Der Monat Mai über die letzten 240 Jahre: Keine CO2-Treibhaus­wirkung erkennbar

Grafik 1: Keine Maierwärmung seit 1881. Der rote Temperaturkurvenverlauf zeigt das übliche Auf und Ab mit leicht wärmeren und kälteren Phasen. Unten rechts die ins Diagramm eingeblendete CO2-Konzentrationsgrafik vom Mouna Loa von 1958 bis April 2021. (ständig steigend)

Anmerkung zu Grafik 1: Der DWD hat in den letzten Jahren einige Maiwerte vor 1940 um ein Zehntel nach unten korrigiert, also kälter gemacht, z.B. 1889 von 15,9 auf 15,8°C. Außerdem: Vor dreißig Jahren erfolgte ein Temperatursprung um etwa 0,7 Grad auf ein wärmeres Plateau.

Zu Beginn der Betrachtung, vor 141 Maijahren war der Mai sogar leicht wärmer wie die letzten 3 Jahre. Berücksichtigen müsste man außerdem, dass damals der Schnitt aus ganz anderen Messstationen gebildet wurde als heute, die Wetterstationen standen an viel kälteren Plätzen. Das Kaiserreich war ein gänzlich anderes Deutschland. Weitgehend unverändert blieb die Sprache und die Namen der Ortschaften. Einzel stehende Klöster in der Landschaft, singuläre Groß-Gutshöfe oder Wetterstationen bei Forsthäusern am Waldrand gibt es nicht mehr. Die Wetterstationen stehen heute bevorzugt dort, wo die Menschen leben oder arbeiten, also in Wärmeinseln bei Flughäfen, in Gewerbegebieten, am Stadtrand oder bereits in der Siedlung, weil sie von der Bebauung eingeholt und eingemauert wurden. Wichtig: Die Wetterstationen stehen heute an wärmeren Plätzen, die Temperaturdaten sind nicht direkt vergleichbar. Auch der Charakter der ursprünglicheren Landschaft hat sich wärmend verändert: großflächige Trockenlegungen, die industrielle Land- und Forstwirtschaft, Windräder, Freifotovoltaikanlagen und der Straßenbau durchziehen die Natur. Jede Straße ist bei Sonnenbestrahlung ein Wärmeband in der Landschaft.

Zudem lag der Messreihenbeginn des DWD im Jahre 1881 in einem leichten Kältetal. Das zeigt uns die nächste Grafik, die 100 Jahre weiter zurückreichende DWD-Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg. Obwohl sich der ursprüngliche Standort durch Wechsel nach 1936 wärmend verändert hat, ist die Kältedepression – das Wellental – um 1881 deutlich erkennbar.

Beispiel Hohenpeißenberg: Messbeginn 100 Jahre früher.

Der Standort der Wetterstation war bis 1936 am direkten Anbau zur Klosterkirche, und zwar an der Nordwand, damals ganzjährig unbeheizt. Seit gut 50 Jahren steht die DWD-Station in einem neuen DWD-Zentrum, frei stehend und somit den 220 bis 230 Mai-Sonnenstunden ausgesetzt, allerdings in einer international genormten Wetterhütte mit entsprechenden Strahlungsabschirmungen. Mai 2021: 8,3°C

Abb. 2: Auffallend: 1) Der Mai wurde in den 240 Jahren nicht wärmer. 2) Die wirklichen warmen Maimonate liegen lange zurück, die meisten sind vor 1881, dem Beginn der DWD-Messreihe. 3) Die Jahre um 1881, dem DWD-Messbeginn befinden sich in einer leichten Kältedelle.

Frage an die Leserschaft: Wie würde der Maiverlauf aussehen, wenn die Station HPB nicht von der Nordwand der Klosterkirche an den heutigen sonnenscheinreichen Standort versetzt worden wäre? Der leichte Maitemperatursprung um 1990 auf ein höheres Plateau wäre allerdings geblieben.

Doch nun zurück zu Grafik 1, den DWD-Deutschlandtemperaturen. Je näher wir auf der Zeitachse der Gegenwart kommen, desto mehr ähnelt sich das damalige Kaiserreich dem heutigen Zustand an, die Wärmeinsel- und Standortunterschiede zu heute verringern sich.

Abb. 3a: Die Maitemperaturen Deutschlands zeigen seit 1915 überhaupt keine Erwärmung mehr. In der Mitte des letzten Jahrhunderts waren die Maimonate vier Jahrzehnte lang kälter, – um 1950 eine ähnliche Kältedelle wie um 1881 – momentan sind wir wieder auf einem leicht höheren Niveau, das 1992 begann. Mit CO2 hat der Verlauf nichts zu tun, denn dieses lebensnotwendige Gas hat im gesamten Zeitraum kontinuierlich zugenommen. Für 1915, dem Grafikbeginn wird die Konzentration auf 290 bis 300 ppm geschätzt.

Abb. 3b Die CO2-Konzentration hat in den zurückliegenden Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Den Temperaturen des Monats Mai ist das egal.

Die gleichzeitig leichte Zunahme der DWD Maitemperaturen ab 1955 – siehe Grafik 3a -aus der Kältedepression heraus ist eine reine Zufallskorrelation mit dem Verlauf der Grafik 3b, da die polynome Trendlinie bei 3a anstatt des Temperatursprunges um 1990 einen Linienverlauf wählt und den kleinen Temperatursprung im Jahre 1992 fließend übergeht. Die letzten 30 Jahre bis heute sind dann gegenläufig.

Die Sonne bringt es an Tag – mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme

Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland in den meisten Monaten während der vergangenen Jahrzehnte zunahm. Damit ist auch der kleine Mai-Temperatursprung im Zeitraum 1988 bis 1992 erklärbar. Er ist natürlichen Ursprungs, denn CO2 ist nicht für die Zunahme der Sonnenstunden verantwortlich, was allerdings auch niemand der CO2-Treifhauseffektgläubigen behauptet. Halten wir fest: Die Sonnenstunden brachten damals die zusätzliche Maiwärme. So war der Mai 2018 mit über 250 Sonnenstunden sehr sonnenscheinreich. Die letzten 3 Maien dagegen eher sonnenscheinarm, 2021 registriert der DWD 165 Stunden (Normal 200). Dafür lagen die Niederschläge mit 140% deutlich über dem Vergleichszeitraum 1991 bis 2020

Von weiterem Interesse dürfte sein, wie sich die Maitemperaturen seit 1992 innerhalb der Grenzen der heutigen Bundesrepublik und innerhalb des letzten leicht höheren Temperaturniveaus verhalten. Das zeigen uns die nächsten Grafiken

Abb.4: Seit 1992 gehen die Maitemperaturen laut DWD wieder leicht, wenn auch nicht signifikant zurück. Die letzten 3 Jahre ordnen sich wieder in die Kältedepression um 1950 und 1881 ein.

Selbstverständlich sinken die Maitemperaturen bei wärmeinselarmen Station viel stärker. Als Beispiel nehmen wir Rosenheim in Oberbayern, die Wetterstation liegt nördlich in den Innwiesen, also bereits eine ländliche Station ebenso wie Zeitz, Buchen im Odenwald, Schneifelforsthaus oder Amtsberg..

Abb.5a: Wärmeinselarme Stationen wie Rosenheim kühlten in den letzten 3 Jahrzehnten viel stärker ab als die mehrheitlich Wärmeinsel beeinflussten DWD-Stationen. In Rosenheim wurde der Mai deutlich über 2 Grad kälter.

Gründe des Mai-Temperatur-Rückganges seit 1992: die kälter werdenden Eisheiligen.

Abb. 5b: Wir haben im Team, Baritz/Kowatsch/Seifert nicht wenige DWD-Stationen untersucht. Interessant war, dass die fünf Tage vor den Eisheiligen und die fünf Tage nach Eisheilgen leicht wärmer sind. Die rapide seit 30 Jahren kälter werdenden fünf Tage vom 11. bis 15. ziehen den Maigesamtschnitt aller Wetterstationen nach unten. (lt.Trendlinie bei Rosenheim knapp 4 Grad)

Die Eisheiligen werden kälter, eigentlich so richtig erst ab 1996, eine Tatsache die der DWD und auch der Artikel in Wikipedia überhaupt noch nicht registriert hat, siehe DWD-Erklärung vom letzten Jahr. „Eisheiligen machen kaum noch Angst“ , letzter Abschnitt. Zitat: „ In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben. Manchmal kam es zu Kaltlufteinbrüchen bereits Anfang Mai oder erst Ende Mai. Fröste traten jedoch auch dann immer seltener auf. Gelegentlich wurden die Eisheiligen bei Tageshöchstwerten von über 25 Grad Celsius sogar zu „Schweißheiligen“. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Viele Experten führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück,…“

Unglaublich wie der ungenannte Pressereferent des DWD sein eigenes Haus blamiert. Im Schnitt sind die Eisheiligen in den letzten 30 Jahren in Deutschland laut Trendlinie knapp um 3 Grad kälter geworden, während im gleichen Zeitraum die CO2-Konzentrationen um circa 55 ppm gestiegen sind.

Zurück zum Gesamtmonat Mai: Weiter oben haben wir erwähnt, dass die Maitemperaturen der DWD-Stationen nach dem Kriege in einem kleinen Temperaturwellental lagen und ab 1988 bis 1992 der Anstieg auf ein leicht höheres Niveau erfolgte, seitdem aber wieder abkühlen. Interessant sind nun wärmeinselarmen Stationen, in deren Umgebung sich seit 40 Jahren kaum etwas verändert hat wie Amtsberg am Fuße des Erzgebirges. Die Natur und Umwelt in der Umgebung blieb dieselbe und damit intakt. Die Wetterstation steht dort am selben Fleck in einer gleich bleibenden Umgebung, leider besteht sie erst seit 1981 und der Maiverlauf ist folgender: Keine Spur irgendeiner CO2-Treibhauserwärmung in den letzten 40 Jahren.

Abb. 6: Keine Spur irgendeiner Treibhauserwärmung bei der wärmeinselarmen Station Amtsberg, im Gegenteil, der Mai wurde bereits seit 1981, dem Bestehen der Station wieder kälter.

Nun zeigt der DWD aber gerne seine Maigrafik seit 1881 und blendet alle unsere bisher im Artikel genannten Argumente aus. https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html

Abb. 7: Seit 1881, also seit 140 Jahren sind die Maitemperaturen bei den DWD-Stationen leicht gestiegen. Der Anstieg der Trendlinie in der DWD-Grafik seit 1881 hat 3 Gründe

  1. Die Jahre um 1881 lagen in einem Kältewellental
  2. Die Wetterstationen standen im Kaiserreich an kälteren Orten im Vergleich zu den heutigen DWD-Stationen. (zusätzliche WI-Effekte)
  3. Der DWD hat in den letzten Jahren einige Werte im linken Teil seiner Grafik (1881- 1940) um ein Zehntel kälter gemacht. (hat unbedeutende Auswirkungen)

Außerdem vergleicht der DWD mit den Jahren 1961- 1990, die 12,1 C, die noch größtenteils zur Kältedepression gehören, siehe Grafik 1

Der wachsende Wärmeinseleffekt in den Zeitreihen.

Besonders nach dem Krieg, also seit 76 Jahren hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung in die freie Natur hinein, sowie eine Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese nicht über 20°C hinauskam und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Allein im Heimatort des Artikelverfassers hat sich seit 1950 die Einwohnerzahl verdoppelt, die bebaute Fläche verzehnfacht und der Energieverbrauch mindestens verhundertfacht. Da fast alle Klimastationen des DWD inzwischen in den Wärmeregionen stehen, (15% der Deutschlandfläche) einsame Forsthäuser am Waldrand mit Wetterstation gibt es nicht mehr- messen die heutigen Thermometer diese schleichende Wärmeinselerwärmung ganzer Regionen innerhalb der letzten Jahrzehnte mit. Wissenschaftlich richtig ist somit nur die Aussage, dass die Thermometer an den heutigen Standorten höhere Temperaturen messen als bei den ländlicheren Standorten vor über 100 Jahren.0

Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Nicht CO2 ist der anthropogene Anteil der Erwärmung, sondern die stetig wachsende Wärmeinselerwärmung. Es handelt sich um einen wissenschaftlichen Irrtum.

Eine Wetterstation in den USA: Schön wäre es, wenn es noch eine Wetterstation gäbe, die genauso unverändert in einer gleich gebliebenen Umgebung steht wie vor 140 Jahren. Wir haben eine gefunden, allerdings nicht in Deutschland, sondern in den USA. Die Dale Enterprise Weather Station in Virginia. Bei einer Farm werden am selben ländlichen Standort von der gleichen Familie bereits seit 5 Generationen die Temperaturen erfasst. Allerdings wächst der einstige Kleinort Harrisonburg, inzwischen eine Stadt, immer weiter auf die Farm zu. Dale Enterprise ist die älteste Klimastation in Virginia und die drittälteste seit damals noch messende Station in den USA. Jedoch die einzige am selben fast unverändert gebliebenen Standort. Jedoch führt inzwischen ein vierspuriger Highway an der Farm vorbei. Zusätzliche Sonnenstunden im Mai wirken sich auch in den USA sofort erwärmend aus.

Abb. 8: Keinerlei Erwärmung des US-Wetterstation Dale-Enterprise seit 1880 beim Monat Mai. Leider hat auch diese Station in den letzten 100 Jahren einen leichte WI-effekt entwickelt, der vom Thermometer mitgemessen wird. Sonst wäre die Trendlinie deutlicher fallend. Vor allem lag 1880 in keiner Kältedelle wie Deutschland damals.

Wir fragen uns: Würde der Maiverlauf in Deutschland vielleicht ähnlich aussehen seit 1880, wenn Deutschland so geblieben wäre wie 1880 und alle DWD-Stationen auch noch in denselben kälteren Umgebungen von einstmals stehen würden? Oder würde sich eine noch viel deutlicher sinkende Maitrendlinie für das heutige Deutschland ergeben?

Wir halten fest:

Die globalen CO2-Konzentrationen steigen, der Mai wird nicht wärmer. Zwischen den Temperaturverläufen des Monats Mai und dem CO2-Anstieg besteht keinerlei Zusammenhang.

Der Monat Mai zeigt: Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. (Grafik 8)

Wie der Mai sich weiterentwickelt wissen wir nicht, wir wissen auch nicht, ob die Landschaftszerstörung durch Bebauung und Trockenlegung und damit die Ausweitung der Wärmeregionen im selben Maße sich fortsetzen wird. Ein Umdenken in der Bevölkerung deutet sich an, nicht aber bei den Bürgermeistern mit mehrheitlich bebauungs- und flächenversiegelnden Gemeinderäten.

Info: der Versiegelungsflächenzähler, Straßen und Häuser zusammen: 50 217 km², das sind etwa 15% an der Gesamtfläche Deutschlands. https://www.dr-frank-schroeter.de/Bodenverbrauch/Aktueller_Stand.htm

Das Klima wandelt sich immer. Das hat natürliche und menschengemachte Gründe. Kampf dem Klimawandel durch eine CO2-Steuer ändert nichts. Es handelt sich eigentlich um eine Ablass-Steuer zur Gewissens-Beruhigung, vergleichbar mit dem Ablasshandel im Mittelalter. Die großflächige Zerstörung und Trockenlegung einstiger Naturlandschaften sind der menschenverursachende Klimatreiber. Verstärkter Natur- und Umweltschutz ist zu fordern, sauberes Wasser, saubere Luft und unvergiftete Böden.

 




Die Union of Concerned Scientists versucht, Steve Koonin zu „versenken“

Zu schade, dass ihre Analyse von der ursprünglichen Inhaltsanalyse-Expertin Kimberly Neuendorf vor Gericht in Stücke gerissen wurde, die schrieb:

[Oreskes‘ Analyse] stützt die Schlussfolgerungen der Studie nicht, weil ihre Analyse eine Reihe von grundlegenden Fehlern aufweist. Der Inhaltsanalyse von S&O fehlt es an Zuverlässigkeit, Validität, Objektivität, Verallgemeinerbarkeit und Replizierbarkeit. „ (May, 2020c, S. 169).

Peter Frumhoff von der Union of Concerned Scientists war einer der Hauptorganisatoren der ExxonKnew-Kampagne und bezahlte sogar die Reisekosten der Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten, die an den verschiedenen Kampagnentreffen und Ankündigungen teilnahmen. Seitdem stecken sie bis zum Hals in diesen Kampagnen gegen die freie Meinungsäußerung. Sie sind keine netten Leute.

Jetzt geben sie Benjamin Santer eine Stimme, dem „Fingerabdruck“-Mann, der weithin für seine Last-Minute-Änderungen an Kapitel 8 des zweiten IPCC-Berichts (SAR) von 1995 kritisiert wurde. Er und John Houghton erzwangen eine Last-Minute-Änderung der Schlussfolgerungen von Kapitel 8, nachdem das Team des Kapitels die Schlussfolgerung gebilligt hatte, dass „bisher keine Studie sowohl eine signifikante Klimaveränderung festgestellt als auch diese Veränderung ganz oder teilweise positiv auf anthropogene Ursachen zurückgeführt hat.“ Unter politischem Druck, wahrscheinlich von Vizepräsident Al Gore, kehrten sie den wissenschaftlichen Befund um und änderten die Schlussfolgerung in:

Die Bilanz der Beweise deutet auf einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima hin.“ (IPCC, 1996, S. 4)

Diese politische Änderung eines wissenschaftlichen Dokuments führte zu einem enormen Aufruhr in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und befleckte für immer den Ruf des IPCC für wissenschaftliche Integrität. Mehr über diesen beschämenden Vorfall können Sie hier nachlesen.

Jetzt geht Santer gegen Koonins Buch vor, und zwar in einem UCS-Website-Blogpost mit dem Titel: „Climate Denialism Has No Place at Lawrence Livermore National Laboratory.“ Sie können es in voller Länge hier lesen. Sie erinnern sich vielleicht, dass Santer an Koonins APS-Workshop zum Klimawandel teilgenommen hat, über den ich hier geschrieben habe. In diesem Workshop fand ich, dass Santer seine Position gut verteidigt hat. Es ist klar, dass er und Koonin in Fragen des Klimawandels nicht einer Meinung sind, aber beide haben sich bei diesem Treffen gut benommen und die Themen als Fachleute diskutiert.

Santer hat sich allerdings verändert. Sein Essay auf der UCS-Website ist nicht professionell. Aus irgendeinem Grund scheint er zu denken, dass weil Koonin nicht den Titel „Klimawissenschaftler“ annimmt, es ihm nicht erlaubt ist, sich zum Thema zu äußern. Wir werden uns daran erinnern, dass Koonin über 250 begutachtete Artikel geschrieben hat, die laut Google Scholar über 14.000 mal erwähnt worden waren. Er war auch Wissenschaftsberater im Energie-Ministerium der Obama-Regierung. Befinden sich die einzigen Gesalbten nur in der kleinen Gruppe der selbsternannten „Klimawissenschaftler“, die über das Klima sprechen dürfen? Wie kommt man in diese geschätzte Priesterschaft? Wenn man Santers Aufsatz liest, könnte man meinen, sie seien von Gott berufen.

Wie die meisten in der „Seid-Still-Kultur“ sagt Santer: „Freie Meinungsäußerung ist wichtig“, aber der Text seines Beitrags legt nahe, dass nur seiner kleinen Gemeinschaft freie Meinungsäußerung in Bezug auf die Klimawissenschaft erlaubt ist. Er scheint entschlossen, sie Koonin zu verweigern. Sorry Benjamin, freie Meinungsäußerung funktioniert nur, wenn jeder sie hat.

Works Cited

IPCC. (1996). SAR, Climate Change 1995, The Science of Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press. Retrieved from https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/ipcc_sar_wg_I_full_report.pdf

May, A. (2020c). Politics and Climate Change: A History. Springfield, Missouri: American Freedom Publications. link

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2021/05/24/the-union-of-concerned-scientists-tries-to-cancel-steve-koonin/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Nach Brandanschlägen jetzt Schlüsseldiebstahl: Legalisierter Terror gegen Volkswagen?

In Emden warteten 400 Volkswagen mit Diesel- und Benzinmotoren auf ihre Verschiffung. Da die Schlüssel, heute fast immer elektronisch, wohl nicht in den Autos steckten, sondern zentral gelagert wurden, konnten bis zu 40 (!) Aktivisten von Greenpeace, generalstabsmäßig geplant, sogar mit einer Art Uniform, sie stehlen.

Die Wagen können ohne Schlüssel nicht ins Schiff gefahren werden und stecken daher erst einmal im Hafen fest. 14 der Täter konnten gefaßt werden; es wurden nur die Personalien festgestellt. Immerhin fand man bei ihnen auch einige Dutzend Autoschlüssel.

Die Aktivisten kündigten an, die Schlüssel an einen Ort der Welt zu verschicken, wo der CO2-getriebene Klimawandel angeblich besonders schlimm wütet.

Was ist an Strafen zu erwarten? Aus Erfahrung wenig bis nichts – schon in den 1980ern hatte klar strafbares Verhalten auf Anti-Kernkraft-Demos, von einer erkennungsdienstlichen Behandlung abgesehen, kaum Folgen für die privilegierten Revoluzzer. Erst recht heute, wenn selbst das „Schottern“ von Bahngleisen nicht zu langen Haftstrafen führt (schwere Eingriffe in den Verkehr).

Nun ist aber ein halb-privater Konzern betroffen. Wird er seine teuren Anwälte auf die Organisation hetzen? Aus zwei Gründen kaum möglich. Erstens: Greenpeace ist schon lange keine idealistische Naturschutz-Organisation mehr, sondern ein verschachtelter Konzern, der halt keine Waren, sondern Identität und ein „gutes Gefühl“ verkauft. Es gibt die Mutter Greenpeace International, die in den Niederlanden ihren Sitz hat. Der Ableger Greenpeace Deutschland in Hamburg hingegen, der als gemeinnützig anerkannt ist (und die Spenden kassiert), ist formaljuristisch eine andere Organisation. Daher kann der Staatsanwalt beziehungsweise das Gericht den Ökoterroristen nicht so leicht mit finanziell empfindlichen Strafen wie Entzug der Gemeinnützigkeit beikommen – es hängt davon ab, in welchem Auftrag die Täter handelten, oder zu wem sie gehörten.

Zweitens: Kulturell und politisch ist der Greenpeace-Konzern derart mächtig, daß die Manager nicht einfach drauf los klagen können; und der Staatsanwalt muß auch aufpassen, da er politischer Kontrolle unterliegt. Passend dazu empört sich die Emdener VW-Sprecherin nicht öffentlich, sondern erzählt nur von den Plänen zu noch mehr E-Autos (die naturzerstörend sind…) und Milliardeninvestitionen in „klimafreundliche“ Technik. Man sei zum „kritischen Dialog“ bereit.

 




Genehmigungs­verfahren als Entwicklungs­bremse

 

Vorbemerkung

Grundsätzlich muß man festhalten, daß jedwede von der Politik geforderte Vorschrift zu ihrer Einhaltung Kosten in der Form von Arbeitskraft und Ressourcen (Rechner, Teststände etc.) erfordert. Viel besser als die kerntechnische Industrie, hat dies die öko-sozialistische Bewegung verstanden. Durch die Erfindung immer neuer „potentieller Gefahren“ ist es gelungen, die Kernenergie als „unwirtschaftlich“ darzustellen. Deutschland ist dabei international der Meister, durch „Industriepolitik“ die eigenen politischen Phantasmen (Klimakatastrophe, Gefahren der Gentechnik ect.) durchzuziehen. Die handelnden Politiker waschen dabei ihre Hände in Unschuld. Sie setzen ja nur die vorgeblichen „Ängste der Bevölkerung“ um. In Wahrheit mißbrauchen sie Technik und Naturwissenschaft für den „Umbau der Gesellschaft“ in ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil (Sonnenbarone, Windmühlen-Verpächter etc.). Die hier gemachten Aussagen gehen daher weit über die Kerntechnik hinaus. Es sind grundsätzliche Überlegungen von großer Tragweite für jede Gesellschaft. Letztendlich geht es immer um die Abwägung von Vorteil (für wen?) und Risiko (nicht nur als Schaden, sondern auch als entgangene Chance).

Notwendige Überwachung

Alle technischen Systeme müssen regelmäßig überwacht werden, damit Unfälle auf ein Minimum begrenzt bleiben. Die Frage ist nur durch wen (Staat oder private Institutionen) und in welchem Umfang (z. B. Hauptuntersuchung beim Kfz oder ständig bei einem Kernkraftwerk). Allgemeiner Maßstab ist hier der mögliche Schaden. Schon hier wird es höchst politisch: Wenn ein Flugzeug abstürzt sind üblicherweise alle Insassen tot. Bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk (Fukushima) ist der Sachschaden sehr hoch, aber es sind kaum bis keine Menschenleben zu beklagen. Bei Unfällen in Chemieanlagen (Bophal, BASF in Ludwigshafen) hat es schon tausende Tote und hunderttausende Verletzte gegeben. Der Aufwand für die Überwachung steht allerdings eindeutig nicht im Verhältnis zu den Opferzahlen – Risiko ist für Laien eine empfundene Größe und ist damit politisch beliebig missbrauchbar.

Darüberhinaus muß noch zwischen laufender Überwachung und Zulassung unterschieden werden. Bei der Zulassung eines neuen Produkts (Reaktor, Flugzeug, Medikament, Mobilfunk etc.) bewegt sich die mögliche Bandbreite zwischen „keine Zulassung erforderlich“ bis zur Klärung aller möglichen Auswirkungen in der Zukunft. Beide Grenzwerte sind nicht praktikabel. Beispielsweise ein neues Medikament ohne jede Zulassung auf den Markt zu bringen, wäre grob fahrlässig. Alle Auswirkungen in der Zukunft voraussagen zu wollen, ist prinzipiell unmöglich. Mit diesem Anspruch wäre kein neues Produkt mehr möglich, da man immer neue Bedenken konstruieren könnte. Wie so etwas funktioniert, ist hinlänglich von der „Endlagersuche“ bekannt. Die praktikable Bandbreite liegt also irgendwo dazwischen.

Organisation

Wenn man Genehmigungen als nötig erachtet, stellt sich die Frage der Zuständigkeit. Staatsgläubige werden sofort an eine Behörde denken. Auf China und Russland soll in diesem Sinne gar nicht eingegangen werden. Japan reichte als negatives Beispiel. Ministerien sind immer für den Vollzug des politischen Willens zuständig. Wenn man die Kernenergie politisch fördern wollte, war es logisch, die Genehmigungen sehr nahe an dem Wirtschaftsministerium anzusiedeln. Der Erfolg war in Japan durchschlagend – aber am Ende stand leider auch Fukushima. Wenn man Sicherheit in den Vordergrund stellt, sollte eine Genehmigungsstelle möglichst unabhängig sein, auch vom Staat. Sonst werden sehr schnell z. B. Umweltbelange dem politischen Willen untergeordnet. Aktuell kann man das sehr eindringlich bei Windkraftanlagen in Deutschland beobachten.

Für die Unabhängigkeit ist eine ausreichende finanzielle Ausstattung die Grundlage. Dabei müssen erst die Aufgaben eindeutig definiert werden und anschließend die dafür erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Es muß eine klare Trennung von Anforderung und Ausführung bei strikter Verantwortlichkeit geben. In einer Demokratie ist das Parlament für die Definition der Anforderungen z. B. in der Form von Grenzwerten zuständig. Wie und wodurch diese eingehalten werden, ist allein die Aufgabe der Genehmigungs- und Überwachungsstelle. Die Finanzierung muß nach dem Verursacherprinzip durch die Nutzer erfolgen. Werden die „Gebühren“ staatlich festgelegt und sogar eingetrieben, ergibt sich daraus eine indirekte Einflussnahme wie beim „Staatsfernsehen“ in Deutschland. Man ist voll und ganz von der Festlegung dieser Gebühren abhängig und erliegt damit nur noch den politischen Wünschen. Die Nähe zur Politik wird überlebenswichtig. Faktisch kommt dieses Modell einer Finanzierung aus Steuergeldern gleich.

Insofern war das Modell der Nuclear Regulatory Commission (NRC, ab 1975 zuständig) richtungsweisend. Die NRC erstellt jährlich einen Haushalt. Anfangs wurde der vollständig aus Steuergeldern finanziert. Noch 1978 wurden lediglich 20% durch Gebühren abgedeckt. In dieser Zeit wurden dutzende Lizenzen für Reaktoren bearbeitet. Insofern sollte man bezüglich Russland und China keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Hier wie dort, stand die Förderung der Kernenergie im Vordergrund. Nach zahlreichen Diskussionen und Gerichtsverfahren erreichte 1990 die NRC eine 100%ige Finanzierung aus Gebühren. Bis zum Jahr 2007 wurde die Gebührenfinanzierung wieder auf 90% zurückgefahren, da man anerkannte, daß gewisse Aufgaben der NRC nicht unmittelbar der Überwachung dienten. Ein solches System ist jedoch nur so lange stabil, wie der Markt stetig ist. Seit ca. 2015 ist das Budget der NRC um rund 30% zurückgegangen und die NRC hat rund 25% ihres Personals (2020 nur noch 3000 Beschäftigte gegenüber 3900 in 2015) verloren, da Kernkraftwerke geschlossen wurden und kaum noch neue Genehmigungsanträge gestellt wurden. Der Stundensatz schoß in schwindelerregende Höhen von etwa 300 US$. Eine erhebliche Belastung für laufende Kernkraftwerke und Neuzulassungen. Eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale hat eingesetzt. Dieses Modell funktioniert nur für konventionelle Reaktoren (Flotte aus Leichtwasserreaktoren in den USA) und finanzstarke Energieversorger, die Millionen vorfinanzieren können.

Gebühren als Innovationsbremse

Genehmigungsgebühren haben die gleiche Wirkung wie Pigou-Steuern. Es werden (vermeintliche) externe Kosten internalisiert. Typische Beispiele sind hierfür die Alkohol oder Tabaksteuern. Ihr Aufkommen ist zwar für den Staatshaushalt gering, sie entfalten aber eine mächtige Lenkungswirkung durch die relative Verteuerung gegenüber anderen „Vergnügungen“. So hat man durch überzogene Sicherheitsanforderungen bei der Kernenergie systematisch andere Energieformen bevorzugt und gefördert (z. B. fiktives Krebsrisiko durch Unglücke gegenüber tatsächlichem durch Abgase). Dies betrifft schon heutige Reaktoren: Bevor man ein Kernkraftwerk mit jahrelangem Genehmigungsverfahren kauft, kauft man lieber ein Gaskraftwerk von der Stange. Bevor man jedoch gar einen Flüssigsalzreaktor oder einen natriumgekühlten Reaktor mit unkalkulierbaren Genehmigungskosten kauft, nimmt man doch lieber einen zugelassenen Leichtwasserreaktor. Um welche Dimensionen es dabei geht, zeigt das Verfahren für den Small Modular Reactor (SMR) von NuScale. Das Verfahren im engeren Sinne dauerte 3,5 Jahre, mit den erforderlichen Vorstudien rund 10 Jahre. Es sind dadurch über 500 Millionen Dollar Kosten und Gebühren angefallen. Wohlgemerkt, der NuScale-SMR ist „nur“ ein integrierter Druckwasserreaktor mit rund 70 MWel Leistung. Gerade in diesem Marktsegment kann sich keine Gemeinde eine solche Investition leisten. Ohne staatliche Anlauffinanzierung – die im wesentlichen die staatlich verursachten Kosten abdeckt – wird es keinen Erstbesteller geben. In der guten, alten Zeit war das noch „geringfügig“ anders, weil die Energieversorger solche Kosten auf die Vielzahl ihrer Kunden umlegen konnten. Je kleiner der Reaktor, je durchschlagender das Genehmigungsproblem. Daran sind bisher alle Projekte in Alaska gescheitert. Will man ernsthaft den Einsatz von Kleinreaktoren, muß man die Finanzierung der Genehmigungsverfahren ändern.

Bei „innovativen“ Reaktorkonzepten ergibt sich für die NRC noch ein grundsätzliches Problem. Es müssen vorab ganz neue Fachabteilungen (z. B. für Flüssigsalze) aufgebaut werden. Die Grenze zur Forschung ist dabei gleitend. Sollen all diese Aktivitäten voll über Gebühren gedeckt werden, würde das zur Explosion der Stundensätze führen. Dabei ist das geltende Recht besonders hinderlich, da 90% der Ausgaben über Gebühren gedeckt werden müssen, müßten für jeden Dollar Zuschuss, neun weitere Dollar über zusätzliche Gebühren eingetrieben werden. Besonders irreführend ist, daß die Subventionen aus dem Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP), die als Subventionen für neue Reaktorkonzepte gedacht sind, fast vollständig als Gebühren an die NRC fließen. So können wenigstens die „Atomkraftgegner“ ihre Legende von der subventionierten Kernenergie aufrecht erhalten. Erschwerend kommt hinzu, daß der latente Personalmangel bei der NRC zu erheblichen Verzögerungen führt. Für junge Unternehmen kann das sehr schnell tödlich wirken, da Investoren wenig Verständnis für nicht eingehaltene Terminpläne haben.

Besonders deutlich zeigt sich die „Abneigung gegen Atomkraft“ im Vergleich zu den fossilen Energien. Sie unterliegen maßgeblich der Überwachung durch die Environmental Protection Agency (EPA), die nur relativ geringe Gebühren erhebt, da sie überwiegend aus Steuermitteln finanziert wird.

Blick über den Zaun

Da die Kerntechnik ein besonders ideologisiertes Gebiet ist, lohnt der Blick auf zwei andere, ebenfalls mit besonderen Risiken und Emotionen versehene Fachgebiete: Die Luftfahrt und Medikamente. Bedenkenswert erscheint die Tatsache, daß in beiden Sektoren jährlich unzählige Tote und Verletzte ziemlich klaglos hingenommen werden. Wahrscheinlich liegt das an den auch von Laien unmittelbar erfahrbaren Vorteilen (Urlaubsflug, Krankheiten), während der „Strom aus der Steckdose“ kommt. Irgendwelchen abstrakten Strahlenrisiken steht für den Laien kein greifbarer Nutzen gegenüber.

Die Federal Aviation Administration (FAA) ist für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt in den USA verantwortlich. Sie ist ebenfalls durch Gebühren finanziert. Allerdings werden 85–95% ihrer Ausgaben durch einen Treuhandfond abgedeckt. Dieser wird überwiegend durch Abgaben auf Flugtickets und Treibstoff gespeist. Die Gebühren sind also an der Nutzung orientiert. Durch das Fondsmodell ergibt sich die Möglichkeit notwendige Ausgaben flexibel abzudecken. Dies hat sich bei der außerordentlich schnellen Einführung von Drohnen bewährt (Aufbau neuer Fachabteilungen, Neueinstellung von Fachleuten etc.). Für die Typenzulassung werden keine Gebühren erhoben. Dieses Modell fördert Innovationen und behindert sie nicht durch hohe Ausgaben in der Entwicklungsphase sondern erhebt erst Gebühren bei erfolgreicher Anwendung.

Die Food and Drug Administration (FDA) ist seit 1927 für die Lebensmittel und Arzneimittelüberwachung zuständig. Bis 1992 wurde sie vollständig aus Steuermitteln finanziert. Ab 1992 wurden zusätzlich Gebühren eingeführt. Heute beträgt der Anteil der Gebühren über 40%. Allerdings sind die Ausgaben durch zusätzliche Aufgaben stetig angestiegen. Anders als bei der NRC wurden die Einnahmen nicht geringer (Abschaltung von Kernkraftwerken), sondern stetig angepaßt. So wurde durch den Ausbau die Zeit für Zulassungen verkürzt und ausdrücklich die Neuzulassungen gefördert.

Zusammenfassung

Zulassungs- und Überwachungsinstitutionen sollten möglichst unabhängig sein – ausdrücklich auch von der Politik. Deshalb ist eine Finanzierung durch Gebühren sinnvoll. Es sollte das Nutzerprinzip gelten. Nicht der „Erfinder“ von sicheren Reaktoren sollte bezahlen, sondern der Stromverbraucher. Die höhere Sicherheit kommt der gesamten Bevölkerung zu gute. Deshalb muß eine ausgewogene Belastung der unterschiedlichen Energieträger (Windmühlen und Sonnenkollektoren) durch Gebühren gemäß ihrer Umweltbelastung und ihrer Versorgungssicherheit erfolgen. Kraftwerke sind Teil der Infrastruktur und dienen der „Daseinsfürsorge“ genauso wie Brücken und Straßen. Innovationen bei Reaktoren sind sehr eng mit Forschung verknüpft. Will die Gesellschaft „sicherere“ Reaktoren, muß sie für die Kosten aufkommen. Sei es durch Subventionen in der Genehmigungsphase oder für die Prototypen. Grundsätzlich ist die Frage einer Überregulierung zu klären. Warum kann man bei Autos, Flugzeugen, Schiffen etc. Prototypen bauen und braucht erst eine Zulassung, wenn man damit in den Verkauf geht? Das Risiko kann man heute sehr genau im Voraus abschätzen. Einfacher und genauer jedenfalls, als bei jedem Impfstoff oder Medikament. Allerdings müßte man dafür die Ideologie der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ aufgeben.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




Annalena Baerbock ist und bleibt die ausge­wiesene Fachperson für Strom­netze und Speicher­technologie

Mich kritisiert eigentlich nur die AfD und das mit einer Falschbehauptung“

Anmerkung: Frau Baerbock hat wie inzwischen in vielen Videos glossiert deutliche Sprechprobleme. Die Mängel in der Transkription sind deshalb kein Versehen des Autors, sondern der Versuch, ihren ohne Punkt und Komma abgespulten Redeschwall möglichst getreu wiederzugeben.

In der Fragerunde bei Maischberger [1] stellte Frau Baerbock erst einmal klar, wie entsetzlich sie die Kritik an ihrer „Netz als Speicher“-Aussage empfand und von wem sie solche Ungeheuerlichkeit vor allem bekomme:
[1] Baerbock ab 4:19: … aber was ich schon krass finde ist diese Art von Shitstorm. Wo über Face-News … Und dieses Argument was Sie (Herr Thel [2]) jetzt vorbringen: Der Speicher ist am Netz, das kenne ich schon seit drei Jahren von der AfD sehr sehr deutlich betrieben. Ich habe bei einer Deutschlandpunkt-Sendung im Radio, als es um die Frage Energie und dass nicht immer die Sonne scheint und so gesagt, dass natürlich in Zukunft der gesamte Energiemarkt, das gesamte Energiemarktdesign neu gedacht werden muss.

Das war allerdings keine Antwort auf ihre damalige Speicheraussage und schon gar nicht eine Gegenargumentation auf die „krasse“ Kritik dazu.

Grundlast durch „Kühlung“ stabilisieren nach Baerbock

Stattdessen fügte sie neue Theorien zur Grundlast und Kühlungstemperaturänderung als „Energieerzeuger“ an:
[1] Baerbock: Da gibt es nicht mehr Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke die laufen durch, sondern wir haben volatile Energie. Das heißt, Wind ist nur wenn Wind weht logischerweise, Sonne ist nur wenn Sonne scheint. Wir haben Grundlast durch Biomasse und wir haben und das ist neu – das ist auch interessant für Start-ups und Unternehmen zum Beispiel Rechenzentren und große Supermärkte, die dann als Energieerzeuger in den Markt rein kommen. Wenn eine Kühlung zum Beispiel bei einem riesengroßen Produzenten von -22 Grad in Zukunft dann auf 20 Grad, minus 20 Grad runterkühlt, dann ist das Hühnchen immer noch kalt, aber wir können an der Grundlast des Netz, und das war mein Punkt, so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen.

Wie „Rechenzentren und große Supermärkte“ mittels Baerbocks Grundlast-Theorie wirklich als Energieerzeuger „in den Markt rein kommen“, mögen diese entscheiden. Der Autor nimmt einfacher gnädig an, dass Frau Baerbock die (nicht nur) von der selbsternannten „Energieexpertin“, Frau Kemfert vertretene These des „intelligenten Netzes“ durch Verbraucher-Zwangsabschaltung nicht verstanden hat und Lastabschaltung mit „Einspeisung“ verwechselt und von Grundlast ebenfalls wenig bis keine Ahnung hat.

Bild 1 Deutschland, Ökoenergie-Einspeisungen vom 01.01.2021 – 30.03.2021. Quelle: Agorameter

Ein Präzisierungsversuch von ihr bringt keine weitere Klarheit, vor allem, nachdem sie dazu noch sagt, etwas nie behauptet zu haben:
[1] Baerbock: Verkürzt: Ja das Netz wird in Zukunft- (an Herrn Thel) sie verdrehen die Augen, aber so ist es – .In Zukunft wird das Netz auch eine Rolle bei der Speicherung spielen. Und weil Sie Speicher auch angesprochen haben.
Maischberger: Moment, ich halte mal ganz kurz fest: Es gibt diese Speicher, so wie das klingt, die gibt es noch nicht. Das ist ja der Punkt gewesen von Herrn Thel
Baerbock: Das habe ich ja nie behauptet
Herr Thel: Einwand: Im Parteiprogramm

Natürlich gibt es Speicher. Nur zahlt der Strom jedes Mal Abgaben …

Nun wird es richtig gruselig. Nach ihrer Überzeugung gibt es Speicher nur deshalb noch nicht, weil die Abgabenbelastung sie verhindert. „Vergessen“ wir dabei, dass diese laut Frau Baerbock vom Strom und nicht vom Stromverbraucher bezahlt würden:
Baerbock: Na ja, im Parteiprogramm … da geht es genau um den Punkt, das Energiemarktdesign neu reguliert werden muss. Wenn wir bei Speicher reden. Natürlich gibt es Speicher. Ich war bei zig Firmen, die Speicher herstellen.
Das Problem ist gerade, dass – und das ist politisch gewollt – von den Parteien die derzeit regieren … die sagen im Prinzip über Steuern reden wir gar nicht. Es gibt ne Doppelbelastung von Speichern. Das Problem ist derzeit: Diejenigen, die sie klugerweise erfunden haben wir speichern Strom. Wenn der Strom einmal in den Speicher reingeht, zahlt er alle Abgaben und Steuern. Und wenn er wieder rausgeht, zahlt er das auch. Es ist unwirtschaftlich. Kein logisch denkendes Unternehmen sagt, damit kann ich den Markt generieren.

Deshalb braucht man zur Lösung des Speicherproblems nur Gesetze zu ändern

Baerbock: Das heißt, wir müssen an diesen Punkt einfach die Gesetzgebung ändern. Und die ist nicht durch Zufall da, sondern ist bewusst da, damit Speicher derzeit nicht wettbewerbsfähig sind um alte, fossile Kraftwerke zu sichern. Das müssen wir ändern und das steht sehr knapp, aber auf den Punkt auch in unserem Wahlprogramm …
Wie oft, hat Frau Baerbock irgendwie „eine entfernte Ahnung“, nur das Thema selbst leider nicht verstanden. Zwar ist man immer noch weit entfernt von Speichern für Elektroenergie im erforderlichen, großen Maßstab [3] [4], von den Kosten gar nicht zu reden [6].
Aber man ist ja dabei, solche zu erforschen und irgendwann einmal im Großmaßstab entstehen zu lassen. Zumindest ein Teil der dazu zwingend erforderlichen, exorbitanten Subventionierung ist mit der „Wasserstoffstrategie“ ja schon geklärt und dass der Wasserstoff dann vorwiegend (auf Deutschlands Kosten) im weit entfernten Ausland hergestellt werden soll.

Ein kleiner Inflationsausgleich auf Trittins Eiskugel reicht

Beim CO2-Preis ist Frau Baerbock dann richtig kulant: Für die böse Industrie soll der Preis über den europäischen Emissionshandel Richtung 180 EUR/t gehen, weil die EU-Klimaziele angehoben wurden. Für Wärme und Verkehr reichen 60 EUR/t nach Entscheid des GRÜNEN-Vorstandes, damit die pendelnden Bürger auf dem Land mit kleinem Einkommen nicht (zu schnell) finanziell überfordert werden.

Für sie ist es klar: Wenn es in Deutschland keine Industrie mehr mit Wertschöpfung gibt, oder diese nur noch dank Subventionierungen wie in sozialistischen Ländern dahinvegetiert, zahlt der Staat jedem Bürger monatlich einfach 75 EUR [5] und alles bleibt beim gewohnten Alten. Ein bisschen Inflationsanpassung an Trittins 1-EUR-Eisbollen ist zwischenzeitlich ja mal erlaubt.

Wenn man über dem gesellschaftlichen Durchschnitt gleich drei Mal „was studiert“ hat (sicher nicht letzter Stand: Politikwissenschaften und öffentliches Recht, „Public International Law“, Doktorandin des Völkerrechts), ist man vollgestopft mit glänzendem Wissen.

Bald wird wohl der Dr. h.c. folgen. Und dann wäre es nicht mehr weit bis zur habilitationslosen Professur zu Ökoenergie-Stromnetzen. Beim DIW im Team der (habilitationslosen) Professorin für Wirtschaftswissenschaften und selbsternannten Fachfrau für Energie und Klima, C. Kemfert, ist sicher ein Platz frei, falls es weder mit der Kanzlerin, noch einem Ministerinnentitel kurzfristig etwas werden sollte.

Quellen

[1] Nebeneinkünfte, Kurzstreckenflüge, Waffenlieferungen: Annalena Baerbock | maischberger. die woche: YouTube

[2] Tichys Einblick 27.05.2021: Grüne Hybris: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“

[3] EIKE 29.01.2020: Die Ökoenergie Speicher-Lösung ist so einfach. Es muss sie nur jemand bezahlen

[4] EIKE 22. August 2019: Wie man den Bürger als immer dümmer verkauft, oder ein Öko-Speichervolumen von 1.280 Haushalten wundersam auf 100.000 Haushalte erhöht

[5] RND 29.05.2021: Baerbock schlägt 75 Euro „Energiegeld“ vor

[6] EIKE 13.01.2019: GRÜNE Energieweisheit würde die Stromkosten um ca. 2,5 EUR/kWh erhöhen