Woher kommt der Strom? Windschwache Woche

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Die letzte Woche des Januars war denn auch insgesamt windarm (Abbildung 1). Abgesehen vom 29.1. mit dem kleinen Windbuckel lag die Windstromerzeugung fast immer unter 16 GW. Da mussten die konventionellen Stromerzeuger kräftig hinzuerzeugen (Abbildung 2)

Der Strombedarf war zu Wochenbeginn hoch. Weil Deutschland selbst nicht genügend Strom erzeugen konnte, wollte, wurde am Montag zu Höchstpreisen der Woche importiert (Abbildung 3). Abbildung 4 schlüsselt den Im-, Export nach Ländern Stromüber- oder Unterdeckung sowie nach Preisen auf.

Eine Übersicht der Monate Januar 2018, 2019,2020 und 2021 belegt, dass auch eine wachsende installierte Leistung keine Garantie für steigende, für ausreichende Stromerzeugung durch regenerative Energieträger ist. Wie sich die Werte in den vier Januarmonaten gestalten, können Sie mit den Analysetool Strombedarf/Stromerzeugung berechnen, welches Sie, wie die Monatsübersicht, unter Abbildung 5 aufrufen können.

Die Tabelle der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 6 ab. Die Dominanz der konventionellen Energieträger wird durch den roten Balken signalisiert. Da hilft hoffnungsfrohe Kunde unserer Freunde der Energiewende auch nur den besonders beinharten Realitätsignoranten. Die erneuerbare Stromerzeugung hat die fossile überholt. Das stimmt. Nur: Stromerzeugung mittels Kernenergie wird einfach nicht berücksichtigt. Fällt die in den nächsten zwei Jahren komplett weg, sind gut 70 TWh Strom zu ersetzen. Der Ersatzstrom wird kaum regenerativ erzeugter, sondern fossil erzeugter sein. Dann sieht das Verhältnis regenerativ – fossil erzeugter Strom wieder anders aus. Der CO2-Ausstoß wird steigen. Das ist der Preis für die Beruhigung der irrationalen German-Angst vor dem Atom.

Diese Woche musste nur zum Wochenbeginn und zum Wochenende Strom importiert werden. Sichtbar wird das, wenn die lila Saldenlinie der Abbildung 7 unter null GW fällt. Abbildung 8 liefert die Charts der Im- und Exporte nach Ländern aufgeschlüsselt für das bisherige Jahr 2021 und die der aktuellen vierte Woche 2021.

Selbstverständlich darf der Energierechner nicht fehlen, mit dem Sie den „Fortschritt“ der Energiewende kalkulieren können (Abbildung 9)

Die Tagesanalysen

Montag, 25.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,15 Prozent, davon Windstrom 10,07 Prozent, Solarstrom 2,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag ist bedarfsstark. Die Windstromerzeugung leider schwach. Deshalb kommt es zur ersten Strom-Versorgungslücke der Woche, die hochpreisig geschlossen wird. Obwohl konventioneller Pumpspeicherstrom ins Netz eingespeist wird. Die Strompreise liegen immer über 40€/MWh. Der Stromhandel sieht so aus.

Dienstag, 26.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozentdavon Windstrom 20,83 Prozent, Solarstrom 1,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,52 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute etwas mehr regenerative Stromerzeugung als gestern. Sehr gleichmäßig, so dass die konventionellen Stromproduzenten den Verlauf unter Berücksichtigung des Bedarfs – dann Pumpspeichereinsatz! –  gut nachbilden können. Der exportiert den kompletten Tag Strom, ohne dass der Markt überlastet wird. Dementsprechend hoch sind die Preise, die unsere Nachbarn per Saldo zahlen. Bemerkenswert ist, dass Polen praktisch den ganzen Tag, schon den ganzen Monat Strom zu hohen Preisen an Deutschland verkauft.

Mittwoch, 27.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,93 Prozentdavon Windstrom 20,48 Prozent, Solarstrom 1,81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch gestaltet sich ähnlich wie der Vortag. Konventionell produzierter Strom gleicht die schwache regenerative Erzeugung aus. Der Bedarf wird gut – nicht übermäßig stark – gedeckt, so dass für den überschüssigen Strom wieder auskömmliche Preise erzielt werden. Diese Nachbarn zahlen/verkaufen.

Donnerstag, 28.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 29,75 Prozent, davon Windstrom 18,35 Prozent, Solarstrom 1,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,47 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die regenerative Stromerzeugung lässt nochmal etwas nach. Die konventionelle Produktion schafft es, nur sehr wenig Strom mehr als notwendig zu erzeugen. Da bleibt nur wenig, was verkauft werden kann. Das allerdings zu wiederum auskömmlichen Preisen. Der Handelstag.

Freitag, 29.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,53 Prozent, davon Windstrom 35,19 Prozent, Solarstrom 1,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt ein regeneratives „Buckelchen“. Das Preisniveau knickt über Tag ein, ist aber immer noch im grünen Bereich für das Strom exportierende Deutschland. Die Konventionellen führen befriedigend nach. Das sind Deutschlands Handelspartner

Samstag, 30.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 33,86 Prozent, davon Windstrom 18,11 Prozent, Sonnenstrom 2,36 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.Sonntag, 31.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,88 Prozent, davon Windstrom 16,53 Prozent, Sonnenstrom 4,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Nach dem Buckelchen sinkt die erneuerbare Stromerzeugung Richtung Tiefpunkt der Woche ab. Der Bedarf sinkt wegen des Wochenendes ebenfalls. Jetzt ist es für die konventionelle Produktion schwierig, den Bedarf komplett zu decken, ohne ein Überangebot zu erzeugen. Es kommt das ganze Wochenende zu Versorgungslücken. Da sind die zu zahlenden Preise richtig knackig. Unsere Nachbarn nutzen die starke Schwankungsbreite der Preise zu lukrativen Preisdifferenzgeschäften. Frankreichs Strom ist in diesen Tagen der Retter in der Not für Deutschland.

Wie sieht es im Nordirak aus, wenn der Strom ausfällt? Leser Christian Genz berichtet:

 Im Nordirak, konkret in Erbil, ist es so, dass dort das Netz regelmäßig ausfällt, manchmal mehrfach am Tag. Dort steht dann vor fast jedem Haus und in den Hotels hinten auf dem Hof ein mit Diesel betriebener Stromgenerator. Der Strom fällt aus, und dann geht so ca. 1-5 Sekunden später der Generator an. Dauert je nach dem 5 bis 60 Minuten, würde ich schätzen, bis der Strom wieder da ist. Die Ursache in Erbil ist wohl, dass das Netz nicht für so viele Verbraucher ausgelegt ist. Durch den Krieg sind damals viele nach Erbil geflohen, und die Stadt ist generell gewachsen. Die Generatoren kommen meistens aus Indien, nicht aus Deutschland…

Ist das ein Modell für Deutschland. Muß sich jeder seinen Moppel (Bundeswehrjargon für Stromgenerator klein) anschaffen?

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 




Zwei Optionen: „Erneuerbare“ vs. Kernkraft

Mit der Wiedergeburt staatlicher Macht als Stütze feuerte das Team Biden-Harris hohe Funktionäre der NLRB [NLRB = National Labor Relations Board, {amerikanische Schlichtungsstelle}], brachte Amerika wieder unter die Fuchtel des Paris-Abkommens und erließ eine Anordnung nach der anderen, um die Keystone-Pipeline sowie Öl- und Gas-Leasing zu blockieren, ebenso wie Bohren, Fracking und Erzeugung billiger Energie (neben vielen anderen). Tausende von hochbezahlten Arbeitsplätzen werden fast sofort weg sein, Hunderttausende, dann Millionen mehr in den nächsten Jahren – zusammen mit Zehnmilliarden von Dollar in Löhnen sowie Lizenzgebühren und Steuereinnahmen.

Biden mag vielleicht „das vielfältigste Kabinett der Geschichte“ nominieren – nach Rasse, Geschlecht und sexueller Präferenz. Aber es wird keine Vielfalt in Gedanken oder Sprache sein. Jeder Nominierte ist ein wahrer Gläubiger an das „Klima-Chaos“ und unsere vermeintliche Fähigkeit, das Klima der Erde zu kontrollieren, indem wir Amerika auf „saubere, erneuerbare“ Energie „umstellen“:

Gina McCarthy als Nationale Klimaberaterin, John Kerry als präsidialer Klimabeauftragter, Michael Regan als Leiter der EPA, Jennifer Granholm für Energie, Pete Buttigieg für Transport, Debra Haaland als Leiterin des Innenministeriums, und viele mehr, sogar im Verteidigungsministerium und USAID [Das US-Gegenstück zum Roten Kreuz. A. d. Übers.]. Das Klima wird die Energie- und Wirtschaftspolitik bestimmen, während Big Media und Big Tech die Biden-Agenda fördern und Klimachaos-Skeptiker, Republikaner und andere konservative Stimmen in den USA und darüber hinaus zensieren und zum Schweigen bringen. So viel zu Demokratie und Einigkeit.

Wahrscheinlich werden sie die „sue-and-settle“-Prozesse wieder aufleben lassen, bei denen Umweltschützer Regierungsbehörden verklagen, um Regeln durchzusetzen, die sowohl die Kläger als auch die Behörden wollen, aber nicht durch den Prozess der Gesetzgebung bekommen können. Die Parteien finden willfährige Gerichte, und die Regierungsbehörde stimmt zu, die Fälle zu vorher vereinbarten Bedingungen beizulegen. Das Pariser Abkommen wird der Klimaprozess-Industrie unzählige Möglichkeiten bieten.

Ihr Ziel ist es, den Verbrauch fossiler Treibstoffe durch sofortige Vorschriften so gut wie möglich zu unterbinden, dann den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bis 2035 zu verbieten und die Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle in den USA bis 2050 zu unterbinden. Das sind 80% der Energie, die Amerikas Industrien, Arbeitsplätze, Häuser, Krankenhäuser und Lebensstandard antreibt. Vorbei.

Covid Lockdowns werden ein Testlauf unserer Unterwürfigkeit zu ihren Forderungen zu werden – und von ihrer Fähigkeit, zu diktieren, wie viel und welche Art von Energie, Häuser, Autos, Arbeitsplätze, Lebensmittel und Freiheiten wir haben „dürfen“. Familien, die von den Lockdowns betroffen sind, werden noch härter und länger geknechtet werden.

Der Kongress bereitet sich auch darauf vor, voll auf Kernkraft zu setzen. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi bereitet ihren eigenen Kraftakt vor, während Senator Chuck Schumer geschworen hat, dass er „sich nicht die Mühe macht, Mehrheitsführer zu werden, um sehr wenig oder gar nichts zu tun.“ Die Abschaffung des Filibusters könnte der Vorbote eines Green New Deal sein, den viele Demokraten als eine „Wie-veränderst-du-die-gesamte-Wirtschaft-Sache“ ansehen.

Unter Berufung auf Computermodelle und Studien, die oft Daten verbergen und die planetarische Realität falsch darstellen, bestehen sie darauf, dass wir vor einer Klimakrise stehen, die radikale Maßnahmen rechtfertigt. Wie der Klimatologe Dr. Roy Spencer jedoch betont, produzieren und prognostizieren die Klimamodelle jetzt „mindestens doppelt so viel Erwärmung“ wie tatsächlich beobachtet. Es gibt einfach keinen Klimanotstand: nicht hinsichtlich der Temperaturen und nicht bei Hurrikanen, Tornados, Überschwemmungen, Dürren, Flächenbränden oder anderen vermeintlich CO2-bedingten Ereignissen. Die Klimakatastrophen sind frei erfunden.

Unsere werte Obrigkeit besteht auch darauf, dass der Rest der Welt „unserem Beispiel folgen wird“. In der realen Welt bauen China, Indien und andere Länder Tausende von Kohle- und Gaskraftwerken und bringen Millionen von nicht-elektrischen Autos auf ihre Straßen. Diese Länder wollen Strom, Arbeitsplätze, Mobilität und moderne Lebensstandards. Sie sind nicht an die Emissionsgrenzwerte oder Zeitpläne von Paris gebunden und haben auch nicht die Absicht, sich daran zu halten. Sie wissen, dass fossile Brennstoffe der Schlüssel zu einem besseren Leben sind, während Wind und Solar Armut, Elend und häufige Stromausfälle verewigen würden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Am erstaunlichsten ist vielleicht, dass sie sich selbst eingeredet haben, dass wir die fossilen Brennstoffe in den USA (und weltweit) schnell, einfach, erschwinglich und ökologisch durch Wind-, Solar-, Batterie- und Biokraftstoffenergie ersetzen können. Sie haben keine Vorstellung davon, wie monumental diese Aufgabe sein würde. Allein in den USA müssten wir 7,5 Milliarden Megawattstunden pro Jahr an Strom und stromäquivalenter Kohle, Öl und Erdgas in den heutigen Fahrzeugen, Fabriken, beim Heizen, Kochen und zahlreichen anderen Anwendungen ersetzen. Dabei sind noch nicht einmal die petrochemischen Ausgangsstoffe für Farben, Kunststoffe, Pharmazeutika, synthetische Fasern und andere Produkte berücksichtigt.

Wir würden bezahlbare Dauer-Zuverlässigkeit gegen teure, subventionierte, wetterabhängige Energie eintauschen. Sie reden, als ob es eine leicht überschaubare, kaum wahrnehmbare Anzahl von Windturbinen, Sonnenkollektoren, Backup-Batterien, Übertragungsleitungen und Mais- und Sojafarmen erfordern würde. Man rechne selbst – und berücksichtige dabei die Notwendigkeit, viele Turbinen, Paneele und Biokraftstoff-Farmen in suboptimalen Gebieten zu installieren. Wir haben es hier mit industriellen Energieanlagen, Bergbau und Fabriken zu tun, wie es sie in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Die Auswirkungen auf die Landschaft, die Lebensräume, die Tierwelt sowie die Luft- und Wasserqualität in den USA und weltweit wären verheerend.

Zum Glück gibt es eine zweite, nukleare Option. Falls das Team Biden-Harris entschlossen ist, fossile Brennstoffe zu eliminieren, könnte es mehr für die Förderung der Kernkraft tun. Das könnte auch Afrika tun – und Europa, Asien und der Rest der Welt. Die Nukleartechnologie macht rasante Fortschritte, und moderne Kernkraftwerkskonzepte sind allen bisher gebauten weit überlegen (und kostengünstiger).

Kraftwerke der 3. und 4. Generation haben eingebaute passive Sicherheitsmerkmale, die eine Kernschmelze verhindern. Kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMRs) können so klein wie 100 MW sein. Ein Reaktor kann eine Stadt mit Strom versorgen, weitere können hinzugefügt werden, wenn der Strombedarf steigt, und mehrere können zusammengeschaltet werden, um eine große Metropole zu versorgen. Pebble Bed Modular Reactors verwenden Uran in Form von Pellets in der Größe von Zuckerkörnern, von denen jedes einzelne speziell beschichtet und dann in Graphitkugeln von der Größe von Cricket- oder Lacrosse-Bällen eingebunden ist. Auch andere Technologien sind in Arbeit.

In der Vergangenheit bauten die USA riesige, einmalige Anlagen, wie die Palo Verde Anlage außerhalb von Phoenix, AZ: drei 1.270-MW-Reaktoren, die jährlich 32 Millionen MWh erzeugen. Deren Bau dauerte in der Regel Jahre, nach einem Jahrzehnt von Prüfungen, Änderungen, Genehmigungen und Rechtsstreitigkeiten. Heute könnten wir einen „Flottenansatz“ verwenden, um die gleichen bewährten, sicheren Designs immer wieder zu bauen, oft von den gleichen erfahrenen, spezialisierten Crews.

Mehrere fortschrittliche Reaktorkonzepte amerikanischer Unternehmen befinden sich bereits in verschiedenen Entwicklungsstadien. Holtec International versucht, die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an einem modernen SMR-160 der nächsten Generation abzuschließen, der in Lacey Township, NJ, gebaut werden könnte, wo früher das 636-MW-Siedewasser-Kernkraftwerk Oyster Creek betrieben worden war. Es würde etwa 160.000 Haushalte mit Strom versorgen und benötigt keine Pumpen oder Ventile; alle wichtigen Komponenten, einschließlich des Kühlwassers, sind in Containment-Anlagen versiegelt.

Die Nuclear Regulatory Commission genehmigte den Entwurf von NuScale Power für einen Leichtwasserreaktor und den von Oklo Power für eines der ersten Kernkraftwerke, das kein Wasser als Kühlmittel verwendet. (Es ist gasgekühlt.) Oklo, NuGen und andere Unternehmen bauen auch 1,5 bis 20-MW-„Mikroreaktoren“, die im Weltraum und in abgelegenen, netzfernen Gemeinden, im Bergbau, in Industrieanlagen und auf Militärstützpunkten eingesetzt werden könnten. Das US-Energieministerium hat kürzlich einen Zuschuss für ein Demonstrationsprogramm für Nicht-Leichtwasserreaktoren bewilligt, die schon bald einsatzbereit sein könnten. Auch Schmelzsalz- und Thoriumreaktoren sind im Kommen.

Das sind bedeutende Perspektiven – seien sie nun durch die „Klimakrise“ oder andere Gründe angetrieben. Und während einige weiterhin behaupten, Kernkraft sei „eine Bedrohung für Gesundheit und Sicherheit“, kommen das Team Biden-Harris, der Kongress, echte Umweltschützer und nachdenkliche Bürger nicht an einer zentralen Realität vorbei: Es ist relativ einfach, fossile Brennstoffe abzusperren und abzuschalten, ohne triftigen Grund. Sie zu ersetzen ist kostspielig und schwierig.

Die alte Kernkraft hat sicherlich ihre Akzeptanz- und Sicherheitsprobleme, obwohl selbst bei den am meisten publizierten Unfällen in Tschernobyl und Fukushima nur sehr wenige Menschen starben, wenn überhaupt welche. Moderne Kernkraftwerke werden weitaus bessere, sicherere, kostengünstigere und zuverlässigere Quellen für reichlich vorhandenen, bezahlbaren (CO2-freien) Strom sein.

Darüber hinaus bringt die pseudo-erneuerbare Energie ihre eigenen Probleme mit sich: Millionen von Turbinen, die weit höher sind als das Washington Monument; Milliarden von Paneelen, die sich über Dutzende oder Hunderte von Quadratkilometern ausbreiten; Tausende von 1200-Pfund-Batteriemodulen in Lagerhäusern, die nur darauf warten, monströse Feuer zu entfachen; Minen in China und der Dritten Welt, voll von Landzerstörung, Verschmutzung, Vergiftung und Menschenrechtsverletzungen. Es gibt nichts umsonst.

[Originally posted on Townhall]

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/two-nuclear-options

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kurzmeldung: EIKE wünscht sich etwas mehr von Eurem Klimawandel

Zwei von EIKEs Dienstfahrrädern (28 Zoll) fast über Sattel eingeschneit. Das ist noch nie passiert. Die Befreiung dauerte zehn Minuten und erforderte eine große Profi-Schneeschaufel. Präsident Holger Thuß allerdings  hat ganz auf konventionelle Verkehrsmittel verzichtet und erreichte das EIKE-Büro auf Langlaufskiern. Das klappt gut, weil viele Jenenser das so machen und regelrechte Loipen auf Gehwegen oder auf der Straße erzeugen.

 

Ein einzelnes Ereignis ist kein statistischer Beweis, auch wenn das Ereignis global auftaucht. Allerdings sind die Schneestürme, die Anfang Dezember das Alpenvorland unter sich begruben und jetzt die mittleren Höhenlagen Deutschlands erreicht haben, auch kein Effekt der Klimaerwärmung,  wie politiknahe Wetterfrösche und die für jede Panikmache gute Massenpresse behaupten. Wenn man die weltweit teils wieder wachsenden Gletscher und die gefrorenen Haie vor Massachusetts vor drei Jahren dazunimmt, deutet sich aber schon etwas an, nämlich eine allmähliche Abkühlung innerhalb der nächsten 80 Jahre. Nach den Vorhersagen der Solarzyklustheorie werden wir um 2.100 herum ein Temperatur-Minimum erreicht haben, und dann wird es langsam wieder wärmer werden.

Wann gab es eigentlich in Mitteleuropa einen derat heftigen Schneesturm wie jetzt gerade? Thüringen war zuletzt im Dezember 2010 ordentlich eingeschneit; man konnte aber auf den Autostraßen noch Fahrrad fahren. Daß Autos wie jetzt nicht mehr durchkommen, dürfte das letzte mal im Winter 78/79 („fünf Tage Eiszeit“) in Deutschland aufgetreten sein. Gesund ist das nicht: Wie Michael Limburg stets sagt, warm ist gut, kalt ist schlecht. Wenn Leute auf der Autobahn festhängen oder Schwangere nicht mehr ins Spital gelangen, müssen gewaltige Ressourcen aktiviert werden. Damals mußten in Westdeutschland Kampfpanzer Leute vorm Erfrieren auf der Autobahn retten; und in der DDR hatte man seine liebe Not, die gefrorene Braunkohle für den Kraftwerksbetrieb kleinzukriegen. Durch die tatsächlich stattfindende Abkühlung dürften wir zu unseren Lebzeiten Eisstürme wie derzeit noch häufiger erleben.

Die Klimaforscher um Schellnhuber, Mann und wie sie nicht alle heißen, haben sich also mittel- bis langfristig ein erstaunlich schlechtes Märchen ausgesucht. Die Klimapanikmacher in den 70ern wußten, daß das Jahrzehnt im Mittel recht kalt werden würde, was die eigene „Forschung“ scheinbar bewies. Die warmen 20 Jahre von 1980 bis 2.000 machten sich gut für Erhitzungs-Propheten; aber der Klimahype kam ja erst mit dem Nobelpreis für den Weltklimarat 2007 und TV-Prediger Al Gore richtig in Gang, als die Warmphase schon wieder zu Ende ging.

Die Besitzer dieser Autos versuchen erst gar nicht, ihr Vehikel zu befreien, um loszufahren. Leider lassen gerade die Hausbewohner, die abstrakte Ziele wie Klimarettung verfolgen (Transpis deuten es an), bürgerschaftliches Engagement vor der eigenen Haustür häufiger vermissen – hier ist der Gehsteig nicht geräumt. Für bodenständige Zeitgenossen wie Dieselfahrer hingegen ist der Griff zu Schneeschaufel und Straßenbesen selbstverständlich.

Gut, Gretas Eltern und Gore, aber auch Elon Musk haben mit ihren CO2-Zertifikaten ihre Schäfchen schon ins Trockene gebracht. Klimaforschungsfolgen-Forscher mit ihren Steuermillionen auch. Was werden aber die wahrhaft überzeugte Greta und andere sagen? Gut, wahrhaft Überzeugte sind selten. Die FFF-Demonstranten vom Gymnasium und der Uni hinterlassen nach Kundgebungen gern Müllberge und gehören zur vielfliegenden Klasse. Interessant dürfte es aber schon werden, wie grüne Politiker wie Luisa Neubauer und ihre Verbündeten in den Medien die anstehenden Stromausfälle und Rekordtemperaturen im Keller erklären werden. Ein Standardsatz wird lauten, daß höhere Temperaturen neben Dürren und Waldbränden auch zu Rekord-Niederschlägen und Tiefsttemperaturen führen können. Die BILD titelt dazu aktuell:

Wissenschaftler erklärt: Globale Erwärmung schuld an Schnee-Chaos

2012 klang das noch anders, als sich die BILD mit der Theorie von Henrik Svensmark beschäftigte:

Globale Erwärmung: Die CO2-Lüge
Renommiertes Forscher-Team behauptet: Die Klima-Katastrophe ist Panik-Mache der Politik

 




Buchbesprechung: Christian-D. Schönwiese; Klimawandel kompakt . Ein globales Problem wissenschaftlich erklärt

Nur so kommen die Tages- und Jahresgänge der Temperatur zustande, auch die 30-jährigen Mittelwerte, die man Klima nennt! Richtig ist, die Strahlungsprozesse sind der wesentliche Motor des Wetters und damit auch des Klimas. Es ist ein Abstraktum, ein Hilfskonstrukt, um System in das komplexe Wetter zu bringen!

Die Natur kennt nur das Wetter, das der Mensch zu messen und zu verstehen gelernt hat. Dann hat man das Wetter in seine Elemente zerlegt und immer längere Messreihen angelegt. Alexander von Humboldt entdeckte die „Klimazonen“ und gilt als Begründer der „Klimatologie“ als angewandte Meteorologie. Die Erde wird von unten her beheizt, und kühlt sich auch bei Nacht von unten her ab und bildet Temperaturinversionen. Also zuerst wird die Luft am Boden erwärmt, dehnt sich aus, steigt auf bis Wasserdampf-Sättigung erreicht ist und Kumuluswolken entstehen. Das sind physikalische Vorgänge und hat mit „Klimaphysik“ nichts zu tun! „Klima“ ist ein statistisches Konstrukt! Das Wetter ist ein komplexes physikalisches Konstrukt, das sich maximal für zwei Wochen tendenziell vorhersagbar ist. Auch dass Klima erlaubt keinen Blick in die ferne Zukunft, zumal die numerischen „Klimavorhersagen“ unmöglich sind.

Bevor Svante Arrhenius 1896 der „Treibhauseffekt“ ersann, hatte im Jahr 1701 Sir Isaac Newton das Newton’sche Abkühlungsgesetz experimentell abgeleitet, das heute noch in der Gerichtsmedizin zur Bestimmung des Todeszeitraums verwandt wird und auch zur Berechnung des Abkühlens heißer Flüssigkeiten dient. Pierre Prévost hat 1791 festgestellt, dass jeder Körper Wärme abstrahlt, im Jahre 1800 entdeckte Wilhelm Herschel die Infrarotstrahlung im Sonnenspektrum, 1814 entdeckte Fraunhofer seine Linien im Sonnenspektrum, 1859 formulierte Gustav Kirchhoff den „schwarzen Körper“ , 1879 entstand das Wien’sche Verschiebungsgesetz und 1884 entstand das Stefan-Boltzmann-Gesetz! Als Arrhenius den „Treibhauseffekt“ erfand, hatte die Physik längst das Gegenteil bewiesen, kannte man die Absorptionslinien des Kohlenstoffdioxids und wusste, dass maximal 16 Prozent der Erdstrahlung von CO2 absorbiert würden und dass das Maximum der Erdstrahlung bei 15 Grad Celsius bei 10 Mikrometer liege, CO2 aber bei 15 absorbiere.

Der Mensch hatte längst „Gewächshäuser“ entwickelt und viele tropische Pflanzen nach Europa gebracht, bevor der „Treibhauseffekt“ erfunden und die Physik auf den Kopf gestellt wurde. 1900 entdeckte Max Plank die Quantentheorie und revolutionierte die Physik! Danach ging die Vorherrschaft in der Physik auf die Vereinigten Staaten über. 1957 warnte Roger Revelle vom SCRIPPS Institut vor einem „Global Warming“ durch CO2. David Keeling begann auf einem Lava Feld des Mauna Loa in Hawaii mit den CO2-Messungen. Die Sägezahnkurve entstand! Jeder schaute gespannt auf den Anstieg und niemand fragte, wie die „Zähne“ entstanden. Immer im Herbst war das CO2 im Minimum, im Frühjahr im Maximum. Und die Temperaturen? Sie gingen im Winter herunter und stiegen zum Frühjahr, um im Sommer das Maximum zu erreichen. Beide Kurven laufen entgegengesetzt und das besagt, beide haben nichts miteinander zu tun. Sie laufen weder parallel geschweige denn kausal. Beide werden von der Sonne gesteuert, doch die Temperatur steigt bei Sonnenaufgang, während die Photosynthese dazu führt, dass die Pflanzen den CO2-Gehalt senken und für uns Menschen Sauerstoff produzieren.

Dies war schon den Schreibern des Alten Testament im 6. Jahrhundert vor Christus bekannt, denn in der Schöpfungsgeschichte hieß es: Gott ließ grüne Pflanzen wachsen! In diesem Sinne heißt es an Der Eingangspforte des Botanischen Gartens in Berlin: „Hab Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“ Professor Schönwiese sollte mal die Klimageschichte der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien lesen. Da liest er, dass das letzte Jahrmillion, das Pleistozän, von relativ regelmäßigen und einschneidenden Schwankungen zwischen Kaltzeiten und Warmzeiten gekennzeichnet! Das Buch ist nicht empfehlenswert!

3. aktualisierte Auflage; Stuttgart 2020; Verlag Bornträger; ISBN 978-3-443-01169-7; Seiten 132; 19,90 EURO

 




Zur Ethik und Wissenschafts­philosophie der Klimadiskussion

Der Vortrag von Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann fand per Internet-Chat in der neuen Reihe „Praktisch Philosophie?“ im deutsch-amerikanischen Institut Heidelberg DAI am 3.Feb. 2021 statt. Es ist als Youtube Video verfügbar:

Lassen Sie sich nicht von der ungewöhnlichen Länge des Vortrags  von etwa zwei Stunden abschrecken, Gethmann fesselt vom ersten bis zum letzten Moment. Strenge Erkenntnislogik, klare Erläuterungen und praktische Analogien wechseln sich ab. Wer einen weltfremden Philosophen erwartete, hatte sich getäuscht.

Die folgende kurze Rezension soll Appetit darauf machen und dem DAI Heidelberg und dem Referenten für mutiges „Gegen den Strom schwimmen“ danken.

Gethmanns Credo: „Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben“. (so auch Dieter Nuhr)

Seine Kritik am Status der Klima-Diskussion war dreifach gegliedert:

  1. Es gibt einen Problem-Monismus (der Klimawandel sei eine einzigartige Bedrohung und unsere Lösungen sind alternativlos)
  2. Zu viele Wissenschaftler vertreten eine unhaltbare Gewissheit (Gewissheit, wieScience is settled“)
  3. Der politische Determinismus ist gefährlich (Es gibt nur einen Planeten, und den müssen wir jetzt retten, koste es was wolle)

Zu 1. Problem-Monismus

Ist der anthropogene Klimawandel (AGW) die einzige oder auch nur die größte der globalen Herausforderungen? Aktuell zeigt bereits die Corona-Krise, dass dies nicht stimmen kann.

Daraus leitet sich das Prioritätsproblem ab. Mit was begründet man den Klimaschutz als das TOP-Problem, und gibt es einen Klimaschutz überhaupt? Gethmanns vernünftige Antwort: Man kann das Klima nicht schützen, aber z. B. unseren Wohlstand, wenn er denn gefährdet sei.

Die verschiedenen konkreten Gefährdungs-Fragen lauten also – wobei  umgekehrte Fragen nach den Vorteilen der aktuellen globalen Erwärmung wie die Nordwärtsausbreitung von landwirtschaftlichen Anbauflächen, aber auch die zunehmende Pflanzenmasse unseres Planeten infolge des hinzugekommenen anthropogenen CO2 nicht angesprochen wurden:

Wohlstandsverluste? Übersterblichkeit? Wüstenwachstum? Überflutungen? Kulturgüterverluste? Biodiversitätsverluste? Die jeweiligen Wissenschaftler konzentrieren sich dabei logischerweise nur auf IHR Problemfeld. Sie werfen deshalb der restlichen Gesellschaft Blindheit oder Desinteresse für IHR Problem vor und driften mit Unterstützung der Medien in den Alarmismus ab.

Politische Entscheider aber müssen multikritkeriell und multidimensional denken!

Zu 2. Gewissheit

Unerschütterliche Gewissheiten gibt es in der Wissenschaft nicht!

Manche Klimaforscher vermitteln der Politik den Eindruck, ihre Forschungsergebnisse seien sicher. Das ist ein Verstoß gegen grundlegende wissenschaftstheoretische Postulate und birgt die Gefahr der Selbstdiskreditierung. Gethmann benennt explizit und namentlich die PIK-Forscher Schellnhuber und Rahmstorf, aber als positives Gegenbeispiel den Hamburger Klimaforscher Hans v. Storch. Er hätte auch sagen können „Science is not settled“. Zu Klima-Gretas „Listen to the Science“ bemerkte Gethmann, dass „to listen to“, eher mit „mit „zuhören“ als mit „folgen“ übersetzt werden sollte.

Beim Klima gibt es prinzipiell zwei verschiedene Ursachenfelder: physiogene Treiber, stellvertretend Vulkane, und anthropogene Treiber, stellvertretend Treibhausgase. Seltsamerweise erwähnt Gethmann hier den physiogenen Treiber Wasserdampf als stärkstes Treibhausgas nicht, was eine bewusste Auslassung zu sein scheint.

Klimamodelle sind nach Hans v. Storch Approximationen des wirklichen Klimasystems. Was in die Approximation hineingerechnet wird, ist subjektive Entscheidung. Er stellt klar, dass bei chaotischen nichtlinearen Systemen aus winzigen Unterschieden der Anfangsbedingungen völlig andere Ergebnisse resultieren können (Butterfly-Effekt).

Prinzipiell ist die AGW-Hypothese keine ausreichende Klimawandelerklärung, weil weite Teile der Klimawissenschaft nicht umfassend untersuchen, was es noch geben könnte. Klima ist Wetterstatistik. Von Klima spricht man im Beobachtungszeitraum von 30 Jahren. Das macht es sinnlos, kurzfristige Schwankungen als Trends zu verkaufen und das macht die Verifizierung von Modellierungsergebnissen praktisch unmöglich. Einen Ausweg bietet aber die Prüfung von Modellrechnungen an der Klimavergangenheit. Deren Grenzen liegen aber dort, wo die Datengrundlage (z. B. Eisbohrkerne) zu große Toleranzen aufweist.

Die Klimaforschung behauptet, dass der gegenwärtige Temperaturanstieg höher als normal ausfällt, und dass die beste Erklärung hierzu die Wirkung der anthropogenen Treibhausgase ist.

Deren vorschnelle Empfehlung an die Politik lautet also: Reduktion der Emissionen/Dekarbonisierung.

Doch die „beste“ Erklärung muss nicht die wahre sein. Sie kann falsch sein!

Gethmann, der sich nach seinen Kommentaren wohl zu den Skeptikern zählt, unterscheidet in der Klimadebatte zwischen

– Bejahern der AGW-Hypothese als Alarmisten

– Ablehnern der AG-Hypothese als Verneiner

– „Keine Ahnung“ des Laienpublikums

– „Nichts ist gewiss“ der qualifizierten Skeptiker,

Wissenschaft ist immer nur Konsens über Bewährtes, nicht die Verkündung absoluter, ewiger Wahrheiten.

Zu 3. Politischer Determinismus

Gethmann kritisiert die wechselseitigen Übergriffe von Politik und Wissenschaft. Wissenschaft soll die wissenslogischen Prämissen liefern. Deshalb gilt für sie das Forschungs- und Falsifizierungsgebot. Politik handelt zu oft nach gesinnungsethischen Moralvorstellungen, simplen Mehrheitsforderungen oder Ideologie. Sie bedenkt die Folgen ihrer Handlungen in der Regel nicht.

Final stellt Gethmann zum vernünftigen Zusammenspiel von Gesellschafft und Politik folgende Forderungen auf:

  • Entscheidungen der Politik sollen zur rechten Zeit getroffen werden! Weder Alarmismus, noch Bequemlichkeit dürfen die Politik leiten, sondern Verantwortung für die Bevölkerung.
  • Entscheidungen sollen revidierbar sein (Kein Abbrechen aller Brücken hinter uns)
  • Keine Humanexperimente, wie ein Demokratiemoratorium wegen Klimaschutz

Die offene Gesellschaft braucht die Diskussion, um die notwendigen Kompromisse zu finden, in denen sie zwar keine Perfektion erreicht, aber die Vernunft bewahrt.

In der abschließenden Fragerunde war dem DAI-Moderator anzumerken, dass er Probleme mit den skeptischen  Aussagen Gethmanns hatte. Fragen aus dem Chat warfen Gethmann sogar unberechtigte Kritik an der Klimaforschung vor. Hier war seine Argumentationsstärke zu erkennen, als er wiederum klar zwischen seriösen Forschern und ideologisierten Klimaaktivisten differenzierte.

Auf eine Frage nach der vernünftigen Reversibilität politischer Entscheidungen brachte er zwei Beispiele: Die „Klimadeiche“ (weit vorausgreifender Küstenschutz) und den Braunkohlenausstieg (Ressourcenschonung bei Kohle). Kurz gesagt, Maßnahmen, die sowieso vernünftig sind, weil sie andere Vorteile als den fragwürdigen Klimaschutz aufweisen, sollte man durchaus auch jetzt ergreifen! Beide Beispiele hinken aber, weil deren Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht stimmt, und die Kollateralschäden (Flächenblockade und Umstieg von Kohle- auf Gasnutzung) nicht durchdacht sind.

Was Prof. Gethmann verschwieg:

  • Die Vorteile der aktuellen globalen Erwärmung
  • Die ungeklärte Rolle des Wasserdampfes bei den Treibhausgasen (Rückkopplung)
  • Das Eigeninteresse der IPCC-Mitglieder an erwartungsgerechten Aussagen (Bias), das dazu führt, bestimmte Forschungsergebnisse (Einfluss der Sonnenaktivität aufs Klima) zu unterdrücken.
  • Das Eigeninteresse der Politiker an Angstpsychosen zwecks demokratisch nicht legitimierter Transformationsziele, wie dem Great Reset, der inzwischen von der sogenannten Zivilgesellschaft (Club of Rome, WEF, Big Tech, Big Finance, UN, EU, WHO, WBGU, Wuppertalinstitut, Kirchen, NGOs) gefordert wird.
  • Die Unsinnigkeit und Übergriffigkeit durch „Klimanotstände“ und „Klimaflüchtlinge“
  • Die zukunftsichernde Kernenergie als den einzigen Weg, der sowohl ressourcen- als auch umweltschonend ist

Ich hätte gerne noch die Frage gestellt, was eigentlich im Ethikrat der Bundesregierung abgeht, wenn im Nachbarraum der WBGU die „Große Transformation“ plant?

Nachschlag: die „ WELT+“ vom 7.2.2021 berichtet, dass die Bundesregierung im Jahre 2020 mindestens 20 mal ein Treffen mit „FFF“ hatte.