Aufgrund der restriktiven Informationspolitik und erhöhten Sicherheitsrelevanz wurde die eigentliche Tragweite des damaligen Zwischenfalls erst jetzt bekannt – und die lässt aufhorchen: Bei der stundenlangen Blockade Anfang August durch die sogenannte „Öko-Aktivisten“ der Aktion „Zucker im Tank“, bei der der komplette Zufahrt zum Kraftwerk in einer offenbar lange vorbereiteten Aktion abgesperrt wurde, wäre der Betrieb „fast lahmgelegt“ worden, wie die „Rhein-Neckar-Zeitung“ unter Berufung auf einen GKM-Mitarbeiter berichtet.

Nur durch schnelles und massives Eingreifen eines Sondereinsatzkommandos der Polizei konnte verhindert werden, dass die Anlage abgeschaltet werden musste – weil ausgerechnet an diesem Tag standen keine alternativen Brennöfen zum Hochfahren bereit standen, so die Zeitung: Aufgrund einer Störung im Block 9, war nur ein Meiler in Betrieb – und genau dessen Kohlezufuhr für den Dauerbetrieb hatten die Besetzer ab 5 Uhr morgens bis 10 Uhr unterbunden. Hätten die Besetzer Erfolg gehabt, wären 2,5 Millionen Menschen ohne Strom gewesen.

Bereits vor einem Jahr war es schon einmal zu einer Aktion von damals über 100 „Protestierer“ in dem Kraftwerk gekommen. Unerträglich ist auch diesmal wieder, dass hier von ambitionierten „Klimaschützern“ oder „Umweltschützern“ gesprochen wird und so eine noble Gesinnung unterstellt wird, die brandgefährliche und unmittelbar menschenlebengefährdende schwere Straftaten legitimieren soll. Bereits bei den „Ende Gelände“-Aktionen in der Lausitz oder im rheinischen Braunkohlerevier (vor allem im Hambacher Forst) hatte es diese Euphemisierung gegeben.

Systemrelevante Angriffe, die keinen Politiker jucken

Es handelt sich hier nicht um Helden oder engagierte Planetenschützer, sondern um Terroristen: Stromausfälle bringen unmittelbar unzählige Menschen in Gefahr – durch Verkehrsrisiken, medizinische Behandlungsunterbrechungen, wirtschaftliche Schäden und Sicherheitsrisiken (Aufzüge, fehlende Beleuchtung). Nicht ohne Grund zählen in normaltickenden Gesellschaften solche Delikte, unter welchen noch so scheinbar „ehrenwerten“ Vorwand sie begangen werden, als schwerwiegende Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Terrorismus. Die Aktivisten gehören in diesem Fall nicht belobigt, sondern zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Dass Medien und Politik sich bei solchen Wahnsinnstaten weitgehend ausschweigen und hier niemand eine „Gefahr für die freiheitliche Gesellschaft“ sieht, ist bezeichnend. Wer die Blockade von wahrlich „systemrelevanten“ Einrichtungen wie Kraftwerken, auch Verkehrsknotenpunkten oder infratrukturellen „Must-Haves“ gutheißt, der findet vermutlich auch nichts dabei, wenn Demonstranten gegen Verbrennungsmotoren demnächst Steine von Autobahnbrücken schmeißen. (DM)

Der Beitrag erschien zuerst bei Jouwatch hier

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