Aus den Augen, aus dem Sinn: Das toxische Erbe von Wind & Solar

Die fraglichen Mineralien sind in letzter Zeit „selten“ geworden, als Folge des unstillbaren Appetits der westlichen Welt auf „Wohlfühl“ -Strom, der durch Sonnenschein und Brise erzeugt wird und gelegentlich in riesigen Lithiumbatterien gespeichert wird. Sowie dem Drang der wirklich Tugendhaften, die ultimative Zuschaustellung moralischer Haltung: das vollelektrisch angetriebene Fahrzeug.

Da die Nachfrage nach Seltenerden weiter wächst, hauptsächlich angetrieben durch subventionierten Wind- und Sonnenstrom sowie alle Elektrofahrzeuge, wächst auch der Berg giftigen Schmutzes, der während des Bergbaus und insbesondere nach der Verarbeitung zurückbleibt.

Ein Großteil der Verarbeitung erfolgt im Landesinneren Chinas; Ein anderes Stück unseres Planeten abseits von Kalifornien, wo Millionen von Sonnenkollektoren glitzern und Teslas endlose Autobahnen ohne Sorge über die Welt durchstreifen (solange der Ladezustands der Batterie noch ausreicht und die nächste Schnellladestation in Reichweite ist). Das sind Probleme der ersten Welt, aber es gibt auch andere Probleme, oder?

Wer die Parade der Tugend mit Einwänden stört, wird als Spielverderber angesehen. Es ist unschicklich darauf hinzuweisen, dass in weiten Teilen Chinas ein giftiges Erbe hinterlassen wurde, das die Religion leicht überdauern wird.

Hier ein paar Worte dazu.

 

Chinas dystopischer See – dank der Lust der Welt auf Seltene Erden

Not a Lot of People Know That
Paul Homewood, 24. Dezember 2020

[Was ist eine Dystopie?

Der Wortursprung Dystopie stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „dys-, was im Griechischen schlecht bedeutet und dem Wort „tópos“, was als Platz oder  Stelle übersetzt wird. Die Welt der Zukunft wird in einer Dystopie demnach als ein „schlechter Platz“, bzw. eine „schlechte Stelle“ dargestellt. ]

Nach meinem Beitrag zu Neodym lohnt es sich, genauer zu betrachten, warum China den größten Teil der Weltproduktion dominiert. Chinas Anteil daran wird auf 90% geschätzt.

Obwohl Neodym als „Seltene Erden“ Mineral eingestuft wird, gibt es tatsächlich viel davon. Das eigentliche Problem ist, dass das Extrahieren und Raffinieren dieser anderer seltener Erden ist ein sehr gefährlicher und toxischer Prozess.

Einfach gesagt, außer China sind nur wenige Länder bereit, die Umweltbelastung zu tragen.

Bereits 2015 veröffentlichte die BBC diesen Bericht über Baotou, in dem Seltene Erden abgebaut werden:

[sehen Sie das Original auf BBC, für das große Bild obigen Aufmachers]

https://www.bbc.com/future/article/20150402-the-worst-place-on-earth

In einer unbekannten Ecke der Inneren Mongolei versteckt sich ein giftiger, albtraumhafter See, der durch unsere Gier nach Smartphones, Konsumgütern und grüner Technologie entstanden ist, decktTim Maughan hier auf

Von meinem Standpunkt aus dominiert der stadtgroße Baogang-Stahl- und Seltenerdkomplex den Horizont, dessen endlose Kühltürme und Schornsteine bis in den grauen, verwaschenen Himmel reichen. Zwischen ihm und mir liegt in der Ferne ein künstlicher See, der mit einem schwarzen, kaum flüssigen, giftigen Schlamm gefüllt ist.

Dutzende von Pipelines säumen das Ufer und produzieren einen Strom dicker, schwarzer chemischer Abfälle aus den Raffinerien, die den See umgeben. Der Geruch von Schwefel und das Dröhnen der Pumpen dringen in meine Sinne ein. Es fühlt sich an wie die Hölle auf Erden.

Willkommen in Baotou, der größten Industriestadt der Inneren Mongolei. Ich bin hier mit einer Gruppe von Architekten und Designern, genannt die Unknown Fields Division, und dies ist die letzte Station auf einer dreiwöchigen Reise entlang der globalen Lieferkette, die den Weg zurückverfolgt, den Konsumgüter von China zu unseren Unternehmen und Häusern zurücklegen, gebracht durch Containerschiffe und in Fabriken weiterverarbeitet.

Wahrscheinlich haben Sie noch nichts von Baotou gehört, aber die Minen und Fabriken hier tragen dazu bei, dass unser modernes Leben am Laufen bleibt. Bautou ist einer der weltweit größten Anbieter von „Selten Erden“ -Mineralien. Diese Elemente finden sich in allen Bereichen, von Magneten in Windkraftanlagen und Motoren für Elektroautos bis hin zu elektronischen Eingeweiden von Smartphones und Flachbildfernsehern. Im Jahr 2009 produzierte China 95% des weltweiten Angebots an diesen Elementen, und es wird geschätzt, dass die Bayan Obo-Minen nördlich von Baotou 70% der weltweiten Reserven enthalten. Aber, wie wir es feststellen, zu welchem Preis?

Es lohnt sich, den ganzen Bericht zu lesen. Aber dieser Absatz fasst es zusammen:

Das Faszinierende an Neodym und Cer (Cerium) ist, dass sie zwar als Seltenerden-Mineralien bezeichnet werden, aber tatsächlich ziemlich häufig sind. Neodym ist nicht seltener als Kupfer oder Nickel und ziemlich gleichmäßig in der Weltkruste verteilt. Während China 90% des Neodyms des Weltmarktes produziert, befinden sich dort nur 30% der weltweiten Lagerstätten. Diese Mineralien sind selten genug, um sie rentable abzubauen. Aber es ist ein äußerst gefährlicher und toxischer Prozess, um sie aus Erz zu gewinnen und zu verwertbaren Produkten zu raffinieren. Zum Beispiel wird Cer extrahiert, indem mineralische Gemische zerkleinert und in Schwefel- und Salpetersäure löst. Dies erfolgt im großen industriellen Maßstab, was zu einer großen Menge giftiger Abfälle als Nebenprodukt führt.

[Cer ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Ce und der Ordnungszahl 58. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Lanthanoide und zählt damit auch zu den Metallen der Seltenen Erden. Wikipedia]

Not a Lot of People Know That

https://stopthesethings.com/2021/01/31/out-of-sight-out-of-mind-counting-the-colossal-cost-of-wind-solars-toxic-legacy/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Klimaschau 14 – die Tagesschau von Sebastian Lüning




Wie viel globale Erwärmung sollte der nächste IPCC-Report prophezeien?

Wie Monckton von Brenchley et al. (2015) in einer Studie für die Chinesische Akademie der Wissenschaften im Jahr 2015 betonten, braucht man kein komplexes, milliardenschweres Computermodell, das bei jedem Einschalten den Stromverbrauch einer Kleinstadt verschlingt und ein Dutzend Eisbären umfallen lässt, falls man nur die ECS berechnen will. ECS ist ein nützlicher Standardmaßstab, weil der verdoppelte CO2-Antrieb ungefähr dem gesamten anthropogenen Antrieb entspricht, den wir in diesem Jahrhundert bei einem Business-as-usual-Szenario erwarten könnten. Diese Studie wurde übrigens von der Website der Zeitschrift der Chinesischen Akademie häufiger heruntergeladen als jedes andere in ihrer 60-jährigen Geschichte, und zwar um eine ganze Größenordnung.

Hier ist ein praktischer ECS-Rechner zum Selbermachen, der auf den neuesten Daten basiert:

Das IPCC (1990) hatte eine mittelfristige anthropogene Erwärmung von 0,34 K pro Dekade simuliert. In der Realität jedoch beträgt der Least-Squares-Trend über die 30 Jahre 1991-2020 der mittleren Anomalien in zwei monatlichen Temperaturdatensätzen für die Oberfläche (GISS und HadCRUT) und zwei für die untere Troposphäre (RSS und UAH) 0,2 K pro Dekade, wovon 70 % (Wu et al. 2019), also 0,14 K, auf uns zurückzuführen sind.

Daher hat sich die ursprüngliche mittelfristige Erwärmung der unteren Atmosphäre des IPCC als 2,4-fach überbewertet erwiesen. John Christy (2021) hat kürzlich in einem faszinierenden Online-Vortrag gezeigt (Abb. 1), dass die CMIP6-Modelle die mittelfristige Erwärmung der mittleren Troposphäre ebenfalls um das 2,4-fache überbewertet haben:

Abb. 1: Die 2,4-fache Übertreibung der mittleren Erwärmung der mittleren Troposphäre in den CMIP6-Modellen.

Man kann eine erste grobe Schätzung der mittleren ECS erhalten, indem man die mittlere CMIP6 ECS-Vorhersage von 3,7 K (Meehl et al. 2020) nimmt und durch 2,4 dividiert. Antwort: 1,5 K: nicht genug, um sich Sorgen zu machen.

Um ECS ΔE2 genauer abzuleiten, indem man die Ideen der Studie von der Chinese Academy weiter entwickelt, braucht man nur sieben leicht zugängliche und vernünftig eingeschränkte mittlere Parameter aus dem Mainstream:

1: Der Planck-Sensitivitätsparameter P ist die erste Ableitung der Stefan-Boltzmann-Gleichung: d.h. das Verhältnis der Oberflächentemperatur zum 4-fachen der Albedo-angepassten einfallenden Strahlungsflussdichte über der Atmosphäre (Schlesinger 1988). Somit ist P= 288 / (4 x 241), oder 0,3 K/Wm². Dieser unumstrittene Wert variiert mit der Oberflächentemperatur: aber von 1850 bis zur Verdoppelung des CO2 im Vergleich zur heutigen Temperatur ist er nahe genug an 0,3 und macht damit keinen wesentlichen Unterschied.

2: Der Verdopplungs-CO2-Strahlungsantrieb ΔQ2 wurde in Andrews (2012) mit 3,45 W/m² angegeben, dem Mittelwert von 15 CMIP5-Modellen. Für CMIP6 geben Zelinka et al. (2020) 3,52 W/m² an. Da wir die neuesten Mainstream-Daten verwenden, ziehen wir Letzteren heran.

3: Der exponentielle Wachstumsfaktor H pro Rückkopplungs-Einheit mit der Referenzsensitivität wird hier vorsichtshalber mit dem Wert von 1,07 pro K gleichgesetzt, der in Wentz (2007) als Clausius-Clapeyron-Zunahme der spezifischen Feuchtigkeit bei Erwärmung angegeben wird. Auch diese Größe variiert mit der Temperatur, kann aber über das hier relevante enge Temperaturintervall sicher als konstant angenommen werden. In der Realität wird das exponentielle Wachstum der spezifischen Luftfeuchtigkeit durch die logarithmische Temperaturreaktion auf dieses Wachstum ausgeglichen, und das IPCC (2013) schätzt, dass im mittleren Bereich alle anderen Rückkopplungen sich selbst aufheben. In der Realität gibt es wahrscheinlich nur ein geringes oder gar kein Wachstum der Einheitsrückkopplung unter den heutigen Bedingungen. Doch selbst falls man H = 1,2 annehmen würde, was deutlich über der Realität liegt, würde sich ECS kaum ändern.

4: Der anthropogene Antrieb ΔQ1 von 1850-2020 betrug 2,9 W/m², die Summe des 3,2 W/m² akkumulierten Treibhausgasantriebs und der 0,4 W/m² Ozon-, -0,8 W/m² Aerosol- und 0,1 W/m² Black-Carbon-Antriebe (NOAA AGGI; Gaudel+ 2020; Dittus+ 2020; IPCC 2001, S. 351).

5: Der anthropogene Anteil M der Erwärmung und des Strahlungsungleichgewichts von 1850-2020 betrug 0,7 (Wu et al., 2019; Scafetta 2021). Die Arbeit von Wu hat Gerald Meehl als Co-Autor.

6: Die vorübergehende Erwärmung T1 von 1850-2020 betrug 1,07 K (HadCRUT5: Morice et al. 2020). Basierend auf Wu et al. waren nur 70% davon, also 0,75 K, anthropogen bedingt.

7: Das Energieungleichgewicht ΔN1 der Erde von 1850-2020 berücksichtigt die Verzögerung des Einsetzens der Erwärmung nach einem Forcing. Schuckmann et al. (2020) geben die aktuelle Mainstream-Mittelwertschätzung 0,87 W/m².

Abb. 2: Die sieben Größen für die ECS-Gleichung

Mit diesen sieben Größen (Abb. 2), alle im mittleren Bereich, alle aktuell, alle aus klimatologischen Mainstream-Quellen, kann man nicht nur eine verlässliche mittlere Schätzung des beobachteten ECS direkt ableiten, ohne auf überkomplexe, unzureichend falsifizierbare und fehleranfällige Computermodelle zurückgreifen zu müssen, sondern auch die Vertretbarkeit des derzeit projizierten ECS-Intervalls 3,7 [2,0, 5,7] K (mittlerer Bereich Meehl et al., 2020; Grenzen Sherwood et al., 2020) falsifizieren. Die Berechnungen sind in Abb. 3 dargestellt. Diese einfache Tabelle bedeutet den Untergang für die Profiteure des Untergangs.

Abb. 3. ECS einfach gemacht. Die sieben Eingangsgrößen sind in grün dargestellt.

Wie es funktioniert: Seit 1850 haben wir nun angeblich 170 Jahre lang das Klima beeinflusst. Davor war unser Einfluss vernachlässigbar. Aus den sieben Größen in Abb. 2 lässt sich eine entscheidende Größe ableiten – die Einheitsrückkopplungs-Reaktion, die zusätzliche Erwärmung durch Rückkopplung pro Grad Referenzsensitivität. Damit lässt sich diese Reaktion für den Zeitraum von jetzt bis zur CO2-Verdoppelung mit Hilfe des Exponentialwachstumsfaktors H finden, woraus sich ECS ΔR1 ableiten lässt.

1850-2020: Die Periodeneinheit der Rückkopplungsreaktion U1 ist 1 kleiner als das Verhältnis der Gleichgewichtssensitivität ΔE1 zur Referenzsensitivität ΔR1: d. h. 1 kleiner als das Verhältnis der Periodenerwärmung einschließlich Rückkopplungsreaktion zur Periodenerwärmung ohne Rückkopplungsreaktion).

Die Perioden-Referenzsensitivität ΔR1, die direkte Erwärmung vor Hinzurechnung der Rückkopplung, beträgt 0,865 K, das Produkt aus dem Planck-Parameter 0,3 K W-1 m2 und dem anthropogenen Perioden-Antrieb ΔQ1 von 2,9 W/m².

Die Perioden-Gleichgewichts-Sensitivität ΔE1, die eventuelle Erwärmung, nachdem alle kurzzeitigen Rückkopplungen gewirkt haben und sich das Klima wieder im Gleichgewicht befindet, ist etwas komplizierter. Sie ist das Produkt aus zwei Ausdrücken: dem anthropogenen Anteil M ΔT1 der beobachteten vorübergehenden Erwärmung ΔT1 und dem Energie-Gleichgewichts-Verhältnis.

Das Energie-Ungleichgewichts-Verhältnis ist der periodische anthropogene Antrieb ΔQ1 geteilt durch die Differenz zwischen ΔQ1 und dem anthropogenen Anteil M ΔN1 des periodischen Energie-Ungleichgewichts der Erde ΔN1. Im Gleichgewicht gäbe es kein Energieungleichgewicht: der Divisor und der Dividend wären beide gleich ΔQ1. In diesem Fall wäre ΔE1 gleich M ΔT1. Besteht jedoch (wie derzeit) ein Energieungleichgewicht, wird es auch ohne weiteren Strahlungsantrieb nach 2020 zu einer weiteren Erwärmung kommen, so dass ΔE1 das Produkt aus M ΔT1 und dem Energieungleichgewichtsverhältnis ist: also 0,975 K.

Die Einheits-Rückkopplungs-Reaktion U1, die Rückkopplungs-Reaktion pro Grad der Perioden-Referenzempfindlichkeit, ist 1 kleiner als der Systemverstärkungsfaktor ΔE1 / ΔR1. Er beträgt nur 0,127. Vergleichen Sie diesen einfachen, aus Beobachtungen abgeleiteten Mittelwert mit dem Wert von 3,0, der in der folgenden Passage aus Lacis et al. (2010) impliziert ist, die die fehlerhafte offizielle Position zusammenfasst:

Nicht-kondensierende Treibhausgase, die 25 % des gesamten terrestrischen Treibhauseffekts ausmachen, … sorgen für die stabile Temperaturstruktur, die die gegenwärtigen Niveaus des atmosphärischen Wasserdampfs und der Wolken über Rückkopplungsprozesse aufrechterhält, die die restlichen 75 % des Treibhauseffekts ausmachen“ (Lacis et al., 2010).

2020 auf verdoppeltes CO2:  Wie bei 1850-2020, so bei verdoppelter CO2-Konzentration im Vergleich zu den 415 ppmv im Jahr 2020, beginnen Sie mit der Periode die Referenzsensitivität ΔR2, die direkte Erwärmung vor der Addition jeglicher Rückkopplung. ΔR2 ist 1,054 K. Es ist das Produkt aus dem 0,3 K/Wm² (Planck-Parameter) und den 3,52 W/m² anthropogenen Periodenantrieb ΔQ2.

Als nächstes wird die Rückkopplung berücksichtigt, um ECS ΔE2 zu erhalten. Die Methode besteht darin, die Rückkopplungsreaktion U1 der Einheit 1850-2020 entsprechend dem Exponential-Wachstumsfaktor H zu erhöhen.

Das Einheits-Rückkopplungsverhältnis X ist gleich exp(P ΔQ2 ln H), d. h. exp(ΔR2 ln H), oder, einfacher, aber für Mathematik-Puristen anstößig, HΔR2, was 1,074 ist.

Die Einheitsrückkopplung U2 ist das Produkt aus U1 und X, d. h. 1,136.

ECS ΔE2 ist das Produkt aus der Referenzsensitivität ΔE2 auf verdoppeltes CO2 und dem Systemverstärkungsfaktor U2 + 1, d. h. 1,2 K. Nicht 3,7 K (CMIP6: Meehl et al. 2020). Nicht 3,9 K (CMIP6: Zelinka et al. 2020). Nur 1,2 K mittlere anthropogene globale Erwärmung als Reaktion auf verdoppeltes CO2, oder auf alle anthropogenen Antriebe über das gesamte 21. Jahrhundert. Kein großer „Klimanotstand“ also, oder?

Falsifizierung von ECS-Vorhersagen über das Rückkopplungsverhältnis X: Mit dem Wissen, dass die aus Beobachtungen abgeleitete Einheits-Rückkopplungs-Reaktion U1 für 1850-2020 0,127 betrug, ist es möglich, den Wert von XP abzuleiten, der in jeder ECS-Vorhersage ΔE2P impliziert ist: XP = (XP / ΔR2 – 1). Zum Beispiel impliziert der von Meehl et al. (2020) und Sherwood et al. (2020) vorhergesagte ECS von 3,7 [2,0, 5,7] K impliziert XP auf 20 [7, 35]. Selbst die untere Grenze X = 7 würde unhaltbar suggerieren, dass die Rückkopplungsreaktion pro Grad direkter Erwärmung nach 2020 das absurde Siebenfache der Rückkopplungsreaktion pro Grad vor 2020 beträgt. Der in mehreren extremen Arbeiten vorhergesagte High-End-ECS von 10 K ist noch unmöglicher und impliziert X = 67.

Die Unsicherheiten sind gering, da sich die Klimatologie inzwischen auf die Werte der sieben Schlüsselparameter geeinigt hat, die für die Ermittlung des ECS ausreichen. Würde man die 40 Jahre der etwas schnelleren Erwärmung von 1980-2020 als Berechnungsgrundlage nehmen, statt 1850-2020, würde der mittlere ECS auf nur 1,4 K steigen. Selbst falls die gesamte Erwärmung der Industriezeit anthropogen wäre, würde der ECS nur 2 K betragen, aber es wäre nicht mehr der mittlere ECS auf der Basis der aktuellen Mainstream-Daten.

Was sie falsch verstanden haben: Wie haben sich die Klimawissenschaftler dann jemals vorstellen können, dass die globale Erwärmung etwa dreimal so hoch sein würde, wie es die realen Beobachtungen, die sich in ihren neuesten Midrange-Daten widerspiegeln, einen unvoreingenommenen Untersucher erwarten lassen würden?

Klimamodelle verkörpern den Feedback-Formalismus nicht direkt. Ihre ECS-Vorhersagen spiegeln jedoch den Fehler wider, indem sie eine 2,4-mal höhere mittelfristige, anthropogene Erwärmung zeigen als während der letzten 30 Jahre beobachtet, und sie prophezeien das Dreifache der realistischen mittelfristigen ECS.

Im Jahr 2006, in Vorbereitung auf meinen ersten Artikel über die globale Erwärmung, schrieb ich an den verstorbenen Sir John Houghton, damals Vorsitzender der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe des IPCC, um zu fragen, warum man dachte, dass die eventuelle globale Erwärmung etwa das Dreifache der direkten Erwärmung betragen würde. Er antwortete, dass der natürliche Treibhauseffekt – die Differenz zwischen der 255 K Emissions-Temperatur ohne Treibhausgase und der 287 K gemessenen Temperatur im Jahr 1850 – 8 K Referenzsensitivität auf Treibhausgase und 24 K Rückkopplungsreaktion darauf umfasste.

Es war diese Erwartung von 3 K Rückkopplung auf jeweils 1 K direkte Erwärmung, also insgesamt 4 K Erwärmung, die die Modellierer dazu brachte, 3 oder 4 K ECS im mittleren Bereich zu erwarten.

Die Klimatologen hatten vergessen, dass die Sonne scheint (Abb. 4). Was sie übersehen hatten, als sie Mitte der 1980er Jahre die Rückkopplungsformel aus der Regelungstheorie entlehnten war, dass die 24 K vorindustrielle Rückkopplungs-Reaktion nicht nur eine Antwort auf die 8 K direkte Erwärmung durch Treibhausgase war. Ein großer Teil dieser 24 K war eine Reaktion auf die 255 K Emissionstemperatur, die sich auf der Erde auch ohne Treibhausgase eingestellt hätte.

Abb. 4. Wie die Klimaforscher vergaßen, dass die Sonne scheint.

In Wirklichkeit war die vorindustrielle Referenztemperatur die Summe der 255-K-Emissionstemperatur und der 8-K-Referenzsensitivität für vorindustrielle Treibhausgase: also irgendwo in der Gegend von 263 K. Da die 255-K-Emissionstemperatur das 32-fache der 8-K-Referenzsensitivität für Treibhausgase ist, war ein erheblicher Teil der gesamten vorindustriellen Rückkopplungsreaktion von 24 K auf die erstere zurückzuführen, was den Anteil der letzteren entsprechend reduzierte.

Rückkopplung ist eine allgemein gültige Eigenschaft dynamischer Systeme (Systeme, die ihren Zustand mit der Zeit ändern), von elektronischen Schaltkreisen bis zum Klima. Falls und nur falls die gesamte vorindustrielle Referenztemperatur 8 K betrug und es überhaupt keine Rückkopplungsreaktion auf die Emissionstemperatur gab, wäre es zulässig, sich vorzustellen, dass die Rückkopplungsreaktion der Einheit so groß wie 3 war. Selbst dann würde nicht automatisch folgen, dass die Rückkopplungsreaktion der Einheit heute auch nur annähernd so groß wie 3 sein könnte.

Das IPCC wiederholte den Fehler in seinem Fünften Sachstandsbericht von 2013 (AR 5) und wird ihn in seinem bevorstehenden Sechsten Sachstandsbericht (AR 6) erneut begehen. Man definiert „Klima-Rückkopplung“ als Reaktion nur auf Störungen (fünfmal in der Definition erwähnt), schweigt aber über die weitaus größere Rückkopplungsreaktion auf die Emissionstemperatur selbst. Sie sollte ihre mehrtausendseitigen Berichte durch die einzige Monstergleichung (Abb. 5) ersetzen, die die schrittweisen Berechnungen in Abb. 3 zusammenfasst:

Abb. 5: Die Monster-ECS-Gleichung: einfacher, billiger, smarter als jedes Giganten-Klimamodell

Wären Sie bereit, Ihren Namen unter einen Bericht an das IPCC zu setzen, unter dessen Fehlerprotokoll, und es darüber zu informieren, dass ECS grob überbewertet wurde und um Korrektur bitten? Falls ja, kontaktieren Sie mich über das erste Wort meines Nachnamens [at] mail [dot] com und lassen Sie es mich wissen. Denn die neuesten Mainstream-Mitteldaten, auf die sich das IPCC zwangsläufig stützen muss, schließen die schnelle, gefährliche Erwärmung aus, die es so lange, so zuversichtlich, so gewinnbringend, aber so fehlgeleitet vorhergesagt hat.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/01/how-much-global-warming-should-ipccs-next-report-predict/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkungen des Übersetzers hierzu: Auch mit diesem Beitrag zeigt sich, dass Lord Monckton von einer Erwärmungswirkung durch CO2 aujsgeht – wenn gleich auch viel geringer als vom IPCC prophezeit. Nun mehren sich die Zweifel an einer solchen Wirkung immer mehr, was heißt, dass auch Lord Monckton irgendwo einem Trugschluss unterliegen muss. Vielleicht kann ein versierter Kommentator dazu etwas sagen?

 




Genaue Berichterstattung fällt wie Blätter im Herbst

Das gilt besonders dann, wenn die Geschichte mit Hilfe einer Pressemitteilung fabuliert wird, die von Journalisten wortwörtlich übernommen wurde. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum so viele Kommentatoren über Klimafragen wie in einem Pamphlet schreiben. Sie verzerren, indem sie viel zu viel vereinfachen, und dann verstärken sie das, was übrig bleibt, über seine wahre Bedeutung hinaus und rechtfertigen es, weil sie eine Schlagzeile gesehen haben.

Natürlich habe ich ein aktuelles Beispiel dafür, und natürlich wird es durch den Guardian gut illustriert. Ihre jüngste Schlagzeile lautete „Climate Change: Crisis making autumn leaves fall earlier, study finds.“ Anderswo tauchte das auch auf, denn die Geschichte stammte aus einer Pressemitteilung, darunter „Inside Climate News“ (Pulitzer-Preis-gekrönte, überparteiliche Berichterstattung über die größte Krise unseres Planeten, heißt es darin ohne einen Hauch von Ironie).

Aus dem Guardian: „Die globale Erwärmung scheint die Bäume dazu zu bringen, ihre Blätter früher abzuwerfen, so eine neue Studie.“ Aus Inside Climate News: „Neue Forschungen zeigen, dass mit der Erwärmung des Planeten die Laubbäume in den gemäßigten europäischen Wäldern ihre Blätter früher abwerfen.“

Scheint einfach zu sein … bis man sich die Original-Forschung ansieht.

Hier ist der relevante Satz bezüglich des Herbstbeginns:

…Vorhersagen von einer zuvor erwarteten 2- bis 3-wöchigen Verzögerung für den Rest des Jahrhunderts reduzierten sich auf eine solche von 3 bis 6 Tagen.

Nun sehe man mir nach, wenn ich ein wenig pedantisch bin, wie es Wissenschaftler und Journalisten sein sollten, aber ein Vorrücken des Herbstes um 3-6 Tage in den nächsten 80 Jahren scheint mir etwas zu sein, das in den saisonalen Schwankungen ziemlich untergehen würde. Nehmen wir die untere Grenze von 3 Tagen Herbstvorlauf in 80 Jahren. Das ist etwa ein Tag alle 27 Jahre. Also wirklich! Können wir feststellen, ob der Herbst nach mehr als einem Vierteljahrhundert einen Tag früher beginnt? Könnten wir sagen, falls er zwei oder drei Tage früher beginnt?

Das ist so ziemlich alles, was es zu sagen gibt. Die Pointe passt nicht zu den Details. Die Schlagzeile „Study finds autumn leaves fall earlier“ gibt eine Nachricht wieder, während die Forschungsarbeit eine Zahl von Tagen bis zum Ende dieses Jahrhunderts angibt. Letzteres ist nicht messbar, ersteres ist irreführend.

Link: https://www.thegwpf.com/accurate-reporting-falls-like-leaves-in-autumn/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Woher kommt der Strom? – Zusätzliches Analysewerkzeug

stromdaten.info

Die Form der bisherigen Analyse wird zwar beibehalten. Das ist der Kontinuität und den Datenquellen Energy-Charts & Agora Energiewende geschuldet. Zusätzlich aber wird manchmal zusätzlich auf stromdaten.info verlinkt, wo die Leser eine weitergehende Analyse vornehmen können. Wie bisher erfolgt das außerhalb der Tagesanalysen auf der Seite Abbildungen & Mehr. Diese sollten Sie unbedingt anklicken. Sie haben dann Einblick und Zugriff auf die wesentlichen Daten der Analysewoche plus die zusätzlichen Analysemöglichkeiten mittels des neuen Analysetools. Nochmaliges Klicken auf die Abbildungen 1 bis 7 ist dann nicht mehr notwendig.

Die Windstromerzeugung der dritten Woche war recht stark (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr). Zum Wochenende wurde sie zwar geringer. Der Bedarf fiel – wie immer zum Ende der Woche – ebenfalls. So konnte die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) der erneuerbaren im großen Ganzen so folgen, dass die Strompreise bis auf 3 Ausnahmen immer über 30€/MWh (Abbildung 2). Welche europäischen Nachbarn Deutschland den Strom zu welchem Preis abgenommen haben, zeigt Abbildung 3. Dort erkennen Sie auch die drei Tiefpreisphasen. Es war zu viel Strom im Markt. Doch insgesamt war es meines Erachtens dank der geschickten Nachverfolgung der regenerativen Stromerzeugung durch die konventionellen Stromerzeuger eine insgesamt befriedigende Strompreiswoche für Deutschland.

Die Tabelle zur dritten Woche und der daraus generierte Wochenchart mit den Werten der Energy-Charts finden Sie unter Abbildung 4.

Den Stromimport/Export des bisherigen Jahres mit den Charts, die aus den Daten der Energy-Charts erzeugt wurden, liegen unter Abbildung 5 ab.

In der dritten Woche waren es immerhin zwei Tage, an denen eine angenommene Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung ausgereicht hätte, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Insgesamt ist wäre das Ergebnis einer solchen Verdoppelung für das bisherige Jahr unbefriedigend. Nur an vier von 24 Tagen hätte der regenerativ erzeugte Strom ausgereicht, um Deutschlands Bedarf zu decken (Abbildung 6).

Selbstverständlich darf der Energierechner (Abbildung 7) nicht fehlen, mit dem der Fortgang der Energiewende (Was bewirkt welches Abschalten? Wie wird der wegfallende Strom ausgeglichen?) eindrucksvoll sichtbar gemacht werden kann.

Die Tagesanalysen

Montag, 18.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,12 Prozent, davon Windstrom 30,81 Prozent, Solarstrom 0,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenanfang setzte sich der Anstieg der Windstromerzeugung fort. Die konventionelle Stromerzeugung konnte der regenerativen gut folgen, so dass das Preisniveau für den Strom, den Deutschland exportierte ordentlich war. Man sieht sehr schön wie die Preise sinken, je mehr regenerativer Strom erzeugt wird. Diese Nachbarn kaufen, verkaufen Strom.

Dienstag, 19.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,59 Prozentdavon Windstrom 44,75 Prozent, Solarstrom 0,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag ist ein windstromstarker Tag. Dieses Niveau wird bis einschließlich Freitagmorgen gehalten, ja sogar noch etwas gesteigert. Die konventionellen Stromerzeuger führen gut nach, die Preisentwicklung ist entsprechend. Über Tag werden über 50€/MWh erzielt. Von Deutschland. Der Handel im Detail. Deutschland importiert heute keinen Strom. Das ist das erste Mal in diesem Jahr.

Mittwoch, 20.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,24 Prozentdavon Windstrom 50,56 Prozent, Solarstrom 2,25 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegen die Preise meistens unter 40€/MWh Strom. Die Stromnachführung der Konventionellen ist nicht mehr ganz passgenau. Ausnahme: Um 17:00 und 18:00 Uhr werden Spitzenpreise erzielt. Bedarf und passgenauer Erzeugung treffen sich. Auch heute wird fast kein Strom importiert.

Donnerstag, 21.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,54 Prozent, davon Windstrom 54,24 Prozent, Solarstrom 2,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,47 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Von 0:00 Uhr bis 7:00 Uhr wird der Windstromhöhepunkt der Woche erreicht. Die Konventionellen können/wollen (der Tagesbedarf steht an!) ihre Produktion nicht schnell (genug) drosseln: Der Strompreis fällt gegen Null! Diese Nachbarn profitieren. Schweden und vor allem Dänemark machen einträgliche Preisdifferenzgeschäfte.

Freitag, 22.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,50 Prozent, davon Windstrom 40,12 Prozent, Solarstrom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,98 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Ende der starken Windstromerzeugung dieser Woche ist da. Ab 6:00 geht es abwärts. Vorher aber sind die Preise nochmal im Keller. Wahrscheinlich wollen die konventionellen Stromerzeuger eingedenk des bald steigenden Tagesbedarfs ihre Erzeugung nicht weiter absenken. Ein Herunter- und wieder Hochfahren von Kraftwerken käme wahrscheinlich teurer als die Inkaufnahme des geringen Erlöses für den zu viel erzeugten Strom. Die Rechnung geht auf. Ab 8:00 Uhr werden über 50€/MWh Strom gezahlt. Zum Vorabend (17:00 bis 19:00 Uhr) sogar über 60€/MWh. Von diesen Nachbarn. 

Samstag, 23.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 32,58 Prozent, davon Windstrom 18,98 Prozent, Sonnenstrom 2,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,36 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Einstieg ins Wochenende ergibt sich dieses Bild.  Den konventionellen Stromerzeugern gelingt es den ganzen Tag, den Strom ziemlich genau über der Bedarfslinie zu erzeugen. Die regenerative Erzeugung ist schwach, schwach und gut kalkulierbar. Das erleichtert die konventionelle Nachführung. Morgens um 4:00 Uhr erhält Deutschland 38,91€/MWh Strom. Ansonsten immer über 40€/MWh. In der Spitze sogar etwas über 66€/MWh.

Sonntag, 24.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,57 Prozent, davon Windstrom 14,29 Prozent, Sonnenstrom 2,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,90 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag ist bedarfsarm, die regenerative Erzeugung wiederum schwach und gleichmäßig. Die konventionelle Stromerzeugung passt. Es wird insgesamt nur wenig, aber immer über Bedarf erzeugt, so dass auch heute keine Stromlücken entstehen, die teuer geschlossen werden müssten. Dementsprechend attraktiv sind die Erlöse für den exportierten Strom. Diese Nachbarn kaufen/verkaufen: Halt, Fehler! Um 18:00 Uhr reicht der erzeugte Pumpspeicherstrom in der Spitze nicht aus, um den Bedarf zu decken. Es entsteht eine Unterdeckung von 289 Megawattstunden (MWh). Die kosten Deutschland 289 x 65€ = 18.785 €.

Immer wieder ist von möglichen – gewollten – Stromabschaltungen im Deutschland der Zukunft die Rede. Die werden sich im Rahmen einer künftigen zuteilungsorientierten Stromversorgung kaum vermeiden lassen. In anderen Ländern ist eine solche Zuteilung offensichtlich bereits gang und gebe.

Leser Andreas Gospodarek schreibt dazu:

Als wir uns vor ca. einem Jahr während unserer Weltreise Kapstadt von Nordosten her näherten, hatten wir eine Unterkunft auf dem Lande. Von der Vermieterin erfuhren wir zu unserer Überraschung, das zwischen 16 und 18 Uhr kein Strom da sei. Dann würde in der Nacht der Strom nochmal für zwei Stunden abgestellt. Kochen sei kein Problem, da ein Gasherd vorhanden sei.

Dieser Umstand von Stromabschaltungen begleitete uns die letzten vier Tage in und um Kapstadt vor unserer Weiterreise. In unserer vorletzten Privatunterkunft ließ ich mich vom Hausherrn genauer aufklären, über das „Wieso“ und das „Wie“ der Stromabschaltungen. Er erzählte mir, dass Südafrika Stromlieferverträge seinen Nachbarn hat und dadurch nicht ausreichend Strom für das Land selbst verfügbar sei. Deshalb werden abwechselnd, mehrmals bis zu drei täglich jeweils zwei Stunden ganze Stadtviertel bzw. Teilnetze von der Stromversorgung getrennt. Für die Verbraucher gibt es sogar extra ein App, in der man nachschauen kann, wann die jeweiligen Stromabschaltzeiten sind. Ich fragte Ihn noch, wie er das dann mit seinen elektrischen Toren und der Alarmanlage – hat jeder etwas Betuchte – macht. Dies Equipment läuft in den Stromausfallzeiten über Akkus, also so eine Art Notstromsystem im Dauereinsatz. Zudem betreiben die meisten Leute Gasherde, damit sie zumindest was die Nahrungszubereitung vom Strom unabhängig sind.

Mir kam zwangsläufig der Gedanke, dass solche Stromabschaltungen durch die „Energiewende“ auch unsere Zukunft sein werden. Mit dem Unterschied, dass Südafrika eine grundlastfähige Stromerzeugung hat und somit die Teilnetzabschaltungen langfristig und genau planen kann. Mit Wind- und Sonnenstromerzeugung wird das kaum möglich sein.

Ein „richtiges“ Stromausfallerlebnis hatten wir in Kapstadt ebenfalls. Wir waren gerade in einer sehr großen Einkaufsmall, als plötzlich die Alarmanlage los ging und die Kunden aufgefordert wurden, alles stehen und liegen zu lassen und den Gebäudekomplex zu verlassen. In dem Augenblick war es nur ein kleines Abenteuer auf der Reise. Trotzdem wurde uns klar, wie abhängig wir vom Strom sind. Es ging bis auf die Notbeleuchtung gar nichts mehr. Man konnte nicht mal mehr bezahlen, weil die Kassen nicht funktionierten.

Als wir dann Corona-bedingt ab März für fünf Monate in Mexiko (im wahrsten Sinne des Wortes am Karibikstrand) gestrandet waren, war es auch dort von Vorteil einen Gasherd in der Ferienwohnung zu haben. Es begann die Hurrikan-Saison und damit gingen ab und zu mehrstündige Stromausfälle einher. So waren der nichtkühlende, abtauende Kühlschrank und das nichtfunktionierende W-LAN unsere einzigen Probleme. In Gebieten, wo es Winter gibt, z.B. in Deutschland, wo fast alles nur mit Strom funktioniert, kann sowas schnell richtig unangenehm werden.

Soweit der Bericht von Andreas Gospodarek. Schreiben Sie mir, wenn Sie Erlebnisse in Sachen „Strom, Stromversorgung“ haben. Wenn es passt, wird auch Ihr Bericht veröffentlicht.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.