Soziale Medien versuchen, die Sonne zu blockieren
Ronan Connolly, Willie Soon, Michael Connolly, Sallie Baliunas, Johan Berglund, C. John Butler, Rodolfo Gustavo Cionco, Ana G. Elias, Valery M. Fedorov, Hermann Harde, Gregory W. Henry, Douglas V. Hoyt, Ole Humlum, David R. Legates, Sebastian Lüning, Nicola Scafetta, Jan-Erik Solheim, László Szarka, Harry van Loon, Víctor M. Velasco Herrera, Richard C. Willson, Hong Yan (艳洪), and Weijia Zhang.
Was haben all diese Namen gemeinsam? Erstens sind sie alle Forscher mit akademischen Abschlüssen in Physik, Geologie oder anderen akademischen Disziplinen, die in der Klimaforschung tätig sind. Zweitens waren sie kürzlich Mitverfasser einer in der Fachzeitschrift Research in Astronomy and Astrophysics (RAA) veröffentlichten Arbeit, in der sie fordern, dass der Einfluss der Sonne auf das Klima stärker erforscht werden sollte. Drittens tun Facebook und andere soziale Medien ihr Bestes, um diesen Bericht zu unterdrücken und zu verhindern, dass er von ihren Mitgliedern geteilt und diskutiert wird, nachdem ihre angeblich unabhängigen „Faktenchecker“ den Artikel als „falsch“ und „irreführend“ bezeichnet hatten.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Was haben die Autoren dieses Papiers getan, um den Zorn der so genannten Faktenprüfer auf sich zu ziehen? Sie haben einfach versucht herauszufinden, inwieweit die Sonne den derzeitigen Klimawandel antreibt oder beeinflusst. Eine solche Untersuchung ist für das Verständnis der Ursachen des Klimawandels und für die Formulierung erfolgreicher Gegenmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. Sie sollte nicht umstritten sein.
Vor den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war es wissenschaftlich allgemein anerkannt, dass die Sonnenaktivität – periodische, abwechselnde Zyklen von Hyperaktivität und Ruhe – eine große Rolle bei regionalen und globalen Klimaveränderungen spielt. Kleine Eiszeiten und Klimaoptima wurden mit der Sonnenaktivität in Verbindung gebracht.
Seitdem die Regierungen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen den Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) gebildet und ihn mit der Untersuchung der menschlichen Ursachen des Klimawandels beauftragt haben, wird der Einfluss der Sonne auf die Klimaveränderungen jedoch heruntergespielt. Politische und wissenschaftliche Mandatsträger erklärten, dass die vom Menschen verursachten Treibhausgase die einzigen wichtigen Faktoren für den Klimawandel seien. Mit ihrem Marschbefehl in der Hand haben diejenigen, die an den Berichten des IPCC mitgewirkt haben, Dokumente erstellt, die diese Position unterstützen.
Dennoch ging die unabhängige Forschung weiter. Wie in dem RAA-Papier dokumentiert, haben Dutzende von internationalen Forschern oder Forscherteams Dutzende von Papieren veröffentlicht, in denen sie ausführlich begründen, warum sie glauben, dass die Sonnenaktivität weiterhin eine wichtige Rolle beim Klimawandel spielt. Connolly et al. schreiben:
Es gab viele veröffentlichte Übersichtsbeiträge und Artikel (seit Gründung des IPCC), welche zu dem Ergebnis gekommen sind, dass … ein großer Teil der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts und davor mit den Änderungen der Sonnenaktivität erklärt werden kann. Zum Beispiel: Soon et al. (1996); Hoyt & Schatten (1997); Svensmark & Friis-Christensen (1997); Soon et al. (2000b,a); Bond et al. (2001); Willson & Mordvinov (2003); Maasch et al. (2005); Soon (2005); Scafetta & West (2006a,b); Scafetta & West (2008a,b); Svensmark (2007); Courtillot et al. (2007, 2008); Singer & Avery (2008); Shaviv (2008); Scafetta (2009, 2011); Le Mouël et al. (2008, 2010); Kossobokov et al. (2010); Le Mouël et al. (2011); Humlum et al. (2011); Ziskin & Shaviv (2012); Solheim et al. (2012); Courtillot et al. (2013); Solheim (2013); Scafetta & Willson (2014); Harde (2014); Lüning & Vahrenholt (2015, 2016); Soon et al. (2015); Svensmark et al. (2016, 2017); Harde (2017); Scafetta et al. (2019); Le Mouël et al. (2019a, 2020a); Mörner et al. (2020); Lüdecke et al. (2020)).
In der Zwischenzeit waren andere Berichte und Artikel in diesem Zeitraum entweder unentschieden oder argumentierten mit signifikanten, aber subtilen Auswirkungen der Sonnenvariabilität auf den Klimawandel. Zum Beispiel: Labitzke & van Loon (1988); van Loon & Labitzke (2000); Labitzke (2005); Beer et al. (2000); Reid (2000); Carslaw et al. (2002); Ruzmaikin & Feynman (2002); Ruzmaikin et al. (2004, 2006); Feynman & Ruzmaikin (2011); Ruzmaikin & Feynman (2015); Salby & Callaghan (2000, 2004, 2006); Kirkby (2007); de Jager et al. (2010); Tinsley&Heelis (1993); Tinsley (2012); Lam & Tinsley (2016); Zhou et al. (2016); Zhang et al. (2020b); Dobrica et al. (2009); Dobrica et al. (2010); Demetrescu & Dobrica (2014); Dobrica et al. (2018); Blanter et al. (2012); van Loon & Shea (1999); van Loon & Meehl (2011); van Loon et al. (2012); Roy & Haigh (2012); Roy (2014, 2018); Roy & Kripalani (2019); Lopes et al. (2017); Pan et al. (2020).
Warum wurden diese abweichenden wissenschaftlichen Meinungen in der Literatur nicht in den verschiedenen IPCC-Erklärungen berücksichtigt?
Das ist eine gute Frage.
Wissen wächst nur, wenn wir Fragen stellen. Der wissenschaftliche Betrieb beruht auf dem Stellen von Fragen und dem freien und offenen Austausch von Ideen, Theorien und faktengestützten Meinungen im Streben nach Verständnis, Wissen und Wahrheit. Das Hinterfragen und Testen von Hypothesen, Theorien, Prämissen und Schlussfolgerungen ist für den wissenschaftlichen Betrieb von entscheidender Bedeutung. Wissenschaftlicher Fortschritt und erfolgreiche Demokratien haben eines gemeinsam: Sie führen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu positiven Ergebnissen, wenn sie auf transparente Weise betrieben werden. Tyrannei und auf politische Ziele ausgerichtete „Wissenschaft“, die sich nach den Wünschen vermeintlicher Experten und Eliten richtet, gedeihen im Dunkeln, wenn Debatten, freies Sprechen und Hinterfragen unterdrückt oder verboten werden.
Im Rahmen ihrer Forschung für das RAA-Papier haben die 23 Wissenschaftler aus 14 verschiedenen Ländern eine umfassende Analyse der 16 veröffentlichten Datensätze zur Sonneneinstrahlung vorgenommen.
Die Forscher fanden heraus, dass das IPCC eine sehr kleine Anzahl von Datensätzen zur Sonneneinstrahlung mit einheitlich „geringer Sonnenvariabilität“ verwendet, um seine Schlussfolgerung zu untermauern, dass die Sonnenaktivität eine vernachlässigbare Rolle beim Klimawandel spielt. Bei Verwendung einer breiteren, umfassenderen Reihe von Datensätzen kommen die Forscher dagegen zu dem Schluss, dass „die meisten, wenn nicht alle, langfristigen Temperaturänderungen auf natürliche Faktoren zurückzuführen sind“.
Die Solardaten der ACRIM-Sonnen-Überwachungs-Satelliten der NASA stimmen gut mit den Temperaturdaten aus den zuverlässigsten Datensätzen überein. Diese deuten darauf hin, dass fast die gesamte jüngste Erwärmung durch die Sonnenaktivität erklärt werden kann und der Beitrag der menschlichen Treibhausgas-Emissionen sehr gering ist. Das IPCC ignoriert die ACRIM-Daten der NASA und andere Datensätze zugunsten derjenigen, die der Hypothese einer menschlichen Verantwortung für den Klimawandel Glauben schenken.
Der Hauptautor des RAA-Papiers, Ronan Connolly, Ph.D., vom Center for Environmental Research and Earth Sciences (CERES), kommentierte die Behandlung der Sonneneinstrahlung als Faktor des Klimawandels durch das IPCC so:
Das IPCC hat den Auftrag, einen Konsens über die Ursachen des Klimawandels zu finden. Ich verstehe die politische Nützlichkeit einer Konsensmeinung, weil sie es den Politikern leichter macht. Die Wissenschaft funktioniert jedoch nicht nach einem Konsens. Tatsächlich gedeiht die Wissenschaft am besten, wenn es Wissenschaftlern erlaubt ist, unterschiedlicher Meinung zu sein und die verschiedenen Gründe für die Uneinigkeit zu untersuchen. Ich befürchte, dass der IPCC, indem er tatsächlich nur die Datensätze und Studien berücksichtigt hat, die die von ihm gewählte Darstellung stützen, den wissenschaftlichen Fortschritt im Hinblick auf ein echtes Verständnis der Ursachen des aktuellen und künftigen Klimawandels ernsthaft behindert hat.
In dem RAA-Papier wird nicht behauptet, dass der Mensch beim gegenwärtigen Zyklus des Klimawandels keine Rolle gespielt hat. Es weist lediglich darauf hin, dass es eine alternative Theorie gibt, die durch Daten gestützt wird und die von denjenigen in Betracht gezogen werden sollte, die öffentliche Maßnahmen zur Kontrolle des Klimas formulieren.
Wenn diese und andere Forschungsergebnisse richtig sind und die Sonne immer noch eine wesentliche, aber unzureichend berücksichtigte Rolle beim Klimawandel spielt, könnten strenge politische Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen aus Energienutzung, Landwirtschaft, Bauwesen, Verkehr und anderen Lebensentscheidungen und wirtschaftlichen Aktivitäten völlig unnötig, übermäßig präskriptiv oder sogar kontraproduktiv sein. Sie könnten aber auch unzureichend sein, um eine weitere Erwärmung zu verhindern. Das sollten Politiker, die Öffentlichkeit und Wissenschaftler wissen.
Soweit ich feststellen kann, hat keiner der so genannten Faktenprüfer irgendeine von Experten begutachtete Forschungsarbeit zum Klimawandel veröffentlicht. Aber selbst wenn sie in gewisser Weise „Experten“ zu diesem Thema wären, bringen Facebook und andere soziale Medien und Mainstream-Medien das öffentliche Wohl oder Wissen nicht voran, indem sie den Zugang zu diesem Papier auf ihren Plattformen beschränken oder die Diskussion darüber unterdrücken.
Im Bereich der Klimaforschung, wie in den meisten Lebensbereichen, ist dem Fortschritt am besten durch eine freie und offene Debatte gedient, auch wenn einige Leute über das Gesagte empört oder beleidigt sind. Der Philosoph und Sozialreformer John Stuart Mill hat es gut ausgedrückt:
[Die Menschen sollten] absolute Meinungs- und Gefühlsfreiheit zu allen Themen haben, ob praktisch oder spekulativ, wissenschaftlich, moralisch oder theologisch. …
Wenn alle Menschen bis auf einen einer Meinung wären und nur eine Person die gegenteilige Meinung hätte, wäre die Menschheit ebenso wenig berechtigt, diese eine Person zum Schweigen zu bringen, wie sie, wenn sie die Macht dazu hätte, berechtigt wäre, die ganze Menschheit zum Schweigen zu bringen. …
Das besondere Übel, wenn man eine Meinung zum Schweigen bringt, besteht darin, dass man das Menschengeschlecht beraubt; die Nachwelt ebenso wie die jetzige Generation; diejenigen, die von der Meinung abweichen, noch mehr als diejenigen, die sie vertreten. Ist die Meinung richtig, so beraubt man sie der Möglichkeit, den Irrtum gegen die Wahrheit einzutauschen; ist sie falsch, so verliert sie, was fast ein ebenso großer Vorteil ist, die klarere Wahrnehmung und den lebendigeren Eindruck der Wahrheit, der durch den Zusammenstoß mit dem Irrtum entsteht.
Die [wissenschaftlichen] Überzeugungen, für die wir am meisten einstehen, haben keinen Schutz, auf den wir uns stützen können, sondern eine ständige Einladung an die ganze Welt, sie als unbegründet zu beweisen. … Das ist das Maß an Gewissheit, das ein fehlbares Wesen erreichen kann, und das ist der einzige Weg, sie zu erlangen.
Die RAA-Studie verdient eine breite Anhörung und öffentliche Diskussion, nicht die Unterdrückung durch selbsternannte Zensoren, die arrogant glauben, sie hätten ein Monopol auf die Wahrheit über die Ursachen und Folgen des Klimawandels. Die Menschen daran zu hindern, zu erforschen, ob die Sonnenaktivität einen möglichen Einfluss auf den Klimawandel hat, ist aus wissenschaftlicher und politischer Sicht gefährlich [und nach Ansicht des Übersetzers ein Verbrechen gegen die Menschheit!]
Quellen: Research in Astronomy and Astrophysics; Jennifer Marohasy; Watts Up With That; Climate Change: the Facts
Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/social-media-attempt-to-block-the-sun
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE