Klima : Erderwärmung ? Vielleicht passiert auch das genaue Gegenteil.*

Im Juli 1657 erklärte Friedrich III. von Dänemark und Norwegen dem Nachbarn Schweden den Krieg. Dabei wähnte er sich angesichts der übermächtigen Marine Dänemarks derart sicher, dass er auf seiner Hauptinsel Seeland kein Heer zusammenzog. Diesen Fehler sollte Friedrich im darauffolgenden Winter bitter bereuen. Da nämlich marschierten die Truppen von Karl X. Gustav von Schweden über den zugefrorenen Kleinen und Großen Belt nach Seeland, woraufhin der paralysierte König der Dänen und Norweger am 24. Februar 1658 den Frieden von Roskilde unterzeichnen musste, der ihm schmerzliche Gebietsverluste bescherte. Das Ganze war eine der vielen Auswirkungen der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, die von etwa 1250 bis 1850 andauerte. In deren Verlauf sank die globale Durchschnittstemperatur um bis zu zwei Grad, was unter anderem Missernten, Hungersnöte und Teuerungen sowie daraus resultierende soziale Unruhen zur Folge hatte.

Besonders kalt fiel dabei die Phase zwischen 1645 und 1715 aus, die als Maunder-Minimum bezeichnet wird. Weitere heftige Temperaturstürze gab es auch während des Dalton-Minimums von 1790 bis 1830, des Spörer-Minimums von 1420 bis 1570 und des Wolf-Minimums von 1280 bis 1340. Ursache waren in jedem Falle Vulkanausbrüche, durch die große Mengen Asche und Gase in die Erdatmosphäre gelangten, Änderungen der Erdumlaufbahn sowie eine verringerte Aktivität der Sonne.

Der Abstand unseres Planeten zur Sonne schwankt – je nachdem, ob er mehr kreisförmig oder mehr elliptisch um das Zentralgestirn kreist. Dazu kommt das rhythmische Kippen der Erdachse: Je stärker diese geneigt ist, desto kälter kann es werden.

Sonnenflecken sind entscheidend

Den größten Einfluss auf die globale Temperaturentwicklung übt jedoch ganz offensichtlich die Sonne aus. Sie strahlt mal kräftiger und mal schwächer – das resultiert aus Veränderungen ihrer inneren Magnetfelder, die ähnlich wie bei einem elektrischen Dynamo Energie erzeugen. Markantester Ausdruck solcher Abweichungen ist die Zahl der Sonnenflecken, welche teilweise schon mit bloßem Auge beim Auf- und Untergang der Sonne oder einfachen Fernrohren zu sehen sind. Gibt es viele solcher dunkler Stellen auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns, dann nimmt dessen Strahlung zu, werden sie weniger oder verschwinden sie komplett, geht die Strahlungsintensität zurück. Während des Maunder-Minimums erschienen lediglich 50 Sonnenflecken, und von 1672 bis 1704 gab es überhaupt keine – normal wären einige Tausend gewesen.

Im 20. Jahrhundert befand sich die Sonne hingegen in einer ungewöhnlich aktiven Phase, dem „Modernen“ beziehungsweise „Großen Maximum“, als dessen Höhepunkt die Jahre 1957/58 gelten. Zwischen 1950 und 2000 lag die Zahl der Sonnenflecken doppelt so hoch wie zum Ende der „Kleinen Eiszeit“, allerdings mit deutlich abnehmender Tendenz. Das nährte ab etwa 1970 die Befürchtung, unserem Planeten stehe eine baldige neue Kälteperiode bevor.

So warnte die Presse damals fast unisono vor dem kommenden „Cold Snap“ (Kälteeinbruch) und der „Spiegel“ schrieb am 12. August 1974, die Klimaabkühlung könnte zum Verhungern von einer Milliarde Menschen führen.

Zum Ende der 1980er Jahre hin verdrängte dann freilich das gegensätzliche Narrativ von der globalen Erwärmung die Warnungen vor der kommenden Eiszeit.

Seitdem war in wachsendem Maße davon die Rede, dass die Temperatur nicht sinken, sondern kontinuierlich steigen werde und der Mensch mit seinen Emissionen daran schuld sei. Nun liegen jedoch neue wissenschaftliche Erkenntnisse vor, welche das Szenario von einer drohenden Eiszeit doch nicht so unrealistisch erscheinen lassen, wie das Gros der Klimaforscher es heute gerne hätte.

So untersuchten Dan Lubin und David Tytler von der Universität von Kalifornien in San Diego mehr als 30 sonnenähnliche Sterne, die gerade ein starkes Aktivitätsminimum aufweisen, um abzuschätzen, wie weit sich die Strahlung unseres Gestirns im Vergleich zu heute abschwächen könnte. Dabei kamen sie auf einen Wert von immerhin bis zu sieben Prozent. Allerdings vertreten Lubin und Tytler die Ansicht, dass die hierdurch verursachte Abkühlung erst ab 2050 einsetzen werde.

Dahingegen erwartet die aus der Ukraine stammende Mathematikerin Valentina Zharkova von der Northumbria-Universität in Newcastle den Beginn der nächsten „Kleinen Eiszeit“ aufgrund der reduzierten Sonnenaktivität bereits 2021, wonach die Zahl der Sonnenflecken bis in die 2030er Jahre hinein um 60 Prozent zurückgehen – wie während des Maunder-Minimums. Das mathematische Modell vom Zharkova hat angeblich eine Vorhersagegenauigkeit von 97 Prozent.

Andere Forscher halten dagegen

Die dritte alarmierende Nachricht stammt von Martin Mlynczak vom Langley Research Center der NASA. Er verweist auf Daten des Forschungssatelliten TIMED, welcher die Verhältnisse in der oberen Erdatmosphäre untersucht und eine deutliche Abkühlung registriert hat. Für Mlynczak ist dies die Folge der verminderten Sonnenaktivität. Gleichzeitig meint der Wissenschaftler aber, die Messungen von TIMED stünden nicht im Widerspruch zu der herrschenden Meinung vom Temperaturanstieg in den unteren Bereichen der Lufthülle unseres Planeten.

Ähnlich argumentieren auch all jene, die unerschütterlich an der These von der menschengemachten globalen Erwärmung oder gar „Erhitzung“ festhalten, so wie beispielsweise die Mitarbeiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das den Weltklimarat IPCC unterstützt, der wiederum den Takt im „Kampf gegen den Klimawandel“ vorgibt.

Zwar hüten diese sich, die eindeutigen wissenschaftlichen Befunde hinsichtlich der Schwankungen der Sonnenaktivität offiziell anzuzweifeln, behaupten aber, der möglicherweise bevorstehende Rückgang bei der Strahlungsintensität unseres Zentralgestirns werde kaum nennenswerte Auswirkungen zeitigen. Denn er könne nur zu einer Abkühlung von maximal 0,3 Grad führen, wohingegen der drohende Temperaturanstieg durch die ausgestoßenen Treibhausgase vier Grad betrage.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

https://www.preussische-allgemeine.de/

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VW-Chef Herbert Diess: Murks statt Musk

Das liegt an der Tatsache, dass in Fallersleben schon vor dem Krieg eine Fabrik für den “Kraft durch Freude-Wagen (KdF)” entstand. Die “deutsche Arbeitsfront” wollte für den einfachen Arbeiter die Massenmotorisierung mit einem Rabattmarkenheft beginnen. So sollten die 1.000 Reichsmark Kaufpreis angespart werden. Für die Menschen, die dort arbeiten sollten, baute der Führer eine neue Stadt: Wolfsburg.

Doch statt des KdF-Wagen liefen hauptsächlich “Kübelwagen” vom Band, die die Wehrmacht bis vor die Tore Moskaus bringen sollten. Konstruiert hatte den späteren VW Käfer Ferdinand Porsche, der prägende Techniker der deutschen Vorkriegs-Auto-Industrie.

1960 wurde VW privatisiert. Aus der Volkswagen GmbH wurde eine Aktiengesellschaft, an der sich die deutschen Bürger beteiligen sollten. Ganz aus der Hand wollte der Staat die Macht nicht geben. Das damals in Kraft getretene Gesetz sieht vor, dass wesentliche Entscheidungen mit einer mehr als 80-prozentigen Mehrheit getroffen werden. Die Stimmrechte jeden Aktionärs sind unabhängig von der Anzahl der Aktien auf 20 Prozent beschränkt. So viele hält auch das Land Niedersachsen, gegen das so im Zweifel nichts entschieden werden kann. Und die jeweilige Landesregierung sieht in den rund 250.000 Menschen, die in Niedersachsen direkt oder indirekt für Volkswagen arbeiten, potenzielle Wähler. Gegen die Belegschaftsvertreter stimmt der Ministerpräsident, der im Aufsichtsrat sitzt, nur selten. 50 Prozent der VW-Aktie gehören heute der Porsche Holding SE. In deren Aufsichtsrat sitzt auf Arbeitnehmerseite natürlich Bernd Osterloh.

Ohne Gesichtsverlust in die Kurzarbeit gerettet

Im Februar/März, noch vor dem CORONA-Lockdown, wurde bekannt, dass VW bevorzugt in Norddeutschland händeringend Parkplätze sucht. Die beiden fast zeitnah eingeführten Modelle, die neueste Generation des Golfs und das neue Elektroauto ID.3 hatten so große Software-Probleme, dass sie nicht ausgeliefert werden konnten und bis zum Beheben der Fehler sprichwörtlich zwischengeparkt werden sollten. Selbst der Pannenflughafen BER war im Gespräch. Dank Corona konnte man sich ohne Gesichtsverlust in die Kurzarbeit retten.

Die paritätische Mitbestimmung hat in Deutschlands Industrie zur Konsensgesellschaft geführt. Der Produktivitätsgewinn wird zwischen Kapitalgebern und Belegschaft aufgeteilt und die Arbeitnehmervertreter haben auch die Unternehmensinteressen im Blick. Da wundert es nicht, dass Osterloh im März der Kragen platzte: “Hier wollen übereifrige Vorstände zu schnell zu viel Technik in ein Auto stopfen – und sind damit gescheitert”. Und führende IG-Metall Funktionäre schrieben in einem offenen Brief: “Für uns ist das Maß inzwischen unerträglich. Mittlerweile ist ein Zustand erreicht, in dem sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen für ihren Arbeitgeber schämen.” Das berichtet die Augsburger Allgemeine am 9.September 2020 rückwirkend.

Schon im Januar zitiert die Braunschweiger Zeitung den Sprecher des Volkswagen– und Audi-Partnerverbandes Dirk Weddingen von Knapp im Bezug auf den Golf 8, der seit dem 8. Dezember 2019 ausgeliefert werden sollte: “Solch ein Chaos hat es nie gegeben”. Bis zum 12. März waren im Stammwerk Wolfsburg von den geplanten 100.000 Einheiten seit August gerade mal rund 8.400 gebaut worden, berichtet die Zeit. Osterloh war “entsetzt, wie nachlässig und schwach der Vorstand weit vor dem Anlauf das ganze Projekt aufgestellt hat.“ Weder die Basismotorisierungen noch die Varianten GTD oder GTI seien lieferbar.

„So rollten beispielsweise am Dienstag, dem 10. März 2020, lediglich 39,2 Prozent der neuesten Golf-Serie fehlerfrei vom Band, also etwas mehr als jeder dritte Wagen“ berichtet Business-Insider. Den Anlauf der wichtigsten beiden Modelle hatte Diess vergeigt. Und der ID.3 wird mittlerweile auch nicht mit der endgültigen Software ausgeliefert. Die wird dann später aufgespielt. Die Spatzen pfiffen es von den Dächern. Die Arbeitnehmer kritisieren nicht die Elektrostrategie, sondern dass das Management seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Trotzdem zog Diess sich das Büßerhemd nicht an. Im Gegenteil.

Diess wirft dem Aufsichtsrat „Straftaten“ vor

Laut Manager-Magazin sagte Diess vor 3.400 Topmanagern: „Das sind Straftaten, die im Aufsichtsratspräsidium passiert und dort offensichtlich zugeordnet werden können“. Der ließ dennoch Milde walten. Diess musste die Markenführung von VW abgeben, als Chef des Konzerns blieb er im Amt. Die Verlängerung seines Vorstandsvertrages als Konzernchef konnte er sich allerdings erst mal abschminken. Das war im Juni.

Allerdings scheinen Golf 8 und ID.3 auch als Produkt nicht der große Wurf zu sein. Und die Tester der VOX-Fernsehsendung Automobil machen sich über das Flat-Screen-Bedienkonzept des Golf lustig. Statt eines einfachen Lichtschalters muss man sich durch diverse Untermenüs wählen, um das Abblendlicht manuell einzuschalten. Und weil ein Einklemmschutz beim VW-Logo auf der Heckklappe fehlt, mit dem man gleichzeitig den Kofferraum öffnet, klemmte sich ein Tester den Finger schmerzhaft ein, wenn gleichzeitig die Rückfahrkamera, die ebenfalls dahinter verborgen ist, einfährt und das “Schwenkemblem” zurückfährt. Das sind keine Petitessen. Das eine tut weh, und das andere kann wehtun, weil es den Fahrer ablenkt.

Und auch der ID.3 fällt bei dem E-Autotester Nando Sommerfeldt von der Welt durch. “Technologisch müssen ID.3-Fahrer der ersten Stunde noch deutliche Abstriche hinnehmen. Wirklich intelligente Mobilität bietet dieses Auto nicht. Die IT-Experten des Konzerns haben es schlichtweg nicht geschafft, eine Software in den Wagen zu integrieren, die das Fahrzeug mit der Außenwelt kommunizieren lässt.” Das wird irrelevant, als die zwei Displays des Autos ganz ausfallen und das Testauto ausgetauscht werden muss. Sowas kann passieren. Es passt aber ins Bild. Irgendwie. Immerhin kennt man das Problem. Ein Update kann helfen. Nur gibt es in Berlin keinen Servicebetrieb, der das kann. Das wird sich gewiss ändern. Und im Test schafft der Wagen, der mit 420 km Reichweite angegeben ist, nicht mal die Strecke ins ca. 230 Autobahnkilometer entfernte Wolfsburg. Der Ersatzwagen wird auf dem Trailer gebracht. Sommerfeldt berichtet, dass für die 400 km Distanz mit Nachladen schon mal sechs bis acht Stunden aufgebracht werden können.

Sendungsbewusstsein des VW-Chefs nimmt obskure Züge an

Wie alles, was das VW-Badge trägt, werden Golf und ID.3 wahrscheinlich trotzdem erst mal die Zulassungsstatistiken stürmen. Der eine ist eben DER Golf, und für den anderen gibt es 9.000 Euro Nachlass, zehn Jahre Kfz-Steuerfreiheit und billigen Strom. Und irgendwann hat VW ja den alten Persil-Werbeslogan gekauft: Da weiß man, was man hat. Es wird ein bisschen brauchen, bis sich die Erfahrung durchsetzt, dass dies nicht mehr stimmt.

Herbert Diess hat seine PR-Aktivitäten derweil auf Linkedin verlegt. Ihm gelingt mit dem ID.3 die Alpenquerung mitsamt Tochter bis zum Gardasee. Allerdings startet er nicht in Wolfsburg oder dem Produktionsstandort Zwickau, sondern fliegt bis München. Praxisnah ist das nicht. Wer zum Gardasee will, würde dann wohl gleich bis Mailand durchfliegen. Für den Vorstandschef im Urlaubsmodus trotzdem eine entspannte Tour. In dem sozialen Job-Netzwerk springt er auch jenen bei, die Elektromobilität als einzige Heilslehre predigen, was in diesen Kreisen als „Technologieoffenheit“ gehandelt wird. Sich selbst versucht er so vor seiner Absetzung zu immunisieren und als Alternative zum Tesla-Gründer Elon Musk und Hohepriester dieser Technologie zu stilisieren. Musk springt ihm auch bei und fährt auf dem Flughafen Braunschweig mit dem ID.3 ein paar Runden, Selfie mit Auto und Diess inklusive.

Dabei nimmt das Sendungsbewusstsein des VW-Chefs obskure Züge an. Von Hand werden gescannte Artikel, die auf seiner Linie liegen, unterstrichen und gelobt, und insbesondere der Artikel eines 21-jährigen Studenten, der eine Elektro-Autovermietung betreibt, hat es ihm angetan. Auf einem Video zeigt sich Dr. D. wie einst Dr. Z. (der damalige Chrysler-Chef Dieter Zetsche) von seinen eigenen Produkten am meisten überzeugt. Auch auf LinkedIn postet Diess ein längeres Statement, von dem zwei Drittel vorher schon im Handelsblatt erschienen sind. Diess präsentiert die Zukunft von Volkswagen, wie er sie sich vorstellt:

Die Konzern-PKW-Flotte verursacht heute rund ein Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Schon allein dadurch tragen wir eine besondere Verantwortung, vor allem bei der Bekämpfung der Klimakrise. Das Ziel für die Zukunft ist klar: Den Konzern in eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft führen. Wir sprechen von einem Zeitraum von ca. zehn Jahren, in dem sich der Wandel vollziehen wird. Mit oder ohne Volkswagen. Der Klimawandel erfordert eine Elektrifizierung unserer Antriebsstränge. Der Fortschritt bei der künstlichen Intelligenz, insbesondere bei der Situationswahrnehmung ermöglicht es bald, den Fahrer durch ein lernendes weltweites neuronales Netz zu ersetzen. Individuelle Mobilität wird dadurch nachhaltig, unglaublich sicher und komfortabel.

Und ein wenig selbstkritisch zeigt er sich auch. Seinen als ruppig gestalteten Führungsstil werde er an die Gepflogenheiten bei Volkswagen anpassen und mehr auf empathische Führungskräfte bauen, die mit dem Betriebsklima einhergingen.

Steingart, Dudenhöffer, Osterloh und das VW-Gesetz

Diess ist 62 Jahre alt. Sein derzeitiger Vertrag läuft bis 2023, dann wäre er 65 und hätte ohnehin die in Deutschland übliche Altersgrenze erreicht. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber BMW, wo er zuletzt Entwicklungsvorstand war, ist mit 60 Schluß. Und Vertragsverlängerungen werden üblicherweise ungefähr ein Jahr vor Ablauf verhandelt. Das wäre bei Diess in zwei Jahren. Trotzdem hatte er bereits im Juni versucht, eine vorzeitige Verlängerung über 2023 hinaus im Aufsichtsrat durchzusetzen. Mit bekanntem Ergebnis.

Mittlerweile hat er diese durchaus unübliche Forderung erneuert, verbunden mit zwei Personalvorschlägen für die Posten des Finanz- und Einkaufsvorstandes, die nicht auf die Gegenliebe des Aufsichtsrates gestoßen sind. Diess hat die “Vertrauensfrage” gestellt. Und Business Insider meldet bereits am 30.11.2020, gut unterrichtete Kreise hätten verlautbaren lassen, eine Vertragsverlängerung stehe nicht zur Debatte. Das Handelsblatt berichtet, das Präsidium des Aufsichtsrates habe getagt und Diess‘ Wünschen nicht entsprochen. Vielmehr seien überhaupt keine Entscheidungen gefällt worden. Ein Rücktritt des Vorstandschefs sei allerdings möglich.

Dass ein Machtkampf zwischen Osterloh und Diess tobt, ist offensichtlich. Diess und seine Befürworter sind der Ansicht, der Betriebsrat blockiere die von Diess favorisierte Strategie, die den Konzern vollständig auf den Kopf stellt und ausschließlich auf die Elektrisierung setzt. Öffentlich hat Osterloh allerdings nur die offensichtlichen Versäumnisse des Managements benannt. Zu recht.

Gabor Steingart hatte in seinem Morning Briefing davon berichtet und die Hypothese vertreten, die Arbeitnehmervertreter würden den Konzernumbau blockieren. In einem Podcast bei Steingart ist Professor Ferdinand Dudenhöffer, der als Autopapst tituliert wird, Diess beigesprungen. Tatsächlich ist Dudenhöffer emeritierter Professor für Betriebswirtschaft, der mit Rabattrechnern und Mitteilungen über Tageszulassungen in der Autoindustrie Popularität erlangte und hauptsächlich Autokongresse in China betreibt. Seine technologische Kompetenz ist also eher bescheiden. Er macht für den Machtkampf in einem Podcast bei Steingart offensichtlich ebenfalls die Arbeitnehmervertreter und das VW-Gesetz verantwortlich.

Insgesamt kommt man nicht umhin, sowohl das VW-Gesetz als auch die Strategie von Herbert Diess für falsch zu halten.

Betriebsräte in niedersächsischen Provinzbordellen

Das VW-Gesetz manifestiert einen zu großen Einfluss von Gewerkschaften und Politik auf das Unternehmen. Gegen den Betriebsrat geht nichts. Das wurde etwa bei der Korruptionsaffäre 2005 deutlich. Osterlohs Vorgänger Klaus Volkerts wurde vom Personalvorstand Peter Hartz mit 2,6 Millionen bestochen, und ein Verbindungsbüro finanzierte die Besuche einiger Betriebsräte in niedersächsischen Provinzbordellen. Das war nötig, um die Zustimmung zur Sanierung zu erkaufen. Neue Arbeitsmodelle, die die Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich radikal reduzierte, um Entlassungen zu verhindern.

Und der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech verbündete sich kurzerhand mit den Arbeitnehmervertretern, um seine Entmachtung durch die eigene Familie zu verhindern. Piech war der Enkel und als genialer Konstrukteur der wahre Erbe Ferdinand Porsches. Wendelin Wiedeking, der als Vorstandsvorsitzender mit eigenem Risiko erst Porsche sanierte, der Familie das Unternehmen rettete und dann den Plan, die Mehrheit an VW zu erwerben, austüftelte und umsetzte, sprang über die Klinge.

Mindestens zweimal stand der Konzern vor dem Ruin. Weil man Anfang der Siebziger Jahre am überalterten Käfer Prinzip mit luftgekühltem Heckmotor mit Hinterradantrieb festhielt, fielen die Verkäufe ins Bodenlose. Erst der Golf brachte nach 1974 die Rettung. Und als Piech 1993 den Vorstandsvorsitz übernahm, sagte er im Nachgang:

“Wir hatten noch Liquidität für vier Wochen.”

Die Arbeitnehmervertreter und der staatliche Eigentümer war dabei eher hinderlich. Die sauberste Lösung wäre der von Christian Lindner 2019 propagierte Vorschlag, den Landesanteil von 20 Prozent zu privatisieren. Das würde das VW-Gesetz gegenstandslos machen.

Elektro ist für einen Konzern mit 670.000 Mitarbeitern hochgradig gefährlich

Die Elektrisierungsstrategie von Herbert Diess nimmt sich Tesla zum Vorbild. Doch anders als Volkswagen verkauft Elon Musk nicht Autos profitabel, sondern Visionen. Mit dem Autobau hat Tesla 2018 und 2019 rund 3,75 Mrd. Euro Verlust gemacht, trotz aller Prämien und Subventionen. Dass der Fehlbetrag nur rund 2 Milliarden ausmachte, liegt am Erfolg des Verbrenners. Fiat Chrysler und General Motors haben dafür teuer bezahlt, ihren US-Flottenverbrauch mit Teslas “Zero-Emissionen” in den USA zu verrechnen.

Die alleinige Konzentration auf den Elektroantrieb ist für einen Konzern mit 670.000 Mitarbeitern hochgradig gefährlich. Sie kann ein Erfolg werden, muss es aber nicht. Und bisher hat sich weltweit das Elektroauto ohne staatliche Subventionen nicht wirklich durchgesetzt. Auch das von Diess propagierte “Autonome Fahren” ist eine ziemlich riskante Wette auf die Zukunft, weil noch sehr viele technische Probleme gelöst werden müssen.

Diess hat die Vertrauens- und damit die Machtfrage gestellt, in dem er eine zum jetzigen Zeitpunkt unübliche und aus Sicht des Konzerns überflüssige Vertragslängerung über 2023 und seinen 65. Geburtstag hinaus einfordert. Die Augsburger Allgemeine hat in ihrem Portrait bemerkt, Diess sei kein Wipper, der etwa auf den Füßen wippt. Sondern ein Wupper, weil er die Dinge wuppt. Vielleicht geht er aber auch – bildlich gesprochen – über die Wupper.

Bernd Osterloh hat seiner Strategie übrigens öffentlich nie widersprochen. Im Gegenteil. Er hat nur auf die handwerklichen Mängel hingewiesen, die VW nicht hätten unterlaufen dürfen. Vielleicht hält er auch etwas mehr Sorgfalt und Ruhe für notwendig. Er selbst wird wohl 2022 noch mal als Betriebsratsvorsitzender wiedergewählt, um dann altersbedingt an seine Stellvertreterin zu übergeben. Bei einem Organisationsgrad von 90 Prozent (IG Metall) kann das als gesichert gelten. Vielleicht gehen Diess und Osterloh ja auch 2023 gemeinsam von Bord?

Zuerst veröffentlicht auf der Achse des Guten und auf dem Drehmomentblog.

Carl Christian Jancke ist Experte für die Automobilindustrie und historische Wagen.




„Kippunkte“ als Katastrophen-Joker

In den letzten 30 Jahren, in denen die Temperaturen deutlich stiegen, sind die globalen Kosten durch Naturkatastrophen von etwas über 0,3 Prozent des BIP auf rund 0,25 Prozent gesunken. Betrachtet man nur die wetterbedingten Katastrophen, lässt also Vulkanausbrüche und Erdbeben weg, so ist der Rückgang noch deutlicher: von etwa 0,28 auf 0,2 Prozent. (siehe hier) Bei den Todesfällen beträgt der Rückgang in den letzten 100 Jahren mehr als 90 Prozent. Heute sind nur noch 0,1 Prozent der Todesfälle weltweit Naturkatastrophen zuzurechnen. Hierzu zählen Dürre, Überschwemmungen, extremes Wetter, extreme Temperaturen, Erdrutsche, Trockenmassebewegungen, Waldbrände, vulkanische Aktivitäten und Erdbeben.

Der größte Teil geht auf das Konto von Erdbeben in armen Ländern. Im Jahr 2018 starben weltweit 4.321 Menschen durch Erdbeben, 2.869 durch Flutkatastrophen, 1.666 durch Extremwetter, 878 durch Vulkanausbrüche, 536 durch Extremtemperaturen, 275 durch Erdrutsche, 247 durch Waldbrände, 17 durch Trockenmassebewegungen und Null durch Dürre. Das sind insgesamt 10.809 Tote, davon etwa die Hälfte wetterbedingt. (siehe hier)

An Durchfall sterben jährlich fast 300-mal so viele Menschen. Und 3.500-mal so viele an Herz-Kreislauferkrankungen. Rund 300.000 Menschen ertrinken, aber keiner davon wegen eines um 20 Zentimeter gestiegenen Meeresspiegels. Was also Leib und Leben anbetrifft, ist das Klima unser geringstes Problem. Natürlich kommt immer mal wieder jemand in einem Sturm ums Leben. Aber im Vergleich zu fast allen anderen Todesursachen ist die Gesamtzahl vernachlässigbar. Wir sterben zu fast 100 Prozent an anderen Ursachen. (siehe hier)

5.957.000 „Klima- und Kohlenstofftote“

Wer ein rechter „Klimaretter“ sein will, dem sind solche Zahlen egal. Einer der prominentesten Vertreter der „Scientists for Future“, der Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen, sagte unter tosendem Beifall auf einer Demo in Dortmund:

„Die Klimakrise ist die größte Gesundheitskrise der Menschheit, und meine Generation hat echt verkackt.“ (siehe F.A.Z. vom 2. August 2019)

Gerade beim Thema Gesundheit ist den Alarmisten wirklich nichts zu peinlich. Von Fußpilz bis Heuschnupfen werden Katastrophen heraufbeschworen. Gleichzeitig wird die Bekämpfung realer globaler Probleme wie Tuberkulose oder Durchfallerkrankungen durch die geforderte Konzentration aller Kräfte (und Mittel) auf die CO2-Reduktion effektiv behindert.

Der Trick der Katastrophisten besteht darin, einfach für alle möglichen Todesursachen das Klima verantwortlich zu machen. Im zweiten „Climate Vulnerability Monitor“ lesen wir:

„Die Fortsetzung der heutigen Muster des kohlenstoffintensiven Energieverbrauchs wird zusammen mit dem Klimawandel bis 2030 auf sechs Millionen Todesfälle pro Jahr geschätzt, von denen fast 700.000 auf den Klimawandel zurückzuführen wären. Dies bedeutet, dass eine kombinierte Klima-Kohlenstoff-Krise bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts schätzungsweise 100 Millionen Menschenleben fordern wird.“ (1)

Wie kommt man auf solche Zahlen? Man behauptet einfach, dass irgendwie wegen des Klimas jährlich 150.000 mehr Menschen an Durchfall, 35.000 an Wärme oder Kälte, 380.000 an Hunger, 20.000 an Malaria und anderen von Mücken übertragenen Krankheiten, 40.000 an Hirnhautentzündung, 7.000 an Naturkatastrophen, 2.100.000 an Luftverschmutzung, 3.100.000 an Luftverschmutzung in Innenräumen, 80.000 an Arbeitsplatzbelastungen und 45.000 an Hautkrebs sterben. Macht zusammen 5.957.000 „Klima- und Kohlenstofftote“.

Besonders absurd ist die Zurechnung der 3.100.000 vorzeitigen Todesfälle durch Innenraumluftverschmutzung. Diese Belastung, vor allem durch Feuerstellen in armen Ländern, entsteht nicht, weil es zu viele (Kohle)-Kraftwerke gäbe, die Strom für Elektroherde liefern könnten, sondern weil es zu wenig davon gibt. Und dies inzwischen auch deshalb, weil westliche Länder mit Verweis auf den Klimawandel den Bau nicht mehr unterstützen, sondern auf teurere Energiebereitstellungsmethoden bestehen. Auch alle anderen genannten Todesursachen sind im Wesentlichen durch Armut bedingt und nicht durch das Klima. Wenn man also eine solche Rechnung aufmachen möchte, dann sollte man sich fragen, ob wir es eher mit Klimatoten oder mit Klimaschutztoten zu tun haben.

Kippunkt-Wissenschaft

Wenn wir zugestehen, dass sie heute noch nicht da ist, müssen wir dann nicht dennoch fürchten, dass die Katastrophe über uns hereinbricht, wenn wir in 10 oder 20 oder 40 Jahren die berüchtigte 1,5-Grad-Grenze oder etwas später die berüchtigte 2-Grad-Grenze reißen? Eher nicht. Der Katastrophismus beruht vollständig auf der Idee der Kipppunkte. Demnach sollen wir uns durch die praktisch nicht erkennbaren Schrecken von 150 Jahren Klimaerwärmung nicht täuschen lassen. Irgendwann kämen wir an eine Klippe und würden dann in den Abgrund der Überhitzungskatastrophe stürzen.

Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf, der wohl prominenteste deutsche Warner, nennt als Paradebeispiel für solche Kipppunkte die Instabilität des unter dem Meeresspiegel aufliegenden Eisschilds der Westantarktis. Ziehe das Eis sich zu weit hinter einen unterseeischen Bergkamm zurück, gebe es kein Halten mehr: Weil das Land nach hinten abfällt, fließe das Eis umso schneller ab, je weiter es schrumpfe. Dann drohe ein Anstieg des Meeresspiegels um drei Meter.

„Bewahrheitet sich die Prognose“, schreibt Rahmstorf im Spiegel, „wären wir allein durch diesen Effekt zu einem globalen Meeresspiegelanstieg von drei Metern verdammt, der sich unaufhaltsam vollziehen würde, selbst wenn wir die weitere globale Erwärmung stoppten.“

Das sind fürwahr beunruhigende Aussichten. Allerdings fügt Rahmstorf korrekterweise hinzu:

„Immerhin geschähe er in Superzeitlupe und würde sich wohl über ein- oder zweitausend Jahre erstrecken.“

Diverse andere Kipppunkte werden uns an anderer Stelle in Aussicht gestellt und durch das Zusammenwirken der ganzen Entwicklungen könne es dann richtig ungemütlich werden:

„Einige frühe Ergebnisse der neuesten Klimamodelle – die für den sechsten Bewertungsbericht des IPCC im Jahr 2021 erstellt wurden – deuten auf eine wesentlich höhere Klimasensitivität hin (definiert als die Temperaturreaktion auf die Verdoppelung des atmosphärischen CO2) als in früheren Modellen. Es liegen noch viel mehr Ergebnisse vor, und es sind weitere Untersuchungen erforderlich, aber für uns deuten diese vorläufigen Ergebnisse darauf hin, dass ein globaler Kipppunkt möglich ist“, schreiben Rahmstorf und Kollegen. (2)

Daher hätten wir es mit einem Klimanotfall (Climate Emergency) zu tun, für den sie sich sogar eine Formel ausgedacht hat: E = R × U = p × D × τ / T (3).

Wenn Wissenschaftler Laiendarsteller stärken

Doch die Kipppunkt-Katastrophentheorie, auf der der gesamte derzeitige Alarmismus aufbaut, ist alles andere als ein wissenschaftlicher Konsens. Richard Betts, Leiter der Klimafolgenforschung am britischen Met Office Hadley Centre, bezeichnet es als „extrem unwahrscheinlich“, dass es bei zwei Grad Erwärmung zu einem Kippen kommen könnte, und erinnert ebenfalls daran, dass, selbst wenn es so wäre, die drastische Veränderung Jahrhunderte oder Jahrtausende brauchen würde.

Eine ganz neue Studie, die 2019 in Nature veröffentlicht wurde, sieht keine Plausibilität für die Hypothese der Eiskliffinstabilität (marine ice-cliff instability – MICI) und geht von einem Meeresspiegelanstieg von maximal 45 Zentimetern im Jahr 2100 aus. (4) Andere Forscher sprechen in einem Beitrag in Nature Climate Change in Bezug auf die 2030-Deadline, auf der die Rhetorik des Klimanotstands aufbaut, von „politischem Missbrauch von Wissenschaft“:

„Obwohl die Rhetorik von Wissenschaftlern meist als irreführende Interpretation der IPCC-Ergebnisse angesehen wird, haben der IPCC und die meisten Klimawissenschaftler bisher geschwiegen und scheinen sie damit implizit zu unterstützen. Da jedoch der SR15-Bericht des IPCC dazu beigetragen hat, die Voraussetzung für diese Rhetorik zu schaffen, sollte der IPCC als institutionelle Autorität für die Klimawissenschaften die Verantwortung dafür übernehmen und sich aktiver in die politischen Gespräche einbringen“, fordern sie. (5)

Vor dem Hintergrund dieser Kritik ist es schon bezeichnend, wenn Rahmstorf und Kollegen in ihrem aktuellen Katastrophenwarnbeitrag schreiben:

„Unserer Meinung nach trägt die Berücksichtigung von Kipppunkten dazu bei, zu definieren, dass wir uns in einer Klimakrise befinden, und stärkt den diesjährigen Chor der Forderungen nach dringenden Klimaschutzmaßnahmen – von Schülern über Wissenschaftler bis hin zu Städten und Ländern.“ (6)

Ist es die Aufgabe von Wissenschaftlern, den Chor von Laiendarstellern zu stärken? Ein Selbstverständnis, das problematisch genug wäre, wenn Rahmstorf nur Spiegel-Kolumnist wäre, das aber am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung offenbar gang und gäbe ist.

Unterhalb des Meeresspiegels – aber eben nicht im Wasser

Rahmstorfs oben zitierter Artikel im Spiegel trägt den schönen Titel „Klimakrise. Die Menschheit verliert die Kontrolle über den Zustand der Erde.“ Das ist sicher keine wahre Aussage. Sehr viel plausibler wäre, zumal mit Blick auf den Zeitraum der nächsten Jahrtausende: „Die Menschheit GEWINNT die Kontrolle über den Zustand der Erde.“ Das ist kein leicht zu erreichendes, aber zweifellos ein überaus erstrebenswertes Ziel. Zum Glück fangen wie nicht bei Null an. Ein Blick in unser Nachbarland lehrt uns, dass man mit einem steigenden Meeresspiegel relativ unkompliziert zurechtkommen kann. Ganze 26 Prozent der Niederlande liegen schon heute unter dem Meeresspiegel. Und zwar nicht nur ein paar Zentimeter, sondern bis zu sieben Meter.

Offenbar haben die Niederländer die Sache ganz gut im Griff. Das Meer ist nach wie vor eine Bedrohung. Bei der großen Flut von 1953 kamen fast 2.000 Menschen ums Leben. Aber wenn die Bedrohung durch den Anstieg der Pegel um knapp 20 Zentimeter in den letzten 100 Jahren zugenommen hat, so haben doch die Fortschritte beim Deichbau diesen Risikozuwachs mehr als wettgemacht. Wir können daher zuversichtlich sein, dass die Holländer angesichts eines weiteren Anstiegs des Meeresspiegels um derzeit durchschnittlich 3,3 Zentimeter pro Jahrzehnt auch in Zukunft nicht kapitulieren und ihr Land dem Meer überlassen werden.

Ähnlich verhält es sich an anderen Orten der Welt, etwa dem Mekong-Delta in Vietnam. Hier ist das Hauptproblem nicht der steigende Meeresspiegel, sondern das sich absenkende Land. Mit jährlich 2 bis 4 Zentimetern sinkt es 6 bis 12-mal schneller, als der Meeresspiegel steigt. Sich an diese Veränderung, die nichts mit dem Klimawandel zu tun hat, anzupassen, ist eine große Herausforderung. Eine wichtige Maßnahme des Küstenschutzes ist hier zum Beispiel das Anpflanzen von Mangrovenwäldern. Außerdem stellen sich die Menschen um. Wo Salzwasser vordringt, werden inzwischen im großen Stil Aquakulturen betrieben und statt Reis eben Fische und Garnelen geerntet.

Weltweit leben schon heute rund 110 Millionen Menschen unterhalb des Meeresspiegels – aber eben nicht im Wasser. 2050 werden es aktuellen Voraussagen zufolge 40 Millionen mehr sein. Doch auch sie werden größtenteils gut damit zurechtkommen, da sie wohlhabender sein werden und über mehr Möglichkeiten verfügen werden, sich das Wasser vom Leibe zu halten. Im Zweifelsfall werden Menschen im Lauf von Jahrzehnten allmählich wegziehen. Dann kann man sie „Klimaflüchtlinge“ nennen, wenn man keine Scheu vor irreführenden Bezeichnungen hat.

Auch mit Trockenheit kann man umgehen

Auch beim Thema Hitze sind keineswegs alle Klimaforscher mit der Katastrophenrhetorik glücklich. Hans von Storch, der selbst an den Berichten des Weltklimarates IPCC mitgeschrieben hat, beschreibt die Folgen der Erderwärmung relativ nüchtern:

„Durch die Klimaerwärmung könnte es theoretisch in den ohnehin heißen Tropen so heiß werden, dass man dort ohne technische Hilfen wie Klimaanlagen nicht mehr gut leben kann. Aber in allen anderen Regionen, etwa bei uns, kann davon keine Rede sein. In Phoenix/Arizona leben übrigens Millionen Menschen. Das war früher unmöglich, heute gibt es Klimaanlagen.“

Und auch mit Trockenheit kann man umgehen, wie ein Blick nach Arizona zeigt. Die Kleinstadt Yuma in diesem US-Bundesstaat an der mexikanischen Grenze ist mit etwa 340 Sonnentagen (93,09 Prozent) pro Jahr der Ort mit den durchschnittlich meisten Sonnenstunden weltweit. Die Temperatur beträgt im Jahresdurchschnitt 23,4 Grad Celsius, im Sommer übersteigt sie regelmäßig die 40-Grad-Marke. Es fallen nur 81 Millimeter Niederschlag im Jahr. Dennoch floriert in der Region um Yuma, zwischen den Flüssen Gila und Colorado, die Landwirtschaft: Fast 90 Prozent des in den USA angebauten Blattgemüses wird hier produziert.

Und vergessen wir nicht, dass nach wie vor für uns Menschen Kälte ein deutlich größeres Problem darstellt als Hitze. Eine Auswertung des Einflusses der Temperatur auf die Sterblichkeit hat ergeben, dass, weltweit betrachtet, 7,71 Prozent der Mortalität ungünstiger Temperatur zuzuschreiben ist, davon 7,29 Prozent der Kälte und 0,42 Prozent der Hitze. Menschen sterben also 17-mal häufiger wegen zu niedriger Temperatur als wegen zu hoher. (7)

Worauf die Warner ebenfalls selten hinweisen: Die Erde wird immer grüner. Das zeigen Auswertungen von Satellitendaten. Demnach hat auf 25 bis 50 Prozent der Landfläche die Vegetation in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen, nur auf vier Prozent hat sie abgenommen. Da CO2 für Pflanzen Nahrung ist, trägt zu 70 Prozent die erhöhte CO2-Konzentration zur globalen Ergrünung bei, zu rund acht Prozent die Erwärmung. (8)

Noch deutlicher als in der Natur zeigt sich der Trend auf Agrarflächen. In weniger entwickelten Regionen (Asien, Südamerika und Afrika) sind die Hauptgründe für die vermehrte Vegetation in der Landwirtschaft die Ausdehnung der Anbauflächen und die Reform der Anbausysteme, die die Vegetationsperiode verlängert. In den entwickelten Regionen (Nordamerika, Australien und Europa) ist der Hauptgrund die Intensivierung der Landwirtschaft (Grüne Revolution). (9) Interessanterweise hat der Pflanzenanbau selbst wiederum Auswirkungen auf das Klima. Im US-amerikanischen „Corn Belt“, den riesigen Maisanbauflächen, sind durch die intensive Landwirtschaft die Sommertemperaturen um ein Grad gesunken und die Niederschläge haben um 35 Prozent zugenommen. (10)

Angesichts der Entwicklungen bei der Vegetation sind Behauptungen, der Klimawandel würde die Ernährungssicherheit beeinträchtigen, wenig plausibel, zumal es bei landwirtschaftlichen Erträgen noch sehr viel Luft nach oben gibt. In großen Teilen der Welt werden heute nur 10 oder 20 Prozent der Erträge erreicht, die unter den jeweiligen Bedingungen mit den Methoden der modernen Landwirtschaft möglich wären.

Teil 1 finden Sie hier.

Teil 3 finden Sie hier.

Dies ist ein Auzug aus dem Buch: „Schluss mit der Klimakrise: Problemlösung statt Katastrophenbeschwörung“ von Thilo Spahl (Hrsg.), 2020, Edition Novo: Frankfurt/Main, hier bestellbar.

Zuerst erschienen bei Novo Argumente und der Achse desGuten.

Weitere Quellen

(1) DARA and the Climate Vulnerable Forum: „Climate Vulnerablility Monitor. A Guide to the Cold Calculus of a Hot Planet“, 2. A., 2012, S. 17

(2) Timothy M. Lenton et al.: „Climate tipping points – too risky to bet against“ in: Nature 575, 2019, S. 592–95.

(3) Ebd.: „We define emergency (E) as the product of risk and urgency. Risk (R) is defined by insurers as probability (p) multiplied by damage (D). Urgency (U) is defined in emergency situations as reaction time to an alert (τ) divided by the intervention time left to avoid a bad outcome (T).“

(4) Tamsin L. Edwards et al. „Revisiting Antarctic ice loss due to marine ice-cliff instability“ in: Nature 566, 2019, S. 58–64

(5) Shinichiro Asayama et al.: „Why setting a climate deadline is dangerous“ in: Nature Climate Change 9, August 2019, S. 570–7

(6) Timothy M. Lenton et al.: „Climate tipping points – too risky to bet against“ in: Nature 575, 2019, S. 592–95.

(7) Antonio Gasparrini et al: „Mortality risk attributable to high and low ambient temperature: a multicountry observational study“, The Lancet 386, 2015, S. 369–75

(8) Zaichun Zhu et al.: „Greening of the Earth and its drivers“ in: Nature Climate Change 6, 2016, S. 791–95

(9) Xueyuan Gao et al.: „Detected global agricultural greening from satellite data“ in: Agricultural and Forest Meteorology 276–77, 15.10.2019

(10) Ross E. Alter et al.: „Twentieth Century Regional Climate Change during the Summer in the Central United States Attributed to Agricultural Intensification“, in: Geophysical Research Letters, Volume45, Issue3, 16.02.2018, S. 1586-1594




Die Klima-Inquisition von Senator Sheldon Whitehouse geht weiter

Amerika und die Welt brauchen nicht noch mehr Zensur. Sie brauchen eine offene, robuste Debatte: über die Stichhaltigkeit der Behauptungen zur Klimakrise, über die Auswirkungen, die buchstäblich Millionen von Windturbinen und Milliarden von Sonnenkollektoren und Batteriemodulen auf unsere Umwelt und die Tierwelt haben, über die Auswirkungen, die ein teures, nur vom Wetter abhängiges Energiesystem auf Arbeitsplätze, Lebensstandard und Arbeiterfamilien haben. In meinem Artikel geht es um diese Fragen.

Vor fünf Jahren sagte ich, dass Senator Sheldon Whitehouse (D-RI) sich wie Torquemada verhält, indem er inquisitionsähnliche Taktiken anwendet, um Skeptiker der „menschengemachten Klimakrise“ zu schikanieren, und damit droht, sie wegen Erpressung zu verfolgen. Tomas de Torquemada war der Großinquisitor der spanischen Inquisition, die Tausende wegen religiöser Ketzerei verhörte, folterte, einsperrte und hingerichtet hat.

Der Senator nahm großen Anstoß daran und prangerte mich in den Kammern des Senats an, in denen ich einst arbeitete. Aber er änderte sein Verhalten nicht. Wenn überhaupt, dann ist er intoleranter und rachsüchtiger geworden.

Kürzlich sagte er, dass die Kontrolle des Senats durch die Demokraten es ihm und seinen Kollegen ermöglichen würde, Ermittlungen einzuleiten, Klima-Realisten vor Komitees zu bringen (für Schauprozesse prominenter Natur) und sogar große Geschworenenjurys und Strafverfolgungen einzusetzen – um Nichtgläubige bzgl. Klimakrise einzuschüchtern, zum Schweigen zu bringen und zu bestrafen.

Sicher würde sich der dünnhäutige Senator in der Inquisition Spaniens, im stalinistischen Russland, bei der Roten Garde und im Xi Jinping China oder im buchverbrennenden vor-holocaust-faschistischen Europa zu Hause fühlen. Ihre Geschichte, Dissidenten zum Schweigen zu bringen, sie aus der Geschichte auszulöschen und sie in Gulags und Salzminen (oder noch schlimmer) zu schicken, ist legendär. Ihre Wirtschafts- und Regierungsideologie ist der klassische Faschismus:

… ein extremes, intolerantes System, in dem eine autoritäre Regierung Unternehmen und Industrien nicht direkt besitzt, sondern ihnen diktiert, was sie herstellen, tun, verkaufen und sagen dürfen – während sie die Gedanken, die Rede und die Entscheidungen der Bürger kontrolliert – und zwar durch Einschüchterung, zum Schweigen bringen, Verhaftung, Strafverfolgung und aus Angst davor, mit einer Geldstrafe belegt, eingesperrt, entlassen, in Strafkolonien oder Umerziehungskolonien geschickt und geschlagen oder hingerichtet zu werden.

Diese Taktiken sind verwerflich und diktatorisch. Sie sind unamerikanisch und wissenschaftsfeindlich. Tatsächlich erzielt die Wissenschaft ohne Dissens, Diskussion und Debatte keinen Fortschritt. Sie benötigt nicht nur Hypothesen, Theorien und Computermodelle, sondern solide, empirische Beweise, um Hypothesen, Modelle und Vorhersagen zu bestätigen oder zu widerlegen.

Diskussion, Auseinandersetzung, Dissens und Beweise sind besonders wichtig, um der Behauptung zu begegnen, dass die Menschheit vor einer beispiellosen, von Menschen verursachten Klimakrise steht. Diese Behauptung wird benutzt, um Forderungen an die Vereinigten Staaten, Europa und die Industrieländer zu rechtfertigen, die fossilen Brennstoffe, die über 80% unserer Energie liefern, sowie petrochemische und pharmazeutische Rohstoffe, Düngemittel und zahllose andere Vorteile zu eliminieren.

Sie wird benutzt, um Forderungen zu rechtfertigen, dass wir diese zuverlässige, erschwingliche Energie- und Rohstoffbasis durch Wind-, Sonnen-, Batterie- und Biokraftstoffenergie ersetzen. Diese Alternativen sind nicht nur intermittent, wetterabhängig und weitaus teurer. Sie sind mit umfangreichem Bergbau, Landnutzung, Vernichtung von Wildnis, Umweltverschmutzung und anderen Umweltauswirkungen verbunden. Sie sind nicht erneuerbar, nachhaltig, umweltfreundlich oder klimasicher.

Allein in den Vereinigten Staaten müssten wir jährlich etwa 7,5 Milliarden Megawattstunden Strom und das Strom-Äquivalent fossiler Brennstoffe ersetzen, enorme Mengen an Erdöl- und Erdgasrohstoffen ersetzen und unsere Verkehrs-, Hausheizungs- und sonstigen Systeme überholen. Dazu wären Millionen von Windturbinen, Milliarden von Sonnenkollektoren, Milliarden von 1000-Pfund-Batteriemodulen, zig Millionen Hektar Mais, Raps, Soja und andere Biokraftstoffpflanzen erforderlich – und zig Billionen von Dollar.

Die demokratische Stadtbevölkerung und die Wählerzentren werden sich wahrscheinlich gegen diese Anlagen im industriellen Maßstab in ihren Hinterhöfen stellen. Sie hätten wenig dagegen, sie in einem Land anzusiedeln, das von vielen Herrschafts-, Medien- und Hollywood-Eliten herrisch und spöttisch als „Überflugsland“* bezeichnet wird – in den westlichen, mittelwestlichen und südlichen US-Staaten.

[*Gemeint sind die dünn besiedelten US-Staaten, in denen man „nicht wohnt“. Anm. d. Übers.]

Diese „Umgestaltung“ – im Rahmen des Pariser Klimaabkommens, eines Green New Deal oder eines Biden-Harris-Regulierungsprogramms – würde die Wirtschaft, die Arbeitsplätze, den Lebensstandard, die Gesundheit und das Wohlergehen der Amerikaner massiv beeinträchtigen, was insbesondere für arme Familien und Gemeinschaften, die einer Minderheit angehören, für Arbeiter, Festverdiener und für Familien und Gemeinschaften in den dünn besiedelten US-Staaten gilt.

Klima-Alarmisten bestehen darauf, dass alle verlorenen Arbeitsplätze durch „grüne“ Arbeitsplätze ersetzt würden. Aber das wären zumeist Mindestlohnpositionen: Ziehen, Installieren, Warten, Demontieren, Entfernen und Deponieren von Turbinen, Paneelen und Batterien. Darüber hinaus würden die meisten dieser grünen Technologien in Übersee hergestellt werden, insbesondere in China, da Umweltschützer gegen jeden Bergbau in den USA kämpfen und ein klimaorientiertes Energiesystem den Fabriken nicht genügend zuverlässigen und erschwinglichen Strom liefern würde.
Diese riesigen und beispiellosen Mengen an Bergbau und Produktion würden fossile Brennstoffe erfordern. Das Einzige, was sich also ändern würde, sind die Örtlichkeiten des Verbrauchs und der Emissionen fossiler Brennstoffe stattfinden.

Es wären vor allem Länder in Asien und Afrika, Länder also, die nach dem Pariser Klimaabkommen nicht verpflichtet sind, ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen oder Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren; Länder, die so viele Hunderte oder Tausende von Kohle- und Gaskraftwerken bauen werden, wie nötig sind, um ihre Bevölkerung aus der Armut zu befreien … und welche „grüne Energie“-Technologien herstellen, die sie gerne nach Amerika, Australien, Kanada und Europa verkaufen werden.

Das heißt, selbst wenn die USA fossilen Brennstoffen entsagen würden, würde dies keinen Unterschied bei den globalen Treibhausgasemissionen oder der globalen atmosphärischen Konzentration machen. Und das bedeutet, selbst wenn Kohlendioxid der Hauptfaktor des Klimawandels wäre, würde die Zerstörung der USA und anderer moderner Volkswirtschaften keinen Nutzen für das Klima bringen.

Der unerschütterliche Glaube der EU und Großbritanniens an die vom Menschen verursachten Klimakatastrophen erschüttert bereits jetzt ihre Industrien, Arbeiter und Familien, wie zahlreiche Artikel belegen: hier, hier, hier und hier zum Beispiel.

Glücklicherweise wird jedoch immer deutlicher, dass die Behauptungen zum Klimaarmageddon falsch berechnet, übertrieben oder erfunden wurden. Die globalen Durchschnittstemperaturen steigen weit langsamer als von den Klimamodellen vorhergesagt.

Starke (F4-F5) Tornados in den USA haben in den letzten 35 Jahren (1985-2020) gegenüber den 35 Jahren davor (1950-1984) sogar abgenommen; und 2018 ist nicht ein einziger F5-Tornado in den Vereinigten Staaten registriert worden. Zwölf Jahre lang, von Wilma im Jahr 2005 bis Harvey und Irma im Jahre 2017, traf kein Hurrikan der Kategorie 3 bis 5 auf das Festland der Vereinigten Staaten. Insgesamt gibt es kaum einen Trend bei der Aktivität oder Intensität tropischer Wirbelstürme.

All dies ist nicht überraschend angesichts neuer Forschungsergebnisse von Dr. William Happer und Dr. Willem van Wijngaarden, die stark darauf hinweisen, dass selbst eine Verdoppelung von Kohlendioxid (und anderen Treibhausgasen) in der Erdatmosphäre nur minimale Auswirkungen auf die globalen Temperaturen und das Klima hätte (aber dem Pflanzenwachstum zugute käme).

In der Tat ist es unmöglich, menschliche Einflüsse von natürlichen Faktoren, Schwankungen und Zyklen in Bezug auf Temperaturen, Polareis, Stürme und Dürren zu unterscheiden. Einige Wissenschaftler behaupten sicherlich etwas anderes – und geben im Allgemeinen einfach dem Menschen die Schuld. Aber sie haben wenig oder gar keine tatsächlichen, empirischen Beweise, um ihre Behauptungen, Vorhersagen und Modelle zu untermauern. Sie sagen einfach, die Wissenschaft sei settled, und wir müssten fossile Brennstoffe verbieten, also seien Sie still.

Bei so viel, was für Amerika und die Welt auf dem Spiel steht, ist dies völlig untragbar. Zumindest von denjenigen, die behaupten, wir stünden vor einer Klimakatastrophe, muss von ihnen verlangt werden, dass sie solide empirische Beweise vorlegen, um ihre Behauptungen zu untermauern – und dass sie sich auf robuste, transparente Debatten mit den vom Menschen verursachten Klimaskeptikern einlassen.

Genau das scheint Senator Torquemada verhindern und bestrafen zu wollen, während er „das größte beratende Gremium der Welt“ in ein russisches Politbüro oder einen Chinesischen Nationalen Volkskongress verwandelt – und in einen integralen Bestandteil des Klima-industriellen Komplexes mit einem Volumen von mehreren Billionen Dollar pro Jahr.

Bei diesem Unterfangen würden ihm sicherlich die Mogule von Big Media und Big Tech helfen, die seine Ansichten zum Klimawandel teilen, und Wissenschaftler und Beweise, die dem Katechismus der Klimakatastrophe widersprechen, zum Schweigen bringen sowie „Klimaketzer“ in Regierungs-, Wissenschafts- und Unternehmenskreisen auf die schwarze Liste setzen.

Die Menschen sind darauf konditioniert worden, vor den Lockdown-Verfügungen der Regierung Kotau zu machen, um die Menschheit vor Covid zu retten. Klima-Alarmisten gehen davon aus, dass wir jetzt ausreichend gefügig sein werden, fossile Brennstoffe zu verbieten, um „den Planeten zu retten“, wenn wir versuchen, uns von Covid zu erholen. Oder ihre Torquemadas werden uns gefügig machen.

Es ist an der Zeit, politisierte Schrottwissenschaft zurückzuweisen, eine Debatte zu fordern und uns gegen grüne Klima- und Energieerlasse zu wehren. Vielleicht muss der US-Senat vor allem seine Verantwortung für Beratung und Zustimmung zum Pariser Klimaabkommen geltend machen, dem weitreichendsten internationalen Abkommen denn je, das zu ratifizieren den Amerikanern geboten wurde.

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy, environment, climate and human rights issues.

Link: https://www.iceagenow.info/sheldon-whitehouses-climate-inquisition-continues/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Fridays for Future: Wie erreichen wir die Jugend?

Teile der Elternschaft haben sich von der Klimafurcht ihrer Kinder bereits anstecken lassen und schlossen sich in der Bewegung „Parents for Future“ zusammen, um bei den Protesten mitmachen zu können. Die Information über das Ende der Welt erhielten die FFF-ler von klimaaktivistischen Wissenschaftlern. Denen vertrauen sie blind, denn die Rollen in der öffentlichen Klimadebatte sind seit langem klar verteilt: Klimaalarmisten haben immer Recht, wohingegen Kritiker der Klima-Extremsichtweise wahlweise dumm, rechtsextrem oder gekauft sind. Das ist praktisch, denn so muss man sich die Argumente der Kritiker gar nicht anhören.

Den Kindern und Jugendlichen würde eine fachliche Argumentation allerdings sowieso wenig nützen, denn sie besitzen logischerweise noch gar keinen Schulabschluss, haben möglicherweise Physik und Chemie bereits abgewählt. Das Interesse an den Naturwissenschaften ist oft gering. Umso mehr interessieren sich die Freitagsdemonstrierer für den Protest als solchen. Zu allen Zeiten waren junge Leute auf die ältere Generation sauer. Kinder sehen das Tun ihrer Eltern prinzipiell kritisch, die ihrer Meinung nach alles falsch gemacht haben. Vielleicht ist es eine Art Reflex gegen jahrelange Erziehung und Anweisungen: Iss Deine Suppe auf, Du gehst jetzt ins Bett, kein Kino ohne fertige Hausaufgaben… Die Jugend sucht stets nach Ersatzvorbildern. Die scheint sie in Form der Klimaprediger und ihrer jungen Helferinnen Greta, Luisa und Co. gefunden zu haben. Die Klimademonstranten schauen zu ihnen auf wie zu Popstars. Genau wie bei den Musikidolen, rennen die Anhänger in großen Massen zu den freitäglichen „Klima-Konzerten“,die einen Touch von Klima-Gottesdienst haben. Nachbeten ist erlaubt, kritisch mitdenken jedoch verpönt. Wie in der echten Religion. So fordert die Jugend im tausendstimmigen Chor, doch endlich die Energie zu verteuern, Freiheiten einzuschränken und Verzicht zu üben. Das kann wirklich nur in einer Überflussgesellschaft passieren, in der seit Jahrzehnten die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Das ist natürlich langweilig. Revolution und Verzicht sollen offenbar wieder Schwung in die Bude bringen. Volles Risiko aus Langeweile.

So richtig bis zu Ende durchgedacht haben die FFF-ler ihre Forderungen aber sicher nicht. Was würde es bedeuten, wenn die Politik augenblicklich auf die extremen FFF-Forderungen eingehen würde? Strom gibt es nur noch an sonnigen und windigen Tagen. Kein Fleisch, kein Internet, keine Auslandsreisen, keine hippen Klamotten, keine Haustiere, kein Kino, keine Heizung, kein Auto, keine Geschwister… Wenn man sich die totale Dekarbonisierung mal in Ruhe vor Augen führt, sollte jeder vernünftige Mensch eigentlich einen Riesenschreck bekommen und aus seinem naiven Traumdenken aufwachen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet auch, dass man die Dinge realistisch sieht. Da tun sich die Freitagsdemonstierer schwer. Denn ihnen wurde von den Vorbetern genau vorgesagt, was sie zu skandieren haben.

Wie könnte man die Jugend erreichen, wenn es mit Sachargumenten und Diskussion augenscheinlich nicht funktioniert? Antwort: Auf der emotionalen Schiene. Genau auf dieser Ebene wurde die Jugend von den Klimaaktivisten geködert, mit Angst gefügig gemacht. Nun sollte den jungen Demonstranten auch die Konsequenzen ihrer Forderungen vor Augen geführt werden. Was wäre, wenn plötzlich alles umgesetzt werden würde?

Eine dreiteilige Youtube-Serie tut genau dies. Im Stile von „Teufels Advokat“ wird den Klimaaktivisten vorgeführt, was auf sie zukommen würde, wenn man auf sie bedingungslos hören würde. Im Laufe der „10 Tipps für den Kampf gegen das CO2“ wird schnell klar, dass die Forderungen der Klimaaktivisten utopisch und nicht zuende gedacht sind. Indem die alarmistische Ideologie ad absurdum geführt wird, merkt vielleicht der eine oder andere, auf was er/sie sich eingelassen hat.

Als Autor der Reihe erhielt ich so einige erschrockene Zuschauer-Emails: Das wäre doch absurd, das könne doch nicht ernst gemeint sein. Die traurige Wahrheit: Die Aktivistenseite meint es bitter ernst. Alle Fakten der Serie sind genauestens recherchiert, alle Emissions-Zahlen sind wahr. Nachzulesen auf einschlägigen Aktivistenseiten und in zahllosen Medienberichten. Was jedoch nie berichtet wird ist, dass die Klimawirkung des CO2 wohl maßlos überschätzt wird, der Weltuntergang also unwahrscheinlich ist. Nachzulesen unter andere in unserem neuen Buch „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“. Die Freitagsdemonstrierer wissen davon leider nichts. 99,9% aller Jugendlichen kennen nicht einmal den Begriff „CO2-Klimasensitivität“. Diese Wissenslücke ist nicht zufällig, sondern von den aktivistischen Klimawissenschaflern bewusst geplant. Denn nur schlecht informierte FFF-ler sind gute Multiplikatoren und können vor den Aktivistenkarren gespannt werden. Auch das war schon immer so: Unwissenheit ist bekanntlich die beste Basis, um extreme Ideologien zu befördern.

Der dritte Teil der Serie „10 Tipps für den Kampf gegen das CO2“ ist jetzt verfügbar und umfasst die Tipps 8-10:

8. Halma statt Hollywood

9. Haustiere sind Klimabestien – weg damit

10. Klimakiller Kinder: Hashtag #Birthstrike

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Die Teile 1 und 2 wurden bereits hier auf EIKE vorgestellt. Wer sie noch nicht kennt:

Teil 1

1. Das Auto muss weg

2. Flugscham: Verzichte auf Reisen in ferne Länder

3. Klimasünde Kleidung

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Teil 2

4. Dämme Deine Fleischeslust ein

5. Pullover und Winterjacke statt Heizung

6. Schluss mit dem Sauberkeitswahn

7. Klickscham: Klimakiller Internet

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 In Kürze startet auf dem Youtube-Kanal “Klimawandel Crashkurs“ eine wöchentliche Nachrichtensendung zu den Themen Klima und Energie. Sie können den Kanal kostenlos abonnieren, um nichts zu verpassen.