Das Ende der Wende – eine Umkehr nach der anderen?

Es ist wieder Krieg. Noch sind die Folgen nicht klar, aber die vollökologische, dekarbonisierte Zukunft wird es in Deutschland nicht geben. In jedem Fall wird die deutsche Energiewende schneller scheitern als vorher absehbar. Eine Konstante bleibt: die Orientierungslosigkeit deutscher Politiker.

In den frühen Morgenstunden des 24. Februar 2022 wurde die deutsche, national angelegte Energiewende durch Außeneinfluss beendet. Der „Übergangs“-Energierohstoff Erdgas wird nicht mehr in Menge und Preis den Hoffnungen entsprechen. Gaskraftwerke mit 23 bis 40 Gigawatt installierter Leistung (die heutigen Kohlekraftwerke bringen reichlich 40 Gigawatt ein) wurden bis 2030 errechnet, es wird aber nur wenige neue geben.

Die von Glaube und Hoffnung getragenen Prognosen zur deutschen Dekarbonisierung via Erdgas sind wie eine Seifenblase geplatzt. Unfassbar tragisch wurde das Gebäude einer europäischen Friedensordnung zerstört und die Furcht vor Eskalation nimmt zu. Die Windbranche will Kriegsgewinnler werden und preist den „Energiewendeturbo“ mit ganz schnellem und flächenmäßig uneingeschränktem und rücksichtslosem Ausbau als Lösung an. Heißes Gas soll durch laue Luft ersetzt werden. Dabei wird vergessen, dass dies seit 20 Jahren nicht funktioniert und in unserem Land nichts mehr schnell geht. Das Potenzial an Rohstoffen, Material und vor allem Fachkräften wird immer übersichtlicher.Insbesondere der Fachkräftemangel wird uns limitieren. War die Generation der Babyboomer noch mit dem Schinder-Gen ihrer Kriegs- und Nachkriegs-Elterngeneration versehen, setzen Teile der jetzt ins Berufsleben Tretenden andere Prämissen. Es gibt heute im Land mehr Studierende der Theaterwissenschaften als Auszubildende im Fliesenlegerhandwerk. Berufswünsche sind heute Blogger, Influencer, Model (wenn möglich) oder was mit Medien.

Work-Life-Balance steht im Vordergrund, viel Geld verdienen ist nicht mehr wichtig. Konkrete Arbeit an der Infrastruktur schreckt ab, bringt sie doch zuweilen Lärm, Hitze und Dreck mit sich. Und Schichtarbeit rund um die Uhr: Das ist nicht verlockend für Jugendliche, die gern Stuhlkreise besetzen, hüpfen und den Alten die Weltzerstörung vorwerfen. Während nicht weit von uns die Kanonen donnern, werfen sie Tomaten auf die FDP und kleben sich sinnfrei auf Straßen fest.

Die Idee, wirklich hilfreich zu sein (bei Spendensammlungen für die Ukraine oder der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, auf den Covid-Stationen der Krankenhäuser, bei Tafeln oder anderweitig sozial) kommt denen nicht. Wo sind die FFF-Kinder, die „letzte Generation“, Greenpeace, „Ende Gelände“ und andere Scharfmacher, wenn es konkret wird? Der BUND und Grüne Liga klagen gegen den nur noch knapp zwei Jahre laufenden Braunkohle-Tagebau in Jänschwalde wegen eines Formfehlers in der wasserrechtlichen Genehmigung und wollen ihn damit sofort stillsetzen. Ideologisierte juristische Rechthaberei geht vor der Suche nach Lösungen.

Nun ist wieder Krieg in Europa, bisher kaum vorstellbar.

„Die gesamte Energiewende wird damit schlagartig einem Realitätscheck und einem Stresstest unterzogen“, sagt Sachsens Ministerpräsident Kretschmer und bestätigt damit, dass es den Realitätscheck bisher nicht gab. Gleichzeitig zweifelt er den vorgezogenen Kohleausstieg 2030 an, nicht jedoch den 2038 und den Fahrplan dahin. Die FDP steigt aus dem Mustopf, der energiepolitische Fraktionssprecher Michael Kruse will den Rückbau des Kraftwerks Moorburg aussetzen. Zur Info: Das Personal ist weg, das Interieur zum Teil schon verkauft und Betreiber Vattenfall wird das genau so wenig tun, wie die KKW-Betreiber die Laufzeiten verlängern würden. Die Realitätsferne deutscher Politiker ist Weltspitze.

Klimaminister Habeck meinte indes, die beste Antwort auf die Importabhängigkeit sei der Ausstieg aus der Kohle, also auch der heimischen, preislich kalkulierbaren und reichlich vorhandenen Braunkohle. Importabhängigkeit verringern durch Aufgabe eigener Ressourcen, das ist die grüne Logik.

Steigende Gaspreise will er ausgleichen, auf russisches Gas könne man verzichten. Der Eon-Vorstandsvorsitzende Leonhard Birnbaum warnt indes vor Gasengpässen und Stilllegungen bei Industriekunden. Habeck will notfalls die Schuldenbremse aussetzen, weil die (vorher absehbare) Energie-Situation der wirtschaftlichen Notsituation der Pandemie entspräche. „Am Ende ist es nur Geld“, sagt er. Bezeichnend für einen Wirtschaftsminister, der aus dem Klima kommt.

Gestern nun eine Wende in der Verteidigungspolitik. Folgt eine Wende in der Energiewende? Habeck jedenfalls ließ nun vernehmen, er wolle nicht ausschließen, Kohlekraftwerke länger laufen lassen zu müssen; auch Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen, werde geprüft, würde aber im nächsten Winter noch nicht helfen, weil die Abschaltung schon sehr weit betrieben wurde.Die Frage, wie die Energieversorgung zu jeder Zeit und Wetterlage künftig aufrechterhalten werden kann, wird uns zunehmend beschäftigen. Dabei wird das Thema Kälte den Hype um die „Erderhitzung“ verdrängen. Vorerst setzt die Regierung noch andere Prioritäten. Einen Tag nach Kriegsbeginn kündigte Justizminister Buschmann (FDP) eine Ablösung des Transsexuellengesetzes durch ein Selbstbestimmungsgesetz an.

Interessant wird die Diskussion um eine eventuelle Aktivierung der Wehrpflicht werden, sie ist ja nur „ausgesetzt“. Eine unbequeme Stichtagsregelung wäre unvermeidbar und natürlich müsste sie alle Geschlechter umfassen.

Alle Studien mit Grafiken, die in gerader Linie sinkend die deutschen CO2-Emissionen bis 2045 zur Nulllinie führen, sind seit dem 24. Februar ein Fall fürs Altpapier oder die Löschtaste.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Deutschland gewinnt den Preis für die idiotischste Energiepolitik der Welt

stopthesethings

Deutschland hat den Goldstandard für idiotische Erneuerbare-Energien-Politik gesetzt, obwohl auch die Briten, Kalifornier, Texaner und Südaustralier scharfe Anwärter auf diesen glänzenden Preis sind.

Dank ihrer aus dem Ruder gelaufenen Besessenheit von Wind- und Solarenergie befinden sich die Deutschen mitten in einer Strompreis- und Versorgungskatastrophe. Das Leiden unter Europas höchsten Strompreisen ist nur der Anfang – mit kurzem Abstand, auf die höchsten Strompreise weltweit

Mit „Sagen Sie nicht, wir haben Sie nicht gewarnt“ beschreibt Pierre Gosselin die Folgen der dümmsten Energiepolitik der Welt.

 

Die Strompreise in Deutschland steigen nach Jahren des energiepolitischen Wahnsinns auf Weltrekordhöhen … teuer, und dafür unzuverlässig

No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 9. Februar 2022

Deutschlands Stromversorgung, einst überwiegend aus einer Mischung aus Kohle- und Kernkraft, gehörte früher zu den stabilsten und günstigsten der Welt. Stromausfälle waren selten und notwendige Netzeingriffe sehr selten.

Grüne und Sozialisten versuchten es dann mit elektrischer Energietechnik

Doch dann mischten sich in den 1990er Jahren Umweltaktivisten und Politiker ein, die glaubten, sie wüssten es besser, wie ein Stromnetz und eine zuverlässige Stromversorgung zu verwalten und zu konstruieren ist. Natürlich ist das dann technisch und ökologisch überlegen, gegenüber dem, was die führenden Energieerzeugungs- und Elektroingenieure und -experten seit gut 100 Jahren bislang gemacht hatten.

Sonne und Wind sind angesagt, erklärten die [heuchlerischen] „Umweltschützer“ bei den Grünen und den SPD-Sozialisten. Denn Wind und Sonne schicken keine Stromrechnung und sind „zur freien Verfügung“. Damit [und vor allem mit unbedarften und ideologisch eingefärbten Journalisten] haben sie es geschafft, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Und so begann die Begrünung des Netzes.

EEG-Einspeisegesetz

Im Jahr 2000 verabschiedete die Koalitionsregierung von Sozialdemokraten und Grünen unter Bundeskanzler Gerhard Schröder das EEG-Einspeisegesetz für erneuerbare Energien  Was folgte, war ein Baurausch für grüne Energie, bei dem jedes Jahr Hunderte von Megawatt volatiler Wind- und Solarkapazität an das Netz angeschlossen wurden, während die Kernenergie abgeschaltet wurde.

Heute kommt nun der Preisschock des EEGs. Wind und Sonne sind doch nicht kostenlos zu bekommen. Tatsächlich sind sie unverschämt teuer, und sie sind in Bezug auf das Angebot noch volatiler als die Corona-Politik des Landes!

Instabiles Netz, Rekordpreise

Heute berichtet das deutsche Wochenmagazin  FOCUS , dass Deutschlands Strompreise inzwischen „Rekord“ erreicht haben: „Deutschland ist Strompreisweltmeister – kein Land zahlt mehr für Strom. Nach neuen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft zahlten deutsche Haushalte im Januar 2022 durchschnittlich 36,19 Cent für eine Kilowattstunde.“ [Verbrauch auf Bereitstellungsgebühr und kWh gerechnet]

Das sind mehr 40 US-Cent pro Kilowattstunde!

Dreimal so hoch wie im internationalen Durchschnitt

„Noch nie mussten deutsche Verbraucher so viel bezahlen“, schreibt FOCUS. „Für Strom aus der Steckdose müssen die Deutschen fast dreimal so viel bezahlen wie im internationalen Durchschnitt. Das liegt vor allem an hierzulande ungewöhnlich hohen Steuern und Ökosteuern.“

Dem volatiles Stromnetz droht der Zusammenbruch

Was noch schlimmer ist, das Land steht jetzt kurz vor dem Zusammenbruch des Stromnetzes, was bedeutet, dass Stromausfälle eine echte Bedrohung darstellen. Darüber hinaus sind computergesteuerte Hightech-Produktionsmaschinen und -anlagen auf eine konstante Versorgungsfrequenz angewiesen, um zu funktionieren. Da die Netzfrequenz aufgrund der volatilen Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie zunehmend instabil wird, riskieren die Geräte kostspielige ungeplante Produktionsausfälle. Insgesamt macht dies Deutschland trotz seiner hochqualifizierten Arbeitskräfte [in der Regierung?] zu einem weniger attraktiven Investitionsstandort.

Halber Preis in einigen Nachbarländern

Der Verbraucherstrom kostet laut FOCUS in Nachbarländern wie Italien mit 25 Cent oder in der Schweiz, Österreich und Luxemburg mit rund 23 Cent deutlich weniger.

In Frankreich kostet ein Kilowatt Strom 21 Cent, und in den Niederlanden und Polen nur 19 Cent. In großen Ländern wie den USA (16 Cent) oder Brasilien (14 Cent) kostet Strom weniger als halb so viel wie in Deutschland. In Kanada (12 Cent) oder Südkorea (11 Cent) zahlen Verbraucher nur ein Drittel, in Indien (8 Cent) und China (9 Cent) nur ein Viertel des deutschen Preisniveaus.“

50 % Steigerung in nur 2 Jahren!
Die deutsche Industrie, die einen niedrigeren Preis bekommt als die Verbraucher, zahlt jetzt „durchschnittlich 26,64 Cent pro Kilowattstunde“, gegenüber nur 17,76 Cent im Jahr 2020 – das ist ein Sprung von rund 50 %! Industrieverbände warnen davor, dass diese astronomischen Preise den Wirtschaftsstandort Deutschland schnell unattraktiv machen, berichtet FOCUS.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252029/umfrage/industriestrompreise-inkl-stromsteuer-in-deutschland

Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI-Branchenverbands warnt:. „Vor allem energieintensive Industrien (Stahl, Metalle, Papier, Glas, Aluminium, Zement) drohen aus Deutschland abzuwandern.“

Kein Wunder, dass das Wall Street Journal vor nicht allzu langer Zeit, die deutsche Energiewende als  die „dümmste Energiepolitik der Welt“ bezeichnete.

No Tricks Zone

https://stopthesethings.com/2022/02/20/dumb-dumber-germany-wins-prize-for-worlds-most-idiotic-energy-policy/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Nachgerechnet: Klimawandel – aus dem Weltall gesehen, von Hans Hofmann-Reinecke

Diesmal stellt der Physiker Hofmann-Reinecke in seinem Video eine ganz neue Herangehensweise an das Thema „Klimawandel“ vor – und wechselt dabei die Perspektive: Was ist dran am Klimawandel, betrachtet aus dem Weltall mit den Augen intelligenter Außerirdischer?

Die Außerirdischen schauen sich im Rahmen ihrer Forschung den Planeten „G“ (wie Greta) genauer an. Wie viel Sonnenstrahlung kommt dort an, und wie viel davon wird vom Planeten absorbiert bzw. reflektiert? Wovon hängt die Temperatur auf dem Planeten ab? Und können die Außerirdischen am Ende ihres Forschungsprojekts einen Klimawandel auf dem Planeten „G“ nachweisen?

Um zu verstehen, wie die Durchschnittstemperatur auf der Erde zustande kommt, empfiehlt sich vorab die Ansicht des Videos „Nachgerechnet: Woher kommt die Temperatur der Erde“ aus der Reihe „Tichys Einblick in die Welt der Zahlen“

Physik anhand von Beispielen aus dem Alltag, anschaulichen Graphiken sowie Zahlen und Formeln erklärt: „Lassen Sie uns gemeinsam aktuelle Themen untersuchen, die von den Medien häufig erwähnt, aber selten erklärt werden“, so der Physiker Dr. Hans Hofmann-Reinecke.




Klimagerechter Winterwind und toleriertes Gas

Das Wetter meint es zurzeit gut mit der deutschen Energiewende. Wie bestellt bläst in den ersten zwei Monaten nach den weiteren Abschaltungen von Kern- und Kohlekraftwerken zum Jahresende 2021 ein kräftiger Wind. Nur die Preise zeigen den Mangel an Erzeugung und hohe Systemkosten. Wird der Wettergott weiter gnädig zur Fortschrittsregierung sein?

Von Frank Hennig

Geradezu ein Marathon an Sturmtiefs überquerte im Februar unseren Kontinent. Insbesondere Ylenia, Zeynep und Antonia forderten nicht nur Menschenleben, sondern auch einen Milliarden-Sachschaden. Bei Zehdenick in Brandenburg stürzte ein Hochspannungsmast um. Eine gefallene Windkraftanlage in Wales, ein abgerissenes Rotorblatt auf der „Nauener Platte“ westlich von Berlin sind zu verschmerzen angesichts der Einkünfte der Windmüller, deren Profit nach unten abgesichert, nach oben hingegen unbegrenzt ist.

Am 16. Februar wurde ein Windstromspitzenwert, gleichzeitig ein Rekord, von 47,12 Gigawatt (GW) ins deutsche Netz eingespeist. Für Januar und Februar 2022 schätzt man nun einen Windstromertrag von 37 Terawattstunden (TWh), berichtet die Tagesschau. In den Vergleichsmonaten waren es 2020 37,28 TWh und 2021 nur 23,42 TWh. Zwei Fakten fallen ins Auge:

1. Die Erträge sind wetterabhängig über die Jahre sehr verschieden, eine längerfristige Prognose ist nicht möglich.

2. Trotz des vielen Windes wurde die installierte Leistung (64,2 GW) bei weitem nicht erreicht, sondern nur 73 Prozent von ihr. Deshalb sind Zielzahlen an installierter Leistung für die Begründung eines künftigen Energiesystems im Grunde sinnfrei.

3. Bei Starkwind kommt es zur Sicherheitsabschaltung von Anlagen (ab etwa 27 Metern pro Sekunde, ca. 100 km/h). Dies stellt auch die Netzbetreiber vor besondere Herausforderungen, denn die Anlagen schalten aus dem Volllastbetrieb schlagartig ab. In Belgien standen am 18. Februar wegen zu hoher Windgeschwindigkeit erstmals seit 2009 alle Offshore-Windkraftanlagen still.

Obwohl also viel Windstrom ins Netz blies, fiel der Börsenstrompreis im Gegensatz zu vergangenen Jahren nicht tief ins Minus, sondern nur kurz am 19. Februar auf minus 0,52 Euro pro Megawattstunde (€/MWh). Im Durchschnitt bewegte er sich in dieser 7. Kalenderwoche um die 120 €/MWh. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass es den gepriesenen „Überschussstrom“, aus dem der grüne Wasserstoff generiert werden soll, nicht mehr gibt. Auch der Elektrolysestrom wird künftig gut bezahlt werden müssen.

In zu erwartenden windarmen Zeiten bleibt künftig nur der Griff zum Gashahn. Die deutsche Ausstiegspolitik führt nicht nur zu stark steigenden Gasverbräuchen und –preisen, sondern auch zu Zoff im grünen Stuhlkreis. Angesichts der Spannungen um die Ukraine will Klimaminister Habeck nun den Bau des Flüssiggas(LNG)-Terminals in Brunsbüttel vorantreiben, wogegen sich die grüne Basis in Schleswig-Holstein stellt. Was soll auch ein Terminal in Brunsbüttel, das vielleicht 2027 fertiggestellt sein wird, wenn man 2035 auch aus dem Erdgas aussteigen will? Die Begründung erfordert besondere grüne Logik und Denken als sozialem Konstrukt:

Das fossile Erdgas soll aus Klimagründen weg. Die Alternative sei die Produktion von Wasserstoff. Das ist ungefähr so pfiffig, wie Licht in Säcken ins Rathaus zu tragen.

Ein Energierohstoff soll nicht genutzt, dafür ein Energieträger Wasserstoff erst hergestellt werden, wofür eine Unmenge von Strom, natürlich Ökostrom, nötig ist. Der soll aber auch Atom- und Kohlestrom im Netz ersetzen. Es gab letztmalig im November 2021 deutlich negative Preise an der Strombörse als Zeichen von Überschuss.

Dazu kommen nun die politischen Komplikationen um die Gasimporte aus Russland. Der deutsche Energiewendekurs hat zu einem Anstieg der Gasnutzung von 2011 bis 2021 um 35 Prozent geführt, bei sinkenden deutschen und niederländischen Fördermengen. Von der „Übergangstechnologie“ hängt immer noch die Wärmeversorgung von etwa der Hälfte des Gebäudebestands in Deutschland ab, selbst im Wohnungsneubau noch zu 27 Prozent. Nun kommt ein erheblicher Bedarf für die Stromproduktion hinzu.

Die Preisrallye der vergangenen Monate ist ein Indikator künftigen Mangels, dennoch tun deutsche Politiker so, als könne man Russland mit geringeren Importen strafen, ohne uns energetisch zu zerlegen. Jürgen Hardt, Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, stellt im radio1-Frühgespräch am 23. Februar tatsächlich die Frage, wie viel russisches Erdgas „wir in Deutschland noch tolerieren wollen“. Noch einer, der nicht bemerkt hat, dass wir am Röhrengas hängen wie der Junkie an der Nadel.

Kommissionspräsidentin von der Leyen riet kürzlich den Mitgliedsländern, sich in Fragen der Energieversorgung breiter aufzustellen. Deutschland verfährt genau gegenteilig, in dem es seinen Energiemix planmäßig durch Kernkraft- und Kohleausstieg verengt. Dabei stützt es sich auf die Naturgötter wie Sonne und den im Moment sehr gnädigen Wind.

Neben dem rekordträchtigen 16. Februar gab es auch einen 10. Januar mit einer Windleistung von 1,84 GW, gerade einmal 2,9 Prozent der installierten Leistung. Darüber berichtete die Tagesschau nicht. Es könnte die Bürger verunsichern.

 




Der Amoklauf der grünen Lemminge

Viv Forbes

Kein Land der Erde verlässt sich vollständig auf Wind- und Sonnenenergie, aber die australischen Politiker wollen dieses Wunder erreichen.

Sie sind führend bei der „Stampede of the Green Lemmings“*.

[*So lautet auch die Überschrift im Original. Für den Terminus ‚Stampede‘ gibt es m. E. keine passende Übersetzung. Vorschläge von Kommentatoren sind willkommen! A. d. Übers.]

Die Solarenergie hat ein großes Problem. Selbst an sonnigen Tagen wird fast nichts erzeugt, um die Nachfragespitzen um die Frühstücks- und Abendessenszeit zu decken – die Solarenergie-Gewerkschaft arbeitet nur sechs Stunden am Tag, streikt ohne Vorwarnung und wird ziemlich oft krank.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Mindestens 18 Stunden am Tag muss der Strom also woanders herkommen. Dann, um die Mittagszeit, produzieren Millionen von Sonnenkollektoren weit mehr Strom als benötigt wird, was zu einem elektrischen und finanziellen Chaos im Stromnetz führt.

Natürlich sehen unsere grünen „Ingenieure“ die Windenergie als Lückenfüller für die Solarenergie. Aber auch die Windkraft hat eine Gewerkschaft, und sie wird oft krank, wenn über weiten Teilen des Kontinents kein Wind weht. Und bei Stürmen, Orkanen oder Wirbelstürmen legen sie ihre Werkzeuge nieder, falls ihr wirbelndes Spielzeug beschädigt wird.

Die grünen Planer behaupten also, dass Batterien diese intermittierenden Probleme der grünen Energiezwillinge lösen können.

Es müssen aber riesengroße Batterien sein.

Batterien sind nur eine Krücke für ein verkrüppeltes Stromerzeugungssystem. Und angesichts der regelmäßig gemeldeten heftigen Brände von Lithiumbatterien – wer will schon eine riesige feuergefährdete Batterie über dem Gartenzaun oder im Keller haben?

Eine Batterie ist kein Stromerzeuger – jede Batterie (einschließlich Snowy 2.0) ist ein Nettostromverbraucher. Batterien sind sehr teuer, die meisten verlieren mit zunehmendem Alter an Kapazität, und jede Umwandlung zwischen Gleichstromspeicherung und Wechselstromübertragung führt zu Energieverlusten. Um Ökostrom zu sammeln, zu speichern und wieder zu verteilen, ist ein den ganzen Kontinent umspannendes Spinnennetz von Übertragungsleitungen erforderlich, mit allen Kosten und Energieverlusten, die dieses Netz mit sich bringt.

Stille Nächte und ruhige, bewölkte Tage sind es, die die Probleme von Wind-Solar-plus-Batterien wirklich deutlich machen.

Nehmen wir an, die Stromverbraucher benötigen jeden Tag 100 Einheiten Strom. Ein gut konzipiertes Kohle-, Atom- oder Gaskraftwerk kann das leisten, rund um die Uhr, Tag für Tag, bei jedem Wetter.

Aber um ein Wind- oder Solarsystem gegen, sagen wir, 7 Tage ruhiges oder bewölktes Wetter zu versichern, wäre eine Batterie erforderlich, die 700 Stromeinheiten speichern kann. Um diese riesige Batterie wieder aufzuladen und gleichzeitig die Verbraucher zu versorgen, ist eine viel größere Wind- oder Solarstromerzeugungskapazität erforderlich. Wenn jedoch mehrere Wochen lang windiges oder sonniges Wetter herrscht, bleibt diese große Batterie ungenutzt und ist an ein aufgeblähtes, teures Stromerzeugungssystem angeschlossen, das weit mehr Strom liefern kann als benötigt wird.

Sonniges oder windiges Wetter führt zu einer Flut von grüner Energie, die die Strompreise in unregelmäßigen Abständen in die Höhe schnellen lässt und zuverlässige Stromerzeuger dazu zwingt, ihre Produktion einzustellen und Geld zu verlieren. Letztendlich werden sie geschlossen. Wenn erst einmal alle Kohle- und Gaserzeuger abgeschaltet sind, wird jede (unvermeidliche) Dürreperiode mit grüner Energie das Schreckgespenst eines großflächigen Stromausfalls hervorrufen.

Zu all diesen praktischen Problemen der grünen Energie kommt noch der massive Betrug mit den Emissionszertifikaten hinzu, bei dem Spekulanten grüne Märchen an gierige Banker verkaufen und echte Produzenten gezwungen sind, diese fiktiven „Produkte“ zu kaufen und die Kosten auf die echte Industrie und die Verbraucher abzuwälzen.

Australien folgt den grünen Energie-Lemmingen in Europa.

Deutschland produzierte einst reichlich zuverlässigen Strom aus Kohle und Kernkraft – das Rückgrat der deutschen Industrie. Dann begannen grüne Ameisen an diesem Rückgrat zu knabbern und ersetzten es durch Wind-Solar-Spielzeuge. Jetzt hat Deutschland teuren Strom – ein Netz, das zusammenzubrechen droht, und muss sich auf importiertes Gas aus Russland, Atomstrom aus Frankreich oder Wasserkraft aus Skandinavien verlassen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Auch das Vereinigte Königreich verfolgt eine ähnlich törichte Energiepolitik und verbietet sogar die Erkundung seiner eigenen Öl- und Gasvorkommen.

Australien ist fast allein in den südlichen Ozeanen, ohne nahe Nachbarn, von denen es Strom kaufen, erbetteln oder leihen könnte. Wir können es uns nicht leisten, den grünen Energie-Lemmingen oder ihren milliardenschweren Rattenfängern zu folgen.

Link: https://spectator.com.au/2022/02/the-stampede-of-green-lemmings/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE