Woher kommt der Strom? Regenerativ starker Jahresanfang

Das Jahr 2022 begann in der ersten Kalenderwoche bis zum 9.1.2022 (Abbildung) so, wie sich unsere Freunde der Energiewende das so vorstellen. Der Wind wehte zeitweise sehr stark, die Windstromerzeugung fiel insgesamt entsprechend hoch aus. Im Begriff „zeitweise“ liegt die Problematik: In den neun analysierten Tagen gab es insgesamt fünf ´Windbuckel`, wobei einmal, am 6.1.2022 zur Mittagszeit das regenerative Tal so tief ausfiel, dass bereits zum ersten Mal in diesem Jahr Strom importiert werden musste, weil die konventionelle Stromerzeugung, die insgesamt stark gefordert war (Abbildung 1), die entstandene Strom-Versorgungslücke nicht schließen konnte oder wollte. Dass diese Lücke zu einem starken Strompreisanstieg führte, braucht für den regelmäßigen Leser dieser Kolumne, die mittlerweile in das vierte Jahr geht, nicht besonders betont werden. Deutschland zahlte den ersten Höchstpreis für eine Megawattstunde Strom. Das waren knapp 274€. Auch die ersten Strompreise Richtung 0 € – Deutschland verschenkt überschüssigen Strom an seine Nachbarn – wurden in den ersten neun Tagen aufgerufen (Abbildung 2). Wer von diesen Preisen profitierte zeigt Abbildung 3. Diese Abbildung zeigt auch, dass Deutschland insgesamt viel mehr Strom exportierte als Importstrom nötig war. Dies belegt noch mal eindrucksvoll, dass auch viel mehr Exportstrom als notwendiger Importstrom keinesfalls ausreicht, um die Stromversorgung des Landes jederzeit sicher zu stellen. Das Argument, welches von naiven Energiewendefreunde gerne vorgebracht wird, die Aussage Deutschland sei ein Stromexportland, und damit stünde genügend Strom zur Verfügung, man könne beruhigt sicher verfügbare Stromerzeugung abschalten und durch volatile, schwankende, diese Aussage stimmt einfach nicht. Von nichts kommt nichts. Die optimistische Meinung der Freunde der Energiewende zeugt nur von ideologiegetränkter Ahnungslosigkeit. Einen weiteren Gedanken von Energiewende begeisterten Menschen in Politik und Gesellschaft führen die ersten neun Tage Stromerzeugung in Deutschland ad absurdum. Die Idee, dass Wind- und PV-Anlagen mit ihrer Stromerzeugung die Stromerzeugung mittels fossiler Kraftwerke und/oder Kernkraftwerke ersetzen könnten. Wenn am sechsten Januar um 15:00 Uhr lediglich knapp 6 GW Windstrom hergestellt werden können, aber 57 GW Strombedarf besteht, dann nutzt auch eine Verdoppelung oder Verdreifachung der installierten Leistung Windkraftanlagen nicht viel. Es bleibt immer eine erhebliche Stromlücke, die unbedingt geschlossen werden muss, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht. Nehmen wir also an, nach einer angenommenen Verdreifachung Windkraftstrom wären 18 GW per Windkraft plus Solar, Biomasse, Wasserkraft 8,5 GW = gerundet 27 GW erzeugt worden. 30 GW Strom fehlten noch bis zur Deckung des Bedarfs von 57 GW. Speicher in dieser Größenordnung gibt es nicht und wird es auch 2030 oder 2045 nicht geben. Hinzu kommt, dass eine Verdreifachung Windstromerzeugung eine enorme Strom-Übererzeugung in den Zeiten zur Folge hätte, wo der Wind viel kräftiger weht. Das entstehende Überangebot führt zum Preisverfall, zu negativen Strompreisen, die wir bereits in der nächsten Woche haben werden. Kurz und gar nicht gut: Wind- und PV-Strom sind nicht zur Stromversorgung des größten Industrielandes Europas geeignet. Die Aussagen von Klimaminister Habeck, man müsse nun aber zügig und massiv die „Erneuerbaren“ ausbauen und diesem Ausbau einen Vorrang (Es sei eine … gesetzliche Klarstellung erforderlich, wonach die Erneuerbaren Energien im überragenden öffentlichen Interesse sind und der öffentlichen Sicherheit dienen. Quelle, S. 14) einräumen, ist Lobbyarbeit par excellence. Mit einer solchen gesetzlichen Regelung wird der Rechtsweg für die betroffenen Menschen praktisch unterlaufen. Fallen dann auch noch wie geplant die Abstandsregeln, fällt auch noch der Artenschutz, dann ist Deutschland endgültig ein komplettes Windkraftindustrieland allerorten. Natur, Landschaft wird es nicht mehr im ursprünglichen Sinn geben. Was, darin liegt die Tragik, unter dem Strich gleichwohl kaum etwas nutzt. Wie oben gezeigt, profitieren vom Ausbau der Windkraftanlagen vielleicht die Projektierer und Investoren, die sich risikolos dumm und dusselig verdienen. Einer Energiewende mit dem Ziel der Dekarbonisierung hilft der Ausbau zumindest ohne genügend Massenspeicher faktisch nichts. Wer dazu Genaueres nachlesen möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen. Da wird berechnet, welcher Aufwand getrieben werden müsste, um allein die aktuell bis zum 1.4.2022 abgeschalteten Kernkraft- und Braunkohleblöcke durch Windkraftanlagen plus Stromfluß-Verstetigungsspeicher zu ersetzen.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6.

Abbildung 7 befasst sich mit den Energie-Verlusten, die im Netz über längere Wegstrecken entstehen. Peter Hager hat das Thema aufbereitet.

Abbildung 8 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Abbildung 9 bringt einen Artikel aus Genf, der von WELTplus übersetzt wurde, zur Stromlage in Frankreich und der Sorge der Schweizer sowie einen Artikel der Schweizer WELTWOCHE, der sich mit dem Strombedarf der Schweiz befasst. Nach dem Lesen der beiden Artikel versteht man, warum die Schweiz, aber auch Frankreich seit etlichen Wochen teuren Strom aus Deutschland importieren. Wir danken der WELTWOCHE und empfehlen sie ausdrücklich.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf„, „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts & Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Unten, nach den Tagesanalysen finden Sie Peter Hagers Zusammenstellung der Zulassungszahlen E-Autos Dezember 2021.

Tagesanalysen

Samstag, 1.1.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 69,74 Prozent, davon Windstrom 50,34 Prozent, PV-Strom 3,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,26 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das neue Jahr beginnt mit viel regenerativer Stromerzeugung . Zum Mittag gibt es allerdings eine Delle, die zur ersten Strom-Versorgungslücke des Jahres 2022 führt. Die konventionellen Stromerzeuger können oder wollen die Produktion nicht schnell genug hochfahren.  Atomstrom (70% im Strom-Mix Frankreichs) aus Frankreich, Tschechien und Gasstrom aus den Niederlanden schließt die Lücke.  Das Preisniveau ist mit 83€/MWh eher niedrig.  Der Handelstag.

Sonntag, 2.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,37 Prozent, davon Windstrom 63,39 Prozent, PV-Strom 1,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,09 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute bewegt sich die regenerative Stromerzeugung wieder nahe am gleichwohl sehr geringen Bedarf. Das führt zu einer nochmaligen Senkung des Preisniveaus. Nur noch 65€ kostet die Megawattstunde im Mittel. Die konventionelle Stromerzeugung liegt durchgängig bei maximal 18 GW. Der Handelstag.

Montag, 3.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,18 Prozent, davon Windstrom 58,12 Prozent, PV-Strom 1,54 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der erste Montag des Jahres 2021 bringt viel Windstrom. Die Konventionellen führen gut nach. Es fällt auf, dass vor allem die Stromerzeugung mittels Braunkohle hochgefahren wird. Am ersten Werktag des Jahres ersetzt Braunkohle den weg gefallen Strom aus Kernkraft. Weil insgesamt zu viel Strom im Markt ist, bleiben die Preise im moderaten Bereich. Der Handelstag.

Dienstag, 4.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,14 Prozentdavon Windstrom 33,10 Prozent, PV-Strom 0,77 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute sinkt die Windstromerzeugung. Die Konventionellen müssen ordentlich Strom hinzu erzeugen. Die Kohlestromerzeugung ist erheblich stärker als die aus Stromerzeugung aus Gas. Das Preisniveau ist höher als am Vortag. Der Handelstag.

Mittwoch, 5.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,79 Prozent, davon Windstrom 50,54 Prozent, PV-Strom 1,62 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,69 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht wieder an. Wieder ist zu viel Strom im Markt, weil die Konventionellen nicht zügig genug herunterfahren (können/wollen). Wieder fällt auf, dass Kohlestrom den CO2-freien Kernkraftstrom ersetzt. Das Preisniveau sinkt. Der Handelstag.

Donnerstag, 6.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,03 Prozent, davon Windstrom 27,35 Prozent, PV-Strom 3,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,93 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute entsteht zum Vorabend die erste Strom-Versorgunglücke des Jahres 2022. Die Windstromerzeugung sinkt über Tag massiv. Die Konventionellen bekommen den Übergang vom Ende der PV-Stromerzeugung zum ansteigenden (Vor-) Abendbedarf nicht hin, ohne über Tag viel zu viel Strom erzeugen zu müssen.  Die Lücke ist da. Deutschland zahlt den Stromhöchstpreis der ersten neun Tage des Jahres 2022. Strom liefern neben Österreich (konventioneller Pumpspeicherstrom) und Dänemark (regenerativ erzeugter Strom) die Länder Polen (Kohlestrom) und Tschechien (Kohle, Kernkraft).  Der Handelstag.

Freitag, 7.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,56 Prozent, davon Windstrom 40,16 Prozent, PV-Strom 1,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,22 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zwar geht über Tag die Windstromerzeugung zurück. Am frühen Morgen gibt es allerdings so viel Strom in Deutschland, dass dieser praktisch verschenkt werden muss. Die Konventionellen können sich nur schwer mit ihrer Stromerzeugung anpassen. Fahren sie zu weit herunter, entstehen womöglich unbeabsichtigte Strom-Versorgungslücken. Der Handelstag.

Samstag, 8.1.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 51,95 Prozent, davon Windstrom 39,47 Prozent, PV-Strom 1,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,91 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Vorabend steigt die Windstromerzeugung wieder an. Die Konventionellen führen passgerecht nach. Ab 17:00 Uhr fallen die Preise massiv (23:00 Uhr = 90€). Am Vormittag wurden noch 231€/MWh erzielt. Der Handelstag.

Sonntag, 9.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,04 Prozent, davon Windstrom 40,00 Prozent, PV-Strom 1,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,48 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung per Windkraftanlagen fällt ins Bodenlose. Der Tiefpunkt wird am Montag erreicht werden. Sofort tut sich eine massive Stromversorgungslücke auf, welche von den Konventionellen … Dazu nächste Woche mehr. Am Sonntag entwickelt sich die konventionelle Stromerzeugung so, dass mit fallender regenerativer Stromerzeugung die Preise anziehen. Der Handelstag.

Insgesamt  haben die deutschen Stromerzeuger unter dem Strich 195 Mio. Euro für ihren exportierten Strom eingenommen. Das entspricht bei 1,65 TWh Exportstrom netto einem Preis von 127€/MWh. das ist zufälligerweise auch der mittlere Strompreis insgesamt. Den Beleg für diese gerundeten Werte und viele andere Analysemöglichkeiten finden Sie hier. 

Peter Hager und die Zulassungen E-Autos Dezember 2021. Die Jahresanalyse folgt demnächst.

PKW-Neuzulassungen Dezember 2021: Stärkster Monat für reine E-PKW

Die 227.630 PKW-Neuzulassungen im Dezember bedeuten einen deutlichen Rückgang um 26,9 % gegenüber dem Dezember 2020.

Im Vergleich zum November 2021 mit 198.258 Neuzulassungen ist es nur eine leichte Zunahme um rund 1,2 %.

Bei PKW mit Benzinmotor lag der Rückgang bei 37,3 % (Zulassungsanteil 32,8 %) und bei PKW mit Dieselmotor bei 47,3 % (Zulassungsanteil 15,6 %).

Hybrid (ohne Plug-in): 36.186 (Zulassungsanteil: 15,9 %)
darunter mit Benzinmotor: 25.979
darunter mit Dieselmotor: 10.206

Plug-in-Hybrid: 32.752 (Zulassungsanteil: 14,4 %)
darunter mit Benzinmotor: 30.219
darunter mit Dieselmotor: 2.532

Elektro (BEV): 48.436 (Zulassungsanteil: 21,3 %).

PKW mit reinem Elektroantrieb konnten einen neuen Zulassungshöchstwert verzeichnen. Dieser lag um 10,9 % höher als der bisherige im Dezember 2020.

Quelle

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 429.139 (01-12/2021)

Audi (mit 10 Modellen): 18,0%
BMW (mit 12 Modellen): 16,0%
Toyota (mit 9 Modellen): 10,5%
Hyundai (mit 7 Modellen): 8,2%
Ford (mit 8 Modellen): 6,9%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 325.449 (01-12/2021)

Mercedes (mit 10 Modellen): 19,6%
BMW (mit 9 Modellen): 12,4%
VW (mit 5 Modellen): 11,1%
Audi (mit 8 Modellen): 11,1%
Seat (mit 3 Modellen): 7,3%

Elektro-PKW: 355.961 (01-12/2021)

VW (mit 6 Modellen): 19,6%
Tesla (mit 4 Modellen): 10,7%
Renault (mit 2 Modellen): 8,5%
Hyundai (mit 3 Modellen): 7,8%
Smart (mit 2 Modellen): 7,1%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 12/2021 (Gesamt: 48.436) waren:

Tesla Model 3: 6.096 (Mittelklasse)
VW up: 5.343 (Minis)
Renault ZOE: 4.571 (Kleinwagen)
Renault Twingo: 1.937 (Minis)
BMW i3: 1.866 (Kleinwagen)
Fiat 500: 1.692 (Minis)
Smart ForTwo: 1.648 (Minis)
VW ID3: 1.492 (Kompaktklasse)
Mini: 1.452 (Kleinwagen)
VW ID4: 1.350 (SUV)

Mit einem deutlichen Zuwachs konnte das Model 3 von Tesla den ersten Platz vor dem VW Up und dem Renault Zoe erobern. Besonders viele kleinere PKW kamen unter die Top 10, darunter erstmals der Renault Twingo und nach längerer Zeit wieder der BMW i3.

Bei VW sollen Laden und Energie zu einem Kerngeschäft werden

Im nächsten Jahr will Volkswagen für die E-PKW der ID-Baureihe das bidirektionale Laden mit Gleichstrom (Fahrzeuge mit 77 kWh Batterie) ermöglichen. Damit soll auch die Integration in das Hausstromnetz ermöglicht werden, um bei Bedarf Strom der Batterie ins Hausnetz einzuspeisen. Zukünftig soll dieser auch zur Stabilisierung des Stromnetzes bereitgestellt werden können. Zum Laden wird seit August 2021 in Deutschland mit „Volkswagen Naturstrom“ zertifizierter Ökostrom angeboten und bis 2025 sollen für 40 Millionen* Euro rund 20 neue Wind- und Solarparks in Europa entstehen, die pro Jahr etwa 7 TWh für die E-PKW-Kunden von VW erzeugen.

*Originaltext: Bis 2025 sollen rund 20 neue Anlagen entstehen, die rund sieben Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom pro Jahr erzeugen, so viel wie über 300 neue Windräder. Dafür wendet Volkswagen bis 2025 rund 40 Mio. Euro auf.

Kommentar: Gemeint sind wahrscheinlich 400 Mio. €. Darüber hinaus ergeben 300 Windkraftanlagen zum Beispiel à 5 MW onshore knapp drei TWh durchschnittlich pro Jahr statt sieben.

Quelle

VW gibt neueste Dieselmotoren für Kraftstoffe aus Rest- und Recyclingstoffen frei

Auch wenn VW-Chef Herbert Diess die E-Mobilität permanent als das zukünftige Nonplusultra predigt, möchte er doch nicht ganz das Geschäft mit Verbrennungsmotoren aufgeben.

VW gibt Modelle mit Vier-Zylinder-Dieselmotoren (Produktion seit Mitte 2021) für die Nutzung mit Öko-Kraftstoffen (u.a. aus biologischen Rest- und Abfallstoffen) gemäß europäischer Norm EN 15940 frei. Laut VW sind damit CO2-Einsparungen von 70-95 % im Vergleich zum herkömmlichen Diesel-Kraftstoff möglich.

Interessant die VW-Aussage: „Das Unternehmen geht so einerseits auf die verschiedenen Kundenbedürfnisse ein und berücksichtigt andererseits die international variierenden Antriebspräferenzen und jeweiligen Rahmenbedingungen.“

Quelle

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Yale-Klimaforscher sollten wieder zur Schule gehen, weil sie ein Wetterjahr mit dem Klimawandel gleichsetzen

Anthony Watts

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Warmest U.S. December in history caps a stormy, mostly-sizzling year“ (etwa: der wärmste Dezember in der Geschichte der USA krönt ein stürmisches, meist sehr heißes Jahr) behauptet Yale Climate Connections (YCC), dass alle Wetterereignisse des vergangenen Jahres ein Beweis für den gefährlichen Klimawandel seien. In dem Artikel wird das Wort Klima nicht weniger als 17 Mal erwähnt, während gleichzeitig Dutzende von Wetterereignissen aufgezählt werden, um zu versuchen, das Wetter mit dem Klima in Verbindung zu bringen.

Wetterereignisse mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Selbst das IPCC weiß, dass das Wetter nicht direkt auf die Klimabedingungen eines bestimmten Jahres zurückzuführen ist, und stellt dies in seinem jüngsten Bericht fest.

Diese Tatsache hält die YCC nicht davon ab zu versuchen, Besorgnis und Angst zu schüren, um eine Klima-Agenda voranzutreiben.

Das prominenteste Thema, auf das sich YCC konzentriert, ist die Behauptung, dass der Dezember 2021 der wärmste jemals war, was zwar stimmt, aber für die Diskussion über den Klimawandel nicht relevant ist.

YCC schreibt:

Nach einem auffallend milden Herbst war der Dezember 2021 in weiten Teilen erstaunlich warm, vor allem in den südlichen Ebenen und im unteren Mississippi-Tal, wo an vielen Orten die Temperaturen an mehreren Tagen weit über 20°C und sogar 27°C stiegen.

Vorläufige Daten der NOAA für Dezember zeigen, dass insgesamt 6321 Tageshöchststände und 910 Monatshöchststände im ganzen Land entweder gebrochen oder erreicht worden waren.

YCC lässt den Leser glauben, dass dies etwas Dramatisches und noch nie Dagewesenes ist, während es sich in Wirklichkeit um nichts anderes als ein anhaltendes Wettermuster handelt, das Teil unseres größeren La Nina-Wettermusters im Pazifischen Ozean in diesem Jahr ist. In einem Artikel auf Phys.org sagte ein leitender Meteorologe des nationalen Wetterdienstes Folgendes:

„Der Jetstream – der Luftstrom, der das Wetter auf einer achterbahnähnlichen Bahn von West nach Ost bewegt – ist gerade stecken geblieben. Das bedeutet, dass niedriger Druck auf einem Teil des Stroms Regen in den pazifischen Nordwesten bringt, während hoher Druck über etwa zwei Dritteln der Nation trockenes und wärmeres Wetter erzeugt“, sagte Brian Hurley, ein leitender Meteorologe im Weather Prediction Center des Wetterdienstes in College Park, Maryland.

[Das hat er so bestimmt nicht gesagt, denn fachlich ist das Unsinn. Der Fachmann weiß, was gemeint ist, und vermutlich wollten die Autoren des Beitrags seine Aussage irgendwie verständlich ausdrücken. – Beschränken wir uns hier auf die Übersetzung. A. d. Übers.]

Wenn sich der Jetstream mehr bewegt oder anders biegt, werden Regen und andere Wetterextreme nicht so konzentriert auftreten, sagte Hurley.

Dies ist ein typisches Wettermuster bei einer natürlichen La-Nina-Wetterschwankung. Dieses Phänomen, die Kehrseite von El Nino, ist eine Abkühlung von Teilen des zentralen Pazifiks, die das Wettergeschehen auf der ganzen Welt verändert. La Ninas bringen in der Regel mehr Regen in den pazifischen Nordwesten und machen den Süden trockener und wärmer.

Eine Grafik (Abbildung 1) von ABC News 8 in Richmond, VA, veranschaulicht, wie sich dies landesweit auswirkt:

Abbildung 1 Nationale Karte der Wetterauswirkungen einer La Nina-Wetterlage. Quelle

Kurz gesagt, wir haben die üblichen und erwarteten Auswirkungen dieses Musters erlebt. Im Osten der Vereinigten Staaten herrschte sehr warmes Wetter, was wie im Frühling und Sommer zu Gewittern und Tornados führte.

Aber YCC malt dies als beispiellos und katastrophal.

Werfen wir einen Blick auf die nationalen Höchsttemperaturdaten für Dezember des U.S. Climate Reference Network, dem genauesten und modernsten Messsystem der Welt (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Höchsttemperaturen im Dezember in den zusammenhängenden Vereinigten Staaten. Quelle

Die Daten bestätigen, dass dies tatsächlich der wärmste Dezember in den USA seit Beginn der Aufzeichnungen war, wenn man die Höchsttemperaturen betrachtet, aber das ist für die Klimadebatte nicht relevant. Ein Monat mit warmen Temperaturen ist kein Indiz für den Klimawandel. Da es in dem Artikel in YCC um das Jahr 2021 und seine angeblich noch nie dagewesenen klimabedingten Wetterereignisse geht, sollten wir uns die Höchsttemperaturen des Jahres im Vergleich zu anderen Jahren ansehen.

Man beachte, dass in Abbildung 3 unten das Jahr 2021 im Vergleich zu anderen Jahren überhaupt nicht auffällt:

Abbildung 3. Jährliche Höchsttemperaturen in den zusammenhängenden Vereinigten Staaten 2005-2021. Quelle

Aber hier wird es erst richtig interessant. Betrachtet man ALLE verfügbaren Daten, die bis 1895 zurückreichen, unter Verwendung eines anderen Datensatzes namens Climate Divisions, ist das Jahr 2021 nicht das Spitzenjahr für die Behauptung einer „Rekordwärme“. Siehe Abbildung 4:

Abbildung 4. Jährliche Höchsttemperaturen in den zusammenhängenden Vereinigten Staaten 1895-2021. Quelle

Nach den von der NOAA bereitgestellten Daten lag die Anomalie 2021 um 1,0°C über dem Normalwert, aber das ist weit weniger als 2016 mit 1,14°C, 2012 mit 1,69°C und 1934 mit 1,18°C. Betrachtet man alle Daten, so war das Jahr 2021 keineswegs außergewöhnlich warm.

Klimaalarmisten behaupten gerne, dass die Temperaturen so schlecht wie nie zuvor waren, und versuchen dann, dies als Argument dafür zu verwenden, dass sich das Wetter aufgrund des Klimawandels verschlechtert. In der Regel erzählen sie jedoch nicht die ganze Geschichte, sondern nur die Teile, die andere falsche oder irreführende Behauptungen untermauern würden.

Wie der YCC-Beitrag zeigt, verwenden die Autoren praktisch jedes Wetterereignis, ob heiß oder kalt, unter oder über dem Normalwert, nass, trocken oder auch nur vermeintlich einzigartig, als „Beweis“ dafür, dass sich das Klima zum Schlechteren verändert und der Mensch die Ursache dafür ist.
Wetterkatastrophen wird es immer geben, aber die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen, ist das, was wirklich bestimmt, wie wir vorankommen.

In dem Artikel auf Climate Realism [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier] schrieb ich, wie die Universität Cambridge ausdrücklich auf politischen Autoritarismus im Namen des Klimawandels drängt.

Dr. Bjorn Lomborg hat seit 1920 klimabedingte Katastrophen in der Datenbank erfasst. Dazu gehören Überschwemmungen, Dürren, Stürme, Waldbrände und extreme Temperaturen. Seine Schlussfolgerung aus den Daten ist klar und einfach: Immer weniger Menschen sterben heute an vermeintlich klimabedingten Naturkatastrophen.

Wie in der Abbildung zu sehen, ist der Trend eindeutig:

Lomborg schreibt:

In den letzten hundert Jahren sind die jährlichen klimabedingten Todesfälle um mehr als 96 % zurückgegangen. In den 1920er Jahren starben im Durchschnitt 485.000 Menschen pro Jahr durch klimabedingte Katastrophen. Im letzten vollen Jahrzehnt (2010-2019) waren es durchschnittlich 18.362 Tote pro Jahr, also 96,2 % weniger.

Dies gilt sogar für das Jahr 2021 – trotz atemloser Klimaberichterstattung starben in diesem Jahr fast 99 % weniger Menschen als vor hundert Jahren.

Ja, es gab viel interessantes Wetter im Jahr 2021, so wie es jedes Jahr interessante Wettererscheinungen gibt und auch in den kommenden Jahren geben wird. Die Reaktion der Menschheit auf Wetterextreme wird jedes Jahr besser. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dies ändern wird oder dass der „Klimawandel“ die Lage der Menschen verschlechtert.

Autor: Anthony Watts is a senior fellow for environment and climate at The Heartland Institute. Watts has been in the weather business both in front of, and behind the camera as an on-air television meteorologist since 1978, and currently does daily radio forecasts. He has created weather graphics presentation systems for television, specialized weather instrumentation, as well as co-authored peer-reviewed papers on climate issues. He operates the most viewed website in the world on climate, the award-winning website wattsupwiththat.com.

Link: https://climaterealism.com/2022/01/yale-climate-connections-should-go-back-to-school-for-equating-a-year-of-weather-with-climate-change/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Globale Agentur verbreitet Angst mittels Falsch-Informationen

Gregory Wrightstone und Kip Hansen

Einem aktuellen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zufolge hat die Zahl der Naturkatastrophen in den letzten 50 Jahren dramatisch zugenommen. Laut dem WMO-Atlas über Sterblichkeit und wirtschaftliche Verluste durch Wetter-, Klima- und Wasserextreme (1970 – 2019) gab es weltweit mehr als 11 000 gemeldete Katastrophen, die diesen Gefahren zugeschrieben werden, mit etwas mehr als 2 Millionen Todesopfern und 3,64 Billionen US-Dollar an Schäden.

In dem Bericht wird behauptet, dass die Zahl der Katastrophen seit 1970 um das Fünffache zugenommen hat und dass der menschliche Eintrag von Kohlendioxid dafür verantwortlich ist. Unter Bezugnahme auf diese Daten erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas:

„Die Zahl der Wetter-, Klima- und Wasserextreme nimmt zu und wird in vielen Teilen der Welt als Folge des Klimawandels häufiger und heftiger werden. Das bedeutet mehr Hitzewellen, Dürren und Waldbrände, wie wir sie in letzter Zeit in Europa und Nordamerika beobachtet haben.“ Er warnte weiter: „Die Erwärmung der Ozeane hat sich auf die Häufigkeit und das Verbreitungsgebiet der stärksten tropischen Stürme ausgewirkt.“

Das Diagramm, das zur Untermauerung ihrer alarmierenden Behauptungen über eine Verfünffachung der Katastrophen verwendet wird, ist unten abgebildet und erscheint für bare Münze genommen alarmierend:

Abbildung 1: Anzahl der gemeldeten Katastrophen

Die Behauptungen, dass die Zahl dieser Unwetterereignisse zunimmt, sollten alarmierend sein, wenn sie zuträfen. Zum Glück für die Menschen auf der Welt widersprechen die Fakten der Berichterstattung. Die WMO und ihre Autoren haben sich dafür entschieden, die von einer der angesehensten Organisationen der Welt, dem Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED), in ihrer EM-DAT-Datenbank gesammelten Katastrophendaten falsch darzustellen. Die WMO stützte sich bei ihrer Berichterstattung auf die CRED-Daten, wie sie unten dargestellt und von Our World In Data angezeigt werden:

Abbildung 2: Gemeldete Katastrophen global nach Typus

Die Behauptung, dass sich die Zahl der Katastrophen verfünffacht hat, scheint durch eine erhebliche Zunahme der Katastrophen von 1970 bis 2000 und einen Rückgang in den letzten etwa zwanzig Jahren bestätigt zu werden. Wie kommt es, dass in den ersten 30 Jahren, für die Daten vorliegen, die Zahl der Katastrophen zunimmt und danach abnimmt?

Es stellt sich heraus, dass der Zeitraum von 1970 bis etwa 2000 die Jahre sind, in denen das CRED ein Datenerfassungssystem aufbaute, das in hohem Maße von externen Berichten abhängt. Bitte beachten Sie, dass der Titel des WMO-Diagramms „Anzahl der gemeldeten Katastrophen“ lautet, nicht „Anzahl der Katastrophen“.

[Hervorhebung im Original]

Dass das Diagramm eher auf Meldungen als auf Zahlen zurückzuführen ist, bestätigte der Wissenschaftsjournalist der CO2-Koalition Kip Hansen, als er die Gültigkeit der Daten nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2019 erstmals in Frage stellte. Damals schrieb er eine E-Mail an Regina Below, CRED-Datenbankmanagerin und Dokumentarin, und bat sie zu bestätigen, dass der Anstieg in der ersten Zeit eine Zunahme der Berichterstattung und nicht eine Zunahme der tatsächlichen Naturkatastrophen darstellt. Ihre Antwort per E-Mail?

„Vielen Dank für Ihre E-Mail. Sie haben Recht, es handelt sich um eine Zunahme der Meldungen“.

Mit anderen Worten: Die Zählungen des CRED-Systems stiegen, da es im Laufe der Jahre immer mehr Meldungen aus immer mehr Quellen erhielt. Der Vergleich von Gesamtzahlen aus den 1970er Jahren mit Daten aus dem 21. Jahrhundert ist nicht nur unangemessen, sondern auch ein eklatanter Missbrauch von Statistiken, um eine vorgefertigte Schlussfolgerung der zunehmenden Zerstörung zu untermauern.

Um es noch einmal zu sagen: Die WMO veröffentlichte eine „Studie“, in der behauptet wurde, dass die Klimakatastrophen zunehmen, und zwar auf der Grundlage von Zahlen, von denen die Autoren wussten, dass sie bestenfalls irreführend sind. Die tatsächlichen Zahlen der Katastrophen, seit es eine ordnungsgemäße Berichterstattung gibt, zeigen einen Rückgang der Katastrophen in den letzten zwanzig Jahren, was genau das Gegenteil der übertriebenen Behauptungen der WMO ist.

Die Weltorganisation für Meteorologie sollte diese fehlerhafte Studie unverzüglich zurückziehen und eine offizielle Erklärung abgeben, in der sie die Angaben öffentlich korrigiert.

Gregory Wrightstone is a geologist, executive director of the CO2 Coalition, Arlington, Va., and author of “Inconvenient Facts: The science that Al Gore doesn’t want you to know.”

Kip Hansen is an expert on climate specializing in sea-level rise and is a Science Research Journalist for the CO2 Coalition

This commentary and exposé was first published at Real Clear Energy on January 17, 2022

Link: https://co2coalition.org/2022/01/17/global-agency-sows-fear-with-misinformation/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Energieversorgung: Ein Vorgeschmack auf den Blackout*

Norman Hanert (Red. PAZ)*

Folgenschwerer Stromausfall in Berlin :

Drei Minuten Störung haben eine Kettenreaktion ausgelöst

========================================================

Der „Green Deal“ der EU-Kommission und die Pläne der Bundesregierung für Elektromobilität, Wärmepumpen und eine CO₂-arme Industrieproduktion werden den Stromverbrauch in Deutschland in den kommenden Jahren drastisch nach oben treiben. Damit werden noch mehr Bereiche des Alltagslebens von einer zuverlässigen Stromversorgung abhängig als ohnehin schon. In Berlin hat sich vor Kurzem gezeigt, welche Folgen es haben kann, wenn der Strom auch nur einige wenige Minuten wegbleibt.

Am 9. Januar waren gegen 14 Uhr wegen einer technischen Störung beim landeseigenen Stromnetzbetreiber Stromnetz Berlin zunächst rund 20.000 Haushalte in Prenzlauer Berg und Lichtenberg für drei Minuten ohne Strom gewesen. Vom kurzen Stromausfall betroffen war allerdings auch das Heizkraftwerk Klingenberg in Rummelsburg, das mehr als 300.000 Berliner Haushalte mit Wärme und auch Strom versorgt. Offenbar war das Kraftwerk nicht in der Lage, seinen eigenen Strombedarf zu sichern. Der Kraftwerksbetreiber Vattenfall entschied sich nämlich aus Sicherheitsgründen, sein Heizkraftwerk in den Notbetrieb zu versetzen.

90.000 Haushalte waren betroffen

Als der Strom wieder verfügbar war, fuhr Vattenfall das Heizkraftwerk zwar langsam wieder hoch. Die kurze Unterbrechung reichte allerdings aus, um bei Außentemperaturen von nur drei Grad das Wasser in den Fernwärmeleitungen stark abkühlen zu lassen.

Als Resultat blieben schließlich rund 90.000 Haushalte im Berliner Osten von Sonntagnachmittag bis teilweise bis zum Montagmorgen ohne Heizung und Warmwasser. Nach Angaben des Bezirksamtes Lichtenberg waren vor allem Menschen in Berlin-Friedrichsfelde, aber auch in Karlshorst, Oberschöneweide und in Teilen von Treptow-Köpenick betroffen. Wie der Katastrophenschutzbeauftragte von Lichtenberg, Philipp Cachée, mitteilte, waren zudem vier Krankenhäuser längere Zeit von den Folgen des Stromausfalls betroffen. Ob dadurch Patienten zu Schaden gekommen sind, wurde bislang nicht bekannt.

Das Bezirksamt Lichtenberg und auch die Feuerwehr rieten den betroffenen Berlinern, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um die verbliebene Raumwärme möglichst lange zu halten. Dringend gewarnt wurden die betroffenen Berliner davor, mit Hilfe offener Feuer oder Grills Wärme in ihre kalten Wohnungen zu bringen. Ebenso wenig sollten Backöfen zum Heizen genutzt werden. Das Bezirksamt empfahl, sich mit Kleidung und Decken warm zu halten und älteren Nachbarn zu helfen.

Die Bewohner von Hochhäusern mussten sich mitunter sogar bis zum Montagmorgen gedulden, bis Heizung und Warmwasserversorgung wieder funktionierten. Hier war das Problem, dass nach dem Anspringen der Fernwärmeversorgung die Hausverwaltungen erst noch für einen manuellen Neustart bei den Übertragungsstationen sorgen mussten, damit Warmwasser in den Hochhäusern nach oben gepumpt wird. Für diesen Neustart waren viele Hausmeister bereits in der Nacht unterwegs. Bei Hausverwaltungen mit großen Wohnungsbeständen dauerten die Neustarts der Anlagen mitunter bis in den Montagvormittag hinein.

Ursache blieb zunächst unklar

Der kurze Stromausfall als Auslöser des Kraftwerksausfalls gab dem Berliner Senat noch für Tage Rätsel auf. Laut dem landeseigenen Unternehmen Stromnetz Berlin war es am Sonntag in einem Umspannwerk in Berlin-Friedrichshain zu einer technischen Störung gekommen. Die genaue Ursache konnte Stromnetz Berlin allerdings zunächst nicht nennen.

Wie der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz vier Tage nach dem Stromausfall im Berliner Abgeordnetenhaus erklärte, sei der Senat gemeinsam mit den Unternehmen Stromnetz Berlin und Vattenfall „mit Hochdruck“ dabei, die genaue Problematik zu untersuchen. Der Senator musste allerdings einräumen: „Details liegen noch nicht vor.“

Laut Stromnetz Berlin ist die Zahl von Störungen in den vergangenen Jahren insgesamt rückläufig. „Wenn wir uns mit anderen Großstädten vergleichen, sind wir bei der Störungshäufigkeit in einem sehr guten Bereich. Statistisch gesehen war jeder Haushalt 2020 für etwa zehn Minuten ohne Strom“, so Olaf Weidner, der Sprecher des Unternehmens.

Der Ausfall des Heizkraftwerks Klingenberg hat allerdings nun sehr deutlich gemacht, dass nicht nur länger andauernde Unterbrechungen der Stromversorgung, die sogenannten Blackouts, ein Risiko darstellen können. Selbst kurze Störungen der Versorgung können sich zu flächendeckenden Problemen entwickeln, von denen in Städten wie Berlin dann plötzlich Hunderttausende betroffen sind. Zugleich sind für die meisten Menschen in den Städten aber die Möglichkeiten begrenzt, für solche Situationen Vorbereitungen zu treffen.

=================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  21. Januar 2022, S.5; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

=================================================================




Klima-Alarmisten vertuschen Rückgang der globalen Temperaturanomalie-Messungen trotz zunehmendem atmosphärischen CO2-Gehalt

Larry Hamlin

Die NOAA hat ihren globalen Klimabericht für das Jahresende 2021 veröffentlicht. Darin wird hervorgehoben, dass die globalen Temperaturanomalien im Jahr 2021 die sechsthöchsten der aufgezeichneten Messungen waren. Die globale Anomalie-Jahresmessung der NOAA für 2021 betrug 0,84 Grad C.

Die NOAA meinte hervorheben zu müssen, dass die jährliche Temperaturanomalie des Jahres 2021 zu den zehn höchsten der aufgezeichneten Jahre gehörte, und zwar wie folgt:

„Das Jahr kulminierte als das sechstwärmste Jahr in den Aufzeichnungen für den Globus mit einer Temperatur, die 0,84°C über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lag. Die Jahre 2013-2021 gehören alle zu den zehn wärmsten Jahren der Aufzeichnungen.“

Was die NOAA nicht hervorgehoben hat, ist, dass die Messung der globalen Temperaturanomalie zum Jahresende 2021 den anhaltenden Rückgang ihrer Messungen der globalen Temperaturanomalie markiert, die nun seit dem Spitzenjahr 2016 in den letzten sechs Jahren gesunken sind, wie in der nachstehenden Grafik dargestellt. Diese rückläufigen Messergebnisse machen die jüngsten, wissenschaftlich nicht untermauerten, politisch erfundenen Propaganda-Behauptungen der Klima-Alarmisten über den „Klimanotstand“ zu einer kompletten Farce.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der Rückgang der von der NOAA gemessenen globalen Temperaturanomalien in den letzten sechs Jahren seit dem Spitzenjahr 2016 wird in der nachstehenden verkürzten NOAA-Grafik detaillierter dargestellt:

Die höchste von der NOAA gemessene jährliche globale Temperaturanomalie ist das Jahresende 2016, das jetzt mit 0,99 Grad Celsius angegeben wird (das zweithöchste Jahr ist 2020 mit 0,98 Grad Celsius), verglichen mit der jährlichen Anomaliemessung zum Jahresende 2021 von 0,84 Grad Celsius mit einem Vertrauensniveau von +/-0,15 Grad Celsius. Dieser Rückgang der globalen Temperaturanomaliemessung zum Jahresende 2021 bedeutet einen Einbruch der globalen Temperaturanomaliemessung um 15 % seit dem Spitzenjahr 2016.

Darüber hinaus zeigt die NOAA-Analyse deutlich, dass das Verhalten der monatlichen und jährlichen globalen Temperaturanomalie-Messungen stark von El-Niño- und La-Nino-Ereignissen gesteuert wird (rot bzw. blau hervorgehobene Teile des NOAA-Diagramms), die natürlich vorkommende Klimaphänomene sind und nicht durch vom Menschen verursachte Beiträge zum atmosphärischen CO2-Gehalt angetrieben werden.

Die NOAA hat die Bedeutung sowohl monatlicher als auch jährlicher Temperaturanomalien mit einem so geringen Unterschied wie +0,01 Grad Celsius als Grundlage für den Hype um die „heißeste Temperatur aller Zeiten“ übertrieben, wie dies bei den Temperaturanomalien im Juli 2021 der Fall war, obwohl das Konfidenzniveau für diese Messung bei +/-0,19 Grad Celsius liegt, wie in den WUWT-Artikeln hier und hier diskutiert. Darüber hinaus, und das ist noch wichtiger, unterstützt kein anderes globales Temperaturanomalie-Messsystem, einschließlich NASA GISS, UK Met Office, UAH und RSS, die von der NOAA für den Juli behauptete „heißeste Temperatur aller Zeiten“.

NOAAs Update der globalen Temperaturanomalie vom Juli 2021 behauptete ursprünglich, dass die globale Temperaturanomalie im Juli 0,93 Grad C betragen hätte, änderte dies dann im August auf 0,92 Grad C, aber im November änderte sich die Temperaturanomalie im Juli wieder auf 0,93 Grad C.

Die NOAA nimmt jeden Monat umfangreiche Aktualisierungen der Temperaturanomalie-Messungen vor, bei denen eine große Anzahl früherer Temperaturen immer wieder geändert wird. Zum Beispiel zeigt die Aktualisierung der NOAA-Temperaturanomalie vom August 2021 im Vergleich zur Aktualisierung der NOAA-Temperaturanomalie vom November 2021, dass im Zeitraum zwischen 1954 und 2021 über 250 monatliche Temperaturanomalien immer um +0,01 Grad C erhöht wurden, wobei etwa die Hälfte dieser Anpassungen nach oben im Zeitraum 1992 bis 2021 vorgenommen wurde.

Somit wurde mehr als ein Drittel der monatlichen Temperaturanomaliemessungen zwischen 1992 und 2021 allein zwischen den NOAA-Aktualisierungen der Temperaturanomalien im August und November um 0,01 Grad C nach oben korrigiert. Diese große Anzahl von ständig fortlaufenden Anpassungen nach oben führt zu zunehmenden Veränderungen der gemeldeten Datenwerte, so dass beispielsweise die höchste jährliche Messung der globalen Temperaturanomalie, die ursprünglich für das Jahresende 2016 gemeldet wurde, von 0,94 Grad C auf 0,99 Grad C im Bericht für das Jahresende 2021 ansteigt.

Darüber hinaus wurden diese von der NOAA aktualisierten Temperaturanomalie-Messungen zwischen August und November 2021 für Jahre vor 1954 ebenfalls angepasst, in diesem Fall jedoch immer um -0,01 Grad Celsius nach unten für mehr als 100 der monatlichen Datenwerte vor 1954.
Die Rechtfertigung für die nicht enden wollende Anzahl von Anpassungen nach oben und unten durch die NOAA, die immer die historischen Daten der langen Vergangenheit absenken und die historischen Daten der jüngeren Vergangenheit erhöhen, ist äußerst verwirrend und legt eindeutig die Befürchtung nahe, dass diese Änderungen von der Politik der Klimaalarmisten (insbesondere von Biden und anderen Regierungen der Demokratischen Partei) und nicht von glaubwürdiger Wissenschaft angetrieben werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der Rückgang der globalen jährlichen Temperaturanomalie zwischen dem Jahresende 2016 und dem Jahresende 2021 ist trotz des anhaltenden Anstiegs des globalen atmosphärischen CO2-Gehalts eingetreten, wie die nachstehende Grafik zeigt, die den Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration von 402 ppm auf 417 ppm anhand von Messungen des Mauna-Loa-Observatoriums zeigt. Fehlerhafte und gescheiterte Klima-„Modelle“ würden aus diesen Daten natürlich steigende globale Temperaturanomalien ableiten:

Neben dem Rückgang der globalen Temperaturanomalien der NOAA seit Ende 2016 zeigen auch alle anderen von Klimawissenschaftlern weltweit genutzten Systeme zur Messung globaler Temperaturanomalien einen Rückgang der globalen Temperaturanomalien im Zeitraum von 2016 bis 2021, wie die nachstehenden Grafiken für die Systeme zur Messung der globalen Oberflächen-Temperaturanomalien jeweils von NASA GISS und UK Met Office sowie für die Systeme zur Messung der globalen Temperaturanomalien über Satelliten von UAH bzw. RSS zeigen:

Trotz des üblichen, von Klimaalarmisten stark übertriebenen Hypes, den NOAA und NASA in ihren Jahresberichten für das Jahr 2021 veranstalten, um die klar ersichtlichen Abwärtstrends bei den globalen Temperaturanomalien zu verschleiern, während die globalen atmosphärischen CO2-Werte weiter ansteigen, unterstützen die jährlichen Ergebnisse der globalen Temperaturanomalien für das Jahresende 2021 und die letzten sechs Jahre nicht die jüngsten Behauptungen der Klimaalarmisten, dass wir uns in einem „Klimanotstand“ befinden, der durch vom Menschen verursachte CO2-Emissionen angetrieben wird, und widerlegen sie sogar eindeutig.

Tatsächliche Messungen der globalen Temperaturanomalien durch NOAA, NASA, UK Met Office, UAH und RSS zeigen alle einen Abwärtstrend der Anomalien im Gegensatz zu den Aufwärtstrends der Temperaturanomalien der Klima-„Computermodelle“, wobei diese spekulativen „Modell“-Trends nicht durch Messdaten gestützt werden. Das gescheiterte Debakel der letzten COP26-Klima-Alarmisten-Konferenz scheint angesichts dieser neuesten globalen Temperaturanomalie-Messwerte eindeutig angemessen.

Alle diese politisch motivierten, von Klimaalarmisten gesteuerten COP-Kabalen, die in den 1990er Jahren begannen, haben jedoch, wie oben erwähnt, eine spektakuläre Erfolgsbilanz aufzuweisen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/01/17/climate-alarmists-conceal-global-temperature-anomaly-measurement-declines-despite-increasing-atmospheric-co2/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE