Das Energiejournal: Stromimporte – Wer liefert?

Energiejournal 6

Das Energiejournal informiert über Neuigkeiten aus den Bereichen Energie und Rohstoffe.

Themen der 6. Ausgabe: 0:00 Begrüßung 0:23 Europäischer Stromhandel: Wer profitiert, wer zahlt drauf? 7:20 Kampf der Technologien: Grüne Gase gegen Elektrifizierung




Zweifle nicht, wenn der Regen kommt: Klimajournalismus

Schon vor Jahren machten sich einige Journalisten daran, althergebrachte berufliche Standards zu schleifen und den Haltungsjournalismus zu propagieren. Und jetzt kommt der Klimajournalismus.

Es galt einmal als eine Tugend freier Journalisten, sich um eine möglichst vorurteilsfreie und alle Seiten hinterfragende Berichterstattung zu bemühen. Damit hob sich eine freie Presse von der Parteipresse und dem parteilichen Journalismus in Diktaturen ab, der aus Journalisten eigentlich Propagandisten macht, denn jede Art der einstmals journalistischen Arbeit hatte der Vermittlung der von den Herrschenden verordneten Weltanschauung zu dienen.

Mit Sorge verfolgen Medienkonsumenten schon einige Zeit, dass auch dort, wo viele Jahrzehnte eine freie Presse blühte, immer mehr Medienwerktätige in ihren Werken zuvörderst ihre gute Gesinnung und ihre Unterstützung für eine gute Sache demonstrieren wollen. Für Diskurs bleibt da immer weniger Platz, für eine vorbehaltlose Recherche, die keine Frage scheut, auch.

Spätestens seit der bekannte WDR-Redaktionsleiter Georg Restle vor vier Jahren in der Fachpresse das Zeitalter des „Haltungsjournalismus“ ausrief, wurde das Ende der alten journalistischen Kultur und einst eherner professioneller Grundsätze quasi offiziell eingeläutet. Restle schrieb damals:

Ganz grundsätzlich glaube ich, dass Journalisten überhaupt wieder über einen werteorientierten Journalismus nachdenken sollten – statt permanent nur abbilden zu wollen, ‚was ist‘.“

Eine Dimension jedes Themas

Auf diesem Wege sind Deutschlands Medienschaffende am letzten Dienstag im April wieder einen entscheiden Schritt vorangekommen. Seit Sommer vergangenen Jahres gibt es ein „Netzwerk Klimajournalismus“. Und dieses Netzwerk hat am letzten Dienstag im April nun eine Charta veröffentlicht, in der deutschsprachige Journalisten den „richtigen“ Umgang mit der Klimafrage fordern. Kerngedanke:

„Die Klimakrise ist kein Thema, sondern – analog zu Demokratie und Menschenrechten – eine Dimension jedes Themas. Klimajournalismus ist daher nicht an Ereignisse gebunden und kann nicht in engen Ressort- und Zuständigkeitsgrenzen stattfinden.

Klimajournalismus greift interdisziplinär auf die Erkenntnisse aus Gesellschafts- und Naturwissenschaften zurück, hat weitere ökologische Krisen wie das Artensterben im Blick und orientiert sich dabei am Stand der Forschung. Angesichts der Dringlichkeit der Krise zeigt Klimajournalismus konstruktiv Lösungen auf, ordnet diese kritisch ein und befähigt so zu einem informierten demokratischen Diskurs.

Klimajournalismus braucht unterstützende Strukturen. Verlage und Sender tragen auf unterschiedlichen Ebenen Verantwortung: Sie sollten ihren Redaktionen Aus- und Weiterbildungen ermöglichen und sich von fossilen Energieträgern und entsprechenden Anzeigen trennen.“

Eines kennt „Klimajournalismus“ offenbar nicht mehr: den Zweifel, obwohl der Triebfeder jeglicher journalistischer Arbeit sein sollte. Im Gegenteil:

Die Klimakrise ist menschengemacht. Grundlegende Veränderungen unserer Arten zu leben und zu wirtschaften sind umgehend nötig, um die Erderhitzung zu begrenzen. Der Globale Norden trägt durch den Kolonialismus und das Wachstumsparadigma seiner Ökonomien historisch die Verantwortung für die Klimakrise. Klimajournalismus erkennt diese Fakten an und konfrontiert die Verantwortlichen damit, dass sie die Welt in eine irreversible Katastrophe steuern, wenn sie in den nächsten Jahren nicht entschieden handeln.“

Werbung für den Klimawandelkurs

Der Hinweis auf die Tatsache, dass sich das Klima seit der Entstehung des Planeten Erde verändert und der Klimawandel keineswegs ausschließlich menschengemacht sein kann, widerspricht dem Geist des Klimajournalismus wahrscheinlich bereits. Abweichler werden nicht geduldet:

„Klimajournalismus vermeidet “False Balance” und enthüllt die Ausweich- und Verschleierungstaktiken von Personen, Unternehmen und Organisationen.“

Der Verweis darauf, wie wenig die genauen Ursachen des Klimawandels eigentlich erforscht sind und dass es eine Illusion ist, die Menschen könnten per Dekret zur Askese eine maximale Erwärmungsgrenze erzwingen, gehört im klimajournalistischen Kosmos bestimmt zu den zu den „Ausweich- und Verschleierungstaktiken“.

Statt zweifelnde Fragen zu stellen, sollen die Kollegen künftig lieber an der Werbung – um das böse Wort Propaganda zu vermeiden – für den Klimawandelkurs der Regierenden mitwirken.

Wer in der SED-Diktatur lebte, kennt vielleicht noch den Slogan, der auf so manchem roten Transparent vor grauen Fassaden zu lesen war: „Die Beschlüsse des [jeweils letzten] Parteitags sind Richtschnur unseres Handelns“. Hier sollen keine unzutreffenden Vergleiche mit dem SED-Staat angestellt werden, aber trotzdem erinnert sich vielleicht manch Älterer an solch einen Satz, wenn er jetzt liest:

„Das Pariser Klimaabkommen von 2015 und das „Klima-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes von 2021 sind für den Klimajournalismus Richtschnur und Leitplanken. In Kombination mit den Pressegesetzen der Bundesländer und dem Grundgesetz ergibt sich für uns daraus eine Verpflichtung zur klimajournalistischen Arbeit.“

Es lohnt sich wahrscheinlich nicht, auf diese recht spezielle Deutung von Grundgesetz und Pressegesetzen näher einzugehen, denn – so zeigt der Duktus des Textes – es geht den Kollegen nicht um Argumente. Vor allem geht es ihnen nicht um möglichst vorurteilsfreie Berichterstattung nach eingehender und in alle Richtungen hinterfragender Recherche. Es werden damit professionelle Grundlagen über Bord geworfen, die für das Funktionieren einer freien Presse eigentlich unerlässlich sind.

Der Bundesregierung und den von ihr finanzierten Institutionen wird der Aufruf zur publizistischen Unterstützung ihres klimapolitischen Kurses auch so manche Förderung wert sein. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten werden ihm in großen Teilen folgen, so wie es schon beim „Haltungsjournalismus“ war. Wahrscheinlich meinen es ganz viele der Kollegen, die diesem Kurs folgen, wirklich ernst, und sie glauben, sie setzten sich für das Richtige und Gute ein. Nur ist der Verzicht auf vernehmliches zweifelndes Hinterfragen unmöglich mit gutem Journalismus zu vereinbaren. Dessen Leitgedanken hatte Hanns Joachim Friedrichs treffend zusammengefasst und er ist weiterhin gültig, so antiquiert er auch klingen mag und so wenig Zuspruch er auch heute in den Redaktionen hat:

„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein.“

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten




Afrikanische Forschungen zu Sonnenzyklen: Wissenschaft vs. Net Zero

James Wanliss

„Der Klimawandel ist kein Schwindel, denn das Klima ändert sich ständig. Eine mäßige globale Erwärmung mag für den Globus von Vorteil sein. Aber nicht jeder Klimawandel ist von Vorteil. Eine Abkühlung wäre katastrophal.

Die American Geophysical Union … zeigt ein schwindendes Interesse an der Wissenschaft, d.h. am uneigennützigen Streben nach Wissen. Stattdessen schwelgt sie in einem ausufernden Interesse an der Politik, einschließlich viel Gerede über nebulöse Ideen wie ‚Umweltgerechtigkeit‘ und die Mobilisierung von Wissenschaftlern als ‚Change Agents‘.

Seit November 2020 ist der Benzinpreis wie eine Flut stetig gestiegen. Ein großer Teil des Ärgers an der Zapfsäule, den die Amerikaner und die Menschen auf der ganzen Welt verspürt haben und zunehmend verspüren, ist auf die enorme Geldmengenausweitung in Verbindung mit einer katastrophalen Energiepolitik zurückzuführen. Der Energiepreisnotstand begann lange vor dem Einmarsch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine.

Man sehnt sich fast nach den heiteren Zeiten, in denen böse Tweets durch niedrige Energiekosten ausgeglichen wurden, als Er, der nicht genannt werden darf, eine Politik für den amerikanischen Energiefortschritt verfolgte und den Mythos der Energieknappheit, den er größtenteils für selbst verschuldet hielt, direkt in Frage stellte. Im Jahr 2018 führten diese Maßnahmen dazu, dass die Vereinigten Staaten energieunabhängig wurden und zum ersten Mal seit über 70 Jahren mehr Öl exportierten als sie importierten. Oh, wie sich die Zeiten doch ändern! Die amerikanische Energieunabhängigkeit kam und ging wie der warme Duft des Sommers.

Wenn man noch weiter zurückblickt, kann man sich kaum noch an die glücklichen Tage erinnern, als der Energieminister der Obama-Biden-Regierung sagte, der Übergang zu einem Green New Deal sei nur möglich, wenn sich das Benzin den europäischen Preisen annähert, die zum Zeitpunkt seiner Rede bei 7 Dollar lagen. Was nur ein Wunschtraum eines Politikers war, nähert sich nun der Realität. Während ich diese Zeilen schreibe, hat der Benzinpreis in Kalifornien gerade die Marke von 7,00 $/Gallone [= ~4 Liter] erreicht, und der nationale Durchschnitt liegt auf einem 40-Jahres-Hoch. Nur noch ein kleines bisschen mehr und wir können die versprochene grüne Utopie erreichen, zumindest was die Preise angeht, wenn auch nicht in Bezug auf all die versprochenen Einhörner und Lutschbonbons.

Grüner Extremismus

In ihrem Streben nach grünem Extremismus, angeblich um den Planeten vor der globalen Erwärmung zu retten, scheint die Biden-Harris-Regierung eine Runderneuerung der Obama-Biden-Regierung zu sein, nur auf Steroiden. Der kontinuierliche Anstieg der Energiepreise im letzten Jahr ist kein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein Merkmal der grünen Politik der Regierung.

Das ist beabsichtigt. Im vorrevolutionären Frankreich soll Marie Antoinette gesagt haben, dass die kleinen Leute, wenn sie sich kein Brot leisten könnten, einfach zum Kuchenessen übergehen sollten. Im Januar 2022 schlug der US-Verkehrsminister mit dem Selbstbewusstsein eines europäischen Königshauses vor, dass die kleinen Leute, wenn sie die hohen Energie- und Benzinkosten nicht mögen, einfach auf den Kauf eines Elektrofahrzeugs umsteigen sollten. Das ist das einzig Richtige. Dabei spielt es keine Rolle, dass der Durchschnittspreis eines Elektrofahrzeugs bei fast 60.000 Dollar liegt. Setzen Sie es auf das Spesenkonto.

Die amerikanische Öffentlichkeit, wie auch die Welt insgesamt, ist jetzt zwischen dem Öko-Extremismus und den Hunden des Krieges eingeklemmt, der Skylla und Charybdis von Biden und Putin, die beide gerne die Energiepreise weiter erhöhen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Zwischen Demenz und Wahnsinn ist es nicht undenkbar, dass sich die Energiepreise wieder und wieder verdoppeln und damit auch die Kosten für alles andere, denn Energie ist nun einmal die wichtigste Ressource.

Solarwissenschaft

Um wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, habe ich kürzlich eine von Wissenschaftlern der Universität von Nigeria verfasste Forschungsarbeit mit dem Titel „Prediction of Solar Cycles: Implication for the Trend of Global Surface Temperature,“ (Communication in Physical Sciences: 2020) von E. A. Ibanga, et al. [Etwa: Vorhersage von Sonnenzyklen: Auswirkung auf den Trend der globalen Oberflächentemperatur] (Die Schlüsselwörter des Artikels sind Sonnenzyklus, solar-geomagnetische Aktivität, große Episode, Treibhausemission, allgemeines Zirkulationsmodell).

Dieser Artikel erinnerte mich an meine Arbeit vor einigen Jahren in einem Ausschuss der American Geophysical Union (AGU). Wir hatten die Aufgabe, über eine jährliche Auszeichnung für einen afrikanischen Wissenschaftler zu entscheiden, der eine bedeutende Arbeit abgeschlossen hatte, die herausragende Beiträge zur Forschung in den Erd- und Weltraumwissenschaften zu leisten versprach. Es war uns eine Freude und ein Privileg, die Forschung auf diesem Kontinent anzuerkennen, zu unterstützen und zu fördern.

Die AGU ist eine gemeinnützige, professionelle wissenschaftliche Organisation, die einst ausschließlich zur Förderung der Erd- und Weltraumwissenschaften existierte. Heute jedoch scheinen diese ehemals eisernen Verpflichtungen der AGU zunehmend wackelig und modischen Dogmen unterworfen zu sein. Diese Organisation zeigt ein schwindendes Interesse an der Wissenschaft, d. h. am uneigennützigen Streben nach Wissen. Stattdessen schwelgt sie in einem ausufernden Interesse an der Politik, wozu auch viel Gerede über nebulöse Ideen wie „Umweltgerechtigkeit“ und die Mobilisierung von Wissenschaftlern als „Change Agents“ gehört.

In einem solchen Milieu bin ich mir ziemlich sicher, dass dieses Papier über Sonnenzyklen und Klima die afrikanischen Autoren sofort von der Bewerbung um den oben genannten Preis disqualifizieren würde. Und warum? Ich denke, es liegt daran, dass die AGU, wie zu viele westliche wissenschaftliche Gesellschaften, von Eiferern überrannt wurde, die jegliche wissenschaftliche Tätigkeit politisieren wollen.

Vor ein paar Jahren saß ein B.A.* in Englisch im Vorstand und hatte die Aufgabe, Prioritäten und Richtlinien für die Organisation festzulegen. Wie kann ein B.A. in Englisch für die Festlegung wissenschaftlicher Prioritäten für Tausende von echten Wissenschaftlern zuständig sein? Das liegt daran, dass die Wissenschaft nicht mehr an erster Stelle steht. Seine Ernennung erfolgte in erster Linie aufgrund seiner Hingabe an das „richtige“ Dogma, was sich in seiner Fähigkeit zeigt, vermeintliche Krisen wie die globale Erwärmung zu dramatisieren und Wissenschaftler zu verteufeln, die Alternativen zu politisch korrekten Ideen in Betracht ziehen wollen.

[*B. A. = Bachelor of Arts (englisch) = Anglo-amerikanischer niedrigster akademischer Grad]

Echte Wissenschaftler stehen unter Druck. Ignorieren sie diese Vereinnahmung ihrer wissenschaftlichen Organisationen, stellen sie sie in Frage, versuchen sie vergeblich, den Kopf unten zu halten, oder springen sie auf den fahrenden Zug auf? Wenn Aktivismus eine Eintrittskarte zum beruflichen Erfolg ist, ist es vielleicht zu viel erhofft, dass wir zu dem uneigennützigen Streben nach Wissen zurückkehren können, das Wissenschaftler meiner Meinung nach vorziehen sollten.

In dem nigerianischen Papier wird argumentiert, dass die bescheidene Erwärmung der letzten hundert Jahre weitgehend auf natürliche Phänomene zurückzuführen ist. Das wird in der AGU wahrscheinlich nicht gern gesehen. Es ist unvorstellbar, dass die Arbeit den Lackmustest der politischen Korrektheit bestehen könnte, weil sie sich direkt mit der Idee auseinandersetzt und ihr widerspricht, dass der Planet eine beispiellose, katastrophale Erwärmung erlebt, und das alles wegen menschlicher Aktivitäten. Vielmehr geht es um den großen Feuerball – die Sonne – und schreibt ihr eine große Rolle für das Klima auf dem Planeten zu.

Wenn die Sonne plötzlich erlöschen würde, würden wir nichts bemerken. Zumindest nicht für etwa 8,3 Minuten, denn so lange braucht das Licht, um die Entfernung zur Erde zu überwinden. Aber 8,3 Minuten später würden wir uns in völliger Dunkelheit wiederfinden. Es gibt eine Verzögerung bei Ursache und Wirkung. Innerhalb einer Woche würden sich Ursache und Wirkung dann weiter vertiefen: Die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur der Erde würde wahrscheinlich unter -18°C fallen. Ein Jahr später wäre sie näher an -73°C.

Klimazyklen wurden in der Vergangenheit mit der Sonnenaktivität in Verbindung gebracht. Die Menschen haben Eiszeiten erlebt, wobei sich die letzte „Kleine Eiszeit“ von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 19. Sie war schrecklich. Während dieser Zeit fror die Themse in England regelmäßig zu, und die strengen Winter verursachten vermehrt Tod und Leid. Das kalte Wetter, das die Welt plagte, fiel mit einer inaktiven Sonne in einer Periode zusammen, die als Maunder-Minimum bezeichnet wird.

Die Sonne durchläuft subtilere Zyklen als nur ein binäres An und Aus. Sie folgt einem Sonnenzyklus mit helleren und dunkleren Phasen, auch Sonnenfleckenzyklus genannt. Sie folgt auch längeren Zyklen im Jahrhundert- und Millenniumsmaßstab. In der Studie „Prediction of Solar Cycles“ von Ibanga et al. wird argumentiert, dass das Klima der Erde erst mit Verzögerung auf die Sonnenzyklen reagiert. Nach Ansicht der Autoren impliziert der gegenwärtige Rückgang des Sonnenzyklus, der voraussichtlich mehrere Jahrzehnte anhalten wird, eine kommende, verzögerte Reaktion der globalen Abkühlung.

In ihrer Studie argumentieren Ibanga et al., dass die Erde aufgrund des Rückgangs der geomagnetischen Sonnenaktivität in den letzten drei Jahrzehnten auf eine Abkühlung zusteuern könnte, wobei die niedrigsten Temperaturen in 2039±11 Jahren erreicht werden. Diese Ergebnisse decken sich mit den Prognosen anderer Klimaforscher und Wissenschaftler, die davor gewarnt haben, dass wir uns am Ende eines langen zyklischen Erwärmungstrends befinden und in eine dekadische Abkühlung eintreten.

Schlussfolgerungen

Yogi Berra soll gesagt haben: „Es ist schwer, Vorhersagen zu treffen, besonders über die Zukunft.“ Es ist notorisch schwierig, das Klima vorherzusagen. Das hat die Grünen nicht davon abgehalten, den drohenden Untergang durch eine geringfügige globale Erwärmung zu beschwören. Dieser Untergang wird von den Dächern gebrüllt, in Kindergartenklassen, in Filmen und so weiter. Die Allgegenwärtigkeit dieser einseitigen Botschaften macht diese wissenschaftliche Abhandlung über Sonnenzyklen recht erfrischend, wenn auch beunruhigend. Es ist beunruhigend, weil niemand die Zukunft kennt, aber was werden wir tun, wenn wir jetzt auf eine Eiszeit zusteuern?

Der Klimawandel ist kein Scherz, denn das Klima ändert sich ständig. Eine mäßige globale Erwärmung könnte für den Globus von Vorteil sein. Aber nicht jeder Klimawandel ist von Vorteil. Eine Abkühlung wäre katastrophal. Dies gilt umso mehr, als die Politiker in einem atemberaubenden Anfall von Wunschdenken weiterhin riesige Summen aus dem Staatsvermögen abzweigen, um so genannte alternative Energieprojekte zu finanzieren.

Diese kosten nicht nur ein Vermögen und schränken damit unsere Fähigkeit ein, gegen unvorhergesehene Naturereignisse widerstandsfähiger zu werden, sondern greifen auch den Lebensnerv der modernen Zivilisationen an, nämlich unsere Energieinfrastruktur. Beten wir, dass die von vielen Wissenschaftlern prognostizierte globale Abkühlung nicht eintritt.

This piece originally appeared at masterresource.org and has been republished here with permission.

Link: https://cornwallalliance.org/2022/04/african-research-on-solar-cycles-science-vs-net-zero/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Woher kommt der Strom? Viel Sonne, wenig Wind

Rüdiger Stobbe

Der Strom, der über die Mittagsstunden per PV zu viel erzeugt wird, fehlt oft zu anderen Zeiten. Vor allem dann, wenn die Windstromerzeugung schwach ist und die konventionelle Erzeugung keinen ökonomisch sinnvollen Ausgleich schaffen kann oder will. Die 15. Analysewoche belegt den Sachverhalt, wobei die Preisfindung entsprechend strukturiert ist: Je stärker die regenerative Stromerzeugung im Verhältnis zum Bedarf ist, desto niedriger fallen die Strompreise aus. Am bedarfsarmen Sonntag zum Beispiel wird der Strom diese Woche zeitweise verschenkt. Alle Zahlen und Werte der 15. Analysewoche sind in dieser Übersicht zusammengefasst.

Detailanalyse

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuellen Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.). Ebenso wie den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdoppelung (Original-Excel-Tabelle) bzw. Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle) des Wind- und PV-Stroms auswirken würde. Beachten Sie bitte, dass der Strom bei entsprechender Kennzeichnung im Chart (=1) oft eben nur im Tagesdurchschnitt ausreicht. Das ist immer vor allem dann der Fall, wenn, wie diese Woche, die PV-Stromerzeugung stark bei gleichzeitig schwacher Windstromerzeugung ist. Da würde Strom zur Deckung des Bedarfs in Zeiträumen fehlen, an denen nur (schwacher) Windstrom zur Verfügung steht. Auch bei einer Verdoppelung oder Verdreifachung. In der Vergangenheit war und aktuell ist die regenerative Stromerzeugung zur kompletten Bedarfsdeckung ´Strom in Deutschland` praktisch immer unzureichend.  Dieser Chart belegt den Sachverhalt eindrucksvoll.  Man erkennt darüber hinaus, dass zum Beispiel knapp 50% regenerative Stromerzeugung im Jahr 2020 eben auch nur ein Durchschnittswert ist. In der Jahresübersicht 2020 zum Beispiel schwankt der Tageswert regenerative Erzeugung zwischen 16,6% am 10.12.2020 und 92,2%. am 16.2.2020

Die Charts mit den Jahres– und Wochen Im-/Exportzahlen sowie der Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft. Sehr bemerkenswert ist auch der Bericht des ZDF zum aktuellen Windkraftausbau, welcher in der Reihe ZOOM+ gezeigt wurde. Dass die Energiewende faktisch gescheitert ist, veranschaulicht Prof. Fritz Vahrenholt in seinem aktuellen Vortrag beim „Berliner Kreis in der Union“.

Die Werte der Stromerzeugung vom 1.1.2022 bis 17.4.2022 plus Verhältnis regenerativ zu konventionell erzeugtem Strom inkl. Preisen plus ausführliche Werteanalyse.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in der jeweiligen Tagesanalyse. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Falls Sie den jeweiligen „Handelstagschart“ von Agora vermissen sollten: einfach über die verlinkte Agora-Chartmatrix aufrufen. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde.

Das neue Werkzeug ´Zeiträume vergleichen: Die Charts`

Mit dem neuen Analysetool ´Zeiträume vergleichen: Die Charts` liegt ein weiteres Werkzeug in Sachen Stromanalyse vor. Drei Anzeigemodi veranschaulichen fünf Kategorien, die jeweils mit unterschiedlichen Datensätzen konkretisiert werden können. Der Betrachtungs- und Vergleichszeitraum ist zunächst auf das komplette Kalenderjahr oder, bei Anzeigemodus 2, auf das Halbjahr jeweils ab 1.7. bezogen. Hintergrund ist der Sachverhalt, dass zu Beginn eines Kalenderjahres nur wenige Daten vorliegen, die sich allein kaum sinnvoll vergleichen lassen. Deshalb wird das vorangegangene Halbjahr bei diesem Anzeigemodus in den Vergleich mit einbezogen.  Der dritte Anzeigemodus ermöglicht die Betrachtung und den Vergleich der Monatswerte diverser Datensätze mehrerer Jahre. Optional kann auch die prozentuale Abweichung eines oder aller Vorjahre angezeigt werden.  Die Monatswerte des gewählten Datensatzes werden vertieft analysiert. Wenn Sie detaillierte Zahlen zu den Vergleichen benötigen, ist der Wechsel in das Tool ´Zeiträume vergleichen: Die Tabellen` möglich. Werden die Eingaben dort variiert, ist ein Wechsel zurück in den Chartvergleich zwar möglich. Die neuen Eingaben werden allerdings nicht übernommen.

Tagesanalysen

Wichtige Info: In den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und IMMER oben. Das bedeutet aber nicht, dass dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt. Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten.

Dieser Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Montag, 11.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,40 Prozent, davon Windstrom 12,13 Prozent, PV-Strom 20,98 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,29 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung  ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Wenig Windstrom, über Tag viel PV-Strom, das ist die Lage am Montag. “ Strom-Versorgungslücken müssen hochpreisig geschlossen werden. Die konventionelle Erzeugung reicht nicht aus, um die Stromlücken zu schließen.  Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11.4.2022 ab 2016.

Dienstag, 12.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,88 Prozentdavon Windstrom 29,27 Prozent, PV-Strom 17,59 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,03 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Heute zieht die Windstromerzeugung noch mal an, um sich dann in der Nacht zum Mittwoch stark zurückzuziehen. Der Strompreis sinkt auf 100€/MWh. Dies, obwohl die konventionelle Stromproduktion über Tag erheblich gedrosselt wird. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12.4.2022 ab 2016.

Mittwoch, 13.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,29 Prozent, davon Windstrom 16,68 Prozent, PV-Strom 18,10 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,51 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Ab Mittag liegt die Windstromerzeugung im Bereich Flauten. Die Windflaute hält praktisch bis Freitag an. Es ist schönes Wetter. Die Sonne scheint. Entsprechend hoch ist die PV-Stromerzeugung. Ab besagtem Mittag kommt es zu einer fast zwei Tage dauernden Strom-Versorgungslücke, deren Schließen in der Spitze über 300€/MWh kostet. Die Konventionellen produzieren kräftig. Sie können den fehlenden Strom mit den aktuell betriebenen Erzeugungskapazitäten gleichwohl nicht herstellen. Weitere Kraftwerke hoch zufahren lohnt sich nicht. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13.4. ab 2016.

Donnerstag, 14.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,34 Prozent, davon Windstrom 14,93 Prozent, PV-Strom 15,87 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,54 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts.  Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Auch der Donnerstag weist lange Strom-Versorgungslücken auf. Die Strompreise sind entsprechend hoch. Die Konventionellen produzieren über die Mittagsspitze weniger als am Rest des Tages. So kommt es zu keiner Überproduktion, die noch preisgünstiger abgegeben werden müsste. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14.4. ab 2016.

Freitag, 15.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,80 Prozent, davon Windstrom 18,61 Prozent, PV-Strom 14,30 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,89 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Die Windstromerzeugung steigt moderat.   Der Strompreis fällt. Zum Vorabend setzen die Konventionellen Pumpspeicherstrom ein, damit die drohende Strom-Versorgungs-Lücke gar nicht erst entsteht. Das gelingt. Vor allem, weil der Strombedarf wegen des Karfreitags niedrig ist. So exportiert Deutschland den ganzen Tag Strom, die sich über ein recht  niedriges Preisniveau freuen. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15.4. ab 2016.

Samstag, 16.4.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 57,06 Prozent, davon Windstrom 21,90 Prozent, PV-Strom 22,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,03 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts.  Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Auch der Karsamstag zeichnet sich durch niedrigen Bedarf aus. Deshalb liegt  bei steigender Wind- und starker PV-Stromerzeugung der Anteil der Regenerativen am Bedarf über 54% … im Durchschnitt. Über Mittag liegt der Wert sogar erheblich höher. Das Preisniveau sinkt entsprechend. Die Konventionellen drosseln die Stromproduktion über Mittag so weit es geht. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16.4 ab 2016.

Sonntag, 17.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,53 Prozent, davon Windstrom 17,65 Prozent, PV-Strom 27,34 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 13,54 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Ostersonntag ist der Bedarf so gering, dass sogar bei sinkender Windstromerzeugung über Tag die regenerative Stromerzeugung nahe an die Bedarfslinie heranreicht. Bei entsprechend niedrigen Preisen. Von 13:00 bis 15:00 Uhr wird der Strom sogar verschenkt. Die Konventionellen drosseln. Doch es nutzt nichts. Erst ab 16:00 Uhr fahren sie die Produktion wieder hoch, so dass wenigstens zum Vorabend erkleckliche Preise erzielt werden. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17.4. ab 2016.

Noch immer behaupte ich, dass sich die Energiewende, welche bisher praktisch nur eine unvollendete Stromwende ist, Woche für Woche selber ad absurdum führt. Nur mit den Zahlen, die jede Woche in dieser Kolumne ausgewertet werden. Wer das nicht so sieht, möge bitte den Gegenbeweis antreten. Die Fakten liegen offen und klar auf dem Tisch.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über sechs Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Ein Klimawissenschaftler: UKMO manipulierte globale Temperatur-Aufzeichnungen, um die jüngste Erwärmung um 14% zu verstärken

Chris Morrison

Aus den Satellitendaten geht hervor, dass die globale Erwärmung bereits vor zwei Jahrzehnten nachgelassen hat, aber die Aufzeichnungen des britischen Met Office über die Temperaturen seit 1975 sind Ende 2020 um 14 % gestiegen. Gleichzeitig wurde der Zeitraum zwischen 1880 und 1975 abgekühlt. Damit wird der in den 1980er und 1990er Jahren verzeichnete Anstieg der globalen Temperatur, der die Grundlage für einen Großteil der derzeitigen Hysterie über den so genannten Klimanotstand bildet, noch deutlicher.

Die Offenlegung der offensichtlichen Erwärmung und Abkühlung ist im neuesten Klima-Zustandsbericht des emeritierten Professors Ole Humlum von der Universität Oslo enthalten, der von der Global Warming Policy Foundation veröffentlicht wurde. Laut Professor Humlum beträgt die Erwärmung nach 1975 etwa +0,1 °C und die Abkühlung vor 1975 etwa -0,1 °C. Die Versionsänderung der fünften HadCRUT-Datenbank des Met Office „vermittelt den Eindruck eines etwas schnelleren globalen Temperaturanstiegs nach der relativ kalten Periode, die um 1975 endete“. Als das Met Office die Änderung im Dezember 2020 erstmals ankündigte, räumte es eine zusätzliche Erwärmung von 0,16°C ein, obwohl es keine genauen Angaben zur Abkühlung und Erwärmung auf beiden Seiten der 1975-Marke machte.

Professor Humlum weist auch auf erhebliche rückwirkende Änderungen in den amerikanischen GISS-Temperaturdaten hin. Die nachstehende Grafik zeigt die Auswirkungen der seit Mai 2008 vorgenommenen Änderungen auf die monatlichen Temperaturaufzeichnungen, wobei Erhöhungen in rot und Abnahmen in blau dargestellt sind. Wie bei HadCRUT erwärmen die Änderungen den frühen Teil der Aufzeichnungen, kühlen den Zeitraum von 1900 bis 1970 ab und erwärmen die späteren Aufzeichnungen.

Humlum stellt fest, dass die Veränderungen der Jahreswerte oft recht erheblich sind und zwischen +0,15°C und -0,15°C liegen. Er stellt weiter fest, dass die Temperaturdifferenz zwischen 1915 und 2000 von 0,45°C auf 0,67°C gestiegen ist. „Das bedeutet, dass etwa die Hälfte des offensichtlichen globalen Temperaturanstiegs von Januar 1910 bis Januar 2000 auf administrative Anpassungen der ursprünglichen Daten seit Mai 2008 zurückzuführen ist“, schreibt er.

Der jüngste Anstieg der globalen Temperaturdatenbanken ist natürlich sehr hilfreich für Aktivisten in den Medien und der Politik, die gerne über warme „Rekordjahre“ berichten, während die genauen Satellitendaten eine Pause von 88 Monaten (und mehr) zeigen. Darüber hinaus wird die Arbeit an verschiedenen Fronten fortgesetzt, um die Agenda für den Klimanotstand zu fördern, einschließlich extremer Wetterereignisse.

Letzte Woche berichtete die BBC, dass die Stürme im südlichen Afrika durch den Klimawandel ausgelöst wurden. Laut BBC zeigen die Ergebnisse einer Studie der World Weather Attribution Group, dass die durch Stürme in der Region verursachten Schäden durch die globale Erwärmung verschlimmert wurden. Der Pressemitteilung zufolge verwendete die Gruppe „Computer-Simulationen“, um zu ihren Ergebnissen zu gelangen. Die BBC verbreitete die Schreckensmeldung ohne Quellenangabe, obwohl sie darauf hinwies, dass „der genaue Beitrag des Klimawandels zu dem Ereignis aufgrund des Fehlens umfassender historischer Aufzeichnungen über die Niederschläge in der Region nicht quantifiziert werden konnte“.

Tatsächlich ist es höchst unwissenschaftlich, einzelne Schlechtwetterepisoden auf langfristige Klimaveränderungen zurückzuführen, da es sich dabei lediglich um eine Meinung handelt. Im Jahr 2014 veröffentlichte die Assistenz-Professorin Jennifer Fitchett von der University of the Witwatersrand eine Arbeit, in der sie feststellte, dass es „keine statistisch signifikanten Trends in der Häufigkeit der Landungen tropischer Wirbelstürme über Madagaskar und Mosambik in den letzten sechs Jahrzehnten“ gebe. Darüber hinaus könnte ein Großteil der wahrgenommenen Veränderungen in der Anzahl der Stürme auf die jüngsten Verbesserungen der Methoden zur Erkennung von Stürmen zurückgeführt werden.

Professor Humlums exzellenter und fundierter Klimareport liefert einen weiteren Kontext, mit welchem die ständigen Panikmeldungen der Medien über Hurrikane und Wirbelstürme bewertet werden können.

Die obigen Diagramme zeigen die akkumulierte Wirbelsturmenergie (ACE), wie sie von der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) verwendet wird. Humlum merkt an, dass ACE ein Maß für das Schadenspotenzial eines einzelnen Sturms oder einer Saison ist. Wenn sich der Klimawandel auf die südliche Hemisphäre auswirkt und im südlichen Afrika schwerwiegendere Probleme verursacht, scheint sich dieser Trend noch nicht in den aktuellen Daten niederzuschlagen. Insgesamt, so Humlum, „deuten die vorhandenen Aufzeichnungen nicht auf eine ungewöhnliche Zyklonaktivität in den letzten Jahren hin“.

Ein weiteres modisches Schreckgespenst ist der Verlust von Schnee, insbesondere in den Alpen, einem beliebten Winterurlaubsziel vieler Anhänger von Guardian, BBC und Extinction Rebellion. Im Jahr 2017 berichtete der Guardian, dass laut „Experten“ die alpinen Skigebiete bis zum Jahr 2100 bis zu 70 % ihrer Schneedecke verlieren könnten. Letztes Jahr berichtete Justin Rowlatt auf Panorama, dass schneereiche britische Winter der Vergangenheit angehören könnten.

Zurück auf dem Planeten Realität: Die dünnen blauen Linien oben zeigen die wöchentlichen Schneedaten der nördlichen Hemisphäre, während die dickere blaue Linie einen 53-Wochen-Durchschnitt anzeigt. In den letzten 50 Jahren gab es praktisch keine Veränderung.

Humlum folgerte: „Vor einem Jahr habe ich davor gewarnt, dass es sehr riskant ist, mit Hilfe von Computermodellen und unausgereifter Wissenschaft außergewöhnliche Behauptungen aufzustellen. Die empirischen Beobachtungen, die ich überprüft habe, zeigen eine sehr sanfte Erwärmung und keinen Hinweis auf eine Klimakrise.“

Chris Morrison is the Daily Sceptic’s Environment Editor

Link: https://dailysceptic.org/2022/04/18/met-office-changed-global-temperature-record-to-add-14-to-recent-warming-says-climate-scientist/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE