„Klima-Arroganz“ und „Benzin ohne CO2-Preis“ – Rudern Luisa Neubauer und Journalisten zurück?

von AR Göhring

Es macht gerade die Runde: Luisa Neubauer, sonst nicht um deftige Wortmeldungen (s.u.) verlegen, legt einen Rückzug bei der CO2-Besteuerung des Autokraftstoffes nahe.

 

Offizieller Grund: Die Leute führen eh nicht weniger; und ansonsten steige das Aggressionspotential der Bürger. Oha, driftet die Aktivistin da Richtung Klimaskepsis ab? Ist ein Mitgliedsantrag bei EIKE zu erwarten?

Leider nicht: Es ist Wahlkampf, und die grünen Prozente sind dank ACAB im freien Fall. Da will man nicht noch mit unsozialen Steuern die unteren 50% im Volke gegen sich aufbringen. Und in der Tat:

„Die Vision sollte doch sein, Klimaschutz mit richtig guter Sozialpolitik zu verbinden“, sagt die 25jährige Geografin, B.sc.

Das geht zwar nicht, weil die „Klimaschutz“politik nach aller Erfahrung, beziehungsweise von vornherein, eine elitäre Steuer-Umverteilungspolitik zu Lasten der unteren Hälfte ist. Problem dabei ist, daß die Mitstreiter der EU-Kommission mit „Fit for 55“ Heizöl und Benzin richtig verteuern wollen. In Frankreich wird das die Gelbwesten erneut auf die Straße treiben. In Deutschland zwar nicht; aber die grünen Prozente…..

Wird daher Luisas Vorstoß auch Bestand nach der Bundestagswahl haben? Wir werden uns daran erinnern.

In eine ähnliche Richtung geht der Spiegel-Artikel von Michael Sauga (hinter Bezahlschranke), der mit den klaren Worten

Deutsche Arroganz: Wir Klima-Fundamentalisten

überschrieben ist. EIKE würde kaum anders formulieren. Der Inhalt ist noch besser: Der Autor kritisiert, daß „wir“ (also die Parteien & Aktivisten) zwar der Welt vorschreiben wollen, wie sie das Klima zu retten hat, lehnten aber selber jede valide technische Lösung wie Kernkraft, CO2-Verpressung und Wasserstoff ab. Der letzte Punkt stimmt zwar nicht, da die Regierung die Wunderwaffe H2 sehr wohl einsetzen will. Wir Klimaskeptiker aber nicht, und das meint er wohl.

Ergebnis der deutschen Arroganz: Das Land isoliert sich zunehmend. Zwar kommt Unterstützung aus der EU, aber die gilt vielen als Anhängsel von Berlin und Paris, was zu einer Abwendung vor allem der Osteuropäer führt.

Wenn es um den Klimaschutz geht, nehmen die etablierten Parteien des Landes inzwischen Positionen ein, die im internationalen Vergleich kaum anders denn als extremistisch gekennzeichnet werden können.

Zwar wagt Sauga nicht, die Notwendigkeit einer Reduktion des Spurengases CO2 anzuzweifeln, aber die dazu angedachten Maßnahmen solle man den Nachbarn nicht aufdrängeln, weil sie

 auf direktem Wege in die ökologische und ökonomische Katastrophe führen würde (n).

Außerdem sagt er, wie zum Beispiel Michael Shellenberger, Bill Gates und Frank Schätzing, daß CO2-Reduktion mit Kernkraft zu erreichen sei. Daher den Nachbarn außer den Reservekraftwerken mit Erdgas alle nicht-„regenierbaren“ Energiequellen verbieten zu wollen, treibe diese nur Richtung Rußland und binde Kräfte, die Energiewende zu schaffen.

Auch dem als klimatische „Wunderwaffe“ gepriesenen Wasserstoffgas erteilt der Autor eine Absage, weil man zur Erzeugung sehr viel mehr „Ökostrom“-Anteil bräuchte als heute verfügbar ist (und jemals sein wird, ergänzen wir). Sauga verweist immerhin auf Jahrzehnte, die es dauern würde, grünes H2 in nennenswerter Menge herzustellen.

Er vergißt auch nicht zu erwähnen, daß harte „Klimaschutz“gesetze in Deutschland nur zur Abwanderung der Industrie führt, was dem Öko in Europa aber ein reines Gewissen beschere. Die Verpressung von Kohlendioxid im Boden, die bis vor 2010 auch im Spiegel häufig diskutiert wurde, favorisiert er, obwohl immer wieder vor Quasi-Explosionen gewarnt wird, die ein Druck-Leck im Bodengrab zur Folge hätte.

Seine Lösung für das von ihm weitgehend korrekt analysierte Problem? Keine, oder nur Phrasen wie diese hier:

Die Alternative liegt auf der Hand. Sie besteht in technologischer Offenheit und marktwirtschaftlicher Regulierung. Sie setzt auf Emissionshandel und CO-Bepreisung, anstatt immer neue, immer schärfere Vorgaben zu formulieren.

Der Emissionshandel ist, wie der geneigte EIKE-Leser weiß, nur ein Umverteilungsmechanismus, der reiche Profiteure noch reicher macht. Siehe Elon Musk mit seinen brandgefährlichen und sicher nicht klimaneutralen Elektroboliden. Und was soll „technologische Offenheit“ sein? Die immer neuen „Wunderwaffen“ der Labortechniker, die in Serie im Alltag nicht funktionieren und zu teuer sind?

Man sieht, den Spiegel-Redakteuren dräut, daß sich mit dem Klimaschwindel und seinen wirtschaftlichen Folgen ein gefährlicher Stabilitätseinbruch ankündigt. Nur das einzig effiziente Mittel dagegen, die klare Benennung der Tatsachen, das wollen und können sie nicht leisten. Zu geschlossen ist die Filterblase der Redaktionen, zu wichtig sind die elitären Narrative noch für die eigene privilegierte Position. Die Geschichte lehrt uns aber: Jede Revolution frißt ihre Kinder. Oder: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

 

 

 




Statt Hitze und Dürre nun Starkregen und Kälte Folge der Erderwärmung? WDR verschläft Flutwarnung

von AR Göhring

Doppeldenk: Eckart von Hirschhausen, Kathrin Göring-Eckardt, Karl Lauterbach und die Massenmedien versuchen, den Zuschauern und Lesern nahezu jedes aktuelle Wetterphänomen als Folge der menschgemachten Erderwärmung zu verkaufen.

Wer den Roman „1984“ von George Orwell kennt, dem ist das „Doppeldenk“ ein Begriff: Die Propaganda der Insoc-Partei legt sich inhaltlich nicht fest und ist so in der Lage, jede Entwicklung der Realität in ihre Ideologie einzupassen. Erfunden hat der großartige Schriftsteller den Trick nicht, er hat ihn beobachtet.

Wer am Donnerstag „Maybrit Illner“ im ZDF geschaut hat, konnte das Phänomen selber beobachten.

Es wird kontrovers debattiert und leidenschaftlich um Lösungen gerungen bei Maybrit Illner und ihren Gästen.

…wirbt die Sendung auf Ihrer Internetseite. Tatsächlich ist die Linie vorgegeben, und „kontrovers“ gestritten wird nur noch, wenn einem nicht genügend radikalen Politiker von Aktivisten vorgeworfen wird, nicht radikal genug zu sein. So geschehen in der Diskussion um die Überflutungen mit den Wetter-Experten Hirschhausen und Lauterbach. Kanzlerkandidat Laschet war in Regenjacke zugeschaltet und versuchte wohl, Gerhard Schröders „Kümmerer“-Auftritt vom Sommer 2002 nachzuahmen, der damals dem Vorgänger einen Wahlsieg bescherte.

War 2002 auch schon eine Klimakastastrophe, oder nur Wetter?

Damals allerdings war der Klimaaktivismus der Massenmedien noch kaum existent, und die Überflutungen in Sachsen und Bayern wurden als das dargestellt, was sie waren: regionale Wetterereignisse, trotz mindestens 45 Todesopfern und 15 Milliarden Euro Schäden. Im Jahre 2021 hingegen wird Wahlkämpfer Laschet als eine Art Klimakiller bezeichnet, da er durch Unterlassung sogar für Tote in Kanada verantwortlich zeichne (Grünpolitiker Krischer). In der Illner-Sendung attackiert TV-Arzt Hirschhausen den CDU-Politiker, der wohl demontiert werden soll, um die abgestürzte Baerbock zu retten.

„Diese Arroganz der Politiker – immer noch so tun, ja, ja, wir machen ja so viel –, das ist einfach Bullshit, das muss man so deutlich sagen.“

Eine typische Projektion – Hirschhausen ist Arzt und somit wie Lauterbach sicherlich nicht in der Lage, dem Landespolitiker etwas über die Realität des Wetters beizubringen. Daß Lauterbach schon wieder einmal als „Experte“ an der Talkshow teilnimmt, darf als taktischer Fehler der Illner-Redaktion gewertet werden, weil sich selbst Virengläubige mittlerweile fragen mögen, warum immer nur dieser Politiker ohne fachärztliche Erfahrung gefragt; jetzt sogar schon zum Klima.

Auch andere Aktivisten ließen es sich nicht nehmen, die Überschwemmungen und deren Opfer zu instrumentalisieren, wie Ferdinand Knauß bei Tichy kritisiert. Göring-Eckardt sagte im Interview:

„Natürlich, das sind schon Auswirkungen der Klimakatastrophe. Und das ist ein weiterer Aufruf, sich klarzumachen: Das ist schon da, das ist schon hier bei uns.“

Klima ist das Wetter in 30 Jahren, und Hochwasser einige Wochen im Rheinland ist nur ein „Einzelfall“, wie er in anderem Zusammenhang, Mordkriminalität, sonst so gerne in den Medien beschworen wird. Carolin Kebekus führte im „Mars-Lied“ mit Luisa Neubauer am Klavier sogar den Tornado in tschechischen Dörfern auf den Klimawandel zurück.

 

 

Die Talsperre läuft über! … aber nicht im WDR

Beim Thema Panikmachen mit Klima/Atom/Waldsterben/Ozonloch etc. sind ARD und ZDF immer ganz vorne mit dabei. Nur wenn es um die tägliche, für die Infrastruktur durchaus wichtige Lokalberichterstattung geht, versagen die Sender mittlerweile häufig. So meldete der WDR im TV und Radio in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bis um zehn zwar den Starkregen, aber danach gab es nur noch dünne Textzeilen auf der Netzseite und bei Twitter. Die bürokratische Redaktion war wohl schon zu Hause. Anders die private Konkurrenz von Radio Wuppertal, die alle 15 min. Warnungen sendeten, da die nahe Bevertalsperre überzulaufen drohte, und die Wassermassen dann Uferanwohnern gefährlich werden können. Beziehungsweise wurden – es gibt schon 19 Tote.

Thomas Lückerath von dwdl.de in Köln kommentiert:

Sich auf den WDR zu verlassen, kann lebensgefährlich sein. Das mussten in der Nacht zu Donnerstag die Menschen in Nordrhein-Westfalen erleben, die für ihren Rundfunkbeitrag wenig von dem bekamen, wofür sich die ARD sonst rühmt: Die regionale Information.

Wundern tut es den geneigten kritischen Leser längst nicht mehr, da die ARD und das ZDF heute mehr eine gigantische GEZ-Inkassobehörde mit angeschlossenen Sendeanstalten sind, die vorzugsweise die Narrative von Interessengruppen verbreiten, aber keine Lust mehr auf Arbeit haben. Das Phänomen ist dabei schon erstaunlich alt: Am 11.9.2001 tröteten in der ARD zur besten Sendezeit die Elefanten in einer Tierdoku-Konserve, während RTL gewaltig Renommee gewann mit seiner fast durchgehenden Berichterstattung zu den brennenden Trümmern in New York-Stadt. Und als 2016 in der Türkei ein Putschversuch gegen Erdogan stattfand, sendeten die GEZ-Sender wieder nicht oder zu spät, weil die Revoluzzer den Fehler machten, abends nach Dienstschluß zu putschen.

Flutkatastrophen sind normal

Sind Überflutungen auch ohne industrielles CO2 in der Luft möglich? Eine rhetorische Frage – an sehr alten Gebäuden in Nähe zu den Ufern von Elbe, Rhein, Mosel, Saale usw. kann man ab und an Marken mit den Wasserständen überlaufender Flüsse sehen. Nichts Neues unter der Sonne also – sogar Wikipedia listet extreme Überschwemmungen auf: das Magdalenenhochwasser von 1342 zum Beispiel. Das andere Doppeldenk-Argument, die „Dürre“, ist ebenfalls historisch nichts Ungewöhnliches (1540).

Was ist der tatsächliche Grund für trockene Böden und/oder Hochwasser? Ein Kommentator in der Facebook-Gruppe „Fakten gegen Klimahysterie“ bringt es auf den Punkt:
Betonierte Landschaften
Schlechte harte Böden durch Monokultur
Begradigte und einbetonierte Bäche und Flüsse
Machen aus jedem Starkregen eine Katastrophe.
Und sorgen für Dürre im Boden, muß man hinzufügen, da Regenwasser nicht langsam im Boden versickern kann, sondern sofort in den nächsten Bach oder Fluß geleitet wird. Nach der Erkenntnistheorie, namentlich dem „Sparsamkeitsprinzip“ oder „Ockhams Rasiermesser“, die beste Erklärung, weil einfach formuliert, und leicht zu beobachten. Die Rahmstorf-Hirschhausen-ARDZDF-Theorie mit ihrem Spurengas CO2 ist deutlich komplizierter, mit vielen Unsicherheiten, Annahmen und Behauptungen behaftet und daher recht unwahrscheinlich.
Zum Ende noch eine interessante Korrelation:

Fundstück FB

Fundstück Facebook




Daten aus Israel zeigen keinerlei Effektivität für COVID-19-Impfung mit Comirnaty (Pfizer/Biontech)

von Michael Klein, ScienceFiles

Wir haben die letzten Tage eine Diskussion unter Statistikern auf Twitter verfolgt, in der es um israelische Daten geht, die ein sehr ernüchterndes Ergebnis zeigen.

Diese Daten:

Die Diskussion gestartet hat @EduEngineer, der die oben dargestellten Daten aufgetan hat.

Zu finden sind die Daten hier.

Zum Verständnis: alle statistischen Analysen arbeiten damit, eine beobachtete Verteilung mit einer Verteilung zu vergleichen, die man erwartet. Kontingenztafelanalysen basieren auf dem Vergleich einer beobachteten Zellenverteilung mit einer erwarteten Zellenverteilung, die über Randverteilungen errechnet wird. Die meisten statistischen Verfahren stellen an irgend einem Punkt einen Vergleich zwischen einer beobachteten und einer theoretischen Verteilung, z.B. der Normalverteilung an. Aus der Abweichung zwischen dem, was beobachtet, und dem, was erwartet wird, lassen sich dann Schlüsse auf vorhandene Zusammenhänge oder eben nicht vorhandene Zusammenhänge ziehen.

Wenn man eine Population impft, dann geht mit der Impfung die Erwartung einher, dass die geimpfte Population vor einer Ansteckung mit z.B. dem Virus, gegen das sie geimpft wurde, geschützt ist. Vergleicht man also z.B. die Verteilung Infizierter über Altersgruppen einer Bevölkerung, dann muss man im Falle eines Impfschutzes erwarten, dass im Vergleich von Geimpften mit Ungeimpften die Anteile derjenigen, die infiziert sind, bei Geimpften deutlich geringer sind, als bei Ungeimpften. Die Tabelle oben stellt diesen Vergleich an. Sie vergleicht den Anteil der infizierten Geimpften mit dem Anteil der geimpften Israelis und nimmt denselben Vergleich implizit für Ungeimpfte vor. Hätte die Impfung eine Wirkung, dann müsste der Anteil der Geipmften, die sich dennoch infiziert haben, deutlich geringer ausfallen als der Anteil der Geimpften in der jeweiligen Altersgruppe der israelischen Bevölkerung. Wie die Tabelle oben zeigt, ist das nicht der Fall. Die Tabelle zeigt das Ergebnis eines vollkommen ineffektiven Impfstoffes, der im direkten Vergleich mit Ungeimpften KEINERLEI ZUSÄTZLICHEN Schutz vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 bietet.

Dieses Ergebnis hat zu einer lebhaften Diskussion geführt und dazu, dass Yair Lewis, ein im Umgang mit Daten versierter Mediziner, die Infektionshäufigkeit für Geimpfte und Ungeimpfte berechnet hat. Die beiden letzten Spalten der folgenden Tabelle zeigen die Ergebnisse. Wie man sieht, ist die Infektionsrate nach Impfung nur für 70 bis 89jährige geringer als bei Ungeimpften. Indes sind die Unterschiede so gering, dass man darüber streiten kann, ob es dieser minimale Schutzvorteil es rechtfertigt, die erheblichen Nebenwirkungen, die mit Impfungen verbunden sind, in Kauf zu nehmen.

Die Ergebnisse zeigen, dass mit einer Impfung so gut wie keinerlei effektiver Schutz vor einer Infektion verbunden ist, der über den Schutz, der vom natürlichen und vom adaptiven Immunsystem ausgeht, hinausreicht. Auf Basis dieser Ergebnisse muss man zu dem Ergebnis kommen, dass Impfungen eine Geldverschwendung erster Güte sind, die keinen Schutz, aber die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen bieten.

Die Datenbasis der beiden Tabellen, die Daten stellt die israelische Regierung zur Verfügung, ist nicht sonderlich groß. Das Ergebnis muss vor diesem Hintergrund zurückhaltend interpretiert werden. Dessen ungeachtet ist das Ergebnis mit Sicherheit nicht das, was man von Impfstoffen erwartet, die angeblich eine mehr als 90%ige Effektivität haben.

In Israel wurde vornehmlich Comirnaty von Pfizer/Biontech verimpft.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceFiles hier




Die geplante Kubanisierung der EU

Das neue EU-Programmpapier „Fit for 55“ will der EU bis 2050 gänzlich das CO2 austreiben, koste es, was es wolle. Hüten wir also unsere ausgedienten Autos mit Verbrennermotor – vielleicht sind sie wie auf Kuba bald auch bei uns der einzige Schlüssel zur individuellen Mobilität.

von Roger Letsch

Die Aufzählung der Maßnahmen, Grenzwerte und Konsequenzen des EU-Programmpapiers mit dem klingenden Namen „Fit for 55“ liest sich wie eine Wunschliste aus einem imaginären Fachblatt „Folterknecht today“. Hinter der pfiffigen Alliteration verbirgt … nein, das ist das falsche Wort … grinst den EU-Insassen ein ganzer Strauß von Maßnahmen an, mit denen die EU die Welt fast im Alleingang retten will. Notfalls auch gegen den Willen der Bürger, denn die wurden nicht gefragt, ob sie den aufgelisteten Grausamkeiten freudig zustimmen. Gefragt werden sie aber noch. Nur eben nicht von Brüssel, sondern in den einzelnen Mitgliedsländern. Es ist zum Glück äußerst fraglich, ob die Pläne Timmermans und von der Leyens, der EU bis 2030 ganz und bis 2050 gänzlich das CO2 auszutreiben, etwa in Süd- oder Osteuropa auf vergleichbare Euphorie wie in der Politikblase Brüssels treffen wird.

In der deutschen Presse, die das neue zu besteigende ökologische Matterhorn ansonsten detailreich beschrieb, kamen die Widerstände denn auch nicht vor. Weder der Spiegel noch die Tagesschau oder die Süddeutsche wussten zu berichten, was dem französischen „Le Figaro“ zumindest einen kurzen Satz wert war:

„Das Abkommen wurde von Polen stundenlang blockiert, um Garantien für die Finanzhilfen zu erhalten, die es im Austausch für die Ökologisierung seiner Wirtschaft erhalten würde.“ Wie bei den meisten regulativen Großtaten der EU wird man sich auch hier Gefolgschaft teuer erkaufen müssen. Wer die Zeche am Ende zahlen wird? Na, da kommen Sie sicher selbst drauf, liebe Leser.

3,5 Millionen neue Ladestellen in 8 Jahren

Das Lustige an den EU-Plänen ist, dass sie tatsächlich Zahlen enthalten, an denen man den waltenden Wahnsinn messen kann. Allein für den Umbau des Verkehrssektors in Richtung E‑Mobilität und Wasserstoff (alle 60 Kilometer Ladesäulen und alle 150 Kilometer eine Wasserstofftankstelle, EU-weit entlang der Hauptverkehrswege) will man in acht Jahren, also bis 2030, ambitionierte 3.500.000 neue Ladestellen gebaut haben.

Zum Vergleich: Der E‑Mobilitäts-Musterknabe Deutschland schaffte von 2020 bis 2021 einen Zuwachs von 900 Ladesäulen. Insgesamt sind es heute ganze 23.300. Selbst wenn man Anzahl und Ausbautempo auf die EU verteilt, stellt sich die Frage: Wer soll die Dinger bauen? Mit welchem Strom sollen sie betrieben werden? Von den Wasserstofftankstellen (2019 gab es in der gesamten EU ganze 140 Stück) schweigen wir hier aus Höflichkeit ebenso wie von den weiteren 16,3 Millionen Ladesäulen bis 2050. Es ist, als hätten die Astronauten von Apollo 11 beschlossen, statt nur zum Mond lieber gleich zum Pluto zu fliegen. Und zwar deshalb, weil man sie bezüglich der Fähigkeiten ihres Raumschiffes im Unklaren gelassen und stattdessen mit Optimismus und politischen Parolen überschüttet hätte. Armstrong und Aldrin landeten bekanntlich auf dem Mond. Der EU hingegen steht eine harte Landung in der Realität bevor.

Der „Fit for 55“-Plan hat den Makel, dass er völlig ignoriert, in welchen Schwierigkeiten beispielsweise Deutschland bei der Umsetzung vieler dieser Teilpläne bereits heute steckt. Stattdessen skaliert man die deutschen Pläne von Energiewende, Verkehrswende und all der anderen „Wenden“ einfach hoch und hofft das Beste. Alles auf einmal, ist die Devise. „Alles auf Strom“ ist der Koks, den sich die Bürokraten durch die Nase ziehen. Doch während die EU-Kommission vor jeden Baum eine Ladesäule stellen will, argumentieren deutsche Klimaretter längst in Richtung Reduzierung des Individualverkehrs. Sei es nun aus moralischen, autoritären oder mathematischen Gründen, weil sich nun mal nicht leugnen lässt, dass mangels Energie nur ein Bruchteil des aktuellen Verkehrs in der elektrischen Zukunft ankommen kann. Doch warum nicht all die willigen Hersteller nutzloser Ladeinfrastruktur vorher kräftig verdienen lassen?

Während man vorgibt, das neue, vereinigende „Symbol“ der EU sei die Ladesäule, wissen wir hierzulande bereits, dass es eher das Lastenfahrrad sein wird. In den Niederlanden, der Heimat des Klimaschutzkommissars Frans Timmermans, mag man sich in diese Kurve legen können. In Paris, Rom oder Warschau halte ich das für ausgeschlossen. Doch wo selbst der chronisch optimistische deutsche Wirtschaftsminister kleinlaut anmerkt, dass man nicht wisse, woher der ganze zusätzliche Strom für Transport, Güterverkehr, Heizung und den ganzen Rest kommen soll (eine Tatsache, die selbst schlichten Gemütern wie mir bereits vor fünf Jahren klar war), ruft die Süddeutsche eilig „Windräder, Windräder, Windräder“ und wünscht sich, dass nun endlich (!) auch sakrosankte Landschaften in den Schwachwindgebieten Bayerns und Baden-Württembergs „optisch gebrochen“ werden. Aussichten müssen brechen für den energetischen Endsieg.

Die sozial verträgliche Umgestaltung

Kurz vor der Bekanntgabe des energiepolitischen Pyramidenbaus der EU-Kommission gab Timmermans ein Interview, in welchem er einen unverstellten Blick auf seine Ahnungslosigkeit ermöglichte.

„Und wir müssen das auch auf den Transport ausweiten, auf Lieferungen, und auch auf das Heizen von Wohnhäusern. […] Wir suchen nach effizienteren Ergebnissen, die auch in der Lage sind, die Umweltbelastung ohne Energie-Armut zu verringern.“

Energie-Armut dürfte das Stichwort sein, unter dem die künftige EU firmieren wird, die von Timmermanns und von der Leyen – der eine nicht gewählt und die andere stand nicht mal auf einem Wahlzettel – in einen dirigistischen Nannystaat umgewandelt wird. Auf die Frage, ob diese Umwandlung nicht teuer sei, antwortet Timmermanns:

„Das wird der Markt schon regulieren. Ich kann zwar vorhersagen, dass der Preis steigen wird, aber nicht schnell, sondern Schritt für Schritt, damit alle die Möglichkeit haben, sich anzupassen.“

Ändert euch. So einfach ist das.

Nachdem er mit dem Schienenwolf über ganze Industrien gefahren ist, will Timmermanns die Aufräumarbeiten dem Markt überlassen. Das ist geradezu obszön, beispielsweise angesichts der Zukunft des Lieferverkehrs, der elektrisch mit einem Viertel der Reichweite, halber Zuladung, doppeltem Fahrzeuggewicht und zehnfacher „Tankzeit“ auskommen muss – und da reden wir noch nicht von LKWs. Und was macht es schon, dass alles teurer wird, man kann sich ja anpassen!

Unsereiner kann gar nicht schnell genug hinterherverdienen, um all die Herzensprojekte der EU-Kommission finanzieren zu können. Vermutlich wird die Dynamisierung der Gehälter Brüsseler Spitzenbürokraten mühelos Schritt halten können mit dem Tempo des Umbaus. Bei Ihnen und mir, liebe Leser, bin ich mir da nicht so sicher. Doch auch für uns gibt es einen Ausweg. Auf die Frage, wann es nach seiner Meinung keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr geben werde, antwortet Timmermanns:

„Das müssen wir uns fragen, wenn sie nicht mehr gebaut werden. Denn ihre Nutzung im Straßenverkehr zu verbieten, wäre sehr schwierig. Und eines werden wir mit Sicherheit nie sagen: Ab diesem Jahr sind sie verboten!“

Nicht dass solche Nichtigkeiten wie Bestandsschutz in Brüssel letztlich viel gelten würden, aber wir dürfen noch hoffen. Stellen Sie Ihre ausgedienten Verbrenner also gut und sicher ab, liebe Leser. Sie könnten sich dereinst zum Rückgrat einer energetischen Mangelwirtschaft erweisen wie auf Kuba. Verachtet von der Regierung, aber bitter nötig für das bisschen Individualverkehr auf der Insel, das man sich aus den Fünfzigern bis heute bewahrt hat. Ein schwacher Puls zwar, aber immer noch ein Puls. Die Insel EU, demnächst nach dem Plan der EU-Kommission abgeschottet von der Welt durch ein selbstverhängtes CO2-Embargo, ist dann zwar sicher bald Selbstversorger bei CO2-neutralem Stahl, Kupfer und Zement, darf aber nur aus der Entfernung dabei zusehen, wie sich die Weltwirtschaft immer weiter Richtung Asien und China verlagert. Zumindest Timmermans ist optimistisch.

„Diese neue Wirtschaft bringt zwei Millionen Arbeitsplätze mit sich. Die Herausforderung bei dieser Revolution besteht – wie schon damals bei der Dampfkraft und den fossilen Brennstoffen – darin, den Bürgern die Möglichkeit zu verschaffen, sich umzuschulen. Sich neu zu qualifizieren. Einfach um weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Andere Fähigkeiten.“

Ändert euch. So einfach ist das. Joe Biden nannte es einst „Learn to code“, doch das gilt natürlich nicht für die digital legasthenische EU. Hier werden später alle entweder im EU-Parlament oder jener neu zu schaffenden Brüsseler Behörde arbeiten, in der die Energiebedürftigkeit der EU-Bürger festgestellt, verwaltet und durch erzieherische Maßnahmen abgestellt wird. Diese Fähigkeit zu erwerben, dürfte zumindest einigen meiner Landsleute nicht schwerfallen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.




Woher kommt der Strom? Das erste Halbjahr 2021 ist vorbei

Anlass, um die Stromdaten etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser Chart schlüsselt die Stromerzeugung des ersten Halbjahres nach Energieträgern auf.

Es fällt zum einen auf, dass die Kernenergie tatsächlich kontinuierlich zur Abdeckung der Grundlast beiträgt. Dies werden in Zukunft vor allem zusätzliche fossile Energieträger übernehmen müssen. Kürzlich hat ein führender Mitarbeiter eines großen Energiewende-freundlichen Instituts angedeutet, dass ab 2022 mit dem Wegfall der Kernenergie der CO2-Austoß bei der Stromerzeugung ansteigen könnte. Das wisse man bereits seit 2013, aber der Ausbau der Wind- und PV-Anlagen sei nicht in ausreichendem Maße vorangetrieben worden: „Wir laufen also sehend in dieses Problem hinein.“

Zum anderen ist Deutschland ab dem 1.5.2021 zum Strom-Importland geworden. Das ist bereits seit 2019 im Sommer immer der Fall. Es wird nur so viel Strom in Deutschland konventionell produziert, damit sich an der Börse wahrscheinlich ein optimaler (hoher) Preis bildet und die Netzstabilität gewährleistet ist. Optimal (hoch) für alle Beteiligten außer dem Endkunden, dem Stromverbraucher. Der zahlt die schließlich die Rechnung.

Im Gesamthalbjahr 2021 sehen die nackten Zahlen so aus. Der Anteil der regenerativen Energieträger an der Stromerzeugung 2021 ist insgesamt um 12,5 Prozentpunkte gegenüber 2020 gesunken. Sogar gegenüber 2019 sind es noch 2,9 Prozentpunkte weniger. Wie sich die installierte Leitung entwickelt hat, können sie hier aufrufen. Man erkennt, dass viel installierte Leistung Wind- und PV-Anlagen nicht unbedingt viel regenerative Stromerzeugung bedeutet. Wetter ist langfristig unkalkulierbar. Deshalb wundert es nicht, wenn der bereits oben zitierte Mitarbeiter meint: „Wenn wir Glück haben, wird die Stromerzeugung aus Windenergie 2022 wieder durchschnittlich oder überdurchschnittlich.“ Wenn wir Pech haben, dann wohl nicht. Anfang 2022 werden aber 30 TWh Strom aus Kernkraft fehlen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Im Übrigen meine ich, dass Kriterien wie Glück oder Pech nicht geeignet sind, ein hochindustrialisiertes Land sicher mit Energie zu versorgen.

Eine echte Stromimportwoche

In der 26. Woche (Abbildung) wurden 2,423 GWh Strom mehr importiert als exportiert. Per Saldo kostete diese ´Menge` 3,2 Mio €! Das ist doch mal was. Natürlich freuten sich unsere europäischen Nachbarn (Abbildung 1) über die hohen Preise, die sie für ihren Strom erzielten. (Abbildung 2). Auch Polen machte am Im-, Exportspiel wacker mit.  „Gewinner“ aber ist die Schweiz, die praktisch nur Strom nach Deutschland exportierte und dafür fast einen€/MWh kassierte. Die konventionellen Erzeuger (Abbildung 3) taten das Nötige, um einen optimalen Preis zu realisieren und die Netzstabilität zu gewährleisten. Das gelang gut. 

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Zu diesem Thema gibt es noch bemerkenswerte Ausführungen nach den Tagesanalysen. Abbildung 8 enthält ein Video, in dem sich Joachim Weimann zu den Kosten der Energiewende äußert. Das Interview stammt aus dem Jahr 2015, ist dennoch hochaktuell. Ergänzt wird dieser Beitrag durch einen diesmal brandaktuellen Beitrag der HHL Leipzig Graduate School of Management mit Prof. Sinn und Prof. Althammer.

Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info mittlerweile ein sehr mächtiges Instrument der Stromdatenanalyse geworden.

Bemerkenswert ist eine Aussage von Bundeswirtschaftsminister Altmaier in Sachen Elektromobilität. WELT-Online zitiert: 

„Wir werden unser Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020, das jedermann für unerreichbar gehalten hat, in diesem Juli erreichen, also mit nur einem halben Jahr Verspätung“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dem „Tagesspiegel“. Das weitere Ziel von sieben bis zehn Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2030 könne sogar übertroffen werden. Der Wandel hin zu einer individuellen, aber klimafreundlichen Mobilität verankere sich langsam im allgemeinen Bewusstsein, zudem gebe es Innovationsschübe durch die Unternehmen.  

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit und die Quelle des WELT-Online-Artikels finden Sie unter Abbildung 9.

Peter Hagers Zusammenfassung der Neuzulassungen PKW und eine Halbjahresbilanz zu den Neuzulassungen finden Sie nach den Tagesanalysen.

Tagesanalysen

Montag, 28.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,17 Prozent, davon Windstrom 8,02 Prozent, Solarstrom 21,84 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,32 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Bereits am Montag bewahrheitet sich wieder mal, dass immer dann, wenn Deutschland Strom braucht, dieser hochpreisig eingekauft werden muss. Exportiert Deutschland Strom, ist er wesentlich billiger. Die Ausnahme bildet immer der frühe Morgen. Da ist die Nachfrage generell gering und Strom wird nach Deutschland günstig abgegeben. Die konventionelle Stromerzeugung und der Handelstag.

Dienstag, 29.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,62 Prozentdavon Windstrom 13,67 Prozent, Solarstrom 15,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,94 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein ähnliches Bild wie am Montag. Das Preisniveau liegt etwas höher. Die konventionellen Stromerzeuger könnten die Stromlücken locker decken. Wollen sie aber nicht. Der Handelstag. Die Schweiz und Frankreich ´versorgen` Deutschland mit.

Mittwoch, 30.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,96 Prozentdavon Windstrom 16,01 Prozent, Solarstrom 11,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,28 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mittwoch: Die Windstromerzeugung wird etwas stärker, Solarstrom sackt ab. Gäbe es keine konventionelle Stromerzeugung, gäbe es keine Importe, gingen die Lichter aus. Auch ein Grund, weshalb der Strom so teuer ist. Der Handelstag.

Donnerstag, 1.7.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,03 Prozentdavon Windstrom 21,60 Prozent, Solarstrom 8,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,80 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wind frischt weiter auf, Die PV-Stromerzeugung ist sehr schwach. Die Konventionellen gleich fast aus. Die Preise schwanken um die 90€/MWh. Der Handelstag.

Freitag, 2.7.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,01 Prozent, davon Windstrom 10,41 Prozent, Solarstrom 17,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,99 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein ruhiger Sommertag mit den üblichen Stromlücken. Konventionell bewegt sich praktisch nichts. Die Stromlücken bleiben. Die hohen Preise auch. Der Handelstag. Die Schweiz sahnt richtig ab

Samstag, 3.7.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,88 Prozent, davon Windstrom 4,16 Prozent, Solarstrom 26,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende. Der Bedarf sinkt, die Sonne scheint kräftig, die Preise sinken auf breiter Linie. Die Konventionellen halten weitgehend still. Der Handelstag.

Sonntag, 4.7.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,77 Prozent, davon Windstrom 5,65 Prozent, Solarstrom 22,22 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,90 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sonntag: Noch weniger Bedarf, das Preisniveau sackt leicht ab. Die Konventionellen habe ihre Produktion optimiert. Wenn schon Energiewende, dann jetzt wenigstens noch gut verdienen. Der deutsche Michel zahlt. Der Handelstag. Die Schweiz hat in der 26. Woche 226,2 GWh nach Deutschland exportiert und dafür 21,88 Mio € erhalten. Das sind 96,70€/MWh. Dies und was die anderen Nachbarn an Ertrag eingefahren haben, sehen Sie hier.

Peter Hager aus Lauf an der Pegnitz berichtet aktuell:

PKW-Neuzulassungen Juni 2021: Sommerfrische bei der E-Mobilität?

Zunächst die Halbjahresbilanz 2019 bis 2021 PKW gesamt

Die 274.152 PKW-Neuzulassungen im Juni 2021 bedeuten einen Zuwachs von 24,5% gegenüber dem Juni 2020, liegen mit -15,7% noch deutlich unter dem Juni 2019 (325.231 Neuzulassungen).

Bei den alternativen Antrieben gab es nach wie vor sehr hohe Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahresmonat, wobei die reinen Elektro-PKW erstmals in 2021 über den Plug-in-Hybrid-PKW lagen:

Hybrid (incl. Plug-in): 76.564 (ggü. 06/2020: +153,1% / Zulassungsanteil: 27,9%)

Plug-in-Hybrid: 31.314 (ggü. 06/2020: +191,3 % / Zulassungsanteil: 11,4%)

Elektro (BEV): 33.420 (ggü. 06/2020: +311,6% / Zulassungsanteil: 12,2%)

Quelle

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 220.827 (01-06/2021)

Audi (mit 10 Modellen): 22,8%
BMW (mit 11 Modellen): 16,3%
Toyota (mit 9 Modellen): 9,5%
Hyundai (mit 7 Modellen): 8,3%
Ford (mit 8 Modellen): 6,8%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 163.571 (01-06/2021)

Mercedes (mit 10 Modellen): 18,3%
VW (mit 5 Modellen): 14,2%
BMW (mit 8 Modellen): 13,5%
Audi (mit 8 Modellen): 11,4%
Seat (mit 3 Modellen): 7,6%

Elektro-PKW: 148.716 (01-06/2021)

VW (mit 5 Modellen): 24,2%
Tesla (mit 3 Modellen): 9,3%
Renault (mit 2 Modellen): 8,2%
Smart (mit 2 Modellen): 8,2%
Hyundai (mit 3 Modellen): 8,0%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 06/2021 (Gesamt: 33.420) waren:

Tesla Model 3: 4.466 (Mittelklasse)
VW up: 2.788 (Minis)
VW ID3: 2.448 (Kompaktklasse)
Renault ZOE: 2.251 (Kleinwagen)
Hyundai Kona: 1.766 (SUV)
VW ID4: 1.710 (SUV)
Skoda Enyaq: 1.623 (SUV)
Fiat 500: 1.362 (Minis)
Opel Corsa: 1.226 (Kleinwagen)
Renault Twingo: 1.130 (Minis)

Teslas Model 3 hat wieder den Spitzenplatz erobert und den VW up auf Platz 2 verdrängt. Neu in den Top-Ten ist der elektrische Twingo von Renault.

Tesla hat die Auslieferung des Model Y (SUV) in Deutschland für August angekündigt (hergestellt in der Gigafactory Shanghai). Die Entscheidung dürfte mit der Produktionsverschiebung der Gigafactory Berlin (Grünheide) auf voraussichtlich Ende 2021 zusammenhängen. Dort soll neben dem Model 3 auch das Model Y gefertigt werden.

Resümee zum 1. Halbjahr 2021

Nach Abschluss des ersten Halbjahres wurden insgesamt 1.390.889 PKW-Neuzulassungen registriert – ein Plus von 14,9% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020.

Dennoch liegen die Neuzulassungen mit -24,8% nach wie vor deutlich unter dem Niveau vor Corona (2019). Von einer Erholung auf dem deutschen PKW-Markt kann daher noch nicht gesprochen werden.

PKW-Neuzulassungen, jeweils 1. Halbjahr

2021: 1.390.889
2020: 1.210.622
2019: 1.849.000

Bei der E-Mobilität zeigen die hohen Zuschüsse (Subventionen) der Bundesregierung (erhöhte Kaufprämien, 10-jährige Kfz-Steuerbefreiung, geringerer geldwerter Vorteil bei Dienstwagen, Bezuschussung von privaten Ladestationen) und Hersteller (Kaufprämie) Wirkung. Allein im 1. Halbjahr 2021 wurden an Kaufprämie des Bundes 1,25 Milliarden Euro abgerufen (mehr als im Gesamtjahr 2020). Darüber hinaus gibt es Zuschüsse von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgungsunternehmen.

Die verstärkte Subventionspolitik zeigt sich auch in den Bestandszahlen des KBA:

Elektro-PKW (BEV)

  1. Halbjahr 2021: 457.799 (mit 54 Modellen in 6/2021)

2020: 309.083 (mit 52 Modellen in 12/2020)

2019: 136.617 (mit 32 Modellen in 12/2019)

Plug-in-Hybrid-PKW

  1. Halbjahr 2021: 443.432

2020: 279.861

2019: 102.175

Zum Schluss noch ´Schlaumeier` Altmaier

Die Tagesschau berichtet über eine Rekordhöhe der Förderung.

Ob die Zielmarke der Bundesregierung von eine Million Elektro-Auto bis 2020 jetzt im Juli 2021 – wie von Wirtschaftsminister Altmaier vorhergesagt – erreicht wird bleibt abzuwarten.

Dass Plug-in-Hybrid-PKW mit zu den Elektro-Autos gezählt werden, dient zum „Aufhübschen“ der Statistik. Denn Plug-In-Hybride sind in erster Linie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als Hauptantrieb (überwiegend Benziner) und werden als Firmenwagen auch so genutzt (die Tankkarte gibt es meist kostenfrei). Bei den rein elektrischen PKW ist D somit noch weit von der Million entfernt.

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Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 5 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de