Horror-Inflation, Energie- und Versorgungskrise 2021/22 in Deutschland – sind Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg wirklich die Hauptschuldigen?
Ein Dunkles Zeitalter der Unsicherheit, des Wohlstandsverfalls und der Krisen hat nun endgültig begonnen
Stefan Kämpfe
Die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg und die auf Silber basierende Lichtbild-Fotografie
Vor der Digitalfotografie dominierte die auf lichtempfindlichen Silbersalzen (Silberhalogenide) basierende Fotografie: Man belichtete den Film, anschließend entwickelte und fixierte man diese vorher nur latent vorhandenen Aufnahmen. Der Entwickler fungierte als Verstärker des latenten Bildes. So ähnlich muss man sich den Ablauf unserer aktuellen Krise vorstellen: Das Bild dieser schlechten Welt mit all ihren Mängeln entstand schon vorher – Corona-Krise und Ukraine-Krieg sind nur der Entwickler – sie machen all die Versäumnisse und die falschen, politischen Weichenstellungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte sichtbar.
Inflation ist Greenflation – aber neben den Krisen, den Grünen oder Greta gibt es noch viele andere Preistreiber, besonders den deutschen Staat und die EU
Menetekel des Scheiterns: Die Deutsche Energiewende
hier und hier. Folgende Hauptprobleme machen die Energiewende unmöglich:
Viel zu großer Platzbedarf bei zu geringer Energiedichte – siehe auch die Ausführungen zur Nahrungsmittel-Problematik.
Fehlende oder zu teure, ineffiziente Speichermöglichkeiten. Das gilt auch (und besonders!) für die in letzter Zeit so favorisierte Wasserstoff-Technik..
Kurzfristige Undurchführbarkeit. Selbst, wenn ausreichend Geld und Platz für eine Verzehnfachung der Anzahl der Wind- und Solarparks verfügbar wären, so mangelt es ganz massiv an Rohstoffen zur Errichtung – vor allem aber an den benötigten Ingenieuren und Arbeitskräften. Nach groben Schätzungen sollen in Deutschland bis 2026 etwa 100.000 Ingenieure fehlen (Quelle: welt.de, bei ungünstigen Voraussetzungen könnten auch noch deutlich mehr fehlen). Hinzu kämen enorme Aufwendungen für den landesweiten Netzausbau.
Während konventionelle Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke bei vertretbarem Wartungsaufwand oft 3 bis 4, teilweise sogar über 6 Jahrzehnte betrieben werden können, ist der Verschleiß der Wind- und Solaranlagen enorm groß (Witterung!), so dass sie selten länger als 2 Jahrzehnte halten – die WKA erweisen sich, besonders off-shore, als enorm wartungsintensiv, während die Leistungsabgabe der Solarpaneele alterungsbedingt von Jahr zu Jahr sinkt.
Auch das gerade von Eliten, Besserverdienern und grünen Schlaumeiern immer wieder favorisierte Energiesparen hat Grenzen, weil LED-Technik und hocheffiziente Geräte, Fahrzeuge oder Maschinen hier schon nahezu alles Machbare leisten. Blieben staatlich verordnete Verbrauchsverbote, von denen unsere Bonzen und Besserverdiener dann aber selbstverständlich befreit sein werden.
hier.
Angela Merkel als Physikerin können die Mängel und Risiken der Energiewende nicht unbekannt gewesen sein – wissentlich hat sie sich also, zum Schaden Deutschlands und vor allem der Verbraucher, falsch entschieden.
Machtbesessen, ideenlos, inkompetent, alternativlos und im ideologischen Gleichschritt – die deutsche Politik
Gebiets- und Verwaltungsreform, 16 Bundesländer sind einfach zu viele, und ihre Macht ist zu groß.
Umfassender Bürokratieabbau und Steuerreformen, vor allem Steuervereinfachungen.
Bildungsreform und Vereinheitlichung der Bildungsstandards.
Eine Infrastruktur-und Technik-Offensive, umfassende Sanierung besonders der zahllosen, defekten Straßen, Brücken und Schienen, beschleunigte Digitalisierung.
Mit den privilegierten, überversorgten, grauen, lahmen, mittelmäßigen, an den grün-faden Mainstream angepassten Berufspolitikern, welche oft Rechts- oder Politikwissenschaften studierten und denen wirkliche Lebenserfahrung meist fehlt, kann man Schönwetterphasen halbwegs aussitzen. In Krisenzeiten aber versagt diese an Parteidisziplin und Ideologie gefesselte lebensferne Nomenklatura der Duckmäuser und Anpasser kläglich. Vielleicht hat das saturierte, vom Dauer-Wohlstand verweichlichte und bestenfalls zu Turnhallen-Revolutionen fähige deutsche Volk auch keine besseren Politiker verdient. Auch die oft so genannte „Friedliche Revolution“ (DDR, 1989) war keine Revolution, sondern bloß eine viel zu späte, auch vom Strauß-Kredit verzögerte Abkehr von einem bankrotten, nicht funktionierenden Sozialismus. Man wollte Recht und Freiheit, bekam aber den Rechts- und Nanny-Staat, der stets Recht hat, auch nur alle bevormundet, bespitzelt und nun selbst vor dem Bankrott steht.
Die deutschen Medien – (kein) Machtregulativ und Kontrollorgan?
Generation Leistungsverweigerer, Fun, Ecstasy und Kiffer – die deutsche Jugend des 21. Jahrhunderts
Noch eine Frage: Wie oft bezahlen wir den Ukraine-Krieg?
Wandel durch Handel – ein kurzer Rückblick macht (etwas) Hoffnung
Den meisten Lesern wird der Begriff „Erdgas-Röhren-Geschäft“ unbekannt sein, und unsere Politiker werden sich, da sie ja allesamt als Gutmenschen und Anti-Realisten die Ukraine unterstützen, nur ungern daran erinnern. Wikipedia schreibt dazu: „Die deutsch-sowjetischen Röhren-Erdgas-Geschäfte begannen am 1. Februar 1970 mit der Unterzeichnung dreiseitiger Verträge über die Lieferung von Großröhren durch bundesdeutsche Firmen, Erdgaslieferungen durch die Sowjetunion und Gewährung von Krediten durch westdeutsche Banken. Es sollten von Oktober 1973 an jährlich drei Milliarden Kubikmeter Erdgas geliefert werden, nach Ausbau des sowjetischen Pipelinenetzes mit 1,2 Millionen Tonnen Großröhren aus westdeutscher Produktion. Der Kreditvertrag wurde zwischen der Außenhandelsbank der UdSSR und der von einem Konsortium aus 17 Geldinstituten beauftragten Deutschen Bank abgeschlossen. Der „Röhrenkredit I“ hatte eine Laufzeit von 12 Jahren, war bis dahin das größte deutsch-sowjetische Finanzgeschäft und zu 50 Prozent durch die Hermes-Kredit-Versicherungs-AG besichert. Über ein derartiges Geschäft war bereits Ende der 1950er Jahre verhandelt worden, es scheiterte aber an dem 1962 von den USA durchgesetzten Röhren-Embargo. Nun lieferte die Mannesmann-Export GmbH gemeinsam mit der Thyssen Hütte an die Staatshandelsgesellschaft W/O Promsyrjoimport Großrohre, wie sie für die zu erwartenden klimatischen Verhältnisse noch nie zum Einsatz gekommen waren. Das Erdgas wurde bei Waidhaus in der Oberpfalz in das Netz der Ruhrgas AG und das MEGAL-Transportsystem eingespeist. Es folgten in den 1970er Jahren weitere Verträge nach diesem Muster von Dreiecksgeschäft, bis zum „Röhrenkredit V“ vom Januar 1978.“ Was lernen wir daraus? Russland, damals noch als Teil der Sowjetunion, lieferte selbst im kältesten Krieg der 1970er und 1980er Jahre zuverlässig Gas an den Westen. Egal, ob Putin nun an der Macht bleibt, oder nicht – früher oder später werden wir uns mit dem Riesenreich vor unserer Haustür arrangieren müssen. Wandel durch Handel ist da allemal besser, als ein neuer, ewiger Kalter Krieg.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher