Klima-Eil-Information zum Spätsommer 2020: Neuer Häufigkeits­rekord der Tage mit zirkulations­armen, unbe­stimmten Wetter­lagen – Windstrom­erzeugung bricht regelrecht ein

hier.

Abbildung 1: Bodenwetterkarte vom 14. August 2020, früher Abend. Die eigenartig gekrümmten, fetten Linien über Mittel- und Westeuropa sind keine Isobaren oder Fronten, sondern Konvergenzen, an denen sich Schauer und Gewitter konzentrieren. Man beachte den gewaltigen, mehr als 1000 Km betragenden Abstand zwischen der 1016 hPa-Isobare über der Nordsee und der 1012 hPa-Isobare über Norditalien – es herrschte also praktisch kein Luftdruckgefälle über Mittel- und Westeuropa – eine typische XX-Lage fast ohne Luftdruckgefälle. Bildquelle: UKMO-Metoffice aus dem Archiv von wetter3.de, leicht verändert und ergänzt.

Abbildung 2: Tendenzielle Häufigkeitsentwicklung der unbestimmten, zirkulationsarmen (XX)-Lagen seit 1979 im Spätsommer. Die Ausnahmestellung des Spätsommers 2020 wird deutlich; der alte Rekord von 22 Tagen (1997) wird deutlich überboten; möglicherweise wird sogar noch die Marke von 30 Tagen erreicht.

Diese XX-Lagen sind oft sehr windschwach, was sich in der auffallend geringen Windstrom-Produktion dieses Spätsommers 2020 zeigt:

Abbildungen 3a und 3b: Stromerzeugung nach Quellen in Deutschland im August (oben, 3a) und im September 2020 (Stand bis 29.09.) Nennenswerte Windstrom-Ausbeute (blau-grau) gab es nur für wenige Tage bei zwei kurzen Sturmtief-Lagen jeweils in der letzten Monatswoche. Bildquelle Fraunhofer-Institut, energy-charts.de, ergänzt.

Näheres zur Problematik der sehr unzuverlässigen Erneuerbaren Energien aus meteorologischer Sicht hier.

Kalter Winter nach den vielen zirkulationsarmen Wetterlagen im Spätsommer?

Abbildung 4: Auch wenn der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Unbestimmten Wetterlagen (XX-Lagen) im Spätsommer und den Deutschland-Temperaturen des Frühwinters (Dezember bis Januar) für klimatologische Verhältnisse recht deutlich ausfällt; sei vor einer schnellen Winterprognose gewarnt! Die Streuung ist groß; und dem bisherigen Rekordhalter (1997) folgte ein milder Frühwinter 1997/98 – immerhin mit zwei kälteren Phasen Anfang Dezember und Ende Januar. Markante Jahre sind gekennzeichnet (Jahreszahl des betreffenden Spätsommers).

 




Déjà vu: „Neue“ Energiepolitik der Regierungskoalition bedeutet, dass die australische Energiekrise unvermindert anhält

Der Premierminister Scott Morrison und sein Energieminister Angus Taylor kündigten eine Umgestaltung der Agenturen an, die die zinsgünstigen Kredite und Subventionen an Anleger in erneuerbare Energien vergeben, vor dem Hintergrund, dass die Lösung des aktuellen Debakels durch die Erschließung der reichlich vorhandenen Gasreserven Australiens gefunden werden soll.

Die Behauptung „Gas wird uns retten“ beinhaltet den Versuch, Australien mit Gaskraftwerken zu versorgen, die noch nicht gebaut sind, zur Nutzung von Gasvorräten, die es nicht hat.

Sicher, Australiens ungenutzte Gasreserven sind reichlich vorhanden, aber mehrere Staaten haben ihr Bestes getan, um sicherzustellen, dass diese Reserven für immer ungenutzt bleiben. Wie die Regierung dieses kleine Hindernis überwinden kann, bleibt abzuwarten.

Denken Sie daran, dies ist ein Land, in dem der Premierminister alles tun kann, was er zur Wiedereröffnung der Staatsgrenzen tun mag, aber die Ministerpräsidenten in Queensland, Victoria und Westaustralien planen, diese bis 2021 geschlossen zu halten, um ihre Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen, und es gibt nichts, was der PM dagegen tun kann. [Anmerkung: Er könnte zum High Court gehen und Abschnitt 92 der Verfassung erwähnen, wenn er es ernst meint, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen]

Die positive Seite des „neuen“ Energieplans ist, dass es keine Erweiterung des groß angelegten Ziels für erneuerbare Energien geben wird, eine Tatsache, bei der Anleger für erneuerbare Energien sowie die Fanatiker von Wind- und Sonne bereits rasend vor Wut sind.

Obwohl es nicht verlängert wird, wird das LRET bis 2031 jedes Jahr Subventionen im Wert von rund 3,5 Milliarden US-Dollar für Wind- und Großsolaranlagen bereitstellen. Die Kosten hierfür werden weiterhin zu den Stromrechnungen des Einzelhandels (die bereits zu den höchsten der Welt gehören) hinzugerechnet.
[LRET – Das Large-Scale Renewable Energy Target soll die Emissionen im Elektrizitätssektor senken, indem die Investitionen in erneuerbare Energien gesteigert werden. Finanzielle Anreize in Form von LGC (Large-Scale Generation Certificates) werden geschaffen und gehandelt.]

Es gibt auch viel Geschwaffel in der Politik der Koalition, überschüssigen Wind und Sonnenstrom zur Erzeugung von Wasserstoffgas zu verwenden. ungeachtet der astronomischen Kosten und der Tatsache, dass die billigste und effizienteste Methode zur Erzeugung von Wasserstoffgas mit Erdgas beginnt (was dummerweise Mangelware ist).

Und dann – dank ihrer kindlichen Angst, in der Öffentlichkeit mit dem N-Wort erwischt zu werden – fehlt auffällig die Erwähnung der Nuklearkraft.

In den nächsten Beiträgen wird STT einen weiteren Blick auf eine weitere verpasste Chance werfen, wenn die Regierung von Morrison an die Peripherie rast und sich auf die verrückte Pie-in-the-Sky-Technologie konzentriert, anstatt die Zukunft bestehender Kohlekraftwerke zu sichern und [außerdem] eine Zukunft für Kernkraftwerke zu schaffen.

Alan Moran hat ein paar aufschlussreiche Gedanken verfasst, warum Australiens selbstverschuldete Energiekrise einfach unvermindert weitergehen wird.

 

Die Regierung dreht und wendet sich, um ihre energiepolitischen Misserfolge zu verschleiern.

– „Die in dieser Woche angekündigte Energiepolitik der Regierung ist ein weiterer Meilenstein im Niedergang des einst kostengünstigsten Energiemarkts der Welt.“

Catallaxy- Notizen
Alan Moran
17. September 2020

Im Spectator  Coffee Club habe ich über eine Reihe neuer Maßnahmen berichtet, die die Regierung angekündigt hat, um die Strom- und Gasversorgungsindustrie zu stützen, die sie und ihre Vorgänger zerstört haben.

Eine langsame Zündschnur wurde 2001 gezündet, als Premierminister John Howard das obligatorische Ziel für erneuerbare Energien (MRET) verkündete und Stromhändler aufforderte, zwei Prozent der exotischen erneuerbaren Energien (Wind und Sonne) in ihre Stromversorgung einzubeziehen. Dies ergab eine 50-prozentige Subvention – bezahlt von Kunden – für diese erneuerbaren Energien. Es wurde nur noch schlimmer, so dass wir jetzt umgerechnet 13 Milliarden Dollar pro Jahr zahlen. Abgesehen von diesen Kosten führen diese Maßnahmen zu sehr volatilen Stromversorgungen und zerstören die Wirtschaftlichkeit von an sich kostengünstigen Kohlestromerzeugern.

Die am Dienstag angekündigte neue Energiepolitik ist eine Anerkennung des Problems, bietet jedoch schlechte Lösungen und weist weitere Entwicklungen auf, die tatsächlich zur Ursache dafür gehören.

Die Regierung hat erkannt, dass sie, nachdem sie sich in eine Energieversorgung verrannt hatte, die auf der Steigerung der teuren unzuverlässigen Komponente für erneuerbare Energien basiert, immer mehr Maßnahmen ergreifen muss, um eine dauerhafte Krise im kalifornischen Stil zu vermeiden.

Zuerst versuchte die Regierung die AGL zu zwingen, das Liddell-Kohlekraftwerk in Betrieb zu halten. [AGL Energy ist der größte australische Anbieter von Gas und Elektrizität.]

Nachdem dies fehlgeschlagen ist, droht sie (die Regierung) mit dem der Bau eines neuen Gaskraftwerkes, um das Kohlekraftwerk zu ersetzen, falls sich keiner findet, der das Geld dafür aufbringt.  Und die Regierung wirbt für eine neue subventionierte transkontinentale Pipeline zur Versorgung mit Gas, da die staatliche Regulierung die lokale Förderung / Lieferung von Gas verbietet.

Es wirkt lächerlich, wenn der Energieplan behauptet, dass „erneuerbare Energien wie Sonne und Wind keine Subventionen, sondern Integration benötigen“, und sieht 250 Millionen US-Dollar vor, „um drei kritische Projekte zu beschleunigen – die Verbindungsleitungen Marinus Link, Project Energy Connect und VNI West“. AEMO [Australian Energy Market Operator ~ Energieversorger]  schätzt jedoch, dass diese 8720 Millionen US-Dollar kosten werden. Und diese Ausgaben werden weitere betriebliche Probleme auslösen, deren Minderung kostspielig sein wird. Die Folgelasten aus 20 Jahren schlechter Politik sind nicht billig!

Unbeirrt durch diese Widersprüche, rühmt sich der Premierminister, dass Australien in den letzten drei Jahren 30 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert hat und 2019 und 2020 12,6 GW erneuerbare Kapazität hinzufügen wird – das ist das Achtfache der Kapazität des Hazelwood-Kraftwerks, das gezwungen wurde, außer Betrieb zu gehen.

Die erneuerbaren Energien werden jedoch alle weiter subventioniert und vergiften das gesamte System.

Die Wettbewerbsreformen und Privatisierungen von 1990 brachten Australien an die Weltspitze bei kostengünstiger Energie. Erst allmählich, dann schnell, hat das Flickschustern der Politiker dies untergraben.

Die Anmaßung und Verleugnung der Probleme durch unsere Minister bedeuten eine verstärkte Zentralisierung, politische Nachbesserungen und möglicherweise Renationalisierungen [~ wieder Privatisierung], was übermäßige Kosten und unnötige Unzuverlässigkeit verursacht.
Catallaxy Files

https://stopthesethings.com/2020/09/19/deja-vu-new-coalition-power-policy-means-australias-energy-crisis-continues-unabated/

Übersetzt durch Andreas Demmig




„Keine medizi­nische Rechtfer­tigung für Notfall-Maßnahmen!“

Wir, belgische Ärzte und Gesundheits-Experten, möchten unsere ernste Besorgnis über die Entwicklung der Situation in den letzten Monaten im Zusammenhang mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus zum Ausdruck bringen. Wir fordern die Politiker auf, unabhängig und kritisch über den Entscheidungsprozess und die obligatorische Durchführung von Korona-Maßnahmen informiert zu werden. Wir fordern eine offene Debatte, in der alle Experten ohne jede Form von Zensur vertreten sind. Nach der anfänglichen Panik um covid-19 zeigen die objektiven Fakten nun ein völlig anderes Bild – es gibt keine medizinische Rechtfertigung mehr für eine Notfallpolitik.

Das derzeitige Krisenmanagement ist völlig unverhältnismäßig geworden und schadet mehr als es nützt.

Wir fordern ein Ende aller Maßnahmen und die sofortige Wiederherstellung unserer normalen demokratischen Regierungs- und Rechtsstrukturen sowie aller unserer bürgerlichen Freiheiten.

‚Eine Heilung darf nicht schlimmer sein als das Problem‘ ist eine These, die in der gegenwärtigen Situation aktueller denn je ist. Wir stellen jedoch fest, dass die Kollateralschäden, die der Bevölkerung jetzt zugefügt werden, kurz- und langfristig größere Auswirkungen auf alle Bevölkerungsgruppen haben werden als die Zahl der Menschen, die jetzt vor der Korona bewahrt werden.

Unserer Meinung nach stehen die derzeitigen Korona-Maßnahmen und die strengen Strafen bei Nichteinhaltung dieser Maßnahmen im Widerspruch zu den Werten, die der Oberste Gesundheitsrat Belgiens formuliert hat, der bis vor kurzem als Gesundheitsbehörde stets für eine qualitativ hochwertige Medizin in unserem Land gesorgt hat: „Wissenschaft – Expertise – Qualität – Unparteilichkeit – Unabhängigkeit – Transparenz“.

Wir sind der Meinung, dass die Politik verbindliche Maßnahmen eingeführt hat, die nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert und einseitig ausgerichtet sind, und dass es in den Medien nicht genügend Raum für eine offene Debatte gibt, in der unterschiedliche Ansichten und Meinungen gehört werden. Darüber hinaus hat nun jede Gemeinde und Provinz die Genehmigung, ihre eigenen Maßnahmen hinzuzufügen, unabhängig davon, ob sie begründet sind oder nicht.

Der ganze ausführliche Brief steht hier.

Link: https://www.iceagenow.info/open-letter-from-100s-of-doctors-health-pros-urging-end-to-lockdowns-no-medical-justification-for-emergency-measures/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ökologie und Ökonomie für religiöse Führer

Ein guter Anfang ist es, fromme, aber unrealistische Äußerungen von vorsichtigen Erwartungen zu trennen. Zum Beispiel ist die Forderung nach einem baldigen Verzicht auf fossile Treibstoffe eine sichere Katastrophe für die Armen der Welt. Würde diese Politik in die Tat umgesetzt, würde sie vor allem für die Armen noch viel mehr Elend bedeuten. Und weltweit führt Armut zu Umweltverschmutzung, Ausrottung und ökologischer Degradierung. Bescheidener Wohlstand fördert die ökologische Nachhaltigkeit.

Wenn ich eine Predigt über die christliche Verantwortung für die Umwelt höre, achte ich besonders darauf. Ich habe mein ganzes Erwachsenenleben damit verbracht, als Gelehrter, intellektueller Unternehmer und Viehzüchter zu arbeiten. Und mein Lebensauftrag umfasst Landwirtschaft, Anthropologie, Ökologie und Wirtschaft. Ich hoffe immer wieder, dass Amerika große Fortschritte bei der Verwirklichung von Naturschutzzielen gemacht hat. Doch die Erfahrung dämpft meine Erwartungen: Grüne Perspektiven mögen sich gut anhören, aber sie sind ethisch, ökologisch und ökonomisch naiv und funktionsunfähig.

In den meisten Fällen ist das christliche Zeugnis zu ökologischen Fragen schwer von Gefühlen geprägt und kaum von praktischer Weisheit. Diese Weisheit ergänzt und beinhaltet ein grundlegendes Verständnis dafür, wie wirtschaftliche Prinzipien und politische Ökonomie sich in der Kultur- und Umweltpolitik auswirken.

Eine breit gefächerte ökumenische Koalition von Glaubensgruppen hat den September zur Zeit der Schöpfung erklärt. Sie haben die übliche Mischung aus Gebet und liturgischen Hilfen angeboten, aber auch einige Aktionspunkte, die für Glaubensinitiativen im Umweltbereich typisch sind. Tatsächlich haben in den letzten Jahrzehnten nur wenige Glaubensgruppen ihre Sichtweise geändert. Und in den meisten Fällen sind diese „Lösungen“ entweder nicht hilfreich oder schlichtweg destruktiv.

Hier ist eine grundlegende Tatsache: alle Umweltfragen sind wissenschaftlich und technisch komplex und schwer emotional verkrustet. Außerdem sind gute Daten in der Regel schwer fassbar. Sie sind auch durch politische Interessen und konkurrierende Visionen verzerrt.

So mag es zum Beispiel leicht erscheinen, Dinge zu zählen, die so groß sind wie Wildpferde in spärlich bewachsenen Trockengebieten. Aber das ist es nicht. Wildpferde sind illusorisch; sie befinden sich nicht auf begrenzten Koppeln und bewegen sich nicht wie Vieh durch eingezäunte Korridore. Sie streifen über riesige Gebiete. Diese Unsicherheit macht das Management von Wildpferden überaus schwierig. Hier sind ein paar Dinge, die wir über diese Tiere wissen.

Wie der Elch sind Wildpferde große, zähe Geschöpfe. Die Elchpopulation im 2,2 Millionen Hektar großen Yellowstone-Park hat sich mindestens vervierfacht, nachdem der Ökologische Bericht des Innenministeriums Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts das wichtigste Raubtier des Elchs, den grauen Wolf, ausgerottet hatte. Diese Überbevölkerung degradierte und dezimierte in vielen Uferzonen die einheimische Vegetation. Erosion und die Ausrottung des Bibers folgten auf natürliche Weise.

Ein ähnlicher Prozess mit Wildpferden plagt seit Jahrzehnten Millionen Hektar im trockenen Westen. Das Elchproblem in Yellowstone wurde durch die Wiedereinführung der Wölfe im Jahr 1995 unter Kontrolle gebracht. Für Wildpferde gibt es keine ähnliche Lösung; der Säbelzahntiger ist seit 12.000 Jahren ausgestorben. Da Wildpferde eine stark engagierte politische Wählerschaft haben, können sie nicht mehr mit Hubschraubern getrieben, zusammengetrieben, gefangen und für den menschlichen Verzehr und als Hundefutter verkauft werden. Dies ist ein Beispiel für ein Managementproblem: Die meisten Umweltprobleme sind wissenschaftlich und technisch komplex und schwer emotional belastet.

Die Organisatoren der Schöpfungssaison treten für eine nicht näher spezifizierte Umweltgesetzgebung, „Klimastreiks“ und das Verbot fossiler Brennstoffe ein. Sollten diese Projekte von der Kanzel aus befürwortet werden? Dies sind verzwickte, komplizierte Fragen, die tatsächliches Fachwissen erfordern und gründlich geprüft werden sollten. Derartige Vorschläge haben reale Konsequenzen für das Leben der Menschen.

Damit soll nicht die Glaubensverpflichtung einer Person in Frage gestellt werden, Gottes Schöpfung wiederherzustellen und zu erhalten. Aber wenn der Glaube sich der Politik zuwendet, erhalten wir in der Regel wirtschaftliche Naivität, Panikmache, die blind für produktive Erzeugung ist, und eine Standardposition, die ökologische Lösungen in die Hände von Bürokraten und Politikern legt. Befürworter von Programmen wie dem Green New Deal verdammen künftige Generationen zu einem erheblich reduzierten Lebensstandard, was diejenigen, die die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre erlebt haben, bestätigen würden.

Bei vielen dieser Glaubensinitiativen gibt es ein ernsthaftes Defizit an praktischem Sinn. Vielleicht würden Pastoren, Priester, Rabbiner und andere Glaubensführer von einem Zauber auf einer Ranch oder einem Bauernhof profitieren, die über alle Jahreszeiten arbeiten. Sie könnten entdecken, welche harte Arbeit damit verbunden ist, wie menschliche Intelligenz und Kreativität die einst normalen Härten verringert haben und wie viel praktische Weisheit, die sich über Jahrhunderte angesammelt hat, die Erzeugung von Feldfrüchten und Vieh erhöht hat.

Natürlich bleiben viele alte Probleme in Bezug auf Klima, Wetter und Märkte bestehen – und neue Probleme begleiten den Fortschritt. Synthetische Düngemittel erhöhen die Erträge erheblich, aber ihr Abfluss in Wassereinzugsgebiete beeinträchtigt die amerikanischen Flüsse und verursacht Probleme wie die „rote Zone“ des Golfs von Mexiko.

Hier ist ein Weg nach vorn, einer, der die christliche Verantwortung für die Umwelt ergänzt. Ich nenne dies die Trinität, und ihre drei Elemente sind: verantwortliche Freiheit, nachhaltige Ökologie und bescheidener Wohlstand. Damit Gemeinschaften gedeihen können, müssen alle drei Elemente wirksam sein. Wenn man sie alle drei eliminiert, wird das Leben problematisch.

Und so funktioniert es: Freiheit erlaubt und fördert Umwelt-Unternehmertum durch so unterschiedliche Gruppen wie die Nature Conservancy, Ducks Unlimited und das American Prairie Reserve. Man bedenke die Fortschritte bei der Wiederherstellung von Fließgewässern, der Erhaltung von Wildtieren und dem Schutz ausgedehnter Landstriche durch private Initiativen unter der Leitung von Trout Unlimited. Ein kleines Beispiel: Der wiederhergestellte Quellbach und seine Teiche auf unserer Familien-Ranch bringen die vom Aussterben bedrohte West Slope Cutthroat Trout [eine Forellenart] hervor. Wir stellen sie zur Verfügung, um Gewässer wieder zu besiedeln, in denen sie durch nicht einheimische Fische, die hauptsächlich gut gemeint von staatlichen und Bundesbehörden eingeführt wurden, zum Aussterben getrieben wurden.

Die Freiheit im Wirtschaftsleben begünstigt die Schaffung von Wohlstand gegenüber Umverteilung. Auf diese Weise kann Wohlstand zum Vorteil aller wirken und Ressourcen für den Umweltschutz erzeugen. Man denke daran, dass Ökologie, wie der Begriff gemeinhin verwendet wird, ein höchst überlegenes Gut ist. Es ist die gleiche Kategorie wie Luxusgüter wie etwa Gourmetnahrung, Auslandsreisen und BMWs. Heute nimmt die Sensitivität der Menschen für die Umweltqualität im Allgemeinen gleichlaufend mit Bildung und Einkommen zu.

Im Gegensatz dazu sind arme Menschen weltweit eher bereit, die Ökologie für ein Einkommen oder eine Grundversorgung zu opfern. Dies ist eine rationale Entscheidung ihrerseits, und wer könnte ihnen das verdenken? Armut und ökologische Bedenken stehen in einem umgekehrten Verhältnis zueinander. Arme Menschen opfern ihre Umwelt, um die Schaffung von Wohlstand zu fördern. Das war so im Amerika des 19. Jahrhunderts sowie in Ländern wie China und Indien in jüngerer Zeit.

Von den drei Elementen dieser ökologischen Dreifaltigkeit wird der bescheidene Wohlstand oft unterschätzt. Dies gilt insbesondere für Grüne und Menschen mit einer ökologischen Philosophie der Aufklärung. Sozialdemokraten und andere Autoritätsträger verstehen die Zusammenhänge zwischen Freiheit, Wohlstand und nachhaltigen ökologischen Systemen nicht. Sie sehen die Wirtschaft eher als eine Teilmenge der Technik denn als eine Kultur, die sich über Jahrtausende sozial herausgebildet hat. Daher glauben diejenigen, die die Umverteilung dem Unternehmertum vorziehen, dass Wohlstand von der Regierung durch Verordnungen und Richtlinien gestaltet und verwaltet werden kann. Das hat es nie gegeben und wird es nie geben. Und warum?

Das bürokratische Wissen ist unvollständig, und Fehler sind häufig. Politische Kräfte übertrumpfen Ökologie und Ökonomie. Außerdem führen Anreize oft zu perversen Ergebnissen. Bundesprogramme zur Subventionierung der Trockenlegung von Feuchtgebieten in der Prärie, den Schlupfwinkeln, denen Zugvögel folgten, führten zur allmählichen Zerstörung von Amerikas „Entenfabriken“. Private Naturschutzgruppen, die die Eigentumsrechte respektierten, bezahlten Bauern und Viehzüchter für die Erhaltung dieser Schlupfwinkel.

Bescheidener Wohlstand, der im Gegensatz zu unerwarteten Gewinnen im Lotto oder Goldfunden steht, entwickelt sich in dem Maße, wie der Einzelne Wege findet, Ressourcen zu einem höheren Wert zu bewegen. Wo werden Technologien für erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge und sicherere Nuklearenergiesysteme der nächsten Generation entwickelt? Niemals in verarmten Ländern.

Entscheidungen im Bereich der Umweltpolitik basieren, wie überall, auf Informationen und Anreizen. Wer die Eigentumsrechte besitzt, hat einen dramatischen Einfluss sowohl auf die Menge und die Qualität der generierten Informationen als auch auf die Anreize, nach diesen Informationen zu handeln. Der Viehzüchter, der aus privaten Spenden für den Verlust von Vieh bezahlt wird, damit er keinen Wolf tötet, oder der Landwirt, der darauf verzichtet, ein Schlupfwinkel zu beseitigen, weil er für den Verlust von Nutzland entschädigt wird, sind gute Beispiele dafür.

Die umweltpolitische Linke, darunter eine nicht geringe Zahl von Glaubensführern, steht in der Regel dem Marktprozess feindselig gegenüber oder versteht ihn nicht, schätzt die positiven Funktionen gesicherter Eigentumsrechte nicht und überschätzt oft das Potenzial von Vorschriften.

Die zugrunde liegende Logik ist klar: Wenn das Eigentum der Menschen keinen rechtlichen Schutz erhält, dann ist es billig und leicht, ihre persönlichen Rechte zu verletzen und ihren Besitz zu enteignen. Wenn man einmal darüber nachdenkt, wird die Bedeutung klarer und durchgesetzter Eigentumsrechte überzeugend deutlich.

Wenn man die Gelegenheit hat, zur Erntezeit eine Rundreise durch Amerika zu unternehmen, dann fällt einem die unglaubliche Vielfalt und Erzeugung unserer Bauernhöfe auf. Mais und Sojabohnen im Mittleren Westen, Weizenfelder, so weit das Auge reicht, in den Großen Ebenen, riesige Rinderherden in Staaten wie Texas, Nebraska und Kansas. Dieses Land und andere marktwirtschaftlich organisierten Unternehmen produzieren so viele Nahrungsmittel, dass wir einen Großteil der Welt ernähren.

Könnte es mit dieser Art von Gaben einen besseren Weg geben, Gottes Schöpfung zu ehren? Und wir können uns und einen großen Teil der Welt weiter ernähren, wenn wir diese kleine Dreifaltigkeit nicht aus den Augen verlieren: verantwortungsvolle Freiheit, nachhaltige Ökologie und bescheidenen Wohlstand.

This article was originally published on JuicyEcumenism.com. Used with permission.

Link: https://cornwallalliance.org/2020/09/ecology-and-economics-for-religious-leaders/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Woher kommt der Strom? – massiver Preisgegensatz

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Abbildung 1

Fast alle Nachbarn Deutschlands profitierten von dieser starken Preisdifferenz (Abbildung 2). Zunächst nahmen sie Deutschland den Strom am Sonntag mit einem fetten Bonus ab. Am Mittwoch wurde Strom an Deutschland zu Höchstpreisen verkauft. Am frühen Abend, wenn per Sonnenkraft kaum noch Strom erzeugt wird, wenn die Windstromerzeugung gering ist und der Bedarf steigt, stagniert oder weniger sinkt und deshalb nicht genügend Strom von Deutschland erzeugt wurde. Dann muss zugekauft werden. Die konventionellen Stromerzeuger stecken in dem Dilemma, dass sie die Strom-Erzeugung aus Kohle und Gas für diesen kurzen Zeitabschnitt in aller Regel nicht rentabel hochfahren können. Pumpspeicherstrom aber reicht eben nicht aus. Und auch Öl und andere kurzfristig einsetzbare fossile Energieträger helfen nicht weiter (Abbildung 3). Deshalb die regelmäßigen Versorgungslücken am frühen Abend, die dann mit viel Geld geschlossen werden müssen.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Wochenchart (Abbildung 4) ergänzen die Analyse. Ebenso die Im-, Exportcharts für das aufgelaufene Jahr und die 38. Woche (Abbildung 5). Es fällt auf, dass Polen nur 0,05 TWh importiert hat. Sonst liegt der Wert um die 0,20 TWh. Wir werden das weiter beobachten, denn in Deutschland erzeugter Strom war bisher fester Bestandteil der polnischen Stromversorgung.

Unter der Annahme, dass Wind- und Sonnenkraftwerke dank Verdoppelung der installierten Leistung ihre Stromerzeugung verdoppeln, werden unter Abbildung 6 die Auswirkungen dargestellt. Der mittels erneuerbarer Energieträger insgesamt erzeugte Strom hätte auch in der 38. Woche nicht ausgereicht, um die Stromversorgung Deutschlands sicherzustellen. Geklappt hätte dies im Tagesdurchschnitt seit dem 8.7.2020 bis zum 19.9. 2020 nur an 6 Tagen. Was reichlich ernüchternd ist. Ernüchternd sein müsste. Für unsere Freunde der Energiewende. Manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass weniger die Weltenrettung, denn die Verdienstmöglichkeiten bei der Installation von Wind- und Sonnenkraftwerken im Vordergrund stehen. Sind die nicht attraktiv genug, wird eben nicht gekauft, gebaut, installiert. Dann muss der Staat ran. Ob die im geplanten ´EEG neu` vorgesehenen Maßnahmen (Abbildung 6) ausreichen, sei dahingestellt. Es wird jedenfalls noch geraume Zeit dauern, bevor eine Verdoppelung der Strommenge dank Verdoppelung der installierten Leistung Windkraft- und Sonnenkraftanlagen möglich wird. Wenn es denn überhaupt dazu kommt.  Die Zahlen, die Vernunft, die Physik und mittlerweile auch viele Bürger lassen erhebliche Zweifel am Sinn der Energiewende aufkommen. Mit 2% CO2-Ausstoß hat Deutschland, mit 10% CO2-Ausstoß hat Europa nur einen geringen Anteil an der weltweiten, menschengemachten CO2-Erzeugung. Andere Länder werden, auch wenn Europa 2050 klimaneutral sein sollte, diese Ersparnis mehr als aufgeholt, wahrscheinlich mehrfach übertroffen haben. Ob sich da die investierten Billionenbeträge lohnen? Rentieren tun sie sich sicher nicht. Andere Länder der EU kommen denn auch auf richtig teuflische Ideen. Teuflisch jedenfalls für die deutschen Energiewender. Nach den Tagesanalysen dazu mehr.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 13.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,08 Prozent, davon Windstrom 23,73 Prozent, Sonnenstrom 18,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,71 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Richtig viel Geld musste Deutschland mitgeben, um am heutigen Sonntag den überschüssigen Strom an die Nachbarn zu verscherbeln. Wenig Bedarf, viel Windstrom, viel Sonnenstrom, viel zu viel Strom im Markt. Folge: siehe oben. Die konventionellen Stromerzeuger fuhren ihre Stromerzeugung soweit es ging herunter. Es half nichts.

Immerhin gelang das Hochfahren der konventionellen Stromerzeugung zum Abend hin. So konnte wenigstens das berüchtigte Vorabendstromloch vermieden werden. So verkaufte Deutschland den eigenen Strom in dieser Zeit für bis zu gut 50€/MWh.

Montag, 14.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,31 Prozent, davon Windstrom 6,57 Prozent, Sonnenstrom 16,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung sackt ab. Sofort ergeben sich vor 8:00 und nach 17:00 Uhr Versorgungslücken. Liegt der Importstrompreis morgens in der Spitze noch bei gut 60€/MWh, steigt er zum Abend auf gut das Doppelte (120,62€/MWh um 19:00 Uhr).  Wer macht gute Geschäfte? Vor allem die Schweiz, Österreich, Tschechin und Polen.

Dienstag, 15.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozentdavon Windstrom 5,00 Prozent, Sonnenstrom 15,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute das gleiche Bild wie gestern. Lediglich das Preisniveau hat sich verschärft. Heute legt Deutschland um 19:00 Uhr die bereits oben erwähnten gut 189€/MWh hin. Macht in Summe 1.316 Millionen €. Allein um 19:00 Uhr. Der Im-, Export sah so aus. Sehr schön ist zu erkennen, wie geschickt vor allem die Schweiz die Preisdifferenzen, die über den Tag entstehen, nutzt, um richtig Geld zu verdienen.

Mittwoch, 16.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,62 Prozentdavon Windstrom 15,17 Prozent, Sonnenstrom 12,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Mittwoch zieht die Windstromerzeugung ab 10:00 Uhr massiv an. So stark, dass die Vorabend-Versorgungslücke ausfällt. Deutschland kann den überschüssigen Strom hochpreisig veräußern. Über 66€/MWh erhält man um 19:00 Uhr. Am Morgen allerdings war die Windstromerzeugung noch sehr schwach. Deshalb musste Deutschland um 8:00 Uhr über 86€/MWh bezahlen. Die Im- und Exportstaaten.

Donnerstag, 17.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,90 Prozent, davon Windstrom 21,77 Prozent, Sonnenstrom 12,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,20 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag wartet mit einem nahezu ausgeglichenem Strombedarf-Stromerzeugungs-Verhältnis auf. Nur geringe Versorgungslücken entstehen. Die allerdings kosten. Kosten mehr, als die Exporte über die Mittagsspitze einbringen. Der Wind lässt in der Zeit der Sonnenstromerzeugung nach. Je mehr, desto mehr Sonnenstrom erzeugt wird. Daher das ausgeglichene Erzeugungsbild. Der Im- und Export.

Freitag, 18.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,90 Prozent, davon Windstrom 21,77 Prozent, Sonnenstrom 16,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,71 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Freitag zeigt auch ein recht ausgeglichenes Stromerzeugungsbild. Wieder ist der Windstromrückgang über Tag die Ursache. Dennoch entstehen Versorgungslücken mit entsprechend hohen Importstrompreisen.

Samstag, 19.9.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,40 Prozent, davon Windstrom 20,80 Prozent, Sonnenstrom 17,60 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gibt es keine Stromunterdeckung in Deutschland. Dementsprechend ist das Preisniveau. Ja, am Vorabend exportiert Deutschland Strom zu auskömmlichen Preisen. Der Einstieg ins Wochenende bringt wenig Bedarf verbunden mit einer außerhalb der Zeit der Sonnenstromerzeugung guten Windstromerzeugung. Ich nenne das eine Windstromwanne. Diese sorgt dafür, dass die Differenz zwischen Mittagsspitze und reiner Windstromerzeugung verhältnismäßig gering ausfällt. Was zu einem ausgeglicheneren Erzeugungsbild führt. Das wiederum macht es den konventionellen Stromproduzenten leichter, den Restbedarf hin zu erzeugen. Deutschland erwirtschaftet zum Teil auskömmliche Strompreise bezogen auf die konventionelle Stromerzeugungspreise. Dank Subventionierung liegen die Preise für Strom, der mittels Wind- und Sonne erzeugt wurde, höher.  Das Gerede von den ach so günstigen ´Erneuerbaren` ist propagandistischer Unfug (Abbildung 7). Und nicht nur die Subventionen schlagen zu Buche. Hinter jeder Solaranlage, hinter jedem Windkraftwerk muss noch ein konventioneller Stromerzeuger stehen, der einspringt, wenn die Sonne nicht (genügend) scheint und der Wind nicht (ausreichend) weht. Wie bisher immer in der Vergangenheit. Denn auch dann benötigt Deutschland Strom. Ist doch eine Binsenweisheit, oder?

Die Niederlande haben verstanden, dass das eben beschriebene so ist. Deshalb beziehen sie nach der Stilllegung des Gasfeldes Groningen die Errichtung mehrerer Kernkraftwerke in Betracht:

Den Haag (energate) – Die niederländische Regierung prüft den Bau neuer Atomkraftwerke. Nur wenige Tage, nachdem die Regierungspartei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte einen entsprechenden Antrag ins Parlament eingebracht hat, präsentierte das Wirtschaftsministerium eine Studie zu den Vorteilen der Kernenergienutzung. Die Untersuchung der auf Nukleartechnologie spezialisierten Beratungsgesellschaft Enco sieht in der Atomkraft eine ernst zu nehmende Option neben Wind- und Solarenergie. Die Kosten seien nämlich vergleichbar, teilte das VVD-geführte Wirtschaftsministerium in Den Haag mit. […] Dass die Kernenergie nicht teurer ist als Wind und Sonne, sei die zentrale Erkenntnis der Studie, heißt es weiter. Das gelte zumindest, wenn alle anfallenden Kosten in die Betrachtung einbezogen werden. So würden in der Regel die zusätzlichen Kosten der erneuerbaren Energien wie Netzanschluss, Netzregelung und Netzausbau außen vor gelassen und über den Netzbetreiber auf die Verbraucher abgewälzt. Um CO2 einzusparen, sei die Laufzeitverlängerung für bestehende Atomkraftwerke die wirtschaftlichste Option. Für den Neubau von Atommeilern in den Niederlanden sei es mit Blick auf lange Bauzeiten wichtig, Anschluss an die bestehende Serienproduktion im Ausland zu finden, empfiehlt Enco. (Abbildung 8)

Da wäre selbstverständlich ein Schlag ins Kontor für Deutschland, welches in den nächsten gut zwei Jahren die letzten noch verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz nehmen wird. Da siegt offensichtlich Vernunft vor Angst getriebener Ideologie kombiniert mit Milliardenvernichtung. Ganz im Ernst: Es würde mich als Aachener persönlich überhaupt nicht stören, wenn eins der neuen niederländischen Kernkraftwerke im Umfeld des Gewerbegebiets Avantis bei Aachen gebaut würde.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de