Die Klimabewegung ist eine Religion*

Sein Buch «Apocalypse Never – why environmental Alarmism hurts us all» brachte im vergangenen Sommer eine kühle Brise in die aufgeheizte Klimadebatte, kühle Vernunft. Der amerikanische Wissenschaftspublizist Michael Shellenberger zeigt in seiner Analyse, die mittlerweile in siebzehn Sprachen vorliegt, anhand Dutzender von Beispielen, warum die Weltuntergangs-Warnungen der Klima-Aktivisten falsch sind, ja schädlich für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Im Gespräch hier räumt er auf mit den überrissenen Erwartungen an erneuerbare Energien wie Wind und Solar. Der 49-jährige Shellenberger zählt zu den renommiertesten Wissenschaftsautoren und ist auch in der Politikberatung in mehreren Ländern engagiert.

Weltwoche: Herr  Shellenberger, die USA kehren unter der Regierung Biden zurück zum Pariser Abkommen und versprechen, den Ausstoss ihrer Treibhausgase gemäss den Pariser Zielen zu reduzieren. Welchen Effekt erwarten Sie? Ist das gut für die Welt?

Michael Shellenberger: Der Effekt ist gleich null.  In den USA sind die CO2-Emissionen seit dem Jahr 2000 stärker  zurückgegangen als in jedem anderen Land der Welt. Verglichen mit 2005, beträgt der Rückgang jetzt 22 Prozent, das Pariser Ziel für die USA lag bei 17 Prozent. Es wurde also weit übertroffen. Und zwar aus Gründen, die nichts zu tun haben mit dem Pariser Abkommen.

Weltwoche: Aus welchen Gründen?

Shellenberger: Fracking und  Erdgas  sind entscheidende Stichworte. Erdgas verursacht etwa halb so viel CO2-Emissionen wie Kohle, und so bringt die seit längerem laufende Verlagerung weg von Kohle, hin zu Gas eine erhebliche Entlastung. Unter Trump erfolgte die Verlagerung ebenso schnell wie unter Obama, die Emissionen sanken sogar beschleunigt.

Weltwoche: Und was ist nun die Wirkung des Pariser Vertrags?

Shellenberger: Das Pariser Abkommen ist reine Public Relations.  Und mehr als das wird es auch nie sein, ein Beschäftigungs-Programm für Diplomaten.

Weltwoche: Dann sind die Bemühungen zur Stärkung des Pariser Prozesses auch für die ganze Welt eine reine  Zeitverschwendung?

Shellenberger: In gewisser Hinsicht ist es sogar schlimmer, weil dies der Idee Vorschub  leistet, es sei vor allem Sache der Bürokraten, über Energieangebote, -nutzung und Güterproduktion in den jeweiligen Ländern zu entscheiden.

Weltwoche: Aber der Staat hat bezüglich Umweltschutz und Energieverwendung doch bestimmte Aufgaben, oder nicht?

Shellenberger: Die weitaus wichtigste Grösse mit Blick auf die Energie ist deren Preis, denn dieser bestimmt das Wirtschaftswachstum. Umweltqualität wird verbessert durch effizientere Kraftwerke, Anlagen und Fahrzeuge, nicht durch Ankündigungen an Uno-Konferenzen.  Die Politik kann durchaus einen günstigen Einfluss ausüben. Die  US-Regierung etwa förderte die Fracking-Revolution, was zu billigem Erdgas und dadurch zu einem Ersatz der Kohleverbrennung sowie drastisch sinkenden CO2-Emissionen führte.

Weltwoche: Die Europäer sind aber nicht auf dieser Schiene.

Shellenberger: Nein, sie stehen zurzeit vor der  Frage ,  ob sie Erdgas  sowie    erneuerbare Energien  wie Solar und  Wind ausbauen oder  ob sie die Kernenergie stärken sollen.

Weltwoche: Für Kernenergie sieht es in Deutschland und der Schweiz schlecht aus.

Shellenberger: Da hat die Politik sie verbannt, aber in den Niederlanden, in Grossbritannien oder Frankreich laufen Debatten zu deren Ausbau. Ein Vergleich von Deutschland mit Frankreich ist höchst interessant: Pro Elektrizitätseinheit stösst Frankreich nur einen Zehntel der CO2-Emissionen von Deutschland aus, und der französische Strompreis ist halb so hoch. Deutschland hat zusätzlich Schwierigkeiten mit Solar und Wind. Windräder stossen auf viel lokalen Widerstand, und jüngste Meldungen über Zwangsarbeit in China weckten politischen Widerstand gegen den Import von Solarpanels.

Weltwoche: Gerade in Europa besteht aber der Eindruck, dass der ganze Uno-Apparat mit Klimaabkommen, Konferenzen, Weltklimarat und Klimaforschung doch eine Energiewende bewirkt.

Shellenberger: Er bringt PR, die den Druck erhöht, Kernkraftwerke abzuschalten, die wetterabhängigen erneuerbaren  Energieformen  auszubauen und den armen Ländern moderne Nahrungsmittelproduktion und Energiesysteme vorzuenthalten. Das sind die Auswirkungen auf die Welt.

Weltwoche: Es gibt also Gewinner und Verlierer. Wer sind die Gewinner?

Shellenberger: Gewinner sind die Chinesen, die  Solarpanels  produzieren, Schattenbanken wie Blackrock, die das finanzieren, sodann globale  Eliten, die ihr Statusbewusstsein und Überlegenheitsgefühl pflegen, und auch  junge Leute, die sich gegen Eltern, Institutionen und Vorgesetzte auflehnen.

Weltwoche: Und die Verlierer?

Shellenberger: Länder  aus Subsahara-Afrika, weil man sie daran hindert, moderne Energie- und  Ernährungssysteme zu erstellen. In geringerem Ausmass auch Südamerika und  Südasien. Die  Klimadebatte  schadet vor allem schwächeren Leuten und schwächeren Ländern.

Weltwoche: Wehren sich die Verlierer nicht?

Shellenberger: Es gibt Widerstand in unterschiedlichen Formen. Indien etwa setzt weiterhin stark auf Kohle und stellt daneben einfach ein paar Solarpanels auf, um europäische Diplomaten zufriedenzustellen und auch um der Jugend in Entwicklungsländern  das Gefühl zu geben, sie sei Teil der globalen Elite. Entwicklungsländern wäre mit Industrialisierung und verbesserter Organisation viel besser gedient, um der Armut zu entkommen und die Wälder zu schützen.

Weltwoche: Wann kam die ganze Umwelt- und Klimabewegung eigentlich in Gang? Der Erdgipfel in Rio 1992 war ein  Kick – aber woher kam dann die Dynamik?

Shellenberger: Nach meiner Einschätzung hat diese ganze apokalyptische  Klimadiskussion  so richtig an Bedeutung gewonnen, als die apokalyptische Nuklearwaffen-Diskussion auslief. Am Ende des Kalten Krieges fand eine Art Ablösung statt. Bereits die Nuklearwaffendebatte war ihrerseits ein Ersatz für frühere Apokalypsevorstellungen, damals zu Faschismus und Kommunismus. Hinzu kam, dass in den frühen neunziger Jahren auch die Angst vor  Überbevölkerung verblasste und Mainstream-Denker sich dem Klima zuwandten.

Weltwoche: Soll man denn überhaupt etwas unternehmen gegen die Erderwärmung?

Shellenberger: Ja, man muss immer versuchen, von technologisch schlechteren zu fortschrittlicheren Energieträgern zu gelangen: von Holz zu Kohle  und Wasserkraft, von da zu Erdgas  und schliesslich zu Kernenergie. Kernenergie und Erdgas haben grosse Vorteile punkto Verlässlichkeit und Umweltqualität, weit über die Klima-Aspekte hinaus.

Weltwoche: Was ist denn langfristig der erstrebenswerte Energiemix?

Shellenberger: Ich glaube, am  Schluss dieser Energietransformationen  werden wir praktisch zu hundert Prozent Kernkraft haben.  Mit jedem Schritt wird die Wirtschaft weniger Carbon-intensiv: von Kohle zu Erdgas zur Wasserstoffwirtschaft, getrieben durch Nuklearenergie.

Weltwoche: Findet die Kernenergie denn genug politische Unterstützung?

Shellenberger: Ich glaube, es wird eine Weile brauchen.  Das war auch bei Kohle der Fall. Nach der ersten Dampfmaschine  im frühen 18. Jahrhundert  dauerte es fast siebzig Jahre, bis James Watt mit seiner moderneren Dampfmaschine kam. Die Nukleartechnologie ist jetzt 75 Jahre alt, die Nutzung als Energiequelle knapp  sechzig Jahre. Kernenergie ist eine sehr anspruchsvolle Technologie, da ihr primärer Zweck ja die Waffe war.  Deshalb hat sie sich als Energiequelle vor allem über jene Länder verbreitet,  die auch die Atomwaffe besitzen. Dass Frankreich über so viel Kernkraft verfügt, hängt mit seiner Rolle als Atommacht zusammen.  Grossbritannien kann aus dem gleichen Grund ebenfalls gut mit Kernenergie umgehen. In Westeuropa sonst ist dagegen die Angst  davor grösser. Aber ich glaube, diese nimmt mit der Zeit ab.

Weltwoche: Sehen Sie auch bei den modernen Reaktortypen einen Zusammenhang zwischen Atommacht und Energienutzung?

Shellenberger: Das sehe ich so. Die verbindende Beziehung ist der Prozess der Kernspaltung, der zu beherrschen ist.

Weltwoche: Und ist diese Technologie wirklich zuverlässig genug kontrollierbar?

Shellenberger: Bis heute ist das ziemlich gut gelungen. Kernenergie breitet sich nur langsam von Land zu Land aus. Das ist gut so, denn jedes  Mal,  wenn ein neues Land dazukommt, ergeben sich Risiken, die am Anfang am grössten sind. Der gefährlichste Zeitpunkt für Nordkorea war vor einigen Jahren. In der Kernenergieproduktion gab es einzelne Unfälle wie Tschernobyl oder Fukushima, aber diese machten die Branche besser, weniger anfällig.

Weltwoche: Die Hauptkräfte der Umwelt- und Klimapolitik sehen das aber nicht als Lösung. Sie wollen eine radikale Umkehr im Energiekonsum und eine vollständige Abkehr von fossiler Energie bis 2050 oder früher, eine Art Vollbremsung. Sie sagen, die Wissenschaft zeige klar, dass man sofort handeln müsse, sonst sei es zu spät, und das Klimasystem kippe. Es herrscht eine Alarmstimmung, die selbst lokale Parlamente dazu bringt, den Klimanotstand auszurufen.

Shellenberger: Da wird vieles miteinander vermischt. Meiner Ansicht nach ist die  Wissenschaft zum Klimawandel gut fundiert. Sie  besagt,  dass die Erde wärmer wird und dass menschengemachte Emissionen Erwärmung bewirken. Ich finde es  gut,  dass es  Meinungsunterschiede zur Frage gibt, wie gross der Anteil der Menschen daran ist. Nach meiner Einschätzung ist er ziemlich  bedeutend,  die Rolle der CO2-Emissionen bezüglich Treibhauseffekt ist nicht umstritten.

Weltwoche: Also ist der Alarm angebracht?

Shellenberger: Nein. Die Klimawissenschaftler versagen anderswo, nämlich bei der Antwort auf die Frage, welche Auswirkungen die höheren Temperaturen haben können. Die alarmistischen Warnungen vor katastrophalen Entwicklungen sind völlig abwegig. Wir sehen keine Zunahme der Häufigkeit von Wirbelstürmen, die damit verbundene Anzahl Todesfälle nimmt ab, die Kosten nehmen nicht zu.  Auch bei Trockenheit und Überschwemmungen gibt es keine Steigerungen. Die besten verfügbaren Schätzungen der Entwicklung von Wirbelstürmen im nächsten halben Jahrhundert in den USA  deuten darauf hin,  dass die Frequenz um 25 Prozent abnehmen und die Intensität um 5 Prozent zulegen wird. Fehlinformation  verbreiten Klimawissenschaftler also zu den Auswirkungen der Erwärmung, nicht zur Tatsache der Erwärmung. ›››

Weltwoche: Ohne dramatische Schilderungen von Auswirkungen lassen sich wohl die wissenschaftlichen Daten schlecht verkaufen.

Shellenberger: In meinem Buch «Apocalypse Never» versuche ich, genau zwischen diesen zwei Dingen zu trennen. Die  Erderwärmung ist Tatsache und grossenteils  menschengemacht, das ist das eine. Das andere aber betrifft die Auswirkungen der Erwärmung. Da ist Alarmismus fehl am Platz.

Weltwoche: Wäre es also billiger, die Folgen des Klimawandels zu parieren, als die Erwärmung zu bekämpfen?

Shellenberger: Es hängt davon ab, was Sie mit Bekämpfung der Erwärmung meinen. Wie ich vorhin sagte, haben die USA  ihre CO2-Emissionen mehr als jedes andere Land in der Menschheitsgeschichte innerhalb der letzten zwanzig Jahre verringert. Und in dieser Zeit wurden die USA als Klimabösewicht beschimpft.  Aber jetzt kommt der Clou: Das war mit keiner wirtschaftlichen  Einbusse verbunden – im Gegenteil: Der Erdgaspreis sank, und  das ersparte den Konsumenten Kosten von hundert Milliarden Dollar pro Jahr.  Es ist also noch dramatischer, als wenn man sagt, das eine verursache weniger Kosten als das andere:  Wir reduzierten  CO2-Emissionen,  indem wir saubere Energien billiger machten, also einen Gewinn realisierten.

Weltwoche: Das tönt wie ein Geheimrezept.

Shellenberger: Die einzigen Massnahmen, die wirklich wichtig sind, sind die Übergänge von Energieform zu Energieform: von Kohle zu Erdgas zu Nuklearenergie. Das ist das Zentrale am Ganzen und gar nicht kompliziert.

Weltwoche: Ist diese Lösung nicht allzu bequem, zu billig?

Shellenberger: Es gibt viele Lügen im Zusammenhang mit dem Klima, aber die allergrösste Lüge ist, dass die Bekämpfung des  Klimawandels  ökonomische  Opfer nötig mache.  Das ist nur dann wahr, wenn wir meinen, wir müssten zurückgehen in der Zeit, zurück zu den erneuerbaren  Energieformen.  Wenn wir aber vorwärtsgehen in Richtung Erdgas und Nuklearenergie, dann sind keine Opfer nötig, im Gegenteil, dann schafft man mehr Wohlstand.

Weltwoche: Aber viele würden jetzt einwenden, erneuerbare Energien seien etwas Gutes, denn diese seien näher bei der Natur und man beute die Vorräte nicht aus.

Shellenberger: Ja, genau so ist es. Und deshalb sage ich: Es handelt sich da um eine Religion. Die Bewegungen für erneuerbare Energien und Umwelt bilden eine Religion. Es sind biblische Argumente, die da vorgebracht werden: Wir Menschen lebten seinerzeit in einem harmonischen Zustand mit der Natur, wir verletzten dann die Natur, schadeten ihr, vergewaltigten sie mit  technischem Lernen und Wissen, mit fossilen und nuklearen Brennstoffen. Wir  fielen ab von der Natur, sind Gefallene, schuldig. Wir müssen deshalb aufhören, Fleisch zu  essen. Das ist ein zentraler Punkt in vielen Religionen:  kein Fleisch, kein Vergnügen,  nicht herumreisen,  sonst wird die Welt zugrunde gehen.  Wie es im Buch der  Offenbarungen  festgehalten ist: Die Apokalypse kommt.

Weltwoche: Moment, man kann doch sagen, das Warnen vor der Apokalypse soll Massnahmen zur Abwendung derselben bewirken.

Shellenberger: Ich glaube, der Zweck des  Alarmismus  ist einfach der  Alarmismus selber. Ziel ist nicht die Verringerung der CO2-Emissionen, denn dann würde man Erdgas und Nuklearenergie anvisieren. Die Klimainteressengruppen wollen jedoch Solar- und Windenergie. Warum? Einerseits,  weil man das in Harmonie mit der Natur sieht, und  anderseits,  weil sie  finden,  man müsse Opfer bringen.

Weltwoche: Es müssen Kosten anfallen?

Shellenberger: Ja, und zudem: Die nicht verlässlichen Energieformen brauchen mehr Kontrolle und autoritäre Strukturen. Nehmen Sie die Elektrizitätsnetze. Angebot und Nachfrage lassen sich am besten in Einklang bringen in Systemen mit einer kleinen Anzahl grosser Kraftwerke. Nimmt man nun die erneuerbaren Energien dazu, muss man enorm viele Ausrüstungen, Steuerungen, Beschäftigte und  staatliche  Instanzen hinzufügen. So kann man Kosten generieren und die Leute zum Zahlen zwingen.

Weltwoche: Welche Länder werden die schnellsten sein in der Entwicklung neuer Energieversorgungskombinationen?

Shellenberger: Die reichen, entwickelten Länder befinden sich in einer gewissen Führungskrise, auch die  Biden-Administration, deren  Klimapläne  widersprüchlich sind. Deutschland hat ebenfalls grosse Probleme mit dem Übergang. Die einfachste Antwort auf die Frage ist deshalb: China. Weil dessen Wirtschaft wächst, weil es zentralisiert ist – wobei allerdings die  Interessengruppen für Solar, für Nuklear und für  Kohle einander bekämpfen und die Kommunistische Partei  den Marktkräften wenig Raum gibt.

Weltwoche: Wie sehen Sie denn langfristig die Perspektiven für die Solarenergie? Sonnenlicht ist ja gratis, warum soll man das nicht voll nutzen?

Shellenberger: Jahrelang wurde  erzählt, dass Solarpanels billiger würden, weil das Nutzen von Sonnenlicht zur Erzeugung elektrischer Energie immer effizienter werde.  Solarpanels  sind nun aus drei Gründen billiger geworden: Erstens werden sie subventioniert von China,  zweitens  lässt die chinesische Regierung zu, dass die schmutzigste Form von Kohlenergie zu deren Produktion verwendet wird, drittens ist Zwangsarbeit im Spiel. Nicht technischer Fortschritt drückte den Preis. Und der Rohstoff  Silizium wird nun teurer.  Nach meiner Einschätzung wird Solarenergie immer ein schönes Nischenprodukt bleiben, geeignet für kleinere Anwendungen.

Weltwoche: Aber viele Länder machen ja die Solarenergie zu einem Pfeiler ihrer Versorgung.

Shellenberger: Ich glaube, wenn die Solar-Blase platzen wird, dann werden die Leute aus ihrer Trance erwachen und sehen: Es gibt keinen Weg zu einer von Solarkraft angetriebenen  Wirtschaft.

Weltwoche: Sehen Sie für den Fall, dass die Klimawelle abebben sollte, eine nächste grosse Strömung, die entstehen könnte? Was für eine?

Shellenberger: Im Moment sind es eigentlich zwei Religionen, zwei säkulare Religionen, welche die Szene prägen. Die eine dreht sich, wie gesagt, um Klima und Umwelt. Daneben hat sich eine andere Religion entwickelt, die von den Themen Identität, Rasse, biologisches und soziales Geschlecht und Ähnlichem besessen ist. Die zentrale Idee  ist da, dass bestimmte Menschen eine Opferrolle einnehmen und dass Opfer heilig sind. Ich werde diese neue Religion in meinem nächsten Buch aufgreifen.

Weltwoche: Funktioniert diese Strömung denn ähnlich wie die Umweltbewegung?

Shellenberger: Sie ist etwas anders gelagert, aber  beide Religionen sind sehr stark getrieben durch Eliten, die nach der Aufweichung der früher starken nationalen Identitäten neue zu schaffen  versuchen. Es geht um neue Gruppen, neue Stämme,  neue  Politiken,  moralisch aufgeladene Debatten über Opferrollen. Passt als Schwesternreligion  gut zur Klimabewegung.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : | Die Weltwoche, Nr. 22 (2021) | 03. Juni 2021 ;

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Beat Gygi sowie dem Interview-Gesprächspartner Michael Shellenberger(USA) für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/ ; Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.

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Die Matrix

Ordnung am Himmel

Vor gut hundert Jahren haben zwei Astronomen versucht Ordnung in das Chaos am nächtlichen  Firmament zu bringen. Sie nahmen die einzigen beiden Eigenschaften, die sie beobachten konnten – Helligkeit und Farbe – und ordneten jedem Stern entsprechend zwei Zahlen zu. Die Farbe wurde durch Temperatur repräsentiert: die rötlichen Kandidaten waren eher „kühl“, während bläulich für hohe Temperatur stand. Bei der Helligkeit hat man auch noch die Entfernung von der Erde herausgerechnet und bekam so die absolute Leuchtkraft.

Die beiden Werte nun trugen sie in ein Diagramm ein: Helligkeit auf der vertikalen y-Achse, Temperatur auf der horizontalen x-Achse. Das machten sie für sehr viele Sterne, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Das Ergebnis sehen sie hier.  

Die Sterne sind offensichtlich nicht wild über die Ebene aus Helligkeit und Farbe verstreut, sondern es gibt Gruppen, wie etwa die Roten und die weißen Zwerge. Die liebe Sonne liegt voll im Mainstream, wird aber demnächst zu einen Roten Riesen degenerieren, sich ausdehnen und dabei die Erde in sich aufnehmen und verdampfen lassen. Das wird dann der finale Beitrag zu Global Warming sein. Die Grünen werden allerdings auch dann, in ein paar Milliarden Jahren, die SUV-Fahrer dafür verantwortlich machen.

Diese Darstellung der Sternenwelt wurde nach ihren beiden Schöpfern „Hertzsprung-Russell-Diagramm“ genannt. Es war ein gigantischer Sprung vorwärts für die Astronomie, die dadurch Einblick in die Spielregeln von Leben und Sterben am Himmel gewann.

Die armen Hunde

Solch eine zweidimensionale Darstellung als Matrix kann aber auch auf Erden sehr hilfreich sein, etwa in Unternehmen. Dort gibt es oft viele Ideen, was man noch alles machen könnte. Und jeder Protagonist ist sicher, dass seine Idee die beste ist, dass sie gigantische Gewinne bringen würde. Welche sollte man nun verfolgen?

Zunächst ist nur sicher, dass das Geld kostet. Man kann also nicht alles machen. Da kamen die Denker von McKinsey und General Electric mit einem guten Vorschlag: Laßt uns für jede Idee die folgenden zwei Parameter abschätzen: 1. Wie kompetent ist unsere Firma auf dem Gebiet und 2. Wie attraktiv ist dieser Markt überhaupt.

Diese Parameter drücken wir nun nicht – wie die Astronomen – durch Zahlen und Dezimalstellen aus, sondern klassifizieren einfach „niedrig“, „mittel“ „und hoch“. Und dann erstellen wir ein Diagramm, in dem diesmal die Attraktivität senkrecht und die Kompetenz waagerecht aufgemalt sind. Da jedes der beiden Kriterien drei Möglichkeiten hat, entstehen jetzt genau neun Felder, und das Diagramm sieht aus wie ein Schachbrett für Babys.

Fallbeispiel: Sollte die Firma Bosch eine neue Schreibmaschine auf den Markt bringen? Da hätte man aber „niedrige Kompetenz“ und der Markt schreit auch nicht nach solchen Geräten, also wird dem Produkt auch  „niedrige Attraktivität“ bescheinigt. Diese Kombination von „niedrig“ / „niedrig“ landet in unserer Matrix im Feld links unten, die das Etikett „Poor Dog“ trägt. Wir lassen also die Finger von diesem Hund.

Anruf von Elon Musk

Anderes Szenario: Ihr Telefon klingelt und am anderen Ende ist Elon Musk.

Er sagt: Guten Morgen aus USA. Mein Stab hat Sie als Leser von Think-Again und der Achse des Guten identifiziert, wir haben also Grund zur Annahme, dass Sie über hohe Intelligenz und reife Urteilskraft verfügen. Meine Frage: Sollen wir für den deutschen Markt ein Geschäft mit Backup-Batterien bei Stromausfall entwickeln?

Sie: Einen Moment Elon, da nehm‘ ich meine neun Felder Portfolio-Analyse zu Hilfe.  So. Wie schätzen Sie die Kompetenz Ihres Unternehmens in Sachen Batterie ein?

Elon: I beg your pardon? Ihre Frage überrascht mich. Haben Sie noch nie von TESLA gehört? In Sachen Lithiumionen sind wir Nummer eins auf der Welt.

Sie tragen also bei „Kompetenz“ die Wertung „hoch“ in Ihre Matrix ein. Jetzt müssen Sie noch bewerten, wie attraktiv der Markt für solche Produkte ist. Aber da müssen Sie nicht lange nachdenken: Kohle und Atom sind weg, Wind und Sonne flatterhaft, Tschechien und Frankreich sind überfordert. Da wird es Stromausfall geben – so sicher wie das Amen in der Kirche. Also werden alle verantwortungsvollen Familienväter vorsorgen und Batterie plus Inverter im Haus installieren. Entsprechend tragen Sie „high“ auch bei Attraktivität ein.

Der Vorschlag von Elon landet mit „high“ / „high“ in der oberen rechten Ecke der Matrix – und da leuchten die Sterne, es ist ein „Star“ Projekt, sozusagen der Antipode vom „Poor Dog“.

Sie antworten also:

Hallo Elon, sorry for the wait, full steam ahead, es ist ein Star Produkt. Du hast grünes Licht von mir!

Elon: Thank you buddy und 10% Discount für Dich beim ersten Kauf einer Batterie für Deine Villa. So Long.

(Manchmal hat diese Portfolio-Matrix übrigens nur vier Feldern und rechts und links sind vertauscht, aber das Prinzip bleibt der gleiche).

Zwei interessante Kriterien

Was sich bei Sternen und in Unternehmen bewährt hat, das könnte man doch auch zur Beurteilung von Menschen benutzen, etwa von Politikern, die sich uns zur Wahl stellen. Da müssen wir nur die zwei richtigen Parameter für unsere Matrix finden.

Ich schlage vor, wir bewerten unseren Kandidaten zunächst hinsichtlich der  Fähigkeiten, die erforderlich sind, um das angestrebte Amt zu führen. Dazu gehören Fachwissen, Intelligenz, Erfahrung im Umgang mit komplexen Situationen, Augenmaß und die Fähigkeit zu Delegieren. Fassen wir all das mal unter „Kompetenz“ zusammen.

Unser Kandidat muss aber noch mehr mitbringen, damit er für die Allgemeinheit von Nutzen ist. Zur gerade beschriebenen Kompetenz muss sich das totale Commitment für das gemeinschaftliche Ziel gesellen. Der Politiker muss willens sein, persönliche Interessen für die Gemeinschaft zu opfern. Er muss bereit sein, sich selbst eine blutige Nase zu holen. Bezeichnen wir diesen Aspekt seiner Persönlichkeit mal als „Charakter“.

Wo landen unsere Helden?

Kompetenz und Charakter sind also die Kriterien für die Auswahl unserer Kandidaten.

Wenn Sie Lust haben, dann können Sie zur Prüfung dieser Aussage einmal Politiker Ihrer Wahl nach diesem System bewerten. Ordnen Sie Charakter bzw. Kompetenz jeweils auf der Skala niedrig – mittel – hoch ein und übertragen die Werte in die Graphik ein  (dabei hilft cut and paste and print). Charakter ist vertikal, Kompetenz horizontal.

Das gibt dann ein Quadrat, in dem Nelson Mandela vielleicht oben rechts und Jimmy Carter oben links positioniert wären, und Richard Nixon eher rechts unten.

Sie können natürlich auch aktuelle Politiker und Kandidatinnen in dieser Matrix abbilden, aber wichtig: Sagen Sie nicht „Ach, die Annalena ist so sympathisch, der gebe ich ganz einfach ein „hoch“ in Kompetenz und ein „hoch“ in Charakter“.  Falsch! So würden wir das Pferd am Schwanz aufzäumen.

Die Argumentation muss umgekehrt sein. Sie könnten vielleicht sagen: Annalena hat in ihrer bisherigen politischen Tätigkeit sehr gute Übersicht bei komplexen Aufgabenstellungen bewiesen und sie verfügt über hochkarätiges Fachwissen in Völkerrecht und Energietechnik. Außerdem ist vorbildlich, wie sie politische Dinge von persönlichen Belangen trennt, insbesondere solche finanzieller Art. Da kann man ihr keine Heimlichtuerei vorwerfen, da zeigt sie Charakter. Also, die Bewertung: hoch / hoch.

Aber nehmen Sie bitte Ihre eigene Einschätzung, das hier ist nur ein konstruiertes Fallbeispiel.

Zwischen Zecke und Collie

So naheliegend die Klassifizierung nach Kompetenz und Charakter ist, so schwierig kann es sein, die beiden Kriterien objektiv zu bewerten. Genauso ging es den Topmanagern von McKinsey, Boston und GE mit ihren Ideen für neue Geschäftsfelder. Zur Erleichterung haben sie dann den Feldern ihrer Matrix Tiere zugeordnet. Da gab es dann etwa den armen Hund, den Stern und die beliebte „Cash Cow“.

Unsere Matrix für Politiker bietet auch Tiere. So gibt es da zunächst den „Border Collie“, kompetent genug, um eine ganze Schafsherde unter Kontrolle zu halten, aber 100% treu dem Schwur, seine Überlegenheit nicht zum persönlichen Nutzen zu missbrauchen; etwa indem er ein Lämmlein heimlich fürs Dinner auf die Seite schafft. Unser Urteil: hoch / hoch. Welcher unserer Politiker bzw. Kandidaten passt in dieses Feld? Sie sind am Zug!

Links oben ist das Schaf, also „treu und dumm“. Guter Charakter, stellt seinen Vorteil nicht in den Vordergrund und kommt so in einer Gemeinschaft von Hunderten ohne Konflikte klar. Aber inkompetent genug, um seine Gebeine für ein „Lamb-Shank“ zur Verfügung zu stellen. Das Urteil: hoch/ niedrig.

Das nationale Portfolio

Dem Schaf diagonal gegenüber ist die Hyäne, die schon als Jungtier ihre Geschwister killt, um das eigene Überleben zu sichern. Sie ist mit allen Wassern gewaschen und mit Kiefern ausgerüstet, die jeden Knochen zermalmen. Das ist schlechter Charakter gepaart mit hoher Kompetenz.  Urteil: niedrig / hoch. Davon sollten wir die Finger lassen.

Die Zecke, dagegen, eines der erbärmlichsten Resultate der Evolution, verbringt ihr trostloses Dasein auf einem Grashalm um sich ein paar mal im Leben an einen Warmblüter zu heften, sich vollzusaugen, und dem Wirt dafür die Frühsommermeningoenzephalitis (was für eine elegante Wortschöpfung) anzuhängen. Unser Urteil: charakterlos und inkompetent in den Dingen des Lebens: niedrig / niedrig.

Ihre Aufgabe ist es nun, Kandidaten oder Amtsinhaber zu klassifizieren und uns Ihr Urteil mitzuteilen – einfach per Leserbrief. Bei genügend Antworten werden wir das finale Portfolio der deutschen Politik im nächsten Post veröffentlichen. Schreiben Sie uns also einen Leserbrief mit Ihren Urteilen, etwa im Format:

 „Felix Mustermann, Charakter niedrig / Kompetenz mittel, liegt zwischen Zecke und Hyäne“.

So jemanden hätte ich übrigens … ich verrate aber nicht wen.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Klima-Paradigma (neue Ausgabe), ‚Great Reset‘, und das Problem von Philosophen mit Fakten und Klima

Der Autor Ernst Peter Ruewald hat die erste Auflage überarbeitet und erweitert

Wir haben sein  Buch „Das Klima-Paradigma“ bereits am 30.10.20 in erster Auflage auf hier vorgestellt.

Inzwischen ist eine verbesserte und aktualisierte Ausgabe (Paperback und gebunden erschienen; doch, damit man kein Restexemplar bekommt, muß man darauf achten, daß auf der Buchvorderseite der Haupttitel nicht-kursiv gedruckt ist).

Die Ebuch-Version ist unverändert, hat aber den Vorteil, daß die meisten der ca. 500 Quellenhinweise per Klick im Internet zugänglich sind; die zusätzlichen in der neuan Druckausgabe müssen noch per Hand eingegeben werden.

Beim Erscheinen im September 2020 konnte noch nicht auf „Unerwünschte Wahrheiten“ [1] Bezug genommen werden. Dies ist nun an vielen Stellen nachgeholt. Insbesondere ist ein kurzer Abschnitt über die „Kipppunkt-Hypothese“ (S. 45) eingefügt, wo auf die entsprechenden Kapitel zu den vermeintlichen Klima-Kippelementen in [1] verwiesen wird. Der Autor hat nämlich bei Diskussionen oft die Erfahrung gemacht, daß, nachdem in den meisten Fragen Einigkeit erreicht worden ist, schließlich der Einwand gebracht wird: „aber die gefährlichen Kipppunkte müssen doch vermieden werden!“.

Zielsetzungen des Klimaparadigma-Buchs sind nicht allein die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, sondern auch die Ausleuchtung übergeordneter Gesichtspunkte, wie politische Hintergründe, philosophische Aspekte, Prioritätsfragen, etc. Eine Hauptthese ist, daß das Klima nicht das Weltproblem Nummer eins ist und die angebliche „Klimakatastophe“ ein virtuelles Konstrukt darstellt. Umso mehr folgt daraus, z.B. daß für den Staat die Versorgungssicherheit absoluten Vorrang vor Maßnahmen für eine fiktive, allenfalls in Jahrzehnten akut werdende „Klimakrise“ haben muß, insbesondere dann, wenn diese Maßnahmen das Risiko von Versorgungsblackouts maßgeblich erhöhen. (S. 99)

Die Prioritätensetzung hat zwei Aspekte: die der Wichtigkeit und die der zeitlichen Dringlichkeit. Diesbezüglich ist (S.17, S.100) u.a. die sehr besonnene Einschätzung von Vahrenholt/Lüning ( [1], S.12 und Kap. „Was tun?“ S. 344-347) hervorzuheben: «Wir haben ausreichend Zeit, nach technologischen Lösungen zu suchen, die fossilen Energieträger ohne Wohlstandsverlust und Naturzerstörung abzulösen.»   Allerdings bleibt offen, warum wir das tun sollten. Oder – um es mit dem Wissenschaftler und Technik-Philosophen Indur Goklany zu sagen: „Wenn die fossilen Ressourcen aus dieser Welt verschwinden, werden sie es nicht mit einem lauten Knall tun, sondern mit einem leisen Seufzer“ … und fährt sinngemäß fort: Einfach deswegen weil die Menschheit etwas Besseres gefunden hat.

Einige Kapitel wurden erweitert, z.B. (S. 74) „Konvergenz von Klima-, Migrations- und Corona-Politik“ bzw. (S. 107) „Exkurs: Staatsversagen in der Corona-Krise. Corona und Klima“.

Nach Meinung des Autors haben die „Klimakatastrophe“ bzw. die „Corona-Pandemie“ in ihrer Dramatik jeweils nur eine schwache Faktenbasis und es geht dabei nicht in erster Linie um die „Rettung“ des Klimas oder von Menschenleben, sondern um die Durchsetzung einer „Großen Transformation“ der gesamten Gesellschaft.

Besonders explizit äußert sich Klaus Schwab,  Direktor der Weltwirtschaftsforums WEF, der einerseits die relative Harmlosigkeit der Corona-Pandemie einräumt: «the least deadly pandemics the world has experienced over the last 2000 years», diese andererseits aber als einmalige Chance für einen totalen ‚Great Reset‘, d.h. Umbruch in Richtung einer „Ökodiktatur“  (die er natürlich mit humanitaristischen Wertbegriffen quasi-paradiesisch umschreibt) ansieht. (S. 109)

In Deutschland haben Parlament und Regierung das Feld gründlich beackert, unterstützt und defacto unangreifbar gemacht durch das BVerfG.

Fritz Vahrenholt hat sich zu dem BVerfG-Beschluß sehr sachlich und kritisch auf Tichys Einblick geäußert:  „Das Verfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutz stützt sich auf fragwürdige Quellen„. Sein Fazit:

„Wir bräuchten dringend eine Abkühlung. Nicht nur in der CO2-Debatte. Sondern auch des Klimas selbst. Nur wenn die von vielen Wissenschaftlern erwartete Abkühlung in diesem Jahrzehnt eintritt, ist der deutsche soziale Rechtsstaat noch zu retten.“

 

Quellenangaben

[1] Fritz Vahrenholt/ Sebastian Lüning: „Unerwünschte Wahrheiten. Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“, (Langen-Müller), Sep. 2020

 

[2] Christopf Lütge/ Michael Esfeld: „Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen“, München (Riva-Verlag), Apr. 2021.

 

[3] Gerhard Engel: „Von Fakten zu Normen“ (insbes. Kap. 3.2 „Klimaschutz“), S. 43-59 in:

Christopf Lütge/ Gerhard Vollmer (Hrsg.), „Fakten statt Normen? Zur Rolle einzelwissen-schaftlicher Argumente in der naturalistischen Ethik“, Baden-Baden (Nomos), 2004

 

[4] Gerhard Engel: »Menschengemachter Klimawandel«? Ein Symposion.
In: Aufklärung und Kritik 16 (2009), Heft 1, S. 65-93.

 

[5] Dieter Birnbacher: „Klimaethik. Nach uns die Sintflut?“, (Reclam), 2016




Verheerende Folgen „grüner“ Energiepolitik I: Sie fußt auf Sklaven- und Kinderarbeit

Asiaten und Afrikaner, viele von ihnen Kinder, werden versklavt und sterben in Minen, Raffinerien und Fabriken, um die Mineralien und Metalle zu gewinnen, die für die von den Demokraten vorgeschriebenen grünen Energietechnologien benötigt werden. Den Politikern und ihren Anhängern scheint das egal zu sein. Die traditionellen Forderungen der Demokraten nach der Anerkennung der universellen Menschenrechte bleiben auf der Strecke, so scheint es, angesichts der angeblichen „existenziellen Krise“ des Klimawandels, die von ihnen verlangen könnte, mehr für die Flutversicherung für ihre teuren Häuser am Strand zu zahlen.

Es ist nicht nur ich, der das sagt. Amnesty International und zahlreiche Medien haben in den letzten Wochen recherchiert und berichtet, dass der größte Teil des für die Batterien benötigten Kobalts, die für Präsident Joe Bidens großen Elektrofahrzeug-Vorstoß erforderlich sind, aus kleinen Minen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) stammt. Kobalt ist ein notwendiges Metall in den wiederaufladbaren Batterien, die heute fast jedes elektronische Gerät auf der Welt antreiben, einschließlich Handys, Laptops, Tablets und ja, auch Elektrofahrzeuge und die Magneten, die in Windturbinen verwendet werden.

Die DRC produziert mehr als die Hälfte des heute verwendeten Kobalts – mehr als alle anderen Länder der Welt zusammen.

Die Regierung der DRC hat eine schreckliche Bilanz von Menschenrechtsverletzungen, und viele der Arbeiter in den Kobaltminen des Landes sind versklavte oder praktisch versklavte Kinder. Deseret News berichtet, dass eine Frau, deren eigenes Kind nebst einem jungen Cousin bei der Arbeit in einer Kobaltmine in der DRC ums Leben gekommen waren, sagte: „Unsere Kinder sterben wie Hunde.“

Dies ist keine neue Nachricht. Mit den jüngsten Schlagzeilen wie „Without Dirty Mining, You Can’t Make Clean Cars“ (Ohne schmutzigen Bergbau kann man keine sauberen Autos bauen), die endlich anerkennen, dass grüne Energietechnologien auf vorzeitigen Todesfällen, Sklaverei und Kinderarbeit in weniger entwickelten Ländern aufbauen, ist dies schon seit einiger Zeit bekannt.

Amnesty International berichtet, dass mehr als 40.000 Kinder in Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo arbeiten, wo jedes Jahr Hunderte, wenn nicht Tausende, bei Höhleneinstürzen und anderen Minenunfällen sowie durch bergbaubedingte Krankheiten sterben.

Das meiste Kobalt wird für chinesische Konzerne, die in der Demokratischen Republik Kongo operieren, produziert oder von ihnen gekauft, die das Metall nach China verschiffen, wo es raffiniert und in alle möglichen elektronischen Geräte von Mobiltelefonen bis hin zu Displaysystemen für Kampfjets eingebaut wird.

Berichte über Kinder- und Sklavenarbeit kursieren seit Jahren, und den radikalen Umweltschützern im Westen, die jetzt die Politik der Demokratischen Partei dominieren, ist das egal. Tatsächlich sind sie die ersten, die argumentieren, dass es zu viele Menschen auf der Welt gibt.

Kinder- und Sklavenarbeit wird nicht nur für Batterien und Magnete ausgebeutet, die Bestandteil von Elektrofahrzeugen, Windturbinen, Batterielagern, die als Notstromversorgung für industrielle Solaranlagen dienen, und anderen grünen Energietechnologien sind. Eine Studie der Sheffield Hallam University in Großbritannien berichtet, dass eine einzige Provinz in China 45 Prozent des Polysiliziums produziert, aus dem Solarmodule bestehen, die größtenteils in China montiert werden. Das Polysilizium und die Solarmodule werden von uigurischen Muslimen in chinesischen Sklavenarbeitslagern hergestellt.

„Solarpaneele sind wegen des Klimawandels sehr gefragt“, berichtet die BBC. „Die weltweite Produktion von Solarpaneelen nutzt Zwangsarbeit von Chinas uigurischen Muslimen in der Provinz Xinjiang aus. Polysilizium … wird unter massivem Zwang gewonnen, eine Behauptung, die von den chinesischen Behörden bestritten wird.“

Kobalt und Polysilizium sind nur zwei der unzähligen Mineralien, Metalle und Verbundstoffe, die der gesamten modernen Elektronik zugrunde liegen und für die die Welt von China und anderen unterdrückerischen Regimen abhängig ist, indem sie sowohl rohe und veredelte Materialien als auch zusammengesetzte Produkte kaufen. Wenn die Biden-Harris-Regierung, andere Führer der Demokratischen Partei der USA und die Führer anderer Industrieländer ihren Kurs nicht ändern, wird Kinder- und Sklavenarbeit noch weiter zunehmen, denn jede einzelne grüne Energietechnologie, die sie vorantreiben, hängt von diesen Mineralien und Elementen ab.

Der kurzsichtige Fokus des Westens auf die Bekämpfung des Klimawandels tötet und versklavt Menschen, während die Regierungen unmittelbarere, dringlichere und allzu oft tödliche Übel ignorieren, die den ärmsten Menschen schaden. Milliarden von Dollar und Euro in verschiedenen „grünen Entwicklungsfonds“ bezahlen die Diktatoren der Entwicklungsländer und ermutigen sie, wegzuschauen, während Kinder sterben. Wenig, wenn überhaupt etwas von diesem Geld erreicht die Menschen, die in den Minen leiden, noch wird das wenige Geld, das sie bekommen, sie für den Verlust von geliebten Menschen entschädigen, die in Mineneinstürzen oder in versteckten Gräbern in Sklavenarbeitslagern begraben wurden.

Es muss nicht so sein. Die Vereinigten Staaten und Europa haben Optionen, wenn wir bereit sind, einige Opfer zu bringen. Wir könnten Sanktionen gegen China, die Demokratische Republik Kongo und andere Länder verhängen, die Sklaven- und Kinderarbeit einsetzen. Russland ist der zweitgrößte Kobaltproduzent der Welt, und die Philippinen und Kuba sind die viert- und fünftgrößten Produzenten. Das ist die imperialistische Lösung: anderen Ländern vorzuschreiben, welche Arbeitsstandards sie haben sollen. Wir spielen bereits die Rolle von Öko-Imperialisten, indem wir den Entwicklungsländern den Zugang zur Finanzierung von Kraftwerken für fossile Brennstoffe verweigern, die ihnen helfen könnten, sich aus der Armut zu befreien – was ist da ein weiteres grün-kolonialistisches Machtspiel?

Ein solches Vorgehen würde kurz- und mittelfristig zu einer Verknappung dieser Technologien oder Elemente führen. Es würde mit ziemlicher Sicherheit auch dazu führen, dass diese Länder eine Reihe von Gegensanktionen und Zöllen auf Waren verhängen, die sie von den Vereinigten Staaten und Europa beziehen.

In der besten aller möglichen Welten könnten China, die Demokratische Republik Kongo und andere Länder auf unsere Sanktionen reagieren, indem sie Arbeitsstandards wie in den Industrieländern einführen, einschließlich unserer Lohnskalen und Gesundheits- und Sicherheitsstandards. In diesem Fall würden die Preise für diese Technologien steil ansteigen. Und wenn China, die Demokratische Republik Kongo und andere die gleichen Umweltstandards wie die Vereinigten Staaten und Europa einführen würden, würde der Strom dieser gefragten „grünen“ Energietechnologien völlig versiegen, weil, wie in den Vereinigten Staaten heute, fast niemand mehr in der Lage wäre, irgendetwas abzubauen oder zu veredeln, egal wo.

Eine andere Option, die wohl die beste für die Arbeiter in den Vereinigten Staaten und für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit Amerikas ist, wäre es, den Abbau kritischer Mineralien in den Vereinigten Staaten zu erlauben. Jegliche Umweltschäden, die durch den Abbau entstehen, würden den Menschen in den Vereinigten Staaten auferlegt, die die grünen Technologien fordern. Das wäre fair.

Das ist es, was Präsident Trump versucht hat, indem er Zölle auf chinesische Solarpaneele erhob und versuchte, die Genehmigung von Minen für kritische Mineralien zu erhalten. Aber ohne sich ob ihrer Heuchelei zu schämen haben Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris vor kurzem angedeutet, dass der Abbau kritischer Mineralien in den Vereinigten Staaten keine Option ist. Während sie zugeben, dass wir kritische Elemente wie Kobalt für grüne Energietechnologien und Elektroautos benötigen, haben mehrere Quellen innerhalb der Biden-Regierung die Entscheidung des Präsidenten verlauten lassen, dass die Vereinigten Staaten sich weiterhin auf andere Länder für die Metalle und Mineralien verlassen werden, die für den Bau von Elektrofahrzeugen und anderen grünen Energietechnologien notwendig sind, um „Umweltschützer zu beschwichtigen“, berichtet Reuters. Und weiter:

„Die Pläne werden ein Schlag für die US-Bergleute sein, die gehofft hatten, dass Biden in erster Linie auf Metalle aus dem Inland setzen würde, wie es seine Kampagne im letzten Herbst signalisiert hatte, um seine Ambitionen für eine weniger Kohlenstoff-intensive Wirtschaft zu erfüllen“.

Biden hofft offenbar, dass befreundete Länder wie Australien, Brasilien und Kanada den Bedarf an kritischen Mineralien decken, damit wir unsere Abhängigkeit von China verringern können, ohne dass in den Vereinigten Staaten neuer Bergbau betrieben wird. Australien und Kanada haben jedoch Umwelt- und Arbeitsstandards wie wir, was höhere Preise für diese Güter bedeutet. Eine Steigerung der Produktion in Brasilien wird wahrscheinlich bedeuten, dass mehr Ureinwohner des Amazonas vertrieben werden, werden doch immer größere Gebiete des Regenwaldes gerodet, um die kritischen Mineralien abzubauen.

Kinder- und Sklavenarbeit ist das wahre Erbe des Biden-Harris-Vorstoßes für grüne Energie. Wenn wir die für diese Technologien kritischen Elemente nicht hier produzieren, werden sie im Ausland von den billigsten Anbietern bezogen, selbst wenn sie durch mehrere Zwischenländer gehen müssen, um ihre schmutzige und tödliche Herkunft zu verschleiern. Für Biden und andere westliche Klimaalarmisten müssen die Menschen und die Umwelt in anderen Ländern geopfert werden, um die Welt vor dem Klimawandel zu „schützen“ und gleichzeitig die Annehmlichkeiten des Westens so weit wie möglich zu erhalten.

Die Ausbeutung der am meisten gefährdeten Menschen und Umgebungen der Welt heute in der vergeblichen Hoffnung, einen winzigen Anstieg des Meeresspiegels und etwas wärmere Temperaturen in der Welt in 100 Jahren zu verhindern, ist dumm und moralisch bankrott.

QUELLEN: Amnesty International; Deseret News; BBC; CNN; Forbes; American Spectator; Reuters

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/green-energy-policies-are-built-on-slavery-child-labor

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Globale Erwärmung ursächlich für 37% aller Todesfälle aufgrund von Hitze seit 1991 … gähn!

Studie macht Klimawandel für 37 Prozent der Hitzetoten weltweit verantwortlich
„Das sind hitzebedingte Todesfälle, die eigentlich verhindert werden können. Es ist etwas, das wir direkt verursachen“, sagte ein Epidemiologe.

Mehr als ein Drittel der weltweiten Hitzetoten jedes Jahr sind direkt auf die globale Erwärmung zurückzuführen, so die neueste Studie, die die menschlichen Kosten des Klimawandels berechnet.

Aber die Wissenschaftler sagen, dass dies nur ein Bruchteil der Gesamtkosten des Klimawandels ist – noch mehr Menschen sterben durch andere extreme Wetterereignisse, die durch die globale Erwärmung verstärkt werden, wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren – und die Zahl der Hitzetoten wird mit steigenden Temperaturen exponentiell wachsen.

Dutzende von Forschern, die die Hitzetoten in 732 Städten rund um den Globus von 1991 bis 2018 untersuchten, berechneten, dass 37 Prozent durch höhere Temperaturen aufgrund der vom Menschen verursachten Erwärmung verursacht wurden, so eine Studie, die am Montag in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde.

[…]

Etwa 35 Prozent der Hitzetoten in den Vereinigten Staaten können auf den Klimawandel zurückgeführt werden, so die Studie. Das sind insgesamt mehr als 1.100 Todesfälle pro Jahr in etwa 200 US-Städten, die von 141 in New York getoppt werden. Honolulu hatte mit 82 Prozent den höchsten Anteil an Hitzetoten, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.
[…]
NBC News

Die Studie von „Dutzenden von Forschern“ befindet sich hinter einer Zahlschranke.

Die Anzahl von Hitzetoten wird mit steigenden Temperaturen exponentiell zunehmen“

Warum nimmt sie nicht schon jetzt exponentiell zu?

Abbildung 1. Hitzebedingte Todesfälle in den USA, 1979-2018. „Zwischen 1998 und 1999 hat die Weltgesundheitsorganisation die internationalen Codes zur Klassifizierung von Todesursachen überarbeitet. <b>Daher können Daten von vor 1999 nicht ohne weiteres mit Daten von 1999 und später verglichen werden</b>.“ US EPA

Mehr als ein Drittel der jährlichen Hitzetoten auf der Welt sind direkt auf die globale Erwärmung zurückzuführen“

Also… müssen wir weniger kältebedingte Todesfälle haben… oder?

Abbildung 2. Kältebedingte Sterberate in den USA, 1979-2016. Seit 1999 ist die kältebedingte Sterberate etwa doppelt so hoch wie die hitzebedingte Sterberate. US EPA

Honolulu hatte den höchsten Anteil an hitzebedingten Todesfällen, der auf den Klimawandel zurückzuführen ist, nämlich 82 Prozent.“

Laut CDC gab es von 1999-2016 so wenige hitzebedingte Todesfälle in Honolulu County, dass eine zuverlässige Todesrate nicht berechnet werden kann. Das ist die gesamte Insel Oʻahu. Aufgrund von Beschränkungen der Verwendung von Daten werde ich die tatsächliche Zahl oder sogar den Link zum Datensatz nicht veröffentlichen. Wenn Sie jedoch „CDC WONDER“ googeln (oder Duck Duck Go), können Sie Stunden damit verbringen, durch mehr Todesursachen zu waten, als ich jemals dachte.

Aber es wird noch komischer …

Abbildung 3: Honolulu HI, Klimawandel seit <i>The Ice Age Cometh</i> GISS

Und jetzt zu etwas ganz Anderem …“

Dieses „Problem“ wurde vor über 20 Jahren gelöst…

Abstract

Hitze ist die wichtigste wetterbedingte Todesursache in den Vereinigten Staaten. Zunehmende Hitze und Feuchtigkeit, die zumindest teilweise mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängen, lassen vermuten, dass es zu einem langfristigen Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit kommen könnte. Wir berechneten die jährliche Übersterblichkeit an Tagen, an denen die scheinbare Temperatur – ein Index, der Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit kombiniert – einen Schwellenwert für 28 große Ballungsräume in den Vereinigten Staaten von 1964 bis 1998 überstieg. Die hitzebedingte Sterblichkeitsrate ging im Laufe der Zeit in 19 der 28 Städte deutlich zurück. Für den 28-Städte-Durchschnitt gab es 41,0 +/- 4,8 (Mittelwert +/- SE) hitzebedingte Todesfälle pro Jahr (pro Standardmillion) in den 1960er und 1970er Jahren, 17,3 +/- 2,7 in den 1980er Jahren und 10,5 +/- 2,0 in den 1990er Jahren. In den 1960er und 1970er Jahren wiesen fast alle Studienstädte eine deutlich über dem Normalwert liegende Sterblichkeit an Tagen mit hohen scheinbaren Temperaturen auf. In den 1980er Jahren gab es in vielen Städten, insbesondere im typisch heißen und feuchten Süden der USA, keine erhöhte Sterblichkeit. In den 1990er Jahren breitete sich dieser Effekt nordwärts über die Städte im Landesinneren aus. Diese systematische Desensibilisierung der Großstadtbevölkerung gegenüber hoher Hitze und Luftfeuchtigkeit im Laufe der Zeit kann auf eine Reihe von technologischen, infrastrukturellen und biophysikalischen Anpassungen zurückgeführt werden, einschließlich der zunehmenden Verfügbarkeit von Klimaanlagen.

Davis, Knappenberger, Michaels, and Novicoff, 2003

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Reference

Davis, R. E. , Knappenberger, P. C. , Michaels, P. J. , & Novicoff, W. M. (2003). Changing heat‐related mortality in the United States. Environmental Health Perspectives, 111(14), 1712–1718. 10.1289/ehp.6336 [PMC free article] [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/06/01/global-warming-caused-37-of-heat-related-deaths-since-1991-yawn/

Übersetzt von Chris Frey EIKE