Die falschen Klima-Experimente

Kurzfassung


1827 publizierte Joseph Fourier eine Hypothese, wonach Wasserdampf und CO<sub>2</sub> die Erd-Atmosphäre erwärmen würden. Diese These, die später als „Treibhauseffekt“ bekannt wurde, war von vornherein umstritten. Selbst der Begriff war falsch gewählt, da der Erwärmungseffekt von Gewächshäusern nichts mit der Wärmestrahlung der IR-aktiven Gase zu tun hat. So ist es nicht verwunderlich, dass Klima-Alarmisten wie Al Gore und Hoimar von Ditfurth neue „Beweise“ vorlegen wollten, um der breiten Öffentlichkeit die gefährliche Erderwärmung durch CO<sub >2</sub> zu vermitteln. Eine umfangreiche Überprüfung ihrer Experimente zeigt nun, dass sie das falsche Objekt, die Lufttemperatur, untersucht haben und dabei unbemerkt auf die besondere Isolierwirkung von Gas-Schichtungen gestoßen sind. So wird eine besonders starke Lufterwärmung erhalten, wenn CO
2 von unten eingeleitet wird und sich ein „Gas-See“ bildet, der zu einem Schichtungs-Effekt und zu einem Wärmestau führt. Werden aber, wie in der Atmosphäre, Luft und CO2 gleichmäßig vermischt, bleibt die Luft-Erwärmung aus.
Die Öffentlichkeit wird durch diese Experimente manipuliert und getäuscht, da die teilweise beträchtlichen Temperaturerhöhungen nichts mit dem CO
2-Treibhauseffekt zu tun haben. Dabei hätten die Autoren Ihren Irrtum leicht bemerken können, wenn sie ihren „Gas-See“ nur kurz umgerührt hätten.

Einleitung

Folgt man den etablierten Massenmedien ist der angeblich vom Menschen verursachte Klimawandel wissenschaftlich eindeutig bewiesen und benötigt keine weitere Forschung. Zunächst ein Widerspruch in sich, denn die Naturwissenschaft liefert keine absolute Wahrheit, in Stein gemeißelte Gesetze, sondern nur Annahmen und Hypothesen. Selbst wenn sich eine These in der Praxis bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden hat, ist eine kritische Überprüfung kein Sakrileg, sondern unverzichtbare Pflicht eines jeden Wissenschaftlers. Denkverbote und Maulkörbe sind Methoden und typische Merkmale einer drohenden Diktatur, die die Wissenschaft zu einem unwürdigen Knecht der Mächtigen degradiert. Wie glaubwürdig ist eine Gesellschaft, die bunt sein möchte aber Meinungsvielfalt unterdrückt (EIKE, 2019).
Es ist sehr beunruhigend, dass sich beim Thema Klimawandel hauptsächlich nur ehemalige Institutsdirektoren, pensionierte Professoren und Forscher zu Wort melden und den Weltuntergangsszenarien widersprechen. Wenn nur Menschen Widerstand leisten, die sich keine Sorgen bezüglich ihrer Karriere, Reputation oder ihres Einkommens machen müssen. Wenn in Deutschland die ältere Generation von einem öffentlich rechtlichen Sender („Meine Oma ist `ne alte Umweltsau“) verspottet wird.

Für einen Außenstehenden ist es schwer bis unmöglich, die Vorhersagen von Dürre, Hitze, Überschwemmungen und Artensterben zu überprüfen. Es sein denn, man stöbert in uralten Zeitungen und findet düstere Prophezeiungen in schöner Regelmäßigkeit ( Washington Post, 1922, Rückzug der Gletscher, 1934, 50-years-failed-eco-pocalyptic-predictions, 2019). Vielleicht sind es die Lebenserfahrungen der Älteren, dass sie dem Sensations-Journalismus nicht auf den Leim gehen und eher gelassen reagieren.

Die Untergangsprognosen spalten die Gesellschaft in Menschen, die alles glauben was die Medien produzieren und Menschen, die sich lieber selber eine eigene Meinung bilden. Meine experimentellen Untersuchungen richten sich an die letztere Gruppe. Auch wenn sich das komplexe Geschehen von Wetter und Klima im Labor nicht nachbilden lässt, einzelne Aspekte und Aussagen lassen sich durchaus überprüfen. Im folgenden Artikel geht es um spektakuläre Labor-Experimente prominenter Klima-Alarmisten, die kritisch hinterfragt werden sollen. Am Ende wird sich herausstellen, warum ihre Experimente scheitern mussten und ihre Warnung vor dem angeblich gefährlichen CO2 unbegründet ist.

1. Das Hoimar von Ditfurth Experiment

Man findet im Internet eine Reihe von einfachen Versuchen, die den CO2-Treibhauseffekt mit der Lufttemperatur verknüpfen. Danach soll sich CO2 wie eine Glasscheibe verhalten, die kurzwelliges Licht durchlässt, aber langwellige Wärmestrahlung absorbiert und sich dadurch erwärmt. Eine deutliche Erwärmung nach Zugabe von CO2 wurde als Beweis eines Treibhauseffektes erachtet. Die bekanntesten Versuche stammen von Al Gore (2011), Prof. Volker Quaschning (2019), und Hoimar von Ditfurth (1978). Sie haben einen sehr ähnlichen Versuchsaufbau und lassen sich wie folgt charakterisieren:

1. Eine Glühlampe bestrahlt von außen ein Gefäß (Simulation der Sonnenstrahlung).
2. Ein Gefäß wird wahlweise mit normaler oder CO2-haltiger Luft gefüllt (Erd-Atmosphäre).
3. Eine Bodenfläche oder ein kugelförmiger Körper simuliert die Erdoberfläche.

Das wohl spektakulärste Experiment wurde 1978 von dem Autor und Fernsehmoderator Dr. Hoimar von Ditfurth† durchgeführt. Diese Vorführung verdient einige Superlative: Neben spektakulär ist es das größte und gefährlichste Experiment, mit dem stärksten Temperatur-Anstieg und den meisten physikalischen Rätseln.

Auf einer Bühne waren zwei große Zylinder mit den ungefähren Maßen 2 x 3 m aus durchsichtiger Plastikfolie aufgebaut. In jedem dieser Zylinder befand sich eine Testperson, die ein Thermometer beobachtete, aber nur in einem Zylinder wurde CO2 sehr rasch von unten eingeleitet.
Die Zylinder werden mit einem Bühnenscheinwerfer von oben bestrahlt, wodurch sie sich erwärmten.
Am Ende wurde festgestellt, dass der CO2-gefüllte Zylinder 11,3 °C wärmer war als der Vergleichszylinder.
Das YouTube-Video, das noch immer im Internet zugänglich ist, vermittelt eine Botschaft, die wegen ihrer Einfachheit auch von der breiten Öffentlichkeit leicht zu verstehen ist: „Seht her, CO2 kann unsere Erde um 11 °C oder vielleicht noch höher erwärmen, wenn ihr nicht sofort handelt.“ Aber stimmt diese Prophezeiung?

Die Experimente der prominenten Klima-Alarmisten sind reine Demonstrationen. Es fehlen detaillierte Beschreibungen, Angabe der CO2-Konzentrationen und Kontroll-Experimente. Zur Auswertung kommt lediglich eine Vorher- Nachher-Betrachtung. Diese Versäumnisse sollten durch eine gründliche Prüfung behoben werden.

2. Die Versuchsapparatur

Die Versuchs-Apparatur ist eine polierte Aluminiumröhre mit einem Volumen von 65 Liter, die von unten mit Probegasen befüllt werden kann und von oben mit einer 100 W Rotlicht-Lampe aus 60 cm Entfernung bestrahlt wird (Abb. 1).
Das Ende der Röhre ist mit einem Windschutz versehen. Die Röhre kann entweder offenen gelassen werden (Blende 1) oder mit einer PE-Folie verschlossenen werden (Blende 2).
Sieben Thermometer, die an Datenloggern angeschlossen sind, dokumentieren im Minutentakt die Temperaturen innerhalb und außerhalb der Röhre. Die Daten-Aufzeichnungen beginnen 70 Minuten vor Zugabe der Probegase, um die Konstanz der Temperaturen zu zeigen. Um diese Konstanz zu erreichen wird die Rotlicht-Lampe 5 Stunden vorher eingeschaltet. Auch der Versuchsraum hat eine konstante Temperatur und wird als Raum-Temperatur angegeben.
Die Probegase werden innerhalb von 15 Minuten von unten eingeleitet, wodurch die Boden-Temperatur kurzzeitig beeinflusst wird (Abb. 5, 6). Für die Auswertung eines Versuches spielt diese Störung keine Rolle, da alle Temperatur-Änderungen über eine sehr lange Zeitspanne von 4 – 5 Stunden beobachtet wird.
Die Auswertung erfolgt mit Excel-Diagrammen, wobei immer fünf Daten zu einem Durchschnittswert zusammengefasst sind.

2.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes

Wie beim Ditfurth-Experiment wird die mit Luft gefüllte, offene Apparatur (Abb. 2, linkes Bild) mit einer 100 W Rotlicht-Reflektor-Lampe bestrahlt. Die Daten von 0 -70 Minuten zeigen die Temperaturen der luftgefüllten Apparatur vor Zugabe von CO2. Durch die Bestrahlung ist die Versuchs-Apparatur bis zu 10 °C wärmer als die Raum-Luft. Dabei entsteht eine ungewöhnliche Luftschichtung. In geschlossenen Räumen hat normalerweise die Decke die höchste Temperatur aber bei diesem Bestrahlungs-Experiment ist es umgekehrt. Der Boden hat die höchste Temperatur, gefolgt vom Dom und jede weitere Schicht ist kälter als die vorhergehende (Abb. 3).

Die Erklärung ist das Lambert’sche Kosinusgesetz. Der Boden, obwohl am weitesten von der Lampe entfernt, erhält wegen seiner parallelen Ausrichtung zur Strahlungsquelle die größte Strahlungsdichte von der Rotlicht-Lampe. Alle anderen Flächen werden nur schräg angestrahlt und dadurch weniger erwärmt. Die Wärme breitet sich hauptsächlich durch Wärmeleitung aus, wie an der 4 °C Differenz zwischen Boden und Dom-Luft zu sehen ist (Abb. 3, Boden vs. Dom).
Nach Ablauf der 70-minütigen Luft-Messungen werden 23 L CO2 innerhalb von 15 Minuten von unten in die Apparatur eingeleitet. Die Temperaturen in der Apparatur reagieren sofort auf das CO2, allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Boden und Dom-Luft sofort erwärmen, zeigen die anderen Sensoren zunächst eine Abkühlung, um nach einer gewissen Verzögerung ebenfalls einen Anstieg zu vermelden (Abb. 3).

Nach einer Beobachtungszeit von 180 Minuten (Ruhephase) werden die Gase durch das „Einleitungsrohr“ im Boden wieder abgepumpt. Das Abpumpen war als Kontrolle gedacht, um nachzuweisen dass die Temperatur-Anstiege tatsächlich durch CO2 verursacht werden.
Eine Bestimmung der abgepumpten CO
2-Menge ergab, dass nur noch wenig CO2 von den ursprünglichen 23 Litern vorhanden war. Das meiste CO2 war während des Versuches aus der oben offenen Apparatur unbemerkt in den Laborraum entwichen (diffundiert). Der stetige Temperatur-Anstieg der Top-Position (gelbe Linie) zeigt diese Diffusion.

2.2 Das Argon-Kontroll-Experiment

Auf den ersten Blick sieht das vorherige CO2-Experiment wie eine Bestätigung der Ditfurth-Hypothese aus. Aber Zweifel ist die Mutter aller Wissenschaften und so muss auch dieses Ergebnis überprüft werden. Als alternatives Kontroll-Gas bietet sich Argon an. Argon ist wie CO2 ein schweres Gas aber kein Treibhausgas und sollte beim Einleiten in die Röhre keine Temperatur-Änderung verursachen. Der Kontroll-Versuch ist jedoch eine faustdicke Überraschung: Das IR-inaktive Argon verursacht exakt die gleichen Temperatur-Anstiege wie das Treibhausgas CO2 (Abb. 4).

2.3 Schlussfolgerungen

Das Edelgas Argon ist ein IR-inaktives Gas, das weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann. Wenn CO2 und Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit λ als Luft (die Tabelle in Abb. 4). Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen:

Das Ditfurth-Experiment zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Anthony Watts (2011) und Helmut Krebs (2020, S. 91,98), die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten.

3. Experimente in der geschlossenen Apparatur

3.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes in der geschlossenen Apparatur

Da bei der ersten Untersuchung CO2 entweichen konnte, wurde der Versuch von Kap. 2 mit einer geschlossenen Apparatur wiederholt. Hierzu wurde Blende 2 mit Silicon-Gummi oberhalb der konischen Erweiterung eingeklebt. Blende 2 ist mit einer durchsichtigen PE-Folie (Schichtdicke: 11 µm) bespannt, die Wärmestrahlung durchlässt, aber den Austritt von CO2 verhindert (Abb. 1, das Bild in der Mitte). Überraschenderweise gingen bei diesem Versuch die Temperaturen bereits nach zwei Stunden wieder auf die Ausgangswerte zurück, obwohl gar nicht abgepumpt wurde (Abb. 5).

Das abweichende Verhalten lässt sich durch einen unterschiedlichen Verlauf der CO2-Diffusion bei einer offenen und geschlossenen Apparatur erklären.
Beim CO2-Einleiten bildet sich im Dom ein CO2-„See“, vergleichbar mit einer Flüssigkeit, die in eine Schüssel gefüllt wird. (Für diese Art der Gasfüllung wurde die „Abdeckplatte“ im Dom installiert!) Das CO2 breitet sich danach langsam durch Diffusion nach oben aus. Es bilden sich Schichten unterschiedlicher CO2-Konzentration aus, die wie bei einer Mehrfachverglasung von Fensterscheiben die Wärmeleitung erheblich reduzieren.

Da die unterste Schicht aus fast reinem CO2 besteht, ist dieser Bereich der Röhre viel stärker als die oberen Abschnitte von einem Wärmestau betroffen. Das erklärt die entgegengesetzten Temperatur-Änderungen zwischen Boden- und Top-Position in den ersten Minuten kurz nach der CO2-Einleitung.
Durch die Diffusion nähert sich das CO2 der Rotlichtlampe und wird hier stärker erwärmt als in den unteren Schichten, was den Aufstieg beschleunigt. Bei der offenen Apparatur führt das zu einem Entweichen der obersten Schichten CO2. Dadurch nimmt insgesamt die CO2-Menge in der Röhre ab, aber der Schichtungs-Effekt bleibt erhalten.

Bei der geschlossenen Apparatur führt die Diffusion zu einer Vermischung, Homogenisierung mit der Innenluft. Dieser Homogenisierungs-Prozess beseitigt den Schichtungs-Effekt, wodurch der Wärmestau beseitigt wird und die Temperaturen auf ihre Anfangswerte wieder zurückgehen (Abb. 5).

Der starke Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes wird hauptsächlich durch diesen Schichtungs-Effekt verursacht wird.

Bisher hatten Kritiker solcher Bestrahlungs-Experimente argumentiert, dass die geringe spezifische Wärmeleitung von CO2 die Ursache für solche Temperatur-Anstieg ist. Tatsächlich ist der Wärmeleitungs-Effekt gut durchmischter Gase nur für eine minimale Erwärmung von 0,1 – 0,2 °C verantwortlich.

3.2 CO2-Experiment mit beschleunigter Homogenisierung

Die These der internen Vermischung von CO2 und Luft ließ sich experimentell bestätigen. Nach Einleitung von CO2 wurde für 30 Minuten mit einer Aquarium-Pumpe das im Dom befindliche CO2 abgesaugt und in das obere Rohr wieder eingeleitet. Durch dieses Pumpen im Kreis wurde die Homogenisierung beschleunigt und die Temperaturen sanken deutlich schneller als beim vorherigen Versuch (Abb. 6 und Tab. 1).

3.3 Homogenisierungs-Versuche mit schweren Gasen

Weitere Homogenisierungs-Versuche mit unterschiedlichen Mengen CO2, Freon 134a und Argon ergaben immer die gleichen geringen Temperatur-Anstiege von 0,1 – 0,3 °C (Tab. 1). Auch ein CO2-Kontrollversuch mit einem farblosen 100 W Strahler (Abb. 2, rechtes Bild) führte zu keinem anderen Ergebnis.

3.4 Homogenisierungs-Experimente in Argon

In einer letzten Versuchsreihe wurde vor Zugabe von Treibhausgasen die Luft in der Apparatur (die Raumluft) durch Argon ausgetauscht. Durch diese Maßnahme sollte der Einfluss der Wärmeleitung in der Gas-Phase verringert werden. Tatsächlich verursachten jetzt CO2 bzw. Freon 134a keine messbare Erwärmung der Luft in der Dom-Position, während es am Boden sogar zu einer Abkühlung kam (Tab. 2).

4. Das Harald Lesch-Experiment

Kapitel 4 wurde aus aktuellem Anlass, dem offenen Brief von Prof. Döhler et al. an Prof Harald Lesch (Klaus-D. Döhler, 2020), diesem Artikel zugefügt. Prof. Leschs Auftritt im ZDF gehört ebenfalls zu dem Thema „Die falschen Klima-Experimente“, allerdings mit einem anderen Fehler als beim Ditfurth-Experiment.
Prof. Lesch verwechselt Emission mit Absorption und demonstriert lediglich, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist, was Klima-Skeptiker ja gar nicht bezweifeln. Für diese Täuschung verwendet er wesentliche Bausteine der IR-Spektroskopie.
Bei einem IR-Spektrometer wird eine Probe in einer Küvette (bei Lesch ist es die Dose) mit einer Wärmestrahlung hoher Strahlungsdichte durchstrahlt (bei einem IR-Spektrometer sind Strahlungsquellen mit Temperaturen bis zu 1500 °C üblich). Mit dieser Methodik wird nachgewiesen, dass CO2 bestimmte Wellenlängen des IR-Lichtes (Wärmestrahlung) absorbieren kann. Absorption von Wärmestrahlung bedeutet jedoch Aufnahme von Energie, die zwingend zu einer Erwärmung der CO2-haltigen Luft in der Dose führt.
Beim Treibhauseffekt der Atmosphäre geht es aber nicht um die Sonnenstrahlung*), wie Prof. Lesch fälschlich behauptet, sondern hauptsächlich um die IR-Strahlung der Erdoberfläche. Es geht die Frage wie diese Energie von der Erdoberfläche bis zum Rand der Atmosphäre transportiert wird. Neben anderen Mechanismen gelingt das durch eine stetige Wiederholung von Absorption und Emission der IR-Strahlung mit Komponenten der Atmosphäre, die diese Eigenschaft haben. Das geht solange bis die Atmosphäre dünn genug ist, um die Wärmestrahlung endgültig in das Weltall zu entlassen.
Anders als beim Lesch-Experiment sind hier die Strahlungsdichten wesentlich geringer und die Auswirkung auf die Temperatur der unteren Atmosphäre eher gering. Ob, wo und in welchem Umfang eine Temperatur-Erhöhung auftritt ist immer noch heftig umstritten.

Prof. Lesch folgt einem über hundertjährigen Irrtum, der sich nicht ausmerzten lässt. Schlimm, wenn solche Fehler Schülern und Studenten als Treibhauseffekt verkauft werden sollten.

Das Manipulations-Potential zeigt sich in der Größe und dem Ort der Erwärmung. Bei Lesch’s Absorptions-Demonstration können Luft-Erwärmungen von über 10 °C erreicht werden. Bei Strahlungsaustausch-Experimenten (dem wahren Treibhauseffekt) wird eine simulierten Erdoberfläche durch CO2 um etwas mehr als 1 °C erwärmt und die Lufttemperaturen rühren sich nicht (ich möchte nicht vorgreifen, diese Publikationen kommen später, siehe Fazit der Untersuchung).

*) Für die ganz Wachen unter den Lesern und bevor wieder ein Proteststurm losbricht: Ja die Sonnenstrahlung hat auch einen hohen IR-Anteil aber das ist hauptsächlich NIR (nahes IR). Die wenigen relevanten MIR-Anteile (mittleres IR) treffen bereits in der Stratosphäre auf CO2 und kurioserweise bewerten Modellrechnungen dieses Zusammentreffen als eine kühlende Wirkung, denn in dieser Höhe kann die CO2-Strahlung ungehindert in das Weltall entweichen.

5. Fazit der Untersuchung

Die Untersuchungen zum Ditfurth-Experiment wurden mit einfachsten Mitteln durchgeführt und sind deshalb als Versuche für Schüler und Studenten besonders geeignet. Erste Wiederholungen meiner Arbeit durch Studentengruppen bestätigen, dass die Gase Argon und CO2 den gleichen Temperatur-Anstieg ergeben (Axel Jacquin, 2020). Da Argon kein Treibhausgas ist, kann der Treibhauseffekt nicht die Ursache für den beobachteten Temperatur-Anstieg sein.

Die Behauptungen von Al Gore, Ditfurth und Quaschning, den CO2-Treibhauseffekt durch eine Luft-Erwärmung nachgewiesen zu haben, sind falsch. Beseitigt man Sondereffekte, die hauptsächlich durch Gas-Schichtungen und durch die geringe spezifische Wärmeleitung schwerer Gase entstehen, bleibt von der postulierten Erwärmung nichts mehr übrig.

Die Autoren sind Opfer des falschen Begriffes „Treibhauseffekt“ geworden. Der Begriff verleitet zur Annahme, dass man diesen Effekt mit dem Modell eines Gewächshauses, mit und ohne CO2, demonstrieren kann. Bereits 1909 hatte Robert Wood jedoch herausgefunden, dass sich Gewächshäuser nur deshalb erwärmen, weil sie das Aufsteigen und Entweichen erwärmter Luft verhindern. In der Folgezeit wurde Wood‘s Experiment mehrfach wiederholt und seine These bestätigt (Nasif S. Nahle, 2011, Jan-Eric Solheim, 2017).

Der besonders hohe Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes ist einem Schichtungseffekt geschuldet, der ähnlich wie eine Mehrfachverglasung von Fenstern zu einer extrem kleinen Wärmeleitung führt, wodurch ein Wärmestau entsteht. Eine solche Schichtung tritt auf, wenn CO2 von unten in eine Vorrichtung eingebracht wird. Diese Erkenntnis ist neu, denn bisher wurde nur die unterschiedliche spezifische Wärmeleitung von CO2 und Luft als Ursache des Temperatur-Anstieges vermutet. Wird das CO2, wie in der Atmosphäre, gleichmäßig mit der Luft vermischt, gibt es nur eine minimale oder gar keine die Luft-Erwärmung. Damit wurde ein 40 jähriger Widerspruch von CO2-Experimenten, die entweder eine starke oder gar keine Temperatur-Erhöhung ergaben, aufgelöst und eine plausible Erklärung für die unterschiedlichen Resultate gefunden.

Die vorliegende Untersuchung sollte nicht als Ablehnung des Treibhauseffektes missverstanden werden. Es ist unbestritten, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist und Wärmestrahlung absorbieren kann. Strittig ist jedoch, wie viel der Treibhauseffekt zur Erwärmung der Erde (Hermann Harde, 2014) bzw. der Atmosphäre beiträgt (Ross McKitrick, 2020) und ob vom CO2 eine Bedrohung der Menschheit ausgeht (Rex J. Fleming, 2019).

Fouriers These, den Treibhauseffekt als eine generelle Luft-Erwärmung zu definieren, war eine naive Vorstellung, die den komplexen Wechselwirkungen von Wärmestrahlung und IR-aktiven Stoffen in der Troposphäre (Erwärmung?) und Stratosphäre (Abkühlung?) nicht gerecht wird. Die Frage, ob und welchen Einfluss die Treibhausgase tatsächlich auf die Temperaturen der Atmosphäre haben, ist Gegenstand der aktuellen Forschung und noch längst nicht „settled“. Erinnert sei hier an der peinlichen „Hot-Spot-Debatte“, die 2007 im 4. IPCC Klimabericht aus Modell-Rechnungen abgeleitet wurde, sich aber durch Messungen nicht bestätigen ließ (Kalte Sonne, 2017).

Treibhaus-Experimente, die sich an der Lufttemperatur orientieren, müssen scheitern, da diese Gase in Labor-Versuchen nur die Boden-Temperatur erhöhen (Michael Schnell, 2019). Wird das berücksichtigt, lässt sich der (geringe) CO2-Treibhauseffekt im Labor nachweisen. Das ist allerdings eine andere Geschichte, über die demnächst berichtet werden soll.

Die englische Version dieses Beitrags ist hier:

The wrong climate experiments




Shit happens – In eigner Sache!

Da in der angezeigten Liste nur „harmlose“ Plugins angezeigt wurden, klickte ich „alle updaten“. Und dann ging es los. Die angezeigten Liste war nämlich nur ein Auszug und das System ratterte alle Plugins durch und brachte sie auf den neuesten Stand. Darunter war leider auch das vielfach erweiterte sog. Theme, dass die Außenansicht (Frontend im Jargons) unserer Website mit Logo, Beschriftungen, Hauptartikel oben und darunter die Bühne mit den 4 aktuellsten Artikeln anzeigte.

Gleichzeitig war auch im Redaktionsteil (Backend) einiges verschlimmbessert worden. Kurzum, ich hatte aus Versehen mehrere dicke Fehler erzeugt.

Zum Glück wird unsere Website zwischen 2 und 3 Uhr morgens vollständig gesichert. Die letzte noch aktuellste Sicherungskopie war die zwischen dem 2. und dem 3. November.

Nach Rücksprache mit unserem Webmaster habe ich entschieden auf diesen Status zurück zu kehren, wissend, das dabei die Artikel vom gestrigen und vom heutigen Tag verloren gehen. Und, leider auch Ihre wertvollen Kommentare.

Ich bitte dafür um Verzeihung, habe soeben für 3o Minuten auf Erbsen gekniet und 50 mal mea culpa, me maxima culpa gerufen.

Wir werden uns bemühen, die Artikel nach und nach wieder einzsustellen, und Sie bitte ich, die Kommentare nochmals zu wiederholen.

Danke für Ihr Verständnis

 

Ihr

 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE

 




Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar

Es tut gut, zu sehen, dass etliche von ihnen, wenn es darauf ankommt, auf Vernunft und Kompetenz anstatt auf Moralismus und seine Unterdrückungsmechanismen setzen. Am Ende dieses Beitrages werden Sie hervorragende Beispiel dafür finden. Das ist jedoch derzeit leider die Ausnahme. Denn das eigentliche Problem, welches nun durch die Corona-Krise in Gänze sichtbar wird, besteht in einem modernen Gruppenmoralismus, der wie eine wirklich gefährliche Pandemie die westlichen Gesellschaften durchdringt – ausgenommen sind allenfalls die Staaten, denen die Erfahrung, in totalitären Systemen zu leben, noch in den Knochen steckt. Seine Botschaft lautet: Der Westen und seine auf individuelle Freiheit setzende Gesellschaften sind schuld am Übel der Welt. Er kann nur durch Aufgabe seines bürgerlichen Kerns geheilt werden.

Dieser Gruppemoralismus grenzt die Fähigkeit mehr und mehr aus, wichtige Zukunftsfragen sach- und kompetenzgesteuert zu diskutieren. Aber nur eine solche freie Diskussion findet die besten Lösungen. Moralismus wirkt dem entgegen, weil er nicht an guten Lösungen interessiert ist, sondern ausschließlich daran, Macht über Andere zu erlangen. Den evolutionssoziologischen Hintergrund des Phänomens Gruppenmoralismus können Sie hier nachlesen.

Warum verhindern Moralisten gute Lösungen? Deshalb: Der natürliche Feind des Moralisten ist die Kompetenz. Denn Kompetenz entlarvt den Moralisten. Dies ist der eigentliche Grund, weshalb sich überall in unserer Gesellschaft Inkompetenz-Netzwerke breitmachen, die dann, wenn sie tatsächliche Probleme zu meistern haben, fachlich versagen müssen. Das gilt für Themenbereiche wie Klima, Energie, Geldwirtschaft, Einwanderung und weiten Teilen der medizinischen Prävention, in der inzwischen eine moralisierende Haltung bzgl. Ernährung, Übergewicht oder gesunden Lebensstil die öffentliche Deutungshoheit besitzt. Das wachsende Problem des Reizdarm-Syndroms beispielsweise entstand nicht ohne Grund.

Die Wissenschaft wurde nicht zuletzt deshalb entwickelt, um dem rein moralisch legitimierten, endgültigen Wahrheitsanspruch von Heilslehren einen möglichst sachlichen und objektiven Streit um die bessere Lösung entgegenzuhalten. Das hat den Westen in all seinen Brüchen so erfolgreich werden lassen. Weil konstruktiver Streit und Wettbewerb nur auf der Basis von individueller Freiheit, Rechtssicherheit und Beteiligung erfolgreich sein kann, streben die meisten Menschen außerhalb unserer Gesellschaftsform danach, in einer solchen zu leben.

Doch was passiert, wenn sich Moralisten in der Wissenschaft breitmachen? Genderstudies. Doch nicht nur. Jedes Forschungsgebiet, dessen Ergebnisse in die öffentliche Wahrnehmung gelangen, steht inzwischen unter Druck, Argumente für die aktuellen Schuld- und Erlösungsthesen zu liefern, egal wie falsch und absurd sie auch sind. Leitungspositionen werden zunehmend an Personen vergeben, die sich zumindest nicht dagegenstemmen. Meine Praxis liegt direkt an der Universität. Habe ich Forscher als Patienten, frage ich sie oft nach ihren Forschungsaktivitäten. Ist ein Vertreter eines solchen Fachs dabei, zum Beispiel Klimaforschung, endet die Antwort oft folgendermaßen: „Sagen sie nicht, dass ich das gesagt habe, sonst habe ich die students for future in meiner Vorlesung.“ Kommt es zum Konflikt, hat der Einzelforscher wenig Rückhalt von der Universität zu erwarten. Machen wir uns nichts vor, in weiten Teilen fällt die Universität inzwischen als Gegenpol einer moralisierenden Meinungsführerschaft aus.

Das Versagen hat System

Wenn solche Inkompetenz-Netzwerke auf reale Probleme treffen, ist das einzige, wozu sie dann in der Lage sind, sich krampfhaft an infantilen Slogans festzuhalten wie derzeit „Gesundheit vor Wirtschaft“ oder an dem wohlfeilen Appell, Solidarität zu üben. Mittels Gesinnungsethik und Political Correctness wird Menschen so suggeriert, auf der richtigen Seite zu stehen – alternativlos. Es gibt kaum etwas autoritär Wirkungsvolleres als die Aufforderung, dann für die „Gute Sache“ Grenzen zu überschreiten. Ich möchte dazu das berühmte Milgram-Experiment aus den 1960ern in Erinnerung rufen.

Wer sich immer noch nicht fügt, für den halten Moralisten völlig spekulative Horrorszenarien bereit. Wenn stolz berichtet wird, dass 80% aller Deutschen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung für richtig finden, obwohl kaum jemand durch diese Erkrankung ein außergewöhnliches Problem erleben musste, geschweige denn die Wenigsten selbst Opfer kennen, sollte jeder Demokrat hellhörig werden. Eine solche monolithische Zustimmung erzielt eine Regierung nur durch Panikmache und Angst, die Verstand und eigenes Nachdenken ausschalten. Die diesbezüglichen Äußerungen der Spitzenpolitik sind so unfassbar wie wirklichkeitsfremd. Die etablierte Presse als Kontrolle fällt weitgehend aus. Sie spielt stattdessen dieses Spiel willig mit. Dazu muss man sie gar nicht zwingen. Die modernen Gesinnungsjournalisten*%?innen glauben inzwischen selbst, die Wirklichkeit biegen zu müssen, um die richtige Botschaft durchzusetzen. Das alles ist pures Gift für jede demokratische Debatte um die beste Lösung.

Die tatsächliche Brutalität der Heilsbringer

Werden sie dennoch einmal von tatsächlichen Fachleuten auf die Unsinnigkeit ihres Handelns hingewiesen, schlagen sie sofort wild um sich. Das hat zuletzt das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin erfahren, als es in einer Stellungnahme auf die fehlende wissenschaftliche Substanz der aktuellen Corona-Maßnahmen hinwies.

Beispiele für diese Mechanismen finden sich in den Beiträgen auf Achgut inzwischen zu Hunderten. Als letztes Mittel droht dann die Diskreditierung, der Rufmord, die Ausgrenzung. Ob dabei Leute Schaden nehmen, die Wirtschaft den Bach runter geht und das gesamte Land leidet, ist Moralisten völlig egal. Man muss sich die evolutionäre Kraft des Gruppenmoralismus bewusst machen, um zu verstehen, dass man mit ihr nicht diskutieren kann, sondern lediglich versuchen muss, sie regelmäßig in die Schranken zu weisen. Der amerikanische Zoologe George Williams schlussfolgert drastisch „die Präferenz für eine Gruppenmoral heißt nichts weiter, als den Völkermord dem einfachen Mord vorzuziehen.“ Der Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud beschreibt diese Kraft in „Das Unbehagen in der Kultur“ folgendermaßen: „(dass) es leicht möglich (ist), eine größere Menge Menschen in Liebe aneinanderzubinden, wenn nur andere für die Äußerung der Aggression übrig bleiben.“

Corona macht Symbolpolitik überprüfbar

Das Gute an Corona ist, dass dieses Problem schnell und unerwartet entstanden ist und die Folgen unmittelbar beurteilbar sind – auch die der Fehlentscheidungen. Es ist keine abstrakte Bedrohung wie die Klimaerwärmung oder das Kippen der Ozeane. Wird eine Pandemie ausgerufen, verbreitet sie sich innerhalb von Wochen und bedarf einer guten Lösung. Da wir jedoch als Gesellschaft gar nicht mehr anders können, als echte Probleme statt sachgerecht dann moralisierend anzugehen, fiel uns diese Fehlentwicklung gehörig auf die Füße. Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.

Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. Nicht zuletzt wurde und wird das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung durch die panischen Fehlentscheidungen erheblich beschädigt. Jetzt schon geht ein großer Teil der in manchen Ländern gemessenen Übersterblichkeit auf Kosten dieser Panik, die Behörden, Patienten wie Ärzte irrational handeln ließen. Darüber wird noch genau zu berichten sein.

Jahreszeitübliche Normalität

Die aktuelle Situation in Deutschland ist an jahreszeitlich bedingter Normalität nicht zu überbieten trotz gleicher Horrorrhetorik wie schon im Frühjahr. Während die Tests ins Bodenlose gesteigert werden und die Rate an positiven Fällen eben nicht exponentiell, sondern mäßig ansteigt, ist die Situation in den Krankenhäusern so normal, wie sie nur normal sein kann. Michael Alberts hat in seinem Achgut.com Beitrag vom 30.10.20 dargelegt, dass die offiziellen Zahlen der RKI-Sentinel-Praxen und -Krankenhäuser, das Beste, was wir derzeit haben, um einigermaßen repräsentative Aussagen zu tätigen, diese Normalität eindeutig anzeigen. Erhellend auch dieser Achgut.com-Beitrag 

Vielleicht wird es hier und da zu Belegungsstress kommen, auch dies jahreszeitlich bedingt immer möglich. Davon abgesehen gehört es zum professionellen Berufsbild des Arztes, mit Mangelversorgung umgehen zu können. Auch ein Notarzt muss sich manchmal entscheiden, welches Unfallopfer er zuerst behandelt und welches warten muss, auch wenn es dabei stirbt. Damit muss man klarkommen, sonst hat man seinen Beruf verfehlt. Deshalb nun zu fordern, man müsse statt einem nun immer drei Notärzte bereithalten, um diese sogenannte Triage zu vermeiden, der hat nicht verstanden, worum es im Gesundheitssystem geht: den sinnvollen Einsatz von Ressourcen, um eine möglichst gute Versorgung hinzubekommen. Alles auf Covid zu fokussieren und alle anderen Krankheitsbilder zu vernachlässigen, richtet viel mehr Schaden an, als es das Virus könnte. Mit Grauen sehe ich schon wieder OP-Verschiebungen und Absagen von Untersuchungsterminen. Es ist zum Haare raufen.

Es ist schlicht irreführend, alle Intensivpatienten auf Corona zu testen, um dann die positiv Getesteten grundsätzlich als Covid-Fälle offiziell zu listen. Ein Herzinfarkt oder Polytrauma ohne schwere Covidsymptome bleibt ein Herzinfarkt und ein Polytrauma, auch mit positivem Test. Die eigenartige Beobachtung, dass die Zahl der Covid-Intensivpatienten ansteigt, während die Gesamtzahl der Intensivpatienten diesen Anstieg kaum wiedergibt, wird wohl dadurch plausibel. Das einzige, was Krankenhäuser derzeit wirklich zu fürchten haben, ist der Personalmangel infolge ständiger Mitarbeiterquarantäne. Schuld daran: der Test. Nirgendwann, weder im Frühjahr und erst recht nicht im Herbst, gab es auch nur annähernd eine Epidemie von nationaler Tragweite.

Nur der Vollständigkeit halber: Diese Feststellung hat nichts damit zu tun und leugnet erst recht nicht, dass Covid-19 für manche eine ziemlich gefährliche Erkrankung sein kann, an der man – wie bei einer Grippe auch – sterben kann. Aber wer eine gesellschaftliche Bedrohung erkennen will, muss auch in der Lage sein, statt emotionaler berichteter Einzelfälle und wilder wirklichkeitsfremder Modellrechnungen irgendwann reale Zahlen vorlegen zu können, die im Vergleich die außergewöhnliche Gefahr belegen. Und genau das ist, Gottseidank, nicht der Fall. Immerhin scheint es inzwischen common sense zu sein, anzuerkennen, dass der Rückgang der Infektionen bereits vor dem Beginn der strengen Schutzmaßnahmen im Frühjahr begann. So vernahm ich es dieser Tage erstaunt aus dem Mund von Maybrit Illner.

Warum sollte es diesmal anders sein?

Ergänzend noch ein paar eigene Vermutungen. Es ist eine Binsenweisheit, dass jedes Virus einer saisonalen Atemwegsinfektion – ob Influenza, Corona oder andere – über den Sommer mutiert und meist in abgeschwächter Form dann im Herbst noch sein Restunwesen treibt. Dagegen haben sich längst neue Influenza- oder Corona-Viren entwickelt, die dann die Todesraten im kommenden Frühjahr ansteigen lassen. Das ist pure Normalität. Da jedoch diese neuen Viren nicht komplett neu sind, reicht der Kontakt mit den Vorgängerviren bei Gesunden allermeist aus, um eine Kreuzimmunität zu bilden. Nur immungeschwächte, meist alte Menschen, sind dann gefährdet, ernsthaft zu erkranken.

Denkbar wäre auch, dass wir aufgrund des milden Virus-Frühjahres 2020 in Deutschland 2021 wieder bei denen sind, die eine Übersterblichkeit erleben. Oft ist es so, dass sich schwere und mildere Verläufe in den einzelnen Ländern abwechseln. Vielleicht, weil bei einer schweren „Grippewelle“ viele Menschen aus der Risikogruppe sterben und somit im nächsten Jahr als Opfer nicht mehr zu Verfügung stehen. So war es immer und so wird es sich wahrscheinlich auch mit SARS-CoV-2 verhalten. Alles spricht dafür. Dafür sprechen auch, leider nur mündliche Mitteilungen, dass es anscheinend ein auffallendes Problem im Rahmen der Corona-Testung gibt. Die Positive-Rate steigt zwar leicht an, es soll jedoch immer schwieriger sein, ein positives Testergebnis durch einen zweiten Test zu bestätigen. Eine Erklärungsmöglichkeit könnte sein, dass eben inzwischen neue Corona-Mutationen mit dem PCR-Test interagieren und so die Ergebnisse verfälschen.

Professor Dr. Beda Stadler, Professor für Immunologie, schrieb im Juni dazu auf Achgut:

„Das Virus ist erst mal weg. Wahrscheinlich wird es im Winter zurückkommen, das wird aber keine zweite Welle sein, sondern eben eine Erkältung. Wer als gesunder junger Mensch derzeit mit einer Maske herumläuft, sollte deshalb gescheiter einen Helm tragen, da das Risiko, dass einem etwas auf den Kopf fallen könnte, größer ist als eine schwere Erkrankung mit Covid-19.“ 

Überwachungs-App-China-Demokratie

Inzwischen betrachte ich Corona als Glücksfall. Er ist der richtige Schuss vor den Bug, durch den endlich die Mehrheit am eigenen Leib erkennen kann, dass das Schiff Bundesrepublik auf falschem Kurs fährt. Ein Kurs, der uns von der eigentlichen Stärke westlich geprägter Demokratien wegführt: von der freien, kompetenzgetragenen Debatte um die besten Lösungen hin zu moralbasierten, alternativlosen Fehlentscheidungen. Damit verlieren wir den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber totalitären Gesellschaften, die dann ohne die Last einer moraleifernden Öffentlichkeit überlegene Lösungen durchsetzen.

Wir verlieren unsere Widerstandskraft, um im globalen Kampf, und was ist es sonst, unsere auf individueller Freiheit, Rechtssicherheit und unternehmerische Kreativität setzende Gesellschaftsform weiter sichern zu können. Gruppenmoralismus und damit Gesinnungsethik und Political Correctness gefährden unseren westlichen demokratischen Rechtsstaat genauso, wie es andere totalitäre Ideologien vorher taten. Wir müssen endlich dagegen offen und gut sichtbar protestieren.

Wenn wir möchten, dass unsere Kinder nicht in einer Art Überwachungs-App-China-Demokratie leben müssen, wo das Kollektiv alles und das Individuum nichts ist, dann dürfen wir uns nicht mehr zurückziehen, wenn wir bei der Arbeit, im Freundes- und Bekanntenkreis und sogar in der eigenen Familie immer wieder auf eine Mauer der Ignoranz stoßen, die uns trotz guter sachlicher Argumenten in die Leugner-, Skeptiker- und rechte Verschwörungsecke drängen will. Mein Appell besonders auch an die Verantwortlichen des Mittelstandes ist, die Appeasement-Politik-aus-Furcht-vor-schlechter-Publicity zu verlassen und, egal ob Klima, Energie oder Corona, auf eine sachgemäße Debatte zu bestehen und Fehlentscheidungen klar und deutlich anzusprechen. Gerade Corona sollte sie mehr als deutlich erkennen lassen, was passiert, sollten wir den aktuellen Kurs beibehalten.

Deshalb: Akzeptieren wir das leere Moralgetöse nicht mehr und halten wir dagegen. Allerdings ruhig und sachlich. Denn Moralismus lässt sich nicht durch Moralismus bekämpfen, auch wenn er das Wort Liebe inflationär gebraucht – Sigmund Freud lässt grüßen. Etwas, was mich Abstand zu manchen „Anti-Corona“-Aktivitäten halten ließ. Vernunft hingegen einzufordern, reicht völlig aus und ist dringend notwendig. Denn wenn die Klugen immer nachgeben, werden die Anderen die Welt regieren. Die Coronakrise wird vielleicht einmal in die Geschichte als Wendepunkt eingehen, an dem sich entschieden hat, ob wir zurück auf den Kurs einer freien Gesellschaft finden oder die Umgestaltung in eine Art Überwachungs-Demokratie akzeptieren – um in Gänze im Dunstkreis Chinas aufzuwachen.

Die Aufrechten

Hier nun Beispiele für aufrechte, wie fähige Wissenschaftler, die sich aktuell angesichts der verfahrenen Corona-Situation zu Wort melden. Es ist ein Genuss.

Gerd Antes ist einer der versiertesten Medizinstatistiker und war Direktor des Deutschen Cochrane-Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg, das medizinische Studien wissenschaftlich prüft und auswertet. Im Oktober meldete er sich in einem Interview mit dem SWR “Experte kritisiert Coronavirus-Strategie“ folgendermaßen zu Wort. „Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann“

Auf die Frage, ob man mit den Schutzmaßnahmen der Bevölkerung falsche Hoffnung mache, sagte er:

„Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein – so hart muss man es sagen – vorhersagbares Versagen. Es ist ja über den ganzen Sommer alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann. Das, womit wir im April hätten anfangen können, um ganz gezielt und schnell Daten zu erheben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht gemacht worden. Das fällt uns jetzt auf die Füße. (…) Über allem schwebt aber der große, dunkle Schatten, dass die Zahlen nicht richtig sind, weil wir keine systematisch erfassten Zahlen haben. Das ist das große Problem gegenwärtig, dass wir das seit acht Monaten versäumt haben.“

„Die Tests liefern für allgemeine Aussagen keine belastbaren Zahlen. Deshalb sind alle Zahlen, die aus diesen Tests abgeleitet werden, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und schlimmstenfalls grob falsch. Am auffälligsten kann man das an der Dunkelziffer erkennen: Wir erwischen nur einen gewissen und völlig unsystematisch erhobenen Anteil der Infizierten.“

„Die Strategie ist nicht falsch, weil es keine Strategie gibt. Das wird nach dem, was ich aus persönlichen Kontakten heraus weiß, überall anders gemacht und ist auch belastet mit einer großen Inkompetenz. Dieses Hochjubeln von Clustern als „Haupttäter“ ist aus meiner Sicht hochgradig inkompetent, weil das immer nur retrospektiv festgehalten werden kann. Hinterher ist es immer ein schönes „Erkenntnisfest“, wenn man sagt: Oh, da sind jetzt 200 Leute infiziert und jetzt können wir die in Quarantäne schicken und dann haben wir richtig was geleistet. Wenn man das mal aufaddiert, dann sieht man sehr schnell, dass der Anteil von sogenannten spontanen Übertragungen unglaublich groß sein muss. Sonst würde man nie auf die Gesamtzahl kommen. Wenn wir jetzt sehen, dass wir gegenwärtig tausende positive Tests haben und dann noch einmal eine große Dunkelziffer obendrauf – dann ist das, was wir über die immer wieder hochgejubelten Events zählen können, verschwindend gering.“

„Wenn man den Tunnelblick der Epidemiologen hat, die nur die Gesundheit interessiert, dann wird es wahrscheinlich gelingen, die Infektionen zu kontrollieren. Aber das sage ich mit extremer Zurückhaltung. Wenn man aber den gesamten gesellschaftlichen Bereich im Blick hat, dann richten wir damit über den langen Zeitraum wahrscheinlich horrende Schäden an. Da wird dann im Vordergrund immer nur der wirtschaftliche Schaden gesehen. Das ist aber ja nur der eine Schaden. Der andere ist der gesellschaftliche Schaden. Erstens glaube ich, dass die Einsamkeit wirklich Auswirkungen haben kann auf die Mortalität von alten Menschen. Das muss sehr ernst genommen werden. Genau wie die Auswirkungen auf Kinder oder Abiturienten, denen das, was vorher alle gemacht haben – also Work and Travel und Co. – auf unbestimmte Zeit unmöglich ist.“

„Zweifel ist die entscheidende Triebfeder der Erkenntnis““

Prof. Jürgen Windeler ist Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Er schrieb am 29. Oktober in der Süddeutschen Zeitung einen Beitrag mit dem Titel „Wir sollten einander wieder zuhören“

Zitate:

„Mitte September hat das deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin (DINEbM), eine etablierte wissenschaftliche Fachgesellschaft, eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit einer Reihe relevanter Fragen rund um die Covid-19 Pandemie befasste. Die Reaktionen waren bemerkenswert: ein Zwitter-Gewitter, Verschwörungsverdächtigungen, Verharmlosungsvorwürfe – das ganze Spektrum dessen, was man aus den letzten Monaten kennt.“

„Zweifel ist die entscheidende und, genaugenommen, neben Neugier die einzige Triebfeder wissenschaftliche Erkenntnis. Wer in den letzten Monaten Zweifel geäußert hat, der konnte erleben, dass das Fragen als solches bereits als eine Form von Häresie betrachtet wurde. Das konnte im Kleinen wie im Großen passieren und egal, ob man Zweifel an einzelnen Zahlen, Verlautbarungen oder Entscheidungen bzw. deren Begründung hatte, oder man es wagte auf einzelne Inkonsistenzen und Ungereimtheiten hinzuweisen, blitzschnell konnte man sich in der Kiste der „Relativierer“, „Verharmloser“  oder gleich der „Covidioten“ wiederfinden.“ 

„Qualitätsmedien gelang es zuweilen nicht mehr, Zwischenfragen und Verschwörung zu unterscheiden. Das hat Wirkung gezeigt: ich kenne eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr sorgfältig überlegen, ihre Fragen noch zu äußern, aus Sorge, mit den „Aluhüten“ in einen Topf geworfen zu werden. Man hätte meinen können, dass sich die Schärfe der Positionen und der gegenseitigen Unterstellungen und Vorwürfe mit der Zeit abschleift. Die heftigen Reaktionen auf die Stellungnahme des DINEbM belegen leider das Gegenteil.“

„Wissenschaft wird polarisieren und, wenn mit richtig und falsch auch gut und böse assoziiert wird“

„Nur in einem offenen Diskurs können Grundlage und Entscheidungen geändert und diese Änderung glaubwürdig begründet werden. Es ist von großer Bedeutung alle verfügbaren Möglichkeiten einer Verbesserung der Erkenntnis in den Diskurs einzubeziehen. Das wiederum setzt voraus das Fragen und Datenlücken thematisiert werden dürfen. Denn der geäußerte Zweifel ist es, der die intensive Suche nach der richtigen Antwort in Gang setzt.“

„Wir müssen nicht alle einer Meinung sein aber wir könnten uns über die Art der Auseinandersetzung verständigen und wir könnten uns wenigstens zuhören. Das ist im Übrigen der erfolgversprechende Weg, den Verschwörungsextremisten die Unterstützung zu entziehen.“

„Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen“

Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Ingrid Mühlhauser veröffentlicht aktuell auf den Seiten des Deutschen Netzwerks evidenzbasierter Medizin den Beitrag: „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten – Zur Bewertung der Daten braucht es eine differenzierte und vergleichende Einordnung.“ (Die Originalquelle, zu der leider kein Link existiert: Ingrid Mühlhauser, „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten“, Seiten 26–29, KVH-Journal 12/20. Hier der Link zu einer früheren Veröffentlichung mit gleichem Thema.)

Zitate:

„Zahlen ohne Bezugsgröße können nicht sinnvoll gedeutet werden. Das EbM Netzwerk hat seit Beginn der Pandemie in mehreren Stellungnahmen eine verständliche Risikokommunikation eingefordert. Dennoch werden diese Kriterien in der medialen Berichterstattung zu SARS-CoV-2/Covid-19 weiterhin nicht angemessen berücksichtigt.“

„Die öffentlichen Medienberichte zu SARS-CoV-2/Covid-19 liefern überwiegend Rohdaten ohne Bezugsgrößen. Vergleiche mit anderen Todesursachen fehlen.“

„Der direkte Vergleich zwischen Infektionen mit SARS-CoV-2/Covid-19 und Influenza-Viren ist nicht möglich, da es keine einheitliche Systematik zur diagnostischen Erfassung und Berichterstattung gibt, das gilt besonders für die Bestimmung der Todesursachen. …. So heißt es auf der Website des RKI: „die offizielle Todesursachenstatistik ist nicht aussagekräftig, sie beruht auf den Angaben auf dem Totenschein, auf dem Influenza praktisch nie als Todesursache eingetragen wird, sondern zum Beispiel die bakterielle Lungenentzündung oder eine fortbestehende Grunderkrankungen wie Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit eines schweren bzw. tödlichen Krankheitsverlaufs erhöht.“ Zur Berechnung wird die sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) ermittelt.“

„In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 660.000 Menschen an einer ambulant erworbenen Pneumonie, ca. 300.000 von diesen werden stationär behandelt, 40.000 versterben an der Erkrankung…. Ein Vergleich mit Covid-19 Pneumonien wäre möglich, wenn sowohl für ambulant erworbene Pneumonien als auch für Covid-19 Pneumonien, aufgeschlüsselt für die unterschiedlichen Altersgruppen, Daten zur Rate an Testpositiven, Erkrankungshäufigkeit, Hospitalisierungsrate, Anzahl der Behandlungen auf Intensivstation sowie Sterberaten verfügbar wären.“

„Das RKI nennt mit Stand 20. Oktober 6179 Covid-19 Fälle, für die bekannt ist, dass diese Person eine Pneumonie entwickelt haben.“

„Nosokomiale Infektionen ziehen sich Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen zu, überwiegend in stationären Einrichtungen (Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen). Die höchsten Infektionsraten kommen auf Intensivstationen vor. Das RKI schätzt die Zahl nosokomiale Infektionen in Deutschland auf etwa 400.000–600.000 pro Jahr und die Todesfälle auf 10–20.000. Mit einer jährlichen Erkrankungsrate von 500-650 Patienten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt (450–500 pro 100.000) das RKI betont dazu: „generell sind Todesfälle durch nosokomiale Infektionen schwer zu bestimmen, insbesondere, weil viele Betroffene an schweren Grunderkrankungen leiden, die bereits ohne Krankenhausinfektion häufig zum Tod führen.“

Als Fazit schreibt Frau Prof. Mühlhauser:

„Vergleiche mit anderen Infektionskrankheiten und Todesursachen können die Beurteilung von Krankheitslast und Sterberisiko durch SARS-CoV-2 Infektionen in einen Bezugsrahmen stellen, unterschiedliche Verfahren der Erfassung und Auswertung müssen dabei berücksichtigt werden. Die Berichterstattung durch das RKI und in den Medien sollte die Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen.“

Meine Anmerkung: Frau Mühlhauser beschreibt ein großes Versäumnis. Würde man den Menschen einen Bezugsrahmen ermöglichen, in dem Zahlen, wie sie Frau Mühlhauser vorschlägt, zusammen mit den Corona-Zahlen gemeldet würden, dann wäre sofort die übertrieben Panik erkennbar. Ein Segen für viele, die aufgrund der geschürten Ängste inzwischen schon monatelang leiden.

Die vorschnelle Beatmung von Corona-Patienten

Die aktuelle Unstatistik des Monats Oktober, unter anderem verfasst von den Professoren Krämer und Gigerenzer, wurde bereits vor ein paar Tagen auf Achgut,com veröffentlicht. Der für mich wichtigste Abschnitt lautet:

„Obgleich die Anzahl der Neuinfektionen derzeit rapide ansteigt, ist das Verhältnis der Verstorbenen zu den zwei Wochen zuvor Infizierten deutlich gesunken. Unter den Erwachsenen bis 60 Jahre ist der Anteil der Verstorbenen an den zuvor positiv getesteten um 90% zurückgegangen, unter den 60- bis 80-Jährigen um 80% und unter den noch älteren um 50%. Zwei Studien in den USA und Großbritannien berichten, dass der Anteil der Verstorbenen stark zurückgegangen ist und zwar gleichmäßig für alle Altersgruppen. (…) Ein Wert von 50 Fällen je 100.000 Einwohner heute hat eine gänzlich andere Bedeutung als vor einem halben Jahr. Hinsichtlich der zu erwartenden Intensivpatienten und Todesfälle dürfte ein Wert von 50 im Oktober maximal einen Wert von 15–20 im April entsprechen; vermutlich entspricht der einem noch geringeren.“

„In Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage“

Und zuletzt ein aktueller Beitrag „Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?“ von dem Psychologen Prof. Christof Kuhbandner, der das hier bereits Gesagte noch einmal eindrücklich argumentativ unterlegt.

Zitat:

„Es lässt sich kein wirklicher Anstieg in der Anzahl der insgesamt belegten Intensivbetten erkennen. Das einzige, was ansteigt, ist die Anzahl der Intensivpatienten mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis.“ 

Dies ist äußerst seltsam, meine These ist, dass das Virus inzwischen mutiert ist zu einer harmloseren Variante, und andere neue Coronaviren interagieren. Herr Kuhbandner findet jedoch auch eine plausible Erklärung in der aktuellen Testpraxis der Labore, die zu einer Ausweitung falsch positiver Ergebnisse führt.

Seine Schlussfolgerungen:

„Die beschriebenen Befunde legen nahe, dass in Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage droht. Weder ist die Gesamtanzahl der belegten Intensivbetten in den letzten Wochen gestiegen, noch die Gesamtanzahl der stationär behandelten SARI-Fälle, noch die Anzahl der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung. Das einzige, was gestiegen ist, ist die Anzahl der Personen mit positiven SARS-CoV-2 Testergebnissen, was angesichts der sich häufenden Meldungen von falsch-positiven Testergebnissen daran liegen könnte, dass viele Labore Single-Target-Tests ohne Bestätigungstest einsetzen, so dass die erhaltenen positiven Testergebnisse womöglich zum Teil eher den üblichen saisonal bedingten Anstieg harmloserer Coronaviren widerspiegeln, als einen dramatischen Anstieg in SARS-CoV-2-Infektionen.

Da die zentrale Begründung für den drohenden „Lockdown 2.0“ ein Anstieg der SARS-CoV-2-Fallzahlen und eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems ist, wäre die politische Entscheidung zur Verordnung des Lockdowns fundamental zu hinterfragen.“

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Corona und der gesunde Menschen­verstand

Die Viruserkrankung Covid-19 befällt hauptsächlich die Atemwege und kann bei schweren Verläufen zum Tod führen – meist durch Lungenentzündung. Krankheitssymptome zeigen sich vor allem bei Erwachsenen, wobei die schweren Verläufe und die Todesfälle vor allem ältere Menschen jenseits der 70 betreffen. Dabei sterben insbesondere solche Patienten, die bereits eine oder mehrere ernsthafte Vorerkrankungen haben. Oft ist die Zuordnung der exakten Todesursache schwer oder gar nicht möglich. Covid-19 ist jedoch nur eine von etlichen Erkrankungen, die bei Menschen mit stark beeinträchtigter Gesundheit einen tödlichen Verlauf nehmen können. Wenn Diabetes, Bluthochdruck oder Arterienverkalkung weit genug fortgeschritten sind, kann schon ein simpler grippaler Infekt das Ende herbeiführen.

Der Tod gehört zum Leben

Natürlich ist jedes Leben wichtig und jeder vorzeitige Tod sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Andererseits muss jeder Mensch einmal sterben. In Deutschland verstarben 2018 fast 955000 Menschen, davon 345300 (36 %) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 230000 (24 %) an Krebs und 71700 (7,5 %) an Erkrankungen des Atmungssystems. Die rund 10.000 Menschen, die 2020 bis Anfang November nicht unbedingt an, jedoch im Zusammenhang mit Covid 19 starben, sind im Vergleich damit lediglich eine Randnotiz in der Größenordnung von 1 %.

Bild 1. Todesursachen in Deutschland im Jahre 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zudem werden zahlreiche dieser Todesfälle von den Betroffenen selbst vorzeitig verursacht, durch Rauchen, Alkohol, Fettsucht, Bewegungsmangel usw. Die Zahl der Menschen, die solchen „Selbstmorden mit Glimmstengel, Schnapsglas oder Messer und Gabel“ vorzeitig zum Opfer fallen, übersteigt die Auswirkungen von Covid-19 turmhoch. Hier könnten durch entsprechende Hilfestellungen z.B. in Form von Beratung sowie Suchtprogrammen mit vergleichsweise geringem Aufwand viele Leben oft um Jahre verlängert werden.

Die spezielle, politisch motivierte Covid-Panik

Ungeachtet dieser Zahlen haben Politik und Medien seit dem Auftauchen der Corona-Erkrankungen in einen regelrechten Panik-Modus geschaltet. Den Anfang machte Merkels enger Freund Macron, als er mit viel Pathos den „Krieg gegen das Virus“ verkündete. Auch in den deutschen Fernsehnachrichten werden täglich die aktuellen Zahlen breit vorgestellt, und monatelang wurden sämtliche Programme zur besten Sendezeit um Sondersendungen ergänzt. Reisen wurden verboten, Schulen und Kindergärten geschlossen und die gesamte Volkswirtschaft massiv beeinträchtigt. Arztpraxen und Krankenhäuser wurden in den Notfallmodus versetzt und Behandlungen u.a. von Krebspatienten verschoben. Bis heute sind keine belastbaren Zahlen darüber verfügbar, wieviele Nicht-Coronakranke dies das Leben gekostet haben könnte. Dabei erwies sich Covid-19 im Vergleich z.B. mit der Grippe als weniger tödlich. Man vergleiche die bis Anfang November 10000 „an und mit“ Covid-19 Verstorbenen mit der Grippesaison 2017/2018, in der mit 25000 Opfern mehr als doppelt so viele Menschen starben. Wobei zu beachten ist, dass die Grippe eine etablierte Seuche ist, zu der es daher in der Bevölkerung eine entsprechend große Zahl an Resistenzen gibt. Obwohl zudem Jahr für Jahr Millionen Grippeimpfungen vorgenommen werden, sterben je nach Saison in Deutschland bis zu 25000 Menschen an dieser Krankheit, ohne dass deswegen großes Aufhebens gemacht würde. Covid-19 ist dagegen eine neuartige Krankheit, gegen die in der Bevölkerung noch keine Immunität aufgebaut werden konnte. Dennoch laufen Politik, Medien und Presse seit Monaten fast schon Amok. Und jeder, der sich dieser Panikmache nicht anschließt, wird verunglimpft, von renommierten Fachleuten wie Prof. Streek oder dem Kassenärztepräsidenten Gassen bis zu den „Querdenkern“, die als „Covidioten“ beschimpft, lächerlich gemacht oder und in die rechte Ecke gedrängt werden.

Einige Zahlen zum Nachdenken

Das Fatale an der Covid-Panik ist, dass unsere sowieso schon durch den „Klimarettungs“-Kreuzzug gebeutelte Volkswirtschaft zusätzlich durch Stilllegungen und Kaufzurückhaltung massivst beeinträchtigt wird. Bereits im Oktober wurde der Schaden regierungsamtlich mit fast 1,5 Billionen € beziffert. Das ist eine ungeheure Zahl mit 13 Stellen vor dem Komma. Besser fasslich wird sie im Vergleich mit den jährlichen Gesundheitskosten in Deutschland, die bei jährlich rund 400 Milliarden € liegen. Das ist lediglich ein Viertel dessen, was in nur sieben Monaten für Corona aufgewendet wurde. Anders ausgedrückt hat man für nur eine Krankheit das gesamte deutsche Gesundheitsbudget von fast vier Jahren ausgegeben. Dabei werden mit dem regulären Budget ja unzählige andere Erkrankungen von der Schwangerendiagnostik bis zur medizinischen Betreuung Sterbender in Palliativstationen bezahlt. Am klarsten wird es, wenn man sich auf den einzelnen deutschen Werktätigen bezieht: Jedem von ihnen wurde zur Bekämpfung dieser einen Krankheit mal so eben eine Schuldenlast von rund 33500,- € aufgebürdet, die er über Jahrzehnte mit Zinsen und Zinseszinsen via Steuern und Abgaben wird zurückzahlen müssen.

Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich mit dem Lebenseinkommen. Dieses liegt im Durchschnitt aktuell bei ziemlich genau 2 Mio. €. Beim aktuellen Preisetikett von 1,5 Bio. € hat die deutsche Politik demnach die gesamte Lebensleistung von rund 750000 Werktätigen nur für Covid-19 verplempert.

Ist Leben nicht mehr wert als Geld?

Bei der Verwendung solcher Zahlen im Zusammenhang mit Krankheiten gerät man schnell in die Kritik, wird von Menschen, die sich auf ethische Prinzipien berufen, als herzlos und kalt bezeichnet. Menschenleben seien nicht mit Geld aufzuwiegen, lautet dann die Parole. Die Wahrheit ist jedoch, dass beide Aspekte nicht voneinander zu trennen sind und die Beschränkung auf Emotionen nicht weiterbringt. In Wirklichkeit muss jeder Mediziner ständig damit zurechtkommen, dass ihm für die Flut menschlicher Leiden, mit der er Tag für Tag zu tun hat, nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Gibt er einem mehr, um sein Leben (oder sein Leiden?) vielleicht um zwei oder drei Monate zu verlängern, so muss er zwangsläufig andere benachteiligen. Diese „kalte“ und unangenehme Aufgabe ist für jeden im Gesundheitswesen unumgänglich. Das gilt nicht nur für Ärzte und Kliniken, sondern auch für alle Verwaltungen im Gesundheitswesen und in den Krankenkassen bis hin zu den politischen Gremien. Auch ein vorgeblich von Ethik durchdrungener Mensch wie Prof. Lauterbach muss ständig Entscheidungen verantworten, die sich letztlich darauf auswirken, wem man welche Behandlung genehmigt oder auch ablehnt.

Ein Beispiel: In der Schweiz, einem der reichsten Staaten Europas mit einem anerkannt guten Gesundheitssystem, wurde noch vor wenigen Jahren Patienten, die an akuter Hepatitis C (einer tödlichen Virusinfektion der Leber) litten, die erforderliche (und sehr teure) Behandlung erst dann genehmigt, wenn der Leberschaden nachweislich bereits groß genug war, um lebensbedrohlich zu sein. Die Folge waren monatelange Verzögerungen der Behandlung. In dieser Zeit konnte die irreversible Zerstörung der Leber ungehindert voranschreiten. Die Frage, wie viele Jahre früher der Betroffene wegen seiner kaputten Leber sterben würde, spielte offenkundig keine Rolle.

Gesundheit muss man sich leisten können

Ein weiterer Punkt, der von „ethisch“ argumentierenden Zeitgenossen gerne außer Acht gelassen wird, ist die Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens. Eine Krankenversorgung, wie wir sie heute genießen, hat es früher nie gegeben. Ohne unsere moderne und leistungsfähige Volkswirtschaft wären weder die finanziellen noch die technischen Möglichkeiten vorhanden, die uns heute eine Lebenserwartung von im Durchschnitt mehr als 80 Jahren ermöglichen. Noch im Mittelalter lag sie bei weniger als 40 Jahren, und für das einfache Volk galt schlicht der Spruch: „Was die Sonne nicht heilt, deckt bald die Erde zu“. Und da liegt der zweite große Fehler der Politik sowie ihrer Gesundheitsberater von den hochgeehrten Medienstars Lauterbach und Drosten bis zum Robert-Koch-Institut: Um eine vergleichsweise weniger aggressive Krankheit zu bekämpfen, werden gigantische Schäden an der Volkswirtschaft billigend in Kauf genommen. Wenn dann noch die Belastungen durch die „Klimarettungs“-Politik obendrauf gesattelt werden, wird unsere Industrie künftig nicht mehr imstande sein, uns den bisher gewohnten Standard der Gesundheitsvorsorge und damit der Lebenserwartung zu erwirtschaften. Wie viele Menschenleben das wohl kosten wird?

Das Virus wird bleiben

Während die Politik samt ihrer auserwählten Virologen anfänglich den Eindruck vermitteln wollte, als könne man die Seuche durch Lockdowns abwehren, stellt sich immer mehr heraus, wie illusorisch dies war. Die Durchseuchung der Bevölkerung ist offenkundig viel weiter fortgeschritten als zugegeben wurde. Offenkundig wird dies erst jetzt im saisonalen Höhepunkt (Herbst bis Frühjahr). Die rasant steigenden Zahlen beweisen, dass wir erst am Anfang der Erkrankungswelle stehen. Darauf deutet auch die inzwischen auf mehr als 5 % der getesteten Personen hochgeschnellte Prozentzahl der positiven Befunde hin. Das Virus hat sich inzwischen weit in der Bevölkerung verteilt, und es gibt keine eindeutigen Schwerpunkte mehr. Aktuell wird behauptet, die Ansteckungen fänden innerhalb der Familien statt. Verschwiegen wird dabei, wo die zuerst erkrankten Familienmitglieder sich den Erreger denn einfangen. Nicht alles kommt vom Balkan, aus Anatolien oder mit Sea Watch. Eine wesentliche Quelle darf man in den chronisch überfüllten Bussen und Bahnen des öffentlichen Verkehrs vermuten. Dort müssen die Passagiere dicht an dicht wie die Heringe in schlechter Luft stehen. Es ist zweifelhaft, dass einfache Masken hier wirklichen Schutz bieten. Während man die privaten Gaststätten, Kinos, Sportvereine, Querdenker-Demonstranten und Messeveranstalter mit Masken- und Distancing-Vorschriften drangsaliert, hat noch kein Politiker auf diese offenkundigen „Superspreader“-Verteiler hingewiesen.

Eine flächendeckende Impfung wird voraussichtlich frühestens ab Mitte 2021 verfügbar sein, und danach könnte es wie bei der Grippe durchaus sein, dass das Virus sich mit den Virologen auf Jahre hinaus eine Hase-und-Igel rennen liefert – und dabei immer eine Nasenlänge Vorsprung hat.

Das Volk wird rebellieren

Seuchen führten schon immer zu gesellschaftlichen Verwerfungen, die den Mächtigen Probleme bereiteten und ihnen daher ein Dorn im Auge waren. Der Mensch ist ein soziales Wesen mit starken Bedürfnissen, die sich nur mit Zwang und auch dann nicht langfristig eindämmen lassen. Schon aus dem Mittelalter gibt es Überlieferungen über einfaches Volk, das in Seuchenzeiten ungeachtet des allgegenwärtigen Todes auf den Straßen feierte und Unzucht trieb. Die aktuellen (Zwangs)-Maßnahmen wurden augenscheinlich von Medizinern entworfen, die zu glauben scheinen, sie könnten die Regeln einer Intensivstation der allgemeinen Bevölkerung überstülpen. Dies dürfte bei unserer offenen Gesellschaft so nicht gehen. Eigentlich wäre bei der letztlichen Entscheidungsfindung neben der Expertenmeinung auch eine gehörige Portion gesunder Menschenverstand gefragt. Den zuständigen Politikern muss man vorwerfen, dass sie zwar vorgeben, auf „die Wissenschaft“ zu hören, sich dabei jedoch nur diejenigen herauspicken, die ihren Vorstellungen entsprechen. Das zeigt sich beispielsweise am Bundesverdienstkreuz für Prof. Drosten, dessen Aussagen zur monatelangen Schließung von Schulen und Kindergärten beitrugen, was heute als Fehler gewertet wird. Auch die gleichzeitige Verleihung der Auszeichnung an die Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die an vorderster Front im Corona-Panikorchester des Fernsehens den Takt vorgibt, spricht Bände. Die Politik hat auf den Einsatz des gesunden Menschenverstandes als Korrektiv zu den weltfremden Ansichten ihrer Berater verzichtet. Als Folge könnten die bereits jetzt in Europa aufbrechenden Rebellionen sich mit Corona-Geschwindigkeit ausbreiten. Die Bevölkerung fühlt sich mehr und mehr verschaukelt: Erst sollte man auf den R-Wert starren, dann auf die Infiziertenzahlen, und jetzt wird mantraartig davon geredet, man müsse „die Welle“ brechen und „Weihnachten retten“. Was ist, wenn es Ende November nicht zu Ende ist und der Lockdown bis Januar verlängert wird? Gesundheitsminister Spahn sprach schon am ersten Lockdown-Tag im Fernsehen davon, dass es „Monate“ statt der in Aussicht gestellten vier Wochen dauern könnte. Vermutlich auch deshalb versucht die Politik fast schon verzweifelt, mit noch mehr Geld um sich zu werfen, um ihre ursprüngliche Fehleinschätzung nicht zugeben zu müssen. Wie lange wird man das wohl durchhalten können? Schon allein der November wird vielen bereits stark geschwächten Unternehmen den Todesstoß versetzen. Schweden wurde dagegen für lange Zeit verlacht. Mal sehen, wer zuletzt lacht.




Gemein und verbreche­risch: Elektro­fahrzeuge werden durch Kinder­arbeit in Afrika ange­trieben!

Hier sind einige wichtige Hintergrundpunkte:

● Kobalt ist ein teures Metall, das in Batterien für Elektroautos verwendet wird und etwa 35.000 Dollar pro Tonne kostet.

● 59% des Kobalts stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.

● Der Kobalt im Kongo wird häufig von Kindern – bis zu 40.000 – unter brutalen und unsicheren Bedingungen abgebaut. Ein Euphemismus für diese Kinder sind „informelle“ Arbeiter.

Was folgt, ist die harte Realität von Kindern, die das Kobalt aus dem Boden kratzen, welches zum Antrieb von Elektrofahrzeugen benötigt wird:

Yanick Kalumbu Tshiwengu, ein ehemaliger Kinderarbeiter aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), hat Glück, noch am Leben zu sein. Als er gerade 11 Jahre alt war, ging Yanick nach Kolwezi, um Kobalt abzubauen. Jeden Tag stieg er mehrere Meter unter Tage in behelfsmäßige Stollen und gefährliche Schächte hinab, die von den Bergarbeitern ausgehoben wurden, ohne zu wissen, ob er das Tageslicht und seine Familie jemals wieder sehen würde.

Ohne Schutzkleidung kam es häufig zu Unfällen. Mehrere seiner Freunde starben im Untergrund. Yanick kam zweimal nur knapp mit dem Leben davon: einmal, als ein Bagger begann, die Eingänge zum Grubenschacht zu verschließen, wodurch sein Fluchtweg blockiert wurde, und dann als ein Erdrutsch einen Einsturz verursachte. Wie viele seiner Freunde begann er, Leim und Benzin zu schnüffeln, um seine Ängste zu vertreiben, aber das konnte die schmerzlichen Erinnerungen, die ihn noch immer verfolgen, nicht verdrängen.

Es war die Hölle auf Erden“, sagt er. „Als Kinder wurden wir ausgebeutet und arbeiteten in sehr gefährlichen Situationen. Wir sahen Dinge, die kein Kind sehen sollte. Es gab eine Kultur der Vergewaltigung und Gewalt. Mädchen wurden oft Opfer von Vergewaltigungen, die wir als Kinder nicht verhindern konnten. Manchmal kamen sie für ein paar Franken ums Leben. Aus den Minen kann nie etwas Gutes kommen, und ich möchte, dass sie alle geschlossen werden, damit kein Kind die gleiche Erfahrung macht wie ich“.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Einer Untersuchung von CBS News zufolge wird beim gefährlichen Abbau von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo Kinderarbeit eingesetzt. Das Mineral Kobalt wird in praktisch allen Batterien gängiger Geräte verwendet, darunter in Mobiltelefonen, in Laptops und sogar in Elektrofahrzeugen.

Ein Bericht von Amnesty International enthüllte, dass von Kindern abgebautes Kobalt in Produkten mehrerer Unternehmen, darunter Apple, Microsoft, Tesla und Samsung, landete.

Der Kobaltabbau in der DRK ist so heikel, dass alle paar hundert Meter das CBS-Nachrichtenteam angehalten wurde, wobei das Sicherheitspersonal Briefe und Unterlagen anforderte, obwohl wir die offizielle Erlaubnis hatten, dort zu sein. Aber für die chinesischen Zwischenhändler, die das Kobalt kaufen, gab es keine solchen Einschränkungen; sie haben freien Zugang.

In den Minen helfen Frauen und Kinder beim so genannten handwerklichen Bergbau, aber lassen Sie sich nicht täuschen – es ist keine malerische Heimindustrie. Im Alter von kaum 10 Jahren schleppen Kinder schwere Säcke mit Kobalt zum Waschen in die Flüsse. Schon ab vier Jahren können sie es aus einem Haufen herauspicken. Selbst diejenigen, die zu jung zum Arbeiten sind – staubbedeckte Kleinkinder, die sich an ihre Mütter klammern und auf dem schmutzigen Boden spielen – verbringen einen Großteil des Tages damit, giftige Dämpfe einzuatmen.

Quelle: CBS-News

Quelle: france24.com

Quelle: Daily Mail

Quelle: Daily Mail

{Bildinschrift: Etwa 100 Menschen, hauptsächlich Frauen und davon viele mit Babys und Kleinkindern, arbeiteten im Wasser und am Ufer des Lake Malo, Kapata, als die Forscher die Stelle besuchten. Eine Frau sagte, dass sie 8 bis 12 50-kg-Säcke pro Tag wasche, wofür sie 1500 kongloesische Franc bekommt (etwa 1,50 US-Dollar), Mai 2015.}

{Bildinschrift: Viele Frauen, einige mit Babys und Kleinkindern, waschen und trennen Mineral-Erze am Ufer und im flachen Wasser des Lake Malo vor den Toren der Stadt Kolwezi, DRC}

Dieses Video zeigt Menschen, die das Kobalterz in einem Fluss waschen. Diese grobe Aufbereitungstechnik ist an sich unvorstellbar und wäre in den Vereinigten Staaten absolut illegal:

Eine internationale Gruppe von Anwälten hat eine Klage gegen einige der weltweit größten Technologieunternehmen wegen des Todes und der Verletzungen von Bergarbeiter-Kindern in kongolesischen Kobaltminen eingereicht.

Anwälte für internationale Rechte klagten im Namen von 14 kongolesischen Familien, deren Kinder beim Abbau von Kobalt getötet oder verletzt wurden. Das Metall ist der Hauptbestandteil der wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, die die meisten elektronischen Geräte versorgen.

Zu den Beklagten, die in der Klage genannt werden, gehören Apple, Microsoft, Dell, Tesla und die Muttergesellschaft von Google, Alphabet.

In der Klage werden diese Unternehmen beschuldigt, „wissentlich vom grausamen und brutalen Einsatz von Kleinkindern profitiert und Beihilfe dazu geleistet zu haben“.

Ein Tunnel einer Kobaltmine stürzte ein und begrub 63 Menschen unter sich.

Klage: Apple hat Kinderzwangsarbeit in Kobaltminen „unterstützt und begünstigt“

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/28/mean-and-unclean-electric-cars-powered-by-child-labor-in-africa/

Übersetzt von Chris Frey EIKE