Die CO2-Klimastory des IPCC: Ein Koloss auf tönernen Füßen
Fred F. Mueller
Angesichts der aggressiven, intoleranten Haltung der Apologeten der „menschengemachten Klimakatastrophe“ gegenüber allen Kritikern beschleicht immer mehr Menschen ein ungutes Gefühl. Die überwältigende Mehrheit unserer Eliten macht das von der Menschheit emittierte CO2 für eine unkontrollierte Überhitzung unserer Atmosphäre verantwortlich, weil es angeblich die von der Erdoberfläche kommende Infrarotstrahlung „einsperrt“. Die vom IPCC angeführte „Wissenschaft“ fordert, dass wir auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe verzichten und zum sparsamen Lebensstil des 18. oder 19. Jahrhunderts zurückkehren. Nun, mit diesem Unbehagen sind Sie beileibe nicht allein, es breitet sich derzeit rasant aus. Beschleunigt hat sich dies, seit soziale Medien wie Facebook begonnen haben, alle zu zensieren, die es wagen, den Unfehlbarkeitsanspruch des IPCC in Frage zu stellen.
Zunächst einmal sollte man sich bei der Beurteilung von Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht verunsichern lassen, wenn man weder Raumfahrtingenieur noch promovierter Atmosphärenphysiker ist. Auch solche hochrangigen Wissenschaftler sind ganz normale Menschen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen. Wie die meisten anderen Bürger tun sie ihr Bestes, um die Erwartungen ihrer Vorgesetzten zu erfüllen. Und sie werden es vermeiden, ihre Karriere aufs Spiel zu setzen, indem sie die Institutionen kritisieren, die ihnen ein gutes Gehalt zahlen. Natürlich werden sie Ergebnisse aufhübschen und die Bedeutung ihrer Arbeit und den Beitrag ihrer Institutionen zur Lösung der drängenden Probleme der Menschheit übertreiben. Man sollte nicht versuchen, sie zu schlagen, indem man ihnen auf ihrem eigenen Gebiet entgegentritt: Hier verfügen sie über eindeutig überlegenes Wissen. Kiloschwere 4000-seitige Berichte und ausgeklügelte, aber oft zweifelhafte Simulationen sollen die Öffentlichkeit beeindrucken und die grundlegenden Fakten der vorgelegten Arbeiten verschleiern. Für normale Menschen ist es am besten, sich stattdessen auf die Grundlagen des ganzen Gedankengebäudes zu konzentrieren. Warum? Weil auch ein Laie einen Bauingenieur eines Besseren belehren kann, wenn der es nicht schafft, dass sein Gebäude aufrecht steht. Deshalb sollte man bei Klimawandel-Themen bekannte historische Fakten zu Rate ziehen und das Dargebotene auf dieser Grundlage hinterfragen. Oft ist es erstaunlich einfach, hochtrabende „wissenschaftliche Erkenntnisse“ zu widerlegen, weil sie schon von grundfalschen Voraussetzungen ausgehen. Solche schwachen Fundamente machen den gesamten Überbau ungültig, egal wie beeindruckend er aussieht und wie viel Arbeit in ihn investiert wurde. Verlassen Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand und denken Sie an das Gleichnis vom Koloss auf tönernen Füßen.
„Unbequeme Wahrheiten“ der Erdgeschichte
Einer der beliebtesten Tricks, die bei Klimaprophezeiungen angewandt werden, besteht darin, dass die Befürworter einfach solche Fakten der Erdgeschichte ausblenden, die nicht mit ihren Behauptungen übereinstimmen würden. Unser Planet entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren als weißglühende, geschmolzene Lavakugel. In einem vergleichsweise kurzen Zeitraum von nur wenigen hundert Millionen Jahren kühlte sie von mehreren tausend °C auf ca. 100 °C ab, was die Voraussetzung für die Entstehung der ersten Ozeane war. Und seitdem – vor mindestens 3,8 Milliarden Jahren – hat die Abkühlung der Erde praktisch aufgehört: Bis heute bewegen sich die Temperaturen in einem engen Bereich zwischen 0 °C und vielleicht 30-35 °C. Unbestreitbarer Beweis dafür ist, dass es seit mindestens 3,45 Milliarden Jahren1) organisches Leben auf unserem Planeten gibt, wobei etliche Genetiker diese Grenze sogar auf mehr als 4 Milliarden Jahre schätzen. Genetische Analysen legen sogar nahe, dass die Temperaturen nie zu weit von diesem Temperaturfenster abgewichen sein können, da es keine Unterbrechung in dieser Fortpflanzungskette gab. Der Planet Erde verfügt somit über einen phantastischen Thermostat, der mit dem Auftauchen der Ozeane in Gang gesetzt wurde und die Temperaturen seither in einem erstaunlich engen Bereich gehalten hat. Seitdem hat dieser Thermostat trotz unglaublicher Katastrophen immer bestens funktioniert. Selbst riesige Asteroideneinschläge, Veränderungen in der Chemie der Atmosphäre und der Ozeane, seismische Katastrophen, gewaltige Vulkanausbrüche und eine ständig zunehmende Sonneneinstrahlung brachten ihn nicht aus dem Takt. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, was die Erde so alles durchgemacht haben muss, braucht man sich in klaren Nächten nur die Narben auf der Mondoberfläche anzusehen. Die Erde hat mindestens die gleiche Bombardierung durchmachen müssen, aber Ozeane, tektonische Bewegungen und Erosion haben die meisten Spuren gnädig verwischt.
Kein Ingenieur könnte einen planetarischen Thermostaten entwerfen, der so ausfallsicher konstruiert ist und zudem die Fähigkeit besitzt, sich nach brutalen Herausforderungen und wechselnden Betriebsbedingungen über einen so immensen Zeitraum hinweg stets neu einzustellen. Er ist einfach einzigartig. Oder war es zumindest, bis zu dem Zeitpunkt, als Computer einigen brillanten Menschen die Möglichkeit gaben, Klimasimulationen zu programmieren. Jetzt heißt es auf einmal, dass wir nur noch wenige Jahre von einem Kipppunkt entfernt sind, der die Menschheit, wenn nicht sogar alles Leben auf der Erde, auslöschen wird.
Warum also verwenden Klimatologen Begriffe wie „beispiellos“ oder „nie zuvor gesehen“?
Die unglaublich turbulente und dennoch erstaunlich stabile Klimageschichte der Erde enthält viele Beispiele für Bedingungen und Extreme, die den meisten Zeitgenossen mit Ausnahme einer kleinen Anzahl von Paläo-Spezialisten unbekannt sind. Im Gegensatz dazu ist die wissenschaftliche Grundlage der modernen Meteorologie sehr jung und umfasst kaum mehr als etwa 150 Jahre. Und das weltweite Netz von Wetterstationen wies sogar teils bis weit ins 20. Jahrhundert viele blinde Flecken und leere Stellen auf. Eine wirklich globale Überwachung des Klimas konnte erst beginnen, als seit den frühen 1960er Jahren Wettersatelliten die Erde umkreisen. Die wissenschaftliche Grundlage für langfristige Analysen von Wetter und Klima ist daher geradezu erbärmlich kurz. Für Ereignisse, die weiter zurückliegen, müssen wir auf lückenhafte historische Aufzeichnungen und Behelfs-Indikatoren wie Baumringe, Tropfsteine oder in Gletschern eingeschlossene Luftblasen zurückgreifen.
Unter Missachtung der Unzulänglichkeiten ihrer Wissenschaft neigen viele Klimatologen dazu, die Zeitspanne ihrer Hypothesen so weit wie möglich zurück zu verlängern, indem sie Begriffe wie „beispiellos“, „Rekordtemperatur“ oder „schlimmstes Ereignis aller Zeiten“ verwenden. Wann immer Sie über solche Behauptungen stolpern, sollten Sie sehr misstrauisch werden und darauf achten, dass Ihr Geldbeutel gut verwahrt ist. Die Rettung des Klimas ist das teuerste Unterfangen, das die Menschheit je in Angriff genommen hat. Um Aufmerksamkeit zu erregen, blenden die Prophezeiungen der Klimaforscher meist einfach die Abschnitte unserer Erdgeschichte aus, in denen die atmosphärischen CO2– und Temperaturwerte markant von den heutigen abwichen.
Glücklicherweise gibt es paläontologische Funde, die es uns ermöglichen, einigermaßen realistische Vorstellungen vom Auf und Ab des CO2– und Temperaturniveaus in den vergangenen 590 Millionen Jahren zu bekommen. So wissen wir, dass der CO2-Gehalt damals über sehr lange Zeiträume hinweg die Marke von 1.000 ppm weit überschritten hat und zu Beginn des Kambrium-Zeitalters sogar Werte zwischen 6.000 und 8.000 ppm erreichte (Bilder 3, 4). Bild 5 kombiniert beide Bilder auf derselben Zeitachse. Es ist deutlich zu erkennen, dass es eine auffällige Diskrepanz zwischen dem CO2-Druck und den Temperaturen gibt. Die globalen Temperaturen schwankten zwischen mehr als 25 °C und bis zu 10 °C. Unser derzeitiges Klima ist eines der kältesten, das unser Planet in den letzten ca. 600 Millionen Jahren erlebt hat.
Diese Erkenntnisse stehen im Widerspruch zu den aktuellen Warnungen vor einer katastrophalen globalen Erwärmung, die angeblich durch den derzeit „übermäßigen“ CO2-Gehalt von etwa 415 ppm verursacht wird. Das Leben auf der Erde hat sowohl bei einem CO2-Gehalt von mehr als 6.000-8000 ppm als auch bei den heutigen Werten von wenigen hundert ppm gediehen, und zwar bei Temperaturen, die zumeist weit über, zu anderen Zeiten aber auch erheblich unter unseren derzeitigen Mittelwerten von etwa 15 °C lagen.
Natürlich haben diese Fakten nicht jedem in der gut finanzierten und engmaschigen Gemeinschaft der Klimatologen gefallen. Ein entsprechendes Kapitel in der deutschen Version von Wikipedia warnt beispielsweise, dass Vergleiche und Schlussfolgerungen mit der Gegenwart problematisch sind, da die historischen Bedingungen (z.B. die geringere Sonneneinstrahlung und das Fehlen von Vegetation auf dem Land) die Anwendbarkeit auf den aktuellen Holozän-Zeitraum völlig ausschließen.
Das ist ein ziemlich schwaches Argument. Es versucht einfach zu verschleiern, dass unabhängig von den diversen atmosphärischen Modellen, die zur Erklärung der Entwicklung des Klimas in dieser Zeit entwickelt wurden, die folgenden Tatsachen unbestreitbar bleiben:
A) die Temperaturen auf der Erde haben über längere Zeiträume hinweg das heutige Niveau um bis zu mehr als 10 °C überschritten und
B) der CO2-Gehalt erreichte bis zu 6.000-8.000 ppm.
Warum also sollten wir glauben, dass ein Temperaturanstieg von nur 1,5 bis 2 °C von den derzeitigen ca. 15 °C für das Leben auf der Erde katastrophal wäre?
Die hier präsentierten Fakten stützen unmittelbar zwei weitere wichtige Punkte, die gegen die aktuell verbreitete Klimapanik sprechen. Derzeit werden wir ständig mit alarmierenden Nachrichten über Korallenriffe bombardiert, die angeblich wegen zu hoher Temperaturen und der „Versauerung der Ozeane durch CO2“ absterben. Beide Behauptungen werden durch die Tatsache infrage gestellt, dass Korallen in Hunderten von Millionen von Jahren unter weitaus widrigeren Bedingungen erfolgreich waren. Danach wurde sogar ein eigenes geologisches Zeitalter benannt: Der Jura, benannt nach einer Schweizer Gebirgskette, die fast vollständig aus massiven Kalziumcarbonat-Felsen (CaCO3) besteht. Diese Felsen entstanden aus den Schalen von Korallen und anderen Schalen bildenden Organismen. Vergleichbar massive Kalksteinformationen sind auf allen Kontinenten zu finden. In weiteren Folgen dieses Beitrags wird gezeigt, dass sie eine Schlüsselrolle in einem bestimmten biogeochemischen Mechanismus spielten, der enorme Mengen an CO2 aus unserer Atmosphäre und den Ozeanen filterte. Dieses CO2 wurde dem biologischen Kreislauf entzogen, indem es in Gesteinen gebunden wurde, wo es fast ewig bleiben wird. Wäre das nicht geschehen, hätten wir heute atmosphärische Bedingungen, die denen auf der Venus ähneln: Die dortige Atmosphäre besteht zu über 95 % aus CO2 und etwa 3 % Stickstoff, bei einem Druck von ca. 90 bar und Temperaturen von bis zu 470 °C.
In der Vergangenheit haben sich Korallen bei 10 °C höheren Temperaturen und 20-mal höheren CO2-Werten als heute wohlgefühlt. Heutige Korallen sind ihre direkten Nachfahren. Deshalb sollten Artikel, die behaupten, dass aktuelle atmosphärische CO2-Werte von mehr als 400 ppm eine lebensbedrohliche „Versauerung“ unserer Ozeane verursachen, mit großer Zurückhaltung aufgenommen werden. Dasselbe gilt für Veröffentlichungen, in denen behauptet wird, dass Korallen an Überhitzung zugrunde gehen würden. Es gibt durchaus andere Erklärungen für periodisch auftretende Korallenbleichen, doch kommen in unseren Medien fast nur alarmistische Sichtweisen zur Sprache.
Quellen
2https://arthguide.ucsd.edu/virtualmuseum/images/CO2History.html
3)https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Temp-phanerozoic_scotese-2018-with-events-en.svg