Stromkosten: Wenn das Wohnzimmer zur Todesfalle wird

Während die rettungslos naiven deutschen Klimajugendlichen vom „Kampf gegen das böse Fossilkapital“ schwadronieren, zimmern die Großverdiener dieser Welt längst „grüne“ Kapitalallianzen, um aus dieser Entwicklung maximalen Profit herauszuholen. So koordinierte die „Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC)“ unlängst einen Appell an die Staats- und Regierungschefs der Welt, in dem 631 Großinvestoren eine schnelle CO2-Bepreisung sowie das Aus für alle Kohlekraftwerke verlangten. Und für diejenigen Teile der Bevölkerung, die nichts mehr zahlen können, hat Deutschland eine spezielle Lösung parat – die Gasvergiftung in der eigenen Wohnung.

Im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Klimarettung will die Regierung den Energieverbrauch Deutschlands drastisch reduzieren. In der ZDF-Nachrichtensendung „Heute“ vom 18.12.2019 (19.00 Uhr) wurde bekanntgegeben, dass der Energieverbrauch bis 2030 im Vergleich zu 2008 um 30 % verringert werden soll. Erreicht werden soll dies durch Verringerung des Verbrauchs der fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas sowie den Ausbau der „erneuerbaren“ Energien. Zu den Kosten wurde in der Sendung allerdings nichts gesagt.

Bild oben: Prof. Matthias Klingner vor der in der Sendung „Das Diesel-Desaster“ verwendeten Messapparatur (Screenshot: Autor)

Massive Preiserhöhungen zu erwarten

Diese Ankündigung bedeutet, dass auf die Bevölkerung massive Preiserhöhungen zukommen. Den größten Posten im Energieverbrauch deutscher Haushalte machen bekanntlich Heizung und Warmwasserbereitung aus – sie erreichen 85 bis 90 %, während die Elektrik vom Küchengerät und der Waschmaschine bis zur Beleuchtung und dem Fernseher nur auf 10 bis 15 % kommt. Um also 30 % einzusparen, bleibt eigentlich kaum eine andere Möglichkeit, als die Kosten für Heizung und Warmwasser drastisch zu senken – nur wie? Bei einem älteren Einfamilienhaus – und das ist ein Großteil der heute existierenden Häuser – kommen für eine komplette Außenhautdämmung samt Austausch der Fensterdichtungen und einer neuen Heizung schnell Beträge von 70.000 Euro oder noch mehr zusammen. Soviel Geld hat kaum ein Hausbesitzer mal so eben in der Hosentasche, vor allem auch, weil gerade in den älteren Gebäuden oft Rentner wohnen. Noch schlimmer sieht es für Mieter aus, denn nach der Sanierung des oft älteren Mitwohnungsbestandes sind dann Preiserhöhungen bei den Nebenkosten fällig, die mehr als nur saftig ausfallen dürften. Dabei sind die Mieten heutzutage sowieso schon so hoch, dass viele Mieter mit geringerem Einkommen sie kaum noch aufbringen können.

Strom wird zum Luxus

Zwar hat die Bunderegierung angekündigt, dass man die EEG-Umlage verringern wolle, doch kommt der Strom nach wie vor mehrheitlich aus konventionellen Kraftwerken, deren Kosten durch die CO2-Bepreisung steigen werden. Dies, die mit dem Vorschlaghammer in den Markt geprügelte Elektromobilität sowie der weiter vorangetriebene Ausbau der Stromnetze werden den Strompreis weiter ansteigen lassen. Zu erwarten sind im Schnitt 5,5 %, in einzelnen Bundesländern jedoch deutlich mehr. Der Spitzenreiter mit 12,7 % sitzt ausgerechnet im sozial schwachen Bremen. Diese Teuerungswelle trifft vor allem die Ärmsten der Armen: Hartz-IV- Empfänger, Alleinerziehende, Rentner und kinderreiche Familien. Die Folge: Immer mehr Arme werden ihre Stromrechnungen nicht mehr zahlen können. Ihnen droht dann die Sperrung ihres Zählers. 

Schon wenige Kerzen genügen, um den NO2-Gehalt der Raumluft weit über den Grenzwert zu treiben (Screenshot: Autor)

Stromsperren bedeuten ein Martyrium

Die meisten bessersituierten Bürger haben kaum eine Vorstellung davon, was eine längere Stromsperre für die Betroffenen bedeutet. Das ist nicht mit den paar gemütlichen Stunden bei Kerzenschein zu vergleichen, die viele schon mal bei Stromausfall erlebt haben. Das bedeutet nicht nur den Ausfall von Licht, Fernsehen und elektrischen Geräten vom Staubsauger bis zur Küchen- und Waschmaschine, sondern meist auch den Totalausfall von Herd, Heizung und Warmwasser, und das oft über Wochen oder gar Monate. Das heißt: Kein Licht, Waschen mit kaltem Wasser, keine frische Wäsche, kein Kochherd. Und dies betrifft nicht nur erwachsene Singles, sondern auch Familien mit kleinen Kindern. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie eine Mutter unter solchen Umständen ein Baby durchbekommen soll. Um überhaupt etwas Wärme und Licht zu haben, um heizen zu können, bleibt diesen Menschen im Prinzip nur übrig, sich mit Kerzen, Campingkochern oder Gasheizgeräten zu behelfen. Den wenigsten Betroffenen ist dabei jedoch klar, dass sie sich damit in tödliche Gefahr begeben, denn mit den offenen Flammen holen sie sich nach einhelliger Meinung von Politik und Medien ein heimtückisches, tödliches Gas in ihre Wohnungen: NO2, auch bekannt als Stickstoffdioxid.

Noch schlimmer sind die NO2-Emissionen bei Einsatz eines zweiflammigen Gasherds. Hier wird der Grenzwert um mehr als das Dreißigfache überschritten (Screenshot: Autor)

Das Killergas NO2

Stickstoffdioxid ist nach der in Europa gesetzlich vorgeschriebenen Einstufung ein schädliches Gas, das schon in Konzentrationen ab 40 µg/Kubikmeter tödliche Wirkungen entfaltet. Diese Einschätzung findet sich in Stellungnahmen u.a. der Europäischen Umweltagentur (79.000 vorzeitige Todesfälle in 41 Ländern) sowie des Umweltbundesamtes (6.000 Todesfälle und eine Million Kranke durch Stickoxide in Deutschland). Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie – die Berufsvereinigung der deutschen Lungenfachärzte – befürwortet sogar eine erhebliche Absenkungdes Grenzwerts auf nur noch 20 oder 30 µg/Kubikmeter. Deutsche Gerichte halten selbst geringfügige Überschreitungen des Grenzwerts von 40 µg/Kubikmeter für einen ausreichenden Grund, Städten Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge aufzuerlegen, und auch der Europäische Gerichtshofhat kürzlich Frankreich wegen Überschreitungen verurteilt. Es kann also kein Zweifel daran bestehen, dass NO2 amtlich als Killergas einzustufen ist und der Staat verpflichtet wäre, seine Bürger davor zu schützen. Andersherum ausgedrückt macht sich ein Staat, der es zulässt, dass Teile der Bevölkerung gezwungen werden, über längere Zeit erhöhte Mengen dieses Gases einzuatmen, der vorsätzlichen oder zumindest der fahrlässigen Körperverletzung schuldig.

 

…kommt bei den Ärmsten rücksichtslos zum Einsatz

Die Hauptquelle für NO2 sind jedoch nicht die Autos, sondern im Prinzip alle Verbrennungsprozesse von der Zigarette über die Kerze bis zum Gasherd. Und genau diesen Quellen werden diejenigen Bürger, denen der Zähler gesperrt wird, rücksichtslos ausgesetzt, wenn sie in ihrer dunklen und kalten Wohnung notgedrungen auch nur ein wenig Licht und Wärme haben wollen. Im Rahmen der Sendung „Das Diesel-Desaster“ im Ersten hat Professor Mathias Klingner vor laufender Kamera nachgewiesen, dass schon ein paar Kerzen genügen, um den NO2-Gehalt der Raumluft nach kurzer Zeit auf mehr als 140 µg/Kubikmeter ansteigen zu lassen. Das ist das 3,5-fache des bereits als gesundheitsschädlich eingestuften Grenzwertes, der für den Aufenthalt auf der Straße gilt. Will man dann gar noch eine warme Mahlzeit auf zwei Gasflammen zubereiten, so schnellt dieser Wert auf mehr als 1.300 µg/Kubikmeter und somit mehr als das dreißigfache des Grenzwerts hoch. Noch schlimmer dürften sich gasbetriebene Heizgeräte auswirken, weil diese ja nicht nur vorübergehend, sondern praktisch rund um die Uhr betrieben werden. Und die giftgeschwängerte Luft zieht auch nicht ab, weil sich gerade diese Leute hüten werden, bei kaltem Wetter die Fenster zu öffnen. Und auch sämtliche elektrisch betriebenen Lüfter von der Dunstabzugshaube bis zur Toilette funktionieren ja nicht, wenn es keinen Strom gibt.

 

Der Staat treibt Arme in die Stromkostenfalle

Diese Situation wird sich durch die Preistreiberei der Politik in den nächsten Jahren noch drastisch verschärfen. Das kann man an der Tatsache ablesen, das 2018 zwar „nur“ 296.000 Haushalten der Strom abgedreht wurde, gleichzeitig jedoch insgesamt 4,9 Millionen Haushalten eine Sperrandrohung ins Haus flatterte. Für jeden gesperrten Haushalt gibt es demnach rund 16 weitere, die jetzt schon erhebliche Probleme haben, das Geld für die Stromrechnung zusammenzukratzen. Wenn jetzt alles, was mit Energie zu tun hat, deutlich teurer wird, droht hier ein Flächenbrand. Die Politik, die wissentlich und willentlich immer mehr Menschen in diese Armutsfalle treibt, wird sich früher oder später die Frage stellen lassen müssen, wieso sie es zulässt, dass man diese Menschen damit allein lässt, dass ihr Wohnzimmer zur Gaskammer wird. Die gleiche Frage ist auch den Kirchen und ihren karitativen Einrichtungen zu stellen, die sich vehement dafür einsetzen, immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland zu holen, während man kein Wort darüber verliert, wie die eigene Bevölkerung derartig behandelt wird.

 

Quellen

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klima-gipfel-was-grosse-investoren-gegen-den-klimawandel-tun-a-1301179.html

https://www.welt.de/wirtschaft/article203646250/Strompreise-2020-steigen-im-Schnitt-um-5-5-Prozent.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/energie-versorger-schalten-weniger-haushalten-den-strom-ab-a-1293336.html

https://www.rnd.de/wirtschaft/es-geht-um-billionen-euro-wie-ein-allianz-vorstand-ein-gewaltiges-klima-bundnis-schmiedete-5DDCBI7H5RBUPKAZDBFWONJLYU.html

https://www.kesselheld.de/energieverbrauch/

https://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel-stickoxide-toeten-menschen100.html

https://www.eea.europa.eu/publications/air-quality-in-europe-2019

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/asthma/article/958683/umweltbundesamt-tausende-tote-million-kranke-durch-stickoxide.html

 




Gehen die Waldbrände in Australien auf den Klimwandel zurück?

Zunächst ein Blick auf die Regenmenge. Alle Daten und die folgenden Graphiken stammen vom australischen Wetterbüro BOM:

Wie man sieht, liegt die Regenmenge während der letzten drei Monate deutlich unter dem Mittelwert, aber nicht mehr als während vieler Jahre zuvor auch schon.

In einem etwas größeren Zeitmaßstab kann Gleiches gesagt werden hinsichtlich der jährlichen Trends von Juli bis Juni. Die schwarze Linie zeigt den über 5 Jahre geglätteten Mittelwert. Sie zeigt, dass es in NSW viel nasser war als im Mittel der Zeit ab dem Jahr 1950. Im Gegensatz dazu entsprechen die derzeitigen Bedingungen der Norm vor dem Jahr 1950:

Tatsächlich ist es mit Ausnahme einiger weniger kleiner Gebiete in Australien seit 1910 nasser geworden. Aber genau diesen Eindruck wollen die alarmistischen Medien NICHT erwecken [siehe Bild ganz oben].

Und was ist mit der Temperatur?

Die Station Walgett ist eine der wenigen ländlichen Stationen in NSW mit einer langen Zeitreihe. Die Temperaturen dort haben mit 44,8°C bisher in diesem Monat ein Maximum erreicht, im Monatsmittel waren es bisher 38°C:

Allerdings ist eine Temperatur von 44,8°C in Walgett keineswegs etwas noch nie da gewesenes. Der Allzeit-Rekord wurde schon vor langer Zeit, nämlich am 3. Januar 1903 mit 49,2°C erreicht und ist seitdem nicht wieder erreicht worden. Der Allzeit-Rekord des Monats Dezember wurde im Jahre 1883 mit 47,8°C erreicht:

Auch das Monatsmittel von 38,0°C ist keineswegs ein Rekordwert. Während der drei Jahre von 1899 bis 1901 waren in allen drei Dezember-Monaten maximale mittlere Temperaturwerte deutlich über 38°C aufgetreten:

Seit die Station im Jahre 1993 zum Flughafen verlagert worden war, wurde die 38°C-Marke bis zu diesem Jahr einmal überschritten, und zwar im Jahre 2005 mit einem Mittelwert von 38,5°C. Aber auch dieser Wert liegt noch deutlich unter dem Mittelwert vom Dezember 1899, als 39,9°C ermittelt worden waren:

Zusammengefasst: In NSW ist es derzeit nicht heißer oder trockener als es immer wieder mal der Fall war, obwohl es in diesem Jahr zweifellos recht heiß und trocken ist. Aber das sind einfach nur Wettervorgänge, wie es sie auch vielfach in der Vergangenheit schon gegeben hat.

Link: https://www.thegwpf.com/are-australian-wildfires-due-to-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die sogenannte EEG-Umlage steigt zwar nicht mehr wie von den vergangenen Jahren gewohnt weiter. Sie wird auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde begrenzt und soll im kommenden Jahr auf 6,0 Cent zurückgehen. Dafür kommt eine neue Steuer.

Denn mit der Umlage können die hohen Summen nicht bezahlt werden, die den Betreibern von Windrädern, Photovoltaik- und Biogasanlagen garantiert werden. Die steigen mit jeder Megawattstunde weiter an, die von den sogenannten »Erneuerbaren« ins Netz gespeist werden, und sind der neue Preistreiber – neben dem Staat, der über Steuern, Umlagen und Abgaben von steigenden Strompreisen am meisten profitiert

Die ausufernden Kosten der »Erneuerbaren« werden nun kaschiert durch die im vergangenen Sommer ohne breite öffentliche Wahrnehmung auf Initiative der Regierung beschlossenen CO2-Steuern – verpackt in einem sogenannten »Klimapaket«. Die EU hat’s mit dem Modell »CO2-Zertifikatehandel« vorgemacht; pro Tonne CO2 müssen derzeit Kraftwerksbetreiber 25 Euro bezahlen – zu entrichten an die EU. Die Bundesregierung war davon offenbar so begeistert, dass sie jetzt also auch auf Kohle, Öl und Gas CO2-Steuern erhebt. Bezahlt wird die neue Steuer über die Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel auf den Markt bringen. Diese »Inverkehrbringer« müssen »Verschmutzungsrechte« erwerben, mehr Namenspropaganda geht kaum.

Unter dem Strich jedenfalls steigen für die Verbraucher die Energiepreise kontinuierlich. Wie das Verbraucherportal Verivox analysierte, haben 326 der 700 kommunalen und regionalen Gasversorger eine durchschnittliche Preiserhöhung um sieben Prozent angekündigt. Das bedeutet 93 Euro pro Jahr mehr für einen durchschnittlichen Haushalt. Klingt erstmal nach nicht so viel. Doch das wird sich ändern. Am Anfang sanft, dann von Jahr zu Jahr mehr sollen die Abgaben für CO2 steigen. 2021 kostet eine Tonne CO2 25 Euro. Ab 2022 steigt dieser Preis in jedem Jahr um fünf Euro bis auf 55 Euro im Jahre 2025 – zumindest nach den derzeitigen Beschlüssen. 2026 sollen zwischen 55 und maximal 65 Euro pro Tonne bezahlt werden. Anschließend könnte die Regierung die CO2-Zertifikate verknappen und damit weiter die Preise treiben.So bezahlt der deutsche Heizöl-, Gas-, Benzin- und Dieselverbraucher immer mehr. Mehr als 330.000 Haushalten wurde bereits der Strom abgestellt, weil deren Bewohner die steigenden Energiepreise nicht mehr bezahlen können.Es fällt der Satz des ehemaligen englischen Wissenschaftsjournalisten Nigel Calder ein, langjähriger Herausgeber des New Scientist, der 1998 in einem Interview mit Günter Ederer prophezeit hat: »Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links, werden die CO2-Erderwärmungstheorie übernehmen. Dies ist eine einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteuern. Weil sie damit angeblich die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politiker dafür auch noch Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.«

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Woher kommt der Strom? Requiescat in pace, Philippsburg II!

Die Vorweihnachtswoche.

Auch wenn Sie an den von uns Menschen gemachten Klimawandel glauben: So ist nun mal das Wetter in den gemäßigten Breitengraden. Keine Rede mehr von Dürre. Regen ohne Ende. Und keine Bange. Der nächste kräftige Winter kommt bestimmt. Vielleicht schon 2020. Denn der Winter ist heuer tatsächlich erst 10 Tage alt. Wir werden uns vielleicht noch wundern.

Wie auch immer, die konventionelle Stromerzeugung dieser Woche leistete wackere Nachführarbeit, um die Stromüberschüsse, die sich aus der Sprunghaftigkeit der erneuerbaren Stromerzeugung ergeben, und die sich daraus ergebenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Wenn wir bedenken, dass der komplette in Deutschland produzierte Kernkraftstrom bis Ende 2022 wegfallen soll, muss man schon fragen, ob die politisch Verantwortlichen noch ganz bei Verstand sind. Denn der wegfallende Atomstrom wird keinesfalls durch neue Windkraftanlagen ersetzt werden (können). Es wird Kohlestrom und importierter Atomstrom sein. Nicht die 11.000 Windkraftwerke à 3 MW Nennleistung, die als Ersatz bis 2022 gebaut werden müssten. Mit dem Abschalten der Kernkraftwerke wird gewaltiges Vermögen vernichtet. Von irgendwelchen meines Erachtens ohnehin absurden „Klimazielen“ möchte ich erst gar nicht reden. Die rücken in ganz weite Ferne. Jedenfalls dann, wenn korrekt gerechnet wird. Da allerdings haben unsere Weltenretter diverse Probleme. Es geht schließlich um Ideen und Gute Gedanken. Nicht um Fakten.

Fakten sind wie immer in der Detailtabelle der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart zu entnehmen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 15.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 71,05 Prozent

Wenig Bedarf, viel Wind: Die konventionellen Stromerzeuger können die Produktion nicht schnell genug drosseln. Also wird der Strom, der in Deutschland nicht benötigt wird, zum Teil quasi verschenkt. Zum Teil wird auch noch Geld mitgegeben. Wie bereits in der vergangenen Woche. Da waren es 5.000.000 Euro. An einem Tag. Am 8.12.2019 (s.u.).

Montag, 16.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 41,77 Prozent

Die Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraftwerke – die Stromerzeugung durch Wasserkraft und Biomasse bleibt konstant, deshalb etwa 7 Prozent mehr als die Hälfte von 71,05 Prozent am 15.12.2019 – halbiert sich. Gut, dass die konventionellen Stromerzeuger nicht zu viel Strom weggenommen haben. Denn der Verbrauch steigt. So können ab etwa 7:00 Uhr auskömmliche Preise erzielt werden.

Dienstag, 17.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,85 Prozent

Im Verlauf des Tages steigt die Windstromerzeugung an. Mit der Folge, dass die Preise sinken. Ohne konventionelle Stromerzeugung würden die Lichter in Deutschland ausgehen. Auch an einem solchen Tag. Auch an einem Tag wie Sonntag. Nein, an jedem Tag. Das ist Fakt. Und damit keine Missverständnisse aufkommen. Der Prozentsatz Gesamtstromerzeugung meint auch nur genau die Stromerzeugung. An dem gesamten Energiebedarf Deutschlands, dem Primärenergiebedarf, tragen die Erneuerbaren insgesamt 18 Prozent bei. Vor allem Biomasse ist stark. Wind- und Sonnenenergie haben nicht mal einen Anteil von 5 Prozent. Wind 3 Prozent, Sonne 1,5 Prozent.

Mittwoch, 18.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,26 Prozent

Am Nachmittag kommt es zu einer nicht vorhergesehenen Winddelle. Um 17:00 Uhr reicht der in Deutschland produzierte Strom tatsächlich insgesamt nicht aus, um den Bedarf zu decken. Es muss Strom importiert werden. Zum Wochenhöchstpreis von 54,19 € pro MWh. Für 881 MWh. Sind dann doch „nur“ 47.741 Euro. Sehen Sie sich den Im-/Exportchart an und achten Sie mal auf die Preise, die Frankreich für selbst importierten und dann an Deutschland exportierten Strom einnimmt.

Donnerstag, 19.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 51,32 Prozent

Wind- und Sonnenstromerzeugung verstetigen sich. Die konventionellen Stromerzeuger sorgen für ein ausgeglichenes Gesamtbild der Stromerzeugung. Der „Überschuss“ besteht praktisch aus bereitgestellter und dann verkaufter Netzausregelungsreserve. Die Preise sind insgesamt zwar nicht auskömmlich. Wenigstens wird der Strom nicht verschenkt.

Freitag, 20.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 58,11 Prozent

Das Vorweihnachtswochenende wird eingeläutet. Der Strombedarf sinkt. Trotz heute nahezu „vorbildlich“ gleichmäßiger Stromerzeugung durch Wind und Sonne bleiben die Preise im Niedrigbereich. Es ist wohl zu viel Strom im Markt.

Samstag, 21.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,46 Prozent

Der Markt und der Strom

Über Tag lässt die Windstromerzeugung etwas nach. Sonnenstrom gleicht dieses aber mehr als aus. Zum Sonnenuntergang – keine Sonnenstromerzeugung mehr – kommt es wie so oft in diesem Jahr zu einer Stromverknappung, welche den Strompreis ansteigen lässt. Der Im-/Export-Saldo ist gleichwohl noch positiv, so dass Deutschland unter dem Strich profitiert.

Als Deutschland im Sommer dringend Strom benötigte, um die Versorgung der Nutzer sicher zu stellen, zahlte man schon mal gerne 141.570 Euro pro GWh Importstrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es werden alle weiteren Abbildungen geöffnet). Insgesamt legte man vom 7. bis 9.6.2019 knapp 13.500.000 Euro hin, um den zeitweise dringend benötigten Importstrom zu bezahlen und überschüssigen Strom loszuwerden. Nun gut, es wurden auch 1.600.000 Euro eingenommen. Unter dem Strich waren es dann doch knapp 11.900.000 Euro, die der Stromkunde berappen musste. Zusätzlich zu den einheimischen Stromerzeugungskosten.

Am 8.12.2019, ziemlich genau ein halbes Jahr später, war es wieder mal soweit. Knapp 5.000.000 Euro (Abbildung 1) mussten auf den Tisch des Deutschlandhauses gelegt werden, damit der wegen unerwartet hoher Windstromerzeugung überschüssige Strom von unseren europäischen Nachbarn abgenommen wurde.

Fahrlässige Abschaltungen

Ab dem 1.1.2020 liefert das vorletzte Kernkraftwerk in Baden-Württemberg keinen CO2-freien Strom mehr (Abbildung 2). Damit wird die Versorgungssicherheit des Bundeslandes erheblich geschwächt. Lieferte Philippsburg 2 doch immerhin fast ein Viertel des Stroms, der in Baden-Württemberg pro Jahr benötigt wird. Durch erneuerbare Energieträger werden die nunmehr fehlenden 11 Terawattstunden (TWh) Strom ganz sicher nicht ersetzt werden. Ob das Ausland, insbesondere Frankreich genügend Atomstrom als Ersatz liefern kann bzw. wird, ist mehr als zweifelhaft. Also wird über eine extra neu gebaute Trasse Kohlestrom aus dem Rheinischen Braunkohlerevier nach Baden-Württemberg geliefert. Mitte des Jahres 2020 wird voraussichtlich das hochmoderne Kohlekraftwerk Datteln 4 in NRW ans Netz gehen.

Auf der anderen Seite wurde die Rettung der Welt in Deutschland wie nirgendwo sonst auf der Welt hochgeschaukelt. Hier in Deutschland wurden Milliarden und Abermilliarden Euro in eine Energiepolitik gesteckt, deren Ergebnisse höchst ernüchternd sind. Es sollen gleichwohl viele weitere Milliarden Euro in das „Energiewende“ genannte Projekt gesteckt werden. Weil man erkannt hat, dass Industrie, dass Wirtschaft, dass das moderne Leben einer hochentwickelten Gesellschaft viel Energie benötigt, will die gegenwärtige Politik diese Gesellschaft so umbauen, dass kaum noch Energieerzeugung durch Verbrennung = CO2-Ausstoß stattfindet. Energiegewinnung mittels Kernkraft ist bereits abgeschafft.

Jetzt ist die Kohleverstromung dran. Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, erkennt, dass ein Ersatz der dann fehlenden Energie durch erneuerbare Energieträger mittels Wind- und Sonnenkraftwerken auf dem Boden des Deutschland genannten Landes vollkommen unmöglich ist. Kurz und gar nicht gut, Deutschlands Politikeliten sind kräftig dabei, den Wohlstand des Landes zu reduzieren, Deutschland Zug um Zug zu deindustrialisieren. Autoindustrie und Maschinenbau zum Beispiel, die Wohlstandsstützen Deutschlands, erleiden einen massiven Niedergang. Hunderttausende Arbeitsplätze gehen verloren.

Unter dem Strich bedeutet das nichts anderes, als dass der „durchschnittsverdienende plus bis zu 100 Prozent mehr Verdienst-Bürger“ und selbstverständlich auch und besonders die weniger verdienenden Menschen erhebliche Wohlstandsverluste erleiden werden. Das Auto praktisch für jede Familie ist in Zukunft Vergangenheit. Willfährige Medien (Wichtige Ausnahme: Abbildung 3), liefern täglich die notwendige Unterstützung, die Narrative, damit das Projekt „Energiewende zwecks Rettung der Welt“ von der Bevölkerung auch bloß goutiert – und bezahlt – wird. Kämen die Menschen dahinter, mit welcher Unverfrorenheit sie hinter das langsam erlöschende Licht geführt werden, würden sie sich wehren.

Warnungen vor Blackout

Bemerkenswert ist, dass just zum Jahresende die Warnung (Abbildung 4) und, damit verbunden, die zu ergreifenden Schutzmaßnahmen für den Fall eines Blackouts durch das THW thematisiert werden. Schauen Sie sich den Punkt an. Dort finden Sie auch eine Vorsorgeempfehlung des Bundes (Abbildung 5). Für alle Fälle. Und ein sorgenfreies Jahr 2020.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über drei Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Winterwetter in Nordamerika stärker von der tropischen als von der arktischen Stratosphäre bestimmt

Ein Forscherteam unter Führung der University of Reading führte die erste Studie jemals durch, um zu ergründen, wie sich die vier hauptsächlichen Winter-Strömungsverhältnisse in Nordamerika auswirken abhängig von der Stärke des stratosphärischen Polarwirbels. Hierbei handelt es sich um ein die Arktis umkreisendes Band starker Winde um den dort liegenden Polarwirbel in Höhen zwischen 10.000 und 50.000 m, wodurch Kaltluft im Inneren des Polarwirbels dort festgehalten wird.

Bekannt ist bereits, dass die Stärke der Strömung um den Wirbel das Wetter in Europa und Asien beeinflusst. Aber die Studie zeigt, dass auch die Haupt-Winterwetterlagen in Nordamerika stark beeinflusst werden. Für Prognostiker ergibt sich damit ein zusätzliches Hilfsmittel, um den potentiell starken Einfluss auf das Wetter während des Winters zu verstehen.

Die in den Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie zeigt außerdem, dass die ganz Nordamerika betreffenden extremsten Kältewellen – anders als in Europa – nicht eine Folge eines schwach ausgeprägten Polarwirbels sind. Stattdessen zeigte sich, dass die Form des Wirbels zusammen mit Bedingungen über den Tropen einen viel stärkeren Einfluss ausüben.

Simon Lee, Atmosphären-Wissenschaftler an der University of Reading und Leitautor der Studie sagte: „Obwohl die extremsten Kältewellen in Nordamerika oftmals einem ,Polarwirbel-Ausbruch‘ zugeschrieben werden, zeigt unsere Studie, dass die Stärke des Wirbels nicht als Ursache in Betracht kommt.

Wir wissen, dass ein abgeschwächter Polarwirbel zu Kaltluftausbrüchen in Richtung Europa und Asien führt, aber zu unserer Überraschung ist dies auf der anderen Seite des Atlantiks nicht der Fall. Tatsächlich geht aus unserer Studie hervor, dass wir eher auf die Strömungsverhältnisse um den Äquator schauen sollten anstatt uns allein auf die Arktis zu konzentrieren, wenn es um verbreitete Kälte in Nordamerika geht.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Stärke des Polarwirbels nützliche Informationen liefert bzgl. der Wahrscheinlichkeit gängiger Wetterlagen in den USA und Kanada für längere Zeit im Voraus, einschließlich extremer Temperaturschwankungen oder starker Regenfälle. Je genauer die Informationen für die Öffentlichkeit sind hinsichtlich bevorstehender Wetteränderungen, umso bessern kann man sich darauf vorbereiten“. Soweit Leitautor Simon Lee.

Einer der am eindeutigsten hervortretenden Phänomene eines starken Wirbels war eine Wahrscheinlichkeit von 10% bis 15% für extrem kalte Bedingungen in den westlichen Gebieten der USA einschließlich Alaska*, während es in den zentralen und östlichen Gebieten der USA relativ mild ist.

[*Der Polarwirbel ist in diesem Winter in der Tat sehr kräftig ausgeprägt, wie auch die Graphik ganz oben zeigt. Folgerichtig liegen aus Alaska Meldungen über extreme Kälte vor, sogar bei dem sonst fest auf der alarmistischen Seite verdrahteten Portal Wetteronline.de. Der Meldung zufolge ist es in Alaska aktuell so kalt wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. – Anm. d. Übers.]

Außerdem geht sehr oft ein normal oder extrem stark ausgeprägter Polarwirbel in den östlichen USA mit Temperaturwerten einher, die um 5°C über den Mittelwerten liegen können.

Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass Wetterlagen mit extremer Kälte in Nordamerika mit Temperaturwerten über 5°C unter den Mittelwerten nicht sehr stark abhängig war von einem schwächeren Polarwirbel, wie es in Europa der Fall ist.

Es zeigte sich, dass es viel eher zu verbreiteter Kälte kommt, wenn eine Hochdruckzone sich bis nach Alaska erstreckt und sich die Strömung um den Polarwirbel in der Stratosphäre weiter nach unten bis in die Troposphäre durchsetzt, wobei sich Kaltluft dann auch in der unteren Troposphäre südwärts ausbreiten kann.

Den Wissenschaftlern zufolge sollten die Auswirkungen von Verhältnissen in der Stratosphäre auf Wetterlagen ebenso stärker in Betracht gezogen werden wie Wechselwirkungen mit längerfristigen Wetterphänomenen in den Tropen wie z. B. El Nino. Hier besteht noch Forschungsbedarf, um die Prognosegüte zu verbessern.

From EurekAlert!

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/28/snowmageddon-warnings-in-north-america-come-from-tropics-more-than-arctic-stratosphere/

Übersetzt von Chris Frey EIKE