Kältereport Nr. 13 / 2022

Christian Freuer

Vorbemerkung: Natürlich spielt die Kältewelle bei uns von Anfang April eine Rolle. Aber in verschiedenen Meldungen dieses Reports wird auch aus Regionen extreme Kälte gemeldet, an die man sonst gar nicht denkt – Ereignisse, über die man in den MSM niemals etwas finden wird! Das war ja in vorigen Reports auch schon immer wieder mal so, und da kann man tatsächlich wohl nachdenklich werden.

Im Übrigen habe ich die Meldungen zur Kälte bei uns auf dem Blog von Cap Allon mit Meldungen aus anderen Quellen verglichen, bot sich dadurch doch die Gelegenheit zu prüfen, ob Allon vielleicht bei seinen Meldungen zur Übertreibung neigt. Ich konnte aber nichts dergleichen finden.

Im Vordergrund stehen aber die Meldungen von der Kältewelle in Europa.

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Meldung vom 28. März 2022:

Bemerkenswerte Kälte für den Monat März in Grönland

Bei hohem Luftdruck (1.030-1.035 hPa) und klarem Himmel wurden an der Nordküste Grönlands am Wochenende für Ende März bemerkenswert niedrige Temperaturen gemessen, und das auch in sehr tiefen Höhenlagen (sogar auf Meereshöhe).

Hier einige dieser Messwerte, die das überdurchschnittliche Eiswachstum in dieser Saison begünstigen werden: -38,8 °C wurden in Henrik Kroeyer Holme (80,4°N) gemessen, -38 °C in Kap Morris Jesup (83,4°N) und -37,1 °C in Danmarkshavn (76,5°N).

Es folgen unter diesem Link Vorankündigungen extremer Kälte sowohl in Teilen der USA als auch in Europa. In den Kältereports wird jedoch nur auf bereits eingetretene Ereignisse eingegangen.

Link: https://electroverse.net/arctic-blast-threatens-records-in-east-u-s-greenland-cold-antarctica-falls-below-avg-europe-freezes/

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Meldungen vom 29. März 2022:

Rekord-Märzkälte in New York City

Eine starke Südverschiebung des Jetstreams macht sich in New York City und in weiten Teilen der östlichen Vereinigten Staaten bemerkbar. Die für die Jahreszeit untypische Kälte bricht die Rekord-Tiefsttemperaturen für den Monat März und fühlt sich für viele wie eine Wiederholung des Winters an.

Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes NWS begannen die Tiefstwerte in New York City am Sonntagabend mit Temperaturen unter -2°C. Der Montag erwies sich dann für viele als rekordverdächtig kalt: Binghampton, Plattsburgh und New York brachen alle einen Tiefsttemperatur-Rekord, der in New York auf das Jahr 1893 zurückgeht, während Hartford, CT und Allentown, PA zu den anderen Orten im Nordosten gehörten, in denen die Rekorde von 1966 bzw. 1996 gebrochen worden waren.

Die Daten des NWS zeigen, dass sowohl Trenton als auch Atlantic City am 28. März neue Rekorde für die niedrigsten jemals gemessenen Temperaturen aufstellten, während das nahegelegene Newark seinen Rekord hielt: Trenton Mercer Airport’s höchster Messwert des Tages war 0°C, was ~1 K niedriger ist als der vorherige Rekord aus dem Jahr 1919; Atlantic City International Airport kletterte am Montag nicht höher als 4°C und brach damit den Rekord, der zuvor von 1996, 1959 und 1956 gehalten wurde; während Newark Liberty International Airport’s 2°C den alten Rekord von 1937 einstellte.

Tatsächlich hat der Osten der USA in den letzten 24 Stunden Hunderte von Tiefsttemperatur-Rekorden gebrochen – und damit die Hitze im Westen weit hinter sich gelassen.

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Toronto, Kanada: Jahrhundert-Kälterekord gebrochen

Auch nördlich der Grenze, in Kanada, herrschte eine noch nie dagewesene Kälte.
Die Bewohner des südlichen Ontario erwachten am Montag bei brutalen Minusgraden, die sich in der Innenstadt am Montagmorgen wie -20 °C anfühlten. Die Temperaturen kämpften sich bis zum späten Nachmittag auf nur -6C (21F), was sich eher wie -16C (3.2F) anfühlte.

Dies sind hochwinterliche Werte, keine Frühlingsbedingungen. Mit -10,1°C – ohne Berücksichtigung des Windchill – war der Montag der kälteste 28. März in T.O. seit -15C (5F) im Jahr 1923, wobei die einzigen anderen Jahre mit niedrigeren Tiefstwerten im späten März die Jahre 1873 und 1854 waren:

Auch hier folgt ein Ausblick auf die erwartete Rekordkälte in UK und Mitteleuropa. Sobald diese eingetreten ist, wird sie hier dokumentiert.

Link: https://electroverse.net/new-york-suffers-record-march-cold-toronto-breaks-century-old-low-uk-forecast-coldest-start-to-april-in-100-years/

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Meldungen vom 4. April 2022:

Historische Kältewelle in Südostasien

Ein wahrhaft historischer Kälteeinbruch sucht Anfang April über Südostasien und insbesondere Thailand heim.

Nach einer Reihe von außergewöhnlich kühlen Tagen beginnen die Rekorde bzgl. Tiefsttemperaturen für den April zu fallen, vor allem im östlichen Teil des Golfs von Thailand.

In einer Reihe von Fällen wurden die ersten nicht-tropischen (unter 18 °C) Aprilnächte verzeichnet (d. h. kälter als 18°). In Koh Sichang, einem Distrikt der Provinz Chonburi, wurde mit 17,7 °C ein noch nie dagewesener Wert gemessen – der erste Aprilwert unter 20 °C überhaupt.

Auch im Nordosten Thailands war es historisch kühl (und regnerisch), und die Tageshöchsttemperaturen blieben auch dort häufig unter 20 °C. Die Luft polaren Ursprungs ist über Zentralvietnam eingedrungen und hat die Temperaturen auf Rekordhöhe getrieben. Der in der Provinz Buriram gemessene Tageshöchstwert von 17,7 °C ist der niedrigste Aprilhöchstwert, der jemals in einer so niedrigen Höhe in Thailand gemessen worden war.

Die Kälte hat in letzter Zeit nicht nur Thailand, sondern auch den Großteil Südostasiens heimgesucht.

Am 3. April sank die Temperatur in der laotischen Stadt Phongsal auf 6,5 °C – ein Wert, der allgemein als die niedrigste Temperatur gilt, die jemals in Laos im April gemessen wurde, und der den bisherigen Referenzwert von 7,1 °C in Nong Het aus dem Jahr 1929 unterbot.

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Und nun zur Kälte in Europa. Unten folgt dazu ein Einschub von mir selbst. Dann kann jeder vergleichen, was von den Temperaturmeldungen auf electroverse zu halten ist:

Europa: Reihenweise gebrochene monatliche Kälterekorde

Nach einem eher milden Winter in Mittel- und Westeuropa (wobei sich die Kälte auf den Osten konzentrierte, vor allem in der Türkei), gibt es jetzt im April Rekordfrost.

Niederlande

In der nördlichen Hemisphäre mag es offiziell Frühling sein, aber in der Gemeinde Winterswijk in den Niederlanden erlaubte die Rekordkälte, die in der Samstagnacht hereinbrach, den Einwohnern, am Sonntagmorgen auf Natureis zu laufen.

„Wir haben lange überlegt, aber dann beschlossen, dass wir es versuchen müssen“, sagte der örtliche Eismeister Hendrik ten Prooije über die Frage, ob die Eisbahn für das Schlittschuhlaufen vorbereitet werden sollte oder nicht. „Das ist einmalig“, fuhr er fort: „Zum ersten Mal laufen wir im April auf Natureis“.

Dazu gibt es ein Twitter-Video.

Im nahe gelegenen Deelen sank das Quecksilber in der Nacht zum Samstag auf -6,3 °C – die niedrigste Temperatur, die dort jemals am 3. April gemessen worden war.

Die Niederlande haben sich in den letzten Jahren an harte Aprilfröste gewöhnt. Im April 2021 wurden beispielsweise in Eelde in der Nähe von Groningen in 18 Nächten Rekordwerte unter dem Gefrierpunkt gemessen.

Deutschland

Auch in Deutschland wurden am Sonntag eine Reihe von Monatsrekorden gebrochen.

Am längsten hielten sich die -10°C in Eslohe, die -9°C in Burgwald-Bottendorf, die -7,8°C in Genthin und die -7,5°C in Kyritz.

Einschub des Übersetzers: Hierzu die offiziell gemeldeten Tiefsttemperaturen der Nächte vom 2. zum 3. bzw. vom 3. zum 4. April:

In der ersten der beiden Nächte konzentrierte sich die Kälte auf das zentrale Deutschland. In Norddeutschland hatte die Strömung schon auf West gedreht, Süddeutschland lag noch unter einer Wolkendecke. Anhand der Minima ist die Nordkante dieser Wolkendecke ganz gut auszumachen.

In der zweiten Nacht war der Himmel dann auch in Süddeutschland klar. Außerdem hatte sich dort verbreitet eine für April beachtliche Schneedecke gebildet, so dass die Minima allgemein noch etwas tiefer lagen als in der Vornacht im zentralen Deutschland.

Die oben von electroverse genannten Tiefstwerte entsprechen diesen amtlichen Messungen zu 100%! Für mich ist das ein Zeichen für die Zuverlässigkeit der Meldungen auf jenem Blog!

Nun also weiter mit Kälte-Meldungen aus anderen europäischen Ländern. – Ende Einschub

Frankreich

Unglaublich tiefe Temperaturen haben Frankreich in letzter Zeit heimgesucht.

Kürzlich wurden in Aiguille du Midi -20,3°C (der dritte jemals aufgezeichnete Wert unter -20°C), in Ristolas -15,5°C, in Arbent -9,6°C, in Bergerac -5,1°C, in Albi -3,6°C und 0.3°C in Toulon – all dies sind neue Monatsrekorde (viel aussagekräftiger als Tagesrekorde), und es sind auch nur 6 der 25 ausgewählten Rekorde, die allein am Sonntag gebrochen worden sind (mit weiteren 6 eingestellten Rekordwerten).

Einer der gebrochenen Rekorde reicht bis ins Jahr 1958 zurück (siehe Tabelle unten); interessanter ist jedoch, dass viele erst vor einem Jahr aufgestellt wurden, wobei die meisten anderen entweder während des letzten solaren Minimums (2008) oder des Minimums davor (1996/7) registriert wurden:

Spalten von links nach rechts: Station, aktuelle Temperatur (4. April 2022), bisheriger Rekord, Datum desselben

Beeindruckend ist, dass am 2. April in weiten Teilen Frankreichs ein „Eistag“ (Tageshöchstwerte bei oder unter 0 °C) aufgetreten war, und zwar sogar in niedrigen Höhenlagen.

Die Wetterstation in Courpiere, östlich von Clermont-Ferrand (455 m), verzeichnete einen Tageshöchstwert von nur -0,9 °C, was erst das vierte Mal in der Geschichte ist, dass Frankreich im April einen so niedrigen Tageshöchstwert in einer so geringen Höhe verzeichnet.

Andorra

Der 1. April brachte die niedrigste jemals in Andorra gemessene monatliche Temperatur mit sich.

In Les Font d‘ Arinsal wurde eine extrem niedrige Temperatur von -17,1 °C gemessen. Obwohl diese Station relativ neu ist, wurde der Wert von einer seit langem bestehenden Station in Port d‘ Envalira bestätigt, die einen ähnlichen historischen Wert von -16,3 °C verzeichnete.

Großbritannien

Rekordkälte im April hat auch das Vereinigte Königreich heimgesucht, und starker Schneefall sorgte in einigen Regionen für Behinderungen.

Was die Kälte betrifft, so ist wohl am bemerkenswertesten, dass in Englands Hauptstadt London der niedrigste April-Tiefstwert seit mindestens 70 Jahren (einige Berichte sprechen sogar von einem Rekord aller Zeiten) registriert wurde.

Im gesamten Vereinigten Königreich herrschte jedoch seit dem letzten Märztag Frost, wurden doch in den schottischen Highlands Tiefstwerte von -10 °C, in Wales von -7 °C und in Cumbria von -5 °C gemessen. Seitdem ist viel kältere arktische Luft herangeweht und hat die Temperaturen selbst im Südwesten Englands auf bis zu -5°C (und darunter) gedrückt.

Der April hat sogar so kalt begonnen, dass der Mittelwert des Central England Temperature Record (CET) gerade einmal 4,3°C beträgt. Zum Vergleich: Der CET reicht bis ins Jahr 1659 zurück, und in all diesen Jahrhunderten stellen 4,7 °C den kälteste April aller Zeiten dar (gleichauf mit den Jahren 1701 und 1837). Natürlich haben wir erst ein paar Tage April, und der Mittelwert wird nicht bei 4,3 °C bleiben, aber es zeigt, wie ungewöhnlich kühl der April 2022 in England begonnen hat.

Link: https://electroverse.net/historic-cold-spell-hitting-asia-monthly-lows-tumbling-in-europe-msm-blames-climate-change-for-reduced-crabs/

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Meldungen vom 5. April 2022: Hier folgt zunächst ein längerer Beitrag die Antarktis betreffend. Er wird separat übersetzt. Weiter geht es nochmals mit der Kälte in Europa:

Österreich

Die Alpenrepublik wurde in dieser Woche von starkem Aprilfrost heimgesucht.
Rekordtiefstwerte – weitaus beeindruckender als die Tagestiefstwerte – gab es am 4. April im Mühlviertel.

Reichenau verzeichnete einen Tiefstwert von -10,1°C und unterbot damit den bisher kältesten April-Tiefstwert aus dem Jahr 1972, während Freistadt mit -9,7°C den alten Höchstwert aus dem Jahr 1936 unterbot.

Auch in der Nachbarregion Waldviertel herrschte gestern eine noch nie dagewesene Aprilkälte.

Deutschland

Auch in Deutschland herrscht weiterhin extreme Frühjahrskälte.

Eine Reihe langjähriger April-Rekorde sind gefallen und haben sich zu den Werten vom Montag gesellt, darunter -8,8°C in Memmingen, -8,1°C in Augsburg, -5,9°C in Wutöschingen-Ofteringen und -5,6°C in Emmendingen-Mundingen.

Spanien

Auch dort waren Rekord-Tiefstwerte für den Monat April aufgetreten, in Segovia beispielsweise -5,6°C.

Frankreich: 80 neue monatliche Tiefsttemperaturrekorde gestern in der kältesten Aprilnacht jemals

Den Vogel schießt jedoch Frankreich ab, wo für die Jahreszeit wirklich atemberaubende Temperaturen über das ganze Land hinwegfegen.

Allein am 4. April wurden landauf, landab 80 neue monatliche Tiefsttemperatur-Rekorde aufgestellt (siehe Tabellen unten). Am bemerkenswertesten war der Wert von -21,5 °C in Les Pontets (1.008 m) – ein nationaler Rekord für eine so niedrige Höhe im April.

Weitere herausragende Werte waren -20,4°C in La Chaux (880m); -11,1°C in Etalans (540m); und -9,3°C in Mourmelon-le-Grand (115m/).

Es wird erwartet, dass Frankreich auch seinen April-Rekord für <500m (derzeit -10,5°C) gebrochen hat, aber dies muss noch bestätigt werden.

Spalten von links nach rechts: Station, aktuelle Temperatur (4. April 2022), bisheriger Rekord, Datum desselben

Darüber hinaus ging der Montag als die kälteste Aprilnacht in der Geschichte Frankreichs (seit 1947) in die Annalen ein.

Das durchschnittliche Minimum lag landesweit bei nur -1,5 °C und brach damit den bisherigen Rekord von -1,4 °C, der am 12. April 1986 (Sonnenminimum des Zyklus 22) gehalten wurde – und in diesem Zusammenhang sei noch einmal auf die obige Tabelle verwiesen, die zeigt, wie viele der bisherigen April-Rekordtiefstwerte in Frankreich innerhalb von Sonnenminima liegen, wobei die Jahre ≈1986, ≈1996, ≈2008 und ≈2021 mit Abstand am häufigsten vertreten sind.

Und schließlich war es gestern auch auf den Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien außergewöhnlich kalt.

In Capo Caccia, Capo Bellavista und Capo Carbonara wurden Aprilrekorde aufgestellt.

Link: https://electroverse.net/antarctica-plunges-ice-takes-a-sharp-upturn-as-europe-continues-to-freeze/

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wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. 14 / 2022)

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE