Haben die Holozän-Skeptiker einen Plan B?

Die Absurdität der grünen Politik nimmt immer weiter zu.

von Gunther Weißgerber

Er war Redner der Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90, Mitbegründer der Ost-SPD, Mitglied der freigewählten Volkskammer 1990, Mitglied des Deutschen Bundestages 1990-2009.

Die Weltklimaretter wollen eine hypothetische künftige Katastrophe verhindern, indem sie über Jahrtausende gewachsene wirtschaftliche, soziale und mobile Existenzgrundlagen der Weltbevölkerung gegen eine ökoreligiöse Kombination von Lebens-, Denk-, Ernährungs-, Bedürfnis-, Mobilitätsvorschriften in Verbindung mit alleiniger Nutzung der – wie es Götter nun mal sind – unzuverlässigen Sonnen- und Windenergie austauschen wollen. „Tausche die Gegenwart gegen die Zukunft“ – so der grüne Anspruch in Manier der Klassiker des Marxismus-Leninismus. Siehe auch „Die Sechste und die Siebente Internationale“.

Vorreiter und zugleich erstes Opfer dieses nach Lenins Zivilisationszertrümmerung und Maos großen Sprüngen historisch einmaligen und ebenso unwägbaren Ökosozialexperiments soll die größte Bundesrepublik Deutschland dieser Welt sein. Europäische Union und der Rest der Welt haben diesem großdeutschen Führer-Anspruch zu folgen – koste es, was wolle und sei der Preis ein neuerlicher Zivilisationszusammenbruch! Der Erde geht es, hört man auf die grünen Päpste, ohne die Menschheit und deren Kinder bekanntlich viel besser, oder gründeutsch gesprochen „erdklimagerechter“.

Die einzigen Risiken entstammen der grünen Welterklärung zufolge nur der Langsamkeit menschlichen Handelns im Kampf gegen den Untergang der Menschheit. Eine Nummer bescheidener wird das nicht abgehandelt.

‚Das reale Heute gefährden, um das unbekannte Übermorgen zu retten‘ – der grüne Wahnwitz in einem Satz

Weder haben sie Milliarden Jahre erdgeschichtlicher Entwicklungen im Blick, noch die Entwicklung von Wissenschaft und Technik in den kommenden Jahrzehnten. Darum geht es mir jedoch jetzt nicht. Mein Blick geht in Richtung großer Unwägbarkeiten. Wer soll in einem fernen schöneren Klima leben, wenn es vorher Rebellion, blutige Revolution (die friedliche und samtene Revolution 1989/90 wird Ausnahme bleiben), den Untergang von Staaten und deren Wirtschaftskreisläufen gab? Der Erde ist es vollkommen egal, ob sie Fauna, Flora und Atmosphäre besitzt. Um die Sonne kreisen funktioniert immer, jedenfalls solange es Sonne und Planeten gibt. Die Grünen entscheiden das nicht.

Was für die Klimahüpfer, die, wenn überhaupt, vernünftigerweise vor allem in China springen sollten, ein einziger Spaziergang ins verheißene Glück ist, könnte im Fall des Misslingens der ökologischen Transformation ein Weg in eine weltweite Katastrophe bedeuten. Gegen die existenziellen Interessen von Bevölkerungen ist auf Dauer nicht gut regieren. Aber auch darum geht es mir jetzt nicht.

Hopp oder Topp?

Mich interessiert die Frage nach dem Plan B der Weltenretter? Die wollen „Hopp oder Topp!“ – und was ist, wenn statt Hopp apokalyptischer Topp dabei herauskommt? Müssen dann Militär und Waffen alles zusammenhalten? Benötigen wir alle tatsächlich keinen Plan B für die Erhaltung der Grundlagen unserer Lebensfähigkeit im Falle des Nichtgelingens grüner Weltbeherrschungsträume?

Nehmen wir das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Der Energiebedarf für die Stromerzeugung lag 2020 bei 488 TWh. Der Bedarf für die Mobilität der Menschen und der Wirtschaft lag bei 51,9 Millionen Tonnen Kraftstoff. Zum Strom-Mix trugen 2020 Windkraft, Sonne, Biomasse, Wasserkraft mit 50,4 Prozent/246 TWh bei, darunter Wind mit 27 Prozent/132 TWh und Sonne mit 10,4 Prozent/51 TWh. Der Anteil fossiler und atomarer Energieträger lag bei 48,7 Prozent/242 TWH (Braunkohle 16,8 Prozent/82 TWh; Kernenergie 12,5 Prozent/61 TWh; Erdgas 12,1 Prozent/59 TWh; Steinkohle 7,3 Prozent/36 TWh (Quelle Fraunhofer ISE 2021). Wille der grünen Weltenlenker ist es, 2022 aus der Kernenergie auszusteigen und ab 2030 auf die Braunkohle als Energieträger zu verzichten. Was die Substitution von 29,3 Prozent/143 TWh fossiler und kernenergetischer Energieträger durch Sonne und Wind bedeuten würde.

Hinzu kommt der grüne Wunsch, Mobilität, wenn überhaupt (!), nur noch auf Elektrobasis zuzulassen. Das wiederum ließe den Elektroenergiebedarf bspw. des Jahres 2020 in Höhe von 488 TWh – bei einem weiteren erheblichen Bedarf von rund 90 Terawattstunden (TWh) bei angenommen 45 Millionen Fahrzeugen (Quelle: „Kurzinformation Elektromobilität bzgl. Strom- und Ressourcenbedarf/Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) – auf mindestens 578 TWh steigen. Die zusätzlichen 90 TWh für die E-Mobilität übersteigen die gegenwärtige Strombereitstellung mittels Braunkohle um 8 TWh – eine gewaltige Größenordnung, zu der man enorme Glaubenskräfte benötigt. Mir fehlt dieser sehr spezielle Glaube, Logik und Mathematik sind weltlicher. Das ist zwar altmodisch und eher rechts, besser durchs Leben fahren ist damit. Nicht eingerechnet hierbei ist der Energie- und Materialaufwand für das nötige Ladestellennetz und für die notwendigen Autobatterien, zu deren Produktion Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt, Grafit und Mangan nötig sind, deren Abbau in Ländern wie Chile oder dem Kongo teilweise erhebliche Umweltschäden und schlimmste Kinderarbeit bedingt. Aber das ist den grünen Erste-Welt-Herrschern egal, was die Dritte Welt daran zu leiden hat. Nichts Neues vom inzwischen multikulturell gegenderten Herrenmenschen.

Mit der E-Mobilität werden die Deutschen wieder eingesperrt

An Deutschlands Grenzen ist noch lange Schluss mit lustig. Ein europa- oder weltweites Ladestellennetz liegt in der Zukunft von 1001 Nacht. Das ist für die grünen Weltretter nicht nur kein Problem, das ist sogar gewünscht! Individual- und Wirtschaftsverkehr samt Erzielung eines großen Bruttosozialprodukts sind des Teufels. Im Mittelalter waren die meisten Menschen an ihre Scholle, an den Grundherrn gebunden. Wem die Flucht in eine Stadt gelang, der konnte erst „nach einem Jahr und einem Tag“ vom Herrn nicht mehr belangt werden. So entstand der populäre Satz „Stadtluft macht frei!“, was nicht mehr oder weniger bedeutete als „Mobilität macht frei!“ Die grünen Weltenretter wollen die Menschen immobil und damit unfrei machen.

Standen im Mittelalter Adelssitze und Städte für den Konflikt mobil – immobil, so sind es im Grünwahn heute die Großstädte gegen die mit Solarpanelen überdachten und von Windrädern zerstörten Kulturlandschaften: (grüne) Städter versus Landbevölkerung. Die Überheblichkeit ist dieselbe.

Die grüne Behauptung lautet, Sonne und Wind sichern den gesamten Energiebedarf. Sonne und Wind? Die doch nur zur Verfügung stehen, wenn sie scheinen oder wehen, oder? Damit bedarf es riesiger Speicherkapazitäten weltweit, deren Herstellung ohne großen Materialeinsatz und mit noch mehr Energie nicht denkbar ist. Potemkin lässt grüßen.

Die Weltenretter jonglieren mit ungedeckten Schecks. Weder sind Geduld und Duldsamkeit der Menschen noch die Versorgungssicherheit unter einer Alleinversorgung durch Sonne und Wind für Staat und Wirtschaft unbegrenzt gegeben. Für die Millionen Pendler, die täglich zu ihrer Arbeit fahren müssen, stellt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 23.10.2021 fest, dass „Pendeln zum Luxusgut“ wird. Eine explosiv werdende Situation.

Um Kohle und Kernenergie abzulösen, müsste Deutschland mit Solarplatten völlig überdacht und mit Windrädern zugebaut werden – eine apokalyptische Vorstellung. Auf die Preisbildung in sämtlichen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft hat das alles bereits jetzt sozialgefährliche Auswirkungen.

Turbulente Geschichte

Ich lenke deshalb den Blick auf plötzliche Verwerfungen mit unabsehbaren Langzeitfolgen in der Geschichte. Wobei die Vergleiche dergestalt hinken, dass die angeführten Regimes ihren Staat und ihre Gesellschaft nicht zielstrebig in den Untergang trieben. Bei denen waren es Habgier, ökonomische und gesellschaftliche Inkompetenz, gepaart mit Rücksichtslosigkeit, die den Untergang herbeiführten. Die grünen Weltretter von heute würgen Staaten und Gesellschaften zielstrebig ab. Die Ergebnisse könnten sich im Falle des Scheiterns dennoch ähneln.

Die Französische Revolution hatte eine Vorgeschichte, die aus heutiger Sicht in die Blutorgie der Jakobiner münden musste. Weil die französische Monarchie keinen Plan B hatte. Es kam, wie es kommen musste. Die französische Ständegesellschaft war weder willens noch in der Lage, dem dritten Stand und zahlenmäßig größten Bevölkerungsteil Rechte und wirtschaftlich-soziale Teilhabemöglichkeiten einzuräumen. Die Leidensfähigkeit der einfachen Bevölkerung wurde dramatisch überdehnt, Signale übersehen, die Rebellion nahm ihren provozierten Lauf. Das alte absolute Frankreich ging unter großem Blutvergießen unter. Die Geburtswehen des modernen Frankreichs dauerten sehr lange und waren von viel hohem Auf und viel tiefem Ab begleitet.

Der erste Weltkrieg gilt für viele Historiker wie Rainer Schmidt als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.

„Damals wurde gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet, und daraus kroch ein Unheil, das Gift für die ganze Geschichte des 20. Jahrhunderts sein sollte.“

Schmidt führt unter anderem die Vernichtungswaffen, die Massenagitation und den Versailler Vertrag mit dem daraus entstehenden grassierenden Bazillus des Faschismus und des Totalitarismus als Sprengsatz für den zweiten Weltkrieg an. Sein Geheimnis bleibt dabei, weshalb er die Totalitarismen Kommunismus und Nationalsozialismus nicht mit dem korrekten Namen bezeichnete. Ungeachtet dieser aus meiner Sicht keineswegs als Petitesse zu behandelnde Ungenauigkeit ist ihm völlig recht zu geben. Erster Weltkrieg, zigmillionenfaches Sterben, Gas- und Stellungskrieg, De-Zivilisierung in den Schützengräben, De-Moralisierung der Bevölkerungen, das Verschwinden der alten Ordnung mit dem Entstehen fragiler neuer Republiken und Staaten, Hyperinflation, Weltwirtschaftskrisen, Rachegelüste, Vernichtungskampf von Links- und Rechtsaußen gegen die Demokratie gerade in der Weimarer Republik, Schwäche und Versagen neuer demokratischer Institutionen, ungelöste Konflikte führten direkt in die noch größere Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und die nationalsozialistische Vernichtung von über sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens.

Christopher Clark spricht hinsichtlich der Auslösung des Ersten Weltkriegs von Schlafwandlern, die sozusagen sehenden Auges die Katastrophe auslösten. Der Krieg wäre zu vermeiden gewesen, hätten sie auf die Signale geachtet. Stattdessen verhielten sich alle vermeintlich Unerschrockenen blind gegenüber den Gefahren. Die Blindheit der ersten beiden französischen Stände ist kein Alleinstellungsmerkmal. Europas blaublütige Herrscher und ihre Ratgeber waren mehr als einhundert Jahre später ebenso blind.

Ich gebe zu, ich skizziere diese überaus komplexen Zusammenhänge im Parforceritt. Katastrophen vermag man (im Nachhinein) gut zu erklären, mit Parforce, Unübersichtlichkeit, Nichtregelbarkeit, Gesetzlosigkeit, Gewalttätigkeit, Hysterie, Terror, Machtergreifungen, Unrechtstaatlichkeit gehen sie in jedem Fall einher. Katastrophen sind immer auch Gelegenheiten für Jakobiner jeglicher politischen Färbung.

Fragen an die Holozän-Skeptiker

  • Was ist, wenn es im Zuge der heutigen grünen Transformation zu großflächigen Blackouts kommt?
  • Was ist, wenn unsere Nachbarn an sich selbst denken und ihre Elektroenergie nicht mehr an die bekloppten Deutschen liefern, weil sie es nicht mehr können?
  • Was ist, wenn wir nicht einmal mehr genügend Notstromaggregate produzieren oder importieren, und falls das doch noch klappt, diese nicht mehr mit Diesel füttern können? Was wird dann aus den Krankenhäusern, den Behörden wie Polizei, der Feuerwehr, der Bundeswehr und vielen sozialen Einrichtungen, der Wirtschaft und privaten Haushalten?
  • Was ist, wenn wir es mit Preisexplosionen zu tun bekommen, deren Urgewalt wir noch nie erlebt haben?
  • Was ist, wenn tatsächlich, wie politisch dumm gewünscht, ganze Industrien verschwinden?
  • Was ist, wenn es zu einer deutschland- und europaweiten Armuts- und Gelbwestenbewegung kommt? Derzeit geht man von 30 Millionen Menschen in der EU aus, die im Winter ihre Wohnungen nicht ausreichend beheizen können.
  • Was ist, wenn die Zahl der Verlierer der grünen Transformation die Zahl der Gewinner deutlich übersteigt?
  • Was ist, wenn es zu einem noch nie dagewesenen Börsencrash infolge des in unvorstellbaren Mengen faktisch erfundenen Geldes kommt?
  • Was ist, wenn es zu Revolten infolge unlösbarer sozialer und Versorgungsproblemen kommt?
  • Was ist, wenn nur eine dieser Fragen verheerend beantwortet werden muss, oder noch schlimmer, wenn viele bzw. alle dieser Fragen vernichtend ausfallen? Wir werden es definitiv nicht sein, die da noch was regeln können.

Mit 50 Milliarden EUR jährlich beziffern die deutschen Grünen die notwendigen Kosten ihrer Transformation. Dabei sind weder die 50 Milliarden seriös, es wird viel teurer, noch spielen die Überschuldung Deutschlands, die aufkommende Inflation und die Verarmungsrisiken für die zur Immobilität verurteilten Bevölkerung eine Rolle.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie beziffert die in dem Zusammenhang erforderlichen Mehrinvestitionen auf der Basis der bisher beschlossenen Klima-Maßnahmen bis 2030 mit mindestens 860 Milliarden Euro – knapp 100 Milliarden pro Jahr.

Viktor Orban spricht diesbezüglich von der drohenden Auslöschung der Mittelschicht. Eine abwegige Sicht? Vorsicht! Wir sind längst auf diesem in eine mögliche Explosion mündenden Wege.

Vom Staat ist dabei keine Hilfe zu erwarten. Die kommenden Berliner Koalitionäre sind Treibtäter und haben sich festgelegt, gehen so forsch wie blind ins Risiko. Uns ziehen sie dabei mit hinein. Und das alles unter den Rahmenbedingungen des seit 2015 schrumpfenden Vertrauens der Bevölkerung in den demokratischen Staat und seine wankenden Institutionen? Es kann gefährlich werden.

Ich behaupte nicht, dass es in jedem Fall zu einem exzessiven Ereignis kommen wird, doch auszuschließen sind Unruhesituationen und unüberschaubare Situationen ganz gewiss nicht. Die Wut wächst ständig und nicht nur linear. Katalytisch wirkende Ingredienzen sind dabei die spürbare Gleichgültigkeit der modernen Obrigkeit (siehe die Gleichgültigkeit der ersten beiden französischen Generalstände vor 1789) sowie deren Heuchelei in Bezug auf die von ihr gezeugte monströse Energiepreisspirale. Die Analogien zu den französischen Generalständen 1789 und den Schlafwandlern von 1914 fallen ins Auge. An den politisch gewollten Energiepreisen, die auf alles einwirken, was unsere materielle Existenz ausmacht, wird sich das Schicksal der grünen Transformation entscheiden. Das kann sogar sehr schnell auf uns einstürzen.

Die grünkostümierten Zauberlehrlinge wollen das Leben der Menschheit steuern, es wäre nicht der erste Großversuch, dessen Folgechaos durch einen strengen Zaubermeister beendet werden müsste. Welcher Volkstribun oder Diktator wird im Fall des Transformationsscheiterns das mögliche unvorstellbare Chaos im zusammenfallenden Kartenhaus mit welchen Mitteln wie beenden? Die menschlichen Opfer würden ebenso astronomisch wie die Kosten zu beziffern sein. Historisch einmalig ist in jedem Fall der Wille von Regierungen, die eigenen Staaten abzuwürgen. Bisher ging es immer, wenn überhaupt, darum, andere Staaten kleinzukriegen oder zu vernichten. Wir haben es mit grünen Kamikazekriegern zu tun.

An einen Plan B denken unsere Erzieher in Berlin nicht. Sie fahren Richtung Wand und kennen nicht einmal deren Stärke und Widerstandsfähigkeit. Sie sollten neben grüner Science-Fiction-Literatur auch ungegrünte/ungegenderte Geschichtsbücher lesen! Auch sollten sie sich der Erdgeschichte nähern und sich beispielsweise mit den Vulkanausbrüchen der letzten 4000 Jahre befassen. Das macht Sinn. Gerade jetzt im Moment des Vulkanausbruchs auf La Palma mit den enormen Auswürfen an Asche, Gasen, Lava auf La Palma, dessen Aktivitätsende noch nicht absehbar ist.

Gesteuerte Gesell- und Wirtschaften fahren Staaten und Staatengemeinschaften vor den Baum und unterliegen im weltweiten Wettbewerb. Deutschland, ohne Grund- und Schwerindustrie, ohne Spitzenprodukte im Bereich der umfassenden Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft, ohne einen Mix aus allen (!) verfügbaren Energiequellen, bringt sich um seine freie Zukunft.

Die augenscheinliche Blindheit der grünen Oligarchie fast aller Parteien erzwingt die Befürchtung, dass wir ein weiteres Mal in eine Katastrophe hinein schlafwandeln könnten. Das kommende deutsche Regierungskoalitionsraumschiff von SPD, Grünen und FDP mit ihrer engen Verbindung zur ökokommunistischen Weltbewegung „Fridays For Future“ wird das eher befördern als verhindern. An der Lebenswirklichkeit vorbeiregieren gelingt längere Zeit nur Diktaturen. Dies wissend, wollen die Ökokommunisten den „grün angestrichenen Kapitalismus“ jetzt abschaffen, um einen Ökosozialismus einzuführen. Mit aller Macht Weichen stellen, die unser Leben sofort grundlegend anders konditionieren. Demokratietheoretisch ist das krank und eine gesunde Zukunft bietet das ebenso wenig.

Ob öko- oder realer Sozialismus, Sozialismus bedeutet immer die politische Einengung eines Gemeinwesens auf eine Ideologie und damit die Abschaffung von pluraler Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Markwirtschaft. War zu Ostblockzeiten die verfassungsmäßige Festlegung auf den Sozialismus Ausdruck der Diktatur, soll dasselbe heute (in grün) mit einem Veto-Klimaministerium als Vorstufe zur ökosozialistischen Diktatur sein.

Die Ostdeutschen haben vor drei Jahrzehnten einen waffenstarrenden Staat untergehen sehen, viele wollten das sogar. Sie erkämpften sich Freiheit, Demokratie und die soziale Markwirtschaft. Tief beeindruckend war der schnelle Untergang dennoch in jedem Fall. Warum sollen die freien westlichen Demokratien nicht Gefahr laufen, unterzugehen? Wenn Diktaturen untergehen können (und sollen), sind Demokratien weitaus mehr gefährdet, wenn sie zielstrebig und unausgewogen überspannt werden.

Der bei Grünen unbekannte Plan B – die soziale Markwirtschaft

Eigentlich gibt es den Plan B mit der Rückbesinnung auf die Tugenden der sozialen Markwirtschaft: De-Reglementierung, offene Märkte, ungehinderter Wettbewerb um beste Ideen und Produkte, Privateigentum, Vertragsfreiheit, freie Preisbildung und sozialer Ausgleich. Unter diesen Bedingungen werden sich auch auf dem Gebiet des Umweltschutzes die besten Ideen und Produkte durchsetzen – und Deutschland besitzt die Chance, Innovationstreiber zu sein. Ohne Tabus wie Kernkraft- und Kohle-, Benzin- und Diesel- und sonstige technologische Verbote. In einer funktionierenden sozialen Markwirtschaft wird sich am Ende immer das beste Produkt durchsetzen.

Grünes Untergangsszenario versus Untergangsgefahr

Dem möglichen Vorwurf, schwarz zu malen und Ängste zu schüren, komme ich gern mit den Weltuntergangsängsten der Wetter- und Luft-Retter von FFF entgegen:

„Von der blauen Erde kommen wir (klatschen), unser Klima stirbt genauso schnell wie wir (klatschen), und wir reiten den Planeten immer schneller in den Keller, von der blauen Erde kommen wir! (klatschen)“

– wenn das mal kein Weltuntergangsszenario ist!

Dem grünen Sankt Nimmerleinstag entgegne ich mit einer Greta-Thunberg-Abwandlung „Ihr vernichtet unsere Gegenwart und stehlt damit allen die Zukunft!“

Wissenswertes zum Vulkanismus

Allein im Zeitraum 2100 v.u.Z. bis 2020 listet Wikipedia in noch nicht gegenderter Form rund achthundert große Vulkanausbrüche auf. Nie wieder Vulkanismus. Vulkane stehlen Greta Thunberg die Jugend.

Ein Aspekt, der im Zusammenhang dieses Aufsatzes nicht erörtert wird: COVID-19

Oben skizziere ich die wachsende Wut wider die Anmaßung, unser Leben in eine grüne Lagerordnung zu pressen. Die sozialen Folgen, resultierend aus den wirtschaftlichen Zerstörungen von oben, haben bereits jetzt viel emotionales TNT für gefährliche Situationen entstehen lassen. Zu allem Überfluss kam in den letzten zwei Jahren der höchstwahrscheinlich aus China stammende COVID-19-Virus hinzu, zu dessen Eindämmung gravierende staatliche Restriktionen mit erheblichen Eingriffen in die Grundrechte der meisten Bevölkerungen in Kraft traten. Die Befürworter der Maßnahmen sind zahlenmäßig stärker als deren Kritiker. Ein Umstand, der Regierungen nicht in größere Bedrängnis zu bringen vermag. Ob der ansteigende Frust der Corona-Regel-Kritiker, die meisten akzeptieren die Existenz des Virus und lehnen nur die Regeln ab, einfach auf die Wut wider die Ökologen zu „addieren“ ist, ist nicht sicher. Die Trennlinie zwischen Befürwortern und Kritikern der Maßnahmen verläuft quer durch die politischen Lager. Dessen ungeachtet trägt der Virus oder genauer tragen die Regierungsmaßnahmen im ohnehin wütenden Bevölkerungsteil höchstwahrscheinlich nicht zu einer Linderung des Ärgers bei. Das Gemisch wurde durch die COVID-19-Maßnahmen auf jeden Fall unberechenbar explosiver.

Beruhigend für die Regierungen weltweit dürfte allenfalls der Umstand sein, dass in fast allen Staaten ähnliche Restriktionen durchgesetzt wurden und der Ärger darüber so gut wie keine staatlichen Vorbilder weltweit findet, die das alles anders gemacht haben und auch nicht schlechter damit fuhren. Die Verschweige-Informationspolitik jedenfalls in der Bundesrepublik hatte maximalen Erfolg. Für die meisten Bundesbürger ist Stockholm die schwedische Hauptstadt. Dass die Schweden mit ihrer COVID-19-Politik im Moment sogar besser als Deutschland dastehen, wissen dagegen nicht sehr viele Bundesbürger: n-tv am 22. Oktober 2021: „In Schweden bleibt die Herbst-Welle aus

Blackout – Wie sicher ist unsere Energieversorgung

Gunter Weißgerber war Montagsdemonstrant in Leipzig, Mit-Gründer der Ost-SPD und saß dann 19 Jahre für die SPD als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. 2019 trat er aus der Partei aus. Der gelernte Bergbauingenieur ist heute Publizist und Herausgeber von GlobKult. Im Internet zu finden ist er unter www.weissgerber-freiheit.de. Dieser Beitrag ist zunächst auf www.weissgerber.-freiheit.de erschienen.




50 Jahre Umwelt – und Gesundheitskatastrophen – eine Glosse

von FaktenNews

Ich bin übrigens schon, wie ganz Afrika, an Aids gestorben, während bei uns der Wald starb. Dann hat mich der Jahr 2.000-Bug verhungern lassen, während die Welt unterging.

Dieser Weltuntergang war mir aber gerade recht da ich, dank Ozonloch, sonst am schwarzen Hautkrebs zugrunde gegangen wäre. Nein, nicht der Weltuntergang nach dem Maya-Kalender, sondern der zur Jahrtausendwende. Nachdem ich durch Salz, Fett und Cholesterin todkrank wurde hat sich glücklicherweise herausgestellt, daß diese alle völlig harmlos sind, Zucker aber schlimmer als Heroin ist und der alte Spruch

“Am Zucker sparen – grundverkehrt, der Körper brauchts, denn Zucker nährt.” wohl von der Mafia war.

Ich habe mich daher nur noch von Bio-Sprossen ernährt – und bin elendig an Coli-EHEC verreckt. Sars, Ebola, Schweine- und Vogelgrippe sowie das Corona-Virus haben mir anschließend den Garaus gemacht und DDT, Dioxin und Acrylamid haben mich vergiftet, während ich dank Stickoxiden und Feinstaub kaum mehr atmen konnte.
Am Bienensterben werde ich vier Jahre nach ihrer glyphosatbedingten Ausrottung des Hungers sterben. Wenn mich vorher nicht eine der dank Erderwärmung in Europa immer mehr heimisch werdenden Tropenkrankheiten wie Malaria aus dem Leben reißt. Da macht es doch nichts aus, wenn ich bis zum Jahr 2100 oder so in Stuttgart vom CO2-bedingt steigenden Meeresspiegel ersäuft werde.
Ich kann leider nicht mit dem Auto oder Flugzeug aus meiner Heimat fliehen, da es laut Club of Rome seit dem Jahr 2.000 kein Erdöl und damit kein Benzin und kein Kerosin mehr gibt und der Klimanotstand ja europaweit ist. Ich würde auch gerne zu den Malediven segeln – aber die sind ja schon 2018 zum x-ten Mal versunken. Vielleicht versuche ich es ja mal mit New York. Die Stadt hat echt profitiert. Hat man vor über 100 Jahren noch prophezeit, daß sie in wenigen Jahrzehnten unbewohnbar sein wird, weil der ganze Mist der Reit-, Kutsch- und sonstiger Transportpferde meterhoch auf den Straßen liegen würde, ist dank Meeresspiegelanstieg insbesondere aus Manhattan ein neues Venedig geworden.
Vielleicht segle ich auch über den Nordpol nach Manhattan. Da kann ich wenigstens nicht mit einem Eisberg kollidieren und versinken, denn laut Al Gore, der Nasa und 97% der besten Wissenschaftler der Welt ist die Arktis ja seit 2013 im Sommer völlig eisfrei. Irgendwie habe ich mich meinem Schicksal ergeben und bete zur Heiligen Greta, daß sie in Zukunft doch nicht zu viel CO2 in der Luft sieht. Nach Aussage ihrer Mutter kann sie das CO2 nämlich sehen! Aber wahrscheinlich hat ihre Mutter nur zu viel BSE-verseuchtes Rindfleisch gegessen.

FaktenNews ist schon seit Jahren bei Youtube. Anfangs hatte er z.B mit 4000 Uni-Vorlesungen den größten deutschsprachigen Bildungskanal.

Netzfund FB




Oktober 2021 – Laut DWD trocken und überdurchschnittlich sonnig

Josef Kowatsch, Stefan Kämpfe

Mit einem Mittelwert von ca. 9,6°C für diesen Oktober 2021 handelte es sich laut DWD im Vergleich zur aktuellen CLINO-Periode 1991 bis 2020 um eine leicht positive Abweichung von etwa 0,2°C, was angesichts des reichlichen Sonnenscheins, der häufigeren Südlagen, der AMO-Warmphase und dem ständig wachsenden WI-Effekt bei den Stationen leicht erklärbar ist. Mit 130 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Oktober-Soll von 109 Stunden um 20%. Der Temperaturverlauf der letzten 141 Jahre sieht in Deutschland bei den 1900 DWD-Wetterstationen dann so aus:

Abb. 1: Die Deutschland-Trendlinie des DWD der letzten 141 Jahre zeigt für den Oktober nach oben. Der keinesfalls besorgniserregende Anstieg fand aber größtenteils erst ab 1995 statt. Bei den heutigen fast 2000 DWD-Messstationen ist es also wärmer als bei denen vor 140 Jahren, die im damaligen Kaiserreich an den damaligen kälteren Standorten den Mittelwert bildeten.

Die Entwicklung der Oktobertemperaturen in Deutschland

Zunächst lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Oktobertemperaturen und deren Ursachen. Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Temperaturdaten reichen allerdings nur bis 1881 zurück. Es handelt sich um Durchschnittsdaten von fast 2000 Stationen über das heutige Deutschland verteilt; die neuerdings in ein 1×1 Km²- Rastermittel umgerechnet werden. 1881 standen diese Stationen, welche dafür die Ausgangswerte lieferten, natürlich an ganz anderen Orten und Plätzen als heute; Deutschland war zudem viel dünner besiedelt und viel weniger bebaut. Die Landschaft noch nicht großflächig trockengelegt. Im Vergleich zu heute ein armes Land mit geringem Energie- und Wärmebedarf.

Wir können für einen noch längeren Zeitraum als bis 1881 jedoch auf Einzelstationen zurückblicken, dabei ist zu gewährleisten, dass sich deren Umgebung nicht wesentlich wärmend verändert hat.

Die Station des DWD auf dem 988m hohen Hohenpeißenberg erfüllt nicht ganz die von uns aufgestellten Bedingungen. Natürlich hat sich der Berg in den letzten 200 Jahren auch verändert und das Thermometer wurde von der Nordwand der unbeheizten Klosterkirche in 7m Höhe ab 1936 über Umwege in das heutige moderne DWD-Klimazentrum HPB mit mehreren Gebäuden verlegt. Die Messhütte ist heute ganztägig sonnenbeschienen – falls die Sonne scheint. Zudem ist der neue Standort etwas tiefer gelegen. Hinzu kommen Wärmeinseleffekte durch Versiegelungen und Tourismus. Aber im Vergleich zu München oder vielen anderen bewohnten Orten ist das nur eine minimale anthropogene Umgebungsveränderung.

Oktobertemperaturen Hohenpeißenberg über die letzten 235 Jahre

Abb. 2: Die langzeitigen Oktobertemperaturen auf dem HPB verhalten sich wie eine Schwingung mit zwei Wellenbergen und einem Wellental. Sie waren zu Beginn der Betrachtung auf einem ähnlichen hohen Niveau wie heute, obwohl die Station an einer kälteren Stelle stand. Die Kaltphase lag im Zeitraum 1860 bis 1910.

Wir stellen fest: Das Startjahr 1881 des DWD für seine heutigen Deutschlandbetrachtungen lag inmitten einer Kaltphase. (2,1°C auf dem HPB, Oktober 1881). Über die Ursachen dieser kälteren 50 Jahre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen nur Vermutungen vor. Von der CO2-Treibhauswissenschaft wird dieser Kaltphasen-Zeitraum gar nie thematisiert, nicht einmal erwähnt wie wir es wahrheitsgemäß tun. Seit 1881 bis heute zeigt der HPB eine deutliche Erwärmung. Mit dem früheren Betrachtungsbeginn 1787 bis heute wäre lediglich eine sehr moderate Erwärmung festzustellen, wobei 2001 der wärmste Oktober war. Und nicht vergessen: Bis 1936 stand die Messstation auf dem HPB an einem kälteren Platz als heute und 20 m höher. Der gesamte WI-Effekt dürfte etwa 0,3 K betragen, d.h. ohne den WI-effekt wäre der Oktober 2021 mit etwa 8°C deutlich kälter als der Oktober 1787 mit 9,5 °C.

Die CO2-Erwärmungsgläubigen führen die Erwärmung Mitteleuropas seit 1881, also aus der Kaltphase heraus bis heute, ausschließlich auf die steigende CO2-Konzentration zurück. Dabei können sie auf keinerlei Versuchsbeweise zurückgreifen. Es gibt auch keinerlei technische Anwendungen für einen CO2– Erwärmungseffekt. Ein Teil der Physiker meint, der CO2-THE sei bereits weitgehend gesättigt. Für neutrale Beobachter wäre die Frage interessant, welche Klimafaktoren haben die hundertjährige Abkühlung seit 1790 bewirkt? Immerhin begann die Industrialisierung in Deutschland ab etwa 1830, und die Oktobermonate blieben bis nach 1900 kalt.

Aufgrund fehlenden Datenmaterials können wir diese Frage der Abkühlung im 19. Jh. nicht beantworten, sondern nur aufwerfen. Vielleicht wurde diese Kaltphase durch verschieden starke Vulkanausbrüche im 19. Jahrhundert verstärkt und verlängert. Außerdem war die Sonnenaktivität um 1815 (DALTON-Minimum) und zwischen etwa 1860 und 1910 geringer als im späteren 20. Jahrhundert, was an den niedrigeren Maxima der SCHWABE- Zyklen sichtbar wird. Manche Klimaforscher rechnen diesen Abschnitt bis 1900 noch zur „Kleinen Eiszeit“.

Abb. 3: Eine einschneidende Kaltphase war das DALTON-Minimum (Sonnenaktivität) um 1815. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kam es erneut zu einer geringeren Sonnenaktivität; um 1900 endete die Kleine Eiszeit. Mit dem schon merklich schwächeren 24. SCHWABE- Zyklus (Maximum 2014) und dem beginnenden, ähnlich schwachen oder noch schwächeren 25. SCHWABE-Zyklus hat möglicherweise der Übergang in eine neue Kleine Eiszeit, das so genannten Landscheidt-Minimum, bereits begonnen; sicher vorhersagen lässt sich die weitere, langfristige Temperaturentwicklung aber nicht, da viele Faktoren das Wetter und über einen längeren Zeitraum das Klima bestimmen. Bildquelle, ergänzt.

Warum wurden die Oktobermonate in Deutschland ab 1881 bis heute wärmer?

Von 1881 bis 2021 erwärmte sich der Oktober in Deutschland um etwa 1,8 Kelvin (1 Kelvin = 1°C) und damit viel deutlicher, als der September. Zwei mögliche natürliche Erwärmungsursachen, eine Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die insgesamt gestiegenen AMO-Werte (ein Indexwert für die Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), sind die wesentlichen Ursachen; die gestiegene Sonnenscheindauer wärmt hingegen, anders als im Sommerhalbjahr, nur noch ein wenig. Eine dritte mögliche Ursache, die Verstädterung sowie die geänderte Landnutzung („Wärmeinseleffekte“ im weitesten Sinne) wurde hier bei EIKE von uns schon oft erläutert und sollen an dieser Stelle bloß erwähnt werden. (Im zweiten Teil des Artikels gehen wir näher auf den anthropogen erzeugten WI-Effekt ein.)

Abb. 4: Der Oktober war in Deutschland immer dann besonders mild, wenn es viel „Südwetter“ gab; das war in den letzten Jahren oft der Fall (rot). Die im Oktober schon sehr kalten Nord- und Ostlagen wurden hingegen seltener. Aber auch die gestiegenen AMO-Werte spielten eine Rolle (hier nicht gezeigt). Weil für den Oktober 2021 noch keine Großwetterlagen-Statistik vorliegt, endet diese Grafik mit dem Jahr 2020.

Wir erwähnten bereits die natürliche Erwärmung aus der Kaltphase 1881 heraus, die kurz nach 1900 ihr Ende fand. Auf diesem Niveau hielten sich die Temperaturen weitgehend bis 1994. Diese uns aus der Jugendzeit bekannten oft rauen und nebligen Oktober wurden dann durch einen weiteren Temperatursprung – ebenfalls ein natürlicher Grund einer Klimaänderung – im Jahre 1995 gemildert. Auf diesem etwa um 1 K höheren Oktoberniveau befinden wir uns noch heute.

Das zeigt die nächste Grafik der Oktobertemperatursprünge:

Abb. 5: Die letzte Oktobererwärmung erfolgte im Jahre 1995 durch einen Temperatursprung, der nichts mit CO2 zu tun hat auf das derzeitige höhere Temperaturniveau. Vorher lässt sich eine sehr kühle, erste Phase finden; sie dauerte bis 1906. In einer sehr langen, zweiten Phase (1907 bis 1994) wechselten sich sehr milde und sehr kühle Oktober ab; in diesem Zeitraum erwärmte sich der Oktober nur gering und nicht signifikant. Die aktuelle, ungewöhnlich warme Phase dürfte enden, sobald die zu erwartende AMO-Kaltphase einsetzt.

Der bislang wärmste Oktober (2001) liegt nun schon volle 20 Jahre zurück; und der von 2021 schaffte es wohl nicht mal unter die mildesten 25 bis 30 Oktobermonate seit 1881. In den gesamten 141 Jahren der Reihe betrug der Temperaturanstieg reichlich 1,8 Kelvin (°C) – bei enorm steigenden CO2-Konzentrationen. Mit WI-Bereinigung hätte es eine geringere Oktober-Erwärmung um höchstens 1 Kelvin gegeben. Zur Beachtung: Die Grafik zeigt KEINE Klimasensitivität der CO2-Konzentration; sie verdeutlicht lediglich, dass die von etwa 290 auf etwa 418 ppm steigende CO2-Konzentration über lange Zeiträume nicht gut zur Temperaturentwicklung passt.

Doch seit dem Jahr 1995 und in der Gegenwart nach 2001 stagniert die Oktober- Erwärmung in Deutschland – und das trotz weiterer stark gestiegener CO2- Konzentrationen. Der letzte, wirklich sehr milde Gilbhart war 2014. Damit verhält sich der Monat Oktober grob ähnlich, wie die anderen Monate. Wir leben somit keineswegs in einer starken Oktobererwärmungsphase, sondern auf hohem Niveau in einer Temperatur-Stagnationsphase. Wie lange noch?

Der wachsende Wärmeinseleffekt der DWD- Wetterstationen.

Das letzte Temperaturplateau ab 1995 bis heute, also 27 Oktobermonate ist bei vielen DWD-Wetterstationen weiter steigend, und zwar bei solchen mit starken Bebauungs- und Umgebungsänderungen seit der Wende. Es sind ausgesprochene Wärmeinselstationen. Dazu zählen nicht nur Städte, sondern auch einst ländliche Stationen im Speckgürtel der sich ausweitenden Städte wie Holzkirchen bei München oder die Wetterstation bei Hof, die einst als Hof (Land) vom DWD geführt wurde. Als Beispiel nehmen wir Hamburg/Flughafen.

Abb. 6: Die Umgebung der Wetterstation Hamburg/Flughafen zeigt einerseits den zunehmenden Flugverkehr, ist aber auch ein Beleg, dass die Wärmeleistung des Golfstromes nicht nachlässt. Außerdem haben die Sonnenstunden auch aufgrund der Luftreinhaltemaßnahmen zugenommen.

Bei den in der Umgebung fast unverändert gebliebenen ländlichen Stationen mit geringen Wärmeinseleffekten – wir nennen sie WI-arme Stationen- stagnieren die Oktobertemperaturen seit 1995 und manche trotz des Temperatursprunges 1995 auch schon länger. Auffallend sind südliche Stationen über 1000m NN, deren Oktobertrend überhaupt nicht mit dem gemessenen CO2-Anstieg der Atmosphäre konform geht.

Abb. 7: Wärmeinselarme ländliche Stationen wie Feldberg/Schwarzwald zeigen keine Korrelation mit dem weltweiten CO2-Anstieg der Keeling-Kurve seit 1976. Allein der Vergleich dieser beider Grafiken sollte die CO2-Treibhausanhänger nachdenklich stimmen. Eine Überprüfung ihres CO2-Erwärmungsglaubens wäre zumindest wünschenswert. Wie überall in Deutschland war auch auf dem Feldberg 2001 der wärmste Oktobermonat, seit 2000 sind die Oktobertemperaturen dort sogar fallend.

Der DWD-Deutschlandschnitt, siehe Grafik 1 ist immer ein Mittelwert zwischen den WI-starken Wetterstationen und den WI-schwachen. Beim DWD überwiegen jedoch die WI-starken in den Städten, im Speckgürtel der Städte, in wachsenden Gemeinden oder an Flughäfen.

Zusammenfassung

  1. Die DWD-Messreihen beginnen im Jahre 1881, das Jahr lag in einer Temperaturdelle. Von einem „Loch“ aus betrachtet geht alles nach oben, es wurde also wärmer. Dabei handelt sich um eine vorwiegend natürliche Erwärmung bis kurz nach 1900.
  2. Ab 1907 bis 1994 herrschten etwa gleiche Oktobertemperaturen, natürlich mit Variationen und in der gewohnten jährlichen Abwechslung.
  3. 1994/1995 erfolgte abermals ein Oktobertemperatursprung auf ein höheres Niveau.
  4. Wärmeinselarme, vorwiegend ländliche Stationen kühlen jedoch seit 2000 wieder leicht ab, bei Höhenstationen ist bereits wieder der Schnitt der 70er-Jahre erreicht.
  5. Dieses in Mitteleuropa geltende Oktoberverhalten korreliert überhaupt nicht mit dem CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre.

Und die Reaktion der Klimaalarmisten auf unsere Grafiken? Antwort: Gar keine, die gut verdienenden Klimafolgenwissenschaftler vom PIK werden niemals von den Medien aufgefordert, eine bestätigende Grafik zu liefern, es sei denn die DWD-Grafik ab 1881. Grundsätzlich wird nur auf Grafiken des steigenden CO2-Gehaltes verwiesen. Das genügt den Medien bereits, weil sie ohne Beweis an einen hohen CO2-THE glauben. Mehr CO2 = heißer. Und wenn die CO2-Wissenschaftler Temperatur-Beispiele der letzten Jahrzehnte erwähnen, dann sind dies stets Großstadtwetterstationen mit wachsender Bebauung und steigendem Flugverkehr: Frankfurt, Stuttgart, München, Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig. Warum nicht die Oktobergrafik des Feldberges seit 1958, die Zugspitze, das ländliche Neugersdorf oder Wutöschingen-Ofteringen. Wolfach, Rosenheim und Mittenwald wenigstens seit 45 Jahren? 80% Deutschlands sind ländliche Flächen, nur die Menschen wohnen in den Städten und Gemeinden und dort wurde der Oktober WI-verursacht auch wärmer.

Damit bleibt festzuhalten: Die DWD-Deutschlandgrafik der Oktobererwärmung ab 1881 ist vorwiegend eine Grafik der sich ausbreitenden Städte, Wohnorte, Gewerbegebiete und Flughäfen. Das sind etwa 20% der Deutschlandfläche, die sich täglich vergrößert.

Oktober- Trends in anderen Regionen der Welt.

Ein besonders schönes Beispiel eines ständig wachsenden Wärmeinseleffektes findet sich in den USA, wo sich die Bundeshauptstadt Washington D.C. im Oktober seit 1981 erwärmte, (Verdreifachung der Einwohnerzahl), das ländliche, auf gleicher geografischer Breite gut 100 Km weiter westlich gelegene Dale Enterprise (bei einer Farm) aber abkühlte:

Abb. 8: Während sich das immer stärker urbanisierte Washington im Oktober stark erwärmte, blieben sie im ländlichen Dale Enterprise fast unverändert. Die „Schere“ zwischen beiden ist im Oktober, der wegen zunehmender Bewölkung (weniger Sonnenscheindauer als im Frühling/Sommer), milder Temperaturen (noch keine wesentlichen Heizeffekte durch Industrie oder Hausbrand) und relativ hoher Windgeschwindigkeiten eher WI-arm verläuft, trotzdem gut sichtbar. Die 2021er Oktober-Werte der US-Stationen liegen noch nicht vor.

Langfristige Entwicklung andernorts, siehe Unterschied zur DWD-Grafik 1

Anders sieht die langfristige Entwicklung an der schon erwähnten fast WI-freien Dale Enterprise- Station bei einer Farm in Virginia/USA aus; die Werte liegen ab 1881 vor:

Abb. 9: Auch langfristig betrachtet, kühlte sich die ländliche Station Dale Enterprise im Oktober ab. Die Temperatur Oktober 2021 liegt bei 15,7°C. In Nordamerika gab es in den letzten Jahrzehnten keinen Oktobertemperatursprung wie bei uns. Ab 1918 sinken die Oktobertemperaturen noch deutlicher.

In Asien zeigen manche Stationen, möglicherweise bedingt durch einen früheren Wintermonsun, ein ähnliches Verhalten, zum Beispiel der ehemalige Austragungsort der olympischen Winterspiele in Sapporo auf Hokkaido/Japan:

Abb. 10: Keine Oktober-Erwärmung in Sapporo/Japan; Werte für 2021 liegen noch nicht vor.

Und in Mittelschweden fast vor unserer Haustür, wo im Oktober ähnliche Temperaturverhältnisse herrschen wie im deutschen November, stagnieren die Oktoberwerte bereits seit gut 60 Jahren:

Abb. 11: In Östersund (westliches Mittelschweden am Ostfuß des Skandinavischen Gebirges) bleibt der Oktober ein empfindlich kühler Herbstmonat – trotz enorm steigender CO2-Konzentrationen (hellgrüner Pfeil). Was würde wohl die heilige Schulschwänzer-Greta sagen, wenn man ihr diese Grafik ihres Heimatlandes zeigen würde?

Ergebnis: Trotz eines starken Anstiegs des „Treibhausgases“ CO2 zeigt der Monat Oktober in den ländlichen Gebieten dieser Welt oft seit vielen Jahrzehnten keine Erwärmung mehr.

Es gibt viele Ursachen und Gründe, die das Klima auf der Erde bestimmen, und der Mensch ist beteiligt durch die weltweite tägliche Vergrößerung der Wärmeinseln, was letztlich eine Naturzerstörung ist. Für Deutschland, siehe Bodenverbrauchszähler hier. Überall wo sich Wärmeinseln seit über 100 Jahren ausbreiten werden die Regionen großflächig wärmer und genau das zeigen die Messstationen. Die WI-Erwärmung ist eindeutig eine anthropogene Erwärmung, für die nicht CO2 verantwortlich sein kann. Will man diese WI- Klimaerwärmung bekämpfen, dann müsste man die Ausbreitung und Vermehrung der Gattung Mensch eindämmen, die Bebauung und Trockenlegung der Landschaft zurückfahren, den Lebensstandard deutlich senken und die Abholzung der Regenwälder stoppen. Sind wir dazu bereit? Schon bei unseren Vorschlägen gegen die weitere Trockenlegung Deutschlands gab es heftige Diskussionen, weil sie in die industrielle Land- und Forstwirtschaft eingreifen.

Schlussfolgerung: Die gemessene Oktobererwärmung seit 140 Jahren ist menschengemacht (WI-effekt) und natürlichen Ursprunges (Temperatursprünge). Der CO2-Anstieg hat somit keinen oder kaum einen Anteil an der Oktobererwärmung wie wir in diesem Artikel wieder zeigen konnten. Ein Absenken der jährlich gemessenen ppm-Zuwachsraten wäre somit wirkungslos und sollte unterlassen werden. CO2 ist vielmehr ein lebensnotwendiges Gas für die Photosynthese und das Pflanzenwachstum auf dieser Erde. Die Schöpfung der Erde ist auch Kohlenstoff und Kohlendioxid aufgebaut. Ein weiterer CO2-Anstieg hätte positive Wirkungen für das Leben und wäre wünschenswert.

Der fast überall auf der Welt steigende WI-Effekt ist der tatsächlich anthropogene Anteil an der Erwärmung und nicht der behauptete, aber nahezu wirkungslose CO2-Effekt. Es handelt sich um eine wissenschaftliche Verwechslung von „Treibhauseffekt“ und Wärmeinseleffekt.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.

 




Entwicklungsziele untergraben die Ambitionen von COP26

Die Entwicklungsländer tragen den größten Teil zu den anthropogenen Treibhausgasemissionen bei, wobei China allein mehr emittiert als alle anderen Industrieländer zusammen. Vor diesem Hintergrund kann die 26. Konferenz der Vertragsparteien (COP) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCC) kein Erfolg werden. Es ist eine Horrorshow, die passenderweise an Halloween, dem 31. Oktober, beginnt und bis zum 12. November dauert.

Der erste internationale Klimavertrag (1992) setzte den Industrieländern das Ziel, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990 zu begrenzen. Diese Ziele wurden verfehlt, und die Emissionen in den Entwicklungs- und Industrieländern stiegen gleichermaßen.

Das zweite große internationale Klimaabkommen folgte fünf Jahre später. Im Jahr 1997 unterzeichneten die COP-Teilnehmer das Kyoto-Protokoll, das die Industrieländer verpflichtete, ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 2008 und 2012 um durchschnittlich 5 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken (einige Länder mussten ihre Emissionen noch stärker senken, andere konnten sie erhöhen). Auch diese Ziele wurden verfehlt.

Acht Jahre später wurde auf der COP in Paris das neue Ziel festgelegt, die Emissionen um das Maß zu reduzieren, das erforderlich ist, um den künftigen Temperaturanstieg auf weniger als 2°C zu begrenzen, und zu versuchen, den Anstieg auf 1,5°C zu begrenzen. Dazu mussten die Industrieländer ihre Emissionen bis 2050 um 50 bis 80 Prozent oder mehr senken, wobei die Zwischenziele in der Größenordnung von 20 Prozent unter dem Niveau von 2015 bis 2020 und 30 Prozent bis 2030 lagen. Zum ersten Mal sollten die Entwicklungsländer Pläne vorlegen, um ihre Emissionen zu begrenzen oder zumindest ihre Wachstumsrate erheblich zu reduzieren. Das Pariser Abkommen sieht auch vor, dass die Industrieländer ab 2020 mit 100 Milliarden Dollar pro Jahr einen Fonds finanzieren, auf den die Entwicklungsländer zugreifen können, um sich an den Klimawandel anzupassen und grüne Technologien einzuführen, die eine Entwicklung mit minimalen Treibhausgas-Emissionen ermöglichen.

Wenn die Parteien jetzt wieder zusammenkommen, sind die immer strengeren und hochgesteckten Ziele der Klimavereinbarungen wieder einmal nicht erreicht worden. Tatsächlich sind seit dem ersten Abkommen fast 30 Jahre vergangen, und die Minimalziele sind immer noch nicht erreicht worden. Der grüne Klimafonds ist nicht vollständig kapitalisiert, und BBC berichtet, dass der designierte COP26-Präsident Alok Sharma einräumt, dass der Fonds sein 2020-Ziel von 100 Milliarden Dollar wahrscheinlich frühestens 2023 erreichen wird. Nur ein Land, Gambia – ein Entwicklungsland mit einem verschwindend geringen Treibhausgasausstoß – ist auf dem besten Weg, seine Emissionsreduktionsziele im Rahmen des Pariser Abkommens zu erreichen.

Gemäß dem Pariser Abkommen können auf der COP 26 noch strengere Ziele festgelegt werden, doch einige der wichtigsten Akteure haben beschlossen, nicht mitzuspielen oder zumindest nicht dasselbe Spiel zu spielen wie der Großteil der COP. China, das erklärtermaßen davon ausgeht, dass seine Emissionen bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen werden, und Saudi-Arabien haben beide klar gemacht, dass sie keine schriftlichen Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgase abgeben werden. Darüber hinaus berichtet Indien, der drittgrößte Treibhausgasemittent, dass es sich nicht auf eine Netto-Null-Reduktion einlassen wird. Dies ist wichtig, da der Weltklimarat (IPCC) jetzt behauptet, dass Netto-Null erforderlich ist, um die Temperaturen unter dem Zwei-Grad-Ziel zu halten – was nicht überrascht, da die Konferenz jedes Mal, wenn die Nationen ein Ziel verfehlen, strengere Grenzwerte festlegen muss, um das endgültige Ziel in der nächsten Periode zu erreichen.

Erwarten Sie auf der COP 26 mehr davon: viel Händeringen, viele übertriebene Erklärungen über eine drohende Katastrophe, Hinterzimmerverhandlungen und Armdrücken, und am Ende der Konferenz kommen die Regierungen zusammen, um eine Erklärung abzugeben, in der sie sich verpflichten, den Klimawandel zu stoppen, und weitere leere Versprechungen über Ziele machen, die nicht erreicht werden. Kurz gesagt: Erwarten Sie viel Lärm und Wut, die für eine Menge kostspieliger, nutzloser politischer Maßnahmen stehen, bei denen die enormen Kosten kaum oder gar nicht durch Emissionssenkungen kompensiert werden können. Das wird uns zur nächsten COP-Runde führen, wo wieder Kumbaya gesungen werden wird.

Greta wird wieder mit dem Finger wedeln, empört dreinschauen und sagen: „Wie könnt ihr es wagen!“ Und die nietzscheanische ewige Wiederholung – schwülstige Reden, vergebliche Verhandlungen und Tribünenpolitik – wird wieder beginnen.

Quellen: iNews; The Times; The Express; Reuters; Times of India; BBC

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/conference-warns-of-climate-socialism-agenda und dort die 2. Meldung

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Neue Daten widersprechen den Behauptungen von Boris Johnson bzgl. der Kosten von Windenergie

Net Zero Watch

London, 28. Oktober: Neue Daten bestätigen, dass die Kosten für Offshore-Windparks auf sehr hohem Niveau verharren und während der letzten Jahre nur wenig gesunken sind.

[Hervorhebung im Original]

Net Zero Watch hat die geprüften Bilanzen aller kommerziellen britischen Offshore-Windparks zusammen mit den entsprechenden Erzeugungsdaten von Ofgem zusammengestellt. Diese Arbeit aktualisiert eine Reihe früherer Studien zur Offshore-Windenergie in Großbritannien, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen kamen.

Der Premierminister teilte den Abgeordneten kürzlich mit, dass die Kosten der Offshore-Windenergie in den letzten zehn Jahren um 70 Prozent gesunken sind. Er rechtfertigte damit seine Behauptung, dass Net Zero zu bescheidenen Kosten erreicht werden kann.

Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass er sich in Bezug auf die Kosten der Windenergie irrt und dass Net Zero Hunderte von Milliarden Pfund zusätzlich kosten wird.

Die Behauptungen der Minister stützen sich auf die niedrigen Gebote, die mehrere Offshore-Windparks bei Auktionen für Differenzverträge abgegeben haben. Der erste von ihnen – Moray East – hat jedoch jetzt seine Abrechnung für 2020 veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Baukosten ähnlich hoch sein werden wie bei anderen Windparks der letzten Zeit.

Andrew Montford von Net Zero Watch sagte:

„Abgesehen von den Befürwortern von Windkraftanlagen ist man sich inzwischen weitgehend einig, dass die Ergebnisse von Differenzverträgen nicht die zugrunde liegenden Kosten widerspiegeln. Die harten Daten aus geprüften Bilanzen geben dieser Auffassung nun eindeutigen Rückhalt. Es ist klar, dass die Offshore-Windenergie extrem teuer ist und dies in absehbarer Zukunft auch bleiben wird.“

Der Abgeordnete und Vorsitzende der parlamentarischen Net Zero Scrutiny Group Craig Mackinlay sagte:

„Boris Johnson hat mir versichert, dass die Kosten der Offshore-Windenergie um 70% gesunken sind. Eine nüchterne Analyse zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Dies zeigt nicht nur, dass der Premierminister von seinen Beratern mit falschen Informationen versorgt wird, sondern auch, dass die Öffentlichkeit in ein Kosten- und Energiesicherheits-Desaster geführt wird.
[Beide Hervorhebungen vom Übersetzer]

Einzelheiten zu den Ergebnissen finden Sie hier.

Link: https://www.netzerowatch.com/new-data-refute-boris-johnsons-wind-cost-claims/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE