Fernsehkritik: Deutschland und der Klimawandel, die Weisheiten und Halbwahrheiten des ZDF-Fernseh-Professors Harald Lesch – der Faktencheck aus meteorologischer Sicht
Im Folgenden sind, weil man sich diese mittelmäßige, für Klima- und Wetterkundige nichts Neues enthaltende Sendung nur einmal ansehen sollte, die Aussagen des Harald Lesch nur grob wiedergegeben.
„In Deutschland erwärmte es sich seit über 100 Jahren um 1,5 Grad, mehr als im globalen Maßstab … . Ursache ist die immer schneller steigende CO2-Konzentration.“
Da bleibt für die Behauptung, dass steigende CO2-Konzentration die Hauptursache der Erwärmung gewesen sein soll nicht mehr viel Platz.
Diese aktuelle AMO-Warmphase ist auch der Hauptgrund für die gegenüber dem globalen Mittel stärkere Deutschland-Erwärmung. Herr Lesch beginnt und beendet seine Sendung auf dem Hohenpeißenberg, der ältesten Bergwetterwarte. Dabei unterlässt er die Nennung einer weiteren, ganz wesentlichen Erwärmungsursache – der in den letzten Jahrzehnten stark gestiegenen Sonnenscheindauer. Diese wirkte besonders im Sommer stark erwärmend und ist ein Grund der in den letzten Jahren heißen Sommer:
Ähnliches zeigt sich, sogar noch deutlicher, für ganz Deutschland:
Nun müsste uns Herr Lesch bloß noch erklären, wie denn die steigenden CO2-Werte die stärkere Besonnung verursacht haben. Plausibler sind hierfür eher die Luftreinhaltemaßnahmen, geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten infolge der Sonnenaktivität (wird noch besprochen), sowie die Melioration und Versiegelung unserer Landschaft. Letzteres wird immerhin von Herrn Lesch ganz passabel behandelt, dem Wärmeinseleffekt widmet er einige Sendeminuten.
„Klimawandel gab es schon immer… . Am Ende der letzten Eiszeit erwärmte es sich hier aber in 5.000 Jahren um etwa 5 Grad – heute geht das viel schneller – ein oder mehrere Grad in nur hundert Jahren.“
Recht gängig und in früheren Publikationen auch vom Weltklimarat (IPCC) verwendet, ist folgende Grafik, welche die globale, nur aus Proxydaten grob ermittelbare Temperaturentwicklung seit dem Ende der (vorerst) letzten Kaltzeit zeigt:
Aber könnte es hierzulande gar Temperatursprünge von 3 bis 5 Grad in nur 20 bis 50 Jahren gegeben haben? Ja, und zwar bei den so genannten Dansgaard-Oeschger-Ereignissen während der Kaltzeiten. Dansgaard-Oeschger-Ereignisse (kurz: DO-Ereignisse) sind rasante Klimaschwankungen während der letzten Kaltzeit. 23 solcher Ereignisse wurden zwischen 110.000 und 23.000 BP gefunden. Dansgaard-Oeschger-Ereignisse sind nach Willi Dansgaard und Hans Oeschger benannt.
In der nördlichen Hemisphäre stellen sie sich als Perioden schneller Erwärmung, gefolgt von einer langsamen Abkühlung, dar. Der Vorgang spielt sich über einen längeren Zeitraum ab, der typischerweise auf Skalen von Jahrhunderten beschrieben wird. (Quelle: Wikipedia). Anhand von Eisbohrkernen aus der Antarktis und von Grönland lassen sich diese abschätzen:
Mehr Omega-Lagen wegen des Klimawandels… .“