Wetter-Kapriolen Ergebnis des Klimawandels?

Die eiskalten Tage im Dezember und Januar, die mit Schneestürmen einhergingen, paßten den Klima-Alarmisten überhaupt nicht ins Konzept, weswegen eiligst darauf hingewiesen wurde, daß die Erwärmung der Arktis für ein geringes Temperaturgefälle zum Äquatorbereich sorge, so der Polarwirbel langsamer werde und uns deswegen Kälte und Schnee schicke.

Aktuell scheint der Polarwirbel wieder beschleunigt zu sein, was Europa frühlingshafte Temperaturen beschert. Die Iberische Halbinsel war schon letzte Woche dran, berichtet unser Referent Sebastian Lüning. Die Wetter- und Klimafrösche atmen auf und melden erfreut, …

Februar-Tage mit über 20 Grad traten laut DWD im Zuge der Klimaerwärmung zuletzt immer häufiger auf: Zwischen 2001 und 2020 gab es in acht Jahren im Februar Höchsttemperaturen von 20 Grad und mehr. Zwischen 1981 und 2000 sowie von 1961 bis 1980 waren es jeweils nur drei Jahre.

Acht und drei in 2×20 Jahren, das ist natürlich extrem signifikant. Würde man den Gesamtzeitraum ab 1850 betrachten, und die Jahrhunderte zuvor (sofern meßtechnisch möglich) vergleichen, würde man vermutlich anderes, oder alles Mögliche schließen können. Es gilt das berühmte Zitat: Traue keiner Statistik, die Du nicht selber zusammengestellt hast.

Und in der Tat: Die Presseberichte widersprechen sich selbst ein wenig:

Es ist lange her, aber es gab auch schon mal 24,5 Grad im Februar: im nordrhein-westfälischen Arnsberg im Jahr 1900. 1960 war es in Müllheim (Baden-Württemberg) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) 22,5 Grad warm, 2019 in Saarbrücken-Burbach 21,7 Grad. Die nun vorhergesagten Höchsttemperaturen werden an diese Spitzenreiter wohl nicht herankommen, glaubt Meteorologe Adrian Leyser.

Und nicht vergessen: Wie unser Vizepräsident Michael Limburg betont, ist selbst aktuelle Meßtechnik keineswegs zuverlässig. Passend dazu stellte sich heraus, daß deutsche „Spitzentemperaturen“ der Station Lingen auf mangelhafte Wartung zurückzuführen waren.




Wissenschaft­liche Bildung in der Klassenstufe K-12* ist katastro­phal geworden

Barbash blickt zuerst auf die historische Entwicklung und dann darauf, wo wir heute stehen. Die Verankerung der großen grünen Botschaft kam in den 60er und 70er Jahren so richtig in Gang, bis zu dem Punkt, an dem es jetzt in der Lehrerausbildung und in den Lehrbüchern einfach zur Tagesordnung gehört. Kein Wunder, dass Millionen aufmarschieren.

Aber jetzt wird es systematisch noch viel schlimmer. Die sogenannten Next Generation Science Standards (NGSS) betreffen mehr als ein Drittel der K-12-Schüler an öffentlichen Schulen in Amerika, und es werden immer mehr. Die staatlichen Wissenschaftsstandards legen fest, was in den einzelnen Klassenstufen gelehrt werden soll. Die herkömmlichen staatlichen Standards sind relativ neutral, wenn es um grüne Propaganda geht, während die NGSS voll davon sind. Sie kümmern sich auch nicht viel um wissenschaftliche Kenntnisse.

Der Artikel steckt voller großartiger Zitate. Die Historie betreffend lautet ein gutes davon aus dem Jahr 1983:

Zumindest im Moment beherrschen ökologische Weltuntergangs-Propheten das kulturelle Geschehen. Feuer-und-Schwefel-Logik wird in Schulbüchern im ganzen Land mit Angst-und-Weltuntergangs-Psychologie kombiniert. Die Geschichte könnte Zehntausende Male erzählt werden, über Kinder in öffentlichen und privaten Schulen, in Gymnasien und Grundschulen, mit konservativen und mit liberalen Lehrern, in reichen und in armen Vierteln. Eine Flutwelle des Pessimismus ist über das Land geschwappt und hat Trauer, Verzweiflung, Unbeweglichkeit und Lähmung hinterlassen. … Warum sollten unsere Schüler in die Irre geführt werden?

Dieser „Moment“ hält seit fast 30 Jahren an, und die Unkenrufe werden mit dem Einsetzen der Klimawandel-Hysterie nur noch schlimmer.

Hier ist Barbashs knappe Zusammenfassung: „Diese Angst hat die Lehrpläne seit den 1970er Jahren mit einer immer länger werdenden Liste von Alarmen durchsetzt: Pestizide, Smog, Wasser- und Luftverschmutzung, Waldbrände, Artensterben, Überbevölkerung, Hungersnot, Regenwaldzerstörung, Verknappung natürlicher Ressourcen, Ozonabbau, saurer Regen und die große absorbierende Panik unserer Zeit: die globale Erwärmung.

Diese Prämissen bestimmen alles, was mit Umwelterziehung zu tun hat: die Lernstandards, die die Bundesstaaten den Schulbezirken auferlegen; die Stellungnahmen der Verbände der Wissenschaftslehrer; die Kursarbeit und die Texte in den Schulen; die Ausbildung, die Pädagogen während ihrer gesamten Laufbahn erhalten; und die Lehrbücher, Unterrichtspläne, Exkursionen und Hausaufgaben, die in allen Klassenstufen erteilt werden.“

Die NGSS setzen wirklich auf die Klimawandel-Hysterie. Hier ist, wie Barbash es erklärt:

Der Begriff ‚Klimawandel‘ erscheint in dem Dokument als „Kerngedanke‘ für die Mittel- und Oberstufe. Das Phänomen wird als Tatsache dargestellt, ebenso wie seine angeblichen Folgen – Verlust der Artenvielfalt, Aussterben von Arten, veränderte Niederschlagsmuster, Störung der globalen Nahrungsmittelversorgung, Verlust von Gletschereis und Massenmigration aufgrund des steigenden Meeresspiegels. Nirgendwo steht in den Standards, dass sowohl die Natur des Phänomens als auch seine Folgen Gegenstand heftiger Debatten sind oder dass es konkurrierende Theorien zur Erklärung des Klimawandels gibt – und zwar nicht von Flacherde-Anhängern oder ungläubigen Pfaffen, sondern von ernsthaften Wissenschaftlern.“

In den meisten konventionellen staatlichen Standards ist der Klimawandel ein untergeordnetes Thema, das im Erdkundeunterricht der High School unterrichtet wird, einem Wahlfach also, das viele Schüler nicht belegen. Die NGSS machen die Klimaschrecken jedoch zu einem Pflichtthema in der Mittelstufe, wenn die meisten Schüler noch zu jung sind, um sie zu hinterfragen. Bis heute haben 19 Staaten die alarmistischen NGSS angenommen.

Barbash sagt, dass auch die Bundesbehörden sehr aktiv sind, um die grüne Klimapropaganda voranzutreiben:

Mindestens 15 staatliche oder staatlich finanzierte Websites bieten kostenloses Unterrichtsmaterial über den Klimawandel und seine Gefahren an. Zu den Einrichtungen gehören die National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA, die National Science Foundation, die National Aeronautics and Space Administration (NASA), die National Institutes of Health, das U.S. Energie-Ministerium und das U.S. Global Change Research Program. Die Websites bieten Tausende von Ressourcen, darunter Unterrichtspläne, Spiele und Videos für alle Klassenstufen. Keine einzige Website, die von der Regierung oder von Universitäten oder K-12-Bildungsgruppen finanziert wird, ist dem Unterricht über die wissenschaftliche Debatte gewidmet.“

Auch wie die NGSS Wissenschaft lehrt wird treffend beleuchtet:

Die Next Generation Science Standards (NGSS)sind so verworren, dass es schwer vorstellbar ist, wie sie irgendjemandem helfen sollen, überhaupt Wissenschaft zu unterrichten, geschweige denn eine sich schnell verändernde, umstrittene Wissenschaft wie die Klimatologie. Viele Konzepte sind zu allgemein gehalten. Hier ist einer für die dritte bis fünfte Klasse: ‚Die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen ändern sich mit der Zeit, ebenso wie ihre Anforderungen an neue und verbesserte Technologien.‘ Viele Leistungserwartungen sind unklar. Hier ist einer für Kindergärtner: ‚Analysieren Sie Daten, um festzustellen, ob eine Konstruktionslösung wie beabsichtigt funktioniert, um die Geschwindigkeit oder Richtung eines Objekts durch Drücken oder Ziehen zu ändern.‘ Welche Art von Daten wird ein Fünfjähriger analysieren? Andere Standards packen zu viel Wissenschaft in eine Aussage, oft ohne ausreichende Anleitung aus früheren Klassenstufen. Dieser Standard für die High School würde einen Studenten herausfordern: ‚Analysieren Sie geowissenschaftliche Daten und die Ergebnisse globaler Klimamodelle, um eine evidenzbasierte Vorhersage über die aktuelle Geschwindigkeit des globalen oder regionalen Klimawandels und die damit verbundenen zukünftigen Auswirkungen auf das System Erde zu treffen‘.

Auch ich denke, die NGSS sind ein großer Schritt zurück, wenn es um den Unterricht in den Naturwissenschaften geht. An vielen Stellen ersetzen sie die detaillierten wissenschaftlichen Kenntnisse, die in den staatlichen Standards gefordert werden, durch hoffnungslos vage Konzepte.

Noch schlimmer ist, dass diese vagen Konzepte in eine 3-D-Matrix eingebettet sind. Die NGSS ersetzen nicht nur abstrakte Konzepte anstelle von wissenschaftlichem Wissen, sondern haben auch eine dreidimensionale Struktur. Sie erkennen nicht, dass, wenn jede Dimension nur 20 Konzepte hat, es 8.000 Kombinationen gibt. Bei je 100 Konzepten dann 1.000.000 Kombinationen.

Somit sind die NGSS ein Rezept für Verwirrung. In der Tat denke ich, dass sie Probleme mit den Tests haben. Im Fall der NGSS sollte es nationale oder internationale Testergebnisse geben, die auf staatlicher Ebene verfügbar werden, damit wir sehen können, wie gut oder schlecht der Unterricht unter diesen seltsamen neuen Standards abschneidet.

Kurz gesagt, die grüne Propaganda im K-12-Wissenschaftsunterricht ist schon seit Jahrzehnten ein wachsendes Problem. Aber jetzt, unter den Next Generation Science Standards, wird es schnell noch viel schlimmer. Es gibt viel mehr über diese grüne Welle in Barbashs Artikel, so dass ich ihn sehr empfehlen kann.

Die wissenschaftliche Bildung in Amerika befindet sich im Übergang – und auf einem verheerenden Weg.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2021/02/16/american-k-12-science-education-gone-bad/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Studie: In den 1940er Jahren war es vor Grönland wärmer als heute

Mit Dank an Die kalte Sonne.

Karte des Gebiets Skjoldungen. Die Stelle, an welcher der Kern gezogen worden war, ist durch einen roten Stern gekennzeichnet. Bild: Wangner et al.

Der Kern umfasst die letzten 200 Jahre (1796-2013). Die Wissenschaftler stellen fest, dass der SST-Datensatz gut mit anderen Alkenon-basierten Rekonstruktionen aus SE-Grönland vergleichbar ist und somit eine regionale Schelfwasser-Variabilität aufweist.

Heute behaupten einige Wissenschaftler gerne, dass die Gegenwart wärmer ist als zu jedem anderen Zeitpunkt in den letzten 1000 Jahren und dass die grönländischen Eisschilde schnell schmelzen. Aber die Ergebnisse der Kern-Rekonstruktion zeigen, dass es in der Vergangenheit, vor etwa 80 Jahren, noch wärmer war.

Vor 80 Jahren war es wärmer

Die rekonstruierten SSTs zeigen in der Tat „hohe Amplitudenschwankungen zwischen 5°C und 12°C, insbesondere während des 20. Jahrhunderts“.


Wie die rekonstruierten Meeresoberflächentemperaturen in diesem Gebiet zeigen, war es in den 1940er Jahren genauso warm oder noch wärmer. Die Periode von 1915 – 1950 war auf einem ähnlichen Niveau wie heute, also passiert derzeit nichts Ungewöhnliches.

Die Autoren sagen auch, dass, obwohl die Schmelzwasserproduktion durch das Klima beeinflusst worden sein könnte, die Position des Gletscherrandes und das Kalben von Eisbergen im 20. Jahrhundert relativ konstant blieben.

Modelle bilden Grönland schlecht ab

Die dänischen Wissenschaftler fordern nun, dass die grönländischen Gletscher in den Klimamodellen besser berücksichtigt werden und sagen, dass die ungewöhnliche Wärme des frühen 20. Jahrhunderts mit einer komplexen Interaktion zwischen zwei großen ozeanischen Zyklen zusammenhängt: der AMO und der NAO.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/15/southeast-greenland-sea-surface-temperature-1-2c-warmer-in-1940-than-today-new-study-shows/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Modelle auf Schrottniveau: Sogar kurzfristig liegen die Klima- und Wetter-Modellierer völlig falsch

Vorhersage von TWC ist ein hoffnungsloser Fall

Es stellt sich heraus, dass sich die Modelle auf dem Niveau einer Müllhalde befinden, wenn es um die Vorhersagegüte geht. Beispielsweise hat The Weather Channel (TWC) vor noch gar nicht so langer Zeit seine Winter-Prognose bis zum März veröffentlicht:

Das Gebiet der USA, das jetzt von einer der schlimmsten Kältewellen der letzten 100 Jahre heimgesucht wird, wurde tatsächlich als „weit über normal“ oder „deutlich über normal“ prognostiziert. Bis jetzt ist genau das Gegenteil passiert. Sie haben es nicht kommen sehen.

Wir müssen uns fragen, was man heutzutage braucht, um eine Lizenz zur Wettervorhersage zu erhalten, und wir müssen Mitleid mit den Unternehmen und Industrien haben, die sich auf diese verpfuschten Vorhersagen verlassen haben.*

[Siehe hierzu die Ergänzung am Ende dieses Beitrags!]

Dennoch sind dies die Art von Vorhersagen, auf die die Politiker bestehen und daher sofortige (kostspielige) Maßnahmen ergreifen müssen und rechtfertigen.

Das El Nino-Debakel des PIK

Ein weiteres Beispiel für kurz- bis mittelfristige Vorhersagen sind die El-Niño-Ereignisse, die globale Auswirkungen haben. Die Fähigkeit, diese Ereignisse genau vorherzusagen, wäre ein sehr wertvolles Werkzeug.

Und vor nicht allzu langer Zeit behauptete das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in Deutschland, ein Modell entwickelt zu haben, das diese Ereignisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% vorhersagen kann. In einer PIK-Pressemitteilung vom November 2019 rühmte sich das renommierte Forscherteam, ein neues, weitaus besseres Modell entwickelt zu haben, das in der Lage sei, ein El-Niño-Ereignis Ende 2020 ein Jahr im Voraus zu prognostizieren.

Jetzt, im Februar 2021, sind die Ergebnisse da und sie sind vernichtend: Die äquatoriale Pazifikregion 3.4 befindet sich in der Nähe von La-Nina-Bedingungen, also im völligen Widerspruch zu den warmen Prognosen des Potsdam-Instituts. Das „bahnbrechende“ PIK-Modell, das zum Teil von Prof. Hans-Joachim Schellnhuber entwickelt wurde, ist ein kompletter Fehlschlag und völlig falsch:

Die obige ECMWF-Grafik zeigt ENSO-Prognosen für den Zeitraum Juli 2020 bis Januar 2021 (viele dünne rote Linien) im Vergleich zu gemessenen SSTA im Nino-Gebiet 3.4 (blaue gestrichelte Linie).

Die ECMWF-Prognosen waren im Durchschnitt etwa ein Grad Celsius zu warm. Seit August 2020 gibt es La-Niña-Bedingungen mit Messwerten von -0,5°C Abweichung und kälter.

Müll-Modelle

„Das ‚bahnbrechende‘ PIK-Modell produzierte Modellmüll und brachte die deutsche ‚Klimawissenschaft‘ weltweit in Verruf. Zudem sieht es derzeit so aus, als wolle uns die kalte La Niña bis 2022 weiter abkühlen“, berichtet Schneefan hier [in deutscher Sprache]

Link: https://notrickszone.com/2021/02/19/junk-grade-models-even-short-term-climate-and-weather-modelers-get-it-all-wrong/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Hier folgen jetzt noch ein paar Anmerkungen zum Thema Wettervorhersage/-prognose von einem Fachmann mit über 40 Jahren Erfahrung in diesem Bereich:

Ergänzung: Allgemeine Bemerkungen zu Vorhersagen und Prognosen

Dipl.-Met. Christian Freuer

Jeder erfahrene Synoptiker kann ohne weiteres allein aufgrund der aktuellen Meldungen (Boden-Wettermeldungen, Satellit, Radar, …) ziemlich exakte Prognosen für den aktuellen und immer noch recht genaue Prognosen für ein bis zwei Tage im Voraus erstellen. Für erwartete Tendenzen sind Modelle jedoch dienlich, wobei der Grenze zwischen „raten“ und „vorhersagen/prognostizieren“ immer mehr verschwimmt, je weiter man in die Zukunft schaut. Wenn man das als geschätztes Verhältnis ausdrückt, kommt man nach 72 Stunden (3 Tage) zu einem Verhältnis von etwa 70 zu 30, das ist schon eine recht große Unsicherheit. Nach 168 Stunden (7 Tage) schätzt der Autor dieses Verhältnis umgekehrt, also etwa auf 30 (Vorhersage) bis 70 (raten). Das variiert jedoch auch stark.

Hier hat der Autor schon ausführlicher zu diesem Problem Stellung genommen. Siehe am Ende jenes Beitrags.

Fazit: nach 7 Tagen (!) bleibt nur noch raten – da kann man sich leicht ausrechnen, wie die Prognosegüte nach 7 Jahren, um nicht zu sagen 70 Jahren aussieht – also bis etwa zum Ende dieses Jahrhunderts.

Außerdem ist es ein großer Unterschied, wie groß das Gebiet ist, für das man eine Prognose erstellen will. Ob es in Mitteleuropa (oder in den USA wie im obigen Beitrag) während der nächsten 7 Tage eine Witterungs-Änderung (nicht Wetter-Änderung!) gibt, ist noch ziemlich gut anhand von Modellsimulationen abzuschätzen (also im „large scale“). Je kleiner jedoch das Gebiet gemacht wird, umso mehr verkürzt sich der Zeitraum für halbwegs zuverlässige Prognosen. Ist das Gebiet sehr kleinräumig (im „meso-/small scale“), ist u. U. schon nach wenigen Stunden keine exakte Prognose mehr möglich. Jeder Prognostiker, der z. B. an einem heißen Sommertag morgens für den Nachmittag teils schwere Gewitter prognostizieren muss, kann davon ein Lied singen. Man weiß, dass es irgendwo in Süddeutschland zu solchen Ereignissen kommen wird, aber wo genau?

Sehr erfahrene Prognostiker können das aber anhand aktueller Meldungen tatsächlich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit über 50% abschätzen (Wahrscheinlichkeit ≤50% = raten). Dabei geht es darum, möglichst genau den Ort des ersten Auftretens einer solchen Entwicklung zu erkennen. Wenn die ersten Gewitter erst einmal entstanden sind, wird die Abschätzung der Verlagerung derselben wieder etwas einfacher.

Nun wird es auch in der numerischen Simulation kleinräumiger Starkniederschläge sicher noch Fortschritte geben. Der Autor ist vor 7 Jahren aus dem operationellen Dienst ausgeschieden und hat Weiterentwicklungen in diesem Bereich seitdem nicht mehr verfolgt.

Aber zurück zum Thema. Jahreszeiten-Prognosen sind derzeit nicht möglich und werden es nach Einschätzung des Autors auch nie sein. Das gilt zumindest für den numerischen Ansatz. Anders sieht es aus, wenn man statistische Verfahren zugrunde legt. Hierzu haben Kämpfe et al. schon viele Beiträge auf diesem Blog veröffentlicht, wobei gar nicht genug gewürdigt werden kann, wie Kämpfe et al. die Abschätzungen im Nachhinein auswerten wie zuletzt bzgl. des Winters 2019/2020 hier. Das werden sie sicher auch nach diesem Winter wieder tun.

Merke: Je kleiner das Gebiet, für das man eine Prognose erstellt, und je länger im Voraus eine solche erstellt wird, umso größer wird die Unsicherheit!

Und: Zumindest für den Kurzfristzeitraum gilt (im wörtlichen und übertragenen Sinne), was man sich heute fast schon abgewöhnt hat: Man sollte auch mal aus dem Fenster schauen! Draußen ist das Wetter, nicht im Bildschirm!

 




Virologin: Klimawandel erzeugt Pandemien – durch Waldzerstörung, statt Waldvermehrung

Die drei erwähnten Forscher vom Potsdam-Institut für Klimaforschungsfolgen PIK, der Uni Cambridge und Hawaii-Monoa meinten, daß der Lebensraum von Fledermäusen und Gürteltieren wegen der Erderwärmung größer geworden sei, und damit auch ihre Vielfalt und Virenlast gestiegen sei.

Sandra Junglen, Virologin aus dem Institut von Christian Drosten an der Berliner Charité, die über Arboviren forscht, meint nun im Interview mit der Zeit, daß die Abnahme von Lebensraum und Artenvielfalt der Grund für erhöhte Virengefahr sei.

Wer Pandemien verhindern will, muß ursprüngliche Ökosysteme wie den Regenwald erhalten, denn die Zerstörung von Ökosystemen und der damit einhergehende Verlust der Artenvielfalt begünstigen neuartige Infektionserkrankungen.

Also genau andersherum wie bei den Kollegen ein paar Tage zuvor. Was stimmt denn nun? Mehr Natur = Pandemie, oder weniger Natur = Pandemie? Man fühlt sich an die Aussagen von Latif, Rahmstorf & Co. erinnert, nach denen so ziemlich jede Wetterlage, superkalt wie sehr heiß, ein glasklares Anzeichen für den menschgemachten Klimawandel sei.

Das Verquicken zweier Mode-Themen in den Wissenschaften ist meist glasklares Anzeichen für Pseudowissenschaft, die sich an die politisch erwünschte Erzählung hängt, um an Forschungsmittel zu kommen. Soziologen nutzen seit langem den sogenannten „Intersektionalismus“ (die Schnittmengenbildung), um neue Forschungsthemen zu generieren.

Die Arboviren von Frau Junglen sind übrigens typisch für Insekten und andere Gliederfüßer (Arthropoden, z.B. Tausendfüßer, Spinnen, Silberfische, Krebse…) und gar nicht einmal unprominent: Gelb-, das West-Nil- und das Dengue- Fieber gehören zu den schweren Erkrankungen, die von Arboviren verursacht werden.

Wie schätzt die Virologin das Risiko einer neuen Pandemie ein?

In exakten Zahlen lässt sich das nicht ausdrücken. Aber natürlich ist es sehr hoch, und es ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Über eine Million Tierarten ist vom Aussterben bedroht und das Aussterben einzelner Arten führt wiederum dazu, dass andere Arten als Folge aussterben und sich der Prozeß dadurch noch weiter beschleunigt. Der Klimawandel ist längst spürbar, und auch die durch ihn verursachten Veränderungen der Landschaft können zur Entstehung neuer Pandemien beitragen.

Pikanterweise erwähnt sie sogar die oben genannten Kollegen, thematisiert den Widerspruch aber nicht.