkaufen zu kommen, oder um den saisonalen Waldbränden zu entkommen – fällt der Strom aus, und die Bewohner müssen im Dunkeln schmoren und hoffen, dass der Wind die Flammen nicht in ihre Richtung bläst.

Kalifornien zeichnet sich dadurch aus, dass es gleichzeitig die landesweit schlechteste Luftqualität, mit die höchsten Benzin- und Strompreise, die meiste aus erneuerbaren Quellen erzeugte Elektrizität und das unzuverlässigste Stromnetz hat. Letzteres ist kein Zufall. Es ist eine direkte Folge der kalifornischen Vorschriften zur Nutzung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie.

Auch Europa hat in den letzten Jahren unter Stromausfällen im Großhandel gelitten. Europa hat sich an die Spitze der erneuerbaren Energien gesetzt, was zu einem raschen Anstieg der Preise und zu Stromausfällen geführt hat.

Im vergangenen Jahr waren die Stromausfälle besonders akut. Wie Reuters und andere Medien berichteten, führten schwache Winde in ganz Europa im letzten Sommer dazu, dass industrielle Windkraftanlagen viel weniger Strom erzeugten als erwartet und benötigt wurde. Stromausfälle und Zwangsabschaltungen von Fabriken waren an der Tagesordnung.

In Großbritannien führten schwache oder nicht vorhandene Winde dazu, dass die Turbinen bis zum Herbst 2021 an mehr als 65 Tagen weniger als 10 Prozent der erwarteten Kapazität erzeugten, obwohl die Energieversorger und die Regierung versprochen hatten, dass die Windkraftanlagen an nicht mehr als sieben Tagen im Jahr weniger als 10 Prozent ihrer Nennkapazität erzeugen würden. Die Windenergie-Erzeugung ging in jenem Jahr um 20 Prozent zurück.

Dann kam der zweite Rückschlag. Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie ging im Spätsommer und Frühherbst stark zurück. Im Dezember bedeckten Schneestürme riesige Solaranlagen in England. Die industrielle Solarenergie lieferte im Dezember tagelang weniger als 2 Prozent des erwarteten Stroms.

Europa reagierte auf diese Probleme, indem es einige zuvor stillgelegte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nahm und auf mehr Erdgasimporte aus Russland setzte. Wir wissen, wie sich letzteres bewährt hat.

Ralph Schoellhammer, Assistenzprofessor für internationale Beziehungen an der Webster Vienna Private University in Wien, sagte zu Europas anhaltendem Energiedebakel gegenüber Newsweek: „Die derzeitige Energiewende in Europa ist wahrscheinlich der größte geopolitische Fehler seit dem Zweiten Weltkrieg, als fehlgeleitete Ideologien Millionen von Menschen in das stürzten, was man mit Fug und Recht als die dunkelste Periode der menschlichen Geschichte bezeichnen kann.“

Jetzt öffnet Deutschland, führend im Kampf gegen die Kohle in der EU, seine Häfen und Energiemärkte für Importkohle aus dem Ausland. England überdenkt sein De-facto-Moratorium für Fracking. Angesichts der brutalen Energiewirklichkeit und einer verärgerten Wählerschaft scheinen Energiefragen in Europa die Klimabedenken zu übertrumpfen, zumindest im Moment.

Obwohl Australien über reichlich Kohle und eines der zuverlässigsten Stromsysteme der Welt verfügt, hat es sich in den letzten zehn Jahren mit beiden Beinen auf Wind- und Solarenergie gestürzt. Wie überall, wo die Regierungen diesen Übergang erzwungen haben, stiegen die Strompreise trotz wiederholter Behauptungen, Wind- und Solarenergie seien billiger als herkömmlicher Strom, und die Zuverlässigkeit litt.

Wie auf der Website „Stop These Things“ beschrieben, haben die Australier in den letzten Jahren sowohl unter höheren Preisen als auch unter wiederholten, großflächigen Stromausfällen während Hitzewellen gelitten, wobei Tausende von Haushalten und Unternehmen manchmal stundenlang ohne Strom waren. Wenn der Wind nachgelassen hat, hat der australische Energiemarktbetreiber gezielt Stromabschaltungen in bestimmten Industrieanlagen verhängt, um das gesamte Netz in einer Region vor dem Zusammenbruch zu bewahren („brownouts“). Um ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen nicht zu verletzen, hat die australische Regierung die Stromzufuhr gekürzt, anstatt Kohlekraftwerke als Reserve in Betrieb zu halten, die bei Nachfragespitzen hochgefahren werden können.

In der Zwischenzeit bauen China, Indien und der Rest der Entwicklungsländer munter weiter neue Kohlekraftwerke und erhöhen so die Emissionen zusammen mit ihren Volkswirtschaften. China, Indien, Pakistan und andere Länder teilen nicht das Wunschdenken des Westens bzgl. Energie.

Ich mag keine erzwungene Sparsamkeit für törichte Zwecke. Es gibt kein törichteres Ziel als zu glauben, wir könnten das Klima durch unseren Energieverbrauch kontrollieren. Was sich in Europa abspielt, ist ein Beweis dafür, dass andere es leid sind, das Energie-Haarhemd als Buße für die Sünde der Nutzung fossiler Brennstoffe zu tragen. Ich hoffe, dass sich der Trend fortsetzt.

SOURCES: Not a Lot of People Know That; Boston Globe; The Heartland Institute; The Heartland Institute; Newsweek; Reuters; Stop These Things

Link: https://heartlanddailynews.com/2022/04/climate-change-weekly-431-what-happens-when-green-energy-fails/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE