“Correctiv” und seine Pappkameraden

 (siehe hier und hier). Volker Lilienthal schrieb damals in der Zeitschrift Medien und Kommunikationswissenschaften, dass sich die Brost-Stiftung als Initialförderin von Correctiv teilweise zurückziehen wolle. Wörtlich (siehe hier, S. 677):

Als Begründung für ihren partiellen Rückzug und als Beleg für die kritische Bewertung in der Öffentlichkeit verweist die Stiftung auf den Blog Tichys Einblick. Correctiv, so der Autor Ansgar Neuhof, sei eine Form fremdfinanzierten Kampagnen-Journalismus…

Nun kam die Retourkutsche durch einen angeblichen Faktencheck zu meinem am 14.09.2020 erstmals bei Achgut.com erschienenen Artikel über die Zählweise des RKI bei den Covid-19-Infektionen und -Todesfällen.

Der Correctiv-Beitrag ist einerseits ein Lehrbeispiel für Aktivismus, der im Gewande des Journalismus daher kommt, aber keiner ist. Er gibt andererseits Anlass, am Ende die Rechtslage nochmals darzustellen. Und zwar ­– das versteht sich von selbst – meine Sicht der Rechtslage und nicht die der Bundesregierung oder irgendeines anderen. Ich bin niemandes Claqueur und werde im Gegensatz zu so manchem „Faktenchecker“ weder aus öffentlichen Geldern mitfinanziert noch von fragwürdigen Milliardärs-Stiftungen unterstützt.

Wie Correctiv zu diskreditieren versucht 

Die Correctiv GmbH verschweigt, dass der Beitrag überhaupt auf Achgut.com veröffentlicht worden ist und dies dort auch zuerst, nämlich am 14.09.2020. Stattdessen verweist sie auf andere impressumslose Internetseiten ohne Reputation – in voller Kenntnis, dass diese Seiten den Artikel Tage später ohne jedes Zutun meinerseits oder von Achgut.com ebenfalls, aber rechtswidrig, online gestellt haben. Das entspricht dem Stil des Hauses Correctiv. Ein Beispiel dafür: Geschäftsführer David Schraven hatte nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 lauthals den Wahlsieg Hillary Clintons verkündet und Donald Trump als miesen Wahlverlierer bezeichnet (hier).

Wie Correctiv einen Meinungscheck als Faktencheck verkauft 

Aussage Correctiv:

In den Artikeln wird behauptet, der PCR-Test weise nicht nach, ob ein Virus „vermehrungsfähig“ sei, deshalb weise er keine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes nach. Ersteres ist richtig, letztere Schlussfolgerung ist falsch. 

Antwort:

Correctiv bestätigt, dass ein PCR-Test nicht nachweist, ob ein Virus vermehrungsfähig sei. Das ist der Fakt, auf dem meine Schlußfolgerung aufbaut, und der ist richtig. Den Faktencheck habe ich also offenkundig bestanden.

Die Schlussfolgerung daraus hält Correctiv für falsch. Eine Schlussfolgerung ist aber kein Fakt und damit nicht im Sinne von richtig oder falsch einem Wahrheitsbeweis zugänglich und nicht widerlegbar. Sie ist das Ergebnis von Gesetzesauslegung (das tägliche Geschäft von Juristen) und eine juristische Ansicht. Juristische Ansichten werden üblicherweise nicht als richtig oder falsch, sondern als (mehr oder weniger gut) vertretbar bezeichnet. Bezeichnenderweise vermag Correctiv keine juristische Quelle (Gerichtsurteil, Verwaltungsanweisung, juristischer Kommentar) zu nennen, die meiner Schlussfolgerung entgegensteht oder sie als nicht gut vertretbar erscheinen ließe.

Dass Correctiv eine juristische Ansicht, also eine Meinung, zu widerlegen versucht, obgleich Meinungen einem Wahrheitsbeweis nicht zugänglich sind, macht deutlich: Correctiv geht es nicht um seriösen Journalismus, sondern um Meinungsmache. Das an sich ist zwar nicht verboten, darf aber nicht unter dem Deckmantel einer Faktenprüfung erfolgen.

Wie Correctiv manipuliert 

Aussage Correctiv:

Wir haben einen Virologen, einen Anwalt und eine Juniorprofessorin für Öffentliches Recht zu den Behauptungen befragt. Sie sehen keine Belege für die Argumentation, dass die Corona-Maßnahmen insgesamt unzulässig sein sollen.

Antwort:

In meinem Artikel ist an keiner Stelle die Rede davon, dass die Corona-Maßnahmen insgesamt unzulässig seien. Meine Argumentation bezog sich allein auf die Frage, ob Maßnahmen zulässig sind, die darauf basieren, dass eine bestimmte Grenze von Neuinfektionen (z.B. 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einem Landkreis) überschritten ist – wenn Grundlage die Zählung positiver PCR-Tests ist. Correctiv versucht also in einem „Faktencheck“ zu meinem Artikel, eine Behauptung zu widerlegen, die nicht die meine ist. Das ist manipulativ.

Wie Correctiv noch mehr manipuliert 

Da mein Beitrag selbst nach den „Kriterien“ der Correctiv GmbH so falsch gar nicht ist, manipuliert Correctiv die eigene Bewertung. Dies geschieht dadurch, dass die Aussage einer anderen Person mit in die „Prüfung“ einbezogen wird, die ich nicht getätigt habe, nämlich dass der PCR-Test die einzige Grundlage für die Pandemie und die Corona-Maßnahmen sei. Das zu behaupten, wäre in der Tat falsch. Aber so kann Correctiv dann auch meinen Artikel in unseriöser Weise herabwerten.

Wie Correctiv das Gesetz als irrelevant betrachtet

Aussage Correctiv:

Correctiv beruft sich auf eine Aussage eines Virologen namens Friedemann Weber: „Wenn die PCR anschlägt, dann hat sich der Erreger vermehrt. Ob er das im Moment der Probenentnahme noch tut, ist irrelevant. Ein Test auf echte Infektiosität ist viel zu aufwändig und nicht sehr sensitiv und für Massentestungen auch nicht notwendig.

Antwort:

Für einen Virologen mag es irrelevant sein, ob sich ein Erreger im Zeitpunkt der Probenentnahme vermehrt. Gemäß dem Infektionsschutzgesetz ist das sehr wohl relevant, weil nur ein vermehrungsfähiger Erreger ein Krankheitserreger ist.

Entgegen der Ansicht des Virologen bedeutet der Umstand, dass ein Erreger sich vermehrt hat, nicht zugleich, dass die Person auch infiziert ist. Dazu mehr bei den Hinweisen zur Gesetzeslage (unter Punkt 4)

Im Grunde bestätigt der Virologe Weber sogar meine Bedenken: Positive Tests werden deshalb anstelle wirklicher Neuinfektionen gezählt, weil Tests auf echte Infektiosität viel zu aufwändig sind. Das mag ja so sein, darf aber nicht dazu führen, dass man deshalb behauptet, positive PCR-Tests seien gleich (Neu)infektionen. Es wäre Aufgabe des RKI und der Gesundheitsbehörden gewesen, dieses Dilemma zu beenden. Zum Beispiel mittels entsprechender stichprobenartiger, repräsentativer Nachuntersuchungen bei positiven Tests, um den Anteil der tatsächlichen (aktuellen) Infektionen zu ermitteln. Solche Untersuchungen gibt es aber bisher – soweit ersichtlich – gar nicht oder fast gar nicht.

Wie Correctiv nichts beweist, sondern sich selbst zitiert 

Aussage Correctiv:

„CORRECTIV hat bereits darüber berichtet, dass ein PCR-Testergebnis der Nachweis einer Infektion ist… Es kann sein, dass jemand erst später infektiös wird, oder das Virus zum Zeitpunkt des Tests bereits nicht mehr vermehrungsfähig ist.

Antwort:

Die Correctiv GmbH zitiert zum „Beweis“ ihrer Behauptung sich selbst. Auf die absurde Idee muss man erst mal kommen.

Im Grunde bestätigt Correctiv hiermit aber meine Ansicht. Es kann sein, dass jemand trotz positiven Virusnachweises noch nicht infiziert ist (und das auch niemals sein wird) oder er nicht mehr infiziert ist. Dann weist der positive PCR-Test aber keine Infektion nach, sondern eine mögliche spätere oder eine bereits beendete. In beiden Fällen kann man nicht von einem aktuell Infizierten bzw. von einer akuten Infektion sprechen.

Selbstverständlich kann das RKI auch beendete Infektionen zählen, das kann wissenschaftlich sogar geboten sein. Aber wenn man über massive Grundrechtseinschränkungen, Lockdowns, Quarantäne und dergleichen zu entscheiden hat, muss man die sehr eingeschränkte Aussagekraft der PCR-Tests angemessen berücksichtigen. Politik und Medien drücken sich jedoch davor, indem sie positiv Getestete ausnahmslos als Infizierte betrachten.

Wie Correctiv mit einem Schreiben die Wirksamkeit von Tests „beweisen“ will

Aussage Correctiv:

Virologe bestätigt, dass PCR-Tests Infektionen mit SARS-CoV-2 zuverlässig nachweisen. …

Er schrieb uns am 29. September, dass ein solcher Test das Erbgut des Erregers zum Zeitpunkt der Probenentnahme nachweise. „Dies wiederum kann sehr wohl als Nachweis der erfolgten Infektion gelten. Wo soll [das Virus] auch sonst herkommen?““

Antwort:

Das Schreiben eines Virologen als Bestätigung für die Zuverlässigkeit von Tests? Ernsthaft?

Und die Frage des Virologen, „wo das Virus auch sonst herkommen soll“ zielt an dem Problem vorbei. Relevant ist nicht, wo das Virus herkommt, sondern ob es (noch) vorhanden ist – und zwar als vermehrungsfähig. Denn ein Virus ist nur dann ein Krankheitserreger, wenn es vermehrungsfähig ist.

Wie Correctiv die Frage, was das RKI alles zu zählen hat, mit der Frage verwechselt, wie die Zahl der Neuinfektionen zu ermitteln ist

Aussage Correctiv:

Welche Krankheiten bei Krankheitsverdacht, Erkrankung oder Tod und welche Nachweise von Krankheitserregern meldepflichtig sind, regelt das IfSG. Klafki erklärte uns, wie das IfSG in Paragraf 6 und 7 die Meldepflichten bestimme: Es reiche „hier der direkte oder indirekte Nachweis von Krankheitserregern. Es bedarf keines Nachweises einer akuten Erkrankung“. Laut Paragraf 6 gelte das Infektionsschutzgesetz auch für neuartige, bedrohliche übertragbare Krankheiten, für die es noch gar keine Testverfahren gibt. Die Zählweise des RKI sei folglich nicht falsch, so Klafki.

Antwort:

Die Erläuterungen der Juristin Klafki zu den Meldepflichten entsprechen dem, was in meinem Artikel steht. Sie gehen jedoch ins Leere. Denn das Falsche an der Zählweise des RKi ist ja nicht, dass es die positiven Tests zählt, sondern dass es die Gesamtmenge aller positiven Tests als Neuinfektionen ausgibt. Correctiv hat das wohl auch selbst erkannt. Denn …

Wie Correctiv Intransparenz beim RKI in Transparenz umdeutet

Aussage Correctiv:

Das RKI macht zudem transparent, dass es sich bei den Fallzahlen nicht nur um Erkrankungen handelt. Auf der Webseite schreibt die Behörde, dass in den Fallzahlen, die den Gesundheitsämtern gemeldet werden, „Covid-19-Verdachtsfälle und -Erkrankungen sowie Nachweise von SARS-CoV-2“ gemäß Infektionsschutzgesetz zusammengefasst werden.

Antwort:

Es ist richtig, daß das RKI dies schreibt. Ist in meinem Artikel sogar zitiert. Es ist aber das Gegenteil von Transparenz, wenn Kranke, Infizierte und bloß positiv Getestete in einem nicht unterscheidbaren Mix zusammengerührt werden. Wenn es mangels geeigneter Daten praktisch nicht möglich sein sollte, die jeweiligen Anteile dazustellen, dann nicht alarmistisch von Neuinfektionen und Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen sprechen, sondern ehrlich von positiven PCR-Tests und Todesfällen im Zusammenhang mit positiven Tests.

Ergebnis

Man könnte noch weitere Aussagen aus dem Beitrag der Correctiv GmbH herausgreifen. Aber das würde den Rahmen sprengen.

Bezeichnenderweise kritisiert Correctiv übrigens nicht den Vorwurf, die Todesfallzahlen im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Erkrankung seien falsch dargestellt. Selbst nach Correctiv-Maßstäben müsste das eine Falschzählung des RKI sein. Denn man mag ja vielleicht noch sagen können, dass bei einem positiv Getesteten eine Infektion zumindest erfolgt war. Aber dass ein Verstorbener mit positivem Test stets eine SARS-CoV-2-Erkrankung hatte, das traut sich dann nicht einmal Correctiv zu behaupten. Das RKI hingegen schon.

Die Correctiv GmbH bestätigt den meinem Artikel zugrundeliegenden Fakt über das Wesen der PCR-Tests, hält aber meine juristischen Schlussfolgerungen für unzutreffend. Eine Meinung zu bewerten und das als Faktencheck zu betiteln, ist Täuschung des Lesers.

So hat sich die Correctiv GmbH erneut ähnlicher Methoden bedient, die sie auch schon im Rahmen anderer sogenannter Faktenchecks angewendet hat: Die Correctiv GmbH versucht, den Autor zu diskreditieren. Sie macht einen Meinungscheck, keinen Faktencheck. Sie bringt keine Beweise, sondern nur Zitat-Meinungen Dritter. Sie setzt sich mit Aussagen auseinander, die nicht vom Autor gemacht worden sind.

Zum Abschluss noch einmal die Darstellung der Gesetzeslage

1. Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) definiert in § 2 den Krankheitserreger als vermehrungsfähiges Agens (Virus, Bakterium) und die Infektion als Aufnahme eines Krankheitserregers und nachfolgende Vermehrung/Entwicklung. Zugespitzt gesagt: Eine Infektion ohne Vermehrung ist keine Infektion.

2. PCR-Tests weisen das Erbgut eines Erregers nach, nicht aber die Vermehrungsfähigkeit eines gefundenen Erregers. Darüber besteht Einigkeit.

Wenn ein Test ein gesetzlich vorgegebenes Kriterium (Vermehrungsfähigkeit) nicht belegen kann, ist er allein für sich insofern nicht als Nachweis geeignet. Im Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs ist dies für die Masern-PCR auch ausdrücklich festgestellt (siehe hier): „Ein positives Ergebnis der Masern-Virus-PCR bedeutet in Kombination mit gegebenenfalls bestehenden typischen Symptomen einen Beweis für das Vorliegen einer Masern-Virus-Infektion.“ Der PCR-Test bedarf also der Ergänzung durch weitere Untersuchungen/Tests, um als Nachweis zu gelten. Da kommen zum Beispiel individuelle Nachuntersuchungen der Getesteten auf Symptome in Betracht oder stichprobenartige, repräsentative Zellkultur-Untersuchungen. Solche Untersuchungen gibt es aber bisher – soweit ersichtlich – nicht oder fast gar nicht. Es ist ein großes Behördenversäumnis, solche Untersuchungen nicht veranlasst zu haben.

Anmerkung: Eine kanadische Studie aus dem Mai 2020 kam auf einen Anteil von 28,9 Prozent der aktuellen Infektionen an den positiv Getesteten. Sicher nicht repräsentativ, aber ein Anfang, der zeigt, dass PCR-Tests nur eingeschränkt aussagekräftig sind, was die Zahl der aktuellen Infektionen betrifft.

3. Das RKI zählt und verkündet in seinen Lageberichten täglich Neuinfektionen. Dies steht nicht im Einklang mit der gesetzlichen Systematik. Das IfSG sieht in § 6 Meldepflichten vor für Krankheiten (einschließlich Krankheitsverdachtsfälle und Todesfälle) sowie in § 7 für die Nachweise von Krankheitserregern (dazu zählen auch PCR-Tests). Die Kategorie „Infektionen“ sieht das Gesetz bei den Meldepflichten nur in Ausnahmefällen vor. Bei bestimmten Erregern sind nicht alle positiven Tests zu melden, sondern nur solche bei Vorliegen einer Infektion. Infektionen sind also eine Teilmenge der positiven Tests. SARS-CoV-2 gehört nicht zu den Ausnahmen.

Das RKI wählt also eine Kategorie (Infektionen, Infizierte), die nicht der gesetzlich vorgesehenen Kategorie „positive Testergebnisse“ entspricht, und erfasst die Gesamtmenge der positiven Tests unter der Teilmenge der Infektionen. Warum nicht ehrlich als positive Tests?

Nur zur Klarstellung: Die Zahlen wären bei Verwendung der gesetzlichen Begrifflichkeit dieselben. Nur statt Neu-Infizierte/Neu-Infektionen hieße es positive Getestete/positive Tests. Der Unterschied ist dennoch sehr bedeutsam. Mit der Verwendung der gesetzlichen Begrifflichkeit würde deutlich, dass positiv Getestete nicht automatisch Infizierte sind. Und Maßnahmen, die auf eine bestimmte Zahl von Infektionen und dem Anstieg von Infektionszahlen gründen, müssten dann anders begründet werden. Es käme dann auch auf solche Kriterien an, wie sie der Leiter der Abteilung Epidemiologie des Helmholtz-Zentrums kürzlich zu berücksichtigen gefordert hat (siehe hier): Zahl der tatsächlich Erkrankten, Schweregrad der Erkrankungen, freie Krankenhausbetten, Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung, Altersverteilung der Erkrankten usw.

4. a) PCR-Tests können auch dann noch positiv sein, wenn eine Infektion beendet ist, aber noch Virusmaterial vorhanden ist, das jedoch nicht mehr vermehrungsfähig ist. Ein positiv Getesteter, dessen Infektion beendet ist, ist nicht mehr infiziert. Selbstverständlich kann man ihn zählen, aber nicht als (neuen, aktuell) Infizierten.

b) PCR-Tests beruhen bekanntlich auf einem Abstrich der Schleimhäute. Laut der juristischen Kommentarliteratur zum IfSG ist die bloße Anhaftung oder Besiedelung der Schleimhäute ohne Verletzung der körperlichen Integrität nicht ausreichend für die Bejahung einer Infektion (Kiessling, § 2 IfSG, Rz. 6). Auch die Medizin unterscheidet zwischen Anhaftung, Besiedelung und Infektion. Hier gibt es das Modell der Schleimhautbarriere. Erst wenn das Virus diese durchbrochen hat, liegt eine Infektion vor (siehe hier oder hier). Ob es dazu jemals kommt, ist keineswegs selbstverständlich. Denn die intakte Schleimhaut verhindert normalerweise das Eindringen von Erregern und ist gegen Infektionen resistent (siehe hier).

Nun gehört das SARS-CoV-2 sicher nicht auf die Schleimhaut, wie Sandra Ciesek, Leiterin der Virologie der Universität Frankfurt, zu recht betont. Sie bestätigt aber zugleich den eingeschränkten Aussagewert der PCR-Tests (siehe hier): „…, ob es nur Fragmente sind oder ein vollständiges Virus, was infektiös ist, das können wir damit nicht sehen, aber es gehört da [auf die Schleimhaut] nicht hin “. Nur weil ein Erreger irgendwo nicht hingehört, liegt aber noch nicht eine bestätigte Infektion im Sinne der Gesetzesdefinition vor. Der PCR-Test ist insoweit kein Infektionsnachweis, sondern ein Erregernachweis.

5. Wer aus Gründen der Vorsicht und der Statistik auch nur potenziell Infizierte (also Personen, die bisher nicht infiziert sind oder dies nicht mehr sind) erfassen und zählen will, ist dazu selbstverständlich berechtigt. Aber nicht unter der Überschrift Neuinfektionen oder bestätigte Infektionen. Und er muss alles, aber auch alles daran setzen, die tatsächlich Infizierten und Nicht-Infizierten voneinander abzugrenzen, sowohl auf individueller Ebene als auch bei der Statistik. Es ist ein unentschuldbares Versäumnis der Behörden, dies bisher nicht getan zu haben. Denn positiv Getestete werden derzeit in unzulässiger Weise als Infizierte stigmatisiert, auch wenn sie zum Beispiel wegen beendeter Infektion niemanden gefährden, und die Statistiken weisen alarmistisch überhöhte Infektionszahlen aus.

6. Das RKI zählt Todesfälle mit positivem PCR-Test als Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Das ist selbst dann nicht zulässig, wenn man meint, PCR-Tests würden Infektionen nachweisen. Denn positive Tests weisen jedenfalls keine Erkrankung nach.

7. Es wäre Zeit, sich ehrlich zu machen und einzuräumen, dass positive PCR-Tests nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Sie ist durch die sogenannten falsch-positiven Tests noch zusätzlich gemindert. Diese Unsicherheit wäre bei der Entscheidung über Grundrechtseinschränkungen angemessen zu berücksichtigen. Das würde dann sicherlich auch den Druck erhöhen, die Aussagekraft der Tests durch Nachuntersuchungen und dergleichen zu klären. Egal, ob man die Lage als gut oder schlecht bewertet: Sie ist jedenfalls deutlich besser, als es der alleinige Blick auf die Infektionszahlen suggeriert. RKI und Behörden spielen ein falsches Spiel, wenn sie den Bürgern alle positiven Testergebnisse als (Neu-)Infektionen und alle Todesfälle mit positiven PCR-Tests als Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung „verkaufen“. Sie schüren damit Alarmismus, Hysterie und Angst.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




WHO jetzt gegen Corona-Quarantäne – deutsche Medien verschweigen Kurswechsel

Nur Sciencefiles berichtet darüber – kein Wunder, Michael Klein ist als das Trüffelschwein der relevanten Informationen bekannt.

Konkrete Aussage der WHO:

„Corona: Lockdown nicht mehr ausgeschlossen“,

titelt das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Kein Wort wird in dem Beitrag über die Weltgesundheitsorganisation WHO verloren. Merkwürdig. Aber auch leicht zu erklären. Denn offizielle Vertreter der WHO warnen inzwischen genau vor so einem Lockdown. Auf Englisch. Und die bundesdeutschen Medien berichten nicht darüber. Vielleicht, weil es „die Bevölkerung verunsichern könnte“, was Dr. David Nabarro in einem Interview mit Spectator TV gesagt hat. Der Mann ist Arzt und einer von sechs Sonderberichterstattern der WHO, die anlässlich der SARS-CoV-2-Pandemie ernannt wurden. Und faktisch verkündet er einen Kurswechsel der WHO. Nabarro sagt in dem Interview:

„Wir müssen lernen, einen Weg zu finden, mit diesem Virus zu koexistieren! Und der nicht mit großem Maß an Leiden und Tod verbunden ist. Das heißt, wir brauchen einen Mittelweg: Das Virus in Schach halten und gleichzeitig die Wirtschaft und das soziale Leben am Laufen zu halten. Wir denken, das ist machbar.“

Weiter führt der Arzt aus:

„Wir bei der Weltgesundheitsorganisation befürworten Lockdowns nicht als Hauptmittel, um das Virus zu kontrollieren. In unseren Augen sind Lockdowns nur dafür gerechtfertigt, um Zeit zu gewinnen. Und zwar Zeit, um umzuorganisieren, um sich neu aufzustellen, um die eigenen Ressourcen neu auszutarieren, und um medizinisches Personal zu schützen, das erschöpft ist. Aber im großen und ganzen raten wir von Lockdowns ab.“




Überraschende Wissenschaft: So etwas wie saubere Energie gibt es nicht

Die Sorge um den Klimawandel hat zu massiven Investitionen in neue politische Maßnahmen bzgl.„grüner Energie“ geführt, die darauf abzielen, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) und andere Umweltauswirkungen der fossilen Brennstoffindustrie zu reduzieren. Die Welt gab von 2011 bis 2018 insgesamt 3660 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzprojekte aus. Insgesamt 55% dieser Summe wurden für Sonnen- und Windenergie ausgegeben, während nur 5% für die Anpassung an die Auswirkungen extremer Wetterereignisse aufgewendet worden waren.

Überraschende Auswirkungen auf die Umwelt

Die Forscher entdeckten, dass erneuerbare Energiequellen manchmal zu Problemen beitragen, für deren Lösung sie konzipiert wurden. So hat beispielsweise eine Reihe internationaler Studien festgestellt, dass sowohl Wind- als auch Solarparks selbst lokale Klimaveränderungen verursachen. Windparks erhöhen die Temperatur des Bodens unter ihnen, und diese Erwärmung führt dazu, dass die Bodenmikroben mehr Kohlendioxid freisetzen. Es ist also eine Ironie, dass die Windenergie zwar die menschlichen „Kohlenstoffemissionen“ teilweise reduziert, aber gleichzeitig die „Kohlenstoffemissionen“ aus natürlichen Quellen erhöht.

Abbildungen: Die Fotografien zeigen zwei verschiedene Arten des „Sog-Effekts“ bei Offshore-Windparks vor der dänischen Küste. (a) Die Fotografie von Christian Steiness zeigt den Kielwassereffekt von kalter, feuchter Luft, die über eine wärmere Meeresoberfläche strömt, in Anlehnung an Abbildung 2 von Hasager et al. (2013), reproduziert unter der Creative-Commons-Urheberrechtslizenz CC BY 3.0. (b) Fotografie von Bel Air Aviation Denmark – Helicopter Services zeigt den Nachlaufeffekt von warmer, feuchter Luft, die über eine kühlere Meeresoberfläche strömt, nach Abbildung 2 von Hasager et al. (2017).  Reproduziert unter der Creative-Commons-Urheberrechtslizenz CC BY 4.0.

Grüne Energietechnologien erfordern im Vergleich zu Strom aus fossilen Brennstoffen eine 10-fache Steigerung der Gewinnung von Mineralien. In ähnlicher Weise würde der Ersatz von nur 50 Millionen der weltweit geschätzten 1,3 Milliarden Autos durch Elektrofahrzeuge mehr als eine Verdoppelung der weltweiten Jahresproduktion von Kobalt, Neodym und Lithium erfordern und mehr als die Hälfte der derzeitigen jährlichen Kupferproduktion der Welt in Anspruch nehmen.

Solar- und Windparks benötigen zudem die 100-fache Fläche der mit fossilen Brennstoffen erzeugten Elektrizität, und diese daraus resultierenden Landnutzungsänderungen können sich verheerend auf die biologische Vielfalt auswirken. Die Auswirkungen der Bioenergie auf die biologische Vielfalt sind noch schlimmer, und die verstärkte Nutzung von Nutzpflanzen wie Palmöl für Biokraftstoffe trägt schon jetzt zur Zerstörung von Regenwäldern und anderen natürlichen Lebensräumen bei.

Verwirrende finanzielle Auswirkungen

Überraschenderweise wurde mehr als die Hälfte (55%) aller weltweiten Klimaausgaben in den Jahren 2011 bis 2018 für Sonnen- und Windenergie ausgegeben – insgesamt 2 Billionen [2000 Milliarden] US-Dollar. Trotzdem produzierten Wind- und Solarenergie auch im Jahr 2018 nur 3% des Weltenergieverbrauchs, während die fossilen Brennstoffe (Öl, Kohle und Gas) zusammen 85% erzeugten. Dies wirft die drängende Frage auf, was es kosten würde, den Übergang zu 100% erneuerbaren Energien zu vollziehen, wie es einige Forscher vorschlagen.

Der Leittautor Coilín ÓhAiseadha sagt: „Es kostete die Welt 2 Billionen Dollar, den Anteil der durch Sonne und Wind erzeugten Energie von einem halben Prozent auf drei Prozent zu erhöhen, und es dauerte acht Jahre, um dies zu erreichen. Was würde es kosten, diesen Anteil auf 100% zu erhöhen? Und wie lange würde dies dann dauern?“

Welt-Energieverbrauch nach Energiearten, 2018. Daten von BP (2019)Welt-Energieverbrauch nach Energiearten, 2018. Daten von BP (2019)

Ungeheure technische Herausforderungen

Ingenieure wussten schon immer, dass große Solar- und Windparks vor dem so genannten „Intermittenz-Problem“ stehen. Im Gegensatz zu konventionellen Stromerzeugungsquellen, die kontinuierlich und zuverlässig rund um die Uhr auf Abruf Energie liefern, erzeugen Wind- und Solarparks nur dann Strom, wenn Wind oder Sonnenlicht vorhanden sind.

„Der Durchschnittshaushalt erwartet, dass seine Kühl- und Gefrierschränke ununterbrochen laufen und das Licht bei Bedarf ein- und ausgeschaltet werden kann. Wind- und Solar-Befürworter müssen anfangen zuzugeben, dass sie nicht in der Lage sind, diese Art von kontinuierlicher und bedarfsgerechter Stromversorgung auf nationaler Ebene, wie sie moderne Gesellschaften gewohnt sind, bereitzustellen“, sagt Dr. Ronan Connolly, Mitautor des neuen Berichts.

Das Problem lässt sich nicht so leicht durch großflächige Batteriespeicherung lösen, da dafür riesige Batterien erforderlich wären, die viele Hektar Land bedecken würden. Tesla hat eine große Batterie gebaut, um das Netz in Südaustralien zu stabilisieren. Sie hat eine Kapazität von 100 MW/129 MWh und bedeckt einen Hektar Land. In einem der in dieser neuen Studie überprüften Papiere wurde geschätzt, dass der kanadische Bundesstaat Alberta im Falle einer Umstellung von Kohle auf erneuerbare Energien mit Erdgas und Batteriespeicherung als Backup 100 dieser großen Batterien benötigen würde, um den Spitzenbedarf zu decken.

Einige Forscher haben vorgeschlagen, dass die Schwankungen in der Energieproduktion durch den Bau kontinentaler Stromübertragungsnetze ausgeglichen werden können, z.B. durch ein Netz, das Windparks in Nordwesteuropa mit Solarparks im Südosten verbindet, aber dies erfordert massive Investitionen. Es wird wahrscheinlich Engpässe schaffen, wenn die Kapazität der Verbindungsleitungen nicht ausreicht, und es beseitigt nicht die grundsätzliche Anfälligkeit für Flauten von Sonne und Wind, die tagelang anhalten können.

Schädigung der Ärmsten

Eine Reihe von Studien aus Europa, den USA und China zeigt, dass Kohlenstoffsteuern tendenziell die ärmsten Haushalte und Landbewohner am stärksten belasten.

Obwohl die Hauptmotivation für grüne Energiepolitik der Sorge um den Klimawandel geschuldet ist, wurden nur 5% der Klimaausgaben für die Anpassung an den Klimawandel aufgewendet. Zur Klimaanpassung gehört die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der besseren Reaktion auf extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme. Die Notwendigkeit, eine Infrastruktur für die Klimaanpassung und Notfallsysteme aufzubauen, kann mit der Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, in Konflikt geraten, da fossile Brennstoffe im Allgemeinen die am leichtesten verfügbare Quelle billiger Energie für die Entwicklung sind.

In Bezug auf die indigenen Völker hebt der Report die Tatsache hervor, dass alle Energietechnologien schwerwiegende Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften haben können, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß angewendet werden. Der Kobaltbergbau, der für die Herstellung von Batterien für E-Fahrzeuge erforderlich ist, hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und Kindern in Bergbaugemeinden, wo der Abbau oft in unregulierten, kleinen, „handwerklichen“ Bergwerken erfolgt. Die Lithiumgewinnung, ebenfalls für die Herstellung von Batterien für E-Fahrzeuge erforderlich, erfordert große Mengen an Wasser und kann zu Umweltverschmutzung und Süßwasserknappheit in den örtlichen Gemeinden führen.

Leitautor Coilín ÓhAiseadha drückt es so aus: „Über den Konflikt zwischen dem Stamm der Standing Rock-Sioux und der Dakota Access-Pipeline wurde weltweit berichtet, aber wie steht es um die Auswirkungen des Kobaltabbaus auf die indigenen Völker in der Demokratischen Republik Kongo, und wie steht es um die Auswirkungen der Lithiumgewinnung auf die Völker der Atacama-Wüste? Erinnern Sie sich an den Slogan, den sie in Standing Rock skandierten? Mni Wiconi! Wasser ist Leben! Nun, das gilt unabhängig davon, ob Sie sich um die Standing Rock Sioux Sorgen machen, dass eine Ölpest den Fluss verschmutzt, oder ob Sie sich in der Atacama-Wüste Sorgen machen, dass der Lithiumabbau Ihr Grundwasser verschmutzt“.

Überblick der Studie

Die Rezension, am 16. September in einer Sonderausgabe der Zeitschrift Energies veröffentlicht, umfasst 39 Seiten mit 14 farbigen Abbildungen und zwei Tabellen, in denen die Aufschlüsselung der Ausgaben für den Klimawandel sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Energieformen – Wind, Sonne, Wasser, Kernenergie, fossile Brennstoffe, Bioenergie, Gezeiten und Geothermie – detailliert dargestellt werden. Für die Überprüfung durchsuchten die Forscher akribisch Hunderte von Forschungspapieren, die in der gesamten englischsprachigen Welt veröffentlicht wurden, und zwar in einer Vielzahl von Bereichen, darunter Technik, Umwelt, Energie und Klimapolitik. Der Schlussbericht enthält Verweise auf 255 Forschungsarbeiten, die alle diese Bereiche abdecken, und er schließt mit einer Tabelle, in der die Vor- und Nachteile der verschiedenen Energietechnologien zusammengefasst sind. Die Mitglieder des Forschungsteams stammen aus der Republik Irland sowie aus Nordirland und den Vereinigten Staaten.

The review was published as an open-access peer-review paper and can be downloaded for free from the following URL: https://www.mdpi.com/1996-1073/13/18/4839 .

The full citation is as follows: ÓhAiseadha, C.; Quinn, G.; Connolly, R.; Connolly, M.; Soon, W. Energy and Climate Policy—An Evaluation of Global Climate Change Expenditure 2011–2018. Energies 2020, 13, 4839.

Funding: C.Ó., G.Q., and M.C. received no external funding for works on this paper. R.C. and W.S. received financial support from the Center for Environmental Research and Earth Sciences (CERES), while carrying out the research for this paper. The aim of CERES is to promote open-minded and independent scientific inquiry. For this reason, donors to CERES are strictly required not to attempt to influence either the research directions or the findings of CERES. Readers interested in supporting CERES can find details at  Link.

Link: https://www.ceres-science.com/content/Renewables.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Wahl zwischen Kohlenstoff und Silikon

Die Präsidentschafts- und Abwärtswahlen 2020, sollten die Demokraten als Sieger hervorgehen, werden diesen Ansturm auf eine vollelektrische Gesellschaft mit wenigen Ausnahmen zweifellos beschleunigen. Während einige eine rosige Zukunft vorhersagen, sind andere nicht so sicher. So werden sich die Amerikaner in wenigen Tagen entscheiden, ob sie ihre komfortable, auf Kkohlenstoff basierende Welt aufgeben und ihre Zukunft der bevorzugten Wind- und Solarzukunft des Silicon Valley anvertrauen wollen.

Auf einer breiteren Ebene besteht der Gegensatz nicht zwischen „alter, schmutziger“ bzw. „neuer, sauberer“ Energie. Die hochtechnologischen Herren der Sonne und des Windes sehen die Menschheit ganz anders als die Generationen, welche die feudalen Aristokratien stürzten und eine industrielle Revolution hervorbrachten. Diese Gesellschaft erweckte das Interesse an der Befreiung des Menschen von unterdrückenden Monarchen, die sich selbst bereicherten. Sie verfasste eine Menschenrechts-Erklärung [Bill of Rights] in einer Form, dass keine Regierung es wagt, dagegen zu verstoßen.

Die neuen Technologielords haben (selbst in Zeiten einer Pandemie) ein seltsames Vermögen angehäuft und praktisch ein Vetorecht über alle Vorstellungen oder Entwicklungen, die nicht ihren Interessen dienen. Sollten sich ihre Kandidaten im November durchsetzen, werden die USA – und die ganze Welt – all ihre Freiheiten eingebüßt haben und am Ende dessen angelangt sein, was Friedrich Hayek „Der Weg zur Leibeigenschaft“ nannte.

Wahlen haben Konsequenzen“

Wie Travis Hoium im Jahre 2017 berichtete, treibt das Silicon Valley die Revolution der erneuerbaren Energien und damit den Vorstoß zur „Dekarbonisierung“ voran. Ihr Bannerträger ist, wie Nish Acharya in Forbes berichtete, nicht das Relikt Joe Biden aus dem 20. Jahrhundert, sondern die Vize-Präsidentschaftskandidatin (die schnell aufsteigen könnte) Kamala Harris.

gefühllose Missachtung der Art und Weise, wie diese Technologien die Gesellschaft und die menschliche Existenz beeinflussen“.

[Hervorhebung im Original]

Diese gefühllose Missachtung wurde von der Kandidatin der Demokratischen Partei im Jahre 2016, welche die 60 Millionen, die gegen sie stimmten, als „hoffnungslos bedauernswert“ bezeichnete, gut zum Ausdruck gebracht. Diese Ansicht wurde anscheinend von Vielen im offiziellen Washington geteilt. Der Internal Revenue Service erlangte vor einem Jahrzehnt Berühmtheit dafür, dass er konservative gemeinnützige Organisationen ins Visier nahm, um ihren Status als gemeinnützige Organisationen zu verzögern oder sogar zu leugnen.

Generalstaatsanwalt Jeff Sessions räumte ein, es sei „klar“, dass die Obama-Steuerbehörde „unangemessene Kriterien für die Prüfung von Anträgen konservativer Gruppen auf Steuerbefreiung anwendet“. Doch trotz mehrfacher Untersuchungen und Klagen erhob die Trump-Regierung niemals Strafanzeige gegen abtrünnige IRS-Beamte.

Tote reden nicht“

Vielleicht ermutigt durch diese Unfähigkeit, begannen die Social-Media-Giganten, zusammen mit dem fast monopolistischen Suchmaschinengiganten Alphabet, Inc. (dem Google und YouTube gehören), Data Mining einzusetzen, um Profile zu erstellen und zu manipulieren, was die Nutzer zu sehen bekommen. Sie begannen auch, Gedanken, Einzelpersonen, Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und andere zu zensieren, deren Ansichten ihre „Faktenprüfer“ für anstößig hielten – durch sich ständig ändernde, unveröffentlichte Standards.

Summit News berichtete im Juli, dass Google Search zahlreiche große konservative Websites – darunter Breitbart, The Daily Caller, Infowars, Human Events, Red State und viele andere – auf eine schwarze Liste gesetzt hatte, indem sie sie aus den Ergebnissen einer anscheinend umfangreichen neuen Zensurbereinigung entfernt hatte.

YouTube hat seit mehreren Jahren Videos des jüdischen Kommentators Dennis Prager wegen verschiedener Verstöße gegen seine „Standards“ gesperrt. Unter Amerikas verworrenem Rechtsrahmen ist die Plattform trotz der Prahlerei, dass „jeder eine Stimme verdient“, ein privates Forum und „kein staatlicher Akteur“, der dem Ersten Verfassungszusatz unterliegt. Die Amerikaner haben erst vor kurzem erfahren, dass das, was sie für ein „freies“ Internet hielten, sowie „öffentliche“ Foren weder frei noch öffentlich sind.

Diese selbsternannten absolut Unfehlbaren haben bei der Zensur von Informationen über das COVID-19-Virus durchgedreht. Das Wall Street Journal erhob Widerspruch gegen die abrupte Entscheidung von YouTube, ein 50-minütiges Video mit dem Neuroradiologen Dr. Scott Atlas von der Hoover Institution zu entfernen, das stichhaltige Beweise dafür enthielt, dass strenge Coronavirus-Sperren soziale Schäden verursachen – ohne etwas zu erreichen.*

[*Während nur fünf Tagen unterzeichneten über 14.000 Wissenschaftler und Mediziner und über 100.000 Einzelpersonen eine Petition gegen die Sperrmaßnahmen von COVID 19 … und erklärten, dass diese „irreparable Schäden“ verursachen.]

Twitter und Facebook haben sogar den Präsidenten zensiert!

Auch Social-Media-Websites, Netzwerknachrichten und linke Politiker haben Klima-Realisten zensiert. James Hansen von der NASA, dessen üppiges Gehalt von den Steuerzahlern bezahlt wird, forderte die strafrechtliche Verfolgung von Klimaskeptikern wegen „schwerer Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Robert F. Kennedy jr. sagte, die Unfehlbarkeit des IPCC anzuzweifeln, sei „Hochverrat, und wir müssen anfangen, diese Leute als Verräter zu behandeln“.

Diese erste Silizium-gegen-Kohlenstoff-Wahl ist auch in finanzieller Hinsicht rekordverdächtig. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass die Ausgaben für die verschiedenen Kampagnen im Jahr 2020 bei ELF MILLIARDEN DOLLAR liegen werden. Die Einsätze sind hoch. Die Zukunft Amerikas – und des Planeten – steht zur Wahl. Die Medien sind zu einem Sirenenchor geworden, der ein einziges Ergebnis fordert: Schaffen Sie den Orange Monkey* (und auch all die unrettbaren Bedauernswerten) weg, die sich in unsere Pläne einmischen.

[*Der Suchbegriff Orange Monkey liefert als Antwort eine Musik-Band. Wie dieser Terminus in diesem Zusammenhang hier zu lesen ist, konnte nicht herausgefunden werden. Anm. d. Übers.]

Packt nicht alle Eier in nur einen Korb!“

Gerüchten zufolge hat es Don Quijote zuerst gesagt. Das Free Dictionary definiert diese Redewendung so: „seine gesamte Energie oder Ressourcen in ein einziges Unternehmen, eine einzige Gelegenheit oder ein einziges Ziel zu investieren, zu widmen oder einzusetzen, in der Regel auf die Gefahr hin, alles zu verlieren, falls diese Sache scheitert oder nicht zum Erfolg führt“.

Cervantes‘ Komödien-Charakter (der gegen Windmühlen kämpft) illustriert sehr gut den reinen Wind- und Sonnen-Trottel, der rasend durch die westliche Gesellschaft fegt (aber nicht Indien, China, Russland oder dem in vielen Gebieten stromfreien Afrika). Die Technologie-Milliardäre haben Kamala Harris als ihre moderne Heilige Georgina gewählt, um endlich den feuerspeienden Kohlenstoff-Drachen zu töten.

Aber selbst angesichts der Macht – können sie Erfolg haben? Kalifornien und Hawaii haben beide den Weg zu 100 Prozent erneuerbarer Energie bis 2045 eingeschlagen, während 80 britische Städte und Gemeinden sich rühmen, bis 2050 kohlenstofffrei zu sein. Harris-Biden verspricht die kohlenstofffreie Welt des Green New Deal nach kalifornischem Vorbild. Können Wind und Sonne in 25 Jahren ALLE konventionellen Energien der Welt ersetzen?

Oder ist das nicht ihre eigentliche Absicht? Ihre Maschinen und ihre Roboter könnten für die Schönen Menschen ausreichen – nur nicht für eine weitaus größere Gruppe von „hoffnungslos Bedauernswerten“.

Die dunklen Lords von Silicon Valley spucken rücksichts- und gefühllos auf die Presse-, Rede-, Versammlungs- und Religionsfreiheit, auf das Recht, Waffen zu tragen, und jeden anderen Grundsatz der Bill of Rights. Was lässt jemanden glauben, dass sie menschliches Leben überhaupt schätzen?

Noch gestern spielten Kinder im Freien, lernten die Natur kennen und hofften auf ihre Zukunft. Heute sind sogar ihre Schulen glorifizierte X-Box-Bildschirme, und sie zucken zusammen, wenn maskierte „Eindringlinge“ in ihre „heiligen Räume“ eindringen. Die virtuelle Realität wird schnell schwarz, wenn der Strom ausfällt.

Und das wird sie auch.

Wenn sie gewinnen.

Autor: Duggan Flanakin is the Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.

Link: https://www.cfact.org/2020/10/10/the-carbon-vs-silicon-election/

Übersetzt von Chris Frey EIKE.

[Wem jetzt auch bei uns immer noch kein Licht aufgeht, dem ist nicht zu helfen. Nur leider steht zu befürchten, dass … Anm. d. Übers.]




Woher kommt der Strom?-Albtraum für die Freunde der Energiewende

Abbildung 1). Der Chart mit den detaillierten Im-, Exportpreisen und den handelnden Ländern (Abbildung 2) ermöglicht einen weiteren bemerkenswerten Blick auf die 40. Woche.

Abbildung 3) wegen der Tagesspitze in aller Regel ihre Produktion drosseln und zum Vorabend die Stromproduktion nicht schnell genug hochfahren können. So entstehen meisten, aber durchaus nicht immer die Versorgungslücken zum Vorabend. Abbildung 3 belegt sehr schön, dass die Konventionellen zum Wochenbeginn alles in die Waagschale werfen, um die Lücken zu schließen. Gleichwohl gelingt es nicht. Zum Ende der Woche hingegen wird die Stromproduktion so weit wie möglich heruntergefahren. Ziel: Vermeiden einer teuren Überproduktion. Auch dieses Unterfangen scheitert. Die Exportpreise sinken Richtung Null. Kurz sogar darunter.

Abbildung 4 bringt die Tabelle und den daraus generierten Chart mit den Werten der Energy-Charts. Die Im-, Exportwerte liegen wieder vor. Deshalb die entsprechenden Charts unter Abbildung 5. Sehr ernüchternd ist die angenommene Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraftwerke (Abbildung 6). 

Die Tagesanalysen

Sonntag, 27.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,12 Prozent, davon Windstrom 21,15 Prozent, Sonnenstrom 10,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Vermutete man zum Ende der 39. Woche noch, dass nun die Herbstsaison mit windigem, wenn nicht stürmischen Wetter anbrechen würde, wurden wir über den Sonntag eines Besseren belehrt. Der Wind flaute ab. Die Windstromerzeugung brach ein und erholte sich erst 4 Tage später. Ab 5:00 Uhr wurde Strom zwecks Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit importiert. Auch wenn die Konventionellen ´bullerten`, es reichte nicht. So erhöhte sich der Strompreis nahezu kontinuierlich. Von um die 14€/MWh um 5:00 Uhr bis hin zu knapp 52€/MWh um 19:00 Uhr. Wer machte die besten Preisdifferenzgeschäfte?

Montag, 28.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,80 Prozent, davon Windstrom 6,40 Prozent, Sonnenstrom 10,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Welche Länder profitieren?

Dienstag, 29.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 25,95 Prozent, davon Windstrom 6,11 Prozent, Sonnenstrom 7,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,21 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Höhepunkt des Albtraums. Deutschland importiert den ganzen Dienstag. Kaum Wind, kaum Sonne. Die konventionellen Stromerzeuger  produzieren auf Teufel komm´ raus. Es reicht nicht eine Stunde. Die Importpreise sind entsprechend hoch. Bereits um 6:00 Uhr werden die 50€/MWh überschritten und bis um 22:00 Uhr nicht mehr unterschritten. Der Spitzenpreis des Tages: Wann, ja wann? Selbstverständlich um 19:00 Uhr: Schlappe 128,31 € werden aufgerufen. Deutschland, der deutsche Stromkunde, zahlt. Welche Länder kassieren?

Mittwoch, 30.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 29,41 Prozent, davon Windstrom 8,09Prozent, Sonnenstrom 9,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

kauft günstig ein und verkauft teuer?

Donnerstag, 1.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,84 Prozent, davon Windstrom 23,29 Prozent, Sonnenstrom 8,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,64 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Albtraum ist zu Ende. Beginnt nun ein neuer? Dank massiver konventioneller Stromerzeugung und anhaltend befriedigender Wind- und Sonnenstromerzeugung benötigt Deutschland praktisch den kompletten Tag über netto keinen Strom. Die Preise, die Deutschland erzielt sind morgens und abends auskömmlich. Bemerkenswert: Schweden und Dänemark exportieren Strom nach Deutschland. 

Freitag, 2.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,08 Prozent, davon Windstrom 31,65 Prozent, Sonnenstrom 7,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,51 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

In der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen gibt es nochmal eine Winddelle. Dann wird es stürmisch. Die Windstromerzeugung steigt massiv. Mit der Folge, dass ab 19:00 Uhr, als Deutschland noch mal knapp 45€/MWh mitnimmt, die Exportpreise ins Bodenlose fallen. Die konventionellen Stromerzeuger können ihre Stromerzeugung gar nicht so schnell herunterfahren, um ein Preisabsturz auch nur abzumildern. Wer kauft günstigen Strom?

Samstag, 3.10.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,93 Prozent, davon Windstrom 46,46 Prozent, Sonnenstrom 7,09  Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, wenig Sonnenstrom, wenig Bedarf: Einstieg ins Wochenende. Die Stromerzeugung Deutschlands reicht heute den ganzen Tag. Allerdings sind die Exportpreise insgesamt niedrig. Zwei Stunden sogar negativ. Nur am späten Nachmittag und zum Vorabend steigen sie an (16:00 bis 20:00 Uhr). Da hat Deutschland leider den geringsten Stromüberschuss des Tages.  Die konventionelle Stromerzeugung produziert auf niedrigem Niveau.  Unsere Nachbarn decken sich mit günstigem Strom ein. 

Ein Leser stellte diese Fragen:

Gibt es eine Art Bilanz, die jährlich neben der Gesamtmengen exportierten und importierten Stroms auch die dazugehörigen Zahlungsströme in Euro zeigt? Oder dazu alternativ: Wie hoch ist der Durchschnittserlös in Euro/MWh bei diesem Stromexport im Vergleich zu den durchschnittlichen Importkosten? Hintergrund ist, dass ich in einer Diskussion als Argument „pro Energiewende“ mir anhören musste, dass Deutschland im Jahr erheblich mehr Strommengen exportiert als importiert.

Meine Antwort:

Generell lässt sich sagen, dass der Strom, den Deutschland importiert in aller Regel teuer ist, als der Strom, den es exportiert. Gleichwohl exportiert Deutschland viel mehr Strom, als es importiert. Deshalb sind die Einnahmen absolut gesehen höher. Im Jahr 2019 gab es eine Unstimmigkeit, die hier

https://www.achgut.com/artikel/woher_kommt_der_strom_4_woche_

Abbildung 7

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de