2°C-Ziel erreicht: Deutschland wird kälter und nicht wärmer – wir befinden uns mitten in der Abkühlungsphase Teil 2: Die Temperaturmessstationen des Deutschen Wetterdienstes
Raimund Leistenschneider, Josef Kowatsch
Im Teil 1 zeigten die Autoren, dass nach (unveränderten) Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Deutschland zum internationalen meteorologischen Referenzzeitraum kälter wird – die Temperaturen sinken. Im Teil 2 wird gezeigt, dass die Abkühlung noch stärker ausfällt, da die Messstationen des DWD für Temperaturvergleichsmessungen zu früheren Temperaturen in Deutschland, weitgehend ungeeignet sind.
Wird der sog. Wärmeinseleffekt (WI) mit in die Betrachtung einbezogen (Abb.8 und Abb.9 im Teil 1) sind Original-DWD-Messwerte, bei denen der WI nicht heraus gerechnet wurde), dann wird noch deutlicher, dass Deutschland nicht wärmer, sondern kälter wird.
* Die Vorgehensweise/seine Überlegungen, die Leistenschneider anwendete, beruhen auf den Strahlungsgesetzen nach Planck und dem Abkühlungsgesetz nach Newton. Will man z.B. einen Körper von 20°C auf 30°C erhöhen und einen anderen von 100°C auf 110°C, so ist die Energie, die jeweils für die 10°C-Erhöhung benötigt wird, stets dieselbe. Aber, bevor man einen Körper um 10°C erwärmen will, muss man ihn zuerst auf seiner Temperatur halten, da er stets Wärme/Energie abgibt, also „verliert“. Sowohl nach Planck, als auch nach Newton verliert der wärmere Körper in gleicher Umgebung und gleichen Zeiteinheiten mehr Energie als der kältere. Die notwendige, nennen wir sie Halteenergie ist also beim wärmeren Körper größer.
Die Sonne gibt jedoch am Oberrand der Atmosphäre die gleiche Energie ab. Da gibt es keine „Zusatzenergie“ für den wärmeren Körper, was bedeutet, dass sich im Vergleich die Temperaturen der kälteren Gebiete, denen der wärmeren Gebiete allmählich angleichen. Nichts anderes sagt übrigens das IPCC mit seiner Aussage, dass sich in einer Erwärmungsphase die polaren Gebiete (Beispiel: Nordpolargegend) stärker erwärmen als z.B. unsere Breiten.
Setzt man die Deutschlandwerte und die Temperaturwerte der DWD-Referenzstation Hohenpeißenberg in Relation zueinander, so ergibt sich eine gleichförmige Steigungsbeziehung. Ändert sich die Steigung oder sind gar „Sprünge“ in der Beziehung zueinander zu verzeichnen, so liegt ein Fehler vor (nach Planck und Newton muss die Beziehung gleichförmig verlaufen). Aus den Steigungsänderungen muss nun dieser Fehler aus den Deutschlandtemperaturen heraus gerechnet werden. Der Fehler ist der WI für Deutschland.
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Nach Abb.10 beträgt der WI anhand der Steigungsunterschiede von 1991 (Beginn des gültigen internationalen 30-jährigen Temperaturreferenzzeitraumes) bis zum Jahr 2021, 0,7°C (siehe Abb.11).
Daraus ergeben sich die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen von 2021 gegenüber dem internationalen meteorologischen Referenzzeitraum von 1991 – 2020 in Abb.12.
Tatsächliche Vergleichstemperatur 2021: 8,2°C
Referenzzeitraum 1991 – 2020: 9,12°C
Werden die Vergleichstemperaturen des DWD WI-bereinigt, ist es in 2021 in der Gesamtheit um fast 1°C kälter als zum aktuell gültigen internationalen meteorologischen Referenzzeitraum.
Deutschland wird in der Gesamtheit kälter und nicht wärmer! Und zwar um fast 1°C.
Wie kommen nun die Autoren dazu, einfach die gemessenen Temperaturen des DWD für 2021 herabzusenken. Der DWD misst doch nicht falsch.
Richtig, der DWD misst nicht falsch. Sein Messequipment ist Stand der Technik und misst sehr genau. Doch es geht beim Vergleich der Temperatur von heute zu früher nicht allein um die Messung, sondern, wie der Name dies schon ausdrückt, auch um den (richtigen) Vergleich – da ansonsten die berühmten Äpfel mit Birnen verglichen werden – und den Vergleich macht der DWD in zweierlei Hinsicht und veröffentlicht daher auch falsche Vergleichsdarstellungen. Denn spätestens seit Einstein wissen wir: „Die Zeit ändert den Raum.“ Und mit ihm all seine Eigenschaften. Und eine seiner Eigenschaften ist die mittlere Bewegungsenergie seiner Gase. Wir Menschen sagen dazu: Temperatur.
Diese „Raumänderung“ wird in Deutschland z.B. unter dem Begriff Bebauung und Landschaftsversiegelung erfasst und ihre Zunahme kann hier eingesehen werden.
1. Änderungen der Messorte und die damit verbundene Auswahl der Messstationen.
Nicht nur der DWD, sondern die der WMO (Welt Meteorologische Organisation) angehörigen Länder, haben in den letzten Jahren eine signifikante Änderung (Auswahl) ihrer Messstationen vorgenommen. Die Messstationen, die sich auf dem Land befanden, wurden durch Messstationen in Städten oder stadtnahen Gebieten ersetzt, bzw. eine Selektion vorgenommen und dabei die ländlichen Messstationen deutlich reduziert. Jeder von uns weiß – er braucht dazu nur die Außentemperaturanzeige seines Fahrzeugs zu betrachten – dass es in Städten um bis zu 2°C wärmer als auf dem Land ist.
Beispiele von DWD-Temperaturmessstationen, die exemplarisch zeigen, wie das Resultat, also die Höhe der Mitteltemperaturen (Messwerte), über die Standortauswahl der Messstationen beeinflusst werden kann.
1.1. DWD-Messstation Memmingen
1.2. DWD-Messstation Holzkirchen
* Nach der barometrischen Höhenformel fällt pro 100m Höhenzunahme die Temperatur um ca. 0,65°C im Mittel (über alle Wetterlagen).
1.3. Vergleich beider Stationen
Nach Angaben des DWD liegen beide Wetterstationen jeweils hier:
Der DWD misst einmal mehr, nicht die Ortstemperatur, sondern die Temperatur der Autoabwärme, der dort abgestellten Fahrzeuge. Abb.20 zeigt, wie sehr die Temperatur dabei erhöht wird und demzufolge von der DWD-Messstation als Ortstemperatur aufgenommen wird.
Natürlich kann dem DWD auch ein Fehler bei der Lageangabe seiner Station Holzkirchen in Abb.17b unterlaufen sein und seine Messstation liegt an anderer Stelle in Holzkirchen. Dann stellt sich allerdings die Frage, was der DWD sonst noch alles für falsche Angaben macht.
1.4. Doppelaufgaben des DWD als Behörde im Bundesverkehrsministerium
Nein, die Autoren machen dem DWD keinen Vorwurf. Im Gegenteil, sie haben großes Verständnis für den DWD, seine Temperaturmessstation neben einem Fahrzeugparkpatz aufzustellen. Denn, der DWD ist eine Behörde und damit ist die Politik ihm weisungsbefugt und, der DWD ist eine Behörde im Bundesverkehrsministerium.
Mit der Lage seiner Messstation und den damit verbundenen Temperaturmessungen gibt der DWD demnach dem Bundesverkehrsminister wertvolle Hinweise über das Verkehrsaufkommen in den Städten, denn dort sind seine Messstationen nicht anders platziert als am Beispiel in Holzkirchen. Die Autoren berichteten darüber, hier und hier.
Interessant auch der Temperaturvergleich zwischen der kleinen Stadt Holzkirchen und der Weltstadt München (Abb.21).
Gemäß der vorgenannten Logik, zeigen die Temperaturaufzeichnungen des DWD anhand Abb.21, dass sich die Lebensverhältnisse denen der Großstadt München mehr und mehr angleichen.
Anhand der Untersuchungen und Analysen der Autoren ist der DWD unbedingt sein Geld wert. So geben seine Temperaturmessstationen:
– Den Stadtplanern und dem Verkehrsminister wichtige Hinweise über das Verkehrsaufkommen in den Städten
– Den Staatskanzleien und damit den Ministerpräsidenten wertvolle Informationen, dass sich die Lebensverhältnisse denen der Großstadt mehr und mehr angleichen
Nur für eins taugen die Temperaturmessstationen des DWD nicht:
– Zu Temperaturvergleichsmessungen zu früheren Jahren. Dies macht Punkt 2 deutlich.
2. Änderungen der Erfassungszeiten (Temperaturmessungen) und damit Änderung der Datenbasis
Anhand Abb.10 gehen die Vergleichstemperaturen des DWD bis in das Jahr 1891 zurück. Von 1891 bis zum 31.03.2001 wurden die Tagesmittelwerten nach der sog. Mannheimer-Methode gebildet:
- Temperaturmessungen von 7:00 Uhr, 14:00 Uhr und 21 Uhr (jeweils MOZ), wobei der letzte Wert (um sich die Messung in der Nacht zu sparen) doppelt gezählt wurde. Diese 4 Werte wurden addiert und dann durch 4 geteilt. Dies ergab den Tagesmittelwert.
- Seit dem 01.04.2001 wird stündlich gemessen, die Werte dann addiert und durch 24 geteilt.
- Seit mehreren Jahren stellt der DWD seine Messstationen auf autom. Messung und Übermittlung um und es wird jede Minute gemessen, diese Werte dann addiert und durch 1.440 (Tagesminuten) geteilt.
Die Datenbasis hat sich zuerst von 3 (4) Messwerten auf 24 Messwerte geändert und beträgt jetzt 1.440 Messwerte. Die Datenbasis ist nicht nur nicht mehr dieselbe, sie hat sich gegenüber dem Jahr 2000 und denen davor, um fast den Faktor 500 geändert. Da der Tagesgang der Temperatur (Beispiel in Abb.22) stark asymmetrisch ist, ist es alles andere als egal, wann die Messungen für den Tagesmittelwert erfolgen. Aufgrund der anderen Datenbasis kommt jedesmal ein anderes Ergebnis heraus. Nun dürfen die Leser mal raten, ob nach den neueren Methoden zu der Mannheimer Methode eine höhere oder eine niedrigere Tagesmitteltemperatur herauskommt. Smiley (Entschuldigung)
Im Grunde ist dies auch gleich. Die Werte sind nicht mehr vergleichbar!
3. Andere Messstationen aufgrund großflächiger Gebietsänderungen
Wie Abb.14 bereits darlegt, haben sich sowohl die Anzahl, als auch die Orte der Messstationen deutlich verändert. Für Deutschland aus zweierlei Hinsicht:
3.1. Individuelle Selektion gemäß Abb.14 (siehe Punkt 1).
3.2. Selektion aufgrund politischer, geographischer Veränderungen.
Der DWD veröffentlicht als Vergleich der Deutschlandtemperaturen sein Chart unter Abb.10 (rote Kurve). Diese Temperaturen gehen von 1891 – 2020. Deutschland hat aber in diesem Zeitraum mehrmals Grenzveränderungen vorgenommen, so dass Stationen (ganze Landstriche) herausfielen – z.B. die „kalten“ Temperaturstationen in Ostpreußen – bzw. mit Ostdeutschland seit 1991 neue hinzukamen. Was dies ausmacht, zeigt der Vergleich der Julitemperaturen mit dem aktuellen Referenzzeitraum (Abb.23a und Abb.23b).
Schauen wir uns nun die Wetterkarte von ZDF-heute vom 14.07.2021 an, so sehen wir, dass ein deutliches Temperaturgefälle zwischen Ost- und Westdeutschland besteht (Abb.23b.).
Und trotzdem stellt der DWD in seinen Jahresmitteltemperaturen für Deutschland in Abb.10 alles im 1 zu 1 Vergleich für 1891 – 2020 dar, obwohl komplett andere Regionen und damit Messstationen ausgewertet wurden/werden.
Der Deutsche Wetterdienst darf aufgrund der Darlegungen unter Punkt 1, Punkt 2 und Punkt 3 als „König der Äpfel und Birnenvergleiche“ genannt werden. Zu den Temperaturvergleichsmessungen heute zu früher, siehe auch hier.
Alle Temperaturvergleiche des DWD von heute zu früher, insbesondere der Vergleiche mit den Jahren vor 2001 sind falsch/fehlerhaft und damit wertlos. Die Vergleiche sind „Äpfel und Birnenvergleiche“.
Der DWD und mit ihm die WMO müssen wissen, dass ihre Temperaturvergleiche mit früher wertlos sind. Aber warum machen sie dies denn? Warum werden immer weiter scheinbar steigende Temperaturen ausgewiesen und unter „das Volk“ gebracht?
Denn Fakt ist:
– In Deutschland wird es kälter und nicht wärmer
– daran können auch die WI-Messstationen des DWD nichts ändern
Leistenschneider kommt immer mehr zu der Überzeugung, dass seine Analyse und Überlegungen richtig sind, wie er hier erläutert hat. Seine Überlegungen basieren auf einer neuen „Nachkriegsordnung“, basierend auf der CO2-Thematik (Klimawandel), die bei den 4+2-Verhandlungen in 1990 von den „Siegermächten“ festgelegt wurde und die mit Hilfe der Institutionen, wie der UN durchgesetzt werden soll. Als das „Klimaspektakel“ seine Fahrt aufnahm und das IPCC seinen 1. Sachstandsbericht in 1991 veröffentlichte.
All diejenigen, die trotz der erdrückenden Beweislage, dass es keine menschengemachte Klimaerwärmung gibt, immer noch daran glauben, erinnern die Autoren an das Lied Wellenreiter der bekannten deutschen Rockband BAP. Darin singt der Liedsänger:
„Läufs du pausenlos dä Trends wie ’ne Komparse hingerher, Echt, dat däät mich öden – un zwar schwer.“ Und weiter:
„Nur wie du jetz bess, pass du dänne janz prima enn’t Konzept, Die dich su hann wollte – halt als Depp.“