Raus aus dem Energiewahnsinn*

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(Editorial WELTWOCHE Zürich)*

Die Benzinpreise schiessen durchs Dach. Die nächste Steigerung droht. Autofahren wird immer teurer. Können es sich bald nur noch die Wohlhabenden und die Reichen leisten? Mobilität ist Freiheit. Diese Freiheit ist in akuter Gefahr.

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Mobilität ist Freiheit. Diese Freiheit ist in akuter Gefahr.

Aber nicht nur die.

Unsere Regierungen scheinen uns an den Gedanken gewöhnen zu wollen, dass wir auf ein Zeitalter ohne Energie zusteuern. Es wird schon fast achselzuckend als unvermeidliche Fügung des Schicksals akzeptiert. Schweizer Zeitungen geben ihren Lesern Tipps, wie man ohne Strom kochen und leben kann. Vergesst nicht, genügend Kerzenvorräte anzulegen.

Wie romantisch.

Es ist, nüchtern betrachtet, der nackte Wahnsinn.

Wir sind dabei, industriellen Selbstmord zu begehen. Und niemand will für den Energiemangel verantwortlich sein. Politik und Wirtschaft schieben sich den Schwarzen Peter zu. In der Schweiz sagt Bundesrätin Simonetta Sommaruga, sie könne auch nichts dafür, wenn die Konzerne nicht mehr in Kraftwerke investieren.

Die Industrie hält dagegen, etwa Axpo-Chef Christoph Brand. Politische Entscheidungen hätten den Ausschlag gegeben, dass sich viele Energie-Investitionen nicht mehr lohnen.

Wer hat recht?

Christoph Brand hat recht. Die Industrie wird zu Unrecht attackiert. Es grenzt an Hohn, wenn die gleichen Politiker, die vor zehn Jahren den kopflosen, überstürzten Ausstieg aus der Kernkraft befohlen haben, nun so tun, als hätten sie rein gar nichts mit dem Versorgungsdebakel zu tun, dessen Auswirkungen in den Konsumentenpreisen längst zu spüren sind.

Nennen wir es Planwirtschaft ohne Plan. Der Staat hat durch sein Reinpfuschen in die heiklen, austarierten Gleichgewichte einer einst funktionierenden Energie-Industrie allerlei unerwünschte, eben typisch planwirtschaftliche Nebenwirkungen hervorgerufen.

Zum Beispiel soll der Ausstieg aus der fossilen Energie erzwungen werden. Öl, Erdgas und Kohle stehen auf der Abschussliste der Politiker. Da man gleichzeitig die klimafreundliche Kernkraft abstellt, hat niemand eine Ahnung, woher der Strom dereinst kommen soll.

Ach ja, weil die Staaten den Personenverkehr zwangselektrifizieren wollen, treiben sie die Nachfrage nach Strom, den es nicht geben wird, massiv noch weiter nach oben.

Selbstverständlich geraten die Benzinpreise ausser Rand und Band, wenn die Staaten alles tun, um den Unternehmen das Geschäft mit dem Erdöl zu vermiesen. Das Angebot geht zurück, die Nachfrage zieht wieder an, die Preise gehen durch die Decke.

Wie weiter?

Wir müssen raus aus dem verfehlten, selbstverschuldeten Energiewahnsinn. Der Zusammenbruch unserer Energieversorgung ist nicht Science-Fiction. Es ist das realistische Szenario, wenn wir nicht Gegensteuer geben. Die Folgen, auch die sozialen, wären verheerend.

Die Schweiz hat mit ihrer direkten Demokratie einen Vorteil. Die Dummheiten der Politik kommen schneller ans Licht. Bereits melden sich alarmiert die Unternehmer. Sie sind die Wachrüttler des energiepolitischen Himmelfahrtskommandos in Bundesbern.

Der Schweizer Kernkraftausstieg ist umgehend aufzuheben. Wir müssen die Energieversorgung deblockieren, entfesseln, befreien aus den Klauen der Klima-Ideologen. Technologie- und faktische Forschungsverbote darf es nicht geben.

Zum Beispiel: Im radioaktiven Müll stecken ungeahnte Energiereserven. Sie müssen erst noch gehoben werden. Europa hat sich aus der Forschung verabschiedet, die Chinesen wiederum machen mit Hochdruck vorwärts. Wollen wir diese Zukunftsfelder einfach preisgeben?

Es gilt, den industriellen Selbstmord zu verhindern. Die Bürgerlichen sind gefordert. Sonntagspredigten über eine bessere Zusammenarbeit sind schön. Mal sehen, wie ernst sie es meinen. Bald können die Prediger den Tatbeweis erbringen.

Bis jetzt stand die SVP allein. FDP und Ex-CVP, heute «Die Mitte», machten mit beim Kernkraft-Ausstieg. Auch die Medien bejubelten den Blindflug. Kommt jetzt Einsicht?

Es ist Zeit für Realismus. Die Rückkehr zur Energie-Vernunft ist das grosse Gemeinschaftsprojekt der Bürgerlichen. Nach Jahren eitler Grabenkämpfe könnten sie endlich wieder zusammenfinden. R. K.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

http://www.weltwoche.ch/; Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.

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