Woher kommt der Strom? Kaum regenerativer Strom für Deutschland

von Rüdiger Stobbe

Ein Leser schrieb vergangene Woche: „Ich freue mich auf die Analyse der Tage 12. bis 17.11.21. Über Norddeutschland dichte Wolkendecke. Es wird kaum hell. Normal im November. Allerdings: kein bisschen Wind. Die Stromzukäufe aus den Nachbarstaaten müssen Rekordniveau haben.“ Der oben genannte Zeitraum verteilt sich auf zwei Analysewochen. Es gab in der 45. Analysewoche in der Tat wenig regenerativen Strom (Abbildung). Was allerdings zu hohen Importen, aber durchaus nicht zu Strom-Rekordimporten führte, sondern vor allem zu einem massiven Anstieg der fossilen Stromerzeugung. (Abbildung 1). Die konventionellen Erzeuger kalkulierten mit einer längeren Schwachwindphase. Solarstrom fällt im Herbst/Winter ohnehin nur sehr wenig an. Da lohnte es sich schon, etliche Kraftwerke mehr hochzufahren. So blieb der Importstrombedarf insgesamt überschaubar. 

Eines übrigens sollte man wissen. Wenn fossile Kraftwerke abgeschaltet werden, so sind dies immer zunächst die modernen, neueren Anlagen. Bestes Beispiel ist Moorburg bei Hamburg. Wenn denn – wie in der aktuellen Analysewoche – viel konventioneller Strom benötigt wird, um die entstehenden Stromlücken nicht zu groß werden zu lassen und so unsere Stromlieferanten aus dem benachbarten Ausland nicht zu überfordern, dann gibt es eine Reserve, die in aller Regel nicht dem neuesten Standard entspricht. Installierte Leistung ist genug vorhanden.

Selbstverständlich exportiert Polen auch diese Woche seinen dann doch nicht wirklich sauberen Kohlestrom nach Deutschland. Es lohnt sich einfach. Kurz und knackig: Was Deutschland an „Kohle“ ´abschaltet`, füllt Polen wieder auf. Und lässt sich das mit 165,80€/MWh und insgesamt  knapp 25 Mio.€ auch in der 45. Analysewoche richtig gut bezahlen. Der Kohle-Kumpel, nicht nur in der Lausitz, reibt sich die Augen. Er wird demnächst freigestellt. Das nenne ich Bestandteil einer Energiepolitik, die jeder Vernunft Hohn spricht und nur von Leuten erdacht werden kann, die faktisch in einem Wolkenkuckucksheim hausen. Leute, die vom richtigen Leben keine Ahnung haben. Einem Leben, in dem Menschen ihren Lebensunterhalt mit harter Arbeit verdienen müssen. Diese Menschen spielen allerdings keine maßgebliche Rolle bei Energiewendern und Klimaschützern. Hauptsache, das Klima im Jahr 2100 wird – angeblich – gerettet. 

Die Strompreise schwanken zwischen 55 und 300€/MWh. Wobei die 300€/MWh Deutschland an seine Nachbarn zahlt. Zwei von vier Vorabendlücken erfordern Stromimporte zu diesen Preisen. Die beiden anderen Lücken sind mit 252€/MWh und 213€/MWh etwas weniger preisintensiv (Abbildung 2). Wer wieviel Strom wann und zu welchem Preis im- und/oder exportiert verrät Abbildung 3.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdopplung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdopplung. Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm der Grünen befasst, welches durchgesetzt werden soll, wenn die Partei Regierungsmitglied wird. Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf„, „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts & Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Abbildung 10 bringt einen Artikel der Schweizer Weltwoche, der sich mit dem Strombedarf der Schweiz befasst. Wir danken der Weltwoche und empfehlen sie ausdrücklich. 

Beachten Sie bitte unbedingt die Zulassungszahlen E-Mobilität für Oktober 2021 unter den Tagesanalysen, die wie immer Peter Hager zusammengestellt hat. 

Tagesanalysen

Montag, 8.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,92 Prozent, davon Windstrom 21,6 Prozent, PV-Strom 4,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,66 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung nimmt über Tag ab. Es kommt zu einer ausgeprägten Strom-Vorabendlücke, die in der Spitze mit 300€/MWh geschlossen werden muss. Deutschland nimmt unter dem Strich dennoch gut 12 Mio. € für exportierten Strom ein. Die Konventionellen drehen schon richtig auf. Zum Lückenschluss reicht es dann doch – gewollt! – nicht. Man nimmt lieber die hohen Preise mit. Man hat das Verhältnis Erzeugung/Preis optimiert. Der Handelstag 

Dienstag, 9.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,14 Prozentdavon Windstrom 21,14 Prozent, PV-Strom 7,78 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,22 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung nimmt wieder zu. Deutschland exportiert unter dem Strich den ganzen Tag überschüssigen Strom. Konventionellen Strom. Das Preisniveau sinkt. Deutschland nimmt dennoch unter dem Strich dennoch knapp 20 Mio. € für exportierten Strom ein. Der Handelstag.

Mittwoch, 10.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,92 Prozentdavon Windstrom 12,45 Prozent, PV-Strom 5,70 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,82 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab 16:00 Uhr liegt die regenerative Stromerzeugung mittels Windkraft und Solar praktisch darnieder.  Erst zum 12.11.2021 kommt ein kleiner Windbuckel (von 6:00 bis 12:00 Uhr), der die Flaute unterbricht. Danach wieder Flaute. Bis zum 16.11.2021. Der Zeitraum, den unser Leser ganz oben meint. Heute, am 10.11.2021 beginnt also eine lange regenerative Strom-Mindererzeugung. Dementsprechend bullern die Konventionellen. In der Spitze erzeugen sie 60 GW fossil-atomaren Strom. Heute legt Deutschland drauf. 1,74 Mio € kostet der Stromimport unter dem Strich. Den deutschen Stromkunden. Der Handelstag.

Donnerstag, 11.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 21,91 Prozentdavon Windstrom 5,94 Prozent, PV-Strom 5,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,45 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Albtraum unserer Energiewender, Klimaschützer und Weltenretter, die regenerative Stromerzeugung (Wind, PV) ist den ganzen Tag fast gar nicht vorhanden. Dementsprechend groß sind die Strom-Versorgungslücken, die per Importstrom geschlossen werden müssen und entsprechend kosten. Obwohl die Konventionellen viel fossil-atomaren Strom erzeugen. Heute legt Deutschland wieder drauf. Knapp 6,5 Mio € kostet der Stromimport unter dem Strich. Den deutschen Stromkunden. Der Handelstag.

Freitag, 12.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,00 Prozent, davon Windstrom 17,39 Prozent, PV-Strom 2,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,69 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag wartet mit einer Morgen-Stromversorgungslücke auf, die – wie fast immer – hochpreisig geschlossen werden muss. Die Konventionellen retten – wie immer, so auch gestern – die Versorgung Deutschlands mit Strom: Wirklich! Auch eine Verfünffachung des Wind- und PV-Stroms würde nicht reichen. Nach dem Vorabend fällt der Strompreis rapide. Der Handelstag. Auch bei Agora jetzt mit Belgien & Norwegen.

Samstag, 13.11.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 27,31 Prozent, davon Windstrom 14,18 Prozent, PV-Strom 2,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,53 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Wind- und PV-Stromerzeugung bricht über Tag nahezu komplett ein. Selbstverständlich tut sich eine Vorabend-Stromversorgungslücke auf. Mit entsprechenden Importstromkosten. Die Konventionellen erzeugen bezogen auf die Windstromerzeugung am Morgen zu viel Strom, der entsprechend „günstig“ abgegeben werden muss. Der Handelstag.

Sonntag, 14.11.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 26,2 Prozent, davon Windstrom 12,36 Prozent, PV-Strom 2,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,53 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Bedarf plus ausreichende konventionelle Stromerzeugung stellen die Versorgung Deutschlands mit Strom über den ganzen Tag sicher. Trotz praktisch ausfallender regenerativer Erzeugung. Na gut, nicht komplett. Aber in Dimensionen, die sich Energiewender am liebsten nicht vorstellen wollen. Weil das Energiewendekonzept, welches im Prinzip und vor allen aus dem Abschalten der Stromerzeuger, die heute die Versorgung sicherstellen, besteht. Wie es geht weiter mit der geringen Erzeugung. Dazu mehr in der kommenden Woche. Das Preisbild. Der Handelstag.

PKW-Neuzulassungen Oktober 2021

Absatzrückgang trifft auch E-Mobilität

Der Oktober war nach dem Januar der bisher zweitschwächste Monat für PKW-Neuzulassungen in 2021: Mit 178.683 PKW waren es -34,9% weniger als im Vorjahresmonat und rund 10% weniger als im September 2021.

Neben dem Chipmangel dürfte der Rückgang auch eine gewisse Kaufzurückhaltung beinhalten (was entscheidet die neue Bundesregierung bezüglich Förderung der E-Mobilität, CO2-Steuer sowie Zulassungsverbot für Verbrenner-PKW).

Auch bei den alternativen Antrieben wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel:

  • Hybrid (incl. Plug-in): 51.327 (ggü. 10/2020: -18,4% / Zulassungsanteil: 28,7%)
  • Plug-in-Hybrid: 23.734 (ggü. 10/2020: -4,5% / Zulassungsanteil: 13,3%)
  • Elektro (BEV): 30.560 (ggü. 10/2020: +32,0% / Zulassungsanteil: 17,1%)Bei den BEV-PKWs bedeutet dies einen Rückgang von fast 10% gegenüber dem September (33.655).

Quelle  

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 361.601 (01-10/2021)

Audi (mit 10 Modellen): 19,1%
BMW (mit 12 Modellen): 16,3%
Toyota (mit 9 Modellen): 10,6%
Hyundai (mit 7 Modellen): 8,1%
Ford (mit 8 Modellen): 6,9%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 264.798 (01-10/2021)

Mercedes (mit 10 Modellen): 19,1%
BMW (mit 9 Modellen): 12,7%
VW (mit 5 Modellen): 12,0%
Audi (mit 8 Modellen): 11,5%
Seat (mit 3 Modellen): 8,2%

Elektro-PKW: 267.255 (01-10/2021)

VW (mit 6 Modellen): 22,0%
Tesla (mit 4 Modellen): 10,3%
Hyundai (mit 3 Modellen): 7,9%
Renault (mit 2 Modellen): 7,8%
Smart (mit 2 Modellen): 7,2%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 10/2021 (Gesamt: 30.560):

Renault ZOE: 2.209 (Kleinwagen)
Smart ForTwo: 2.195 (Minis)
VW ID3: 2.145 (Kompaktklasse)
Skoda Enyaq: 1.790 (SUV)
BMW i3: 1.417 (Kleinwagen)
Tesla Model 3: 1.359 (Mittelklasse)
Fiat 500: 1.258 (Minis)
VW up: 1.087 (Minis)
Hyundai Ioniq5: 1.052 (SUV)
VW ID4: 1.022 (SUV)

Im Oktober gab es viel Bewegung in den Top Ten. Der Renault Zoe schaffte wieder einmal den ersten Platz und verdrängte das Model 3 von Tesla. Der Smart ForTwo schaffte es auf Platz zwei und verdrängte den VW ID3 auf den dritten Rang. Der BMW i3 kam nach längerer Zeit wieder unter die zehn meistzugelassenen BEV-Modelle.

Oktober 2020: Energiekostenvergleich für PKW

Seit Oktober ist der Kostenvergleich unterschiedlicher Energiearten an vielen Tankstellen (ab sechs „Mehrproduktzapfsäulen“) Pflicht. Die gestaffelten Preise pro 100 km nach Kleinwagen/Kompaktklasse und Mittel-/Oberklasse für Super (E5 und E10), Diesel, Strom, Erdgas, Autogas und Wasserstoff müssen entweder an den Zapfsäulen oder im Verkaufsraum angebracht sein.

Als Grundlage wird der Durchschnittsverbrauch der drei häufigsten Modelle der Klassen nach WLTP-Standard verwendet.

Bei den Elektro-Fahrzeugen wurde der Haushaltstrompreis herangezogen (Begründung: diese werden überwiegend zu Hause geladen). Unberücksichtigt blieben die deutlich höheren Preise an den Schnellladestationen sowie die Ladeverluste.

So kosten 100 km mit einem Elektro-PKW in der Klasse Kleinwagen/Kompaktklasse 4,74 Euro gegenüber 8,92 Euro mit Super (E5).

In der Klasse Mittel-/Oberklasse kosten 100 km mit einem Elektro-PKW 4,84 Euro gegenüber 7,46 Euro mit Diesel und 11,00 Euro mit Super (E10).

Vergleicht man die Angaben mit den meistverkauften Elektro-Modellen in den beiden Klassen ergibt sich unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises von 31,94 Euro Cent (BDEW, 06/2021):

Beim Renault Zoe (Kleinwagen/Kompaktklasse) mit einem Verbrauch von 17,7 kWh/100 km (WLTP) kosten 100 km 5,65 Euro.

Beim Tesla Model 3 (Mittel-/Oberklasse) mit einem Verbrauch von 14,3 kWh/100 km (WLTP) kosten 100 km 4,57 Euro.

Auch bei den Elektro-PKW geben die WLTP-Angaben nur bedingt die Realität wieder. Laut dem neuesten ADAC-Test liegt der Renault Zoe bei 19 kWh/100 km (incl. Ladeverluste) und der Tesla Model 3 bei 20 kWh/100 km (incl. Ladeverluste).

Bei Annahme eines durchschnittlichen Haushaltsstrompreises von 31,94 Euro Cent (BDEW, 06/2021) ergeben sich folgende Werte:

Renault Zoe: 6,07 Euro/100 km

Tesla Model 3: 6,39 Euro/100 km

Laut Bundeswirtschaftsministerium ist die Zielsetzung des Energiekostenvergleichs:

„Die Kosten des vielfältigen Kraftstoff- bzw. Energieträgermarktes sollen so den Verbraucherinnen und Verbrauchern vergleichbar aufbereitet werden und für alternative Antriebe und Energieträger für PKW sensibilisieren. Eine Vergleichbarkeit aufgrund der unterschiedlichen Einheiten (Liter / Kilogramm / Kilowattstunden / Kubikmeter) war bisher schwierig.“

Peter Hagers Meinung:  Die E-Mobilität wird wieder schöngerechnet und die umfassenden Subventionen der Bundesregierung hierfür „werbewirksam“ flankiert.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 5 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Total daneben: Versprechen von Low-Cost-Offshore-Windenergie ohne Substanz

stopthesethings

Europas große Winddürre hält unvermindert an. Zusätzlich zu den Problemen der Windflaute während COP26, wurden Behauptungen der Windindustrie, dass Offshore-Windenergie „kostenlos“ und immer billiger werde, völlig in Vergessenheit geraten – wieder einmal.

In den letzten zwei Jahren hat Andrew Montford die Finanzberichte der britischen Offshore-Windkraftunternehmen genau im Auge behalten. Was die Bücher enthüllen, widerspricht dem Wirbel und der Propaganda, die in den Medien über die Kosten der Offshore-Windenergie aufgetischt wird.

Andrew bietet unten ein weiteres hilfreiches Update.

Hinweis: Aufmacherbild von https://press.siemens-energy.com/global/de/feature/weltpremiere-netzanbindung-des-offshore-windparkprojekts-moray-east

Neue Daten zu den Offshore-Windkosten

Net Zero Watch, Andrew Montford, 28. Oktober 2021

Eine Reihe von Überprüfungen der Finanzkonten von Offshore-Windparks hat gezeigt, dass die Gesamtkosten von Offshore-Windparks trotz der Behauptungen der Offshore-Windparks hartnäckig hoch bleiben und bestenfalls nur langsam sinken.

Eine dieser Studien wurde  von GWPF mit Daten bis 2019 veröffentlicht . In diesem Beitrag werden diese Schätzungen auf der Grundlage der neuesten Daten aktualisiert: geprüfte Finanzkonten für 2020 und die entsprechenden Generationsdaten von Ofgem.

Seit der Veröffentlichung des Originalberichts sind die Windparks Hornsea 1 und East Anglia 1 in Betrieb gegangen. Die Baukosten von Hornsea 1 lagen weit über dem Budget – tatsächlich gehört es mit 4,1 Mio. GBP/MW Kapazität zu den bisher teuersten Offshore-Windparks (in GBP/MW Kapazität) in Großbritannien. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es viel weiter vor der Küste liegt als frühere Entwicklungen und sich in relativ tiefem Wasser befindet. East Anglia 1 ist mit einer Kapazität von 3,6 Mio. £/MW eher billiger.

Die Jahresrechnung 2020 gibt uns auch die Möglichkeit, die Baukosten von Moray East, das vor einigen Wochen seine letzte Windmühle installiert hat, besser einzuschätzen. Moray East ist aufgrund seines sehr niedrigen Contract for Difference-Gebots einer der interessantesten Windparks. Dies ist derzeit ein Wert von 69 £/MWh, viel niedriger als bei allen vorherigen Windparks und wurde deshalb als Hinweis auf den Beginn einer Revolution bei den Offshore-Windkosten angesehen. Der Jahresabschluss 2020 des Windparks zeigt jedoch, dass bis Ende letzten Jahres 2,2 Milliarden Pfund ausgegeben wurden, bevor seine größten Kapitalkosten, nämlich die Windgeneratoren selbst, auftraten. Dies bedeutet, dass die endgültigen Kosten wahrscheinlich nicht weniger als 3,8 Mrd. GBP oder 4 Mio. GBP/MW betragen, ähnlich wie bei Hornsea 1.

Es ist fair zu erwähnen, dass der Umzug in tiefere Gewässer nicht nur die Kapitalkosten erhöht hat, sondern auch zu etwas besseren Auslastungsfaktoren für Offshore-Windparks geführt hat. Aber die damit verbundenen Mehrkosten scheinen diese Gewinne weitgehend zunichte gemacht zu haben. Die folgende Abbildung zeigt die aktuelle Schätzung von GWPF zu den gestuften Kosten von Offshore-Windenergie* zusammen mit der früheren Schätzung von Aldersey-Williams et al. In beiden Fällen handelt es sich bei den angezeigten Werten um kapazitätsgewichtete Durchschnitte, wobei der GWPF-Bereich (in Rot) optimistische und pessimistische Ansichten über zukünftige Kosten darstellt.

Die Kosten scheinen von 2013 bis 2019 ungefähr auf dem gleichen Niveau gewesen zu sein. East Anglia 1, das 2020 im Budget liegt und die erwartete Leistung liefert, hat in diesem Jahr zu einem starken Rückgang geführt, aber die Kosten für die nächsten drei Windparks, die in Betrieb gehen (Triton Knoll, Moray East und Hornsea 2), sehen so aus, als ob sie wieder auf normales Niveau zurückkehren.

offshore-windfarms-database-7-1

Die angekündigten Kosten für Windparks nach 2024 deuten zwar auf eine Reduzierung der gestuften Kosten hin, jedoch nur auf etwa 100 £/MWh. Diese Reduktionen sind auf die Dogger Bank Windparks zurückzuführen, die in seichten Gewässern gebaut werden. Sie sind jedoch auch weit vor der Küste – bis zu 200 km. Der beste Anhaltspunkt für die Auswirkungen solcher Entfernungen auf die Kosten ist Hornsea 1, das sich, wie wir gesehen haben, als sehr teuer herausgestellt hat. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn diese riesigen Windparks gar nicht billiger wären.

Selbst wenn sich herausstellt, dass die Windparks der Dogger Bank den Strom für 100 £/MWh erzeugen können, wird der Strom in Großbritannien immer noch katastrophal teuer sein. Das Climate Change Committee für Klimaänderungen geht davon aus, dass die Kosten bis 2050 auf weniger als die Hälfte dieses Niveaus sinken werden, basierend auf den niedrigen Differenzkontrakten, die in den letzten Jahren eingegangen sind. Es besteht jedoch weitgehende Einigkeit (mit Ausnahme von Windpark-Betreibern), dass die CfD-Ergebnisse kein guter Anhaltspunkt für die zugrunde liegenden Kosten sind. Das Oxford Energy Institute stellt fest, dass es trotz der niedrigen CfD-Auktionsergebnisse in internationalen Technologiekostenberichten „nicht genügend Beweise für einen so starken Rückgang [der Kosten]“ gibt. Aldersey-Williams et al. sagen, dass „die Kosten für Offshore-Windparks immer noch viel höher sind als die, die aus den jüngsten Angeboten für finanzielle Unterstützung der britischen Regierung über Contracts for Difference (CfDs) impliziert werden“. Hughes stellt fest, dass CfDs mit relativ geringen Strafen storniert werden können, was darauf hindeutet, dass Windparkentwickler möglicherweise irgendwann auf höhere Offenmarktpreise setzen.

[[Das Climate Change Committee (CCC) ist ein unabhängiges, gesetzlich verankertes Gremium, das im Rahmen des Climate Change Act 2008 gegründet wurde.

Das Ziel ist es, das Vereinigte Königreich und dezentralisierte Regierungen zu Emissionszielen zu beraten und dem Parlament über die Fortschritte bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen und der Vorbereitung und Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu berichten.

Das CCC ist Vorbild für den deutschen WBGU Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung]]

Die Regierung setzt auf eine Revolution bei den Offshore-Windkosten, um Net Zero erschwinglicher zu machen. Minister haben behauptet, dass es bereits passiert ist. Aber so wie es aussieht, werden die Kosten für die Verbraucher Hunderte von Milliarden Pfund betragen. Und leider zeigen die hier dargelegten harten Zahlen, dass die Kostenreduzierung nicht geschieht.

Wir schrieben an Kwasi Kwarteng, um das Risiko zu erklären. Wir haben auch an das Net Zero Review-Team im Finanzministerium geschrieben. Aber sowohl Minister als auch Beamte scheinen entschlossen zu sein, solche Bedenken zu ignorieren oder beiseite zu schieben.

*Wie immer bei der Verwendung von gestaffelten Kosten ist zu beachten, dass sich dies nur auf Kosten auf Erzeugerebene bezieht. Die Kosten für den Umgang mit der Unterbrechung der Windenergie sind nicht enthalten.

Net Zero Watch

 

https://stopthesethings.com/2021/11/23/totally-torched-low-cost-offshore-wind-power-claims-go-up-in-smoke/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

***

Ausnahmsweise hier die Übersetzung des Kommentares eines Lesers von STT in Australien.

Peter Pronczak says:

November 23, 2021 at 5:34 pm

Das diesjährige evidenzbasierte Politikforschungsprojekt hat festgestellt, dass der Standard der Entscheidungsfindung der Australischen-Regierung auf Bundes- und Landesebene gesunken ist.

Am nächsten an „ideal“ waren das Federal Insolvency Bill mit 8,5 von 10 Punkten und die Forest Wind Farm Development von Queensland mit 8,0 Punkten.

Der Projektförderer erklärte, dass im Dialog mit Gemeinden und betroffenen Interessengruppen ein Business-Case-Ansatz verfolgt werden sollte.

Bei der Entwicklung des Windparks führte die Regierung drei Jahre lang geheime Gespräche mit den beteiligten Unternehmen, unter anderem mit der deutschen Siemens Financial Services (eine weitere Förderung?). Die 226 Turbinen, die in einem Staatswald „auf Höhenrücken höher als die Vögel fliegen“ gebaut werden sollen, erfordern umfangreiche Straßenbau- und Erdarbeiten für alle Baufahrzeuge, einschließlich der 6 Kräne, die zum Aufstellen jeder Turbine erforderlich sind; ein Arbeitsbereich in der Größe eines Fußballfeldes.

Die Millionenbeträge, die für eine längst überfällige sichere Abbiegespur in den Wald ausgegeben werden, zählen nicht zum Projekt.

Wie Anhänger von STT wissen, neigen Lastwagen mit einzelnen Turbinenschaufeln neben der Selbstentzündung (diese wird durch das Freihalten des Bodenbereichs von Abfällen abgemildert) dazu, trotz niedriger Geschwindigkeit umzukippen. Die 678 Rotorblätter müssen von einem Terminalhafen wie Gladstone oder Brisbane, ungefähr 282-315 km bzw. 255 km, transportiert werden. Durch die Stadt Brisbane zu kommen, kann einige zusätzliche Probleme aufwerfen.

Wie viel Wald nach dem Bau übrig bleibt, ist nicht bekannt. Es gab jedoch drei Gemeindeversammlungen in kleinen Sälen in einigen nahegelegenen kleinen Städten, für diese staatlich sanktionierte Entscheidung als Teil des staatlichen/nationalen Rasters.

Vielleicht gab es einen Tippfehler im Bericht, der ein Minus weggelassen hat, z. B. -8,0 von 10.

***




Investigativer Journalismus

Helmut Kuntz

Wenn die Redaktion der Lokalzeitung (wegen der ständigen, penetranten GRÜN-Linken Agitation vom Autor üblicherweise als Franken-Prawda bezeichnet) zum Klima wiederholt ihre Propagandaschlacht führt, bekommt sie vom Autor öfter eine Stellungnahme.
Damit die Redaktion nicht „not amused“ ist, wenn eine sich daraus entwickelnde Diskussion später auf EIKE zu lesen ist, weist der Autor vorab schon darauf hin, dass er darüber einen Artikel schreiben wird, erinnert damit allerdings auch die Redaktion, sich ihre Antworten gut zu überlegen.
Aus einer der Letzten Stellungnahmen hat sich nun ein Mailverkehr ergeben, mit dem sich die investigative Arbeitsweise moderner Redakteure ahnen lässt und dazu einiges erklärt. Deshalb der Artikel darüber anbei.

Über dem Kipppunkt. Klima: Die Welt beerdigt das 1,5 Grad Ziel“

lautete ein Leitkommentar zum Ende von COP26 in den Nordbayerischen Nachrichten [1], in der gleichen Ausgabe ergänzt um zwei alarmistische Artikel, einen der dpa und einen der Redaktion, in dem gleich vier Klimaaktivist*innen ihr Leid über die in ihren Augen nicht entfernt ausreichenden Beschlüsse zur CO2-Verhinderung beklagen durften.
Der redaktionelle Leitkommentar selbst ist eine Allegorie an den Klimawandel-Glauben und die klimatische „Sachkunde“ der Freitagshüpfer und ihrer Protagonisten.

Beginnen wir mit dem Artikel der dpa „Noch lebt der Patient Erde“.
Darin wurden die Leser informiert, wie die zulässige Lesart zu COP26 aussieht und dass schon bei geringfügigen Abweichungen Querdenken anfängt: Spätestens dann, wenn man nicht bedingungs- und kritiklos an den Klimauntergang glaubt „Von allen Zahlen, mit denen die Unterhändler jonglierten, steht eine im Zentrum: 1,5 Grad. In der Wissenschaft gilt mittlerweile als Konsens, dass katastrophale Klimafolgen nur abgewendet werden können, wenn sich die Erde nicht stärker erhitzt“.
Ein Beleg durfte dazu natürlich nicht fehlen „Die Umweltministerin der Malediven, Alimath Shana, sagt: „ Der Unterschied zwischen 1,5 und zwei Grad ist für uns ein Todesurteil

Ergänzt wurde der dpa-Artikel um eine eigene Redaktionsarbeit „Lassen uns nicht mit billigen Ausreden abspeisen“,
in dem nach Greta und Langstrecken-Luisa die Pressesprecherin der Freitagshüpfer, welche aus Nürnberg kommt (19 Jahre, Schülerin) und die GRÜNE Sprecherin für Klimapolitik, Lisa Badum (Studium Politik) der Redaktion ihr Seelenleid zu den COP26-Beschlüssen klagten.

Zum Leitkommentar „Über dem Kipppunkt
Keine wichtige Meldung ohne einen zustimmenden Redaktionskommentar. Wie zu erwarten war, fand sich auch ein NN-Redakteur, welcher das gerade zu Ende gegangene Klimaalarmisten-Massenauflauf-Spektakel mit 40.000 Teilnehmern in Glasgow kommentiert.

NN-Redakteur xxx übernahm diese Aufgabe und informierte die Leser – nicht über COP26 und das Klima –, sondern über seine persönliche Ansicht darüber. Wobei seine Ansichten selbstverständlich nicht den geringsten Fußbreit von der über die dpa verbreiteten, offiziellen Lesart, ergänzt um die der Freitagshüpfer und allseits bekannter Alarmisten-NGOs abweicht, wie es mit den weiteren Artikeln in der gleichen Ausgabe ja besonders herausgestellt wurde.

Um an der Einstellung des Redakteurs keine Zweifel aufkommen zu lassen, textet dieser das Wichtigste gleich als Einleitung: Redakteur: „Zu wenig, zu langsam, nicht ambitioniert genug: Das Urteil über den Klimagipfel in Glasgow ist schnell gefällt – und es fällt vernichtend aus.
Dann folgen die Darstellungen wie am Fließband, als ob man einer FfF-Sprecherin auf einer Hüpfdemo zuhören würde:
hinzu kamen Initiativen wie die … für das Ende des Verbrennungsmotors, die zwar keine globale Geltung haben, aber Signalwirkung entfalten dürften …“
„Natürlich hätte die Welt dringend den ursprünglich vorgesehenen „Ausstieg aus der Kohle“ gebraucht – und zwar möglichst rasch …“
„ … wird die Welt bis 2030 noch immer doppelt so viele Emissionen produzieren, wie zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels erlaubt wäre …“
„und die Rechnung werden die Länder tragen müssen, die schon heute unter steigenden Meerespegeln und Extremwetterlagen leiden … „
(Zum 1,5 Grad Ziel) „Dieses wichtige Ziel, für dessen Ausrufung sich die Staatengemeinschaft in Paris noch feiern ließ, ist in Glasgow de facto beerdigt worden, Die Welt steuert immer schneller auf jene Kipppunkte zu, ab denen sich das Klima irreversibel ändern wird.

Weil das alles an Propaganda noch nicht reichte, am nächsten Tag ergänzend noch das Statement einer lokalen Klimafachperson des BN (promovierter Jurist, laut Zeitung „langjähriger Berater bei Klimakonferenzen“) mit einer eher sybillinischen Erklärung: „ … So wird man jedenfalls die Welt mit dem maximalen Anstieg der Klimaerwärmung um höchstens 1,5 Grad nicht retten“

Etwas klimakritische Information

Welt-Klimavertrag

Man sollte ich immer neu vor Augen führen, was im Übereinkommen von Paris, gängig als Klimavertrag bezeichnet, wirklich beschrieben und – vor allem nicht – festgelegt wurde.

Übereinkommen von Paris
Artikel 2
(1)Dieses Übereinkommen zielt darauf ab, durch Verbesserung der Durchführung des Rahmenübereinkommens einschließlich seines Zieles die weltweite Reaktion auf die Bedrohung durch Klimaänderungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und den Bemühungen zur Beseitigung der Armut zu verstärken, indem unter anderem
a)der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau gehalten wird und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, da erkannt wurde, dass dies die Risiken und Auswirkungen der Klimaänderungen erheblich verringern würde.
Artikel 3
Zur Verwirklichung des in Artikel 2 genannten Zieles dieses Übereinkommens sind von allen Vertragsparteien als national festgelegte Beiträge zu der weltweiten Reaktion auf Klimaänderungen ehrgeizige Anstrengungen im Sinne der Artikel 4, 7, 9, 10, 11 und 13 zu unternehmen und zu übermitteln …
Artikel 4
(1) Zum Erreichen des in Artikel 2 genannten langfristigen Temperaturziels sind die Vertragsparteien bestrebt, so bald wie möglich den weltweiten Scheitelpunkt der Emissionen von Treibhausgasen zu erreichen,
Artikel 9 (1)
Die Vertragsparteien, die entwickelte Länder sind, stellen finanzielle Mittel bereit, um in Fortführung ihrer bestehenden Verpflichtungen aus dem Rahmenübereinkommen die – 16- Vertragsparteien, die Entwicklungsländer sind, sowohl bei der Minderung als auch bei der Anpassung zu unterstützen.
Artikel 25
Jede Vertragspartei hat eine Stimme, sofern nicht in Absatz 2 etwas anderes bestimmt ist
Artikel 28
(1) Eine Vertragspartei kann jederzeit nach Ablauf von drei Jahren nach dem Zeitpunkt, zu dem dieses Übereinkommen für sie in Kraft getreten ist, durch eine an den Verwahrer gerichtete schriftliche Notifikation von diesem Übereinkommen zurücktreten
Wer meint, in einem solch wichtigen, von 196 Staaten unterzeichnetem, über viele Jahre mit immensem – auch personellem Aufwand – ausgearbeitetem Vertrag würde auch stehen:
-mit welchem Jahr die „Übertemperatur“ anfängt,
-welche Temperaturkurve anzuwenden wäre und gar,
-dass deren Ermittlung und „Korrekturen“ offengelegt werden müssen,
wird enttäuscht. Es fehlt.
Verbindlich ist nur, dass die reichen, westlichen Länder bezahlen müssen … und die Empfängerländer aufgrund der Stimmenfestlegung immer die Mehrheit haben. Sonst hätte diese Mehrheit den Vertrag auch niemals unterschrieben.

Doch nicht einmal unsere damalige Umweltministerin hat das interessiert. Ihr ging es (wohl auf Anweisung von Frau Merkel, aber bestimmt auch als Ausdruck ihrer eigenen, fast schon krankhaften Klimawandelangst) ausschließlich darum, dass Deutschland möglichst schnell und möglichst viel Geld an alle Staaten welche es wollen überweist und verbündete sich dafür sogar mit denen, welche Klima-Reparationszahlungen (an)fordern [3] [4].

Wie wird dieses Klimaübereinkommen interpretiert?

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.: Die freiwilligen Selbstverpflichtungen des Pariser Klimavertrags
– Dieser „bottom-up“-Ansatz bedeutet, dass jedes Land ohne Vorgaben der UN den Umfang seiner Klimaschutzprioritäten und -ambitionen selbstständig festlegen darf.
– Verschiedene Länder beziehen sich auf unterschiedliche Basisjahre die sie als Grundlage Ihrer Reduktionsziele heranziehen.
So beziehen sich beispielsweise Kanada, Australien und Brasilien auf das Basisjahr 2005. Während sich die EU Länder auf das Basisjahr 1990 beziehen.
– Eine Vielzahl von Ländern formulieren keine absoluten Mindestreduktionsziele
– Formulierung der Reduktionsziele in Abhängigkeit zur internationalen Unterstützung unter Gesichtspunkten von: Klimafinanzierung (beispielsweise Ägypten Afghanistan, Moldavien), Capacity Buliding (beispielsweise: Indien, Indonesien, Kenia) und Technologie-Transfer (beispielsweise Brasilien, Bolivien, Mongolei).
Zwei Dinge enthält die von 191 Staaten unterzeichnete Übereinkunft nicht: Eine konkrete Verpflichtung der einzelnen Unterzeichnerstaaten zur Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes. Und zweitens eine zeitliche Vorgabe für die Temperaturbegrenzung und die Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes. Die Autoren des Pariser Textes gehen davon aus, dass die Treibhausgasemissionen weltweit noch weiter ansteigen werden. In der Übereinkunft heißt es, deren globaler Gipfel solle „so bald wie möglich“ erreicht werden.
Darin liegt auch der Grund, warum fast alle Staaten weltweit das Papier unterschrieben: es besitzt den Charakter einer allgemeinen Absichtserklärung, aus der sich für die Länder keine konkreten Zahlen ableiten lassen.

Fazit

Diese Übereinkunft wäre nie zustande gekommen, wenn die Verbindlichkeiten zur Emissionsreduktion nicht so vage formuliert worden wären, dafür umso konkreter der Einstieg in die Klima-Reparationszahlungen der reichen, westlichen Länder an die – im Gremium über die Stimmenmehrheit verfügenden – Entwicklungsländer (wozu auch China gezählt wird). Diese Gelegenheit konnten sich die Entwicklungsländer nicht entgehen lassen:
Artikel 9 (1)
Die Vertragsparteien, die entwickelte Länder sind, stellen finanzielle Mittel bereit, um in Fortführung ihrer bestehenden Verpflichtungen aus dem Rahmenübereinkommen die – 16- Vertragsparteien, die Entwicklungsländer sind, sowohl bei der Minderung als auch bei der Anpassung zu unterstützen.
Artikel 25
Jede Vertragspartei hat eine Stimme, sofern nicht in Absatz 2 etwas anderes bestimmt ist

Die penetrante, geradezu hysterische Klagerei über das von Deutschland nicht eingehaltene 1,5 Grad-Klimaziel ist also eine rein von Deutschlands Politikkaste für Deutschlands Bürger selbst verursachte Last. Die Verpflichtung dazu basiert alleine aufgrund der von Deutschland für sich selbst dazu verabschiedeten Gesetze (inzwischen auch der EU, an die sich vor allem Deutschland fast sklavisch hält), die man jederzeit auch wieder ändern könnte … (sofern man nicht gleich aus dieser Vereinbarung austritt, was ja ebenfalls jederzeit möglich wäre).

Klima-Kipppunkte

Manche werden es noch nicht wissen. Die Kipppunkte haben keinen „Klima-“Hintergrund, sondern sind rein politisch entstanden.

Beispiel für eine Kipppunkt“Story“
Es geht um eine Studie (Mitautor: Prof. Schellnhuber (PIK)), in welcher vor Kipppunkten gewarnt wird:
Trajectories of the Earth System in the Anthropocene
We explore the risk that self-reinforcing feedbacks could push the Earth System toward a planetary threshold that, if crossed, could prevent stabilization of the climate at intermediate temperature rises and cause continued warming on a “Hothouse Earth” pathway even as human emissions are reduced …
Die Meldung der Tagesschau dazu: Muss sich die Menschheit auf eine Heißzeit einstellen? Potsdamer Wissenschaftler warnen vor einem solchen Szenario. Die Erwärmung der Erde könnte sich durch Rückkopplungseffekte selbst verstärken … und der Meeresspiegel um zehn bis 60 Meter ansteigen
Dazu die “Kaltesonne”- (Kritik):[Link]Die Autoren entwerfen ein Szenario, in dem bestimmte „Kippelemente“ (englisch: „Tipping Points“) nacheinander losgetreten werden und wie bei fallenden Dominosteinen in einer „Kaskade“ das Klima der Erde in neue, dann stabile, unentrinnbare heiße Gleichgewichte treiben
Das sind steile Thesen und der Leser ist gespannt auf Berechnungen, Softwarecodes,  Wahrscheinlichkeits- und Fehlerbetrachtungen, die sie begründen. Er findet (Anm.: in der „Studie“): Nichts von alle dem ... Es fehlt bis heute jeder Nachweis der Existenz eines „Tipping Point“ im Klima. Es ist weiter nichts als Spekulation, wenn man so will … Das „ Klima-Doom and Gloom“ feierte fröhlichen Urständ, sehr zumLeidwesen renommierterKlimawissenschaftler

Anstelle diese Pseudostudie ohne jegliche Begründung und Belegung zurückzuziehen, wurde die Argumentation nun nochmals bekräftigt. Dabei wurde auf eine Studie Bezug genommen, in der konkret steht:
[Link] die West-Antarktis wird mit weiterer Erwärmung Eis verlieren, aber die Wahrscheinlichkeit für einen „Kollaps“ ist mit ihren Erkenntnissen rapide gesunken!

Der hoch-klimaarlamistische Prof. Levermann vom PIK gab in der TAZ ein Interview über die Klimakipppunkte:
TAZ, 22.11.2020:
Klimaphysiker über Erderhitzung:Nicht nur auf 1,5 Grad fixieren
… Es gibt Systeme, die kippen können, die Arktis, die Antarktis, die Korallenriffe. Aber ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass die globale Erwärmung in eine selbstverstärkende Spirale gerät, wenn wir sie nicht auf 1,5 Grad begrenzen. Davor haben viele Angst, aber das ist nicht der Fall.
Deshalb können die Fridays immer noch sagen, dass die Begrenzung auf 1,5 Grad wünschenswert ist, aber sie können nicht sagen, dass die Wissenschaft zwingend 1,5 Grad verlangt. Verstehen Sie mich nicht falsch, mit jedem Zehntelgrad mehr können schlimme Dinge passieren, aber es gibt keine harte Evidenz, dass eine Erwärmung um 2 Grad unsere Gesellschaften fundamental bedrohen würde.
… Es gibt Kipppunkte von Teilen des Klimasystems, aber wir können nicht genau sagen, bei welcher Temperatur wir die für welche Elemente im Erdsystem überschreiten. Dass wir sie bei unbegrenzter Erwärmung irgendwann überschreiten, ist klar, nur wann? Da gibt es einfach Unsicherheitsbereiche ….
Aber, und das ist mir wichtig, es gibt definitiv nicht den einen Kipppunkt für das gesamte Klima, vor dem sich alle fürchten, der die Erwärmung dann immer weiter beschleunigt und vorantreibt …

Der bekannte Klimaforscher Marotzke gab der FA ein Interview, in dem es speziell um die Ängste und Kipppunkte ging.
Frankfurter Allgemeine 13.04.2020: GLOBALE ERWÄRMUNG: Bloß keine Panik – auch nicht beim Klima
Auszüge daraus:
… Wie gefährlich ist die globale Erwärmung der Erde inzwischen, gerade angesichts drohender „Kipppunkte“? Ein Gespräch mit dem Klimaforscher Jochem Marotzke … Können Sie mir sagen, in welcher Welt die beiden im Jahr 2100 leben werden?
Steht Hamburg noch?
Ja. Der Meeresspiegel wird weiter steigen, aber die norddeutschen Küsten haben sich sehr gut vorbereitet … Hamburg wird nicht bedroht sein, das ist völlig klar. Auch Deutschland wird nicht direkt durch den Klimawandel bedroht sein …
Viele junge Menschen haben Angst, dass sie keine Zukunft haben, dass der Klimawandel ihre Existenz bedroht. Ist ihre Angst begründet?
Nein, da bin ich ganz sicher. Natürlich werden einige klimabedingte Risiken steigen. Ich erwarte, dass Extremwetterereignisse mehr Schäden verursachen und mehr Menschenleben fordern. Aber es ist nicht so, als ob jetzt ganze Landstriche vom Aussterben bedroht wären. Das können wir ausschließen, das wird nicht passieren.
Greta Thunberg sagt: „Ich möchte, dass ihr in Panik geratet“, allerdings sagt sie auch: „Hört auf die Wissenschaft“. Widerspricht sich das nicht?
Ja, doch. Das tut es. Denn wenn man auf die Wissenschaft hört, weiß man, dass Panik nicht hilft, immer ein schlechter Ratgeber ist. Außerdem ist die Panik auf vielen Ebenen nicht gerechtfertigt.
Geht es in der Debatte über den Klimawandel heute mehr um Gefühle und weniger um Fakten?
Ich glaube, schon. Es gibt zwei Indikatoren: Der eine ist Extinction Rebellion, die ernsthaft erwarten, dass durch den Klimawandel in den nächsten zwanzig Jahren zwei Milliarden Menschen sterben werden. Das ist natürlich grober Unfug.
Die Autoren berufen sich auf die Wissenschaft, auf jene Worst-Case-Szenarien der Klimamodelle. Sind diese Szenarien realistisch
Ausschließen können wir sie nicht. Aber sie sind unwahrscheinlich. Die Erde wird nicht unbewohnbar werden.
… Es gibt sieben Modelle, die liegen in ihrer Klimasensitivität höher als die Werte, die im letzten Sachstandsbericht als wahrscheinlich angegeben wurde.
Das ist nun aber wirklich eine sehr schlechte Nachricht.
Die Franzosen haben dazu eine Presseerklärung veröffentlicht. Die Schlagzeile lautete: Neues Modell – Erwärmung schlimmer als bislang gedacht. Da haben wir hier gesagt: Mein Gott, was macht ihr da? Weil es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass das wahre Klima so empfindlich ist, wie in diesen neuen Modellen dargestellt.
Warum veröffentlichen die Franzosen dann höhere Werte?
Ich weiß es nicht. Sie sind genauso lange dabei wie unser Institut, einer der Mitarbeiter war Leitautor des IPCC. Warum sie das so unreflektiert veröffentlicht haben, versteht keiner.

Ein Grund, warum viele Menschen Panik vor dem Ende der Welt haben, sind die sogenannten Kipppunkte im Klimasystem. Das sind Schwellenwerte, die irreversible Prozesse in Gang setzen, die, einmal angelaufen, nicht mehr zu stoppen sind. Wie viele solcher Kipppunkte gibt es?
Wir wissen von zwei globalen Kipppunkten, dass es sie wirklich gibt. Allerdings sind wir davon weit, weit entfernt. Da ist einmal die Möglichkeit, dass die Erde komplett vereist. Das wissen wir deswegen, weil es schon einmal passiert ist.
Und was ist mit den anderen?
Die sind denkbar, können nicht ausgeschlossen werden, aber bei fast allen wissen wir nicht, wo wir stehen.
Welcher Kipppunkt macht Ihnen am meisten Sorge
Keiner.
…Die Frage ist ja, an welcher Stelle übersteigen die Risiken von Klimaschutzmaßnahmen die Risiken durch den Klimawandel. Da hilft Panik nicht, da hilft nur relativ nüchternes Analysieren und Abwägen – und eine demokratische Diskussion.

Zunahme von Extremereignissen

Täglich kann man lesen, dass Wetter-Extremereignisse Klimawandel-bedingt bereits zugenommen haben. Auch der Bayerische „Landesfürst“ Söder behauptet solches:
[5] Tagesschau 19.7.2021: Scholz und Söder in Bayern „Unglaublicher Weckruf der Natur“
… In den letzten Tagen habe Deutschland einen unglaublichen Weckruf der Natur erlebt, so Söder weiter. „Das Klima verändert sich und das hat Folgen. Unwetterereignisse nehmen zu.“ Er kündigte für die kommende Woche eine Regierungserklärung zum Thema Klimaschutz an. Man müsse beim Kampf gegen den Klimawandel und die Anpassung an die Folgen schneller vorankommen …

Unsere Politikerkaste muss allerdings Zugang zu den gemeinen Bürgern vorenthaltenen Quellen haben. In denen, welche dem unmündigen Volk zugänglich sind, steht nämlich nichts davon. Dazu ein Auszug aus [5]:
Die Münchner tz berichtete über eine neue Studie. In dieser steht, wie sollte es anders sein, Schlimmstes. Vor allem: Die Klimaerwärmung ist in vollem Gange, extreme Wetter-Ereignisse nehmen rasch zu:
tz, 27.08.2021: Internationale Forschergruppe macht Prognose
Extremes Wetter in München und Bayern in Zukunft Normalität? Studie zeigt, was jeden von uns erwartet

Das Klima in München und Bayern verändert sich. Extreme Wetter-Ereignisse werden häufiger, insgesamt wird es wärmer. Eine Studie zeigt jetzt, inwieweit Starkregen in Zukunft zunehmen wird.
München – Das Wetter in München lässt derzeit kaum vermuten, dass der Klimawandel im vollen Gang ist. Kälte und Regen bestimmen die Witterung dieser Tage – und das Ende August. Dass Wetter und Klima jedoch wenig miteinander zu tun haben, ist bereits bekannt. Die Klimaerwärmung ist in vollem Gange, extreme Wetter-Ereignisse nehmen rasch zu. Die Zahl der Starkregen-Ereignisse in Bayern wird laut einer wissenschaftlichen Studie deutlich zunehmen. Zu diesem Ergebnis komme eine internationale Forschergruppe

Wie heutzutage üblich, ist die gesamte Information der tz von der Pressemitteilung abgeschrieben, in der manches allerdings etwas anders steht, als in der tz. Vor allem wird in der Pressemitteilung das Problem mit den extremen Wetterereignissen relativiert und vorsichtshalber in eine fernere Zukunft verschoben:
Uni Freiburg, 27.08.2021, Pressemitteilung: … In Bayern werden Starkregen insgesamt künftig wohl zwei bis viermal häufiger vorkommen als heute
In Bayern nimmt Starkregen generell zu
Für das konkrete Beispiel Bayern sagen die Wissenschaftler*innen zudem voraus, wie dort die unterschiedlichen Extremniederschlagsereignisse zahlreicher werden. Schwächere, die in den Jahren von 1961 bis 2000 im Mittel etwa alle 50 Jahre auftraten, werden demnach im Zeitraum von 2060 bis 2099 doppelt so oft vorkommen. Stärkere, die im Zeitraum von 1961 bis 2000 im Mittel etwa alle 200 Jahre eintraten, werden sich in der Zukunft bis zu viermal häufiger ereignen.

Doch erst in der Studie selbst wird dann klar ausgesagt, wie es aktuell um solche Ereignisse steht: … und es gibt noch keine eindeutigen Hinweise auf eine weit verbreitete Zunahme des Hochwasserauftretens … oder in Modellsimulationen …

Nicht einmal die amtliche Mitteilung zum Klima kann die oft berichteten Zunahmen „finden“:
Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019:

Bild 1 Hochwasser: „ein signifikanter Trend lässt sich nicht feststellen“

Bild 2 Hagelschäden: „Die Ereignisse zeigen einen fallenden Trend“

Bild 3 Starkregen im Siedlungsbereich: Ein Trend ist nicht ermittelbar

Aber auch im neuen IPCC-AR6 Klimabericht findet sich nichts:
IPCC Klimabericht AR6 Extremereignisse
Überschwemmungen:
Die Bewertung der beobachteten Trends im Ausmaß von Abfluss, Wassermenge und Überschwemmungen bleibt aufgrund der räumlichen Heterogenität des Signals und der zahlreichen Einflussfaktoren eine Herausforderung“.
Starke Niederschläge
Häufigkeit und Intensität haben weltweit zugenommen (wohlgemerkt, nur „wahrscheinlich“ >66% Sicherheit)
(Eigene Anmerkung: Der Beobachtungszeitraum im AR6 beginnt erst 1950)

Überschwemmungen
Das Vertrauen in globale Trends ist gering. An manchen Orten steigt es, an anderen sinkt es.
Tropische Wirbelstürme
Die Erkennung von Trends bei tropischen Wirbelstürmen (TC) bleibt schwierig, genau wie beim AR5.
Es könnte Trends geben, aber wir können sie nicht nachweisen
Winterstürme
Geringes Vertrauen in die Trends des vergangenen Jahrhunderts bei Häufigkeit und Intensität
Gewitter, Tornados, Hagel, Blitze
Kein Aufwärtstrend festgestellt
Extreme Winde

Interessant, IPCC findet weniger extreme Winde zwischen 60N (Arktis) und 60S (Antarktis),

Kritik an die Redaktion

Zu dieser Propaganda bekam der Redakteur und die Redaktion eine Kritik mit umfangreichen Gegendarstellungen [2]. Da es aus Erfahrung nichts bringt, nach vielen Details nachzufragen, auf zwei Aussagen im Leitkommentar beschränkt.

Anbei Auszüge, teils mit kleinen Änderungen/Korrekturen:

An den Redakteur

An Redakteur xxx und an die Redaktion
FN vom 15.11.2021, Leitartikel „Über dem Kipppunkt – Klima: Die Welt beerdigt das 1,5 Grad-Ziel
Darin die Aussage: „Und die Rechnung werden die Länder tragen müssen, die schon heute unter steigenden Meeresspegeln und Extremwetterlagen leiden.

Anlass
Nachfrage nach Belegstellen

Darstellung
(Wiederholung, da schon oft an die Redaktion gemeldet). Meine jahrelangen Recherchen zu Extremwetter und Meerespegel(Anstieg) konnten bisher weltweit kein Land finden, in dem Meerespegel und Extremwetter signifikant schlimmer geworden wären, als es die natürliche Klimavariabilität erwarten lässt.
Allerdings ist nicht überraschend, dass selbst auf einem Klimagipfel mit Anwesenheit von 40.000 (angeblichen) Fachpersonen in offizieller Rede offensichtlich gelogen werden kann, ohne dass es diesen „auffällt“ (der NN-Redaktion ebenfalls nicht).

Mein Beispiel dazu von COP26, die Rede vom Präsidenten der Inselgruppe über den vom Klimawandel verursachten, beginnenden Untergang von Palau, Zitierung: Der Präsident des Inselstaats Palau im Pazifik hat vor dem Untergang seines Landes und dessen Kultur wegen des Klimawandels gewarnt. „Wir müssen handeln, und zwar sofort, weil es sonst um unser Aussterben geht,
dessen Aussagen sich durch einfache Pegelnachschau widerlegen lassen: [Link] EIKE, 07. November 2021: Der Untergang von Palau zeigt, was von der Glaubwürdigkeit der politischen Klimaagenda zu halten ist.

Über die auf COP26 getätigte Aussage der Umweltministerin der Malediven über deren Untergang enthalte ich mich eines Kommentars. Er würde aber ähnlich ausfallen. Auf den Malediven hängt der Klimauntergang wie bekannt von der jeweiligen Regierung ab. Benötigt eine Regierung Investoren, gehen die Atolle nicht unter, klappt das mit den Investoren nicht so gut, verlegt man sich auf die Forderung nach Klimareparationszahlungen, welche natürlich einen Untergang „benötigen“.

Genau wie die NN-Redaktion recherchiere auch ich zu meinen Aussagen, Deshalb ein Beispiel zum Seepegel der Malediven (der Artikel ist von mir verfasst): [Link] EIKE 21.11.2020: Wir werden in 50 Jahren nicht mehr da sein
Sicher interessant, dass der der Untergang der Malediven 1988 für das Jahr 2018 vorhergesagt wurde. Dabei hat der Pegel dort aktuell den niedrigsten Stand seit 4000 Jahren. Und die touristische Infrastruktur inclusive neuer Flughäfen wird geradezu exzessiv ausgebaut. Gerade so, als ob die Atolle nie untergehen würden (was sie auch noch nie getan haben, da diese mit dem Pegel wachsen).

(Bild 4) Pegelverlauf der Malediven seit 5.000 Jahren

Quellen-Nachfrage
Ich bin mir sicher, dass ein NN-Redakteur Leitkommentaraussagen ebenfalls niemals ohne gründlichste Recherche tätigt. Deshalb würde ich gerne konkret erfahren, welche Quellen Belege für die (von Seiten der Redaktion oft getätigte) Aussage, dass bereits aktuell über der natürlichen Klimavariabilität liegende Extremwetter und Meerespegelanstiege auftreten, liefern und bitte um Nennung solcher, damit ich diese Informationen mit meinen vergleichen und bewerten kann.

Sicher wird es die Redaktion auch interessieren, wenn ich dann dazu einen vergleichenden Artikel für das Infoportal EIKE verfasse.
15.11.2021
Gruß
Klimarealist und kein Anbeter von Greta und den Freitagshüpfern

Antwort des Redakteurs

Sehr geehrter Herr xxx,
ich beziehe mich bei meinen Aussagen auf den Weltklimarat IPCC, in dem, wie Sie sicher wissen, alle namhaften Experten zu dem Thema versammelt sind. Der warnte bereits 2018 – wie Sie sicher auch wissen – vor dem Anstieg des Meeresspiegels.

Zunehmende Erwärmung setzt kleine Inseln, niedrig gelegene Küstengebiete und Deltas verstärkt den für viele menschliche und ökologische Systeme mit dem Meeresspiegelanstieg verbundenen Risiken aus, darunter erhöhter Salzwassereintrag, Überflutung und Schädigung von Infrastruktur (hohes Vertrauen). Die mit dem Meeresspiegelanstieg verbundenen Risiken sind bei 2 °C höher als bei 1,5 °C. Die geringere Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs bei 1,5 °C globaler Erwärmung senkt diese Risiken, wodurch größere Anpassungschancen eröffnet werden, darunter das Management und die Renaturierung natürlicher Küstenökosysteme und eine Stärkung der Infrastruktur (mittleres Vertrauen). (Abbildung SPM.2) {3.4.5, Box 3.5} – B.3 An Land sind die Folgen für Biodiversität und Ökosysteme, einschließlich des Verlusts und des Aussterbens von Arten, laut Projektionen bei 1,5 °C globaler Erwärmung geringer als bei 2 °C. Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C verglichen mit 2 °C verringert laut Projektionen die Folgen für Ökosysteme an Land, im Süßwasser und an Küsten und erhält mehr von deren Leistungen für den Menschen aufrecht (hohes Vertrauen). (Abbildung SPM.2) {3.4, 3.5, Box 3.4, Box 4.2, Cross-Chapter-Box 8 in Kapitel 3}
https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2020/07/SR1.5-SPM_de_barrierefrei.pdf

Mit freundlichen Grüßen
xxx

Damit lag zwar eine Antwort vor. Allerdings wurde die bewusst gestellte Frage zu „dass bereits aktuell … “ Beeinträchtigungen vorliegen, nicht beantwortet. Denn dass es laut dem IPCC in der Zukunft sein könnte, und das auch nur in Klimasimulationen, weiß der Autor auch.

An den Redakteur

Also wurde die Nachfrage erneuert:

Sehr geehrter Herr xxx,
über das IPCC möchte ich Ihnen meinen Kommentar ersparen. Er würde doch zu erheblich von Ihrer Einschätzung abweichen.

Zu meiner Fragestellung
Ihre Aussage war, dass bereits aktuell Inseln vom durch den Klimawandel steigenden Meeresspiegel bedroht sind.
Das bestreite ich und habe ein konkretes Gegenbeispiel genannt, weshalb ich um Belege gebeten habe.
Die übliche, unverbindliche Zukunfts-Glaskugel-Vorschau des IPCC (Ihre Anlage), alleine basierend auf (grottenschlechten, bereits aktuell vollkommen daneben liegenden) Simulationen ist dazu kein Beleg.

Gleiches gilt für die (fehlende) Aussage zu Extremwetter.

Gruß
xxx

Antwort des Redakteurs

Sehr geehrter Herr xxx,
ich habe weder Meteorologie, Ozeanographie noch Klimafolgenfoschung studiert. Von daher muss ich mich natürlich an die Forschungsergebnisse derer halten, die Experten auf diesen Gebieten sind – und das ist nun mal der IPCC. Alles andere wäre ja hochgradig unseriös und nicht mit der journalistischen Sorgfaltspflicht vereinbar.

Was ist denn Ihre wissenschaftliche Expertise auf diesem Gebiet?

An den Redakteur

Es wurde eine recht umfangreiche Antwort. Anbei Auszüge daraus:

Sehr geehrter Herr xxx,
nachdem es Sie scheinbar interessiert, was meine wissenschaftliche Expertise auf diesem Gebiet ist, anbei eine Antwort.

(Mit technischem Hochschulabschluss) … habe ich mit Sicherheit nicht weniger „Expertise“, als die Sprecherin für Klimapolitik der GRÜNEN, L. Badum (Studium Politik), dem Fürther Umweltpolitiker der SPD, C. Träger (Studium Politikwissenschaft und Marketing), dem Fürther Klimafachmann des BN (laut FN-Info), G. Witzsch (Jurist), unserer Umweltministerin, S. Schulze (Germanistik und Politikwissenschaft) und dem Journalisten Dirk Steffens (studierte Politik und Geschichte), der sich auch anmaßt, genau zu wissen, welche Wissenschaftsaussagen Unsinn sind und deshalb nicht publiziert werden dürfen (einer Ansicht, zu der auch ihr NN-Chefredakteur neigt).

Allerdings habe ich denen gegenüber den Vorteil, Studien zum Klima wenigstens teilweise verstehen zu können. Das liegt daran, dass die Studien zum Klima weniger mit dem Klima, als meistens mit viel Mathematik und noch mehr Statistik behaftet sind (siehe den aktuellen Nobelpreis, der im Kern ein reines, statistisch-mathematisches Problem politisch begründet honorierte). Deshalb hat den aktuellen Klima-Nobelpreis mit ein deutscher Physiker (K. Hasselmann, Physik und Mathematik, Physikprofessur) bekommen und der langjährige (von Herrn Hasselmann eingesetzte) Leiter des PIK, Herr Schellnhuber, war ebenfalls Physiker.

Wie man sieht, finden sich in der Klimawissenschaft wenige Klimawissenschaftler, bei den angegebenen Fachpersonen der Klima-Alarm-NGOs (und unseren Parteien) praktisch keine …
… Meine Artikel sind also keinesfalls „wissenschaftliche Expertisen“ und benötigen es auch nicht. Sie sind reine Datenvergleiche, alleine basierend auf sorgfältiger Anwendung allgemeiner mathematischer Basiswerkzeuge und sorgfältiger Recherchearbeit.

Beispiele

Um festzustellen, dass der Tidenpegel um Palau nicht übernatürlich gestiegen ist und die letzten 20 Jahre sogar eher leicht fiel, benötigt man kein Klimawissen. Trotzdem lässt sich aus dem Sichtungsergebnis ableiten, dass es nicht stimmen kann, Palau wäre bereits von einem klimawandel-bedingtem Pegelanstieg betroffen.

Um festzustellen, dass das Flutereignis im Ahrtal nicht Folge des Klimawandels sein kann, sondern rein statistisch das Gegenteil beweist, benötigt man kein Klimawissen, sondern den Mut, zu erkennen wie inzwischen auch bei uns Wissenschaftler gemeinsam mit Landesbehörden auf politische Vorgaben rein politische Ergebnisse liefern und keinerlei Hemmungen haben, dafür wissenschaftliches Basiswerkzeug bewusst falsch anzuwenden (und dass wir eine Kanzlerin haben, welche eigenmächtig bestimmt, wie die Geschichte zu schreiben ist):
[Link] EIKE, 9. Sept. 2021: Die Glaskugel der Astrologen hat ausgedient, Computer machen es ergonomischer

Frage
Wie kommen Sie darauf, dass das IPCC Experte zur Klimaforschung wäre? Das IPCC forscht nicht zum Klima, sondern hat alleine die Aufgabe, das Postulat des schlimmen, anthropogenen Klimawandels (immer neu) zu bestätigen. Der neue AR6 ist ein beredtes Beispiel. Nichts hat sich gegenüber dem vorherigen Bericht wirklich verschlimmert. Deshalb wurde im Wesentlichen neu mit dem extrem-rcp8.5 Szenario (welches physikalisch nicht eintreten kann) simuliert, um den Klimaalarm aufrechterhalten zu können.

Seit wann muss man sich an die Forschungsergebnisse von Experten halten? Gerade das ist unseriös. Wenn man durch Beschäftigung mit einem Thema überzeugt ist, dass „Experten“ falsch liegen, kann das genau so richtig sein. Die Wissenschaftsgeschichte hat das schon oft genug bestätigt (dass „Experten“ sich irren).
Glauben Sie im Ernst, irgendein Professor, dessen wesentliche Fördermittel und Reputation alleine vom Klimaalarmismus abhängen, würde Belege dagegen suchen, geschweige publizieren? Das PIK mit mehr als 350 hochbezahlten Mitarbeitern hängt vollständig an diesem Alarmismus-Geldtropf. Entsprechend publiziert (genauer: Simuliert) es auch Klimaalarm am Fließband.

Gruß

Antwort des Redakteurs

Sehr geehrter Herr xxx,
danke für Ihre Rückmeldung. Ich finde aber Sie machen es sich da ziemlich einfach: Den IPCC diskreditieren und einen Großteil der weltweit auf diesem Gebiet tätigen Experten diskreditieren Sie und wittern eine politische Verschwörung. Das halte ich für unseriös. Wenn Ihre Daten und Erkenntnisse so gut sind, wie Sie behaupten, was ich nicht beurteilen kann, sollte es ja ein Leichtes für Sie und Eike sein, in den wissenschaftlichen Diskussionsprozess aufgenommen zu werden und dort Gehör zu finden.

Der Redakteur bekam auch darauf eine, diesmal ganz kurze, Antwort. Diese aber nicht mehr anbei.

Somit werden es ungelöste Fragen bleiben

Seitdem herrscht Schweigen. Der Autor – und die EIKE-Leser – werden also nicht mehr erfahren, womit unsere modernen, besonders investigativen Journalist*en die bereits erfolgte Zunahme von Extremwetterlagen begründen.
Als Anmerkung noch: In bisher keinem Fall ist jemand von dieser Redaktion auf eines der konkreten Beispiel von dargestelltem Datenbetrug (wie beispielsweise dem Untergang von Palau) eingegangen. Dabei hätte sich der Autor sehr gewünscht, dass ein Redakteur sich einmal eine solche Sichtung vornimmt und darin Fehler nachweist …

Solche, den „zulässigen“ Darstellungen widersprechende Artikel „dürfen“ die Redakteure anscheinend aber nicht lesen. EIKE liest man dort nach eigener Aussage sowieso nicht, weil bei WIKIPEDIA steht, dass dieses Portal räääääächts sein könnte.

Allgemein stellt der Autor fest, dass es inzwischen gängige Praxis ist, klimaalarmistische Narative bedenkenlos zu publizieren, da die Protagonisten davon ausgehen können, nie hinterfragt zu werden.
Beispiel: Herr Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent für die Oberpfalz und Vorsitzender der Kreisgruppe Fürth-Stadt des Bundes Naturschutz in Bayern e. V., in einem Zeitungsinterview:
NN Lokalausgabe vom 06.09.2021: „Klimaschutz im Focus“
Herr Scheuerlein: „Die Folgen der Klimakrise würden immer sichtbarer, auch in und um Fürth … Daneben werden Unwetter stärker und häufiger … “.
Dazu hat der Autor über die BN-Kreisgruppe nach Belegen nachgefragt. Trotz mehrerer Erinnerungen erhielt er jedoch nie eine Antwort.

Man muss also nachsichtig sein, wenn eine Redaktion geradezu blind solchen, in ihren Augen anscheinend ausreichend „wissenschaftlich ausgewiesenen“ Experten vertraut und deren Sätze in gutem Glauben bedenkenlos nachplappert. Die Freitagshüpfer machen es doch auch und werden dafür noch von der unfehlbaren Merkel gelobt. Nachdem solches Bildungsniveau für Frau Merkel ausreicht (allerdings auch dem Europäischen Parlament, welches sich von einer fremdgesteuerten Göre (damals 16 Jahre alt) anschreien lässt und dazu applaudiert), wird mehr „Niveau“ in Deutschland inzwischen nicht mehr verlangt, geschweige erwartet, nein in den höchsten Tönen gelobt:
[Link] strategisches-storytelling, 18. Juli 2019: Mahnen und Aufrütteln von Greta Thunbergs Rede
Warum soll eine Redaktion nicht auch gelobt werden wollen … jedes Kind wünscht sich das.

Quellen

[1] NN vom 15.11.2021, lokale Printausgabe

[2] Offener Brief des Autors an die Lokalredaktion mit Kritik und Gegendarstellung zur COP26-Berichtertattung der Ausgabe vom 15.11.2021

[3] EIKE 13. Juli 2017: Wie viele Unterschriften zum Klimavertrag wurden mit Geldversprechungen gekauft?

[4] EIKE 18.10.2016: Wie steht es um den Untergang der Marshall-Inseln?

[5] EIKE, 9. Sept. 2021: Die Glaskugel der Astrologen hat ausgedient, Computer machen es ergonomischer

 




Grundlagen des ozeanischen pH-Gehaltes

R. Cohen and W. Happer, From the CO2 coalition.

1. Einführung

Es wird uns oft gesagt, dass das durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzte CO2 eine gefährliche Versauerung der Ozeane verursachen wird. Tatsächlich werden die Ozeane auf absehbare Zeit angenehm alkalisch und lebensfreundlich bleiben. Diese kurze Notiz ist ein quantitativer Überblick über die physikalische Chemie des pH-Werts der Ozeane. Chemie und Algebra aus der Oberstufe sollten ausreichen, um der Diskussion zu folgen. Eine ausgezeichnete Einführung in die Chemie der Ozeane bietet das Buch: Seawater: Its Composition, Properties and Behavior, von Wright und Colling. Weitere Einzelheiten über den pH-Wert der Ozeane finden sich in einer kürzlich erschienenen Rezension von Tans.

2. Alkalinität des ungesättigten Ozeans

Das Wasser der Ozeane ist salzhaltig, weil die Gesteine der Erde durch Regenwasser verwittert sind und weil sich Salze vom Meeresboden lösen, insbesondere in der Nähe von Plattengrenzen. Das Salzwasser enthält positive Ionen (Kationen), hauptsächlich Natrium Na+, Magnesium Mg2+, Kalzium Ca2+ und Kalium K+. Der Einfachheit halber kann man sich die Ionen als die starken Basen NaOH und Kaliumhydroxid KOH (Lauge) und das viel weniger lösliche Magnesiumhydroxid Mg(OH)2 und Kalziumhydroxid Ca(OH)2 (gelöschter Kalk) vorstellen. Der Ozean enthält auch negative Ionen (Anionen), vor allem Chlorid Cl- und Sulfat SO2 , wobei die Anionen von den starken Säuren, Salzsäure HCl und Schwefelsäure H2SO4, stammen. In Ermangelung eines besseren Wortes werden wir die Kationen der starken Basen und die Anionen der starken Säuren als pH-unabhängige Ionen bezeichnen. Die Konzentration der pH-unabhängigen Ionen wird durch normale Änderungen des pH-Wertes von Wasser nicht beeinflusst.

Die gesamte Studie steht hier.

Roger Cohen was a co-founder of the CO2 Coalition and a highly regarded physicist with major contributions to materials science and industrial management. He passed away on September 10, 2016, less than one year after completing this important paper.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/11/22/fundamentals-of-ocean-ph/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Das Märchen der bald „unbewohnbaren Welt“: COP26 in Glasgow – statt Rettung der Welt, weiter in die Öko-Diktatur

Gastbeitrag von Peter Backfisch

Unter massiver medialer Werbung reisten im Herbst 2021, Vertreter aus 200 Staaten nach Glasgow zur „COP26“ (26. Conference of the Parties), welche als die wichtigste Klimakonferenz seit Paris apostrophiert wird. Viele der Delegationen waren durch Ihre Staats- und Regierungschefs vertreten. Allerdings fehlen Vladimir Putin, Russland, und Xi Jinping, China, welches zurzeit fossile Brennstoffe am intensivsten nutzt und damit für den höchsten Ausstoß von CO2-Emissionen verantwortlich ist.  Inwieweit das Fernbleiben der Beiden als eine Missachtung der realitätsfernen Klimazielen verstanden werden kann, muss dahingestellt bleiben. Der Eindruck kommt auf, die Beiden stimmen öffentlich den Beschlüssen zu, machen dann aber ihre eigene Energiepolitik zum Nutzen ihrer Länder.

  • Konferenz wurde auf 2021 verschoben – wegen Corona
  • Sonnenzyklus hat „Optimum“ erreicht – von jetzt an wird es kälter
  • Mainstream-Medien von Anfang an in Klima-Hype eingebunden
  • Weltweite Transformation – und Bevölkerungsreduktion
  • Kirche und ‚Klimakinder‘ betreiben Propganda der „unbewohnbaren Welt“
  • Klimakonfernez in Gera: Klimaforscher mit alternativen Meinungen zu Mainstream und Globalisten-Erzählung

Wegen der COVID-Pandemie war der Kongreß um ein Jahr verschoben worden. Die Zeit aber, haben die Verantwortlichen durchaus genutzt. So hat man in der Corona Pandemie 2020 gesehen und gelernt, dass mit der Erzeugung von Angst die Menschen gefügig gemacht werden und tyrannische Ziele erreicht werden können. Im Namen von Gesundheitsschutz und Lebensrettung wurden wirtschaftliche Verwerfungen angerichtet, die Kosten werden wohl den Betrag von einer Billion Dollar übersteigen. Man hat erkannt, dass die geschaffenen Veränderungen durchaus als Blaupause für zukünftige weitere Maßnahmen gegen die Menschen in aller Welt eingesetzt werden kann. Die Akteure geben derartige Planungen im Namen der dringend gebotenen Klimarettung offen zu. Auch wird gedrängt, denn es bleibe nicht mehr viel Zeit. In diesem Punkt dürften die Versammelten recht behalten, denn ein für Klimaerwärmung verantwortlicher Faktor kehrt sich gerade um. Die Sonne hat in ihren für den Wärmehaushalt verantwortlichen Zyklen, 2020 Ihr Optimum erreicht, in den kommenden Jahren wird es deshalb erheblich kälter werden. Schon 2021 gibt es hierfür erste Anzeichen. Das Offensichtlich-Werden des großen Schwindelns muss deshalb unbedingt verhindert werden.

Mainstream-Medien im Dienst des Klima-Hypes

Die Konferenz in Glasgow ist die Fortsetzung eines Hypes vom drohenden Untergang des überhitzten Planeten Erde. Die im globalen Mainstream etablierten Medien, waren von Anfang an in die Szenarien eingebunden und spielen dabei die ihnen zugewiesenen Rolle. Mit ihrer Berichterstattung gaben sie Flankenschutz, sodass ein Scheitern in Glasgow schwer möglich war. Im Vorfeld wurden Bilder schrecklicher Wetterkatastrophen an die Wand gemalt.: Waldbrände, immer heftiger werdende Wirbelstürme, Dürren, Überschwemmungen mit versinkenden Inseln mit Millionen von Toten. Die einzige Möglichkeit, eine „Klimakatastrophe“, manche sagen sie wäre bereits präsent, abzuwenden, bestehe darin, dass alle Nationen die CO2-Emissionen jetzt radikal reduzieren und die Welt bis 2050 die „Netto-Null-Emission“ erreicht.

Mit der Abwahl von Donald Trump und Inthronisierung eines bedauerlichen alten kranken Joe Biden im Präsidentenamt sind die Aussichten für einen schnellen weltweiten Wandel im Sinne der „Abwendung des Weltuntergangs“ (Boris Johnson) erheblich gestiegen. Onkel Joe reist mit seinem Klimabeauftragen John Kerry an, der schon von Barak Obama 2012 als Außenminister der USA entlassen wurde. Im Kuhhandel der COP26 konnte es deshalb leicht gelingen, die großen Industrienationen um weitere Milliarden zu erleichtern. Hier waren die „alten weißen Männer“ dann doch gerne gesehen.

Weltweite Transformation

Die Lösung wird nun in der Transformation der Volkswirtschaften weltweit gesehen, es sollen schnell Leitplanken eingezogen werden, um die Menschen auf das Kommende vorzubereiten. Freiheit und Würde werden dabei wohl geopfert werden. Die Umgestaltung soll nach den Auffassungen der Treiber in Glasgow von einer bevormundeten Weltregierung, wenn nicht von einem globalen kommunistischen Polizeistaat wahrgenommen werden. Im liberalen Westen sind immer öfters Stimmen zu hören, die beim Durchsetzen politischer Zielvorgaben, das politische System in China als Vorbild sehen. Das alles geht soweit, dass selbst über eine Reduzierung der Weltbevölkerung auf 2 MRD oder auch nur eine MRD gesprochen wird. Angefangen beim Club of Rome über den Medien Mogul Ted Turner bis Bill Gates und Klaus Schwab werden derartige Planspiele immer weitergetrieben. „Wir müssen weniger werden, wenn wir überleben wollen“, bekundete einst der amerikanische Wissenschaftsjournalist, Alan Weisman. Im aktuell diskutierten Great Reset werden gar Schritte vorgeschlagen wie man dabei vorankommen kann. Die Corona-Pandemie, mit ihren weltweiten Impfkampagnen, fügt sich passgenau in die Agende der Eliten ein. „Wenn wir sehr erfolgreich mit den Impfstoffen sind, können wir den Bevölkerungsanstieg um 10-15% senken“, sagte Bill Gates und wurde prompt aus den eignen Reihen wegen derartiger offener Worte kritisiert.

Doch ist das alles erreichbar?

Wie sieht es mit der Bereitschaft zu Transformationen aus? Der weltweit größte Kohlendioxid-Emittent ist China, dass die Hälfte der weltweiten Kohle verbrennt. Dem Land wurde im Pariser Klimaabkommen ausdrücklich erlaubt, bis 2030 so viel Kohle zu verbrennen wie es für erforderlich hält. Kürzlich hat sich China zwar verpflichtet sich in den Kampf gegen den Klimawandel einzureihen, seinen Beitrag sieht es aber lediglich darin, afrikanischen Staaten zukünftig nicht mehr beim Ausbau fossiler Brennstoff-Industrien zu unterstützen. Gerade in Glasgow hat sich China bei den Kohlendioxid-Emissionen erneut Sonderrechte gesichert. Überprüfbare Maßnahmen werden erst weit in der Zukunft greifen.

Die USA, der zweitgrößte CO2-Emittent, beziehen 81% ihrer Energie aus Öl, Kohle und Erdgas. Bereits Donald Trump hatte erkannt, dass die angedachte Transformation zur Zerschlagung der gesamten US-Wirtschaft führen wird.

Auch die weiteren großen Länder, die von Nutzung oder Verkauf fossilen Energienutzung abhängig sind, wie Indien, Russland, Brasilien und Saudi-Arabien werden kaum in Begeisterungstürme fallen, wenn Ihnen die europäischen und nordamerikanischen Klimaretter Windmühlen und Sonnenkollektoren zur Verfügung stellen. Auch die Wirtschaft der afrikanischen Staaten wird mit derartigen Techniken keine wirtschaftliche Entwicklung auf die Beine stellen können.

In Glasgow versuchten die versammelten Politiker sich täglich mit Versprechungen und noch härteren Anti-CO2-Maßnahmen zu übertreffen. Es geht dabei ausschließlich um Selbstinszenierung einer politischen Klasse, die von den wirklichen Menschheitsproblemen nicht die geringste Ahnung hat. Dies sieht man daran, dass notwendige Antworten auf den steigenden Energiebedarf und die dafür erforderliche Gewinnung von Rohstoffen nicht gegeben werden.

Klima-Kinder und Kirche: „unbewohnbare Welt“

Es verwundert nicht, dass die gesamte Zivilgesellschaft an der Klimarettungs-Veranstaltung teilnimmt und deren Geist aktiv auf die Straßen der Welt trägt. Bei den „Fridays for future“-Aufmärschen verbreiten minderjährige Kinder das Märchen vom grünen Wirtschaftswunder, wenn man die Pariser/Glasgower Energiewende wie beschlossen durchzieht.

Auch die Kirchen lassen sich in die Propagandakampagne einspannen, selbst Jorge Bergoglio, oder Papst Franziskus, wie er sich nennt, meint nun auch dazu berufen zu sein, zu diesem Thema seine Stimme zu erheben und warnt eindringlich von einer „unbewohnbaren Welt“ und fordert „radikale Entscheidungen“ von den Konferenzteilnehmern. Derartige Bekundungen reihen sich ein in andere Auftritte, die das Ziel haben die katholische Kirche den westlichen Eliten und der Globalisierung gefügig zu machen. Es ist ein weiterer Schritt mit antichristlichen Mächten in einen Austausch zu kommen. Wolfgang Schrems beschreibt dieses Ränkespiel in der Ausgabe der Zeitschrift Abendland III/21:

„Seit 2013 gehen Globalisten. Mammonanbeter und Bevölkerungsingenieure, sowie linksradikale Politiker im Vatikan ein und aus. 2018 wurde die Rom-treue chinesische Untergrundkirche schamlos an das KP-Regime ausgeliefert, 2019 wurde im Beisein des Papstes ein amazonischer Götze angebetet, 2020 ist der Vatikan eine Außenstelle des Corona-Kultes geworden“.

Die Äußerungen des Papstes zum Klimawandel reihen sich in diese bereitwillige „Unterwerfung“ (Michel Houellebecq) ein. Es ist schwer zu verstehen wie eine Kirche, die behauptet, für globale Gerechtigkeit zu stehen und sich gegen die Verbreitung von immer mehr Massenelend in der Welt einzusetzen, dies so durchgehen lässt.

Sachliche Diskussion der Klimaentwicklung ist möglich

Die Festlegungen in Glasgow werden die Welt nicht retten, vielmehr sind alle aufgefordert die Zweifel an den apokalyptischen Schreckensszenarien haben, sich sachlich und umfassend über das Thema Klimaerwähnung zu informieren. Dies ist möglich.

Vom 12. bis 13. November fand im thüringischen Gera die 14. Konferenz des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE) statt. Zusammengekommen sind dort die Kritiker des gängigen Klimaalarmismus, jene also die in den Leitmedien als „Klimaleugner“ verunglimpft werden. An zwei Tagen wurde in über 20 wissenschaftlichen Beiträgen von namhaften internationalen Klimaforschern und Wissenschaftlern internationaler Universitäten dem bekannten grünen Klimamainstream komplexe Sachverhalte der Klimaforschung gegenübergestellt. Dabei wurde der Blick auf die Wirkungsweise der Sonne, des CO2, der Ozeane, der Atmosphäre mit ihren Wolken und Bewegungen gerichtet. Auch wurden politische Zielsetzungen wie der „Green Deal“ der EU und die angeblichen Rettungswirkungen nach einer Energiewende auseinandergenommen. Auch wurden Vorschläge gemacht wie zukünftige Energieversorgung zum Nutzen der Menschen aussehen kann. Wenn darüber weiterhin ein Nachdenken verweigert wird, kommen in der Tat weltweite Armut und große humanitäre Katastrophen auf die Weltgemeinschaft zu.

Zuerst erschienen im Wochenblick.