Herzlos: Befürworter erneuerbarer Energien lieben die Reichen und halten die Armen arm

Nachdem die Kalifornier jahrzehntelang Milliarden von Steuergeldern auf unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie geworfen haben, zahlen sie jetzt 60% mehr für ihren Strom als der nächstteuerste Staat in den USA: Die Strompreise sind mehr als fünfmal so schnell gestiegen wie in den anderen Staaten der USA in den letzten acht Jahren.
In Kalifornien ist Mitgefühl ein seltenes Gut unter denjenigen, die subventionierten Wind und Sonne anpreisen und davon profitieren. Die“ Dead Kennedys“, eine kalifornische Punk-Band, scheinen die verrückte Energiepolitik ihres Staates mit ihrem fröhlichen Lied “ Kill the Poor “ vorweggenommen zu haben. Weil es die Armen und Verletzlichen sind, die am meisten unter den explodierenden Strompreisen leiden.
Für Arbeitslose, Unterbeschäftigte und einen großen Teil der arbeitenden Niedriglohnempfänger ist Elektrizität jetzt und für immer unerreichbar.
Wo einst die politischen Entscheidungsträger eine „progressive“ Besteuerung entwickelten, die die größte Belastung für diejenigen darstellen sollte, die es sich am meisten leisten konnten, sind die endgültigen Kosten für subventionierte erneuerbare Energien heutzutage nicht nur rückläufig, sondern erdrückend.
 
Die staatliche Energiepolitik gibt den Reichen und nimmt dem Armen
Orange County Register, Steven Greenhut
An einer bedeutenden neuen Studie von UCLA-Forschern über die Energiepolitik Kaliforniens faszinieren nicht die naheliegenden Schlussfolgerungen, sondern der Hinweis auf eine wachsende Kluft in der Umweltblase zwischen denjenigen, die die weitreichende „grüne“ Politik des Staates befürworten – und denjenigen, die uns dazu bringen wollen, weniger Energie zu verbrauchen.

„Reichtum ist ein wichtiger Treiber der Nachfrage nach Energie für Privathaushalte„, schrieben die Autoren. „Weltweit führen wohlhabendere Gruppen ein materiell und energetisch intensiveres Leben als die weniger wohlhabenden und verbrauchen mehr als das, was sie benötigen, um ihre wesentlichen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Diese Erkenntnis ist atemberaubend in ihrem Wahnsinn. Ist jemand schockiert, dass diejenigen mit höherem Einkommen in größeren Häusern leben und mehr ausgeben, um sie zu kühlen, als diejenigen mit niedrigerem Einkommen?

„Dieses Konsumniveau liegt eindeutig über dem, was Sie für Ihr Überleben benötigen, um ein funktionierendes Mitglied in der Gesellschaft zu sein“, sagte der Hauptautor der Studie, Eric Fournier, gegenüber der Los Angeles Times.

Er und seine Kollegen haben lange und gründlich über ihre Beschreibungen des „übermäßigen“ und sogar „verschwenderischen“ Energieverbrauchs nachgedacht. Anscheinend sollten Akademiker entscheiden, wie viel Strom alle anderen verbrauchen dürfen.
Ich habe ein ständige Thema in der Umweltgemeinschaft gefunden, um die es in jeder ressourcenbezogenen politische Debatte geht. Von der Stromerzeugung über fossile Brennstoffe bis hin zur Wasserverfügbarkeit. Aktivisten sprechen über die Verbesserung der Effizienz und die Bekämpfung des Klimawandels, aber sie scheinen hauptsächlich beleidigt zu sein, dass die Menschen nicht genug einsparen. Ich „lehne mich hier aus dem Fenster“, aber es ist zweifellos gut, dass wir mehr Energie verbrauchen können, als wir für unser grundlegendes Überleben benötigen.
Dennoch hat die Studie einen interessanten – wenn auch erstaunlich offensichtlichen – Punkt angesprochen, da Kalifornien seinen rasanten Ansturm in eine grüne Energiezukunft fortsetzt, die auf Befehls- und Kontrollverordnungen, Subventionen und marktbeeinflussenden Mechanismen wie Cap und Trade basiert [~begrenzen und bepreisen, Emmissionshandel]. Es wurde festgestellt, dass Anreizprogramme für Elektroautos und Solarmodule sowie einige andere kostspielige Energiepolitiken „wohlhabendere Menschen überproportional begünstigen“.
Nun, arme Leute installieren im Allgemeinen keine Sonnenkollektoren und kaufen keine Autos im Wert von 50.000 US-Dollar und mehr. Man muss nicht die Diagramme der Studie von Los Angeles County lesen, um zu wissen, dass die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Beverly Hills höher ist als in Watts [dem Brennpunktviertel in Los Angeles mit der höchsten Kriminalitätsrate] Ich bin für die Entwicklung zukunftsfähiger Energien, aber die Verwendung öffentlicher Mittel und das fesseln der alten Energiewirtschaft durch übermäßige Vorschriften und Steuern ist ein Vermögenstransfer von arm zu reich. Wie üblich hat die progressive Politik des Staates unbeabsichtigte Konsequenzen.

„Wenn die alternative Energiepolitik des Staates in sich selbst erfolgreich ist, wird sie die künftige Stromnachfrage wahrscheinlich erheblich erhöhen“, beklagt die Studie.

Bisher erhöhen diese Maßnahmen hauptsächlich die Preise, aber wenn sie sie letztendlich sinken sollten, werden die Menschen tatsächlich mehr Energie verbrauchen. So funktionieren Angebot und Nachfrage. Billigere Energie ermöglicht es jedem, ob arm oder reich, ein angenehmeres Leben zu führen. Dies senkt die Kosten für Unternehmen, die dann Arbeitsplätze und Chancen bieten können.
Das bringt uns zurück zu den oben erwähnten Diskrepanzen. Sind Umweltschützer tatsächlich daran interessiert, die Umwelt zu verbessern oder wollen sie einfach unsere Lebensweise bestimmend verändern? Es scheint oft das letztere zu sein.

Fournier fügte hinzu: „Irgendwann muss man an einen Punkt gelangen, von dem aus man weniger Energie verbraucht.“

Warum soll das so sein? Wenn Energie reichlicher und umweltfreundlicher wird, wen interessiert es dann, wenn ich mehr davon verwende, um den Whirlpool warm zu halten? Es geht niemanden außer mir selbst etwas an, wenn ich den ganzen Tag das Licht anlasse – solange ich meine Stromrechnung bezahle.
Kalifornien ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Es ist ein Land mit unergründlichem Reichtum, aber es hat auch die höchste Armutsquote der Nation. Diese Quote liegt nach dem an die Lebenshaltungskosten angepassten Modell des Census Bureau über 20 Prozent, obwohl Kalifornien auch über die großzügigsten Programme zur Armutsbekämpfung verfügt. Ein Grund für diese düsteren Zahlen ist die Umweltpolitik unseres Staates, die die Lebenshaltungskosten erhöht.
Kalifornien hat eine Politik des langsamen Wachstums verabschiedet, die den Wohnungsbau begrenzt, indem die Kosten für bebaubares Land erhöht werden. Der Staat erhebt Regulierungskosten, die an einigen Orten 40 Prozent der Kosten eines neuen Eigenheims ausmachen. Das Ergebnis sind Durchschnittspreise für Eigenheime, die für Menschen mit niedrigem Einkommen und sogar für Mittelständler unerreichbar sind. Wir alle mögen Freiräume, aber jede politische Entscheidung hat ihren Preis, oft einen hohen.
Ebenso gehören unsere Energiepreise zu den höchsten in den USA. Dank kalifornischer Bestimmungen kostet unser Benzin mehr als in anderen Bundesstaaten, mit Ausnahme des abgelegenen Hawaii. Unsere Wasser- und Strompolitik erhöht die Kosten für diese notwendigen Produkte – und der Staat trägt zu unseren himmelhohen Steuerbelastungen bei, indem er Subventionen verteilt. Kalifornien stellt Anforderungen für alternative Energien, die dazu zwingen, 29 Prozent unseres Stroms zu importieren, was die Preise für diejenigen erhöht, die es sich am wenigsten leisten können.
Und dann sind die Forscher schockiert zu entdecken, dass die kalifornische Energiepolitik armen Menschen unverhältnismäßige Kosten auferlegt. Die Lösung besteht darin, Energiereichtum, freiere Märkte und weniger Regulierung zu fördern – anstatt noch mehr Vorschriften zu erfinden oder Vorstadtbewohner einzuschüchtern, dass diese ihre Klimaanlage „überbeanspruchen“ würden,  wenn sie ihre Häuser kühlen.
Orange County Register
https://stopthesethings.com/2020/07/30/heartless-renewable-energy-advocates-hate-the-poor-want-to-keep-them-that-way/
Übersetzt durch Andreas Demmig




Der VAE-Reaktor – ein Schlüsselprojekt

Die VAE haben sich bewusst zur ausschließlichen friedlichen Nutzung bekannt. Sie haben deshalb bewusst auf einen eigenen Brennstoffkreislauf vertraglich verzichtet: Keine Anreicherung von Uran und keinerlei Gewinnung von Plutonium, um „Verdachtsmomente“ einer militärischen Nutzung vollständig auszuschließen. Bezug von Brennstoff nur in der Form einsatzbereiter Brennelemente. So radikal hat sich bisher keine Nation positioniert. Extremes Gegenbeispiel ist der Nachbar auf der anderen Seite des Golfs. Im Mullah-Iran wird die Anreicherung von Uran und die Gewinnung von (waffengrädigem) Plutonium leichtgläubigen Europäern als notwendig für den Betrieb des Kernkraftwerks Busher verkauft.
Der Verzicht auf einen eigenen Brennstoffkreislauf hat einerseits enorme diplomatische Verwerfungen ausgelöst und andererseits interessante neuartige Ansätze erschaffen. So haben die USA größte Bauchschmerzen bei der Lieferung von Kernkraftwerken an Saudi-Arabien oder Indien. Indien ist bereits faktisch „Atommacht“. Saudi-Arabien ist nicht grundsätzlich bereit, einen faktischen Verzicht auf Kernwaffen auszusprechen, solange der „Erzfeind Iran“ weiter offen an der „Atombombe“ bastelt. Schon aus diesem Grund ist das – insbesondere von Deutschland – immer noch verzweifelt hoch gelobte „Iranabkommen“ äußerst kontraproduktiv gewesen. Andererseits ist durch die inzwischen verwirklichte Brennstoffbank mehr als ein Ansatz für die Nichtverbreitung von Kernwaffen geschaffen worden.
Um die Brennstoffversorgung zu sichern, wurde die Versorgung durch die VAE in fünf Bereiche vom Uranbergbau bis zum Brennelement gegliedert. Für jede Stufe werden mit mehreren Lieferanten aus unterschiedlichen Ländern Lieferverträge abgeschlossen. Für die Erstbeladung allein mit sechs Unternehmen. Für abgebrannte Brennelemente werden drei Perioden (bis 20 Jahre, bis 200 Jahre und darüber hinaus) definiert. Für die Lagerung bis zu 20 Jahren sind Abklingbecken vorgesehen. Alle sechs Jahre sollen die Elemente in oberirdische Betontresore für mindestens (mögliche) 200 Jahre umgelagert werden. Für den Zeitraum danach kann eine Wiederaufbereitung im Ausland durchgeführt oder eine direkte Endlagerung vorgenommen werden. Eine endgültige Entscheidung wird dann wahrscheinlich nach Kosten gefällt werden.

Die Energiesituation in den VAE

Im Jahr 2007 wurde eine umfangreiche Energiestudie durchgeführt. Man kam zu der Erkenntnis, dass der Verbrauch an elektrischer Energie mit einer Rate von 9 Prozent jährlich wachsen würde. Es blieb daher nur der Weg über den Neubau von Kernkraftwerken oder Kohlekraftwerken. Ab dem Jahr 2007 wurden die VAE bereits zum Netto-Gasimporteur mit stetig steigender Tendenz. Noch heute wird fast 98 Prozent der elektrischen Energie aus Erdgas gewonnen. Der Primärenergieverbrauch wurde 2018 aus etwa 40 Prozent Öl und 59 Prozent Erdgas gedeckt. Im Jahr 2017 wurden 127 TWh elektrische Energie verbraucht. Das Kernkraftwerk Barakah mit 4 Blöcken vom Typ APR1400 kann rund 44 TWh jährlich produzieren. Damit können erhebliche Mengen Erdgas in den nächsten Jahren für die Industrie oder den Export freigesetzt werden.

Ein mutiger Schritt auf beiden Seiten

Nach internationaler Ausschreibung und mehr als einjähriger Prüfung ging der Auftrag 2009 an die Korea Electric Power Company über die schlüsselfertige Lieferung zum Festpreis von 20 Milliarden USD für das Kernkraftwerk Barakah (3600 USD/kW). Es war der erste Exporterfolg Koreas für Reaktoren der sogenannten III. Generation. Insofern ein mutiger Schritt auf beiden Seiten. Vor der Entscheidung wurden zahlreiche internationale Fachleute mit Erfahrungen im Bau von Kernkraftwerken im Auftrag der VAE nach Korea entsandt. Ihr Auftrag war die Beurteilung der Zulieferer und der Baustellen des gleichen Typs. Die VAE selbst verfügen über zahlreiche Erfahrungen in der Abwicklung von Großprojekten ihrer Öl- und Gasindustrie und den Bau und Betrieb zahlreicher Gas-Kombi-Kraftwerke.
Im Jahr 2016 gingen die VAE und Korea eine gegenseitige Beteiligung ein. Man gründete „Barakah One (BO)“ als Finanzierungs- und „Nawah“ als gemeinsame Betriebsgesellschaft. An diesen beiden Gesellschaften hat jeweils die „Emirates Nuclear Energy Corporation (ENEC)“ einen Anteil von 82 Prozent und die „Korea Electric Power Corporation (KEPCO)“ einen Anteil von 18 Prozent. BO verfügt über ein Kapital von 24,4 Milliarden USD. Davon sind 4,7 Milliarden Eigenkapital und rund 19,6 Milliarden Fremdfinanzierung. Das Department of Finance of Abu Dhabi hat 16,2 Milliarden beigesteuert und die Export-Importbank von Korea (KEXIM) 2,5 Milliarden. Weitere Mittel kommen von einem Bankenkonsortium (National Bank of Abu Dhabi, First Gulf Bank, HSBC, Standard Chartered Bank). Das Volumen beinhaltet den Auftragswert (overnight cost), die Zinsen und etwaige Kostensteigerung durch Inflation während der Bauzeit, sowie die erste Brennstoffladung.

Die Baustelle als ein Konjunkturprogramm

Im Juli 2012 begann der Bau mit dem Betonieren der Grundplatte des Reaktors 1. Diese Arbeiten gelten international als der Baubeginn eines Kernkraftwerks. Im Mai 2013 folgte die Grundplatte des Reaktors 2 und im September 2014 Grundplatte 3 beziehungsweise im September 2015 Grundplatte 4. Hier wird schon das Prinzip eines kostengünstigen Bauens erkennbar: Man baut viermal die gleiche Anlage, aber geringfügig zeitversetzt. So hat man jeweils nach dem Bau der Anlage 1 ein bereits geübtes Team für die Anlagen 2 bis 4 vor Ort. Dies bietet die größte Rationalisierung und Sicherheit vor Fehlern, die zu Bauverzögerungen führen. Eine stets wiederkehrende Erfahrung auf allen Baustellen der Welt. Dieser Takt wurde auch bei den Komponenten gehalten:
Zum Beispiel beim Einbau des ersten Reaktordruckgefäßes im Mai 2014, im Reaktor 2 im Juni 2015, im Reaktor 3, Juli 2016, und 2017 im Reaktor 4. Eine solche Auftragsvergabe wirkt sich natürlich auch kostensenkend bei den Zulieferern aus. Eine Kleinserie ist immer günstiger als eine spezielle Einzelanfertigung. Jedes „erste Mal“ birgt immer das Risiko nicht vorhergesehener Probleme, die automatisch zu Verzögerungen führen.
Auf der Baustelle arbeiteten mehr als 18.000 Menschen. So viele Menschen über so lange Zeit mit Unterkunft, Essen, sauberer Arbeitsbekleidung etc. zu versorgen, ist ein enormer Input für die lokale Wirtschaft. Hinzu kommen die Aufträge im Inland. Rund 1.400 Unternehmen aus den VAE erhielten vom Generalunternehmer Aufträge über mehr als 3 Milliarden USD. Viel bedeutender als der Geldwert ist jedoch der Wissenstransfer: Alle Produkte und Dienstleistungen müssen den strengen Qualitätsanforderungen der Kerntechnik genügen. So haben die koreanischen Zulieferer durch tatkräftige Hilfe dazu beigetragen, dass zahlreiche Unternehmen sich erstmalig für eine Zulassung bei der American Society of Mechanical Engineers (ASME) zertifizieren konnten.
So besitzen zum Beispiel Emirates Steel durch ihre Lieferung für Betonstahl nun eine ASME-Zulassung für Kernkraftwerke. Solche Zertifikate müssen beileibe keine Eintagsfliegen sein. So konnte der Kabellieferant Ducab inzwischen sogar Kabel für das Kernkraftwerk Shin Hanul in Korea liefern. Es ist kein Zufall, dass hier keine Rede mehr von DIN und sonstigen deutschen Regelwerken ist. Keine Exporte von Kernkraftwerken, keine Verbreitung von deutscher Spitzentechnik. Wer seinen Betrieb einmal aufwendig auf die US-Maßsysteme und ihre Technik-Philosophie eingestellt hat, wird nur sehr unwillig alles ändern. Dies gilt auch für andere Produkte.

Die Folgeaufträge

Ein solches Projekt ergibt eine gegenseitige Verknüpfung der Wirtschaftsbeziehungen für Jahrzehnte. Für den Lieferanten ergeben sich unzählige lukrative Folgeaufträge. So hat die Korea Hydro und Nuclear Power (KHNP) mit der Betriebsgesellschaft Nawah ein „Operating Support Service Agreement (QSSA)“ abgeschlossen. Für 10 Jahre nach Fertigstellung sollen 400 Fachkräfte von KHNP den Betrieb vor Ort unterstützen. Der Auftragswert: 880 Millionen USD. Hinzu kam 2017 ein weiteres Abkommen zwischen KHNP und Nawah über den gemeinsamen Einkauf von Ersatzteilen für die koreanischen und VAE Kraftwerke vom Typ APR1400. Im März 2019 hat Nawah einen fünfjährigen Wartungsvertrag mit Kepco und Doosan Heavy Industries abgeschlossen.
Man muss nicht nur unzählige „Elektro-Golfs“ verkaufen, bis man einen Umsatz von 20 Milliarden erzielt hat, sondern bei einem Kernkraftwerk fallen einem auch noch weitere Milliardenaufträge quasi ins Haus. Nicht zu unterschätzen, welche ganz anderen Aufträge man durch solch enge Kontakte einwerben kann. So haben sich die Koreaner schon vorher durch den Bau von Gaskraftwerken und Meerwasserentsalzungsanlagen einen Namen in den VAE gemacht. So wie einst Siemens – jedenfalls sind nicht immer höhere Lohnkosten in Deutschland eine Ausrede für alles. Politischer Wille spielt auch eine nicht ganz unwichtige Rolle. Wenn man jedenfalls sein Heil in der Neuerfindung mittelalterlicher Techniken sucht, sollte man sich über keinen Stellenabbau wundern.

Der steinige Weg

Es ist eine nicht zu unterschätzende Leistung, ein bitterarmes Volk aus einer nahezu unbewohnbaren Salzwüste in das 21. Jahrhundert zu katapultieren. Inzwischen setzt sich in allen Ölförderländern die Erkenntnis durch, dass nur durch eine konsequente Industrialisierung dauerhaft gut bezahlte und anspruchsvolle Arbeitsplätze geschaffen werden können. Davor steht wiederum Bildung und Ausbildung. So ist die Emirates Nuclear Energy Corporation (ENEC) buchstäblich aus dem Nichts 2008 entstanden. Heute hat die ENEC über 2.900 Mitarbeiter. Der Anteil der Emiratis ist inzwischen auf 60 Prozent angestiegen und der Anteil der Frauen beträgt 20 Prozent, was vielleicht viele „Gender-Gaga-Anhänger“ erstaunen mag. Hier wächst eine Generation hoch qualifizierter Frauen heran, von denen bereits einige Führungspositionen – nicht durch Quote, sondern durch Fleiß (Kerntechnik-Studium) und Befähigung – erklommen haben.
Der Weg ist durchaus eine Orientierung für andere Schwellen- oder gar Entwicklungsländer, die Kernenergie nutzen wollen. Auch Wissen kann importiert werden. Man hat Fachleute aus aller Welt mit mindestens 25-jähriger einschlägiger Berufserfahrung angeworben. Der eigene Nachwuchs lernt durch die unmittelbare Zusammenarbeit an dem konkreten Projekt. Für die Grundausbildung sind vier Züge vorgesehen:

  1. Weiterbildung von erfahrenem Personal aus anderen Industriezweigen des Landes.
  2. Studium von besonders qualifizierten Studenten der eigenen Hochschulen zur Erlangung eines „Nuclear Masters“ an renommierten Universitäten im Ausland.
  3. Aufbau eines „Bachelors der Kerntechnik“ an den Hochschulen des Landes.
  4. Techniker für Wartung und Betrieb im eigenen Kraftwerk.

KHNP und ENEC haben 2016 einen Vertrag über die Entsendung von 50 Fachkräften für die Ausbildung in Korea abgeschlossen. Daraus sind unter anderem 10 voll ausgebildete und zertifizierte Reaktorfahrer hervorgegangen. Seit 2010 läuft das „Energy Pioneers Program“ mit den USA. Bisher wurden 500 Emiratis ausgebildet. Weiter werden 200 Emiratis durch die USA zu Reaktorfahrern ausgebildet. Im Juli 2019 wurden die ersten 15 Reaktorfahrer nach dreijähriger praktischer Ausbildung in Korea, Südafrika und den USA von der ENEC zugelassen. Für den Betrieb des Kraftwerks geht ENEC von etwa 2.000 Dauerarbeitsplätzen aus.

Zwangsläufige Verzögerungen

Die Kernenergie in den VAE wurde praktisch auf einem weißen Blatt begonnen. Von Anfang an hat man die Kooperation mit dem Ausland angestrebt, um aus Erfahrungen und Fehlern zu lernen. Auf Transparenz gegenüber allen internationalen Institutionen wurde stets großer Wert gelegt. Die Federal Authority for Nuclear Regulation (FANR) der VAE ging nie allein vor.
Bereits im Mai 2017 wurden vertragsgemäß die Brennelemente für den ersten Reaktor geliefert und im Kraftwerk bis zur Erlangung einer Betriebsgenehmigung eingelagert. Im Oktober 2017 hat ein „Pre-Operational Safety Review Team (Pre-OSART)“ der „World Association of Nuclear Operators (WANO)“ die Anlage auf ihre Betriebssicherheit überprüft. 15 internationale Fachleute aus sieben Ländern haben 18 Tage vor Ort das Kraftwerk begutachtet. Hierbei geht es vor allen Dingen um die Einhaltung der Sicherheitsstandards der „International Atomic Energy Agency (IAEA)“. Der Bericht schloss mit einem Lob für die Bildung der „Multi-Kulti“-Betriebsmannschaft, aber auch mit einiger Kritik ab. Es wurde für die Behebung der Mängel ein Zeitraum von 18 Monaten vorgegeben.
Im März 2018 wurde der erste Reaktor offiziell fertiggestellt und dem Kunden übergeben. Damit sind alle Tests und Prüfungen unter Fremdenergie abgeschlossen und die Betriebsfähigkeit nachgewiesen. Der Reaktor durfte aber erst mit Kernbrennstoff beladen werden, nachdem die Betriebsgesellschaft Nawah eine Betriebserlaubnis erhalten hatte.
Im November 2019 führte die WANO eine „Pre-Start Up Review“ durch und erklärte den Reaktor 1 für betriebsbereit. Am 17.2.2020 erteilte die FANR als zuständige Institution der Nawah eine Betriebsgenehmigung für 60 Jahre. Dies geschah, nachdem über 14.000 eingereichte Seiten technische Dokumentation geprüft, 255 Inspektionen durchgeführt, 2.000 ergänzende Anfragen bearbeitet und 40 internationale Inspektionen durch WANO und IAEA durchgeführt worden waren. Damit konnte Reaktor 1 mit Kernbrennstoff beladen werden. Die Erstbeladung konnte bereits durch ein Team aus 90 Prozent Emitatis eigenverantwortlich durchgeführt werden. Trotz Corona konnte nun endlich zum 1. August der erste Block seine Kettenreaktion einleiten. Es beginnen jetzt die üblichen Garantietests in verschiedenen Leistungsstufen. Man strebt eine vollständige Übergabe bis Ende des Jahres an. Gleichwohl wird schon in dieser Inbetriebnahmephase elektrische Energie in das Verteilnetz der VAE eingespeist.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Nuke-Klaus.




Grüner „Schmutz“?

Sie verbreiten ihre Botschaft durch Schlagzeilen, Artikel, Aussagen und Bilder (viele davon computergestützt), die lebendige, beunruhigende Bilder und Botschaften von (angeblich) bevorstehenden Umweltkatastrophen verbreiten.  Sie betten ihre Botschaft in Filme, Fernsehsendungen, Werbung, Online-Klickköder usw. ein. Beängstigende Szenarien sind der Vorrat im Handel. Die nicht enden wollende grüne Erzählung hat Millionen von jungen Menschen grausame psychologische Schäden zugefügt. Aus Nachrichtenberichten geht hervor, dass 20, 30 oder mehr Prozent der jungen Menschen (Greta Thunberg ist nur die Spitze des Eisbergs) unter klimabedingten Ängsten, Depressionen oder Furcht gelitten haben.

Grüner Schmutz ist produktiv und allgegenwärtig. Seit Jahrzehnten haben die Grünen Millionen von Menschen mit beängstigenden Szenarien und Vorhersagen gequält, die von landwirtschaftlichen Verwüstungen bis hin zu überfluteten Städten reichen – keines davon wird sich erfüllen. Manchmal sind sie absurd widersprüchlich, wie z.B. die Vorhersage von vor einigen Jahrzehnten, dass Großbritannien bis 2020 ein sibirisches Klima haben würde, während der Arktische Ozean eisfrei sein würde (nichts dergleichen ist eingetreten).

Die Grünen haben den Klimawandel als die bisher größte Gefahr für das menschliche Wohlbefinden gehypt. Sie haben geschrien, dass die Welt „gefährlich nahe“ an einem „unumkehrbaren Wandel“ sei. Jeremiads behauptet, die Erde „könnte unerkennbar sein“ (aber beachten Sie das Wackelwort „könnte“). In einem Artikel zu Beginn dieses Sommers wurde verkündet: „Der Klimawandel tötet Amerikaner“ (obwohl der Artikel kaum Beweise enthielt).

Grüner Schmutz nutzt alle Formen von Medien aus. Fernsehsendungen enthalten so bedrückend absurde Dialoge wie: „Wir werden überflutet und verbrennen und verhungern“. In vielen Büchern wird davor gewarnt, dass die Erde „unbewohnbar“ wird, grüne Pornos ergehen sich in wilden Spekulationen über verschiedene Möglichkeiten, wie die menschliche Rasse „ausgelöscht“ werden könnte. Apokalyptische Phantasien sind im Überfluss vorhanden. Realitätsprüfung: Keine dieser übertriebenen Vorhersagen ist auch nur annähernd möglich, es sei denn, ein riesiger Asteroid trifft unseren Planeten, die Plattentektonik der Erde gerät in Krämpfe oder der Sonnenausstoß ändert sich. Mehr CO2 in der Atmosphäre (wo es im Rahmen des lebensrettenden Treibhauseffekts eine relativ geringe Nebenrolle gegenüber Wasserdampf spielt) wird das Leben, wie wir es kennen, nicht beenden.

Grüne Pornos können lächerlich absurd sein. Ein Beispiel: „Experten“-Behauptungen, dass der Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Klimawandels zerstörerischer ist als Atombomben. Ach, wirklich? Eine Atombombe kann Manhattan in einer Minute flach machen, während es bei der derzeitigen Anstiegsrate des Meeresspiegels von sieben Zoll pro Jahrhundert 1200 Jahre dauern würde, bis der Wasserspiegel um sieben Fuß ansteigt, was die derzeit niedrigste Erhebung auf Manhattan Island ist. Bevor Sie vor Furcht vor dem bevorstehenden Untertauchen unter dem steigenden Meeresspiegel zittern, denken Sie an die Prophezeiung eines UN-Umweltbeamten aus dem Jahr 1989, dass „ganze Nationen durch den Anstieg des Meeresspiegels von den Gesichtern der Erde verschwinden könnten, wenn der globale Erwärmungstrend nicht bis zum Jahr 2000 umgekehrt wird“. Hoppla. (Übrigens, wenn Sie eine „Greatest Hits“-Zusammenstellung fehlgeschlagener Katastrophen-Prophezeiungen aus dem Bereich grünen Schmutzes lesen möchten, sehen Sie sich die „Wrong Again: 50 Years of Failed Eco-pocalyptic Predictions des Competitive Enterprise Institute an).

Sind Sie, wie ich, ein Tierliebhaber? Dann beunruhigen Sie vielleicht die grünen Behauptungen, wonach bis zu 75 Prozent der Arten dem Untergang geweiht sind und dass in den nächsten 30 oder 40 Jahren jährlich 25.000 bis 30.000 Arten aussterben werden. Solche phantastischen – und phantastisch falschen – Prophezeiungen über das Aussterben von Arten gibt es seit Jahrzehnten. So hat zum Beispiel die grüne Ikone Paul Ehrlich einmal kühn behauptet: „[Bis 1985] wird alles wichtige Tierleben im Meer ausgelöscht sein“. Heute, 35 Jahre nach 1985, liegt die Rate des Artensterbens zwischen zwei pro Jahr und weniger als der Hälfte pro Jahr, je nachdem, wer mitzählt. Fazit: Es gibt keinen Grund, eine massive Aussterbewelle zu befürchten.

Anfang dieses Jahres griff UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf grünen Schmutz zurück und erklärte: „Unser Planet brennt, aber zu viele Entscheidungsträger tüfteln weiter. Die Nero-Anspielung ist nett, aber als vernünftige Einschätzung des Zustands des Planeten ist Guterres noch nicht einmal in der Nähe des Spielfeldes.

Die Erde hat sich um ein oder zwei Grad erwärmt, seit sie aus der Kleinen Eiszeit um 1800 auftauchte. Zwei Grad wärmer als eine kleine Eiszeit – die zufällig einige Grad kühler ist als die römische und minoische Periode, in der die Zivilisationen vorrückten – da wird nicht gerade gebraten. Wir sollten für die Erwärmung dankbar sein, die uns aus der Kleinen Eiszeit herausgehoben hat.

Das wirksamste Gegenmittel gegen grüne Pornos ist die Kenntnis einschlägiger Fakten. Man mache sich klar, dass die Anbieter grüner Schmutzfinken, wie die Anbieter aller Pornos, aus den egoistischsten Gründen darin verwickelt sind – Geld, Popularität (wer kann die meisten Augäpfel verführen?) und trendige Ideologie. Wenn Ihnen eine apokalyptische Schlagzeile ins Auge fällt, die das durch den Klimawandel verursachte Ende der Welt verkündet, seien Sie wachsam. Lassen Sie sich nicht von den grünen Pornografen benutzen.

Nachdenken, evaluieren, bewerten – das hassen sie.

Autor: Mark Hendrickson, Ph.D., is an economist who has analyzed the global warming story for 30 years.
Link: https://www.cfact.org/2020/08/02/green-porn/




Europas Wasserstoff-Strategie ins Nichts

Die Europäische Kommission hat ihre Wasserstoff-Strategie im Juli 2020 vorgestellt. Sie ist überzeugt, dass es möglich sein wird, „sauberen“ Wasserstoff zu einer tragfähigen Lösung für eine klimaneutrale Wirtschaft zu machen und eine dynamische Wertschöpfungskette für diese Ressource in der EU aufzubauen. Sie ist sogar überzeugt, dies in den nächsten fünf Jahren zu tun. Die Europäische Kommission ist überzeugt, dass „Wasserstoff von 2025 bis 2030 zu einem festen Bestandteil unseres integrierten Energiesystems werden muss, mit mindestens 40 GW an erneuerbaren Wasserstoff-Elektrolyseuren und der Produktion von bis zu 10 Millionen Tonnen erneuerbarem Wasserstoff in der EU“. Im Jahr 2030 sollte mit erneuerbarer Energie erzeugter Wasserstoff in der gesamten EU eingesetzt werden. Damit folgt sie dem Beispiel Deutschlands, das einen Monat zuvor seine Wasserstoffstrategie gestartet hat. Die Kommission ist sich bewusst, dass dies im Widerspruch zum Marktrecht steht und schlägt daher vor, eine Wertschöpfungskette zu schaffen, indem die Nachfrage nach Wasserstoff angekurbelt wird, die derzeit noch nicht besteht; dies erfordert einen „unterstützenden Rahmen“, d.h. eine Auferlegung des Marktes durch die Politik.

Die falsche Lösung für ein reales Problem

Seit mehr als 40 Jahren fördert die EU erneuerbare Energien zunächst durch die Unterstützung der Entwicklung neuer Technologien, seit 2001 durch die gesetzliche Verpflichtung zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien und ab 2009 auch für andere erneuerbare Energien. Seit 2000 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten mehr als 1 Billion Euro ausgegeben, um mit Wind- und Sonnenenergie 2,5% ihres Primärenergiebedarfs zu erreichen. Das Ziel ist nun, bis 2050 100 % zu erreichen. Trotz einer starken Entwicklung im Zeitraum 2008-2015 halten die Investitionen in die intermittierende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der EU nicht Schritt. Aber einige Mitgliedstaaten setzen ihren überstürzten Wettlauf zu einer totgeborenen Lösung fort. Erinnern wir uns auch daran, dass erneuerbare Energien für die EU praktisch Wind und Sonne bedeuten. Für sie ist die Wasserkraft, die das Flaggschiff der dauerhaften, kontrollierbaren, wirtschaftlichen und sauberen erneuerbaren Energien ist, die in den 1950er Jahren massiv installiert wurden, ein Tabuthema. Da die Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie von Natur aus intermittierend ist, muss bei unzureichender Nachfrage der Überschuss durch Zahlung entsorgt werden, und diese Kosten werden von allen Verbrauchern, insbesondere den Haushalten, getragen.

Die Speicherung dieses Überschusses an Elektrizität ist daher ein Muss, aber die utopischen Versprechungen, die von Politikern und bestimmten Industriellen bezüglich der Batterien wurden und werden aus intrinsischen Gründen, die mit der Elektrochemie, aber auch mit der Geopolitik zusammenhängen, nicht eingehalten, da China den Batteriemarkt durch seinen Würgegriff auf die seltenen Erden kontrolliert. Es bleibt die Lösung, die Elektrizität, die der Markt nicht will, in Wasserstoff umzuwandeln. Das ist der Grundgedanke hinter der Strategie: eine Lösung für das Problem der Intermittenz von Wind- und Sonnenstrom zu finden.

Eine sehr ineffiziente Lösung

Die Umwandlung dieser unerwünschten überschüssigen Stromes in Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser realisiert und dann entweder als Brennstoff verwendet oder in Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt. Das ist ein Wunder: sauberer Strom, der sauberen Brennstoff erzeugt, der nur dann Wasser produziert, wenn es verbraucht wird. Als Bonus wird dies eine Alternative zu Elektrofahrzeugen sein, falls auch diese andere auferlegte Strategie nicht funktioniert! Beachten wir, dass Deutschland, Japan, Südkorea und sogar Russland gerade große Investitionen in wasserstoffbetriebene Mobilität angekündigt haben, um nicht zu sehr von seltenen Erden und chinesischen Batterien abhängig zu sein. Die Begeisterung ist auf dem Höhepunkt: Züge, Schiffe und sogar Flugzeuge werden mit Wasserstoff betrieben werden. Über wasserstoffbetriebene Fahrräder und Tretroller haben sie noch nicht nachgedacht, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis sie es tun!

Dies geht weit über die Utopie der Biokraftstoffe zu Beginn der 2000er Jahre hinaus, die von der EU trotz gesundem Menschenverstand und gegen wissenschaftliche Daten durchgesetzt wurde und deren Echo des Scheiterns sehr diskret bleibt. Im Jahr 2008 hatte die EU eine 10%ige Erzeugung von Biokraftstoffen für den Verkehrssektor bis 2020 verordnet, aber 2018 beschloss dieselbe EU, von einem „Minimum“ zu einem „Maximum“ überzugehen. Sie konnten sie trotz der negativen Auswirkungen auf die Umwelt nicht verbieten, weil ihre Richtlinie von 2008 Industrielle dazu veranlasst hatte, in diesen Sektor zu investieren. Wir subventionieren also weiterhin eine Erzeugung, die schlecht für die Umwelt ist. Mit der neuen Wasserstoffstrategie stürzen wir uns auf den gleichen Misserfolg und die gleiche Verschwendung von Subventionen, weil sie aus energetischer Sicht völlig ineffizient ist.

Das Verfahren im Einzelnen:

  1. Mit Wind- und Sonnenenergie intermittierend und daher manchmal überschüssigen Strom produzieren.
    2. Diesen Strom durch Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff umwandeln.
    3. Den Wasserstoff komprimieren oder verflüssigen, um ihn zu speichern und zu transportieren.
    4. Verbrennen des Wasserstoffs zur Erzeugung von Strom.

Keiner dieser Schritte erfordert eine neue Technologie, sondern nur die Investitionen, die zur Realisierung erforderlich sind. Aber industrielle chemische Prozesse sind nie 100% effizient. Stufe 2 ist bestenfalls zu 80% effizient, und Stufe 3 ist zu 70% effizient. Stufe 4 mit Brennstoffzellen – eine teure Technologie, die trotz 30 Jahren öffentlicher Förderung in der EU und den USA noch nicht in Serie produziert wird – ist heute zu 50% effizient. Die Effizienz des gesamten Prozesses beträgt daher 0,80 x 0,70 x 0,50 = 0,28. Von den 100 Energieeinheiten, die von Windturbinen oder Sonnenkollektoren erzeugt werden, bleiben nicht einmal 30% übrig. Das Verfahren ist völlig ineffizient und wird daher ohne Subventionen keine industrielle Anwendung finden. Die Ineffizienz schlägt sich natürlich in höheren Kosten nieder.

Der ganze Beitrag steht hier.
Link: https://www.thegwpf.com/europes-hydrogen-strategy-to-nowhere/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Norwegens Rentierfarmer verklagen schwedisch-deutsches Windkraft-Unternehmen, um ihre Herde zu retten

Die Installation von chaotisch intermittierenden Windstromanlagen, bedeutet die mutwillige Zerstörung unberührter Wildnis, idyllischer Landschaften, ländlicher Gemeinden und die Tötung Millionen von Vögeln und Fledermäusen (einschließlich zahlreicher Arten, die vom Aussterben bedroht sind).
Im gefrorenen Norden wehren sich die Sami, um zu verhindern, dass ihre Heimat vom industriellen Ansturm der Windindustrie überrannt wird. Anstatt die üblichen Lügen und hohlen Versprechungen von der betreffenden Windkraftinvestoren zu kaufen, gehen sie vor Gericht, um ihre angestammten Siedlungsgebiete davor zu schützen, ein industrielles Ödland zu werden – und zu verhindern, dass ihre Rentierweiden der Vergangenheit angehören.
 
Rentierhirten klagen, um Norwegens größten Windpark zu stoppen
Artic Today, Kevin McGwin 1. Juli 2020
Eine Gruppe samischer Rentierhirten in Norwegen will rechtliche Schritte gegen die Eigentümer des größten Windparks des Landes einzuleiten, die ihre Rechte zu verletzen, indem sie die Rentierwanderung zwischen Winter- und Sommerfuttergebieten behindern.
Die Ankündigung der Hirten des Bezirks Jillen-Njaarke im Landkreis Nordland mit Unterstützung von Motvind, einer norwegischen Anti-Windkraft-Gruppe, findet inmitten zunehmender Spannungen mit Eolus statt, dem schwedisch-deutschen Eigentümer des Øyfjellet-Projekts [Das Øyfjellet-Projekt wurde von Eolus entwickelt und gehört einem deutschen Investor].

Das Projekt, dem 2016 die Erlaubnis erteilt wurde, 72 Turbinen auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern zu errichten, wurde im Dezember für den Baubeginn freigegeben, sofern Eolus bis zum 11. März eine Vereinbarung mit Rentierhirten treffen kann, die den Durchgang ihrer 2.000 Rentiere ermöglichen. Die Herden wandern im Frühjahr zu den 12 Kilometer entfernten Frühlingsweideflächen.

Dies ist nicht geschehen, laut der Hirten, die sich auch darüber beschweren, dass Eolus gegen die Bestimmungen der Vereinbarung mit dem norwegischen Staat verstoßen hat, der ihm die Erlaubnis zum Bau des Windparks erteilt hat, aber den Bau einer 11 Kilometer langen Zufahrtsstraße nicht stoppte, die durch das Wanderungsgebiet der Rentiere führt.

Nach Eolus‘ Version der Ereignisse, wurde den Hirten zunächst mitgeteilt, dass die Bauarbeiten zwischen dem 10. und 16. April im Zusammenhang aufgrund einer Reihe von Feiertagen eingestellt würden. Als die Herde zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorbeigekommen war, erhielt Eolus von den Aufsichtsbehörden die Erlaubnis, die Arbeit wieder aufzunehmen.
Als die Firma am 27. April darüber informiert wurde, dass die Rentiere auszugsfertig waren, wurde der Bau an diesem Abend eingestellt und am Abend des 29. April wieder aufgenommen, nachdem die Hauptherde vorbeigetrieben war.

Die Hirten sagen, dass es eine Verletzung ihrer Rechte darstellt, wenn ihnen vorgeschrieben wird, wann und wie viel Zeit sie haben, um ihre Tiere zu bewegen. Ihre Beschwerde wird von Kreisbeamten unterstützt, die den Aufsichtsbehörden sagten, dass Wanderungsbewegungen durch Wetter- und Weidebedingungen bestimmt werden und dass sie nicht im Voraus geplant werden könnten.

Die Hirten fordern, dass der Bau des Windanlagen sofort eingestellt und die Pläne für den Windpark annulliert werden.

Der Windpark Øyfjellet, der 2021 in Betrieb gehen soll, würde [in den Fällen, in denen der Wind eine optimale Geschwindigkeit hat] Energie für eine nahe gelegene Alcoa-Aluminiumschmelze produzieren, die sich verpflichtet hat, den gesamten Strom zu abzunehmen, den die Anlagen für einen Zeitraum von 15 Jahren produzieren [Bei Windstille, muss die Aluminiumschmelze selbst sehen, von wo sie die Energie herbekommt].
Eine Crowdfunding-Kampagne, die am Sonntag gestartet wurde, erreichte bereits mehr als 90% des Geld für die Klage, man rechnet 500.000 Kronen zu erreichen. Motvind rechnete jedoch damit, dass 10 Millionen Kronen benötigt werden würden, um die Anwaltskosten zu decken und eine Entschädigung zu zahlen, falls es zu einer Abweisung der Klage kommen sollte.

Øyfjellet und Sjonfjellet … sind Windkraftprojekte, die größer sind als alles, was Norwegen bisher gesehen hat. Und es soll in der Energieregion Nordland, der Grafschaft in Norwegen mit dem größten Stromüberschuss gebaut werden. Die vorhandene Energie stammt aus sauberer Wasserkraft, die bereits ausgebaut wurde und die aber weiter aufgerüstet und effizienter gestaltet werden kann, um zusätzliche Energie daraus zu gewinnen.

Die Energiebehörden haben ein Erklärungsproblem, warum zusätzlich naturzerstörende und konfliktschaffende Windkraftanlagen gebaut werden müssen. Sie können keine Erklärung angeben und deshalb wächst die Opposition.
Die drohende Klage kommt nach wiederholten Versuchen, zwischen Eolus und den Hirten, eine Einigung zu erzielen, die ihnen Zugang oder Entschädigung gewähren soll.
Laut Eolus sind die Hirten die letzte von etwa hundert vom Windpark betroffenen Gruppen, mit denen keine Einigung über das Projekt erzielt wurde.
Die Hirten sagen, dass die Verantwortung, eine tragfähige Vereinbarung zu treffen, bei Eolus bleibt.

„[Eolus] gab zu, dass sie keine Lösung gesehen haben. Dazu würde ich sagen, dass der Investor die Verantwortung hat, eine Lösung zu finden, nicht wir “, sagte Torstein Appfjell, ein Sprecher der Jillen-Njaarke-Hirten, gegenüber NRK.

Anfang dieses Jahres erhielt eine Gruppe von Hirten in Trøndelag eine Entschädigung in Höhe von 90 Millionen Kronen, als sie aufgrund des Baus eines Windparks den Zugang zu ihren Weideflächen verloren. Appfjell unterstrich jedoch auch, dass die Hirten von Jillen-Njaarke den Sinn ihrer Klage darlegten, um zu beweisen, dass die Festlegung der Bedingungen, unter denen ihr Rentier den Windpark passieren könne, ihre verfassungsmäßigen Rechte verletze.
Artic Today

Sehen Sie im Original ein beeindruckendes Aufmacherbild: Ein 70 Meter langer Flügel einer Windkraftanlage ist auf dem Weg zum Windpark Guleslettene in der Nähe von Floro, Norwegen, am 17. Juni 2020. (Tore Meek / NTB Scanpix über Reuters)

https://stopthesethings.com/2020/07/31/norways-reindeer-farmers-sue-swedish-german-wind-power-outfit-to-save-their-herd/
Übersetzt durch Andreas Demmig