Woher kommt der Strom? Das CO2-Analysetool ist online
Während der 24. Woche (Abbildung) kam es zur sogenannten ersten Hitzewelle des Jahres 2021. Dementsprechend viel Sonne und Sonnenstrom gab es über die Mittagszeit. Strom, der regelmäßig exportiert wurde. Zu Preisen, die im akzeptablen Bereich (Knapp 70€/MWh) lagen. Allerdings musste Strom am Vormittag und am Vorabend eines jeden Tages in insgesamt erheblichem Umfang hochpreisig (über 80€/MWh) importiert (Abbildung 1) werdehttps://www.stromdaten.info/abbildungen-mehr-zum-artikel-vom-29-6-2021/#a2n. Hätten die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 2) ihre Produktion hochgefahren, die Exportpreise wären gesunken, über Mittag hätte der Strom billiger abgegeben werden müssen. So nahm man lieber die hohen Importpreise (Abbildung 3) in Kauf, die ja ohnehin vom Stromverbraucher gezahlt werden müssen. Der Preis, der den konventionellen Produzenten gezahlt wird, ist der gleiche. So sind alle zufrieden. Unter dem Strich hat Deutschland knapp 47 GWh Strom exportiert, musste aber, weil der Importstrom teurer war, per Saldo 3,42 Millionen € bezahlen. Schauen Sie hier und sehen Sie sich dabei auch die CO2-Werte der 24. Woche an. Das CO2-Analysetool ist fertig und wurde in www.stromdaten.info integriert. Damit ermöglicht diese Webseite umfassende Analysemöglichkeiten. Wer tief in die Stromdaten- und Energiewendeanalyse einsteigen möchte, ist bei stromdaten.info richtig aufgehoben.
Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.
Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden.
Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Zu diesem Thema gibt es noch bemerkenswerte Ausführungen nach den Tagesanalysen.
Joachim Weimann zu den Kosten der Energiewende äußert. Das Interview stammt aus dem Jahr 2015, ist dennoch hochaktuell. Ergänzt wird dieser Beitrag durch einen diesmal brandaktuellen Beitrag der HHL Leipzig Graduate School of Management mit Prof. Sinn und Prof. Althammer.
Die aktuellen Charts zu den Zulassungszahlen Kfz des Kraftfahrtbundesamtes liefert Peter Hager. Unter Abbildung 9 sind diese abgelegt.
Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info mittlerweile ein sehr mächtiges Instrument der Stromdatenanalyse geworden.
Tagesanalysen
Montag, 14.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,29 Prozent, davon Windstrom 10,78 Prozent, Solarstrom 28,05 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,47 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Viel, viel Sonne. Aber eben nur über Tag. Viel hochpreisiger Importstrom, wenig Exportstrom. Zu Glück. Die Konventionellen erzeugen nur das Nötigste. Sonst würden die Preise für diesen in den Keller rauschen. So wurden 66,65€/MWh erzielt. Verbraucherinteressen interessieren ohnehin kaum. Deutschland hat die höchsten Strompreise der Welt. Tendenz steigend.
Dienstag, 15.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,21 Prozent, davon Windstrom 4,59 Prozent, Solarstrom 23,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,97 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Etwas weniger Solarstrom. Die Konventionellen tarieren ihre Stromerzeugung so aus, dass über Mittag möglichst wenig Stromüberschuss anfällt. Vom frühen Morgen abgesehen sieht das Preisbild so aus: Importstrom kostet mehr als Exportstrom. Der Handelstag.
Mittwoch, 16.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,51 Prozent, davon Windstrom 7,3 Prozent, Solarstrom 23,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,83 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Etwas mehr Wind am Morgen und am Abend bringen nicht viel. Die Lücken bleiben. Die konventionelle Stromerzeugung bleibt bei ihrer Linie. Nur das Nötigste. Mehr würde das Preisgefüge zu ihren Ungunsten verschieben. Die Preise würden sinken. Der Handelstag.
Donnerstag, 17.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,03 Prozent, davon Windstrom 16,80 Prozent, Solarstrom 22,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,68 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung zieht weiter an. Die Stromlücke zum Morgen ist nur sehr klein und kann günstig geschlossen werden. Am Abend werden allerdings 112€/MWh fällig. Die konventionelle Stromerzeugung und der Handelstag
Freitag, 18.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,57 Prozent, davon Windstrom 11,87 Prozent, Solarstrom 22,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,11 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute ist die Stromlücke am Morgen wieder erheblich größer als gestern. Die konventionelle Stromerzeugung hält sich zurück, damit der Stromüberschuss über die Mittagsspitze nicht noch größer wird und der Preis in die Tiefe fällt. Der Handelstag.
Samstag, 19.6.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 53,14 Prozent, davon Windstrom 14,11 Prozent, Solarstrom 25,06 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,97 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Samstag, weniger Bedarf, kaum fehlender Strom am Morgen. Dafür umso mehr zum Abend. Die Konventionellen gleichen nicht aus. Der Preis steigt für den Importstrom. Der Handelstag.
Sonntag, 20.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,74 Prozent, davon Windstrom 25,53 Prozent, Solarstrom 20,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,89 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Bedarf ist heute noch geringer als am Samstag. Die regenerative Stromerzeugung zieht an. Das Preisniveau sinkt rapide. Nur am Abend, als sich die obligatorische Stromlücke auftut, steigt der Preis. Die konventionelle Erzeugung bewegt sich am Minimum der Erzeugung. Der Handelstag. Das in der gesamten 24. Analysewoche unsere Nachbarn zum Teil feine Preisdifferenzgeschäfte gemacht haben, sei zum Schluß erwähnt.
Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de