10 Jahre Fukushima – 10 Jahre Ausstieg aus der Kernenergie

Es war die Bundeskanzlerin, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke  abgestellt werden sollten. Da die Bundesregierung ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz wie das Atomgesetz nicht einfach außer Kraft setzen kann, sprach der Bundesverfassungsrichter Hans-Jürgen Papier von verfassungswidrigem Vorgehen.

Wie immer in krisenhaften Situationen, wie etwa bei der Öffnung der Grenzen 2015 oder in der Coronakrise, ließ sich die Bundeskanzlerin treiben von der öffentlichen Meinung. Die war aber durch Angst- und Panikmache, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, aufgeputscht und klar auf der Seite des Ausstiegs. Wir erinnern uns noch gut an die täglichen abendlichen Brennpunkte in ARD und ZDF mit dem immer wiederkehrenden Yogeshwar, in deren Folge in Deutschland, 9000 Kilometer von Japan entfernt, die Geigerzähler ausverkauft waren.

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass ein anderer Bundeskanzler zunächst Ursachenforschung betrieben hätte und nach dem Abklingen der ersten verständlichen Erregung und Angst entschieden hätte, was im Interesse Deutschlands und nicht im Interesse des eigenen politischen Überlebens notwendig war. Noch im Jahr 2010 war die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke um 8 – 14 Jahre durch den deutschen Bundestag beschlossen worden. Noch 2008 sagte Bundeskanzlerin Merkel: „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Kernenergie einstellt.“

Eine nähere Untersuchung hätte ergeben, dass der Unfall in Deutschland niemals hätte passieren können, wie auch die Reaktorsicherheitskommission feststellte. Denn abgesehen davon, dass die Kraftwerke von Fukushima zu gering gegen Flutwellen und Überschwemmung geschützt waren, gab es dort auch nicht das im Jahre 1986 in Deutschland eingeführte »Wallmann-Ventil«. Ein solches Ventil sorgt dafür, dass bei Überdruckbildung im Sicherheitsbehälter (containment) Gase gefiltert entlastet werden können. Das Wallmann-Ventil war im Zuge der Überarbeitung der Sicherheitskonzepte deutscher Kernkraftwerke nach der Katastrophe von Tschernobyl eingeführt worden. Auch die sogenannten »Töpfer-Kerzen«, d. h. Wasserstoff-Rekombinatoren, mit denen deutsche Kernkraftwerke längst nachgerüstet waren, hätten eine Wasserstoffexplosion wie in Fukushima in Deutschland vermieden.

Trotz Fukushima kamen alle anderen Kernenergieländer der Welt zu anderen Schlussfolgerungen. Spanien, Belgien, Schweiz, USA und Schweden verlängerten die Laufzeit ihrer Kernkraftwerke. Holland und Polen planen den Einstieg in die Kerntechnik. Schweden, das in den 1980er-Jahren beschlossen hatte, bis 2000 alle Kernkraftwerke zu schließen, hat mittlerweile den Betrieb einzelner Kraftwerke bis 2040 erlaubt. Sogar der Ersatz bestehender Kernkraftwerke ist dort nunmehr möglich.

In Deutschland war die Laufzeitverlängerung ein halbes Jahr vor dem Ausstiegsbeschluss ebenfalls erfolgt: Im Herbst 2010 beschloss der Deutsche Bundestag eine Verlängerung der Laufzeiten um acht Betriebsjahre für ältere Kraftwerke und um 14 Jahre für jüngere Kraftwerke. Danach wäre Brokdorf im Jahre 2036 vom Netz gegangen.

Durch die Einrichtung einer Ethikkommission, die sich dadurch auszeichnete, dass in ihr kein einziger Energiefachmann vertreten war, allerdings mehrere Kirchenvertreter und Ausstiegsaktivisten, erhielt die Bundeskanzlerin ein Votum, das sie für eine gesetzliche Regelung brauchte. Am 9. Juni 2011 erklärte sie im Deutschen Bundestag „Die Nutzung der Kernenergie wird bis 2022 beendet“. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung bei wenigen Gegenstimmen (einer der wenigen Mutigen war Arnold Vaatz (CDU)) das »13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes«, das die Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022 vorsah.

Die Folgeschäden der Fehlentscheidung der Kanzlerin und des deutschen Bundestages für den Wohlstand Deutschlands sind immens. Denn in der Regierungserklärung von 2009 hatte die CDU-FDP Koalition das Ziel der Vorgängerregierung einer 40%-igen CO2-Minderung bis 2020 übernommen.

Ein Großteil der durch den Ausstieg wegfallenden, CO2-freien Stromproduktion musste nun durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke ersetzt werden. Dadurch blieben die CO2-Emissionen durch die Stromerzeugung bis 2018 weitgehend konstant, obwohl massive Subventionen in Höhe von 400 Milliarden € für Windkraftanlagen und Photovoltaikdächer zu einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien führte. Hinzu treten die Kosten von etwa 100 Milliarden €, die für die Hochspannungstrassen auszugeben sind, um Windstrom vom Norden in den früher kernkraftreichen Süden zu transportieren. Die Subvention, die auf jeden Stromkunden umgelegt wurde, führte zu einem massiven Strompreisanstieg.

Deutschland hat mit 32 Eurocent pro Kilowattstunde den höchsten Strompreis der Welt, der internationale Durchschnitt liegt bei 12 Eurocent/kWh. Die Erneuerbaren-Energie-Umlage beträgt mittlerweile 10 Eurocent /kwh, die mittlerweile zum Teil vom Steuerzahler bezahlt wird. Der höchste Strompreis der Welt, eine Folge der falschen Entscheidung im Jahre 2011, trifft nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Gewerbe und deren Arbeitsplätze, soweit sie nicht zu den wenigen Betrieben gehören, die von der Umlage befreit sind. Der Wirtschaftsstandort Deutschland zerbröselt. Schon heute investiert die chemische Industrie vor allen Dingen wegen der prohibitiv hohen Stromkosten weniger als die Höhe der Abschreibungen. Die Industrie schrumpft.

Um die CO2-Ziele trotz Kernenergieausstiegs dennoch einzuhalten, mussten andere Bereiche herangezogen werden wie der Verkehr, die Wärmeversorgung und die Landwirtschaft, die mit weiteren CO2– Einsparvorgaben belastet wurden. Am Ende wurde sogar der Verbrennungsmotor geopfert, eine Schlüsseltechnologie Deutschlands. Es war allerdings schon 2011 erkennbar, dass im Jahre 2020 die CO2-Ziele nicht eingehalten werden konnten – diese fehlende Zielerreichung war einer der Gründe, die zum Anschwellen der »Fridays for Future«-Bewegung 2019 führte. Dank eines umfassenden Corona-Lockdowns wurde das Minderungsziel allerdings kurzfristig erreicht.

Durch den Doppelschlag des Verzichts auf Kernenergie und Kohle fallen 80 % der gesicherten Leistung an Strom weg und werden ersetzt durch Strom, der von Wind und Wetter abhängt und mit Dunkelflauten im Winter von bis zu 10 Tagen eine Strommangelwirtschaft hervorrufen wird, die wir nur von Entwicklungsländern kennen. In Anbetracht dieser Tatsache, Verkehr und Wärmeversorgung zukünftig auch noch zusätzlich von fluktuierenden Stromquellen wie Sonne und Wind abhängig zu machen, grenzt an politisch-wirtschaftlichen Harakiri. Die hierfür notwendige Speicherung durch Wasserstoff oder Batterien ist schlicht unbezahlbar.

Mit der Stilllegung der Kernkraftwerke ist das Problem der radioaktiven Rückstände in den abgebrannten Brennelementen, die in 12 Zwischenlager neben den Kernkraftwerken aufbewahrt werden, ungelöst. Eine neue Generation von Kerntechnologien, die inhärent sicher sind und das Endlagerproblem auflösen, wird weltweit entwickelt, nur nicht in Deutschland. Denn die bis 2011 gültige Zweckbestimmung des Atomgesetzes, die Erforschung der Nutzung der Kernenergie zu fördern, wurde ersatzlos gestrichen. Die Kernforschung zum Zwecke der Energieerzeugung wurde eingestellt.

Die Kerntechnik der 4. Generation, an der weltweit geforscht wird, arbeitet überwiegend mit schnellen Neutronen. Sie sind in der Lage, auch nicht spaltbare Atomkerne durch Neutroneneinfang zu spaltbaren zu machen. Damit wäre das Problem der Reichweite gelöst, denn herkömmliche Reaktoren nutzen lediglich 5% des Urans durch Kernspaltung. Zugleich wird aber auch das Problem des Atomabfalls gelöst, denn dieser kann als Ausgangsstoff eingesetzt werden. Selbst wenn es nicht um die kostengünstige CO2-freie Stromerzeugung durch Kernenergie ginge, müsste sich Deutschland mit dieser Technologie befassen, denn sie sichert die Umwandlung der über Zehntausende von Jahren langlebigen Rückstände in Stoffe, die bereits nach einigen hundert Jahren als abgeklungen gelten.

Ein neues Konzept der    IV. Generation ist auch der Dual-Fluid-Reaktor (DFR). Er wurde als privates Projekt von Kernphysikern aus Deutschland ohne staatliche Zuschüsse entwickelt und hat mittlerweile weltweit Patente.

Die Beschreibung des Reaktors durch die Erfinder liest sich wie die Beschreibung des Steins der Weisen:

-Der DFR erzeugt wie die meisten Konzepte der 4. Generation keinen langlebigen Atommüll, im Gegenteil, er baut den bestehenden Atommüll ab;

-die Energieeffizienz ist etwa 1000 Mal so groß wie bei Stromerzeugungen auf Basis Erneuerbarer Energien;

-das Kraftwerk ist inhärent sicher;

-die Erzeugungskosten für Strom sollen für ein Großkraftwerk von 1500 Megawatt elektrischer Leistung bei  1 €ct pro Kilowattstunde liegen.

Die Patentinhaber, die sich im privaten Institut für Festkörper-Kernphysik in Berlin organisiert haben, haben ihre Zelte mittlerweile in Vancouver in Kanada aufgeschlagen.

Je mehr die desaströsen Unzulänglichkeiten der Energiewende auf Wind- und Solarbasis in den nächsten Jahren zutage treten werden, umso mehr sollte auch die Offenheit kluger politischer Köpfe auch in Deutschland wachsen, sich mit einem neuen, sicheren Kapitel der Kernenergie zu beschäftigen. Dazu braucht es einen Wechsel in der politischen Führung, vor allen Dingen aber ein Umdenken in den Redaktionsstuben deutscher Medien, in denen nach einer Untersuchung von Prof. Kepplinger 70 % der Journalisten immer noch der Auffassung sind, dass Fukushima „endgültig bewiesen“ habe, dass „die Risiken der Kernenergie nicht tragbar sind“.

Aber bevor es den ersten „Brennpunkt“ in ARD oder ZDF zur Technologie der 4. Generation gibt, müsste uns alle die berechtigte Angst um die Sicherheit unserer Energieversorgung erschüttern. Aber das dauert nicht mehr lange.

Dieser Artikel erschien zuerst in Cicero (11.3.2021)




Man mache sich keine Illusionen bzgl. der Kosten von Net Zero

Der Rechnungsprüfungsausschuss des britischen Parlaments (Public Accounts Committee, PAC) veröffentlichte letzte Woche einen Bericht, der feststellte, dass es „keinen koordinierten Plan mit klaren Meilensteinen zum Erreichen“ von ‚Netto-Null‘-Emission bis zum Jahr 2050 gibt. Dieses Fehlen eines Plans, so behauptete der Ausschuss, mache es für das Parlament und die Öffentlichkeit schwierig, den Fortschritt auf dem Weg zum Ziel zu verstehen oder zu überprüfen.

Sonderausschüsse wie der PAC werden von Abgeordneten aller Parteien besetzt und sind einer der wichtigsten Mechanismen des Parlaments, um Ministerien, Minister und die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen. Aber während das PAC zu Recht darauf hinweist, dass die Regierung keine Ahnung hat, wie das Netto-Null-Ziel erreicht werden soll, haben die Abgeordneten auch keine, obwohl sie dafür ebenso viel Verantwortung tragen.

Natürlich gibt es keinen Plan, wie man Net Zero erreichen kann. Genau wie beim Climate Change Act (CCA) 2008, der eine Emissionsreduktion von 80 Prozent forderte, wurde das Net-Zero-Ziel festgelegt, lange bevor sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie es tatsächlich erreicht werden kann. Der politische Konsens, der uns das Netto-Null-Ziel bescherte, wird durch drei Faktoren konterkariert: das Fehlen eines globalen Netto-Null-Abkommens, der Mangel an verfügbarer Technologie und die fehlende Unterstützung der Bevölkerung.

Zu der Zeit, als die Abgeordneten 2008 das CCA unterzeichneten, war die Politikverdrossenheit der Bevölkerung auf einem Rekordniveau. Dies öffnete Kampagnen der grünen Lobby und ähnlicher Organisationen Tür und Tor. Diese Sonderinteressen behaupteten, dass die Klimapolitik – einschließlich großzügiger Subventionen für grüne Technologien – grüne Innovationen und wirtschaftliche Wiederbelebung bringen würde. Sie behaupteten auch, dass die „Rettung des Planeten“ ein populäres Anliegen werden würde und die öffentliche Meinung mobilisieren würde. Diese Versprechen erwiesen sich als haltlos.

Das Problem kristallisiert sich in der Zusammenfassung des PAC-Berichts heraus:

Bis zu 62 Prozent der zukünftigen Emissionsreduzierung werden von individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen abhängen, von Entsc heidungen bzgl. des alltäglichen Lebensstils bis hin zu einmaligen Anschaffungen wie dem Austausch von Heizkesseln, die fossile Brennstoffe verwenden, oder dem Kauf eines Elektrofahrzeugs. Die Regierung hat sich noch nicht richtig mit der Öffentlichkeit über die erheblichen Verhaltensänderungen auseinandergesetzt, die das Erreichen von Net Zero erfordern wird.

Wenn aber 62 Prozent der Emissionsreduzierung „auf individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen beruhen sollen“, dann erfordert die Net Zero-Politik notwendigerweise die Abschaffung von „Entscheidungen“ der Öffentlichkeit und die staatliche Regulierung ihrer „Verhaltensweisen“. Und da es keinen gleichwertigen, emissionsfreien Ersatz für Ihre Heizung, Ihr Auto oder für die vielen anderen alltäglichen, Energie benötigenden Aktivitäten gibt, ist das unvermeidliche Ergebnis von Netto-Null eine Reduzierung des Lebensstandards und der Lebensqualität der meisten Menschen.

Grüne Befürworter behaupten zum Beispiel, dass neue Technologien unsere Abhängigkeit vom Gasnetz beenden können. Und die Regierung hat angekündigt, dass die Installation von Gaskesseln in den 2030er Jahren verboten werden soll, um den Einsatz von Wärmepumpen zu fördern. Aber das hat auch seine Schattenseiten. Wärmepumpen kosten in der Regel ein Vielfaches dessen, was ein Gaskessel kostet – mindestens das 3,5-fache für das Gerät selbst, die Installationskosten nicht mitgerechnet. Sie benötigen viel größere Heizkörper, als die meisten Häuser bereits haben, und laute Wärmetauscher-Einheiten (identisch mit Klimaanlagen) müssen auch an der Außenseite jedes Hauses installiert werden. Und da Wärmepumpen weniger in der Lage sind, Wärme bei Bedarf zu erzeugen, müssen Häuser, in denen sie installiert sind, erheblich isoliert werden.

Außerdem sind Wärmepumpen kategorisch keine gleichwertigen Produkte zu Heizkesseln. „Gaskessel heizen Ihr Haus auf Knopfdruck, während eine Wärmepumpe 24 Stunden braucht, um das Haus auf 17 bis 19 Grad zu erwärmen“, räumte Chris Stark, der Vorsitzende des Climate Change Committee, kürzlich ein. Die Tatsache, dass man sein Haus nicht auf Zimmertemperatur heizen kann, „wird ein Umdenken erfordern“, fügte Stark hinzu.

Aber selbst wenn die „Einstellung“ der Menschen so verändert werden könnte, dass sie den Entwürfen von Beamten entspricht, ist es nicht die „Einstellung“, die benötigt wird, um die Zehntausende von Euro aufzubringen, die es kostet, ein gewöhnliches Haus in ein Net Zero-konformes Haus zu verwandeln. Eine Studie der Stadtverwaltung von Nottingham, bei der 10 ganz gewöhnliche Häuser nachgerüstet wurden, ergab, dass ein kleines Haus fast 90.000 Pfund benötigt, um es „kohlenstoffarm“ zu machen.

Das grüne Lager hat keine Erklärung angeboten, um zu zeigen, dass diese Kosten reduziert werden können, außer Annahmen über Größenvorteile. Aber das könnte eine unsichere Annahme sein, da die grüne Politik auch die Baupreise in die Höhe treiben wird. Die „Nachrüstung“ könnte die Haushalte am Ende fast das Äquivalent eines Jahrhunderts heutiger Energierechnungen kosten, für das Versprechen von bescheidenen (wenn überhaupt) Einsparungen bei zukünftigen Energierechnungen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/ben-pile-come-clean-about-the-cost-of-net-zero/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Verursacht der Nord-Polarwirbel in Südafrika Hagelstürme?

Ein EIKE-Freund, in Johannesburg geboren, berichtete uns von Hagelstürmen, die Verwandte ihm aus der alten Heimat schickten. Zu sehen: Ein heftiger Hagelsturm, der das Dach von einem Haus der Familie überlastete und einbrechen ließ. Hier ein Video aus Benoni nahe Johannesburg:

Nebenbei: In Südafrika ist gerade Hochsommer, sonst mit Temperaturen von 30 bis 35°C. Zwar gibt es immer mal wieder Schneefälle im Land, aber nicht derart heftig. Wie erklärte der WDR auf der Facebook-Seite von Quarks noch gleich? Der Wirbel über dem Nordpol schwäche sich ab, da der Temperaturgradient zwischen Pol und Äquator immer geringer werde und somit per Fliehkraft (?) Arme des Wirbels nach Süden entkommen könnten.

Quelle: WDR: https://www.facebook.com/quarks.de/videos/132851045361014

Ob der Nordpolarwirbel nun über den Äquator hinweg seine Arme bis Südafrika geschickt hat? Übrigens war Neu Süd-Wales in Australien vor sieben Monaten auch schon eingeschneit. Ein seltener antarktischer Blast, wie die Medien dort meinten? Also nur Wetter, kein Klima? Hoffen wir es, denn warm ist gut, kalt ist schlecht.

 




Umweltgruppen: NABU bekommt Konkurrenz*

Nachdem der neue Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, Ende letzten Jahres mit den Grünen sein neues Strategiepapier zur „Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie“ ausgehandelt hatte, erfolgte von offizieller Seite die schärfste Kritik an der Neuausrichtung des NABU von dessen Konkurrenz.

Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) mit Sitz in Quirnbach (Westerwald) stellte klar, dass Windenergie grundsätzlich nicht naturverträglich ausgebaut werden könne, schon gar nicht in den Dimensionen, auf welche die politischen Ziele im Rahmen der Energiewende mittlerweile hinauslaufen. Das Papier sei alles andere als eine Grundlage für den vorgeblich geschlossenen „Frieden“ der Windkraftindustrie mit der Natur, sondern belege eher den Abschied des einstigen Vogelschutzverbandes vom Natur- und Artenschutz. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ werde die Umwandlung von Landschaften und Wäldern in Energie-Industriegebiete gerechtfertigt.

Krügers Strategiepapier mit Grünen

Als grobe Irreführung bezeichnete Neumann die Abmachung, dass zwei Prozent der Landesfläche als Vorrangflächen für Windparks genügen würden. Da die Politik die Windenergie „als tragende Säule der Energiewende“ propagiere und im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der aktuellen Fassung die Forderung der Windlobby nach einer Vervielfachung der Windkraft an Land und Offshore unterstütze, stünden im Hintergrund die sogenannte Nationale Wasserstoffstrategie, Elektromobilität und Power-to-X (Speichertechnologie).

Naturschützern, die mit der offenbar ins Ungewisse führenden Strategie des NABU-Vorstands hadern, bietet sich die Naturschutzinitiative als Alternative an. Vorgänger des 2016 gegründeten Vereins war die „Naturschutzinitiative Westerwald“. Mit ihrer Satzung hat die Naturschutzinitiative sichergestellt, dass ihre Arbeit dauerhaft in Unabhängigkeit von Politik, Industrie und Lobbyverbänden betrieben wird. Noch ist der neue Naturschutzverein vornehmlich in Rheinland-Pfalz, dem angrenzenden Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Baden-Württemberg tätig. Man freue sich aber auch über Fördermitglieder aus den Bundesländern, die derzeit noch nicht betreut werden, heißt es.

Kritik von innen wie außen

Der aktuelle Vorsitzende hatte 2014 seinen Posten als Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz wegen interner Konflikte beim Thema Windkraft und Naturschutz aufgegeben. 2016 trat er endgültig aus dem BUND aus und begründete dies unter anderem mit dessen enger Verflechtung mit der Landespolitik und der Windkraftindustrie. Die Klimawende sei zum Maß aller Dinge erklärt und der Naturschutz verhandelbar geworden. Die große Bedeutung der Biodiversität für den Natur- und Klimaschutz sowie die Folgen der industriellen Eingriffe durch die Windenergie-Strategie für die biologische Vielfalt würden demgegenüber ausgeblendet.

Gegenwärtig wird der NABU von massiven internen Protesten und Mitgliederaustritten wegen des Alleingangs seines neuen Präsidenten geschüttelt, ohne dass jedoch Rücktritte auf höchster Ebene bekannt geworden seien. Dabei dürfte eigentlich niemand von dem weitreichenden Zugeständnis des NABU an die Grünen und die Windbranche überrascht gewesen sein, hatten doch die NRW-Landesverbände von BUND, NABU und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) bereits 2015 eine Erklärung formuliert, die dem damaligen grünen NRW-Landesumweltminister Johannes Remmel am 26. Juni im Düsseldorfer Landtag überreicht wurde.

< Zwischen-Anmerkung der EIKE-Redaktion: Zwei hier ursprünglich folgende Sätze des PAZ-Original-Artikels wurden auf Wunsch und Korrektur-Hinweis des NABU/NRW an dieser Stelle gelöscht. (18.03.2021; 14.35 Uhr) >

„Wenn aber der Kontrolleur gemeinsame Sache mit dem zu Kontrollierenden macht, wo bleibt dann die Kontrolle?“, fragte seinerzeit zweifelnd das Online-Magazin „eifelon“. Ende Januar dieses Jahres nun kritisierte Naderer den Alleingang Krügers scharf und distanzierte sich im Namen des drittgrößten NABU-Landesverbands Nordrhein-Westfalen förmlich.

Mit einem klaren Bekenntnis zum unverhandelbaren Schutz der heimischen Wälder, von Natura-2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturparks positioniert sich demgegenüber die Naturschutzinitiative. Man werde nicht tatenlos zusehen, wie die Natur als Lebensgrundlage sowie zunehmend auch der Rechtsstaat und die Naturschutzgesetze unter die Räder kommen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  12. März 2021, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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CSU jetzt auch auf Grünkurs: Andreas Scheuer will Verbrenner ab 2035 abschaffen

Franz Josef Strauß meinte 1986 sinngemäß, daß das Regieren unter Schwarzgelb etwas langweilig sei, Deutschland wäre aber wohlgeordnet und für alle wäre gesorgt. Wenn hingegen Rotgrün drankäme, würde es „spannend“ werden, weil die Ideologen das Land für die Realisierung ihrer Hirngespinste stückweise abbauen würden.

Die rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder machte die Vorhersage Straußens nur teilweise wahr, weil Schröder und sogar Josef Fischer un-grün und rational genug waren, die Forderungen der jeweiligen Parteilinken nicht alle umzusetzen. Die aus der DDR stammende ehemalige FDJ-Sekretärin Angela Merkel hingegen, die niemals in die CDU eingetreten war, schickt sich seit 2010 sehr wohl an, das Land als CDU-Kanzlerin im sozialistischen Sinne an die Wand zu fahren.

Womit der olle Strauß nicht gerechnet hatte (zum Glück, er war herzkrank), ist, daß seine CSU eines Tages Heimstatt inkompetenter Berufspolitiker sein könnte, die es in der Wirtschaft oder Infrastruktur zu nichts bringen würden und daher in der Politik dilettieren müssen. Ein solcher Fall ist Andreas Scheuer, der sehr wohl weiß, wo oben und unten, was Recht und Unrecht ist, wie er in der Asylkrise bewies, als er von Til Schweiger beschimpft wurde.

Scheuer hat aber nur einen „halben“ Doktortitel (Doktorat) aus Tschechien und mittlerweile kein Rückgrat mehr, weswegen er nun das Ende von Diesel und Benziner will.

„Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“.

Er hätte auch sagen können, unser Ziel muß die Abwanderung der deutschen Automobilindustrie nach Rußland und Rumänien und der Abbau des deutschen Wohlstandes bis 2035 sein. Und das weiß der Mann genau; glauben Sie ihm kein Wort, wenn er grün daherredet.

Immerhin will er richtige Motoren nicht verbieten, weil die ja mit synthetischen Kraftstoffen aus „erneuerbaren“ Energien betrieben werden können. Technisch ist das schon möglich, aber die Verluste werden wie beim Wasserstoff horrend sein. Was das für den Literpreis Kraftstoff bedeutet, muß dem schlauen EIKE-Leser wohl nicht gesagt werden. Es sei nur daran erinnert, daß Leuna-Benzin nur im Zweiten Weltkrieg flächendeckend genutzt wurde, weil es kein billiges Erdöl für die Wehrmacht gab.