Net Zero Watch
London, 18. Oktober – Net Zero Watch warf der Regierung heute vor, die eigene Erdgasförderung aus der Nordsee und den riesigen britischen Schiefergasbecken bereits jahrelang unverantwortlich zu vernachlässigen und sich stattdessen auf unzuverlässige erneuerbare Energien zu konzentrieren.
Die Energiekrise und der Mangel an Gas im Vereinigten Königreich ist mittlerweile so schwerwiegend, dass offen diskutiert wird, Erdgas an industrielle Verbraucher zu rationieren, um die Versorgung für die Stromerzeugung und für die Hauswärmeversorgung zu sichern.
Als erstaunlicher Beweis für die Schwäche des Westens und Großbritanniens, gibt es inzwischen sogar eine offene Diskussion über die aufkommende Notwendigkeit, mit Russland „einen Deal zu machen“. [Anmelde-Notwendigkeit … telegraph.uk]
In BBCs Andrew Marr-Show gestern (17. Oktober) bot der russische Botschafter an, dem Vereinigten Königreich mit Notlieferungen von Gas, „die schwierigen Bedingungen“ im Land zu lindern.
[Der Aufmacher des DailyMail.uk beginnt mit:
- Russlands Botschafter Andrei Kelin bestritt, dass Russland Gaslieferungen zurückhält
- Er sagte auch, dass in Russland noch keine Entscheidung getroffen wurde, ob Putin an der Cop26-Klimakonferenz in Glasgow teilnehmen wird
- Herr Kelin enthüllte auch, dass Russland „keine Eile“ hat, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen
]
Der Botschafter stellte fest, dass Gazprom derzeit 3% des britischen Gasmarktes beliefert, dass sie jedoch offen für die „Gelegenheit“ wäre, diesen Anteil in der aktuellen Krise zu erhöhen.
Die britische Erdgasförderung ist seit dem Jahr 2000 um über 60 % zurückgegangen, wie die folgende offizielle Regierungsgrafik zeigt.
Abbildung : Gasförderung im Vereinigten Königreich 1999-2020. Quelle: BEIS Digest of UK Energy Statistics (DUKES 2021).
Trotz dieses Rückgangs und der Tatsache, dass Erdgas als Backup-Energie für Wind- und Solarenergie unverzichtbar ist, hat sich die britische Regierung geweigert, verbleibende Felder in der Nordsee zu erschließen. Kürzlich wurde für das Gasfeld Jackdaw, die Genehmigung verweigert und was noch schlimmer ist, die Erschließung von Schiefergasreserven wurde verboten.
Dr. Benny Peiser, Direktor von Net Zero Watch, sagte:
„Unpraktische und utopische Klimapolitiken haben zu einem wachsenden Risiko für die britische Gasversorgung und die nationale Sicherheit geführt und Großbritannien der Gnade Putins Russland ausgeliefert. Das war absolut vorhersehbar und es ist fast zu spät, das Problem kurzfristig zu beheben.
Unabhängig vom UN-Klimagipfel im November (COP26) muss die Regierung jetzt der nationalen Sicherheit Priorität einräumen, die Nordsee-Gasexploration sofort wieder aufnehmen und das effektive Verbot der Förderung von Schiefergas aufgeben.“
Übersetzt durch Andreas Demmig
Die britischen Medien haben doch einen Schuss in der Socke…
1) Die Briten sind genauso bekloppt wie wir. Klar, als Angelsachsen sind sie vom gleichen Stamme. Und die Urbevölkerung ist auch nicht anders – hoffnungslos.
2) So, wie Net Zero Watch und Dr. Peiser formulieren, erweckt es die Illusion, die britische Regierung könnte auf Realisten hören. Bei soviel geistiger Verwandtschaft wäre das ein Wunder.
Grossbritannien sollte sich bei Prinz Charles, dem Guardian und der sonstigen Presse sowie bei den eigenen Politikern mit ihrer wahnhaften Klimaobsession beschweren. Russland trifft wohl kaum eine Schuld an der verfahrenen Lage, und nach den Worten des Verfassers wurde ja sogar Hilfe angeboten. Dass es die nicht umsonst gibt, kann angesichts der permanenten Animosität der britischen Politik gegenüber Russland wohl kaum verwundern. Russland wird vom Westen seit Jahren als Beelzebub dargestellt und mit Boykottmassnahmen überzogen. Als Reaktion darauf hat das Land sich Richtung ferner Osten orientiert und Pipelines dorthin gebaut. Russland will seine Waren verkaufen und die Asiaten zahlen gut. Warum sollte man, wenn man gleichzeitig ständig übel beschimpft wird, dem Krakeeler irgendetwas zum Vorzugspreis überlassen?
Der Lockdown betrifft den Großraum Moskau, dort ist die Gasförderung eher unerheblich.
Der Grund für den höheren Saisonanstieg in Russland ist dass grundsätzliche Misstrauen Russlands in ihrer Führung (Putin einigermaßen ausgenommen) nach 70 Jahre Kommunismus und anschließende Oligarchie. Daher wurden und werden gar keine Regeln eingehalten und praktisch nicht geimpft.
Dass Corona z.Z. etwas tödlicher als Grippe ist und bald sich auf Grippe-Niveau annähert, bleibt davon unabhängig.
Wenn die Belegschaft bei den Gaseinspeisungsstätten und Weiterleitungsstätten durch Corona ausfällt, gibts halt kein Gas aus Russland mehr. In den Urlaubsregionen in Russland machen die auch alle was sie wollen. Das ist dann dort wie hier schon in den Fleischereibetrieben. Und das Personal in den Kliniken in Russland arbeitet auch schon am Anschlag.
Für den Fall, dass das Erdgas für Nordstream 2 aus dem Schtokman-Erdgasfeld in der Barentssee stammt (Herr Georgiev, als Russland-Kenner klären Sie uns bitte auf, ob dies der Fall ist) und nicht aus Erdgasfeldern im Land, ist die Förderung mit den gleichen Umweltrisiken verbunden wie in der Nordsee (es gibt auch dort noch Erdgasemissionen vom Grund der Nordsee aus ehemaligen und nicht gut abgedichteten Förderungen, die bis heute nicht verschlossen werden konnten. Bei Förderung an Land treten diese Probleme nicht auf. Mit Kohle treten diese Probleme auch nicht auf !! Der Einfluss von Corona auf die Erdgaslieferungen aus Russland ist genauso unbedeutend wie der Einfluss von Segelschiffen im 18. und 19. Jahrhundert auf die Windsysteme und somit auf das globale Klima. Man sollte allerdings unterscheiden : Während Erdgasförderung aus Erdgasquellen problematisch sein kann, ist diese Gefahr bei modernen Erdgas-Pipelines wie Nordstream II nicht vorhanden.
Aufgrund meines zu 50% slawischen Blutes und meines Lebenslaufes kenne ich die russische Mentalität und verstehe daher die Politik Putins besser, zumal ich russische Quellen auch zur Beurteilung benutze. Aber Russlandkenner wäre vielleicht zu dick aufgetragen, eher etwas umfangreichere Allgemeinwissen…
Zu Ihrer Frage: Nord Stream 2 verbindet Deutschland eigentlich mit dem Vorkommen in der Barentssee, der Grossteil der Gasmengen werden wohl dort für Europa gefördert (habe nachgeschaut). Aber es gibt eine weitere Verbindung Richtig Sibirien, wo es auch Gas gibt, d.h. es steht nicht 100% fest.
Von mir aus können wir uns in 6 oder 12 Monaten noch mal sprechen um festzustellen, dass kein m3 Gas weniger als geplant aus Russland kommt, da fällt nichts aus. Katastrophenszenarien aufgrund Krankheiten entstehen nur in bestimmten Köpfen.
Ach Krüger…
Die einen habe CO2-Wahnvorstellungen, die anderen Corona-Wahnvorstellungen und manche haben beides