Wieviel CO2 muss emitiert werden um ein 3 MW Windgenerator zu bauen und zu installieren?
Windräder, der falsche Traum von der Gratis-Energie
von Reinhard Irsigler
Der Gedanke der Nutzung von freier Energie aus der Umwelt hat etwas verführerisches, zumal sicher jede Einsparung von fossilen Brennstoffen sinnvoll ist und zu begrüßen wäre. In der Vergangenheit wurde ja auch mit Segelschiffen gereist und mit Wind Getreide gemahlen.
Wir leben jedoch in einer empfindlichen und winzigen, besonders aber Energie-armen Zone des Universums. Die Entstehung des Lebens und die Evolution ist außerhalb dieser Zone undenkbar. In dieser Zone über relevante Mengen an Energie verfügen zu können ist daher nur mit dem Zugriff auf akkumulierte und neutralisierte Energiespeicher möglich. Das sind die üblichen bekannten Substanzen wie Holz, Kohle, Öl und instabile Materie wie Uran etc. In Holz etc. wird über Jahre gespeicherte Sonnenenergie festgehalten und kann durch Verbrennen dann freigesetzt werden. Über Jahrtausende war das die einzige sichere Energiequelle der Menschen. Auch die potentielle Energie, die in Wasser gespeichert sein kann, ermöglichte schon über Jahrhunderte den Zugriff auf relativ sichere Energie. Erst seit wenige Jahrzehnten kann man aus Uran ungeheure Energien freisetzen.
Erkundigt man sich bei einem Deutschen Stromkunden, so bekommt man bestimmt nicht bestätigt, daß die freie Energie aus der Umwelt besonders günstig zu haben ist. Die Energiekosten sind mit Windrädern interessanterweise gestiegen, obwohl ja eigentlich Windenergie gratis zu haben sein sollte und man sogar -gegenüber vorher- auch noch fossile Energie einspart.
Offensichtlich ist die Windradindustrie so rasch gewachsen, daß ein Hinterfragen nicht mehr möglich war. Man kann sich vielleicht auch vorstellen, daß die Industrie lieber 30.000 Windräder fertigt, als vielleicht 10 konventionelle Kraftwerke?
Rechnen sich Windräder?
Ohne darauf einzugehen, ob und wem Windräder nützen, soll hier nur die Frage beschäftigen: gewinnt man die in Windräder investierte Erzeugungs-Energie durch den Betrieb wieder zurück?
Zur Klärung dieser Frage soll im Folgenden der Energieaufwand für die wesentlichen Komponenten eines Windrades untersucht werden: Als Beispiel soll ein Standard Windrad mit 3 MW Leistung dienen, was derzeit die häufigste Bauform zu sein scheint. Alle Angaben stammen aus dem Internet.
- Das Fundament: es werden Größen von 23 Meter Durchmesser und 3 Meter Tiefe für den Betonsockel angegeben. Dieser ist zwar dicht mit Bewehrungsstahl ausgestattet, für die Berechnung wird aber nur der Beton betrachtet.
- Der Turm: die häufigste Bauform ist ein Stahlrohr, das an die 100 Meter hoch ist. Der Turm muß mit den Verwindungen und Drehmomenten, die der Rotor verursacht, zurechtkommen, muß daher mit einer Wandstärke von ca. 3 cm ausgerüstet sein.
- Die „Gondel“ ist das windschnittige Gebilde an der Spitze des Turmes, das das Windrad trägt und in dem die Drehenergie mittels Generator in elektrische Energie gewandelt wird. Unter anderem steht da auch eine Scheibenbremse zur Verfügung, mit der die Flügel arretiert werden können.
- Schliesslich die drehbaren Flügel, die an die Narbe der Gondel geschraubt werden
Für diese 4 Komponenten sollen nun die Größenordnungen wie Abmessungen und Gewicht ermittelt werden. Dazu werden 3 (!) Klassen von Materialien betrachtet:
- Beton
- Stahl
- Glasfaserverstärkter Kunststoff
Zunächst werden die energetischen Werte der Grundmaterialien zusammengestellt (Quellenangabe) | |||||||||||||||
Stahl | |||||||||||||||
Energie für 1 Tonne: | 17,73 | GJ | |||||||||||||
5.711,11 | kWh | (=~Vier-Personenhaushalt/Jahr) | |||||||||||||
Spez. Gew | 7,90 | Gramm | |||||||||||||
Quellen: | |||||||||||||||
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/energiewende-in-der-industrie-ap2a-branchensteckbrief-stahl.pdf?__blob=publicationFile&v=4 | |||||||||||||||
https://www.stahl-online.de/wp-content/uploads/WV-Stahl_Fakten-2020_rz_neu_Web1.pdf | |||||||||||||||
Zement (Beton) /t | |||||||||||||||
Energie f. 1 Tonne ca. | 900 | kWh | |||||||||||||
Spez.Gew. /ccm in g | 2,5 | Gramm | |||||||||||||
Quellen: | |||||||||||||||
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Klimaschutz_in_der_Beton-_und_Zementindustrie_WEB.pdf | |||||||||||||||
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/energiewende-in-der-industrie-ap2a-branchensteckbrief-zement.pdf?__blob=publicationFile&v=4 | |||||||||||||||
Faserstoffe | |||||||||||||||
für 1 kg | 60 | kWh | |||||||||||||
spez. Gew./ccm | 1,5 | Gramm | |||||||||||||
Quellen: | |||||||||||||||
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=60+kWh+f%C3%BCr+ein+Kilogramm+Rotorblatt++ | |||||||||||||||
https://www.scinexx.de/dossierartikel/windenergie-viel-aufwand-geringe-ernte/ | |||||||||||||||
Aus den geometrischen Abmessungen wird der Materialaufwand berechnet und daraus der Gesamtenergieaufwand | |||||||||||||||
Fundament | |||||||||||||||
Durchmesser (m) | 22 | m | |||||||||||||
Tiefe (m) | 3 | m | |||||||||||||
Volumen (Kubik-m) | 1.140 | m3 | |||||||||||||
1 qm Beton (t) | 3 | t | |||||||||||||
Gewicht Beton-Sockel (t) | 2.850 | t | |||||||||||||
Energieaufwand Beton | 2.564.595 | kWh | |||||||||||||
2.565 | MWh | ||||||||||||||
Gerechnet ohne Bewährungsstahl | |||||||||||||||
Turm: | |||||||||||||||
Höhe: | 100 | m | |||||||||||||
Wandstärke cm | 3 | cm | |||||||||||||
Durchmesser (cm) | 400 | cm | |||||||||||||
Umfang: cm | 1.256 | cm | |||||||||||||
Vol 1 Ring 1m/3cm (ccm) | 376.800 | cm3 | |||||||||||||
Vol. Turm (Wand) | 37.680.000 | cm3 | |||||||||||||
Gewicht | 297.672.000 | Gramm | |||||||||||||
298 | t | ||||||||||||||
Energieaufwand | 1.700.038 | kWh | |||||||||||||
1.700 | MWh | ||||||||||||||
Gondel | |||||||||||||||
Gewicht | 100 | t | |||||||||||||
Energieaufwand | 7.900.000 | kWh | |||||||||||||
7.900 | MWh | ||||||||||||||
Vereinfacht wird hier nur der Energieaufwand zur Erzeugung von Stahl angesetzt (nicht: Kupfer, Aluminium…) | |||||||||||||||
Rotoren | |||||||||||||||
Gewicht/Stück | 25 | t | |||||||||||||
gesamt 3 | 75 | t | |||||||||||||
Energieaufwand | 4.500.000 | kWh | |||||||||||||
4.500 | MWh | ||||||||||||||
Anmerkung: Es wurden lediglich die Energieaufwände für die ERZEUGUNG der Materialien verwendet | |||||||||||||||
vernachlässigt sind also die Größen für Bearbeitung wie Walzen mit weiterer Erhitzung etc. | |||||||||||||||
Transport wird ebenfalls nicht berücksichtigt. | |||||||||||||||
Zusammenfassung aller Energieaufwendendungen: | |||||||||||||||
Gesamtenergieaufwand: | |||||||||||||||
Fundament | 2.565 | MWh | |||||||||||||
Turm | 1.700 | MWh | |||||||||||||
Gondel | 7.900 | MWh | |||||||||||||
Rotoren | 4.500 | MWh | |||||||||||||
Gesamt | 16.665 | MWh | |||||||||||||
Leistung Windrad bei 100% | 3 | MW | |||||||||||||
Amortisation (pro Jahr) | 5.555 | Stunden | |||||||||||||
bei 100% Auslastung | 0,6 | Jahre | 8760 | Std/Jahr | |||||||||||
bei 20% Auslastung | 3,2 | Jahre | |||||||||||||
CO2-Ausstoß | |||||||||||||||
CO2-Ausstoß/KWh | 500 | g | |||||||||||||
CO2-Ausstoß für 1 Windrad | 8.332.316.268 | g | |||||||||||||
8.332 | t | ||||||||||||||
das heißt, für die 30.000 existierenden Windrädern in Deutschland wurden | |||||||||||||||
249.969.488 | Tonnen CO2 | ||||||||||||||
Zur Produktion der Materialien ausgestoßen, ohne zunächst eine einzige Kilowattstunde Strom erhalten zu haben | |||||||||||||||
Kosten eines Windrades NUR nach Haushaltsstrompreis 0,30 €/kWh | |||||||||||||||
4.999.390 | Euro | ||||||||||||||
Alle Windräder | 1,49982E+11 | sind 140 Mrd € | |||||||||||||
pro Bundesbürger (80 Mio) | 1750 | € | |||||||||||||