Rutan – der Realist, Lovelock – der Einsichtige & Branson der Alarmist

Er begann seine Karriere als Testpilot im Jahr 1965 und hat 55 Jahre lang Datenanalyse / -interpretation / -präsentation betrieben. Burt Rutans Erfahrung mit technischen Daten ist außerordentlich kritisch und es gibt Konsequenzen für falsche Schlüsse – das bezeugen die 346 Menschen, die 2019 bei einem Absturz der Boeing 737 Max 8 ums Leben kamen.

Burt Rutan ist auch ein neugieriger Kopf und setzt frühzeitig auf neue Technologien, insbesondere umweltfreundliche. In den 1970er Jahren baute er seinen eigenen Warmwasserboiler mit Solarwärme.

Er hatte Jahrzehnte vor dem aktuellen Hype ein Elektroauto. Dies war der EV-1 von General Motors der von 1996 bis 1999 ausschließlich vermietet wurde. [Siemens experimentierte 1973 mit einem VW Golf und Transporter die Batterieantriebe.  Sie erinnern sich: Das war das Jahr mit Sonntagsfahrverboten wg. Ölknappheit – der Übersetzer]. Burt Rutan baute in der kalifornischen Wüste ein energieeffizientes Haus in Form einer Pyramide, um seinen Energieverbrauch zu minimieren:

Das Aufmacherbild ist von ihm, mit seinem EV-1 und seinem preisgekrönten Haus. Heute gibt es keine EV-1 mehr, General Motors hat im Jahr 2004 alle verbliebenen EV-1 eingesammelt und verschrottet.

Im Jahr 2010 bebaute er ein 34 Hektar großes Solar-PV-Feld.

Burt Rutans Umweltzeugnisse sind also einwandfrei. Alles, was er anfing, wurde so effizient wie möglich gemacht. Und Burt Rutan glaubt nicht an die menschgemachte globale Erwärmung.

Während die meisten Ingenieure verschiedener Berufszweige darüber schweigen und die Berufsgenossenschaften von der dunklen Seite der Alarmisten eingenommen wurden, scheint es, dass Burt Rutan von der bloßen Schlamperei beleidigt ist, was als Klimawissenschaft gilt.

Kürzlich sprach Burt Rutan mit Freunden über seine Erfahrungen, als Richard Branson versuchte, ihn vom Klima Armageddon zu überzeugen:

Man könnte meinen, dass Sir Richard Branson und ich lebenslange Freunde bleiben würden, da er etwa 100 Millionen US-Dollar für weltraumbezogene Verträge mit einer meiner Firmen ausgegeben hat.

Seit 2017, als ich ihm jedoch nahelegte, dass er seine politischen Überzeugungen nicht mit seiner Lebensgeschichte in seinen Autobiografien vermischt (und damit fast die Hälfte seiner Fans ihn hassen, anstatt ihn zu bewundern), wurden es keine angenehmen privaten Gespräche mehr mit ihm. Wenn er auf BREXIT, Global Warming oder Trump kommt, kommen wir nicht mehr zusammen. Vor einem Jahr bestand er darauf, dass wir in Zukunft nur noch über den Weltraum diskutieren.

2006 versuchte er, mich dazu zu bringen, öffentlich über den globalen, menschgemachten Klimawandel CAGW mit seinem Freund James Lovelock (dem damals extremsten Global Warming Alarmist der Welt) zu diskutieren. Schockierend war, dass ich mit der ersten E-Mail, die ich von James Lovelock erhielt, feststellte, dass der aktuelle Betrug der Alarmisten / Wissenschaftler nichts im Vergleich zu ihrer Lüge und Datenmanipulation in den 70er Jahren während der Ozonloch-Panik war.

Meine Versuche, Lovelock [geb. 1919, Letchworth, GB] dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen, waren nicht erfolgreich (er hielt einen Vortrag im British Museum, aber die Presse sagte, mit 88 Jahren, ist er nur noch senil).

Im Jahr 2012, sah er im Alter von 92 Jahren noch nicht einmal wie ein Alarmist aus:

… James Lovelock, Wissenschaftler für globale Erwärmung, gibt jetzt zu, dass er zu alarmierend war. Das muss er zugeben, denn nach seinen Vorhersagen wären wir inzwischen am Brennen. Vor fünf Jahren sagte er: “ Bevor dieses Jahrhundert vorbei ist, werden Milliarden von uns sterben, und die wenigen überlebenden Brutpaare werden in der Arktis sein, wo das Klima erträglich bleibt.“ unbewohnbar.

Lovelock sagte, dass das Klima seine Tricks spielt und die Temperatur jetzt konstant bleibt. Er glaubt immer noch an die globale Erwärmung, aber nicht an das Extreme, das er beschrieben hat. Nun, ich habe eine Frage, wenn das Klima seine üblichen Streiche spielt, warum sind sich alle Klimaalarmisten so sicher, dass wir uns verbrennen werden?

https://www.independentsentinel.com/global-warming-alarmism-was-a-mistake-james-lovelock/

Lovelock feierte im Juli seinen 100. Geburtstag. Während er einst als Mitglied des „Team Al Gore“ galt, wird er nun seit mehr als einem Jahrzehnt von den Alarmisten ignoriert.

Sir Richard Branson möchte nicht über seinen ehemaligen Freund James Lovelock sprechen. In letzter Zeit habe ich es also aufgegeben, über CAGW zu sprechen, außer gelegentlich: „Wurden Ihre Korallen und der Strand auf Necker Island schon von der aufkommenden See überflutet?“

Der Ozonloch-Betrug der 1970er Jahre hat immer noch Konsequenzen. Gängige und billige Kältemittelgase wurden durch gesetzlich vorgeschriebene, teure, fluorfreie und patentierte ersetzt. Einige Unternehmen konnten sich die neuen Kältemittel nicht leisten und wechselten zu Kohlenwasserstoffen, was fatale Folgen hatte. Zum Beispiel explodierten 2008 die 400 kg Propan, die in einem Kühlhaus in Tamahere, Neuseeland, als Kältemittel verwendet wurden, töteten einen Feuerwehrmann und verletzten mehrere andere.

Die Zahl der Todesopfer durch den Betrug zur globalen Erwärmung steigt weiter an. Zum Beispiel ist die Rate der Einweisungen in das Royal Prince Alfred Hospital in Sydney für ältere Menschen mit Atemstillstand im Winter in den letzten zwei Jahren um 25% gestiegen. In einem Land mit reichlich Kohle, Gas und Sonnenschein konnten es sich diese Menschen nicht leisten, ihre Häuser im Winter zu heizen. Die globale Erwärmung soll den Planeten heizen, aber sie tötet die Menschen vor allem im Winter.

https://wattsupwiththat.com/2020/01/07/rutan-lovelock-branson/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Ein steiniger Weg liegt vor Elektro­autos

Wolf Richter, ein in San Francisco ansässiger Unternehmer, berechnete, dass falls das Unternehmen jemals einen Gewinn von einer Milliarde Dollar machen würde bei einer mittleren P/E-Ratio am Aktienmarkt von 12, sollte sich die Aktie des Unternehmens für 65 Dollar verkaufen lassen. Aber dennoch stehen rund 400 Dollar im Raum, die keinerlei Profit bringen. Dessen hoch gepriesenes 35.000-Dollar-Auto für die Massen hat sich niemals materialisiert, verharrt es doch in einem Preisniveau um über 10.000 Dollar über einem gleichwertigen Benzinfahrzeug. General Motors hat Geld in die Hand genommen für ein ähnlich teureres Fahrzeug mittlerer Größe.

All diese Fakten sind gegenwärtig Realität, aber es liegen noch viel größere Felsbrocken auf dem Weg, und keiner davon enthält Gold. Seit Jahren wollen die Unternehmen für jedes gebaute EV einen Steuernachlass von 7500 Dollar für die ersten 200.000 gebauten EVs. Danach wird der Nachlass halbiert für die nächsten 200.000 und noch einmal halbiert für weitere 200.000, bevor er ganz verschwindet. Sowohl GM als auch Tesla befinden sich nahe der Lage ohne Nachlässe; Nissan, Ford und Toyota nähern sich dieser Marke. Schon jetzt schreien sie danach, die Begünstigungen wieder einzuführen und zu verdoppeln für die nächsten 400.000 Fahrzeuge. Tesla ließ zunächst verlauten, dass es den Nachlass nicht mehr brauche, ruderte dann aber kräftig zurück.

Lange hatte man vermutet, dass Käufer von Tesla, eine spezielle Art von Menschen, die Fahrzeuge auf jeden Fall kaufen würden, unabhängig von irgendwelchen Anreizen. Diese Vermutung scheint sich jetzt als falsch erwiesen zu haben. Kaum hatte Hongkong die Subventionen für EVs gestrichen, brachen die Tesla-Verkäufe ein. Wie die Fortsetzung der Steuergutschrift aussehen wird, ist ungewiss. Ich wette, dass die grünen Lobbys gewinnen werden, wenn sie einer Branche, die nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, ungerechtfertigte Zugeständnisse machen.

Aber es gibt noch mehr Probleme, viel mehr. Bis jetzt, ob man es glaubt oder nicht, wurde die EV-Steuergutschrift auf der Grundlage eines Honorarsystems gewährt, bei dem keine eidesstattlichen Erklärungen zum Nachweis der tatsächlichen Inanspruchnahme der Gutschrift erforderlich waren. Der Treasury Inspector General for Tax Administration (TIGTA) [etwa: General-Inspekteur der Steuerbehörde] berichtete kürzlich, dass von den 239.422 in Anspruch genommenen Steuernachlässen von 2014 bis 2018 16.510 als potentiell fehlerhaft erkannt worden waren. Einige beruhen auf direktem Betrug, andere wurden Zweitbesitzern gewährt, die gar nicht anspruchsberechtigt sind, ebensowenig wie jene, welche ein solches Fahrzeug leasen. Noch schlimmer, eine Studie des Congressional Research Service zeigte, dass 80% aller EV-Steuernachlässe Haushalten gewährt wurden, deren Einkommen über 100.000 Dollar liegt. Das ist eine wahrhafte Umverteilung von Wohlstand in die falsche Richtung, was die Linken eigentlich nicht mögen sollten.

Aus unbekannten Gründen erkennt die Öffentlichkeit nicht, dass EVs in Wirklichkeit von Kohle oder Erdgas angetriebene Fahrzeuge sind. Woher soll denn ihrer Ansicht nach der ganze Strom kommen, mit welchem sie ihre Fahrzeuge auf- und wieder aufladen? Ich fürchte, die meisten glauben, dass er aus dünner Luft kommt.

Mit der Zeit werden immer mehr Eigentümer vor Problemen stehen, ihre Fahrzeuge bei sehr kaltem Wetter aufzuladen. Generatoren, Transformer, Stromleitungen und aus Metallen bestehende Motoren sind bei Kälte höchst effizient. Der Widerstand von Kupfer beispielsweise ist bei -65°C nur halb so groß wie bei 100°C. Alle Batterien jedoch funktionieren mit Elektrolyten, das sind Flüssigkeiten wie Säuren, Basen und Salze, welche den Strom mittels Bewegung von Elektronen transportieren, die bei Kälte viel langsamer agieren. Ein normaler Elektrolyt agiert bei -5°C nur ein Viertel so gut wie bei 55°C. Früher oder später werden alle EVs in normalen oder kalten Klimaten vor diesem Problem stehen.

Es ist an der Zeit, den Markt darüber befinden zu lassen, welche Fahrzeuge die Öffentlichkeit wählen wird, um nicht durch Landes- und Bundesprogramme angestoßen zu werden. Robert Bradley, geschäftsführender Direktor des Institute for Energy Research, sagte in einem Artikel, der in den Environment and Climate News des Heartland Institutes erschien: „Zu den Programmen, die den relativ Wohlhabenden zugute kommen, gehören staatliche Rabatte, reduzierte Zulassungsgebühren, Zugang zu Fahrgemeinschaften und andere Programme, die in 44 Bundesstaaten gelten, sowie Bundesgelder für Forschung und Entwicklung für ,nachhaltigen Transport‘, die sich im Durchschnitt auf 700 Millionen Dollar pro Jahr belaufen“.

Es ist schon lange überfällig, dass extrem fehlerhafte Elektroautos aufhören, sich an den Steuertrögen der Regierung zu mästen. Und doch hat Senator Chuck Schumer aus New York angekündigt, dass der Senat im Falle eines Wahlsieges der Demokraten bei den Präsidentschaftswahlen dieses Jahres ein Gesetz einführen wird, dem zufolge jedes Auto in Amerika bis zum Jahr 2040 ein Elektroauto sein muss. Hoffentlich wird dieses Versprechen Stimmen kosten, von Menschen, die noch denken können, aber wer weiß? Jedenfalls würde das eine sehr schädliche Wirtschaftspolitik für unsere Nation sein.

Autor: Dr. Jay Lehr, CFACT Senior Science Analyst, has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books

Link: https://www.cfact.org/2019/12/30/a-rough-road-ahead-for-electric-cars/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Die hier beschriebenen Probleme für E-Fahrzeuge in den USA gelten sicher auch für uns hierzulande. Der Übersetzer bekennt aber, dass er nicht alle hier gegannten Einzelheiten richtig verstanden hat. Korrigierende sachlich-konstruktive Kommentare sind erwünscht.




CO2-Ausstoß 2019 stark gesunken? Die Glaubwürdigkeit der Medien auch.

Das Portal Wetteronline meldete sich am Morgen des 7. Januar auf meinem Smartphone so:

CO2-Ausstoß 2019 stark gesunken

Weniger Kohlestrom und dafür mehr Windkraft: Die Energiewende hat den Ausstoß von Treibhausgas in Deutschland Experten zufolge im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gedrückt. Im Vergleich zu 1990 sind die CO2-Emissionen um etwa 35 Prozent gesunken. Der Rückgang von mehr als 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zum Vorjahr geht allerdings nur auf die Stromproduktion zurück. Die Erneuerbaren Energien deckten einen Rekordanteil von 42,6 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Der gestiegene CO2-Preis der EU für die Energiewirtschaft machte die klimaschädliche Stromgewinnung aus Stein- und Braunkohle weniger rentabel.“

Hintergrund war eine dpa-Meldung der „Denkfabrik“ Agora Energiewende, die sämtlichen deutschen Medien eine Schlagzeile wert war. Ähnliches berichteten nämlich zeitgleich ARD Tagesschau, ZDF heute, Deutschlandfunk, BR, Bild, FAZ, Süddeutsche, Tagesspiegel, taz, Welt u.v.m., auch im benachbarten Ausland.

Was zeigen die Zahlen von Agora wirklich? Und ist die Energiewende wirklich ursächlich für den Rückgang von Treibhausgas-Emissionen?

Lassen Sie uns die Aussagen anhand des Jahresberichts von Agora Energiewende (2020, [1], im Weiteren mit AE bezeichnet) und einem aktuellen Aufsatz dreier Physikprofessoren der Universität Heidelberg (2019, [2], im Weiteren mit Uni-HD bezeichnet) prüfen:

(1) Agora schreibt: Die Energiewende hat den Ausstoß von Treibhausgas in Deutschland Experten zufolge im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gedrückt. Im Vergleich zu 1990 sind die CO2-Emissionen um etwa 35 Prozent gesunken. Der Rückgang von mehr als 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zum Vorjahr geht allerdings nur auf die Stromproduktion zurück.  

Laut AE (Bild 1, linke Grafik) scheinen die Zahlen zu stimmen: Für 2019 werden 811 Mio. t CO2-Äquivalente angegeben, gegenüber 867 t für 2018 und 1251 t für 1990, was eine Reduktion um 35,2 % seit 1990 und um mehr als 50 Millionen Tonnen seit dem Vorjahr ausmacht. Aber zur Interpretation vergleiche man das mit der Abbildung der Uni-HD (Bild 1, rechte Grafik):

Bild 1:  CO2-Emissionen in Deutschland. Links: AE, S. 25, Abb. 3-1. Rechts: Uni-HD, Abb. 1. Die senkrechten blauen Striche bei den Jahren 2009 und 2017 wurden von der Verfasserin eingezogen, um den Zeitraum in drei Phasen zu gliedern und den visuellen Vergleich der Grafiken zu erleichtern.

Abgesehen davon, dass die von AE genannte Quelle des Umweltbundesamtes [3] nur „energiebedingte“ Emissionen angibt und AE diese offenbar hochrechnet, zeigen die Daten des Umweltbundesamtes zunächst zwei Phasen, die sich auch in obigen Grafiken identifizieren lassen:

  • Von 1990 (1037 t) bis 2009 (762 t) sind die CO2-Emissionen um 26,5 % zurückgegangen.
  • Von 2009 (762 t) bis 2017 (766 t) sind sie überhaupt nicht zurückgegangen.
  • AE betont zudem eine dritte Phase: Von 2017 bis 2019 seien sie angeblich um weitere 8,7 Prozentpunkte (35,2 % – 26,5 %) zurückgegangen.

Angeblich deshalb, da AE den Wert für 2018 als „vorläufig“ und für 2019 als „eigene Schätzung“ angibt. Diese Daten sind infolgedessen nicht nachprüfbar.

Den Rückgang in den Jahren nach 1990 führt Uni-HD im Wesentlichen auf den Strukturwandel in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung zurück, auch das Umweltbundesamt spricht von „Stilllegung emissionsintensiver Braunkohlekraftwerken in den 1990er Jahren“. Den Rückgang in den Jahren 2018 und 2019 führt AE auf die milde Witterung und vermindertes Wirtschaftswachstum zurück. Wörtlich schreiben sie dann selbst: „Weil Emissionsminderungen aufgrund von Witterungs- und Konjunktureffekten keine nachhaltige Wirkung hat, kann daraus kein Trend abgeleitet werden. Der treibhausgasmindernde Effekt dieser beiden Variablen könnte sich also bereits im folgenden Jahr umkehren und die Entwicklung konterkarieren.“ (AE, S. 26)

Wir halten fest: Der „Rückgang von mehr als 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zum Vorjahr“ hat keine nachhaltige Ursache. In den acht Jahren davor gab es gar keinen Rückgang. Folglich ist nicht die Energiewende ursächlich für das (behauptete, nicht nachprüfbare) Rekordtief von Treibhausgasemissionen, sondern unabhängige Prozesse wie Konjunktur und Wetter.

(2) Agora schreibt: Die Erneuerbaren Energien deckten einen Rekordanteil von 42,6 Prozent des Bruttostromverbrauchs.

Sehen wir uns hierzu wieder zwei Grafiken an (Bild 2):

Bild 2: Links: Die Anteile verschiedener Energieträger an der Bruttostromerzeugung in TWh (AE, S. 18, Abb. 2-2). Rechts: Die Anteile verschiedener Energieträger an der gesamten (primären) Energieversorgung in % (Uni-HD, Abb. 2). Die senkrechten blauen Striche markieren wieder die Jahre 2009 und 2017. Sie wurden von der Verfasserin eingezogen, um den Bezug zu den drei oben besprochenen Phasen herzustellen und den visuellen Vergleich der Grafiken zu erleichtern.

Wir sehen, dass je nach Darstellung ein ganz unterschiedlicher Eindruck entsteht. Während die linke Grafik die Aussage eines stark steigenden und inzwischen erheblichen Anteils erneuerbarer Energien illustriert (243 von 606 TWh im Jahr 2019, d.h. 40,1 %), bleibt in der rechten Grafik der Anteil von Wind- und Sonnenkraft verschwindend gering (3,1 % bzw. 1,3 % im Jahr 2018).

Drei Gründe erklären die Diskrepanz:

  1. Stromerzeugung versus -verbrauch. 2019 wurden 606 TWh Strom erzeugt und 569 TWh verbraucht. Die Differenz ergab sich durch Lastflüsse aus dem und in das Ausland (vgl. AE, S. 15, Abb. 1-5). 243 TWh aus erneuerbaren Energien machen also bei der Erzeugung 40,1 %, beim Verbrauch hingegen 42,6 % aus. Da diese Diskrepanz gering ist, soll sie im Folgenden vernachlässigt werden).
  2. Strom versus gesamte (primäre) Energie: Es verzerrt erheblich das Bild, wenn man nur den Stromsektor betrachtet, da alle energieverbrauchenden Sektoren, d.h. auch Verkehr, Gebäude und Industrie, zum CO2-Ausstoß beitragen, und da im Rahmen der Energiewende große Verschiebungen zwischen den Sektoren vorgesehen sind. Die linke Grafik zeigt nur den Stromsektor, wo Erneuerbare einen Anteil von 40,1 bzw. 42,6 % ausmachen. Die rechte Grafik zeigt die gesamte Energie, an der die Erneuerbaren einen Anteil von ca. 14 % ausmachen (Uni-HD S. 2). Mit 14,7 % in 2019 und 13,8 % im Jahr 2018 bestätigt auch AE diesen Anteil (S. 11f.).
    (Will man der AE-Publikation entnehmen, welchen Anteil der Stromsektor an der gesamten Energie ausmacht, muss man Einheiten umrechnen: Laut AE betrug im Jahr 2019 der Primärenergieverbrauch 12815 Petajoule (S. 11) und der Stromverbrauch 569 TWh (S. 15). Mit der Umrechnung 1 Ws = 1 J stellen wir fest, dass der Stromverbrauch mit 569 TWh = 2048 Petajoule einen Anteil von 16 % des Primärenergieverbrauchs ausmacht. Man müsste sich also die Kurven in der linken Grafik alle auf ca. 16 % ihrer Höhe skaliert vorstellen, um einen Vergleich mit der rechten Grafik zu ermöglichen.)
  3. Wind- und Sonnenkraft versus erneuerbare Energien: Zu den „erneuerbaren Energieträgern“ zählen außer Wind und Sonne auch Biomasse (Holz, Klärgas, Biodiesel u.a.), Wasserkraft und Naturwärme. Wo finden sich diese in der linken Grafik? Man braucht eine weitere Abbildung von AE (Bild 3, linke Grafik), um zu erkennen, dass von den 243 TWh erneuerbar erzeugtem Strom 127 TWh auf Windkraft und 47 TWh auf Sonnenkraft entfallen. Ihre Anteile am Strom betrugen im Jahr 2019 also 127/606 = 21% Windkraft und 47/606 = 7,8 % Sonnenkraft. Das ist deutlich weniger, als man sich bei der propagierten Rekordzahl von ca. 40 % vorstellt. Und in der rechten Grafik von Bild 2 wird deutlich, dass 2018 bezogen auf die Primärenergie nur 3,1 % bzw. 1,3 % von Wind bzw. Sonne erzeugt wurden (Uni-HD, S. 2). Der Zuwachs von 2018 zu 2019 ist hier vernachlässigbar. Das ist nun eine ganz andere Größenordnung als die propagierten 40 %.

Wir halten fest: Es wurden 2019 zwar 42,6 % des verbrauchten Stroms von erneuerbaren Energieträgern erzeugt, aber nur 21 % des erzeugten Stroms stammte aus Windkraft und 7,8 % aus Sonnenkraft. Da der Stromsektor wiederum nur ca. 16 % der gesamten Energie (Primärenergie) ausmacht, beträgt der Anteil von Wind- bzw. Sonnenkraft dort nur verschwindende 3,1 % bzw. 1,3 %.

 

(3) Agora schreibt: Der gestiegene CO2-Preis der EU für die Energiewirtschaft machte die klimaschädliche Stromgewinnung aus Stein- und Braunkohle weniger rentabel.

Die beiden folgenden Grafiken (Bild 3) verdeutlichen in der Tat, dass der Zuwachs an Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von 2018 bis 2019 (linke Grafik) nicht von einem entsprechenden Ausbau von Anlagen begleitet wurde (rechte Grafik).

Bild 3: Links: Stromproduktion aus erneuerbaren Energien 1990 – 2019 (AE, S. 20, Abb. 2-4). Rechts: Installierte Erneuerbare-Energien-Kapazität 2018 und 2019 (AE, S. 22, Abb. 2-6)

 

Augenfälliger wird das Problem, wenn wir uns auf Wind- und Sonnenenergie fokussieren:

Bei der Sonnenkraft stieg die Stromproduktion innerhalb eines Jahres nur um 2 % (von 46 auf 47 TWh, AE S. 20), obwohl die Kapazität der Anlagen um 8,8 % wuchs (von 45,2 auf 49,2 GW). Die beiden Grafiken verdeutlichen dabei unmittelbar den geringen Wirkungsgrad der Photovoltaik: Obwohl die Anlagen in der Nennleistung einen erheblichen Anteil an den Erneuerbaren ausmachen (gelber Sektor in der rechten Grafik), ist ihr Anteil am erzeugten Strom gering (gelber Sektor in der linken Grafik, auch oben Punkt 2c.). Der Ausbau brachte also nicht viel.

Bei der Windkraft stieg umgekehrt die Stromproduktion innerhalb eines Jahres um erhebliche 15 % (von 110 auf 127 TWh, AE S. 20), die Kapazität der Anlagen wuchs jedoch kaum (nur um 3,9 %, von 58,8 auf 61,1 GW). Der Zuwachs ist also in der Tat wirtschaftspolitisch gesteuert. Die Kosten werden auf uns alle umgelegt: Allein im letzten Jahr stieg der Preis für Haushaltsstrom erneut von 29,88 ct/kWh auf 30,85 ct/kWh (AE S. 9).

Wir halten zusammenfassend fest: Der in Bild 2 und 3 jeweils links dargestellte und in Bild 2 rechts erheblich relativierte Zuwachs wurde bei der Windkraft nur durch politische Steuerung der Einspeisung aus den bestehenden, nicht jedoch durch den Bau neuer Anlagen erzielt. In anderen Publikationen, u.a. [4], [5], wurde gezeigt, warum ein erfolgversprechender Ausbau auch in Zukunft nicht möglich ist. Wie Bild 1 zeigt, führen erneuerbare Energien nicht zu einer CO2-Einsparung. Die Kosten zahlt der Verbraucher.    

 

Das ZDF beschloss in der heute-Sendung am 6. Januar 2020 die „erfreuliche Meldung“ mit mahnenden Appellen: Leider hakt der weitere Ausbau. Aus dem Bundesumweltministerium fordert ein Herr Haufe .. „eine Dynamik, die unseren Klimazielen gerecht wird.“ Und Agora-Direktor Patrick Graichen mahnt: „Ohne Windkraft werden wir weder den Kohleausstieg noch die Klimaschutzziele erreichen.“

Kommentar: Das mag sein. Mit Windkraft aber auch nicht.

 

Quellen:

[1] Agora Energiewende (2020): Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2019. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2020.

https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2019/Jahresauswertung_2019/171_A-EW_Jahresauswertung_2019_WEB.pdf

[2] Dubbers, D., Stachel, J. & Uwer, U. (2019). Energiewende – ein Kommentar aus der Physik.

https://www.physi.uni-heidelberg.de/~dubbers/energiewende/text.pdf

[3] Umweltbundesamt (2019). Energiebedingte Treibhausgas-Emissionen nach Quellgruppen. https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energiebedingte-emissionen#textpart-1

(Zitat dort: „Als energiebedingte Emissionen bezeichnet man die Freisetzung von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, die durch die Umwandlung von Energieträgern z.B. in Strom und Wärme entstehen. Sie machen etwa 85 % der deutschen Treibhausgas-Emissionen aus.“)

[4] 13. IKEK in München: Horst-Joachim Lüdecke – Naturgesetzliche Schranken der Energiewende. 23. Dezember 2019.

https://www.eike-klima-energie.eu/2019/12/23/13-ikek-in-muenchen-horst-joachim-luedecke-naturgesetzliche-schranken-der-energiewende/

[5] Lüdecke, H.-J. (3. Aufl. 2018). Energie und Klima. Renningen: expert verlag.




Kreislaufwirtschaft-Ein Wolf im Schafspelz

Kaum ist die neue Präsidentin von der Leyen im Amt, schließt sich die Mehrheit des EU-Parlaments einer exotischen Petition zum „Klima- Notstand“ ( was immer das sein soll) an. Mit recht argwöhnten einige Abgeordnete, dass Notstandserklärungen schon in der Vergangenheit häufig dazu dienten, Gesetze zu verabschieden, die man unter entspannteren Zeiten nicht durchbringen kann und wir werden sehen, dass diese Erfahrung auch diesmal ziemlich gut passt.

Schon bei ihrer Rede in Bayern am 11. Nov. 2019 war aufgefallen, dass Frau von der Leyen ausführlich aus der Greta-Bibel zitierte: „Wir haben nur diese eine Erde und wir haben lange genug Raubbau betrieben. Das Thema läßt sich nicht verschieben… wir müssen jetzt handeln,….Wir wollen den Weg zu einem klimaneutralen Kontinent gehen….. das muß (uns )unsere Umwelt wert sein, wenn es keinen Planeten B gibt…..das Klima steht auf der Kippe…Wir werden unsere Industrie dekarbonisieren müssen…. Europa kann zeigen, wie durch Strukturwandel neue Fertigkeiten und Arbeitsplätze entstehen, es kann etwa am Beispiel der Kreislaufwirtschaft beweisen, dass beide gewinnen können: Gesellschaft und Unternehmen.

Das brutale Konzept „ Dekarbonisierung“ wird neuerdings mit dem harmlos klingenden Begriff „Kreislaufwirtschaft“ ummäntelt.

Es gilt hier zu zeigen, dass sich hinter diesem anscheinend harmlosen Begriff ein Rückfall in einen Malthusianismus des frühen 19.Jahrhunderts verbirgt, der einer wilden Kulturrevolution der schlimmsten Art gleichkommt, die viele Namen trägt. Was als „System-Wechsel“ in bunter Anfänger-Schrift auf den Transparenten der Freitags-Rebellion steht, findet man vornehmer als „Green New Deal“ bei den Europa-Abgeordneten und Finanzleuten, als „Große Transformation“ bei Öko-Professoren und als „Kreislaufwirtschaft“ bei den eher Ahnungslosen oder solchen, die dafür gelten möchten.

Bevor ich genauer darauf eingehe, was unter Kreislaufwirtschaft neuerdings verstanden wird, sei nur Folgendes gesagt: Es bedeutet das Ende der Industriegesellschaft, das Ende unseres erkämpften Wohlstands, das Ende der viel zitierten europäischen Werte, das Ende unserer Freiheit.

Man muß dem ehemaligen Kanzler -Berater Prof. Schellnhuber zugestehen, dass er zumindest ansatzweise wahrheitsgemäß beschrieben hat, was er unter einer „Großen Transformation“ versteht. Er sagte am 15.3 .2015 in einem Interview der Deutschen Welle: „Es ist ziemlich umwerfend… z. B. bis 2030 müssen wir den Verbrennungsmotor auslaufen lassen. Und wir müssen den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung komplett ausschalten. Bis 2040 müssen wir wahrscheinlich Beton und Stahl für den Bau durch Holz, Ton und Stein ersetzen und tun wir das nicht,… es wäre das Ende der Welt, wie wir es wissen, und ich habe alles Beweise…..“.

Diesen Rückschrittsgesang dürfte damals kaum jemand ganz ernst genommen haben.

Industriepolitik und Kreislaufwirtschaft sind unvereinbar

Die bessere europäische Tradition der Industriepolitik, die es mit den ehrgeizigen Plänen Asiens leicht aufnehmen könnte, war immer auf Fortschritt gerichtet. Zu allen Blütezeiten Europas stand die Erfindungsgabe des Menschen im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung, weil nur sie das eigentlich treibende Prinzip und der Garant neuer Freiheitsgrade ist. Rohstoffe z.B. sind gar nichts Absolutes.

Erst die Erfindung des Ottomotors machte Öl und seine Derivate zu wertvollen Rohstoffen. Uran war vor der Erfindung der Kernspaltung kein wesentlicher Rohstoff. Mit neuen wissenschaftlichen Einsichten werden wir neue Technologien entwickeln, die sowohl den Rohstoff neu definieren als auch unsere Möglichkeiten vervielfachen. Zu diesen errungenen Freiheiten gehörte auch ein wetterunabhängiges Energiesystem, was wir gerade im Begriff sind, leichtfertig aufzugeben.

Justus von Liebig z. B. besiegte erfolgreich die Untergangsstimmung des Pfarrer Malthus im frühen 19. Jahrhundert, indem er herausfand, wie der Mensch den Ernährungsablauf von Pflanzen verstehen und beherrschen kann. Er machte dieses Geschenk der ganzen Menschheit. Selbstverständlich sind auch die heutigen Herausforderungen nicht gerade klein. Moderne Recycleverfahren zu entwickeln, die uns in die Lage versetzen, mehr als nur 45% unserer Siedlungsabfälle in modernster Form direkt wieder zu nutzen, ist in der Tat eine Herausforderung unter vielen anderen für die nahe Zukunft.

Das aber werden wir nicht mit Energiedichten des Mittelalters erreichen, auch nicht mit Panik und apokalyptischem Kinderkram, sondern mit einem guten Bildungssystem, worauf Industriegesellschaften stets größten Wert gelegt haben. Wenn wir uns als Europa in einer Welt der Zukunft behaupten wollen, wovon derzeit so viel die Rede ist, dann kann das nur auf der Grundlage eines Freiheitsbegriffs erfolgen, der von unserer wirtschaftlichen Entwicklung und der stetigen Eroberung neuer Freiheitsgrade nicht zu trennen ist.

Kreislaufwirtschaft-Transformation in ein Abfall- Managementsystem

Große Transformation“ ist insofern ein treffender Begriff, weil er eine Gesellschaftsordnung meint, welche die soeben beschriebene europäische Tradition in ihr Gegenteil verkehrt. Statt alle Anstrengung auf die Eroberung neuer Wissensgebiete zu konzentrieren, soll der Blick ängstlich auf Abfallberge und ihr Management gerichtet werden. Begrenzungen, Kontrollen, Verbote und enorm aufgeblasene Überwachungssysteme für alle Bereiche der Wirtschaft sind eine logische Folge des eingeschlagenen Rückwärtsgangs und bereits jetzt in Vorbereitung. Das Thema „Plastik“ ist nur der Anfang.

Institutionen, welche eine grundsätzliche Transformation meinen wenn sie von Kreislaufwirtschaft sprechen, sind die Europäische Union, die Ellen MacArthur Foundation, das Wuppertal Institut , der WBGU und die Ressourcenkommission des Umweltamtes der Bundesregierung. Allen gemeinsam ist die Behauptung, dass die Industriegesellschaft zwar für Wohlstand gesorgt habe, dass man aber diesen nur auf Kosten eines Raubbaus an Ressourcen erreicht habe und dass selbiges nun zu beenden sei.

Die neue Devise lautet: Begrenzungs-Management von angeblich begrenzten Ressourcen nach begrenzter Denkart! Begeisterung für neue Technik kommt nur dann auf, wenn sie dem Begrenzungs-Management nützlich erscheint. In einem Positionspapier der Ressourcenkommission des Umweltbundesamtes vom Juli 2019 heißt es gleich in der Einleitung : „Nun gilt es mehr denn je, unseren Wohlstand vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.“

Diese realitätsferne Idee ist an sich nichts Neues. Schon das vor zwanzig Jahren gegründete Carbon Disclosure Project (ein Befragungsunternehmen für den ökologischen Fußabdruck) hatte den Traum vom „entmaterialisierten Wachstum“. Sein Gründer, Paul Dickinson sagte in einem Interview aus dem Jahr 2001 im Gartner Magazin folgendes: „Natürlich brauchen wir Wachstum, aber wir werden dieses Wachstum entmaterialisieren….Dinge, die nicht unendlich wachsen können, betreffen zum Beispiel den Flugverkehr, die Produktion physischer Güter und Dienstleistungen mit hohem Kohlenstoffanteil. Mein Lieblingsbeispiel für Entmaterialisierung ist Apple-iTunes—– zehn Milliarden Gewinn, und das Produkt wiegt nicht ein einziges Gramm…

Da aber auch diese Strategie sich als wenig nachhaltig erwiesen hat, versucht es die EU jetzt mit einem gesellschaftlichen Verzichtsmodell, wie es dem Club of Rome immer vorschwebte, welches aber ohne Zwang bisher nicht durchsetzbar war.

Im Dezember 2015 verkündete die EU ein „ehrgeiziges“ Programm für die Einführung einer Kreislaufwirtschaft. Bei der Pressekonferenz sagte Frans Timmermans : ….“Unser Planet kann nicht überleben, wenn wir fortfahren mit der nimm-, mach- und werf-weg-Praxis… Die Kreislaufwirtschaft wird Abfall reduzieren und die Umwelt schützen, aber sie wird auch bedeuten, dass unsere Wirtschaft komplett umgebaut wird…..“ (hier, hier).

Im Rahmen dieses Circular Economy Action Plans wurde dann im Januar 2018 ein Monitoringsystem zur Abbildung des Fortschritts im Abfallmanagement verabschiedet. Es trägt den verheißungsvollen Namen „Überwachungsrahmen für die Kreislaufwirtschaft“. ( EU COM 2018, final )

Mit Hochdruck arbeiten verschiedene Abteilungen der EU an Normen und Kriterien für dieses Überwachungssystem: Energieverbrauchskennzeichnung, Berechnungsmethodik, Entwicklung einer Substitutionsstrategie, Entwicklung von Indikatorsystemen, Grenzwerte jeder Art, Normungsverfahren, Meldepflichten, Mindestanforderungen für wiederverwendbares Wasser und vieles mehr, denn es betrifft sämtliche Bereiche der Wirtschaft und schafft auch viele ( völlig unproduktive ) Arbeitsplätze.

Anläßlich dieser neuen europäischen Pläne veröffentlichte Prof. U.  Schneidewind vom Wuppertal Institut ein umfangreiches Buch mit dem Titel „Die große Transformation“, eine Propagandaschrift für die neue Ökogesellschaft. Auf 500 Seiten wird der Umbau zu einer Kreislaufwirtschaft als „Zukunftskunst“ und neues „Wohlstandsmodell“ angepriesen. Natürlich sei diese neue Art des guten Lebens nur mit „great mindshift“ ( totalem Sinneswandel ) zu verwirklichen, indem man sich vom „Haben“ trennt, weil das „Sein“ ja sowieso wichtiger sei.

Wer die Theorien von Pfarrer Malthus nicht so gut kennt, findet sie hier in moderner Form: Gerade das, was den Menschen vom Tier unterscheidet, gefährde unseren Planeten, nämlich die schlechte Angewohnheit, dass der Mensch die Früchte seiner Erfindungen auch nutzen möchte. Energiesparlampen z.B. verführten lediglich dazu, mehr Licht haben zu wollen. Malthus argumentierte genauso, nur lobte er seine Vorstellungen nicht als kunstvoll, sondern kannte die Konsequenzen seines Denkens genau: ….“vor allem aber sollten wir spezifische Mittel gegen verheerende Krankheiten ablehnen; genauso wie jene wohlwollenden, aber sehr irrenden Männer, die dachten, sie würden der Menschheit einen Dienst erweisen, indem sie Pläne für die vollständige Ausrottung bestimmter Krankheiten entwerfen.„( „Bevölkerungsgesetz“ von 1798).

Im letzten Drittel des Buches von Schneidewind wird, ähnlich der Beschreibung bei Jeremy Rifkin über die brutale Realität der vorindustriellen Ökodörfer, der Märchenvorhang doch noch gelüftet und zugegeben, dass auch schon frühere Werke des Instituts, wie das von Ernst Ulrich von Weizäcker über „Doppelter Wohlstand bei halbem Umweltverbrauch“ falsche Aussagen machten. „Sie barg das verlockende Versprechen, dass sich ökonomisches Wachstum und die Lösung der Umweltfrage nicht nur vereinbaren, sondern durch viele innovative Effizienzlösungen sogar miteindander verknüpfen lassen.“ [1]

Man sei aber inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass stattdessen „absolute Begrenzungspolitik“ nötig sei:

Reine Effizienzpolitiken reichen nicht aus, um eine zukunftsfähige Nachhaltigkeitspolitik auf den Weg zu bringen. Es gilt vielmehr, über absolute ökologische Begrenzungspolitiken nachzudenken, die einen effektiven Schutz knapper ökologischer Ressourcen gewährleisten: dazu gehören die schon bestehenden Zielwerte für den absoluten Energieverbrauch-vor allem die Halbierung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland bis 2050 und die Treibhausgasemissionen, die es vollständig zu vermeiden gilt. Hinzu müssen beispielsweise Moratorien zum Abbau fossiler Energien, der Ausweis von umfassenden Schutzgebieten auf dem Land, aber insbesondere auch in den Meeren, und absolute Mengenbegrenzungen treten. Absolute ökonomische Grenzen sind keine Absage an eine Innovations- und ökonomische Wachstumspolitik.“ [2][

Man beachte den letzten Satz, der ohne Pause auf das davor Gesagte folgt.

Eine Gesellschaft, die Beratungsinstitute dieser Art mit viel Geld und großem Personalaufwand unterhält, ist eigentlich schon verloren. Wenigstens der kritische Leser wird diesen selbstgestrickten Utopien entnehmen können, dass das angepriesene Modell einer Kreislaufwirtschaft dem von H.-J. Schellnhuber beschriebenen Holzhütten-Dasein auffallend nahe kommt, allerdings unter Bedingungen wesentlich reduzierter Bevölkerungsdichte.

[1] U. Schneidewind „ Die große Transformation“, Fischer , Seite 343

[2] ebenda




Nicola Scafetta – DEUTSCHE VERSION – Treibt der städtische Wärmeinseleffekt die Temperaturstatistik?

Der Weltklimarat IPCC behaupte etwa eine Aufheizung der bodennahen Luftschichten zwischen 1850 und 1900 um 1,5°C.
Das Problem der Wärmeinsel in Siedlungen ist allgemein bekannt und wird durch sogenannte „Homogenisierungen“ angeblich ausgeglichen. Stattdessen würde die Erwärmung im 20. Jh. deutlich überschätzt.