von Rüdiger Stobbe
In der 35. Woche begann der meteorologische Herbst. Anlaß genug, mal zu schauen, wie sich die Energiewende im bisherigen Jahr 2021 entwickelt hat. Das Ergebnis gleicht einem „Finger in die Wunde“ legen. Plus Bohren!
Trotz Zubaus von Windkraft- und Photovoltaikanlagen sind die Zahlen erschütternd. Die Stromerzeugung mittels Windkraftanlagen an Land lag 2021 mit 57,97 TWh bisher auf dem Niveau des Jahres 2018 (56,82 TWh). 2019 wurden 65,38 TWh, 2020 71,73 TWh Windstrom onshore erzeugt.
Offshore war der Einbruch ähnlich. Wurden 2019 noch 15,32 TWh, 2020 sogar 17,43 TWh Strom auf See erzeugt, lag die Produktion 2021 bis zum 5.9.2021 bei 14,72 TWh.
Photovoltaikanlagen produzierten 2019 37,03 TWh, 2020 waren es 42,44 TWh. 2021 waren es bisher 37,86 TWh. Die Rückgänge belegen, dass die Energie, die die Natur den Regenerativstrom-Ernteanlagen liefert, vor allem eines ist. Sehr unzuverlässig. Nicht nur für die tägliche Stromerzeugung. Auch auf einen längeren Zeitraum kann die weithin vorherrschende Meinung, dass je mehr Wind- und PV-Anlagen zugebaut werden, desto mehr Strom damit erzeugt werden wird. Im bisherigen Jahr 2021 (Stichtag 5.9.2021) wurden jedenfalls gut 10% weniger Strom mittels regenerativer Energieträger insgesamt erzeugt als 2020 bis zum 4.9.2020 (Schaltjahr). Da wird die Energiewende wohl ohne den Wirt, ohne das Wetter gemacht. Auch ein noch so massiver Ausbau von Windkraft- und PV-Anlagen ist keine Garantie für die gewünschte Stromerzeugung.
Die 35. Woche (Abbildung) belegt das im Detail eindrucksvoll. Eine schöne Spätsommerwoche mit leicht säuselndem Wind und viel Sonne gab den Menschen das, was sie sich neben Gesundheit und Reichtum am meisten wünschen: schönes Wetter. Schönes Wetter bedeutet aber immer wenig Windstromerzeugung. Da können gerne noch mal 3, 4 oder 5x so viel installierte Leistung Windkraft zugebaut werden. Es reicht halt nicht. Dafür erzeugt man in windstarken Zeiten viel zu viel Strom, der, weil er nicht gespeichert werden kann, billig abgegeben oder gar – mit Bonus – verschenkt werden muss. Das ist und war bereits recht häufig der Fall. Ein verstärkter Ausbau Photovoltaik wird das Problem noch verschärfen. Mit PV konzentriert sich die Stromübererzeugung auf die Mittagsspitze. Das Problem der Netzstabilisierung ohne konventionelle Stromerzeugung ist praktisch nicht mal ansatzweise gelöst. Beim jetzigen Strombedarf müssen immer um die 20 GW konventionell erzeugt werden, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Eine digitale Systemdienstleistung „Netzstabilisierung“ ist nicht in Sicht. Darüber hinaus befürchte ich, dass eine Software, die hunderttausende Windkraftstromerzeuger und Millionen PV-Anlagen systemdienlich und netzstabilisierend steuert, kaum in Deutschland oder sonst wo entwickelt werden kann. Man schafft es nicht mal, die Deutsche Bahn mit fixem Fahrplan per Software verspätungsfrei zu händeln.
Das Preisniveau der 35. Woche war hoch. Deutschland zahlte für den notwendigen Stromimport immer Höchstpreise (Abbildung 1). Die Konventionellen (Abbildung 2) optimierten mit ihrer Produktion die Preise und verdienten ordentlich mit. Genau wie unsere europäischen Nachbarn, die zum Teil (Schweiz, Polen, Tschechien) wieder mal die Sektkorken knallen lassen konnten (Abbildung 3).
Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, dem „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.
Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren.
Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit der oben angesprochenen Digitalisierung des Stromnetzes zwecks Netzstabilisierung befasst.
Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.
Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:
- Produktion als Anteil der installierten Leistung
- Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
sind Bestandteil des Tools „Stromerzeugung und Bedarf„. Schauen Sie mal rein. Es ist sehr erhellend.
Tagesanalysen
Montag, 30.8.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,27 Prozent, davon Windstrom 22,10 Prozent, Solarstrom 9,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,55 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Zwei Strom-Versorgungslücken, die hochpreisig ausgeglichen wurden. Wenig Überproduktion, die für unsere Nachbarn günstig abgegeben wurden. So beginnt die 35. Woche. Die Konventionellen fahren eine stetige Produktion. Wo Geld zu verdienen ist, werfen sie verstärkt die Pumpspeicherstromerzeugung an. Der Handelstag. Praktisch alleiniger Gewinner: Die Schweiz. Wer sonst?
Dienstag, 31.8.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,03 Prozent, davon Windstrom 18,62 Prozent, Solarstrom 12,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Dienstag ähnelt dem Montag. Wieder zwei Stromlücke. Wieder hochpreisige Schließung derselben. Das Preisniveau ist allerdings höher. Nur der Exportpreis sinkt. Die konventionelle Stromerzeugung bleibt entspannt. Der Handelstag. Heute sieht man auf den ersten Blick und besonders schön, wie die Schweiz und einige andere unserer Nachbarn gute Geschäfte machten.
Mittwoch, 1.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,00 Prozent, davon Windstrom 9,13 Prozent, Solarstrom 17,36 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,51 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Über Tag kommt die Windstromerzeugung fast zu Erliegen. Die PV-Stromerzeugung ist für den Spätsommer auch nicht prickelnd. Die Stromlücken werden größer und bleiben teuer. Lediglich am frühen Morgen ist der Importstrom „günstig“. Natürlich immer nur im Verhältnis. Die konventionelle Stromerzeugung und der Handelstag.
Donnerstag, 2.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,88 Prozent, davon Windstrom 6,29 Prozent, Solarstrom 19,87 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,72 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Donnerstag bringt etwas mehr PV-Strom. Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Die Importpreise bleiben hoch. Die Exportpreise niedrig. Die Konventionellen, der Handelstag. Polen verkauft fast den ganzen Tag seinen Kohlestrom nach Deutschland. Das Land verdient damit gut 2,5 Mio €. Gratulation.
Freitag, 3.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,59 Prozent, davon Windstrom 10,05 Prozent, Solarstrom 21,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,40 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute weht der Wind etwas stärker, die Sonne scheint kräftig. Der „Sonnenbuckel“ drückt den Exportpreis über Mittag unter 90€/MWh Strom. Die Importpreise sind wie bereits die ganze Woche hoch. Außer am frühen Morgen. Die Konventionellen, der Handelstag. Deutschland bezahlt nochmal 2,5 Mio € für polnischen Kohlestrom.
Samstag, 4.9.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 41,17 Prozent, davon Windstrom 6,22 Prozent, Solarstrom 20,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,22 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wochenende. Kaum Wind, Sonne ist in Ordnung. Der Bedarf ist niedrig. deshalb nur eine „kleine“ Stromlücken. Das Preisniveau sinkt. Zum Abend rutscht Deutschland nur einmal – um 19:00 Uhr – in den negativen Bereich. Die konventionellen Stromerzeuger, der Handelstag. Schauen Sie mal, was Polen macht! Knapp zwei Mio € verdienen die polnischen Stromerzeuger durch geschickte Preisdifferenzgeschäfte.
Sonntag, 5.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,44 Prozent, davon Windstrom 10,69 Prozent, Solarstrom 22,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,18 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Sonntag. Der niedrigste Bedarf der Woche. Nur um 19:00 muß Strom hinzugekauft werden. Da allerdings fast zum Höchstpreis. Die konventionellen Stromerzeuger legen Richtung Abend stark zu. Der Handelstag. Wie sah die Woche im Ergebnis aus? Deutschland: Deutschland verkauft seinen Strom im Durchschnitt für knapp 105 €/MWh. Schweiz: Das Land verdient über 3 Mio € durch geschickte Preisdifferenzgeschäfte. Polen: Das Land verdient gut 13 Mio € mit dem Verkauf von Kohlestrom. Tschechien (Kohle & Kernkraft): Gut 15 Mio € fließen in die Kasse Tschechins.
Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de
Zitat: „In der Realität hat sich allerdings gezeigt, dass die bereitgestellte Regelleistung in den letzten Jahren jedoch leicht abgenommen hat. Obwohl sich in Deutschland die installierte Leistung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen von 27 auf 78 GW verdreifacht hat und beide Technologien zusammen nun 15 % des deutschen Stromes produzieren, sank die benötigte Regelleistung im Zeitraum 2008 bis 2014 um 15 %, die Kosten für Regelleistung fielen sogar um ca. 50 %. Als ursächliche Faktoren hierfür werden u. a. verbesserte Einspeiseprognosen und Nachfrageprognosen, weniger Ausfälle von Erzeugern und organisatorische Verbesserungen erwogen. Auch wenn es sich bei diesem Trend um keine kausale Beziehung handelt, deuteten diese Ergebnisse darauf hin, dass es keine direkte Beziehung zwischen Einspeisung von Erneuerbaren Energien und erhöhtem Regelleistungsbedarf gibt und dass auch bei hohen Anteilen an variablen Einspeisern andere Faktoren den Regelleistungsbedarf dominieren“
Da die 3 Grundfunktionen, also die Balance von Verbrauch zu Eingabe bei 50 Hertz mit technisch exakt steuerbaren Generatoren und
Antriebsmaschinen gewährleistet sein muss, sind Windräder nach logischen Kriterien ungeeignet.
Ohne die wettbewerbswidrigen Kartell-Privilegien des EEG sind sie auch finanziell nicht profitabel. Nur durch politisch organisierte Profite für Windinvestoren, ist eine künstliche „Schein-Legalität“ entstanden, die jeder guten Absicht widerspricht. Ohne 20 Jahre Vorrang zu hohen Festpreisen des EEG sparte die Bevölkerung jährlich 30 Mrd. € an zusätzlichen Kosten und bliebe der Umwelt flächendeckender Schaden erspart.
Stattdessen sammeln Sie selektiv irgend welche verwirrenden Meldungen, um „in Ihrer emotionalen Befindlichkeit“ Bestätigung Ihrer Vorurteile für absurde Stromerzeugungen zu demonstrieren.
Auch Ihre Annahme mit den sogenannten „Erneuerbaren“ unabhängiger zu werden, entbehrt allen Tatsachen, wie in dem Bericht von Herrn Stobbe, zu sehen ist, wo es um die verfügbare Stromversorgung geht.
Jeder Kapitän verlässt sich auf zuverlässige und regulierbare Technik, statt auf politische Blondinen die angeschikkert in Visionen schwärmen. Merkels Energiewende ist ein derartiger Blödsinn den jeder halbwegs Gescheite sofort durchschaut.
Mfg
Es tut mir ja leid, wenn Sie das verwirrend finden. Es ist halt einfach offensichtlich falsch, wenn Sie behaupten, Erneuerbare seien schädlich für das Netz – wo denn bitte?
Ich mag mit meiner Ansicht etwas altmodisch sein, aber ich liebe eben mein Heimatland. Ja, ich mag kein Muselmann-Öl, diese Ieologie können Sie mir vorwerfen. Aber nicht, dass ich nicht versuche, mir ein rationales Bild über diesen Sachstand anzuzlegen. Und je mehr ich dazu recherchiere, desto mehr habe ich das Gefühl Sie möchten dringend etwas schlecht reden, was offensichtlich gar nicht so schlecht ist – denn was ich hier in ihren Zahken sehe ist: ES FUNKFTIONIERT DOCH!! Vielleicht geht die Sonne ja morgen nicht auf – aber ganz ehrlich: Glauben Sie das?
Außerdem ist der darin verwendete SAIDI nur bedingt brauchbar:
„In die Berechnung des SAIDI-Wertes fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, Einwirkungen Dritter, Zuständigkeit des Netzbetreibers und aus anderen Netzen rückwirkende Störungen zurückzuführen sind. Vom Netzbetreiber geplante Unterbrechungen, Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, wie etwa Naturkatastrophen, sowie Unterbrechungen, die nicht länger als drei Minuten dauern, werden nicht berücksichtigt.“
Es werden aber in den letzten Jahren immer mehr stromstarke Verbraucher (Aluhütten etc.) kurzzeitig vom Netzbetreiber geplant abgeschaltet (entsprechend sondervertraglicher Regelungen); das fließt aber NICHT in den o.g. SAIDI-Wert ein, weil geplant.
Sicherlich ist die Situation heute noch auskömmlich, aber mit jedem konventionellen Kraftwerk, das vom Netz geht, wird die Situation kritischer. D lebt zunehmend von der Netzstabilität, die aus dem Ausland kommt. Die Aussage „bis hierher ging´s ja gut“ ist irreführend.
Es fließen außerdem nur Unterbrechungen länger als 3 Minuten ein. Alle darunter fallen unter der Tisch. Die haben aber dramatisch zugenommen, und stören die eng verzahnten Taktstraßen vieler Produktionsbetriebe immer stärker, wie der BDI jüngst monierte.
Sie werden außerdem auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet. Und die hat auf jetzt ca. 83 Mio zugenommen.
Gibt es für die Kurzausfälle unter 3 Minuten auch verfügbare Zahlen?
Nein. Nur die Beschwerden der betroffenen Firmen beim BDI. Und es werden immer mehr.
Rufen Sie bei denen doch einfach mal an.
die Lieferunterbrechungen haben sich verringert über die Jahre auf unter 15 Minuten und die „erneuerbaren“ sind extrem angestiegen auf um die 50% im Stromsektor.
Die Versorgung mit Wechselstrom wurde über die Jahre immer sicherer durch den Einsatz der „erneuerbaren“.
lesen Sie doch bitte hier weiter:
https://eike-klima-energie.eu/2021/09/01/die-faz-und-die-technik-oh-gott/
mit freundlichen Grüßen
unabhängig, ja, solange die Sonne scheint, der Wind weht und das Netz stabil bleibt.
Und wir werden auch nicht unheimlich doll „viel unabhängiger“ sondern im Gegenteil immer abhängiger von der Gunst der Nachbarn, wenn die Ungunst des Wetters zuschlägt.
Analyse schlägt Emotion aber Emotion ist lustbetont und darum befriedigender.
Wozu? Wenn die Sonne scheint gibt es PV-Strom im Netz. Strom schlechter Qualität, den niemand, wenn er die freie Wahl hätte, kaufen würde. Die Vorrangeinspeisung erzwingt es.
Was Sie sehen, ist eine scheinbare Unabhängigkeit.
Vorab, Strom muss immer dann produziert werden, wenn er gebraucht wird.
Strom kann man nicht wirklich speichern, zumindest nicht bezahlbar.
Strom speichern mit einer gängigen Autobatterie kostet etwa 30 Cent pro Kilowattstunde.
Die Stromerzeugungskosten bei üblichen Kraftwerken wie Kernenergie, Gas oder Kohle liegen bei etwa 5 Cent pro kWh.
Diese Kraftwerke regelt man, damit sie genau die Menge Strom erzeugen, die gerade benötigt wird.
Ich nehme an, Sie haben ein Fahrrad oder sind zumindest mal Fahrrad gefahren.
Die klassische Beleuchtung besteht aus Glühlampen und einem Dynamo.
Treten Sie nicht, das Rad steht still, ist sofort die Beleuchtung dunkel.
Das Kraftwerk lässt sich prima mit dem Fahrrad vergleichen, hat auch einen Dynamo, nur halt größer.
Nehmen wir ein Tandemfahrrad, mehrere Personen treten.
Das ist ein guter Vergleich mit unserem Stromnetz.
Die Fahrer treten ähnlich, einer mal was mehr einer weniger.
Ersetzen wir einen Fahrer durch ein Solarmodul und Elektromotor.
Dieser „Fahrer“ fällt grundsätzlich nachts bei Dunkelheit aus.
Den nächsten Fahrer ersetzen wir durch Windkraft, ein Segel.
Seine Arbeitskraft ist höchst unzuverlässig, durchaus über Tage nicht vorhanden.
Heißen alle Fahrer Wind oder Sonne, ist beim Tandem mit erheblichen Ausfällen zu rechnen.
Zurück zur Unabhängigkeit
Wir haben traditionell alles echte Fahrer, die günstig täglich Nahrung bekommen.
Fällt mal ein einzelner aus, Krankheit, ist das gut kalkulierbar.
Für den Fahrer mit Namen Braunkohle ist die Nahrung über Jahrzehnte gesichert.
Der Fahrer mit Namen Kernenergie benötigt lediglich einmal im Jahr eine Mahlzeit.
Auch seine jährliche Mahlzeit ist gesichert, sogar mit heimischen Vorräten.
Die Fahrer Wind und Sonne werden sogar noch mit doppeltem Lohn bezahlt.
Wollen Sie sich auf solche launigen unzuverlässigen Fahrer verlassen?
Ich nicht!
Sind wir keinesfalls. Wir werden immer abhängiger von Wind, Sonne und Stromlieferungen aus dem Ausland.
Eine „kluge“ Idee: Dann gibt es Windgassen, in denen der Restwind ungestört an den Windmühlen vorbei säuseln kann. Doch grüne Ideen, egal von wem, werden vorrangig durchgesetzt – und möglichst noch mehr davon. Also alle grüne Politiker, ran an die Front und kräftig pusten! Im Windmachen sind Grüne unerreichte Spitze! Weshalb so viele von unseren „intelligenten“ Politikern begeistert mitmachen!