Woher kommt der Strom? Geteilte Woche

Ab Donnerstag steigt sie massiv an. Um dann auf für den Sommer relativ hohem Niveau zu verharren. Besonders fällt auf, dass die Windkrafterzeugung auf See groß ist und enorm viel Windstrom beiträgt. Sie liegt in der Spitze mehrfach über 5 GW. Wobei anzumerken ist, dass der Durchschnitt der Windstromerzeugung offshore im Jahr 2019 bei gut 37% der installierten Leistung, also etwa 12% über dem Gesamtdurchschnitt. (Abbildung 1).

Der Chart „Konventionelle Stromerzeugung“ (Abbildung 2) zeigt sehr schön, wie die Pumpspeicherkraftwerke zwischen den Sonnenstromzeiten tagsüber zum Ausgleich des nunmehr ´fehlenden` Sonnenstrom eingesetzt werden. Steinkohle ist der nächste Energieträger, der flexibel eingesetzt wird. Gasstrom hat sichtbar Vorrang. Auch vor Braunkohlestrom. Erst zum Wochenende sinkt auch die Gasstromerzeugung. Konstant bleibt der Strom erzeugt aus Kernkraft.

Die Zweiteilung der Woche erkennt man auch am Strompreis. Sobald mittels regenerativer Energieträger einigermaßen befriedigend Strom erzeugt wird, sinken die Strompreise (Abbildung 3). Der Im-, Exportchart der 36. Woche verdeutlicht das Phänomen noch mehr (Abbildung 4). Immer wenn der Stromsaldo negativ ist – Deutschland importiert Strom – ergeben sich in der ersten Wochenhälfte Preisspitzen. In der zweiten Wochenhälfte, in der der Strombedarf fast durchgehend dank relativ starker regenerativer Stromerzeugung gedeckt ist, sinken die Preise. Die 36. Woche ist ein gutes Beispiel für die Kostspieligkeit der Energiewende. Deutschland zahlt praktisch immer drauf. Benötigt es Strom, ist er teuer, erzeugt es zu viel Strom wird er billiger. Auf welchem Niveau sich diese Preisgestaltung abspielt, hängt von vielen Faktoren ab. In der Relation jedenfalls stimmt die Aussage nahezu immer. Diesmal kommen keine negativen Strompreise zum Tragen. Die Preisfindung bewegt sich auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Es gab aber auch schon andere Zeiten (Abbildung 5).

Die mit den Werten der Energie-Charts erstellte Tabelle plus dem daraus generierten Chart (Abbildung 6) ergänzen die Aussagen oben. Hinzu kommen die aktuellen Im- und Exportwerte für die 36. Woche und das aufgelaufene Jahr 2020, Stand 5.9.2020 (Abbildung 7). Unter Abbildung 8 kann der Chart aufgerufen werden, der die Stromerzeugung bis zum 5.9.2020 simuliert, wenn man eine Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraftwerke annimmt. Die Zahlen sind unter dem Strich ernüchternd. Vor allem die Tatsache, dass keinerlei Kontinuität in der Stromerzeugung erkennbar ist, lässt befürchten, dass auch eine Verdrei- oder gar Verfünffachung der installierten Leistung die überschüssige Strommenge in großen Mengen kaum zur Wasserstofferzeugung verwendet werden kann. Die benötigt kontinuierlich fließenden Strom.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 30.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40.40 Prozent, davon Windstrom 15,15 Prozent, Sonnenstrom 10,10 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,15 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ja, dieser Sonntag ist ein Sonderfall. Der zunächst sehr geringe, mittels erneuerbarer Energieträger erzeugte Strom und die dadurch entstehenden Versorgungslücken können zu recht günstigen Preisen geschlossen werden. Mit der untergehenden Sonne zieht die Windstromerzeugung an und Deutschland kann zum Abend Strom in nennenswertem Umfang exportieren. Der regelmäßig geringe Sonntagsstrombedarf macht es möglich. Die Preise, die erzielt werden, sind nahezu auskömmlich.

Montag, 31.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,13 Prozent, davon Windstrom 10,32 Prozent, Sonnenstrom 11,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag liefert ein sehr hohes Preisniveau. Vom frühen Morgen abgesehen bewegen sich die Strompreise zwischen 55 und knapp 80,- €/MWh. Leider ergeben sich am Morgen und Abend Versorgungslücken. Die werden teuer geschlossen. Allerdings kann über Tag der überschüssige Strom auch teuer, aber günstiger als der zugekaufte, losgeschlagen werden. Österreich und Tschechien machen ausgefuchste Preisdifferenzgeschäfte.

Dienstag, 1.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,54 Prozentdavon Windstrom 6,92 Prozent, Sonnenstrom 11,54 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,08 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Wind- und Sonnenstrom zeichnen den Dienstag aus. Die konventionellen Kraftwerke ´bullern`, damit die Stromversorgung Deutschlands sichergestellt ist. Auch wenn die Pumpspeicher am Limit Strom produzieren: Am Morgen und am Abend reicht es wieder nicht. Der Importstrom ist hochpreisig. Allerdings kann Deutschland seinen überschüssigen Strom zu Preisen um die 50,-€/MWh verkaufen. Es fällt auf, daß Frankreich Strom nahezu komplett importiert.

Mittwoch, 2.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,58 Prozentdavon Windstrom 4,51 Prozent, Sonnenstrom 14,20 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mittwoch, der letzte Tag der Windflaute dieser Woche. Es fallen hohe Preise für den Ausgleich der üblichen Morgen- und Abendunterdeckung an. Weil die Sonnenstromerzeugung mit 26 GW um die Mittagszeit recht befriedigend ist, ist genau da so viel Strom im Markt, dass die Differenz zu den Spitzenimportpreisen höher ausfällt, als an den beiden Vortagen.

Donnerstag, 3.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,95 Prozent, davon Windstrom 22,30 Prozent, Sonnenstrom 12,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht massiv an. Deutschland exportiert nahezu den ganzen Tag Strom. Die Preise sind unter dem Strich fast auskömmlich. Es werden insgesamt um die knapp 40 €/MWh erzielt. Das Preisniveau ist niedriger als in den ersten drei Tagen der Woche. Wer bezahlt, zeigt der Im-, Exportschart.

Freitag, 4.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,81 Prozent, davon Windstrom 21,99 Prozent, Sonnenstrom 12,77 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klickenSamstag, 5.9.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,00 Prozent, davon Windstrom 24,58 Prozent, Sonnenstrom 11,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,56 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Freitag und Samstag bringen eine befriedigende Wind- und Sonnenstromerzeugung.  Wird am Samstag um 8:00 Uhr noch ein richtig guter Exportpreis erzielt, fällt das Preisgefüge im Lauf der beiden Tage in das bekannte Muster: Importstrom ist verhältnismäßig viel teurer, denn Exportstrom. Halt, das stimmt nicht ganz. Am frühen Morgen kann Strom günstig importiert und ein Überschuss zum Abend gewinnbringend exportiert werden. 

Artikel, die sich in erster Linie mit Fakten beschäftigen, fordern natürlich viel weniger Leser heraus, einen Kommentar zu schreiben. Dafür erstellen manche Leser dann weitergehende Analysen. So wie Matthias Kegelmann zum Artikel 35. Woche, der auch bei EIKE erschienen ist (Analyse ohne Gewähr):

Der Absturz der Windenergieproduktion, vom Mittwoch (26.8) auf Donnerstag (27.8), stellt einen neuen negativen Jahresrekord auf.

Wie soll ein Industrieland so gedeihen und echten Wohlstand schaffen können? Das ist unmöglich. Die grüne Umweltmafia verschweigt mit Absicht die riesigen täglichen Schwankungen. Oder ein Grüner belügt den anderen Grünen.

  1. Der Anstieg der Windenergieproduktion, vom Dienstag (25.8) auf den Mittwoch (26.8) stellt ebenfalls einen Jahresrekord auf. Solche Schwankungen sind der totale Irrsinn. Mit dem weiteren Ausbau an Windenergie wird sich das noch weiter verschlimmern.
  2. Der Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,69 Prozent, KW 35, stellt den fünfthöchsten Jahreswert dar. Bis jetzt gab es also nur vier weitere „bessere“ Tage/Termine.
  • Februar: Samstag, 22.2.2020: 78,88 Prozent (Rang 1)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 10,04 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 0,66 Prozent
  • Juli: Samstag, 5.7.2020: 78,57 Prozent (Rang 2)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 9,69 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 4,21 Prozent
  • Februar: Sonntag, 16.2.2020: 78,52 Prozent (Rang 3)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 15,49 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 9,43 Prozent
  • April: Dienstag, 21.4.2020: 78,43 Prozent (Rang 4)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 4,19 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 7,30 Prozent
  • August: Mittwoch, 26.8.2020: 76,69 Prozent (Rang 5)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 36,66 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 32,67 Prozent

Esther Burke fragt:

Ich würde gerne verstehen, wie Tschechien anscheinend diese Mengen an Strom an- und verkaufen kann:  bei vergleichbarer Topographie zur BRD – wie können die denn die hierbei anfallenden Riesenmengen an Strom speichern? Pumpspeicherkraftwerke? warum haben wir diese dann nicht auch in Deutschland? Und was macht Frankreich…

Ich gehe davon aus, dass der Strom wirklich selbst benötigt wird. Oder er wird gewinnbringend weiterverkauft. Jedenfalls kennen unsere Nachbarn die Stromerzeugungsgewohnheiten inkl. volatiler Stromerzeugung Deutschlands. Sie richten sich darauf ein und machen dabei gute Geschäfte. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Strommanagement wirklich komplex ist. Das liegt vor allem auch an der faktischen Gleichzeitigkeit von Strombedarf und Stromerzeugung. Dadurch entsteht enormer Zeitdruck. Zeitdruck, um die Netzfrequenz im grünen Bereich zu halten. Das alles ist höchst anspruchsvoll.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Klima-Krieger streichen die Segel angesichts der Tatsache, dass sich Extinction Rebellion zu spalten beginnt

Ms. Lights, eine führende Gestalt in der Gruppe, musste einräumen, dass die Zahlen „umstritten“ sind. Andrew Neil von der BBC, der nach Blut lechzte, stürzte sich auf sie und beschuldigte sie, „Menschen mit Rhetorik zu erschrecken“.

Rückblickend sagte Frau Lights, 36, die inzwischen die Organisation verlassen hat und zu einer Kernenergie-Kämpferin geworden ist, ihre Erfahrung in „XR“ habe sie „erschöpft“ hinterlassen, und sie ist offen über das, was sie als ihre Bedenken empfindet.

„Was die Leute nicht wussten, als sie das sahen: Ich habe wegen dieser Zahl seit sechs Wochen intern einen massiven Kampf mit XR ausgefochten“, sagte sie der Times. „Viele von uns, ich und viele Wissenschaftler, sagten: ‚Es ist nicht OK, man kann keine Zahlen erfinden, die Leute müssen im Rahmen gehalten werden‘. Aber es gab eine Anhängerschaft des Gründers Roger Hallam, der die Zahl erfunden hatte.

Sie würden sagen: ‚Nein, wir haben einen Wissenschaftler gefunden, der das unterstützt‘. Aber so funktioniert Wissenschaft nicht. Ich kam aus der Show und war erschöpft, ein Teil von mir ist einfach gestorben. Ich habe einen Master-Abschluss in Wissenschaftskommunikation. Ich sagte einfach zu ihnen: ‚Oh mein Gott, ich kann das nicht tun’“.

Es ist eine außergewöhnliche Behauptung und gibt einen seltenen Einblick in die heftigen Auseinandersetzungen hinter den Kulissen, die der Öffentlichkeit bisher weitgehend verborgen geblieben sind.

Ms. Lights, Mutter von zwei Kindern, verließ XR im Juni, nachdem sie ob der Weigerung von XR einzugestehen, dass die Zahlen nicht durch Beweise belegt sind, desillusioniert worden war. Sie erzählte der Times, dass sie seit ihrem Weggang Morddrohungen und Misshandlungen von Mitgliedern erhalten habe, die sie als „abtrünnigen Abschaum“ und „nuklearen Handlanger“ bezeichneten.

Eine Sprecherin der Gruppe sagte, dass die Behauptung eines internen Streits um die Zahlen „völliger Unsinn“ sei und dass die Behauptung von Mr. Hallam, die aus seinen eigenen Nachforschungen hervorgegangen sei, sich auf die wahrscheinliche Zahl der Todesfälle bis zum Ende des Jahrhunderts beziehe.

The Times hat mit XR-Insidern gesprochen, die eine Reihe von Anschuldigungen aufgedeckt hatten, darunter Rassismus, Mobbing und eine kultartige Anhängerschaft von Mr. Hallam, die zu Anklagen wegen finanziellen Missmanagements führten.

Der ganze Beitrag steht hier (Zahlschranke)

Link: https://www.thegwpf.com/climate-campaigners-quit-as-extinction-rebellion-starts-to-split/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




DER SPIEGEL bei Naomi Seibt: „Warum hält eine kluge junge Frau absurde Behauptungen für Fakten?“

Unser Konferenzgast in München letztes Jahr, die Vloggerin Naomi Seibt, wurde laut Spiegel durch ihren Besuch bei uns berühmt. Danke für die Blumen. Nachdem sich schon der „Kinderspiegel“ Bento, der bald mangels Lesern und Anzeigenkunden eingestellt wird, an Naomi abgearbeitet hat („Nähe zum NSU“), rüpelt nun das ebenfalls leserarme Hauptorgan los – ein bißchen gepflegter allerdings.

Zunächst werden die Besucher unserer Konferenz im November 2019 im alten Flughafen München pauschal als „alte weiße Männer“ verspottet. Der Terminus ist von amerikanischen Elite-Unis übernommen – der Originalbegriff lautet WHM, white hetero male, der Hauptschuldige für alles im Linksaußen-Universum. Man könnte auch sagen, „rassistischer sexistischer Klimaschädling“, RSK. Der Grund für den hohen Altersdurchschnitt auf einer EIKE-Konferenz sei laut Spiegel-Autor der Frust darüber, nach dem Renteneintritt nichts mehr zu sagen zu haben; das könne dann man mit Frontalopposition therapieren. Daß Berufstätige ihren Beruf riskieren, wenn sie sich auf einer EIKE-Konferenz sehen lassen, erwähnt der Autor natürlich nicht, denn die Cancel culture der Linken ist bekanntlich nur eine Erfindung der Rechten.

Im weiteren wundert sich der Spiegel darüber, wie eine derart intelligente und belesene Frau wie Naomi libertäre und andere kritische Positionen einnehmen kann. Kein Wunder, in der akademischen Szene, aus der Aktivisten und Journalisten meist hervorgehen, herrscht ein mörderischer Konformationsdruck; da ist Naomis Mut neiderregend.

Dann nimmt sich der Autor noch kurz EIKE-Präsident Holger Thuß vor, der „31 Jahre älter“ sei als Naomi und sie benutze, um EIKEs „Rentner-Image“ loszuwerden. Auch sonst „framet“ der Artikel kräftig. Das zweite Foto von Naomi zeigt sie auf einer Demo 2018 neben einem aggressiv aussehenden schreienden jungen Mann, der das Bild dominiert.

Die zweite Hälfte des Artikels befaßt sich mit Naomis beeindruckender Medienkarriere seit München, in deren Rahmen sie sogar zur „anti-Greta“ ernannt wurde (Washington Post). Der Autor, ein Uwe Buse, staunt über ihr exzellentes Englisch und meint, sie „ist wohl intelligenter als die meisten Menschen, die ihr zuhören“. Nun ja, intelligenter als Haltungsjournalisten auf jeden Fall, da kann man schon neidisch werden.

Interessanterweise verschweigt der Artikel den Haß und den Terror nicht, dem Naomi im Akademiker-Städtchen Münster ausgesetzt ist. So schickte der Familie Seibt einmal jemand einen Leichenwagen nach Hause; auch bekommt sie Anrufe von Feinden, die ihr drohten, sie zu finden und „totzuficken“.

Auch Naomis Erfahrungen mit der politisch korrekten „Toleranz“ in der Schule werden dargestellt. Die Vloggerin erzählt dem Spiegel, daß die Lehrer immer betont hätten, die Kinder zu mündigen Bürgern erziehen zu wollen; bei „falschen“ Ansichten wie Ablehnung der Massenimmigration aber Naomi den Mund verboten. Der Autor wollte dazu Naomis alte Lehrer interviewen, die winkten aber ab (!).

Zum Schluß versucht der Artikel ein Bild der nahen Zukunft Naomis zu zeichnen, leider wird dabei nicht auf Seitenhiebe verzichtet, die den Verdacht erregen, sie sei Verschwörungstheoretikerin aus dem Umkreis von Flacherdlern etc. Immerhin wird erwähnt, daß Naomi aus Gründen der Glaubwürdigkeit die Zusammenarbeit mit Heartland beendet habe, um nicht dem Verdacht ausgesetzt zu sein, mittelbar Geld von Ölförderern zu erhalten. Außerdem wird Naomis Selbsteinschätzung als „Anarcho-Kapitalistin“, die Menschen für prinzipiell gut hält, genannt. Als sie aber sagt, daß sie nach den USA auswandern würde, wenn Trump eine zweite Amtszeit anträte, ist natürlich Schluß mit lustig.

Dennoch läßt der böse Artikel den Haltungsleser auch verwirrt zurück. Man hat nicht den Eindruck, daß hier dafür geworben werden soll, auf Familie Seibt noch weitere Anschläge zu verüben. Naomi wird eher als Geistesgröße dargestellt, die aus unerfindlichen Gründen den falschen Weg wählte, vielleicht wegen einer mentalen oder einer Entwicklungsstörung. Pikant daran ist: Genau das denken Klima-Alarmkritiker über Greta Thunberg. Mit dem Unterschied, daß Naomi einen Abschluß hat, breit gebildet und selbständig ist.

 

 

 

 

 




Bericht zur Coronalage 16.09.2020: Und wieder – keine nationale Bedrohung

Den Bericht Stand Anfang August hatte ich Ihnen schon vorgestellt. Das Sentinel Überwachungssystem besteht aus ausgewählten Praxen und Krankenhäusern, anhand derer man die Situation auf ganz Deutschland bezogen einschätzt.

Hat sich etwas geändert?

Im Bericht heißt es:

Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist von der 33. bis zur 36. Kalenderwoche (KW) 2020 gestiegen. Auch die Werte der ARE-Konsultationsinzidenz (Arbeitsgemeinschaft Influenza) sind im Berichtszeitraum kontinuierlich gestiegen und befinden sich noch auf einem jahreszeitlich üblichen Niveau. Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen von der 32. bis zur 33. KW zunächst zurückgegangen, aber anschließend bis zur 35. KW 2020 deutlich angestiegen und befindet sich auf einem jahreszeitlich üblichen, relativ niedrigen Niveau.“

Über die Gründe hierfür kann man nur spekulieren. Meiner Meinung nach sind die Daten bezüglich des Aufsuchens einer Arztpraxis bei Erkältungssymptomen stark beeinflusst von der psychologischen Dynamik der Coronaangst und des stattgefundenen Lockdowns. Generell wurden relativ häufig Rhinoviren nachgewiesen, die allermeist harmlos sind. Außerdem auch viele Influenzaviren unterschiedlichen Typs.

„Seit der 40. KW 2019 wurden 916 Influenzaviren identifiziert, darunter 375 (41 %) Influenza A(H1N1)pdm09-und 414 (45 %) Influenza A(H3N2)-sowie 127 (14 %) Influenza B-Viren.“

Es ist insgesamt ein leichter Anstieg der Atemwegserkrankungen zu sehen, der jedoch im üblichen Maß liegt.

Für Gesamtdeutschland wurden seit der 40. KW 2019 nach dem Infektionsschutzgesetz insgesamt 188.102 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. Bei 16 Prozent der Fälle wurde angegeben, dass die Patienten hospitalisiert waren. Das wären dann etwa 30.000 stationär behandelte Influenzapatienten. Seit der 40. KW 2019 wurden insgesamt 544 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion übermittelt. Ich gehe davon aus, dass die Todesursache Influenza und die Todesursache Covid mit unterschiedlichen Maßstäben ermittelt wird. Es handelt sich um die bekannte Problematik „mit oder an“. Ich hoffe, dass diesbezüglich irgendwann durch eine sorgfältige Studienarbeit Licht in dieses Dunkel kommt.

Wie ist die Sentinel-Situation im Falle der Infektion mit SARS CoV-2? Man hat auch nachträglich alle eingesandten Proben zusätzlich auf den neuen Coronavirus überprüft. Ergebnis:

Seit der 40. KW 2019 bis 36 KW 2020 wurden bisher in 4.132 untersuchten Sentinelproben insgesamt in 13 (0,3 %) Proben SARS-CoV-2 nachgewiesen. Alle SARS-CoV-2-Nachweise wurden im Zeitraum zwischen der 10. bis 15. KW 2020 detektiert. Seit der 16. KW 2020 gab es keine Nachweise mehr von SARS-CoV-2 im Sentinel.“

Für Patienten von Arztpraxen bleibt eine Infektion mit SARS-CoV-2 die absolute Ausnahme.

Relativ niedriges Niveau

Die für die Einordnung als Bedrohung für die Gesellschaft durch SARS-CoV-2 wichtigsten Sentineldaten (harte Endpunkte siehe mein Beitrag vom 11.9.) liefern die Sentinel-Krankenhäuser. Man spricht dabei von „schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI)“. Die SARI-Fallzahlen befinden sich in der 35. KW 2020 in allen Altersgruppen auf einem jahreszeitlich üblichen, relativ niedrigen Niveau. Es findet sich in diesem Monatsbericht das gleiche Ergebnis wie schon im Vorbericht:

In 70 Sentinel-Krankenhäusern waren im Zeitraum von der 32. KW bis zur 35. KW 2020 insgesamt 3 % der SARI-Fälle (Hauptdiagnose Influenza, Pneumonie oder sonstige akute Infektionen der unteren Atemwege) mit COVID-19 hospitalisiert (Abb. 5).“

Außerdem eine Einschätzung bezüglich der Schwere von Covid-19:

Dabei hat sich unter anderem die vorläufige Einschätzung bestätigt, dass hospitalisierte COVID-19-Patienten mit einer SARI im Schnitt besonders häufig und besonders lange beatmet werden müssen.

Im Klartext: Nur 3 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Atemwegsinfektionen sind dem SARS-CoV-2 Virus zuordenbar. 97 Prozent basieren auf anderen Erregern, die potenziell alle lebensgefährlich sind. Bei der Schwere der Krankheit Covid geht das RKI von einer häufigeren Beatmungspflicht im Krankenhaus aus als bei Influenza. Dazu bitte ich auch nochmal das Interview nachzulesen mit Dr. Thomas Voshaar, Präsident des Verbandes pneumologischer Kliniken. Die Sterblichkeit von Covid-19 liegt ganz sicher nicht über der einer Influenza. Zum Thema Infektions-Todesrate anhand der RKI Zahlen und deren extreme Unstimmigkeiten können Sie hier noch einmal nachschauen.

Und wieder und wieder: keine nationale Bedrohung

Es bleibt dabei: Die harten Endpunkte sprechen eindeutig gegen das Vorliegen einer außergewöhnlichen Situation. Völlig unabhängig davon muss die Diskussion geführt werden, wie gefährlich Covid-19 als schwere Erkrankung für den Betroffenen ist und welche Therapien dagegen entwickelt werden können. Dies auseinander zu halten, erfordert eine Disziplin im Denken, um die sich viele Kollegen nicht bemühen.

Das ist zum Teil persönlich verständlich, wenn man direkt mit schwer an Covid-19 Erkrankten zu tun hat. Es entschuldigt dieses im Prinzip unprofessionelle Versäumnis jedoch nicht. Würden wir beispielsweise präventive Therapien und Medikationen von einem auf einer kardiologischen Intensivabteilung arbeitenden Herzspezialisten bestimmen lassen, der unter dieser fehlenden Denkdisziplin leidet, wäre eine massive Übertherapie in der Bevölkerung die Folge, mit mehr Schaden als Nutzen.

Eine reale Gefahr, beispielsweise bei der Massenverordnung von Cholesterinsenkern bei Gesunden, ohne belastbare, sprich mit harten Endpunkten (z.B. Senkung von Herzinfarkten) belegten Begründung. Cholesterinsenker sind sehr nebenwirkungsreiche Medikamente, die nur dann verordnet werden sollten, wenn solche Endpunkte nachweisbar sind. Das gilt für Patienten mit einer klaren Entwicklung zur Gefäßverkalkung (Atherosklerose), aber ganz sicher nicht für Gesunde, die lediglich einen hohen Cholesterinspiegel aufweisen. Solche Zusammenhänge deckt nur die Epidemiologie auf, und auch nur dann, wenn sie sich an die eigenen Qualitätskriterien der Studieninterpretation hält. Der führende Wissenschaftler auf diesem Gebiet ist Professor John Ioannidis von der Stanford Universität, der folgerichtig und wie mehrfach hier auf Achgut.com erwähnt, die Corona-Lage dann auch korrekt als nicht besonders außergewöhnlich und die schweren Schutzmaßnahmen als überzogen und irrational einschätzt.

Wer zum Beispiel mit der Autorität des Leiters einer Intensivabteilung die allgemeine Corona-Panik verstärkt, beteiligt sich, im Gesamten betrachtet, obwohl ihm selbstverständlich Dank für seine direkte Arbeit am Patienten gebührt, an einer falschen epidemiologischen Einschätzung. Er versteht nicht, dass seine Einschätzung nicht zu einer Diskussion genutzt wird, wie schwer die Erkrankung für den Einzelnen ist, sondern dazu, die Gefahr für die Allgemeinheit maßlos zu überschätzen. Mit den völlig unnötigen, schweren Folgeschäden, unter denen wir noch lange zu leiden haben werden.

Nachtrag: Eines zeigt dieser neue Monatsbericht deutlich: Wenn sich nun ausgerechnet nach Einführen einer umfassenden Maskenpflicht, die Situation der Atemwegsinfektionen auf das in dieser Jahreszeit übliche Niveau eingependelt hat, dann ist dies ein belastbares Indiz dafür, dass die Maskenpflicht, die üblichen Infektionen nicht beeinflusst. Es sei denn, sie würde spezifisch nur SARS-CoV-2 aufhalten, denn dieser Erreger kommt ganz offensichtlich sehr selten, im Gegensatz zu Influenza- oder Rhinoviren, vor. Da jedoch bezgl. wissenschaftlich-rationaler Redlichkeit schon alle Schamgrenzen gefallen sind, wird dies ganz bestimmt demnächst einer der üblichen Experten behaupten. 

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Ketzerei, moderne Inquisition und die BBC

Ketzerei wird rücksichtslos entlarvt, Hexenjagden sind ohrenbetäubend, bürgerliche Autorität kuscht, die öffentliche Zensur ist brutal. An die traditionelle Definition der Ehe zu glauben, ist Ketzerei, ebenso wie jeder Vorschlag, dass der Ersatz fossiler Brennstoffe durch Windkraftanlagen unpraktisch sei oder dass das Britische Empire etwas Gutes getan haben könnte oder dass man von den Menschen, die vor einigen Jahrhunderten lebten, nicht hätte erwarten dürfen, dass sie so denken wie wir.

Es ist Ketzerei, zu behaupten, dass Großbritannien nicht zutiefst rassistisch sei, oder ein patriotisches Lied zu singen. Verflixt, es ist auch jetzt noch Ketzerei zu behaupten, dass Frauen menstruieren.

Die Macht der modernen Inquisition ist so groß, dass es der Staat und nicht die Eltern sind, die entscheiden, wann und wie Kinder, die noch im Kindergarten sind, an das herangeführt werden sollen, was wir einst vornehm „die Realitäten des Lebens“ nannten.

Einer der größten Förderer der modernen Inquisition ist die BBC. Angeblich unparteiisch, ignoriert sie einfach, was ihr nicht gefällt, und springt auf jeden vorbeiziehenden Zug auf, der ihren eigenen von der Großstadtelite getriebenen Vorstellungen entspricht, wie der Enthusiasmus beweist, mit dem sie in letzter Zeit die Agenda aufgenommen hat, Großbritannien und seine historischen Figuren als fanatischen Rassisten darzustellen.

Und es sind nicht nur die Nachrichten und Sendungen zum aktuellen Zeitgeschehen, die dies tun.

Das Drama wird in ähnlicher Weise für alles getadelt, was nicht „kantig“, mit Schimpfwörtern gespickt und sexbesessen ist. Diejenigen, die etwas anderes wollen, können ihre Lizenz in die Tonne treten und in den Hades gehen. Tim Davie, der neue Generaldirektor der BBC, hat eine große Aufgabe, dieses Land wieder zu einem Land der Freiheit und der freien Meinungsäußerung zu machen. Ich wünsche ihm alles Gute, aber ich halte nicht den Atem an.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/ann-widdecombe-heresy-modern-inquisition-and-the-bbc/

Übersetzt von Chris Frey EIKE