Woher kommt der Strom? Bisher 9% weniger regenerative Stromerzeugung als 2020

Wobei die prozentuale Betrachtung nur dann richtig eingeordnet werden kann, wenn auch die absoluten Zahlen mit einbezogen werden. So war die Gesamtstromproduktion vom 1.1. bis zum 31.10.2021 um etwa 30 TWh höher als im gleichen Zeitraum 2020. Der CO2-Ausstoß, der durch Stromerzeugung verursacht wurde, lag um gut 30 Mio. Tonnen höher als im Jahr 2020. 184,4 TWh regenerative Stromerzeugung 2021 gegenüber 211,8 TWh im Jahr 2021 ist auch absolut gesehen ein erheblicher Zuwachs gegenüber 2020. Die 9% weniger regenerative Stromerzeugung beziehen sich allerdings auf den Bedarf, der 2021 mit 477,5 TWh gut 30 TWh größer war als im Jahr 2020. (Quelle aller erwähnten Werte)

Die 43. Analysewoche (Abbildung) bot durchgängig kräftige Windstromerzeugung. PV-Strom fiel nur wenig an. Wie immer Richtung Winter. Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) passten ihre Stromerzeugung der regenerativen ordentlich an. Es kam zu keinen Preisabstürzen oder gar negativen Strompreisen. Nur am Wochenende, als der Bedarf wie üblich nachließ, war zu viel Strom im Markt. Die Preise (Abbildung 2) sackten ab, hielten aber ein Niveau, mit dem alle Beteiligten leben konnten. Der mittlere Strompreis pro MWh lag in der 43. Woche bei 129,61 €.

Unter dem Strich nahm Deutschland gut 75 Mio. € für exportierten Strom ein. Schweden, Tschechien, Polen und vor allem Dänemark (Abbildung 3) hingegen exportierten nahezu durchgängig Strom nach Deutschland. Das kostete Deutschland, besser den Stromkunden gutes Geld. Ja, Sie sehen richtig, mit „kostete“ wird ein neues Analyse-Tool, mit dem die Im- und Exporte der einzelnen Länder einzeln oder kumuliert grafisch betrachtet werden können, aufgerufen. Sowohl die Kosten als auch die Energiemengen. Eine Strom-Über-, Unterproduktion Deutschlands, der Ex-, der Importbedarf ist ebenfalls graphisch darstellbar. Probieren Sie es aus. Die exakten Werte der einzelnen Länder pro Tag können Sie in den Tagesanalysen aufrufen. Dort wird zum Schluss ein entsprechender Link gesetzt. Die Ex- und Importwerte unserer Nachbarn für die komplette Woche analysieren Sie hier.

Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdopplung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdopplung. Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm der Grünen befasst, welches durchgesetzt werden soll, wenn die Partei Regierungsmitglied wird. Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Abbildung 10 bietet wichtige Informationen in Sachen „Senkung der EEG-Umlage“ und die Dreistigkeit, wie der Bürger in Sachen Strompreis hinters Licht geführt wird. Peter Hager stellt den Sachverhalt in angemessener Kürze dar.

Tagesanalysen

Montag, 25.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,55 Prozent, davon Windstrom 24,74 Prozent, PV-Strom 8,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,46 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenhöchstpreis. Die Konventionellen verdienten gut mit. Der Handelstag. Schauen Sie hier, wieviel Ertrag Schweden (auch Kernkraft), Tschechin (Kohle und Kernkraft), Polen (Kohlestrom) und Dänemark (Wind) heute mit ihrem Stromexport nach Deutschland erwirtschafteten.

Dienstag, 26.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,66 Prozentdavon Windstrom 34,10 Prozent, PV-Strom 5,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,32 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

hier, wieviel Ertrag Schweden (auch Kernkraft), Tschechin (Kohle und Kernkraft), Polen (Kohlestrom) und Dänemark (Wind) heute mit ihrem Stromexport nach Deutschland erwirtschafteten.

Mittwoch, 27.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,8 Prozentdavon Windstrom 56,05 Prozent, PV-Strom 5,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,39 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Ruhige Windstromerzeugung, wenig PV-Strom. Die Konventionellen führten gut nach. Das Preisniveau ließ etwas nach. Der Handelstag. Schauen Sie hier, wieviel Ertrag Schweden (auch Kernkraft), Tschechin (Kohle und Kernkraft), Polen (Kohlestrom) und Dänemark (Wind) heute mit ihrem Stromexport nach Deutschland erwirtschafteten.

Donnerstag, 28.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,23 Prozentdavon Windstrom 26,21 Prozent, PV-Strom 8,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute noch mal zwei Strom-Versorgungslücken. Die Konventionellen wollen diese nicht schließen. Sie nehmen die Spitzenpreise gerne mit.  Der Handelstag. Schauen Sie hier, wieviel Ertrag Schweden (auch Kernkraft), Tschechien (Kohle und Kernkraft), Polen (Kohlestrom) und Dänemark (Wind) heute mit ihrem Stromexport nach Deutschland erwirtschafteten.

Freitag, 29.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,97 Prozent, davon Windstrom 34,47 Prozent, PV-Strom 7,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,42 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung ist recht kräftig. Eine Delle über Tag wird vom PV-Strom ausgeglichen. Die Konventionellen führen gut nach, erzeugen auf Kante. Der Kante des Strombedarfs. Das Preisniveau sinkt. Der mittlere Preis liegt nur noch bei gut 112 €/MWh. Dennoch wird weiter nach Deutschland Strom importiert: Schauen Sie hier, wieviel Ertrag Schweden (auch Kernkraft), Tschechien (Kohle und Kernkraft), Polen (Kohlestrom) und Dänemark (Wind) heute mit ihrem Stromexport nach Deutschland erwirtschafteten.

Samstag, 30.10.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 54,98 Prozent, davon Windstrom 38,75 Prozent, PV-Strom 5,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,31 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Stromexporte nach Deutschland immer noch: Schauen Sie hier, wieviel Ertrag diverse Länder immer noch erwirtschaften.

Sonntag, 31.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,62 Prozent, davon Windstrom 41,26 Prozent, PV-Strom 9,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,04 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch weniger Strombedarf. Ab Mittag, zum Abend, zur Nacht steigt die Windstromerzeugung stark an. Die Konventionellen fahren ihre Erzeugung nochmals herunter. Fast bis zum Netzstabilitätslimit 2o GW. Das Preisniveau fällt nochmals. Nur noch 61,13€/MWh werden im Tagesdurchschnitt fällig. Der Handelstag. Schauen Sie hier, wieviel Ertrag diverse Länder immer noch erwirtschaften.

 Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.