Die Wissenschaft steht bereit, uns zu retten – vielleicht

Dergleichen Versuche gab es schon öfter. Mitte der 1800er Jahre wurden in Teilen der USA riesige Freudenfeuer entzündet, um den Regen zu erschweren. Ein Jahrhundert später wurden aus dem gleichen Grund Trockeneis-Pellets aus Flugzeugen in die Wolken geworfen. Die neuesten Theorien – diesmal zur Veränderung des Klimas – werden Geo-Engineering genannt, sind ernsthafter, umfassender und weitaus beunruhigender. Andere Bezeichnungen (die möglicherweise als weniger beängstigend angesehen werden) sind „Klima-Intervention“ oder „Klima-Reparatur“.

Es gibt zahlreiche Projekte, um die Sonneneinstrahlung zu steuern, indem ein Teil des Sonnenlichts mittels die Erde umkreisenden Spiegeln abgelenkt wird oder indem Aerosole in die hohe Atmosphäre injiziert werden oder indem Wolken versprüht werden, um sie heller und reflektierender zu machen. Alternative Theorien: Vermeidung von Emissionen durch Einfangen des Kohlenstoffs in rauchigen Schornsteinen, Komprimierung des Kohlenstoffs und anschließende Aufbewahrung an einem sicheren Ort für ein oder zwei Jahrhunderte. Oder man entferne das Kohlendioxid mittels der Pflanzung einer Billion Bäume. Diese Methoden könnten sowohl billiger als auch sicherer sein als in der Atmosphäre herumzuspielen, würden aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Das Management der Sonneneinstrahlung ist derzeit einer der einzigen Wege, um Prinz Charles‘ Forderung nach „schnellem und sofortigem Handeln“ zu erfüllen. Experimente mit umkreisenden Spiegeln oder Chemikalien, die über die hohe Atmosphäre gestreut werden, sind jedoch möglicherweise nicht ganz so einfach zu kontrollieren wie die Erwärmung eines Reagenzglases im Labor. Das Tüfteln an den empfindlichen Wettersystemen der Erde in so großem Maßstab könnte entweder die Wunderlösung für unser Klimaproblem sein oder eine Katastrophe auslösen, wie sie diese arme alte Welt nicht mehr erlebt hat, seit die Dinosaurier von einem Kometeneinschlag ausgelöscht worden waren.

David Shukman, der Wissenschaftsredakteur der BBC, ist sich dessen wohl bewusst: „Programme zur Bekämpfung des Klimawandels könnten sich für Milliarden von Menschen als katastrophal erweisen“, kommentierte er, „aber sie könnten zum Wohle des Planeten erforderlich sein, sagen die Wissenschaftler“. Im November 2017 erschien auf der Website der Zeitschrift Nature ein Feature mit der Überschrift: „Wir können und müssen das Klima-Ingenieurwesen steuern“. Ihr Verfasser, Stephen Anderson, warnte, dass „die Wissenschaftler noch nicht wissen, was die negativen Folgen der Klimaveränderung sein könnten“. Neuere Kommentare eines Harvard-Wissenschaftlers: „Solares Geo-Engineering (ist) eine schreckliche Maßnahme, die dennoch notwendig sein könnte“.

Niemand schien sich 1958 allzu viele Sorgen über die Folgen zu machen. Der damalige Direktor des US-Wetterdienstes schrieb über den Abwurf von 10 „sauberen“ Megatonnenbomben über der Arktis oder zog zumindest in Erwägung, die Eiskappe zu schwärzen, um ihre Albedo zu verringern. Es hat andere Versuche gegeben, das Klima zu beeinflussen. 1982 wurde den Vereinten Nationen ein ähnlicher Rat gegeben: Wüsten und Schneefelder schwarz zu färben, diesmal, um die ihrer Meinung nach bevorstehende Eiszeit abzuwenden. Oder der „Erfinder“ (so nannten ihn die Zeitungen), der sich 2010 mit vier Arbeitern aufmachte, die Gipfel der Anden weiß zu streichen, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. Dies war ein ernsthaftes Projekt, das von der Weltbank finanziert wurde. Sind sie eigentlich immer noch dabei? Das würde ich gerne wissen.

Doch auf dieser Konferenz der Vereinten Nationen 1982 riet der Experte nicht nur dazu, Ruß auf die Eiskappen fallen zu lassen, sondern auch dazu, mit H-Bomben riesige Mengen Wasserdampf aus den Ozeanen aufsteigen zu lassen. (Was hat es mit Meteorologie und Urknall auf sich?) Dies war eine weitere beiläufig erwähnte, aber potenziell katastrophale Lösung für die angebliche Bedrohung durch die Eiszeit.

Die Welt dreht sich also, und wir werden heute von Untergangs-Prophezeiungen aller Art über das Ende der Zivilisation gepackt, es sei denn, wir können vermeiden, mildern oder irgendwie verhindern, dass sich unsere kostbare Erde erhitzt, während wir Würmer nichts tun. Das Ziel Großbritanniens, bis 2050 kohlenstofffrei zu werden, ist übrigens nutzlos; unseren Beitrag von einem Prozent der Gesamtemissionen – und sei es auch nur um den vollen Betrag – zu reduzieren, hätte nur geringe oder gar keine Auswirkungen, da er durch den Anstieg an anderer Stelle bei weitem aufgewogen würde. Die „Nichtstun“-Phase kann noch einige Zeit andauern, was die teuren, gefährlichen, aber verlockend schnell wirkenden Sonneneinstrahlungsprojekte begünstigt.

In dem Maße, in dem die Klima-Agitation immer stärker zunimmt, wird der Staatschef eines Landes, der sich vor nachlassender Unterstützung fürchtet (wie sie es schließlich alle sind), zu seinen Wissenschaftlern sagen: Nur zu, rettet die Welt. Wenn dies geschieht, denke man daran, dass „es sich zwar für Milliarden von Menschen als katastrophal erweisen … aber für das Wohl des Planeten erforderlich sein könnte“. Das ist also in Ordnung. Die Wissenschaft kommt uns zu Hilfe. Prinz Charles könnte bekommen, was er sich gewünscht hat.

Empfehlungsschreiben: 7 Jahre im Met Office, Fellow der R Met Soc seit 1983, langjähriger freier Mitarbeiter im Bereich Meteorologie und Klimawandel, sorgfältige Recherche für obigen Artikel. Eingescannte Kopien könnten als Nachweis für alle genannten Punkte geschickt werden.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/19/science-is-ready-to-save-us-maybe/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




UNwahrheiten: UN-Agentur behauptet Zunahme von klima-abhängigen Naturkatastrophen

But our world has shrunk through the interconnectivity brought about through globalization. And humans have pushed the planet beyond its boundaries. Man-made hazards, like financial system collapse, or radiation are also bringing new risk. The very nature of risk has changed: systemic and cascading risk, where a risk may start out one way, like a tsunami and end up as another risk, as in the nuclear station melt down in the huge Japan earthquake of 2011.

Einerseits wird in dieser Beschreibung, die sich unter “Our Impact” (unsere Wirkung) findet, dem Leser eben einmal die Prämisse untergeschoben, dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt und entsprechend den Planeten in Schieflage gebracht hat (pushed the planet beyond its boundaries), eine fast schon romantisch-verklärte Vorstellung einer harmonischen Natur, in der kein Sturm und kein Vulkan den himmlischen Frieden stört. Andererseits wird eine Kausalität behauptet, die nicht vorhanden ist, denn Risiko gibt es nicht als Kaskade. Risiko ist eines der Merkmale, die einem Objekt oder einer Handlung zugeschrieben werden. Börsenspekulation trägt das Risiko des Geldverlusts in sich. Windkraftanlagen tragen das Risiko in sich, den Vogelbestand in der näheren Umgebung erheblich zu dezimieren. Beide Risiken sind berechenbar und man kann sich fragen, ob man sie eingehen will. Ein Erdbeben mit nachfolgendem Tsunamie ist nicht unabhängig von einander, denn ein Erdbeben an Land wird kaum einen Tsunami nach sich ziehen. Indes hat das Risiko eines Tsunami nichts mit dem Risiko für ein KKW, in melt down zu gehen, zu tun. Das Risiko besteht unabhängig von Erdbeben. Es ist prinzipiell möglich, den Meltdown auch anders herbeizuführen.

Aber das sind fast Nebensächlichkeiten angesichts der im Folgenden dokumentierten Art, wie beim UNDRR Falschbehauptungen verbreitet werden, um damit Klimapolitik zu machen:

“While this report focuses primarily on the staggering rise in climate-related disasters over the last twenty years, it is also a commentary on the need to strengthen disaster risk governance for the entire range of natural hazards and man-made hazards including related environmental, technological and biological hazards and risks.

Over the last twenty years, 7,348 disaster events were recorded worldwide by EM-DAT, one of the foremost international databases of such events […] These numbers represent a sharp increase of the number of recorded disaster events by comparison with the previous twenty years. Between 1980 and 1999, EM-DAT recorded 4,212 disasters linked to natural hazards worldwide, […] While better recording and reporting may partly explain some of the increase in events, much of it is due to a significant rise in the number of climate-related disasters.”

Hier wird erstens behauptet,

  • dass von 2000 bis 2019 ein erschreckender Anstieg bei Katastrophen, die auf klimatische Faktoren zurückgeführt werden können, zu verzeichnen ist;
  • dass die Anzahl der Katastrophen, die vor 2000 von EM-Dat verzeichnet wurden, mit der Anzahl danach, zwar nicht direkt vergleichbar ist, aber doch direkt vergleichbar ist, weil sich der Schreiber in seinem Wahn sicher ist, dass eine unterberichtete Menge, deren Ausmaß er nicht kennt, bestimmt zu weniger Katastrophen geführt hätte, wenn sie richtig erfasst worden wäre, als nach 2000. Das ist schon verschärfter geistiger Durchfall. Und natürlich hat EM-Dat im Zeitraum von 1980 bis 2000 erhebliche Probleme gehabt, die Katastrophen auf der Erde vollständig zu erfassen. Es gab für lange Zeit kein Internet. Kenntnis von einer Katastrophe in der Demokratischen Republik Kongo oder im abgeschotteten China zu erhalten, war von 1980 bis zur Mitte der 1990er Jahre sicher nicht einfach. Zu behaupten, man könne Daten vor der Einführung des Internet mit Daten nach Einführung des Internet vergleichen, entspricht der Behauptung, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle unabhängig von der Anzahl der Kraftfahrzeuge ist. Offenkundiger Unsinn, den nur behauptet, wer ein politisches Anliegen gegen alle Empirie durchsetzen will.

Aber damit sind wir noch nicht am Ende, denn der erschreckende Anstieg von Katastrophen, der gleich auf der ersten Seite des Berichts von UNDRR behauptet wird, er findet sich nicht in den Daten, die auf den Folgeseiten präsentiert sind. Es findet sich, um genau zu sein, das Gegenteil eines Anstiegs: ein Rückgang:

Die Abbildung stammt von Seite 10 des UNDRR Report zu dessen Beginn behauptet wird, die Anzahl der “klima-bezogenen” Katastrophen habe in erschreckendem Ausmaß zugenommen. Die Abbildung zeigt, dass die “klima-bezogenen” Katastrophen wie überhaupt die Gesamtzahl der Katastrophen seit 2000 zurückgegangen ist. Der für die Grafik Verantwortliche hat es sicherheitshalber vermieden, eine Regressionsgerade in die Abbildung zu legen, aber wenn man mit Daten täglich zu tun hat, dann sieht man auch so, dass seit 2000 ein Rückgang zu verzeichnen ist, keine Zunahme und schon gar keine erschreckend hohe Zunahme.

Tatsächlich steht im Begleittext zu dieser Abbildung:

Overall, the number of disaster events per year and the distribution of disaster sub-groups [also auch klima-bezogene Katastrophen] has remained relatively stable between the year 2000 and 2019, with an average of 367 recorded events per year (Figure 5).

“Relatively stable” ist hier die Umschreibung für Rückgang, ein Rückgang, der sich sowohl für alle Katastrophen als auch für die klima-bezogenen Katastrophen feststellen lässt. Was man unter “klima-bezogenen Katastrophen” zu verstehen hat, ist in Fußnote 3 versteckt:

Climate-related disasters include disasters categorized as meteorological, climatological, or hydrological

Also alles außer Vulkanen und Erdbeben (geophysical disaster). Wie wohl ein Tsunami erfasst wird, der durch ein Erdbeben ausgelöst wurde? Wir können wohl annehmen, dass sich die Ersteller dieses “Berichts”, die so großen Wert darauf legen, eine enge Verbindung zwischen Klima und Katastrophen herzustellen, um diese Verbindung dann auf den angeblich von Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen, sicherlich nicht zu ihren Ungunsten geirrt haben.

Wer den Bericht nachlesen will, hier ist er in Gänze:

 



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Auf das Scheitern folgt die Brechstange*

Die Stromversorgung wird zudem immer unsicherer, je mehr Wind- und Solarstrom die fossilen und nuklearen Energie-Erzeuger auf den Willen der Politik hin verdrängen. Hinzu kommen Landschaftszerstörung, Massenvernichtung von Vögeln, Fledermäusen und Insekten sowie die gesundheitlichen Folgen für die Menschen in der Nachbarschaft von Windrädern – es ist ein Desaster, das eigentlich ein dringendes Umsteuern erfordert.

Doch stattdessen verbeißt sich die schwarz-rote Koalition unter Beifall der Grünen nur noch tiefer in ihr ideologisches Projekt. Einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zufolge soll „die Nutzung erneuerbarer Energien“ in den Rang nationaler Sicherheits-Interessen erhoben werden. Ein schlechter Witz, denn gerade wegen dieser Energieträger wird die nationale Sicherheit der Energieversorgung Schritt für Schritt untergraben. Doch darum geht es nicht: Mit dem neuen Gesetz sollen Einsprüche gegen den Bau neuer Wind- und Solarkraftanlagen erheblich erschwert, wenn nicht möglichst abgewürgt werden. Denn mit dem Argument der „öffentlichen“, also nationalen Sicherheit ist Widerspruch weitaus leichter vor Gericht zu ersticken, da sind sich die Fachleute einig.

Das Gesetz kommt just in dem Moment, da die Windkraft in einer tiefen Krise steckt. Ein erheblicher Teil der Windräder fällt zum 1. Januar aus der staatlichen Förderung, ist aber, da vollkommen unrentabel, ohne diese Zuschüsse auf Kosten der Bürger nicht lebensfähig. Da eilt nun die Politik der Branche mit dem neuen Gesetz zu Hilfe, um das Scheitern ihres eigenen Projekts zu kaschieren.

Ein altbekanntes Muster

Hinter dieser Art des Vorgehens scheint ein Muster hervor, das schon beim Euro oder der Asyl- und Einwanderungspolitik sichtbar wurde. Die Politik formuliert ideologische Ziele und verspricht dem Volk zunächst, dass alle davon profitieren würden und klare Regeln gelten. Wer ein Scheitern vorhersagt, wird als Panikmacher stigmatisiert.

Tritt das Scheitern dann zutage, verbiegt die Politik die Regeln entweder bis zur Unkenntlichkeit oder schießt noch mehr Steuergeld nach. In dem vorliegenden Fall soll zudem von vornherein jedweder Protest niedergewalzt werden mit dem Hinweis auf die angeblichen nationalen Sicherheitsinteressen.

Dieses brachiale Durchregieren, von schweigenden Parlamenten durchgewinkt, zermürbt das Vertrauen der Bürger in den demokratischen Rechtsstaat. Viele werden den Eindruck gewinnen, dass ihr Staat zur Beute mächtiger Einflussgruppen verkommen ist, die meinen, dass Regeln und Bürgerrechte nur lästige Hindernisse darstellen, die es abzuräumen gilt, sobald sie den Zielen im Wege stehen.

Doch dieses Spiel ist riskant, zumal in einer Zeit, da sich in der Kritik an den Einschränkungen von Bürgerrechten im Zuge der Corona-Maßnahmen ohnehin ganz neue Koalitionen im Volk gezeigt haben. Protestbündnisse, denen mit dem alten Stigmatierungshammer nicht mehr beizukommen ist, wie die „Querdenken“-Demonstrationen gezeigt haben. Bewegungen, die gezeichnet sind von einem tiefsitzenden Misstrauen gegen die „Herrschenden“. Ein Misstrauen, das in jüngster Zeit offenbar an gesellschaftlicher Breite gewonnen hat.

„Querdenken“ hat offengelegt, wie schnell Protest aus ganz unterschiedlichen Richtungen zueinanderfinden kann. Jeder zusätzliche Funke kann also eine Breitenbewegung auslösen. Auch ein aberwitziges Energiegesetz.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  16. Oktober 2020, S.1; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Hans Heckel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Klimawandel – schon vor Jahrmillionen

Ein runder Spiegel

Unsere Erde hat eine Hülle aus Wasser, die hier und dort durch Festland unterbrochen wird. Ihre Oberfläche, auch Meeresspiegel genannt, ist fast kugelförmig, aber nur fast. Durch diverse Kräfte wird sie leicht deformiert. Da ist etwa der Mond, dessen Anziehungskraft auf offener See einen sehr flachen, ca. 60 cm hohen Wellenberg erzeugt, unter dem sich die Erde hindurch dreht. Küstenregionen erleben dann Ebbe und Flut. Die kann wesentlich höher werden als 60 cm, wenn besagte Welle in einer Bucht aufläuft.

Paradoxerweise bildet sich auf der vom Mond abgewandten Seite der Erde ebenfalls solch eine Welle, obwohl das Wasser doch zum Mond hingezogen wird. Das liegt daran, dass der Mond nicht einfach um die Erde läuft, sondern die beiden um einen gemeinsamen Schwerpunkt tanzen, und das erzeugt Zentrifugalkraft.

Es gibt dann noch eine Reihe anderer Effekte, die dem Meeresspiegel die ideale Kugelform verwehren. Nichts desto trotz aber ist er die geheiligte Nulllinie, über der wir die Höhenlage von Objekten auf festem Boden bestimmen.

Was hat sich bewegt?

Nun gibt es seit einiger Zeit Befürchtungen, besagter Meeresspiegel, würde nicht nur temporär deformiert, sondern systematisch angehoben. Dazu möchte ich über eine interessante Forschungsarbeit berichten, die quasi bei mir vor der Haustüre in Kapstadt durchgeführt wurde, in der Südwestecke des afrikanischen Kontinents.

Zuerst aber ein Gedankenexperiment.

Nehmen wir an, Sie sitzen in der Badewanne und lesen einen Roman. Kopf und Unterarme befinden sich über dem Wasserspiegel, der Rest ist auf Tauschstation. Nach einem spannenden Kapitel schauen Sie vom Buch auf und stellen zu Ihrem Schrecken fest, dass die Knie jetzt zu sehen sind. Was war passiert? Ist der Wasserspiegel gesunken oder haben sich Ihre Beine spontan neu positioniert? Sie können sich an nichts erinnern. Es ist mysteriös.

Vom Hundefelsen zur Hoffnung

An ausgewählten Stellen, vom Atlantik ums Kap herum bis zum Indischen Ozean, untersuchte ein internationales Team also die Küste. Das war kein exotisches Abenteuer, so wie wir es von Indiana Jones kennen, denn die Region ist leicht zugänglich und zivilisiert. In ihren Berichten erwähnen die Forscher beispielsweise „Hondeklip Bay“, das gemütliche Dorf am Hundefelsen mit gut 500 Einwohnern. Etwas mehr Action fanden sie dann zwei Autostunden südlich in Lamberts Bay. Hier hat Isabellas Restaurant Shrimp und Hummer auf der Speisekarte, also die späten Nachfahren der Fossilien, denen das Interesse unserer Geologen galt.

Krabben auf dem Trockenen

An dieser Strecke also, im Gestein der mehr oder weniger steilen Küste, sind unsere Forscher auf die Fossilien von Kreaturen gestoßen, die einst am Meeresgrund ein glückliches Leben führten. Dort also, einige zehn Meter hoch, wo es heute trocken ist, muss einstmals Wasser gewesen sein.

Ammoniten, nicht auf Falschparker.

Das Besondere ist, dass die Funde an der afrikanischen Küste nur ein paar Millionen Jahre alt sind, und dass es Grund zur Annahme gibt, dass nicht der Erdboden sich aus dem Meer gehoben hat, sondern dass das Wasser damals so hoch stand. Es war also nicht Mutter Erde, die den großen Zeh bewegt hat, es war sozusagen der Wasserstand in der großen Badewanne.

Stand Mount Everest also damals auch unter Wasser? Nein, da wurde das Terrain aufgetürmt, weil sich irgendwelche tektonischen Platten in einander verkeilt hatten und dann nur noch nach oben ausweichen konnten. Mamma Afrika aber hat einen ruhigen Schlaf in dem sie sich kaum bewegt. Über den Tafelberg gleich nebenan wollen wir mal hinwegsehen.

Mutter Erde – politisch korrekt?

Bis hierher wollen wir unseren Forschern widerspruchslos folgen, im Vertrauen auf ihre Professionalität und wissenschaftliche Korrektheit. Ab jetzt aber wird die Argumentation etwas holperiger.

Was war der Grund für den höheren Meeresspiegel? Polkappen waren geschmolzen und das Wasser hat sich ausgedehnt. Warum? Es herrschte Global Warming. Und woher kam das? Zu viel CO2 in der Atmosphäre. Wieviel war das damals? 400 ppm, also genau der Stand, den wir bösen Menschen heute dank SUVs und Ferienjets produziert haben!

Das also hat unser Team herausgefunden.

Anschließend waren dann CO2 und Meeresspiegel wieder spontan gesunken und die Krabbentiere, die es sich auf dem neu gewonnenen Meeresgrund gemütlich gemacht hatten, saßen im Trockenen und warteten darauf, ein paar Millionen Jahre später von Geologen gefunden zu werden.

Unsere Forscher beeilen sich auch, uns darauf hinzuweisen, dass, wenn wir uns nicht alle an das Pariser Klima-Abkommen halten, der Meeresspiegel demnächst bis in die oberer Stockwerke unserer Hochhäuser steigt und sich auf den Balkons wieder Krabben und Seesterne häuslich einrichten werden.

Das hört sich nun doch etwas nach „Programm-Forschung“ an, bei der das Ergebnis fest steht, bevor die Messungen gemacht sind. Finanziert wird das Projekt übrigens mit 4,25 Mio. Dollar durch die US National Science Foundation, die in Sachen Klima und Gender von sich reden macht.

Das Ganze erinnert an eine Anekdote aus einem verwandten Milieu. Zwei konkurrierende archäologische Teams graben nach Relikten alter Kulturen und haben den Ehrgeiz zu beweisen, dass jeweils „ihre“ Zivilisation schon sehr weit entwickelt war.

Die eine Gruppe stößt in vielen Metern Tiefe auf Überreste einer Stadt, mit erstaunlich gut erhaltenen und wohlgeformten Tongefäßen und anderen Artefakten, darunter auch größere Mengen an leicht oxidiertem Kupferdraht. Nach einigem Rätselraten über diesen Fund war es klar: Die Bewohner hatten damals schon Telefon! Welch eine Sensation.

Das andere Team fand zwar auch Relikte einer alten Stadt, wohl entwickelt, fast vergleichbar mit Pompeji. Was sie aber nicht fanden war Kupfer. Und so veröffentlichten sie dann ihre Entdeckung: „Sensation: schon damals gab es drahtlose Mobiltelefone.“ Sie hatten gefunden, wonach sie suchten.

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Gigawatt- Deckel- Ein Ärgernis für die Photovoltaik Branche

52 Gigawatt Deckelung

Nach einem Beschluss von 2012 gab es im EEG einen Passus, der das Ende der Förderung (Subventionierung) von Photovoltaikanlagen mit dem Erreichen von 52 Gigawatt zu beenden (zu deckeln. Ein Grund war damals die berechtigte Annahme, dass die Kosten für die PV Module im Laufe der Zeit soweit sinken, dass keine weitere Förderung mehr notwendig wäre  – Sie erinnern sich: Die Sonne schickt keine Rechnung.

Bis Mai dieses Jahres waren 446 Megawatt neu hinzugebaut worden. Darin enthalten sind 33 neue Solar –Freiflächenanlagen mit gut 121 MW. Die damit vorhandene gesamte-Anschlussleistung gibt die Bundesnetzagentur für Anfang Juni mit knapp 51 Gigawatt an. Damit war abzusehen, dass spätestens in 2021 der Förderdeckel bei PV Anlagen erreicht wird. Betroffen wären hier vor allem die kleineren Anlagen auf Dächern und Mauern bis 750 kW, denn für diese gibt es geregelte Einspeisetarife. Größere Anlagen werden über Ausschreibungen (Anbieterverfahren) vergeben, bei denen der günstigste Strompreis zu Zuge kommt. Es gilt die (übliche) Festschreibung für 20 Jahre, ab Anmeldung / in Inbetriebnahme.

Einspruch gegen die 52 Gigawatt Deckelung bei Photovoltaik

Sicherlich ist es nicht überraschend, dass die entsprechende Industrie und die Profiteure Einspruch einlegten und eine Änderung des Gesetzes verlangten. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) initiierte einen Appell .pdf, in dem die ersatzlose Streichung des o.g. 52 GW Deckels gefordert wird. Als Begründung sieht man die Photovoltaik-Dachanlagen als eine tragende Säule der Energiewende. Da dafür keine extra Fläche benötigt wird,  ist der Widerstand dagegen eher gering.
Wie üblich gibt es dazu den Mythos:

Solarstrom aus großen Solarparks steht bereits an der Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit und auch der Förderbedarf neuer Solardächer wird im Verlauf der 20er Jahre gegen Null sinken“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Fehlen darf auch nicht die Warnung: Kommt das Förderende nun nach 8 Jahren (Gigawatt Deckel) bzw. 20 Jahren (EEG) so abrupt und zu früh, kann der Neubau von Dachanlagen stark einbrechen.

… Außerdem ist der Bundesregierung klar, dass deutlich mehr Solarenergie gebraucht wird, um das Klimaproblem in den Griff zu bekommen. ….“

Ein Hinweis am Rande: Der Einspeisevorrang soll selbstverständlich bleiben. Nur, wer aus der 20 jährigen Förderung heraus ist, muss sich mit Marktpreisen zufrieden geben.

 

Das neue Gebäudeenergiegesetz – Rundumschlag gegen die Verbraucher

Von vielen sicherlich auch wegen Corona nicht bemerkt, verabschiedete der Bundesrat am 03, Juli 2020 das neue Gebäudeenergiegesetz GEG. Im Bundesgesetzblatt wurde das dann am 13.  August veröffentlicht:

Damit ist es amtlich, das neue GEG tritt am 1. November 2020 in Kraft!

Ab diesem Tag löst das GEG 2020 die folgenden bisherigen Regeln ab: die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014 / ab 2016), das EnergieEinsparungsGesetz (EnEG 2013) und das Erneuerbare-Energien-WärmeGesetz (EEWärmeG 2011)

Natürlich ist dabei auch die komplette Abschaffung des 52 Gigawatt Deckels  für die Photovoltaik mit beschlossen worden. Die Ausbauziele werden bis auf 100 GWp für 2030 angehoben. Selbst genutzter PV-Strom war ab 10 kWp bislang Abgaben und Umlagen pflichtig. (s.u. Verbraucherpreise), Anhebung auf 20kW Anlagen. Die maximale Bezugsgrenze von umlagefreien Eigenstrom  bleibt  bei 10 MWh/a.

Prof Quaschning setzt auf ein Ausbauziel von 400GW PV in Deutschland, bei jährlich 10 GW Zubau

 

EEG – Vergütung

Die „Vergütungssätze“ sind regelmäßig gesenkt worden. Es fing mal an „mit 50,62 cent/ kWh“ für 20 Jahre.  Ab Oktober 2020 gelten für Photovoltaik Sätze von 5,94 C/kWh (Außenbereich, Freiflächen bis 100kWpeak)  bis 8,64 c/kWh (Dachanlagen bis 10 kWp).

Abstecher zurück nach 2012, an dem damals die Vergütungssätze geändert wurden:

Noch mal obiger Link. bitte herunterscrollen:
Wie wird laut EEG der Eigenverbrauch vergütet und lohnt sich dieser?

[Aus Gründen des Copyrights nicht einfach kopiert, deshalb bitte selbst schauen]

Eine Besonderheit, die mir auffiel:

Der Eigenverbrauch aus einer PV Anlage wird zusätzlich vergütet – 1.) der Besitzer bekommt noch Geld hinzu – 2.) er bezieht keinen Strom aus dem Netz und braucht den auch nicht zu bezahlen.  Je höher der prozentuale Anteil ist, den er „vom selbst Erzeugten verbraucht“, umso höher sind die Vergütungs-Zuschüsse nach 1.)

Außerdem gibt es gestaffelte Vergütungssätze nach Anlagenleistung, im Beispiel genannt 90 kW (es muss sicherlich kilo Watt peak heißen), … bis 30kW gibt es 17,67 c/kWh, 31 kWp bis 90 kWp 15,04 c/kWh.

Vielleicht wird  das so abgerechnet ?: Gesamtanlage 90 kWp, davon entsprechen 30 kWp gerade 1/3 Anteil. Also Sebstgenutzter Gesamtverbrauch [SGV] x 1/3 x 17,67 c/kWh und SGV x 2/3 x 15.04 c/kWh.

Nennleistung, Ertrag, Amortisation

In der gerade besuchten Webseite wird für 2011 das PV Modul mit 2.500 Euro / kWp angegeben. Auf aktuelleren Webseiten habe ich etwas von 1.500 Euro /kWp gelesen.  Googeln Sie nach Kosten PV Anlage, bei dem verlinkten Anbieter gibt es die „nackten“ Einzelmodule um 300 Wp ab/unterhalb von 200 Euro. Da fehlt dann noch Zubehör. Anlagen mit ~ 9,75 kWh beginnen unter 6.000 Euro.

Die Bezeichnung der Nennleistung eines PV-Moduls wird in Kilowatt peak angegeben, was zwar nicht in der Normsteht,  sich aber im Sprachgebrauch etabliert hat. Der Hintergrund liegt darin, Vergleichswerte zwischen den Modulen / Anlagen unterschiedlicher Hersteller zu haben. Im Labortest wird bei einer Modul Temperatur von 25°C, Sonneneinstrahlung 1.000W / m², Luftmasse 1 AM (senkrecht auftreffende Sonnenstrahlen, haben den kürzesten Weg durch unsere Atmosphäre zurückzulegen, schräge Einstrahlung bedeutet längerer Weg d.h. Dämpfung) Damit ist klar, dass diese Bedingungen nur  selten so maximal vorhanden sind – also, geringere Umwandlung des ankommenden Lichtes. Vorstehendes können Sie hier nachlesen, es steht dort auch, dass pro Jahr mit einem Ertrag von 900 kWh [10%) bis 1100 kWh (12,5%) gerechnet werden kann.

 Bei oben genannten Anlagen von 9,75 kWp für 6000 Euro und derzeit 31 ct/kWh ergeben sich rund zwei Jahre Amortisationszeit, ohne Installation und Kapitalkosten. (1.000 kWh x 9,75 kWp x 0,31 Euro = ~ 3.000 Euro/a)

Bevor Sie nun das Jubeln anfangen, überlegen Sie, was Sie mit dem vielen Strom im Hochsommer machen können, Kühlen, Kochen? Im Winter haben Sie dann eher nichts davon. Ob die Amortisationszeit dann 4 oder 5 Jahre beträgt? Dieses ist ohne Subvention.

Batteriespeicher werden für rund 9.000 Euro für gut 9 kWh angeboten (Obiger verlinkter Anbieter –  ich habe keine Beziehung oder Vorteile dazu). Ich schätze, dass die Amortisation sich damit im Bereich der Lebensdauer dieses Batteriespeichers bewegt, 8 bis 10 Jahre.

Ja, ich schätze und rechne offenbar zu positiv. Auf Solar-Ratgeber gibt es auch eine Seite mit Die 15 größten Irrtümer über Photovoltaik, dort ist unter Amortisation 11 bis 13 Jahre ohne Finanzierung die Rede. (mit / ohne Speicher?)

 

Bei Dunkelheit kein Solarstrom ?

Die bereits seit 20 Jahren immer wieder vorgebrachten Einwände gegen die Energiewende kommen nur von den Gegnern.  Inzwischen hat sich aber selbst unter den Grünstromern die Erkenntnis verbreitet, das sich durch den Wegfall von Kernkraft und weiteren Kohlekraftwerken ein Energieengpass einstellen könnte. Außerdem wächst der Strombedarf durch die Batterieautos. Daher wird  der Politik in Berlin die Zielsetzung ebenfalls vorgegeben: Nach einer Studie sind bis 2030 die Kapazitäten an Solarstrom (PV) zu verdreifachen, auf rund 160 Gigawatt, um die Energielücke zu schließen.

(Bei meinen Recherchen habe ich von geplanten Ausbau der Windanlagen auf 80.000 gelesen, zur Zeit haben wir ~ 30.000 aufgestellt. Aber das wird ein extra Beitrag)

Der Solardeckel schnappt zu

 

Entsorgung

Sucht man im Netz nach den Möglichkeiten, seine alten PV Module loszuwerden, so gibt sich die Branche sehr zuversichtlich.

Googeln Sie mal nach „Recycling Photovoltaik Module“.

Welt: Solar-Abfall wird zum Problem – wirklich?
Natürlich kein Problem. In dem Beitrag vom 29. August 2019.

Vorgestellt werden verschiedene Firmen, Institute, die sich damit beschäftigen.

IBC Solar tönt natürlich: ”Module sind kein Sondermüll“ …“ Wertvolle Grundstoffe wie Glas, Aluminium und Halbleitermaterialien bleiben erhalten“

Am Ende noch weitere verlinkte Quellen

Deutsche Handwerkszeitung

Privatleute und  Installateure können die Module kostenfrei an öffentlichen Wertstoffzentren abgeben. (Stimmt, nach der Info auf der Webseite des Wertstoffzentrums).

Spezielle Entsorgungsunternehmen  mit Zertifizierung übernehmen dann das abholen.

Problematisch sind nur beschädigte Module, da hierbei  offenbar Schadstoffe austreten können, auch durch Regen ausgewaschen werden können. Blei und Cadmium wird hier genannt.

Solarmodule: So sauber ist die Entsorgung wirklich

Fazit, Ich weiß auch nicht, ob es inzwischen saubere und wirtschaftliche Recycling Möglichkeiten gibt, oder ob die so unwirtschaftlich und schädlich wie die Entsorgung von Lithium Batterien oder Windanlagen Flügel ist.

 

Kosten für die Verbraucher

Demmig, eigene Stromrechnung

Nach obiger Aufschlüsselung der Stromrechnung des Autors (in Summe 835,98 Euro) gibt der Stromversorger an, dass er 83% des Bruttopreises nicht beeinflussen kann d.h. mit Wechsel des Stromanbieters kann dieser nur seine ~ 17% beeinflussen. Rechne ich für mich die Kosten für den Zähler (Messstellenbetrieb) und die Netz-Kosten hinzu, beträgt das Netto „frei Verbraucher“ rund 39%.

Der ganze Rest sind Umlagen und Steuern! Das heißt, nur durch Beschluss der Politik zahlen wir mehr als das 2,5 fache der sicherlich notwendigen Erzeuger- und Transportkosten! (Beim Kraftstoff, ist der Steueranteil jetzt schon höher und wird noch mehr besteuert:-CO2 Steuer, weiterer Anstieg geplant).

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Recherchiert und zusammengestellt von Andreas Demmig