Deutschland – ein Wintermärchen

Ab 2021 gilt eine neue Klima-Normalperiode, die von 1991 bis 2020

Abbildung 1: Seit Anfang 1987/88 erwärmte sich der Winter in Deutschland kaum noch; auch der aktuelle, recht milde wird wohl etwas kühler ausfallen, als die Winter von 1988 bis 1990. Der extrem milde Rekordwinter von 2006/07 mit fast +4,4°C liegt nun auch schon fast anderthalb Jahrzehnte zurück.

Immer weniger Arktisches Meereis im Winter?

Abbildung 2: Flächenentwicklung des Arktischen Meereises bis zum 4. Januar 2021 (hellblaue Linie). Noch im Oktober gab es, gemessen am Mittelwert von 1981 bis 2010, viel zu wenig Eis, doch in den vergangenen 10 Wochen verringerte sich dieses Defizit merklich. Bildquelle

Mehr Schneebedeckung in Eurasien?

Abbildung 3: Seit 1978, dem Beginn der regelmäßigen Erfassung, hat sich die von Schnee bedeckte Fläche in Eurasien im Herbst deutlich und im Winter leicht vergrößert; im Frühling nahm sie, vermutlich durch längere und intensivere Besonnung, ab.

Beeinflusst die AMO die Wintertemperaturen in Deutschland?

Abbildung 4: Fast Gleichlauf zwischen der schwarzen Kurve (NAO) und der violetten (Westlagen-Häufigkeit) im meteorologischen Winter. Deren langfristige Entwicklung erklärt recht gut die Entwicklung der Deutschen Wintertemperaturen (hellblau). Zur grünen Kurve (AMO) besteht mit r= 0,146 nur ein geringer, nicht signifikanter positiver Zusammenhang. Weil die vier Größen sehr unterschiedliche Werte haben, wurden sie zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik in Indexwerte umgerechnet.

Abbildung 5: Winterlicher, räumlich eng begrenzter Warmlufteinbruch über den Balkan, Böhmen und Westpolen am 6. Dezember 2020. Dort wurden noch abends zweistellige Plusgrade gemessen, während es über Südrussland schon frostig kalt und in Mittel- und Westeuropa nasskalt war. Bildquelle

Winter und Energiewende – das passt nicht gut zusammen

Abbildung 6: Während die Solarenergie im Dezember 2020 praktisch keinen nennenswerten Strom lieferte, war auch Windstrom bis zur Monatsmitte und am Monatsende Mangelware. Braun- und Steinkohle, Kernkraft und zunehmend Erdgas verhinderten, dass in Deutschland die Lichter ausgingen.

Und in den ersten Januartagen sah es für die „Erneuerbaren“ Energien auch alles andere als rosig aus:

Abbildung 7: Fehlstart der „Erneuerbaren“ bis zum 5. Januar 2021: An den ersten zwei Januartagen kaum Wind, auch danach unterdurchschnittliche Windausbeute. Und die Sonne lieferte praktisch Nichts – zum Glück gibt es (noch) Kohle- und Kernkraftwerke; bei deren Abschaltung werden wir wohl künftige Winter in Kälte und Dunkelheit verbringen müssen.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 05. 01. 2021