Hochwasser als Ankündigung und Charakteristikum der Kleinen Eiszeit?

von AR Göhring und Holger Thuß

Die aktuellen heftigen Schneestürme in Nord und Süd und das häufiger auftretende Hochwasser könnten ein Zeichen des Klimawandels sein – des natürlichen, und der bringt Kälte.

Das Mittelalter ging im 14. Jahrhundert zu Ende, und mit ihm die Warmzeitära mit Bevölkerungsexplosion, Höhenburgenbau und ausgetrocknetem Rhein. Als zentrales Ereignis wird die Pest von 1348 angesehen, die in einigen Städten und Gegenden bis zu drei Viertel der Bevölkerung auslöschte.

Nun kam die Pest meistens mt Fernhändlern aus Asien, die in Venedig anlegten. Die Stadt hatte zur Bewältigung der Seuche bereits um 1200 angefangen, moderne Maßnahmen wie Isolation (von isola = die Insel) und Quarantäne (quaranta = 40) zu etablieren. Dennoch konnten die Pestbazillen 1348 ganz Europa in die Knie zwingen. War die Bevölkerung durch Wetterverschlechterung geschwächt? Oder kann durch vermehrte Abkühlung der Keim länger überleben? Bei Viren zumindest ist das bekannt (daher tritt die Grippe meist im Winter auf).

Im Laufe der Flut-Berichterstattung der vergangenen Wochen wurde das Magdalenenhochwasser häufiger erwähnt. Und das war – 1342, sechs Jahre vor der Pest. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, können wir in einem Artikel nicht evaluieren, aber die zeitliche Nähe läßt den Verdacht aufkommen.

Die „Kleine Eiszeit“ nach 1400, eigentlich „nur“ eine Abkühlungsphase, ist immerhin von einigen Hochwasser-Ereignissen gekennzeichnet. Ein Grund dafür könnte sein, daß warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann und es sich daher seltener in Oberflächengewässern befindet. Typisches Beispiel ist die „Thüringer Sintflut“ von 1613, die mehrere Flüsse meterhoch ansteigen ließ und in Jena, Weimar, Erfurt, Stadtilm, Gotha und Apolda etliche Häuser zerstörte – und über 2.200 Menschen tötete, bei zehnfach geringerer Bevölkerung gegenüber heute.

Es gab seit 1997 mehrere Hochwasser-Ereignisse, die zeitweilig die Medien beherrschten und Wahlen entschieden. 1997 – die Oderflut, 2002 – das Hochwasser in Bayern und Österreich, 2013 – die Flut im Osten, 2021 – die Flut im Rhein-Einzugsgebiet. Es sieht nach Häufung aus, und das könnte ein Anzeichen für eine Abkühlung zumindest auf der Nordhalbkugel sein. Zusammen mit den gewaltigen Schneefällen von Dezember bis Februar, und den derzeitigen Kälterekorden in Brasilien (Kaffee-Ernte fällt aus), kann sogar eine globale Abkühlung vermutet werden.

Ob die Vermutung stimmt, kann erst in 10, 20 Jahren geklärt werden; Klima-Statistik ist von langen Datenreihen abhängig. Eines ist aber jetzt schon sicher: Waldbrände in Südamerika und Australien, und Hitzerekorde in Südeuropa und den Nordwest-USA sind kein Beweis für die Heißzeittheorie der Klima-Alarmisten, die exzellente Geschäfte machen.




Die Profiteure der Panikmache (2): atmosfair

von AR Göhring

Nach der rot-grünen Energiewende der Nuller Jahre, und dem Merkelschen Umbau ab 2011 hat sich in Deutschland eine Schattenwirtschaft aus grünen Nicht-Regierungsorganisationen und Firmen etabliert, die kaum ein Bürger kennt.

Diese Profiteure der Panikmache und Umverteilung haben wir anhand der bereits 45 Jahre alten Deutschen Umwelthilfe DUH analysiert. Eine neuere gemeinnützige GmbH ist atmosfair, die erst 2005 gegründet wurde und als Schirmherren Mojib Latif und Klaus Töpfer gewinnen konnte.

atmosfair zeigt deutlich die enge Verzahnung von grünem Steuer-Staat und grünen NGOs: Die GmbH mit Geschäftssitz in Berlin-Kreuzberg wurde durch ein gemeinsames Projekt des Bundesumweltministeriums, des Reiseveranstalterverbandes forum anders reisen und der 1990 gegründeten NGO Germanwatch ins Leben gerufen.

Die Achse des Guten hat gerade einen schönen Text und einen Indubio-Podcast dazu publiziert.

Geschäftsmodell der GmbH ist die Klimakompensation von Flugreisen, Busfahrten und Hotelübernachtungen. Es wird versprochen, daß für einen bestimmten zu zahlenden Betrag Maßnahmen finanziert werden, die CO2 einsparen oder sogar aus der Atmosphäre ziehen. Die Deutsche Bahn zum Beispiel behauptet, daß ihre ICE klimaneutral führen, was aber nur durch Kauf von Klimazertifikaten norwegischer Wasserkraftwerke (juristisch) erreicht wird. Die Bahn könnte genauso gut sagen, daß die Regionalbahnen klimaneutral rollten, die ICE aber nicht.

Wo bekommt atmosfair sein Geld her?

Das Unternehmen finanziert sich hauptsächlich aus Kompensationsbeiträgen und Spenden.

sagt Wikipedia. Da Dienstflüge im öffentlichen Dienst mittlerweile klima-kompensiert werden müssen, fließt das Steuergeld zuverlässig in die Kassen solcher Organisationen.

Wie kompensieren atmosfair und andere die CO2-Freisetzung von Flugzeugen und Bussen? Zum Beispiel durch Förderung des Solarthermie-Kraftwerks „India One“, von atmosfair nach eigenen Angaben mit 36.000 Euro, und vom deutschen Bundesumweltministerium über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit mit sechs Millionen Euro gefördert worden.

Im Greta-Jahr 2019 erhielt atmosfair bereits rund 20 Millionen Euro – eine Verdoppelung gegenüber 2018. Das klingt nicht viel, aber man darf die Wirksamkeit solcher NGOs nicht unterschätzen – das PIK in Potsdam hat auch „nur“ rund 40 Millionen per annum. Entscheidend ist auch, wie viele Leute dort arbeiten. Wie viele atmosfair hat, ist via Netz nicht so leicht festzustellen. Die Heimseite läßt vermuten, daß es gar nicht so viele sind (Vergleich Germanwatch und DUH: unter 100 Mitarbeiter).

Auch interessant ist die Erfahrung eines Produzenten von Öko-Holzkohle aus Uganda, die es den dortigen Familien erlaubt nicht nur ihre Mahlzeiten schneller zu kochen, sondern auch noch dabei weniger CO2 zu emitieren. Ein klarer Fall für Atmosfair sollte man meinen:

Unsere Briketts brennen bis zu drei Stunden und haben einen erheblich besseren Brennwert als Holzkohle und Feuerholz. Sie sind gut für die Gesundheit, weil rauchfrei und „gut für das Klima“, denn sie verhindern Abholzung. Was lag also näher, als bei bei der gemeinnützigen (!) atmosfair gGmbH einmal nachzufragen, ob wir, die Uganda Green Fire Ltd., in ihr Projektportfolio passen?

Also rief ich am Tag Ihrer Sendung (26. August) dort an. Das Gespräch war kurz und unfreundlich. Als ich einem Herrn, dessen Name mir entfallen ist, sagte, dass wir Holzkohlenbriketts in Uganda herstellen, hörte ich: „Wissen Se, ick hab det nich so mit Grillen.“ Mit so bestürzendem Sachverstand hatte ich nicht gerechnet. Auch meine Erklärungen und der Verweis auf vorliegende international anerkannte Zertifizierungen halfen nicht weiter. „Wissen Se, Sie brauchen erstmal ‚ne Zertifizierung mit ‚ner Zehnjahresprognose vom TüV Süd. Für sone Projektentwicklung müssen Se erstmal 500.000 Euro in die Hand nehmen. Wenn Se det jemacht ham, dann könn Se sich wieda melden.“ Der Kürze halber erspare ich Ihnen die fachlichen Fehler meines Gesprächspartners mit dem herben Berliner Charme.

Obwohl ich behandelt wurde, als wollte ich ein Jahresabonnement für Jehovas Wachtturm verkaufen, war die Unterhaltung lehrreich. Entgegen der Außendarstellung liegt der atmosfair gGmbH offenbar nichts an konkreten Klimaschutzprojekten (vergleiche Wikipedia). Dieses Unternehmen verkauft staatlich gefördert und steuerbegünstigt Ablass. Den Zutritt haben aber nur Begüterte aus der ersten Welt. Dort, wo es wirklich etwas zu tun gibt, etwa in Afrika, sehen die Herrschaften nicht hin. „Klimagerechtigkeit“ ist nur ein Schlagwort für Internet und Fernsehdiskussionen.

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Öko-Arbeitsplätze: Außer Spesen nichts gewesen

Eine forcierte Klimapolitik schaffe wirtschaftliche Chancen und sorge für neue Arbeitsplätze. So werden dem Volk regelmässig Subventionen in grüne Technologien schmackhaft gemacht. Doch eine Studie kommt zu einem ernüchternden Schluss, was die Exportchancen von Ökotechnologien angeht.

von Alex Reichmuth

Sie steckt der europäischen Wirtschaft noch immer in den Knochen: die Pleite bei der Produktion von Solarpaneln. Nach der Jahrtausendwende zogen europäische Länder, vor allem Deutschland, mit milliardenschweren Subventionen die Solarmodul-Industrie hoch. Man war Weltmarktführer, exportierte in die ganze Welt und glaubte, dass das so bleiben würde.

Doch dann kam China. Die Chinesen kopierten die Technologie, entwickelten sie weiter und produzierten dank tiefer Lohnkosten und massiven Zuwendungen des Staates viel billiger. Innert weniger Jahre gingen fast alle europäischen Solarproduzenten konkurs oder wurden von chinesischen Konkurrenten übernommen. Die vielen Arbeitsplätze, die vor allem in Deutschland entstanden waren, verschwanden innert Kürze wieder.

Wirtschaftliche Versprechen beim CO2-Gesetz

Doch weiterhin schwärmen Politiker und Lobbyisten in den höchsten Tönen von den angeblichen wirtschaftlichen Chancen, die eine forcierte Klimapolitik und finanzielle Zuwendungen für Ökotechnologien bieten. So wurde dem Schweizer Volk vor der Abstimmung über das CO2-Gesetz weis gemacht, bei einem Ja profitierten nicht nur Mensch und Umwelt, sondern auch die Wirtschaft. Das CO2-Gesetz sah unter anderem Subventionen für zukunftsträchtige Technologien vor. «Viele Länder investieren jetzt massiv in klimafreundliche Technologien. Unsere wichtigen Handelspartner sind auf demselben Weg», sagte Umweltministerin Simonetta Sommaruga vor der Abstimmung. «Das ist eine riesige Chance, die auch wir packen müssen.» Die Schweiz könne bei der Entwicklung neuer Technologien zuvorderst mit dabei sein. «Dies sichert Arbeitsplätze», so die Bundesrätin.

«Die Nummer eins in der Welt»

Auch in Deutschland versuchen Politiker regelmässig, der Bevölkerung Subventionen in Ökotechnologien schmackhaft zu machen, indem sie neue Arbeitsplätze in Aussicht stellen. So geschah es letztes Jahr, als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die «Nationale Wasserstoffstrategie» lancierte, die die Steuerzahler neun Milliarden Euro kostet. Dieses Programm stelle die Weichen, «dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer eins in der Welt wird», versprach Altmaier. Es gelte, «jetzt die Potenziale für Wertschöpfung, Beschäftigung und den Klimaschutz zu erschliessen und zu nutzen».

«Trotz grosser Hoffnungen war die Exportperformance von deutschen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien enttäuschend.»

Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft

Dass solche Versprechen aber oft leer sind, zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Die Autoren haben die Exportentwicklung von Produkten im Bereich erneuerbare Energien in Deutschland unter die Lupe genommen – und kommen zu einem ernüchternden Schluss: «Trotz grosser Hoffnungen war die Exportperformance von deutschen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien enttäuschend. Dagegen baut China beständig seine Exportanteile aus.»

Technologien leicht kopierbar

Der Hauptgrund für diese Entwicklung liege darin, dass die Technologien, die Deutschland entwickelt habe, leicht kopierbar gewesen seien. So bestünden positive Perspektiven nur für× technologisch anspruchsvolle Produkte, bei denen das Hochlohnland Deutschland seine Stärken bei Innovation und Fachkräften ausspielen könne.

«Der Herstellungsprozess für diese Güter darf auch längerfristig nicht leicht standardisierbar oder kopierbar sein, sonst droht eine Abwanderung wie bei der Handyherstellung», mahnen die Studienautoren. Und weiter: «Diese Voraussetzungen scheinen bei den fokussierten Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien in der Breite nicht ausreichend gegeben zu sein, obwohl hierzulande grosse Hoffnungen gehegt und umfangreiche Subventionen vergeben wurden.»

China holt bei Windkraftanlagen auf

Die Studie beleuchtet die Exportentwicklung einiger wirtschaftlicher Hoffnungen in Sachen Ökotechnologie. Bei den eingangs erwähnten Solarmodulen sank das deutsche Exportvolumen zwischen 2010 und 2019 von 8,5 Milliarden Dollar auf 2,5 Milliarden Dollar. Die chinesischen Exporte betragen hingegen 23,6 Milliarden Dollar und sind damit fast zehnmal umfangreicher.

«Weil Windkraftanlagen immer grösser werden, fallen die Transportkosten so hoch aus, dass diese Güter eher im Ausland vor Ort produziert als exportiert werden.»

Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft

Auch bei Windkraftanlagen droht gemäss der Studie eine ähnliche Entwicklung. Zwar ist Deutschland hier hinter Dänemark noch der zweitgrösste Exporteur weltweit. Doch das Exportvolumen ging seit 2012 von 3,2 Milliarden Dollar auf 2,1 Milliarden Dollar (2019) zurück, während China seine Exporte im gleichen Zeitraum von 470 Millionen Dollar auf 950 Millionen verdoppelte. Auch hier könnte das Reich der Mitte Deutschland mittelfristig überflügeln. Die Autoren schreiben zudem: «Weil Windkraftanlagen immer grösser werden, fallen die Transportkosten so hoch aus, dass diese Güter eher im Ausland vor Ort produziert als exportiert werden.»

Deutschland im Hintertreffen bei Elektrolysegeräten

Ungünstig für Deutschland ist auch die Entwicklung bei Wechselrichtern, einem elektronischen Bauteil, das bei der Einspeisung von Ökostrom ins Netz entscheidend ist. Hier zeigen sich für Deutschland seit Anfang der 2010er-Jahre zwar keine Ausfuhrrückgänge, aber auch keine grösseren positiven Dynamiken. «Chinas Ausfuhren stiegen aber vor allem in der ersten Hälfte der vorigen Dekade kräftig und betrugen 2019 rund das Dreifach der deutschen», schreiben die Autoren.

Schliesslich beleuchtet die Studie die Situation bei Elektrolysegeräten zur Wasserstoffherstellung. 2011 war Deutschland hier bei den Ausfuhren mit 326 Millionen Dollar noch führend. Doch seither ging der deutsche Export auf rund ein Drittel des damaligen Spitzenwerts zurück. «Dagegen baute China seine Exportposition deutlich aus. Der Weltmarkt für Elektrolysegeräte hat sich seit 2000 zwar verdoppelt, das Exportwachstum fand jedoch ausserhalb Deutschlands und Europas statt», steht in der Studie.

Steuergelder für die ausländische Konkurrenz

«Eine Förderung von klimafreundlicher Wertschöpfung am Standort Deutschland macht nur dann Sinn, wenn die technologischen Bedingungen von Produkt und Herstellungsprozess für eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit und komparative Vorteile sprechen», lautet das Fazit der Studienautoren. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass mit hohen Subventionen neue Kapazitäten aufgebaut werden, die bei einer Förderkürzung wieder in sich zusammenbrechen. «Deutsche Steuergelder fliessen dann am Ende in den Aufbau von Wissen und Produktion im Ausland.»

Die Resultate dürften grösstenteils auf die Schweizer Wirtschaft übertragbar sein.

Die Resultate dürften grösstenteils auf die Schweizer Wirtschaft übertragbar sein. Jedenfalls gilt es kritisch zu bleiben, wenn Politiker, die Subventionen für Ökotechnologien durchsetzen wollen, vollmundig von wirtschaftlichen Chancen schwärmen.×

Der Beitrag erschien zuerst bei Nebelspalter hier




Der IPCC-Bericht zeigt Verzweiflung und nicht Klima-Katastrophe

H. Sterling Burnett

Das IPCC hat am 9. August den mit Spannung erwarteten Sechsten Sachstandsbericht (AR6) veröffentlicht, der viel Unheil verkündet und für Unruhe sorgt. Obwohl die Ergebnisse des Berichts seit Wochen bekannt waren, wäre es untertrieben zu sagen, dass er die Schlagzeilen beherrscht. Sie haben die Luft aus der gesamten Atmosphäre gesaugt.

Wäre der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo nicht aufgrund von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zurückgetreten, wäre der IPCC-Bericht vielleicht die einzige Geschichte gewesen, über die in dieser Woche in fast allen internationalen, nationalen, regionalen und lokalen Medien berichtet worden wäre.

Die Schlagzeilen von The Atlantic („It’s Grim“), BBC („Climate Change: IPCC Report Is ‚Code Red for Humanity“) und dem Guardian („Climate crisis ‚unequivocally‘ caused by human activities, says IPCC report“) geben den Tenor der Berichterstattung wieder, nämlich: „Die Welt geht unter, und ihr seid schuld!“

Die Tatsache, dass dieser Bericht eine so düstere, unkritische Berichterstattung auslöst, würde das Gewissen schockieren, wenn es noch wissenschaftliche oder journalistische Standards gäbe, aber das tun sie nicht. Der Bericht bietet nur sehr wenig, was sich von früheren Berichten unterscheidet. Alle neuen, „schockierenden“ Erkenntnisse, die er bietet, beruhen auf einer unvollständigen Bewertung der unzähligen Faktoren, die den Klimawandel antreiben, und auf zugegebenermaßen fehlerhaften Klimamodellen.

Die Schlagzeilen schreien: AR6 erklärt, dass der Mensch eindeutig einen gefährlichen Klimawandel verursacht hat. Das ist keine Neuigkeit. Der IPCC hat die gleiche Erklärung in seinem AR5-Bericht von 2014 abgegeben, und in früheren Berichten hieß es, es sei praktisch sicher, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht hat. Eindeutiger als eindeutig kann man nicht werden. Daher ist die zentrale, für Schlagzeilen sorgende Schlussfolgerung des AR6, dass der Mensch einen gefährlichen Klimawandel verursacht, keine Neuigkeit, sondern wiederholt lediglich, was frühere IPCC-Berichte fälschlicherweise behaupteten.

In den früheren AR-Berichten wurde zugegeben, dass natürliche Faktoren – Sonne, Wolken, Meeresströmungen usw. – zumindest eine gewisse, wenn auch schlecht verstandene Rolle beim Klimawandel spielen. Der AR6 verwirft fast alle natürlichen Faktoren, da sie nur die geringsten Auswirkungen auf das Klima haben. Wenn Sie nur die Zusammenfassung des AR6 für politische Entscheidungsträger lesen würden, wüssten Sie nicht, dass Wolken existieren, es sei denn, der Mensch hat sie durch die Erzeugung von Aerosolen verursacht. Doch Wasserdampf ist das bei weitem dominierende Treibhausgas, das mehr als 97 Prozent aller Treibhausgase in der Atmosphäre ausmacht, und Wolken haben enorme langfristige und kurzfristige Auswirkungen auf die Oberflächentemperaturen. Der IPCC hat dies bereits in früheren Berichten über den Weltklimarat eingeräumt und zugegeben, dass die Klimamodelle die Rolle, die Veränderungen der Wolkenbedeckung beim Klimawandel spielen, nur unzureichend berücksichtigen.

Der AR6 ignoriert praktisch jeden Einfluss der Sonne auf den Klimawandel. In dem Bericht wird in einer Grafik auf Seite SPM-8 (Summary for Policy Makers) kaum erwähnt, dass die Sonneneinstrahlung überhaupt eine Rolle beim Klimawandel spielt. Keine Erwähnung der Sonnenzyklen, von denen wir aus der Geschichte wissen, dass sie mit Klimaveränderungen korrelieren. Auch wird in dem Bericht nicht einmal erwähnt, dass die Zu- und Abnahme der kosmischen Strahlung aufgrund von Sonnenschwankungen die Wolkenbedeckung und damit die Temperaturen beeinflussen. Mit Ausnahme der Vulkane werden alle anderen Faktoren, wie z. B. die großräumigen dekadischen Ozean-Zirkulationsmuster, in eine Kategorie namens „Interne Variabilität“ gepackt, der der AR6 fast keine Auswirkungen auf den Klimawandel zuschreibt.

Das ist wahrlich ein grauenhafter Unsinn. Selbst der AR6 räumt ein, dass die Temperaturen, der Anstieg des Meeresspiegels, Dürren, die Anzahl und Intensität tropischer Stürme, Waldbrände usw. zu anderen Zeiten in den letzten 200, 2.000, 6.000, 12.000 oder 125.000 Jahren – suchen Sie sich den Zeitraum für die behaupteten Auswirkungen aus – genauso hoch und schwerwiegend waren wie heute. Wenn natürliche Faktoren in der Vergangenheit ohne menschliches Zutun gleichwertige oder sogar noch schnellere und schwerwiegendere Klimaauswirkungen verursacht haben, gibt es keinen logischen Grund für die Annahme, dass die Natur beim derzeitigen Klimawandel keine Rolle spielt. Die IPCC-Autoren verstehen die natürlichen Faktoren nicht gut, welche vergangene Klimaveränderungen verursacht haben, und können sie auch nicht modellieren, so dass sie den natürlichen Faktoren einfach keine Rolle beim gegenwärtigen Klimawandel zuweisen. Sobald der IPCC willkürlich alle anderen Faktoren ausschließt, die er nicht modellieren kann und daher beschlossen hat, sie auch nicht zu untersuchen, wird natürlich der Mensch für den Klimawandel verantwortlich gemacht.

Apropos Modellierung: Grundlage der Behauptungen des AR6 über den vom Menschen verursachten Klimawandel ist die neueste Generation von Klimamodellen. Auf Seite eins der technischen Zusammenfassung des AR6 heißt es,

In diesem Bericht werden die Ergebnisse von Klimamodellen bewertet, die an dem Coupled Model Intercomparison Project Phase 6 (CMIP6) des Weltklimaforschungsprogramms teilnehmen. Diese Modelle enthalten neue und bessere Darstellungen physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse sowie eine höhere Auflösung im Vergleich zu Klimamodellen, die in früheren IPCC-Bewertungsberichten berücksichtigt wurden. Dies hat die Simulation des aktuellen mittleren Zustands der meisten großräumigen Indikatoren für den Klimawandel und vieler anderer Aspekte des Klimasystems verbessert.

Die Tatsache, dass die Klimaprojektionen des AR6 auf CMIP6-Modellen beruhen, ist ein Mangel, kein Vorzug. Wie ich erst letzte Woche in CCW 407 berichtet habe, waren die Wissenschaftler und Modellierer, die die CMIP6-Modelle entwickelt haben, gezwungen zuzugeben, dass sie die vergangene und prognostizierte Erwärmung grob überschätzen und noch schlechter abschneiden als frühere Modellgenerationen.

„Die Klimamodelle, die Klimawissenschaftlern helfen, die Zukunft zu prognostizieren, sind ein wenig zu alarmistisch geworden“, berichtete Science letzte Woche. „Viele der weltweit führenden Modelle prognostizieren jetzt Erwärmungsraten, die die meisten Wissenschaftler, einschließlich der Modellmacher selbst, für unplausibel schnell halten.“

„Im Vorfeld des U.N.-Berichts haben sich die Wissenschaftler darum bemüht, zu verstehen, was falsch gelaufen ist und wie man die Modelle … in nützliche Richtlinien für politische Entscheidungsträger verwandeln kann“, schreibt Science. „Im Laufe des letzten Jahres ist klar geworden, dass wir dies nicht vermeiden können“, sagt Gavin Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA.

Wenn die Modelle korrigiert werden müssen, bevor sie „nützliche Hinweise für politische Entscheidungsträger“ liefern können, warum hat der IPCC sie dann verwendet?

Die grundlegendste Vorhersage der Klimamodelle sind Temperaturänderungen, die angeblich alle anderen angeblich katastrophalen Klimaveränderungen antreiben. Doch seit Jahrzehnten haben sich die Klimamodelle als unfähig erwiesen, die Temperaturen richtig vorherzusagen. Frühere Generationen von Modellen haben die Erwärmung zu hoch angesetzt, und die neueste Generation macht sogar noch heißere Prophezeiungen, doch der IPCC behauptet, diese Modelle seien besser? Nicht im normalen Sinne des Wortes „besser“.

Noch schlimmer für jeden, der hofft, aus dem IPCC Erkenntnisse über den Klimawandel ableiten zu können ist, dass jede neue Generation von Klimamodellen mindestens genauso schlecht abschneidet wie die vorherige Generation von Modellen, wie aus Tabelle 1.2 in Kapitel 1 des AR6, S. 47, deutlich hervorgeht. Die frühesten, weniger komplexen Klimamodelle (vor dem IPCC), die nicht durch ungeprüfte Annahmen über verschiedene behauptete Rückkopplungsmechanismen behindert wurden, von denen Wissenschaftler und Modellierer annahmen, dass sie die Erwärmung verstärken, schätzten, dass eine Verdopplung des atmosphärischen Kohlendioxids zu einer Erwärmung zwischen 2,0 und 3,5℃ führen würde. Gemessene Temperaturen haben gezeigt, dass diese ersten Modelle zu empfindlich auf Veränderungen des Kohlendioxidgehalts reagierten, aber ihre Temperaturprognosen entsprachen eher den tatsächlichen Temperaturveränderungen, die an Land, mit Wetterballons und von Satelliten aus gemessen wurden, als die späteren Modelle.

1990 schätzte der IPCC in seinen ersten Modellsimulationen, dass eine Verdoppelung des Kohlendioxids zu einer Erwärmung zwischen 1,9 und 5,0 °C führen würde. In der fünften Modellgeneration verringerte sich die Spanne, und die CMIP5-Modelle schätzten eine Erwärmung zwischen 2,1 und 4,7 °C. Die geschätzten Temperaturen waren zwar immer noch zu hoch, aber zumindest schien sich die Spanne der geschätzten Temperaturen zu verringern, was auf einen kleinen Fortschritt hindeutet. Was auch immer an Fortschritten durch CMIP5 erzielt wurde – in den CMIP6-Modellen wurde es wieder zunichte gemacht, die nun eine Erwärmung zwischen 1,8 und 5,6℃ prognostizieren. Heiß und heißer.

Aus Nächstenliebe könnte man versucht sein zu sagen: „Es ist nicht die Schuld der Autoren des IPCC. Die Probleme mit den CMIP6-Modellen kamen erst letzte Woche ans Licht, und es war zu spät, um die Veröffentlichung des AR6 zu verhindern“, eines Dokuments, das wegen der Pandemie bereits um ein Jahr verschoben worden war. Diese wohlwollende Interpretation ist jedoch nicht gerechtfertigt. Klimarealisten wie ich warnen schon seit mehr als zwei Jahren davor, dass die CMIP6-Modelle schlechter abschneiden als die CMIP5-Versionen.

Science, eine Zeitschrift, die nicht von Klimaskeptikern besetzt ist, warnte im April 2019 vor einem Problem mit den CMIP6-Modellen: Sie zeigten „einen rätselhaften, aber unbestreitbaren Trend. Sie laufen heißer als in der Vergangenheit“.

Im Juli 2020 warnte Yale Climate Connections vor fehlerhaften Temperaturprognosen, die von CMIP6-Modellen geliefert werden: „Im letzten Jahr sind einige der aktuellsten Computermodelle der weltweit führenden Klima-Modellierungsgruppen ‚heiß gelaufen‘ – sie prophezeien, dass die globale Erwärmung noch extremer sein könnte als bisher angenommen. Die Daten einiger Modellläufe haben die Wissenschaftler verwirrt, weil sie jahrzehntelange, konsistente Prognosen in Frage stellen.“

Im Laufe der Zeit hätten sich die Kenntnisse der Wissenschaftler über die Empfindlichkeit des Gleichgewichtsklimas gegenüber einer Verdoppelung des Kohlendioxids in der Atmosphäre verbessern müssen, was zu besseren Modellinputs und -outputs geführt hätte. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Die Wahrheit ist, dass der IPCC wusste, dass seine früheren Modelle eine zu starke Erwärmung vorhersagten, und als die Ergebnisse eintrafen, die zeigten, dass die CMIP6-Modelle noch weiter von der Realität entfernt waren, hatte der IPCC reichlich Zeit, seinen Kurs zu ändern. Er tat es nicht.

Warum? Weil der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), wie der Name schon sagt, ein Regierungsgremium und kein wissenschaftliches Gremium ist. Niemals hat der Weltklimarat eine ehrliche Bewertung aller Faktoren vorgenommen, sowohweder der natürlichen noch der vom Menschen verursachten, die zu Klimaveränderungen führen könnten, oder eine ehrliche Abwägung der positiven und negativen Folgen, die sich aus einer moderaten Erwärmung ergeben könnten, oder der relativen Vorzüge einer Welt mit oder ohne fossile Brennstoffe. Die Regierungen wollten keine Unsicherheit und schon gar keine Ehrlichkeit.

Sie wollten ein Mandat, um die Weltwirtschaft zu kontrollieren, und der IPCC hat wieder einmal bewiesen, dass er mehr als bereit ist, ihnen dieses Mandat zu erteilen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Quellen: Intergovernmental Panel on Climate Change; American Thinker; Newsbusters

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/ipcc-report-shows-desperation-not-climate-catastrophe

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Wahlk(r)ampf in Deutschland: Klima, Klima, Klima

von AR Göhring

Der Postillon meldete vor einigen Jahren einmal, daß Unbekannte die Wahlplakate sämtlicher Parteien entfernt und durch inhaltslose Parolen in typischer Optik ersetzt hätten. Natürlich nur ein Spaß – das Satire-Nachrichtenmagazin verbreitet entlarvende Falschmeldungen.

eigenes Werk

Daß im Jahre 2021 ohne Inhalte Wahlkampf gemacht wird, kann nicht durch die Bank behauptet werden. Im Gegenteil – gerade die R2G-Parteien werben gerne mit dem Klima, neben Sozialphrasen, die aber nicht ernst gemeint sind. Und das Klimathema ist so schön einfach – nach dem Schelsky-Prinzip behauptet man einach ein Problem, das nicht existiert und deswegen nie gelöst werden kann, und kann so ewig abkassieren – und erscheint zudem noch als Macher und Kümmerer.

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Darauf zielt vor allem die erstaunlich hochwertige Reklame der Grünen ab – ob die für ihre Plakate wohl CO2-Zertifikate in ausreichender Menge gekauft haben? Bei den Sozialdemokraten und den Linken scheint das Thema „Klima“ eher notgedrungen mitverarbeitet zu werden, wie das Plakat mit dem mausgrauen Apparatschik der Linkspartei zeigt. Man muß es halt sagen, um die Großstadt-Klientel ansprechen zu können. Da wundert es auch nicht, daß neue Parteien wie „Volt“ sich wie eine zweite (oder dritte, vierte?) Grüne Partei aufführen – Scheinopposition, wahrscheinlich waren bei den Grünen schon alle Pöstchen vergeben; macht man halt eine neue Partei mit demselben Programm.

Zumindest in Thüringen heben sich die CDU und FDP wohltuend vom Klimagetöse ab, weil stattdessen die üblichen Phrasen wie „Klartext“ (CDU) oder schicke Fotos von Lindner (FDP) zu sehen sind. Immerhin tun die Freidemokraten noch so, als wollten sie das „alte Normal“ wiederbeleben. Und die satanische Schwefelpartei nutzt „Normal“ sogar als Slogan und ignoriert das Klima natürlich.

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eigenes Werk. Gerade mit den Grünen soll das Land funktionieren?

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