Cancel Culture will Schlüssel zum Abbrechen von Diskussion und zum Löschen der Historie

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichten sogar die gemäßigten Redakteure des Wall Street Journal „A Note to Readers“, dass „diese Seiten unter dem Druck der Cancel-Culture nicht zerfallen werden“. Die Notiz wurde als Antwort auf einen durchgesickerten Brief herausgegeben, der von 280 ihrer „Kollegen“ unterzeichnet worden war, die die Zulassung konservativer Standpunkte in ihrem Meinungsteil kritisierten.

Anfang dieses Monats trat Bari Weiss, eine prominente Reporterin der New York Times, zurück, und zwar mit einem vernichtenden offenen Brief, in dem sie schwerwiegende Vorwürfe erhob: Sie sei „Gegenstand ständiger Schikanen von Kollegen gewesen, die mit meinen Ansichten nicht einverstanden waren“, und von diesen Kollegen als „Nazi und Rassistin“ bezeichnet worden zu sein.

Weiss behauptete auch, dass die Herausgeber des Blattes mehr daran interessiert seien, mächtigen linken und sozialen Medieneinflüssen zu genüen, als objektive Beurteilungen von Nachrichten vorzunehmen. Sie schrieb: „Twitter steht zwar nicht auf dem Impressum der New York Times, aber Twitter ist deren ultimativer Herausgeber geworden“. Darüber hinaus verwies Weiss darauf, dass sich die Zeitung zunehmend zu einer „Art Plattform“ entwickelt habe, in dem Inhalte so ausgewählt und präsentiert werden, „dass sie eine kleine Gruppe des Publikums zufrieden stellen, anstatt einem größeren neugierigen Publikum zu erlauben, über die Welt zu lesen und dann seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen“.

Ebenfalls im April trauten sich schließlich rund 150 Schriftsteller, von denen die meisten eindeutig linke Überzeugungen vertraten, in der Zeitschrift HarpersA Letter on Justice and Open Debate“ zu veröffentlichen, in dem dazu aufgerufen wird, sich mit dem zunehmend erstickenden Klima der Unfreiheit auseinanderzusetzen, das sich hinsichtlich aller Aspekte des Themas eingestellt hat.

Die Unterzeichner des Briefes warnen davor, dass „[angemessen gerechte] mächtige Proteste für Rassengerechtigkeit und Forderungen nach einer Polizeireform zusammen mit größerer Gleichheit und Inklusivität“ auch zu einer „verstärkten neuen Reihe von moralischen Einstellungen und politischen Verpflichtungen geführt haben, die dazu neigen, unsere Normen der offenen Debatte und der Duldung von Differenzen zugunsten ideologischer Konformität zu schwächen“.

Der Harpers-Brief stellt fest, dass der freie Austausch von Informationen und Gedanken, die das Lebenselixier einer liberalen Gesellschaft ausmachen, von Tag zu Tag immer mehr eingeschränkt wird. Die Zensur breitet sich aus, ebenso wie die Intoleranz gegenüber gegensätzlichen Ansichten, eine Tendenz zu öffentlicher Beschämung und Ächtung sowie die Tendenz, komplexe politische Fragen in einer blind machenden moralischen Gewissheit aufzulösen.

Sie schreiben: „Wir halten den Wert einer robusten und sogar bissigen Gegenrede von allen Seiten hoch. Aber es ist heute allzu häufig zu hören, dass als Reaktion auf vermeintliche Übertretungen von Reden und Gedanken schnelle und schwere Vergeltungsmaßnahmen gefordert werden“.

Zum Beispiel: „Redakteure werden gefeuert, weil sie umstrittene Werke veröffentlicht haben; Bücher werden wegen angeblicher Unwahrheit zurückgezogen; Journalisten dürfen nicht über bestimmte Themen schreiben; gegen Professoren wird ermittelt, weil sie im Unterricht literarische Werke zitiert haben; ein Forscher wird gefeuert, weil er eine von Fachkollegen begutachtete akademische Studie in Umlauf gebracht hat; und die Leiter von Organisationen werden wegen manchmal nur ungeschickter Fehler entlassen“.

Da die Grenzen dessen, was ohne die Androhung von Repressalien gesagt werden kann und was nicht, immer enger werden, befürchten Schriftsteller, Journalisten und Künstler den Verlust ihrer Lebensgrundlage, wenn sie es wagen, vom Konsens abzuweichen, oder wenn man ihnen sogar mangelnden Einigungswillen vorwirft.

Der theoretische Physiker Lawrence Krauss erörtert in The Wall Street Journal, wie die ideologische Aggression der Cancel-Kultur die wissenschaftliche Forschung unterdrückt und korrumpiert.

Krauss stellt fest, dass „führende Vertreter der akademischen Wissenschaft die Sprache der Dominanz und Unterdrückung, die zuvor auf ‚kulturwissenschaftliche‘ Zeitschriften beschränkt war, im Großen und Ganzen übernommen haben, um ihre Disziplinen dazu anzuleiten, abweichende Ansichten zu zensieren und um Lehrkräfte aus Führungspositionen zu entfernen, wenn ihre Forschung von Gegnern zur Unterstützung systemischer Unterdrückung beansprucht wird“.

Eine Gruppe von Demonstranten nutzte einen Streik an der Michigan State University, um den Rücktritt ihres Vizepräsidenten für Forschung, Stephen Hsu, zu erzwingen, weil er untersucht hatte, wie die Humangenetik die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen könnte – etwas, das sie mit einem Beigeschmack von Eugenik belegten. Hsu wurde auch der Sünde beschuldigt, die psychologische Forschung an der MSU über Statistiken zu Polizeischießereien unterstützt zu haben, die die Behauptungen einer rassistischen Voreingenommenheit nicht eindeutig untermauerten.

Eine Gruppe von Sprachstudenten initiierte eine öffentliche Petition, in der gefordert wurde, dem Psychologen Steven Pinker seine Position als Mitglied der Linguistics Society of America wegen solcher Vergehen wie dem Twittern eines Artikels der New York Times, den sie missbilligten, zu entziehen.

Ein angesehener Chemiker in Kanada wurde von seinem Vorgesetzten zensiert, weil er für eine auf Verdiensten basierende Wissenschaft und gegen Einstellungspraktiken argumentierte, die auf gleiche Ergebnisse abzielen, wenn sie „zur Diskriminierung der verdienstvollsten Kandidaten“ führen.

Dr. Krauss glaubt, dass viele Wissenschaftler sich zurückhalten, wenn es darum geht, die harten Wissenschaften gegen solche korrumpierenden Eingriffen zu verteidigen, indem sie miterleben, was mit denen geschieht, die es tun. Krauss schreibt: „Sie sehen, wie Forscher Gelder verlieren, wenn sie nicht darlegen können, wie ihre Forschungsprogramme explizit behaupteten systemischen Rassismus oder Sexismus bekämpfen werden“.

Auch Gerard Baker schreibt im Wall Street Journal: „In Klassenzimmern, Nachrichtenredaktionen und Sitzungssälen im ganzen Land kann man das Schweigen fast hören, wenn die Leute intern überprüfen, was sie sagen, in dem Wissen, dass sie, wenn sie die Grenze überschreiten, öffentlich angeprangert und sehr wahrscheinlich entlassen werden“.

Baker beklagt, dass diese Finsternis in der Tat die Demokratie vereinnahmt hat, und fragt dann: „Wird die Demokratie, die wirkliche Demokratie, in der die Menschen noch einen Ort finden können, an dem sie ihren Dissens zum Ausdruck bringen können, die Finsternis überleben, die über sie hereinbrechen wird?“

Wir könnten uns alle fragen und vielleicht Licht im Mut finden, die Tyrannei zu entlarven.

Autor: Larry Bell heads the graduate program in space architecture at the University of Houston. He founded and directs the Sasakawa International Center for Space Architecture. He is also the author of „Climate of Corruption: Politics and Power Behind the Global Warming Hoax.“
Link: https://www.cfact.org/2020/08/03/cancel-culture-wants-delete-key-for-discourse-history/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Offshore-Windenergie: Definitiv teuer!

Wie war diese bemerkenswerte Veränderung in der Wirtschaftlichkeit der Offshore-Windenergie erreicht worden? Niemand wusste es wirklich sicher, doch umweltbewusste Korrespondenten in den Mainstream-Medien bestanden darauf, dass der Wandel real war.

In einer kurze Zeit später veröffentlichten Studie wiesen Gordon Hughes et al. darauf hin, dass es kaum Anzeichen für sinkende Kosten von Offshore-Windparks gebe. Tatsächlich stiegen sie im Allgemeinen, da die Entwickler auf der Suche nach zuverlässigeren Windgeschwindigkeiten in tiefere Gewässer vorstießen. Selbst wenn man solche Faktoren berücksichtigt, scheinen die Kosten für vergleichbare Anlagen nur leicht zu sinken. Es gab absolut keine Anzeichen für revolutionäre Veränderungen. Die Verteidiger der grünen Orthodoxie argumentierten, die Hughes-Analyse sei rückwärtsgewandt und könne technologische Fortschritte nicht berücksichtigen (obwohl sie nie klar gesagt haben, um welche es sich dabei handelte).

Im Gegensatz dazu lautet Hughes‘ Theorie, die in einem späteren Aufsatz skizziert wird, dass die niedrigen CfD-Gebote im Wesentlichen ein Hasardspiel auf die zukünftigen Strompreise sind. Er glaubt, dass die Entwickler hoffen, dass die Strompreise bis zur Inbetriebnahme der Windparks im Jahr 2022 so hoch sein werden, dass sie sich von ihren CfDs verabschieden und stattdessen den Marktpreis nehmen können. Dafür gäbe es nur geringe Kontaktstrafen. Hughes et al. haben weiterhin argumentiert, dass die Kosten der Offshore-Windenergie bis heute sehr hoch sind.

Kürzlich tauchten einige weitere harte Beweise auf, die zeigen, dass Hughes Recht hat. Einer der Niedrigpreis-Windparks hat seine letzten Finanzberichte veröffentlicht, und diese vermitteln ein Gefühl dafür, ob die Kostensenkungen real sind. Moray East ist ein Gigant mit 100 Turbinen und einer Leistung von 950 MW, der sich derzeit vor der schottischen Küste in der Entwicklung befindet. Die Entwickler haben gesagt, dass der Bau 2,6 Milliarden Pfund kosten wird, obwohl diese Zahl mit Vorbehalten versehen ist. Sie beinhaltet mit ziemlicher Sicherheit nicht die Offshore-Übertragungsanlagen, die das Unternehmen bauen muss, und den Rückverkauf an das Netz. Außerdem sind die angekündigten Kosten für Windparks stets zu niedrig angesetzt. Hughes geht davon aus, dass sich die endgültigen Kosten auf etwa 3,8 Milliarden Pfund belaufen werden. Wenn der Windpark einen Gewinn von etwa 60 Pfund/MWh erzielen soll, müssen die Kosten weniger als die Hälfte (bei einer optimistischen Annahme darüber, wie viel Strom er erzeugen wird) und realistischerweise ein Drittel davon betragen.

Zum Jahresende (31. Dezember 2019) befand sich Moray East noch in der frühen Entwicklungsphase. Die Fundamente waren noch nicht ganz fertiggestellt, und die Übertragungsanlagen befanden sich zwar im Bau, waren aber noch lange nicht fertig. Die Leitungen für einen Teil der Kabel waren bereits fertiggestellt. Wie viel dürfte das Unternehmen bis jetzt ausgegeben haben? Ich habe die hier veröffentlichte Kostenanalyse verwendet, um den prozentualen Anteil der einzelnen Hauptkomponenten an den Gesamtkosten zu ermitteln. Dann wandte ich diese an, und eine Schätzung, wie vollständig jede Komponente war, zusammen mit dem Gesamtwert von 3,8 Milliarden Pfund Sterling von Hughes ergab eine Erwartung. Die Antwort: etwas mehr als 1 Milliarde Pfund.

Und die tatsächlichen Ausgaben bis jetzt? 1,2 Milliarden Pfund.

Es scheint daher fast unbestreitbar zu sein, dass es sich um einen Windpark in Höhe von 3,8 Milliarden Pfund handelt und nicht um einen Windpark in Höhe von 1,9 Millionen Pfund (was es sein müsste, um im Rahmen der CfD rentabel zu sein, selbst unter den großzügigsten Annahmen über den Kapazitätsfaktor, den er erreichen könnte).

Man könnte argumentieren, dass meine Vermutungen völlig falsch sind, aber man denke einmal anders darüber nach. Um einen Gewinn von 60 Pfund/MWh zu erzielen, müssen die Kapitalkosten von Moray East deutlich unter 1,9 Milliarden Pfund liegen. Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, die restlichen Kapitalarbeiten – einschließlich der Turbinen selbst – für 0,7 Milliarden Pfund abzuschließen. Das wird nicht geschehen.

Strom wird entweder sehr, sehr teuer werden, oder bestimmte Investoren in das Offshore-Windgeschäft werden ihr letztes Hemd verlieren.

Link: https://www.thegwpf.com/offshore-wind-definitely-expensive/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




„Umweltsäue?“ Die Zahl der Dienstreisen per Flugzeug ist 2019 wieder deutlich gestiegen




Letalitätsrate und Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern  

Es gab zwar die üblichen Verdächtigen wie etwa den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach oder den Berliner Virologen Christian Drosten oder auch das Robert KochInstitut ( RKI ), die mit ihren Warnungen  die Angst in der Bevölkerung am Köcheln zu halten versuchten– was möglicherweise auch der Gesichtswahrung  der die Coronanotstandsmaßnahmen zu verantwortenden exekutiven Staatsspitze zu dienen bestimmt war.
Dies konnte aber zwanglos als alarmistisches „busines as usual“ verstanden werden, bis am 25 Juli über die Medien prominent verbreitet wurde, dass Sachsens MP Michael Kretschmer der Meinung sei, dass die „zweite Welle“ nicht etwa erst drohe, sondern in Deutschland schon da sei. Der MP berief sich auf  zwei Tage hintereinander von 500 auf etwa 800 gestiegene Fallzahlen. Der Vorfall zeigt exemplarisch die falsche Fokussierung der Politik auf  die Fallzahlen des Virus statt auf seine Letalität.
Für die Einschätzung der Gefährlichkeit eines Virus ist in erster Linie seine Letalität entscheidend, nicht seine Infektiösität. Das Coronavirus hat eine relativ hohe Infektiösität, aber, wie noch zu zeigen sein wird, eine eher geringe Letalität. Zum anderen zeigt der Vorfall die Unkenntnis verantwortlicher Politiker  über die  epidemiologischen „basics“. Eine „zweite“ Welle sollte ja zumindest annähernd die Durchschlagskraft der ersten Welle haben. Die hatte in ihrer Spitze im März 2020 7000 neue Positivtestungen  täglich. Zur Zeit von Kretschmers  Äußerung waren die Fallzahlen gerade einmal um 300  ( von 500 auf 800 ) gestiegen, und nur an zwei Tagen hintereinander .Man kann den Eindruck gewinnen, dass ein politisch eher blasser MP auch einmal die Schlagzeilen bestimmen wollte. Und das funktioniert gegenwärtig am besten auf der Schiene des Coronaalarmismus.  Dann wird sich Kretschmer  kaum über den  einen Tag später gemeldeten Rückgang der Neudiagnosen auf 305 gefreut haben, Ende Juli / Anfang August betrug die 7-Tage-Durchschnittszahl 680 Neudiagnosen. Eine „zweite Welle“ sieht anders aus, da müssten die täglichen Positivtestungen  in die Tausende gehen.
Dies hielt das  RKI nicht davon ab, drei Tage nach der Alarmmeldung Kretschmers eine Pressekonferenz  zu geben und das zu tun, was es am Besten kann: zu warnen. Die Gefahr einer zweiten schweren Welle bestehe weiterhin. Das Infektionsgeschehen habe sich landesweit ausgeweitet, noch handele es sich zwar um „kleinere Ausbrüche“. Aber: „Die Pandemie ist nicht vorbei“ hieß es drohend.. Das RKI sollte aufpassen, dass es seine Glaubwürdigkeit nicht verliert. Nicht alle Fernsehschauer haben vergessen, dass die Fallzahlen zur Hochzeit der Epidemie in Deutschland im März grosso modo zehnmal höher als gegenwärtig waren.
Wo das RKI  warnt, darf der bayrische MP Söder nicht fehlen. Am 2. August warnte er vor einer zweiten „schweren“ Welle, ausgelöst durch die zurückkehrenden Urlauber. Söder ist ein weiteres Beispiel für die sachwidrige  Fixierung der Politik auf die Infektionszahlen unter systematischer Ignorierung der Letalitätsrate desVirus. Nur letztere drückt die Gefährlichkeit des Virus aus, und sie ist relativ niedrig ( s. unten unter 2.).
Bei den übertriebenen Warnungen von Seiten der Politik und RKI  kann man den Eindruck gewinnen, dass dahinter die geheime Hoffnung steht, das  Virus durch geeignete Maßnahmen zum Verschwinden zu bringen. Dies ist eine vergebliche Hoffnung. SARS-CoV-2 wird sich den bereits vorhandenen vier Typen von Coronaviren hinzu gesellen, die zum Teil seit Jahrhunderten hierzulande aktiv sind. Wir müssen daher lernen, mit SARS-CoV-2 zu leben, was angesichts seiner begrenzten Gefährlichkeit auch ohne weiteres möglich sein sollte.

  1. Auch die als große politische Show inszenierte Vorstellung der neuen Corona-Warn-App hat als Hauptfunktion die Aufrechterhaltung der Corona-Alarmstimmung in der Bevölkerung. Die verbliebenen erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie die Maskenpflicht beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, das 2-m-Abstandsgebot zwischen den Restauranttischen sowie das Verbot von Großveranstaltungen u.a. verlangen die Aufrechterhaltung der Massenloyalität der Bevölkerung. Dass diese Strategie freilich an Grenzen stößt, zeigt die Zurückhaltung, mit der die Bevölkerung die Warn-App aufgenommen hat: Nur 16 Mio. Menschen hatten sie bis Ende Juli heruntergeladen, weit hinter dem angestrebten Zielwert. Die zwischenzeitlich aufgetretenen technischen Störungen waren und sind sicherlich nicht dazu angetan, die Attraktivität der App zu steigern.
  2. Die 7-Tage-Durchschnittszahl der positiv Getesteten lagim Juli um die 600.  Gegenwärtig werden etwa 500 000 Tests pro Woche vorgenommen, wobei das Testverfahren nicht validiert ist. Bei einem Testfehler von nur 1 %  bei „falsch positiv“ wären das 5000 Fehler pro Woche oder etwa 700 pro Tag –  deutlich mehr als die Zahl der  durchschnittlich 600 täglich neu positiv Getesteten im Juli. Es könnte also sein, dass es  im Juli überhaupt keine  tatsächlich neu Infizierten mehr gab.
  3. Im Juni war es zu einigen „super spreading events“ indeutschen Schlachthöfen gekommen,  die von den Medien dann auch geradezu mit Dankbarkeit aufgenommen wurden, die aber lokale Ereignisse blieben. Von den ca` 1500 positiv auf Corona Getesteten des Schlachtbetriebs Tönnies in NRW mussten 9 auf die Intensivstation, 2 wurden beatmet, ein Todesfall ist nicht eingetreten. Die 9 Intensivkranken stellen eine sehr niedrige Rate von weit unter 1 % dar, die in Verbindung mit der Letalitätsrate von 0 % ebenfalls bestätigt, dass SARS-CoV-2 ein zwar ernst zu nehmendes, aber insgesamt doch eher harmloses Virus ist. Derartige auf der Hand liegende, der Corona-Entwarnung dienende Schlussfolgerungen interessieren freilich die deutschen Medien nicht ( und anscheinend auch das RKI nicht ), ihr alarmistischer Blick wendet sich dann lieber den USA, Brasilien oder Indien mit ihren steigenden Infektionszahlen zu. Die deutschen Medien scheinen nicht zu merken, dass ihr beibehaltener Panikmodus dem ersehnten Anspringen der Konjunktur hierzulande abträglich sein könnte. Da wäre vielleicht einmal ein sanfter Hinweis vom Bundeskanzleramt an die beflissenen Medien sinnvoll.

Die  Tönnies-Zahlen sind dazu angetan, einer „zweiten“ Infektionswelle den Schrecken zu nehmen. Auf 1500 Infizierte kamen 9 Intensivkranke, zwei Beatmungsfälle und 0 Tote. Übertragen auf eine neue Welle mit beispielsweise 90 000 neu Infizierten bedeutet das eine Versechsigfachung der Zahlen, also 540 Intensivfälle, 120  Beatmungsfälle und weiterhin 0 Tote. Dieses durchaus realistische Rechenexempel nimmt einer imaginierten neuen Infektionswelle in der Tat den Schrecken. Dies ist auch der Grund dafür, dass ein solches nie in den deutschen Medien angestellt wurde.

  1. Mitte Juli machte im Internet die Nachricht die Runde, dass die FAZ den Abdruck einerCorona-Anzeige der Professoren Bhakdi, Homburg u.a. verweigert hat, in der die Shutdown-Politik der Bundesregierung und der MP der Länder mit wissenschaftlichen Argumenten scharf zurückgewiesen wurde. Das in Art. 5 Abs. 1 GG garantierte Recht, „seine Meinung … frei zu äußern und zu verbreiten“, gehört laut BVerfG zu den „vornehmsten Menschenrechten überhaupt“ und ist für ein freiheitliches, demokratisches Gemeinwesen konstituierend. In Art. 5 Abs. 1 GG heißt es dann noch kurz und bündig: „Eine Zensur findet nicht statt“. Die von der FAZ ausgeübte Zensur widerspricht darüber hinaus  der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex statuierten Verpflichtung zu „wahrhaftiger Unterrichtung der Öffentlichkeit“, und stellt auch die historische Ausgangslage auf den Kopf, in der im 19. Jahrhundert das liberale Bürgertum Meinungs- und Pressefreiheit gegen den Obrigkeitsstaat durchgesetzt hat. In der BRD hat der „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ ( Jürgen Habermas ) nun eine neue Form angenommen, in der die Presse und die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-und Fernsehanstalten zumindest auf  zwei zentralen Politikfeldern, nämlich bei der Corona-Politik und bei der Klimapolitik, in einer unheiligen Allianz mit der staatlichen Politik die Kritik von Seiten nonkonformistischer  gesellschaftlicher Akteure abzuwehren versuchen. Es hat sich ein politisch-medialer Komplex herausgebildet, der sich hermetisch gegen oppositionelle Einflüsse von außen abschließt. Mit dem Internet ist glücklicherweise weltweit ein neues Medium entstanden, welches den eingetretenen Demokratieverlust zu einem Teil kompensieren kann – zumindest bislang.

Um noch einmal auf die FAZ zurückzukommen. Gemäß der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex niedergelegten Verpflichtung zu einer „wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit“ hätte die FAZ nicht nur die privat bezahlte Anzeige bringen, sondern sogar über deren wesentlichen Inhalt im redaktionellen Teil kostenlos berichten müssen.

  1. Während der großen Verhandlungen zwischen den 27 Regierungschefs der EU vom 18. bis 21. Juli 2020 über den künftigen Haushalt der EU und den Corona-Hilfsfonds wurden Polen und Ungarn unter dem Aspekt der Rechtsstaatlichkeit von Politik und Öffentlichkeit in Deutschland zum Teil heftig kritisiert. Diese Kritik ist überaus scheinheilig, wenn man bedenkt, mit welcher Bedenkenlosigkeit gerade auch die deutsche Politik vor kurzem ohne ausreichende Faktenevidenz die Grundrechte einer ganzen Nation außer Kraft gesetzt hat (vgl. näher Nahamowitz 2020). Die Grundrechte sind unbestritten die Basis der Rechtsstaatlichkeit. eines jeden Landes. Nimmt man die offenkundigenDemokratiedefizite hinzu, welche ich unter Punkt 5. angesprochen habe, kann einem um Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland (und der EU) Angst und Bange werden.
  2. Am 1. August fand eine große Demonstration von Coronakritikern mit 20 000 Teilnehmern in Berlin statt, meistenteils ohne Masken und Abstandswahrung. Dahinter steht eine hervorragende Organisationsleistung, die freilich die Frage beantworten muss, wie zukünftig verhindert werden kann, dass die Polizei die Demonstration wegen Verletzung der Corona-Regeln auflöst. Wie zu erwarten, stieß die Demonstration auf „Unverständnis“, jedenfalls bei den Vertretern der vier Corona-Parteien. Der Berliner OB Müller warf den Demonstranten im Nachgang vor, sie würden die Fakten der möglichen Gesundheitsgefährdung der Mitbürger ignorieren. Dieses Statement zeigt wieder einmal die Ahnungslosigkeit und zugleich .einseitige Orientierung der deutschen MP..

Die Maskenpflicht ist sinnlos, weil die Poren der normalen Stoffmasken doppelt so groß sind wie das Virus selbst. Es kann daher ungehindert die Maske durchdringen ( Reiss, Bhakdi 2020. 70 ). Diese Einsicht war übrigens zu Beginn des Auftretens von Corona bei Wissenschaft und Politik allgemein verbreitet. Der Berliner Virologe Christian Drosten, regelmäßiger Wortführer der Corona-Alarmisten, äußerte sich im Februar dahingehend, dass die „technischen Daten nicht günstig für die Masken“ seien. Ähnlich äußerte sich das RKI. Und der bayrische MP Söder stellte sehr entschieden mit all seiner schlitzohrigen Unbedarftheit die vollkommene Ungeeignetheit der Masken fest. Es lässt sich nur spekulieren, was den Gesinnungswandel bei der Politik ausgelöst hat. Ich bevorzuge die These, dass die Beibehaltung der Maskenpflicht der Aufrechterhaltung der Alarmstimmung in der Bevölkerung dient. Sehr viel bösartiger ist die alternative These, dass die Politik einmal ausprobieren möchte, wie weit sie mit Gehirnwäsche  bei der Bevölkerung kommen kann.
Und was die Faktenkenntnis weiter angeht, zeigt Müllers Bemerkung, dass ihm jedes Wissen darüber fehlt, dass die sog. Corona-Krise bisher keinerlei Auswirkungen auf die Sterblichkeit in Deutschland gezeigt hat. Darauf wird zurückzukommen sein ( vgl unten unter 3.).
Einseitig ist die Kritik des Berliner OB an den Demonstranten, weil seine Polizei ansonsten sich sehr großzügig bei den Freizeitaktivitäten der Berliner Bevölkerung gezeigt hat, was die Befolgung der Corona-Regeln angeht. Hier scheint mir ein klarer Verstoß gegen den Gleichheitssatz vorzuliegen.
Ich möchte im folgenden zwei Problemkreise vertieft erörtern: Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland ? Und wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern ?

  1. Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2Virus in Deutschland:0,37 % oder 4,7 %?

Ich hatte in meinem Artikel „Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown In Deutschland“ eine Rechnung aufgemacht, nach der Mitte Mai 2020 bei den damals 170 000 positiv Getesteten die Zahl der „echten“ Coronatoten unter 100 lag ( Nahamowitz 2020 ). Dieses sensationell niedrige Ergebnis beruhte zum einen auf einem Forschungsergebnis des Bonner Virologen Prof . Hendrik Streeck, zum anderen auf Angaben von Prof. Sucharit Bhakdi, der sich auf eine amtliche Zählung des italienischen Gesundheitsinstituts berief.
Eine in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg vom Bonner Virologen Prof. Streeck Anfang April 2020 erhobene repräsentative Stichprobe mit 1000 Probanden hatte als ein wichtiges Ergebnis eine Letalitätsrate von 0, 37 %  erbracht ( mit einer Fehlermarge  von 0,19 % – 0,45 % ). Das würde 370 Tote auf 100 000 positiv Getestete und 740 Tote auf 200 000 positiv Getestete bedeuten, was ausgesprochen wenig ist.  Diese Zahlen konfligieren freilich massiv mit der vom RKI vorgenommenen Zählweise, nach der im Mai  2020 durchschnittlich  auf insgesamt 170 000 „Infizierte“ rund 8000 Tote kamen, was einer Letalitätsrate von  grob 4,7 % entspricht  – ungefähr das Zwölffache der Heinsbergrate.
In den zahlreichen Interviews, die Streeck in den letzten Monaten gegeben hat, wurde diese Differenz von den Moderatoren mit der Ausnahme  von Markus Lanz seltsamerweise nie thematisiert. Ich vermute bei den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, dass dies mit Bedacht erfolgte, birgt diese Differenz doch gewaltigen Sprengstoff für die offizielle Corona-Politik. Denn die Heinsbergstudie war methodisch schulmäßig als repräsentative Zufallsstichprobe durchgeführt worden, woraus grundsätzlich die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf ganz Deutschland folgt. Wie aber sollte die Politik die Fortführung der Coronarestriktionen durch den formellen Beschluss der Bundesregierung  und der MP der Länder am 15. April angesichts einer derart niedrigen Letalitätsrate rechtfertigen? Offenbar entschloss man sich, das Heinsbergergebnis komplett zu ignorieren, das gilt besonders für den MP von NRW Armin Laschet, der bei der Vorstellung der Heinsbergergebnisse auf der Pressekonferenz Anfang April sogar persönlich anwesend gewesen war.
Das Totschweigen der Differenz zwischen der Letalitätsrate der Heinsbergstudie und der des RKI wurde meines Wissens erst Ende Mai beendet, und zwar bezeichnenderweise wieder bei Markus Lanz. Auffällig war das letztlich defensive  Verhalten von Streeck. Er insistierte zwar auf der Letalitätsrate von 0, 37 %, äußerte sich aber auf die  Frage der Vorsitzenden der Europäischen Ethikkommission Prof. Christiane Woopen, die explizit auf die Differenz zur Letalitätsrate des RKI von 4, 7% verwies, dahin gehend, dass man nicht wisse, ob und wie die 0, 37 %  für ganz Deutschland gelten. Zu keinem Moment berief er sich offensiv auf die Repräsentativität seiner Studie oder stellte Erwägungen über die Sinnhaftigkeit des Shutdown an. Immerhin ließ er sich zu der Bemerkung hinreißen, dass in China zu Beginn der Pandemie die Krankheitsverläufe zu 91 % mild bis moderat gewesen seien, woraus schon damals gefolgt sei, dass das Corona-Virus zwar „ernstzunehmen“, aber nicht zu „überdramatisieren“ sei. Die Frage, unter welche Alternative der von der Politik verordnete Shutdown zu subsumieren sei, wurde weder von ihm noch von der Talkrunde gestellt. Gleichwohl kann die Bemerkung als versteckte Kritik an einer überdramatisiernden Shutdown-Politik verstanden werden, welche die elementaren verfassungsrechtlichen Gebote der Verhältnismäßigkeit eklatant verletzte ( Nahamowitz 2020 ). In einer nachfolgenden Sitzung bei Markus Lanz am 1. Juli 2020 nahm Streeck seiner Position dann jeden Stachel, indem er die Politik des Shutdown ausdrücklich gut hieß.
Ich habe die Vorfälle um den Virologen Streeck aus zwei Gründen so ausführlich dargestellt. Einmal zeigen sie den Druck, der auf einem  etablierten und zugleich innovativen Wissenschaftler in Deutschland lastet, der zu einem nicht politikkonformen  Forschungsergebnis  gekommen war. Zur Gewährleistung seines künftigen seelischen Wohlbefindens ( es gab gegen ihn Strafanzeigen und Morddrohungen ) und sicher auch um seine berufliche Position als Direktor derVirologie der Bonner Universitätsklinik nicht zu gefährden, wurden seine öffentlichen Äußerungen immer defensiver, um schließlich in der Apologie der Shutdown-Politik zu enden.
Dieses alles in allem defensive bis apologetische Verhalten macht den Unterschied zu prominenten kritischen Wissenschaftlern wie Prof. Sucharit Bhakdi und Prof. Stefan Homburg aus, die ihre Ablehnung der Coronapolitik präzise begründen und  unverhohlen äußern ( vgl. näher Nahamowitz, ebd. ). Als Reaktion werden sie von den öffentlich-rechtlichen Sendern geschnitten – ein implizites, aber weit hallendes Eingeständnis der eigenen argumentativen Schwäche. Aufgrund derartiger Parteilichkeiten nennt der alternative Arzt Rüdiger Dahlke  die öffentlich-rechtlichen Sender die öffentlich-unrechtlichen.Den beiden Wissenschaftlern bleibt nur, aber immerhin, das Internet, wo sie äußerst erfolgreich agieren. Bhakdis „Offener Brief an die Bundeskanzlerin“ von Ende März z.B. hat über zwei Mio. Aufrufe ausgelöst.
Unter demokratietheoretischem, aber auch unter verfassungsrechtlichem Aspekt ( vgl. die Verfassungsdirektive des „demokratischen“ Bundesstaats in Art. 20 Abs. 1 GG ) ist es nicht akzeptabel, dass die aus Gebühren finanzierten Sender ARD und ZDF unter Missachtung ihres öffentlich-rechtlichen  Auftrags in bestimmten Pölitikbereichen zu Regierungssendern verkommen, die  systematisch verhindern, dass oppositionelle Stimmen aus der Gesellschaft zu Wort kommen. Dass dahinter System und wahrscheinlich eine lenkende Hand stecken, erkennt man daran, mit welcher Konsequenz die Strategie der Diskussionsverweigerung von allen Moderatoren durchgehalten wird. Betroffen ist neben der Corona-Politik. wie schon gesagt, vor allem die Klimapolitik. Der öffentlich-unrechtliche Gleichklang geht bis zur einheitlichen Sprachregelung in den Sendungen, vor kurzem z. B. die durchgängige Behauptung, die Anticoronademonstranten der vergangenen Monate  würden von  „Verschwörungstheoretikern“ und „Rechtsextremen“ instrumentalisiert.
Ich komme zurück zu meiner Berechnung der Coronasterblichkeit und und unterstreiche, dass ich an der Heinsberger Letalitätsrate von 0, 37 %  festhalte. Damit befinde ich mich in Übereinstimmung mit der internationalen Studienlage, welche die Letalität von SARS-CoV-2 im Ergebnis mit der einer mittelschweren Grippe vergleicht ( vgl. unten ). Streeck selbst hatte in einem Interview angegeben, dass er zur Sicherung der Repräsentativität der Studie sich eines professionellen Meinungsforschungsinstituts bedient hatte.
Da aber offensichtlich gegenwärtig der Graben zu der 4, 7 % – Letalitätsrate des RKI nicht überzeugend überbrückt werden kann, möchte ich in einer Alternativrechnung die Zahlen des RKI zugrunde legen. Ich gehe dann für Mitte Mai von 8000 „Coronatoten“ in Deutschland aus. Aber auch diese Zahl muss sich, wobei ich  Angaben  Sucharit Bhakdis folge, gemäß einer amtlichen italienischen Rechnung reduzieren lassen auf nur noch 12 %, d.h. 960 echte, wirklich „an“ Covit-19 Verstorbene ( vgl. Nahamowitz 2020 ).. Ich habe keinen Grund, an der Seriosität der italienischen Rechnung zu zweifeln, nach der 88 % der „Coronatoten“, nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona  verstorben sind . Diese Zahlen hat Bhakdi nun in seinem, mit seiner Frau verfassten Bestseller  bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020,27 f ).
960 „echte“ Coronatote bis Mitte Mai in Deutschland sind grob das Zehnfache meiner ursprünglichen Zahl von „unter 100“. Die Schlussfolgerung aber bleibt dieselbe: Angesichts der immer noch äußerst niedrigen, die Aufnahmekapazität des deutschen Krankenhaussystems weit unterschreitenden Opferzahl ist evident, dass die deutsche Coronapolitik – auch in Anbetracht ihrer immensen sozialen, psychischen und finanziellen Kosten auf allen Ebenen der  Gesellschaft – „außerhalb jeder Erforderlichkeit liegt und auch jede Form von Zweck/Mittelproportionalität sprengt und damit verfassungswidrig ist“ ( Nahamowitz ebd. ). Oder anders ausgedrückt: SARS-CoV-2 ist ein zwar relativ infektiöses, aber eher harmloses Virus, vergleichbar in seiner Gefährlichkeit mit einem leicht bis mittel gefährlichen Grippevirus.
Die Heinsberger Letalitätsrate von 0,37 % ( einschließlich der Fehlermarge von 0,19 % – 0,45 % ) bewegt sich  in etwa  auf dem Niveau der Letalitätsraten zwischen 0, 02 %  und 0 4 %, welches Prof. Joannidis nach einer Auswertung von 12 Studien gefunden hat. Die Unterschiede beruhen auf lokalen, regionalen und auch nationalen Besonderheiten wie Altersstruktur, Zählweise, allgemeiner Gesundheitszustand, Qualität der Krankenhäuser u.a.  Zahlreiche andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen ( vgl. den Überblick bei Reiss, Bhakdi 2020, 33 f ). Einen gewissen, aber nicht signifikanten Ausreißer nach oben stellt die  französische Corona-Studie mit einer Letalitätsrate von 1,3 % dar ( Roussel et al. 2020 ).
Der Grund für die relative Einheitlichkeit der Ergebnisse liegt in dem elementaren Umstand begründet, dass SARSE-CoV-2 ein auf der ganzen Welt identisches Virus ist. Deswegen ist die Letalität des Virus „als solche“ ( d.h. unabhängig von seiner physischen und sozialen Umgebung ) auf der ganzen Welt, solange es nicht  mutiert ist, gleich.
Zum Abschluss der Thematik sei tentativ eine Vermutung geäußert, wie der Widerspruch zwischen der Heinsberger Letalitätsrate  und der des RKI epidemiologisch überbrückt werden kann. Dabei gehe ich von einer hohen Dunkelziffer in Deutschland bei den Infektionen im Verhältnis von 1 zu 10 aus ( Reiss, Bhakdi 2020, 33 ). Das bedeutet, dass wir im Mai 2020 nicht 170 000, sondern 1700 000 Infizierte in Deutschland hatten. Die Dunkelziffer umfasste dann entweder asymptomatische oder so mild infizierte Menschen, dass sie sich nicht haben testen lassen In diesem Fall würde sich die Letalitätsrate von 4, 7 % in 0, 47 % umwandeln, eine Rate, die nahe  bei der Heinsberger Rate von 0, 37 % liegt.

  1. Wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern?

Ich möchte im folgenden anhand der vom European Mortality Monitoring Project ( Euromomo ) gelieferten Statistiken, welche die Sterbedaten von 24 europäischen Ländern von 2015 bis zum aktuellen Rand erfassen, die Mortalität in Deutschland und einigen europäischen Ländern darstellen.

Wir beginnen als gesamteuropäischer Überblick mit den Sterbefällen aller 24 an Euromomo  beteiligten Länder und zwar für alle Altersklassen. Die  blaue Kurve zeigt für das Jahr 2020 den steilen, in der KW 8 ( 17. 2. bis 23. 2 2020 ) beginnenden Anstieg, der in den Peak der KW 14 ( 30. 3. bis 5. 4. 2020 ) mündet. Dieser überragt die vorhergehenden Grippepeaks der Winter 2017, 2018 und 2019 deutlich und löst die kurze vorhergehende Kurve der Grippemortalität ab. Am aktuellen Rand zeigt die Kurve, dass auf gesamteuropäischer Ebene die Epidemie überwunden ist : Die Zahl der Todesfälle ist nach einem steilen Abstieg auf die dunkle Basislinie.zurückgefallen.

Die deutsche Mortalitätskurve des Jahres 2020 ist im Gegensatz zur gesamteuropäischen Kurve flach mit  nur kleinen Erhebungen. Würde man einen Besucher vom Mars fragen, in welchem Jahr die große Corona-Epidemie in Deutschland stattgefunden hat, würde er wahrscheinlich auf die Kurve des Jahres 2018 zeigen, als des Jahres mit zwei größeren Erhebungen im Winter und Sommer, welche recht deutlich über die rote Linie ( substantial increase ) hinausgehen. In Wahrheit sind damit aber die winterliche Grippetoten einerseits und  die sommerlichen Hitzetoten des Jahres 2018 andererseits bezeichnet. Sodann würde der Blick des Marsbewohners wahrscheinlich auf das Jahr 2017 fallen, aber auch diesmal würde er enttäuscht werden, denn die Erhebung zeigt wieder nur eine Grippewelle.
Die Corona-Krise zeigt sich nicht in der deutschen Sterbestatistik, sie erscheint als  rein fiktives Phänomen, welches erst durch eine panische Politik zu einer gesamtgesellschaftlichen Krise mit all ihren negativen ökonomischen, sozialen und rechtlichen  Begleiterscheinungen geworden ist.. Die Kurve zeigt weder vor noch in einem relevanten Zeitraum nach den Shutdownbeschlüssen vom 23. März und 15. April eine deutliche Zunahme der Sterblichkeit. Am aktuellen Rand ist sie sogar unter die Basislinie und damit in den Minusbereich gefallen. Meinen „Sechs kurzen Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland“ (Nahamowitz 2020) gesellt sich das Mortalitätsargument als siebte Begründung hinzu.
An die Bundesregierung wäre in einem Verfahren gerichtlicher oder politischer Überprüfung, zu dem es hoffentlich kommen wird, die Frage zu stellen, aufgrund welcher Erwägungen die Shutdown- Beschlüsse eigentlich getroffen worden sind. Ein sachlicher Grund für die  politischen Notstandsmaßnahmen lässt sich der Sterbestatistik des Jahres 2020 jedenfalls nicht entnehmen.
Der Euromomo-Befund der quantitativen Bedeutungslosigkeit der Coronasterbefälle deckt sich mit den Ergebnissen des weltweit anerkannten Statistikers John Joannidis, der für Deutschland für Anfang April innerhalb der Hochrisikogruppe der Jahrgänge achtzig und älter unter 10 000 Personen auf die minimale Zahl von zwei Corona-Toten gekommen war. Auch wenn Bhakdi diese Zahl für Ende April auf acht ( unter 10 000 ! ) erhöhte, ändert dies nichts an der marginalen Bedeutung der Corona-Todesfälle in Deutschland ( vgl.Nahamowitz 2020 ). Diese Zahlen hat Bhakdi in seinem aktuellen Buch auch für Mitte Mai bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020, 29 ). Die geringfügige Corona-Mortalität passt gut zu der von Prof. Streeck festgestellten geringen Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus.
In wie weit die politische Diskussion in Deutschland gerade auch durch die öffentlich-unrechtlichen TV-Sender manipuliert wird, lässt sich beispielhaft am Umgang der Satiresendung „Die Anstalt“ mit den beiden eben gezeigten Kurven demonstrieren. Die im Juni 2020 ausgestrahlte Sendung hatte Corona zum Thema und zeigte unter  Bezugnahme auf „Euromomo“ die gesamteuropäische Kurve mit ihrem steilen Anstieg, wobei der unkundige Zuschauer freilich zu dem Eindruck gelangen konnte bzw. sogar musste, dass dies die deutsche Kurve sei. Die wirkliche flache deutsche Kurve wurde verborgen gehalten. Schließlich ließ man es sich nicht nehmen, John Joannidis mithilfe einer unsäglichen Story um 1000 Dollar zu  diskreditieren.
Früher hatten die Hofnarren das Privileg, dem Herrscher gegenüber unangenehme Wahrheiten zu artikulieren, ohne ihren Kopf zu riskieren. Die modernen Satiriker als Nachfolger der Hofnarren dienen sich den Herrschenden mit Verve und Einfallsreichtum ganz von selbst an.
Wir werfen nun einen Blick auf die spanische und französische Kurve.

Die spanische und die französische Kurve unterscheiden sich von der deutschen durch den deutlichen Peak in der 14. KW ( Ende März / Anfang April ), wobei der spanische Gipfelpunkt sehr viel stärker ausgeprägt ist als der französische. In beiden Ländern setzt dann aber ein rascher Abstieg ein, der fast so dynamisch ist wie der Anstieg. In Frankreich ist der Abstieg deutlich unter die gestrichelte  Basislinie gegangen, in Spanien gibt es ganz aktuell wieder eine moderate Aufwärtsbewegung. M.E. Ist sie eine Reaktion auf die zuvor exekutierte scharfe und langandauernde Repressionspolitik nach ihrer Lockerung: Die aufgestaute Virenlast bricht sich ihre Bahn. Darin liegt das generelle Dilemma einer  scharfen Lockdown-Strategie begründet.
Die Mortalitätszahl ist in Frankreich deswegen so deutlich  in den Bereich der Untersterblichkeit abgesunken, weil der vorgehende starke Anstieg nahezu vollständig durch sterbenskranke Menschen verursacht worden war, für welche die Coronainfektion nur der  todbringende „letzte Tropfen“, der in ein  „randvolles Glas“ fällt ( Reiss, Bhakdi 2020, 36 ) gewesen war. Sie standen für die spätere Sterbestatistik dann nicht mehr zur Verfügung. Die Mortalitätsentwicklung bestätigt auch noch einmal die Plausibilität der italienischen offiziellen Statistik, wonach die überwältigende Mehrheit von 88 % der Corona-Toten nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona verstorben ist. Dieses Ergebnis entspricht auch dem Befund, den der Hamburger Rechtsmediziner Prof. Püschel an über 200 obduzierten Toten erhoben hat ( vgl. Püschel 2020 ).
Die große Frage ist, warum die Sterblichkeit in beiden Ländern so viel höher war als in Deutschland? Der Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland spiegelt sich übrigens auch in den unterschiedlich hohen Letalitätsraten beider Länder wider. Während gemäß der französischen Corona-Studie die französische Rate bei 1,3 % liegt ( Roussel et al. 2020 ), liegt sie gemäß der Heinsbergstudie bei 0, 37 %, das ist weniger als ein Drittel.
Entgegen allen falschen deutschen Erwartungen ist festzustellen, dass die Härte der Abwehrmaßnahmen in beiden Ländern deutlich größer war als hierzulande und diese auch eher eingesetzt hatten. Hier könnte aber ein Grund liegen für die deutsche, epidemiologisch nicht gebotene Panikreaktion am 23. März, dem Tag des shutdown. Im Gegensatz zu Schweden hat es Deutschland nicht vermocht, kühlen Kopf zu behalten und dem Nachahmungsdruck standzuhalten.
Als Grund für die höhere Sterblichkeit des hier nicht in den Graphiken dargestellten Italien im Vergleich zu Deutschland ( wobei die italienische Sterblichkeit übrigens niedriger war als die französische und spanische ) wurde mitunter auf die Luftverschmutzung im hoch industrialisierten Norditalien sowie auf das marode Krankenhaussystem verwiesen. Ersterer Grund trifft nicht für Frankreich und Spanien zu, wohl aber letzterer. Alle drei Südländer mussten sich in der Vergangenheit auf Druck der EU-Kommission harten Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung mit den bekannten Folgen für die Sozialsysteme und auch das Gesundheitssystem unterziehen.
Eine derartige Rosskur ist Deutschland aufgrund seiner günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung erspart geblieben, was dem Gesundheitssystem insgesamt und auch den Krankenhäusern hierzulande zu gute gekommen ist. Ich möchte aber neben dem funktionstüchtigeren Krankenhaussystem als weiteres Differenzierungsmerkmal zwischen Deutschland und den drei Südländern dieErnährung  anführen. Die von Politik, Schulmedizin und auch der öffentlichen Meinung systematisch unterschätzte Ernährung ist der Schlüssel für die Gesundheit  bis ins hohe Alter bzw. umgekehrt für vorzeitige Krankheit und Tod. Schädlich sind vor allem Zucker und Kohlenhydrate ( vgl.ausführlich  Perlmutter 2014 ). Beide Nahrungsmittel erzeugen u.a. Diabetes und seine Vorform Prädiabetes. Laut RKI  gehören Diabetiker ganz wesentlich zur Risikogruppe für schwere Verläufe bei Coronaerkrankungen. Kohlenhydrate konsumieren die Südländer – vor allem wegen ihrer extremen Vorliebe für Weißmehl – viel häufiger als die Deutschen. Das Baguette darf bei keinem französischen Gericht fehlen. In Spanien wird Weißbrot zu jeder Mahlzeit serviert. In Italien herrschen die drei P ( Pane, Pasta, Pizza ) über die Esstische. In den deutschen Privathaushalten hingegen wird üblicherweise kein Brot zum Essen gereicht. Die bei uns beliebten Kartoffeln sind zwar auch Kohlenhydrate, sie sind aber langkettig und daher nicht so gesundheitsschädlich.
Im Kontext Ernährung sei ein Hinweis auf die Fernsehsendung „Die Ernährungsdocs“ im 3. Programm des NDR gestattet, die auch bei schweren Erkrankungen erstaunliche Heilerfolge allein durch die Umstellung der Ernährung erzielen. Ein weiterer Hinweis bezieht sich auf Vitamin Din  hoher Konzentration ( mindestens 5000 I. E.) , welches neben seiner antidepressiven Wirkung eine starke, die Immunabwehr stimulierende Wirkung hat. Es ist sehr bezeichnend, dass die Corona abwehrenden Virologen und staatlichen Instanzen dieses preiswerte und wirksame Mittel der Naturheilkunde nicht publik machen.
Wir werfen abschließend noch einen Blick auf Schweden, das einzige europäische Land, welches bewusst auf die Notstandsmaßnahme des Shutdown verzichtet hatte.

Der Peak der Mortalität liegt in Schweden in KW 15 / 16  2020 und damit knapp zwei Wochen später als in Frankreich und Spanien. Der Abstieg vom Gipfel erfolgte relativ rasch, innerhalb von 6  Wochen wurde die rote Linie „substantial increase“ unterschritten. Der Vorgang ist Ausdruck der inhärenten zyklischen Dynamik einer Epidemie, welche immer ein zeitlich befristetes Ereignis darstellt ( Sucharit Bhakdi ). Der leichte Anstieg in KW 24 stellte deswegen auch nicht den Beginn einer „zweiten Welle“ dar, vielmehr  handelt es sich um einen „Ausrutscher“,  der immer mal passiert  und sogar im durchregulierten Spanien vorgekommen ist ( s. o. ). Die Dynamik des Ausrutschers in Schweden ist in KW 25/ 26 zum Erliegen gekommen.  In KW 27 ( 29. 6. bis 5. 7. ) hat es Schweden dann geschafft, in der Statistik „Map of z-scores by country“ in die unterste Stufe ( „no excess ) zu gelangen, nachdem es zuvor wochenlang in der Stufe darüber ( „low excess“ ) festgehalten worden war. Die Aufhebung der Reisewarnung für Schweden Mitte Juli durch die deutsche Regierung kann dann als Bestätigung dieser Einstufung gelten.
Entgegen vielen Unterstellungen, vor allem von deutscher Seite, ist die Sterberate in Schweden nicht außergewöhnlich hoch. Sie liegt deutlich niedriger als in Italien, Großbritannien, Polen, Spanien, Frankreich und Belgien, die alle einen Lockdown hatten. Im Vergleich  mit 13 europäischen Ländern mit Lockdown liegt Schweden nur ganz knapp  über dem Mittelwert der Sterberaten ( Reiss, Bhakdi 2020, 110 ).
Gegenwärtig  spricht viel dafür, dass die liberale, die Grundfreiheiten der Bürger schützende schwedische Corona-Strategie am Ende erfolgreich sein wird und ein tragfähiges Gegenmodell zum autoritären Notstandsmodell der Coronaabwehr verkörpern kann, wie es leider in Deutschland empiriefrei und mit verantwortungslosem Dezisionismus verfolgt worden ist. Allem Anschein nach war China mit seinen rigorosen Absperrmaßnahmen das Vorbild, ein Land, welches unter dem Aspekt der Menschenrechte ansonsten gerne von Deutschland kritisiert wird
Quellen:
Nahamowitz, Peter 2020: Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, Eike Publikation vom 17. 5.
Perlmutter, David  2014 : Dumm wie Brot, München ( 6. Auflage ).
Püschel, Klaus 2020: Youtube-Video, Interview vom 2. 4. 20.
Reiss, Karina, Bhakdi, Sucharit2020 : Corona Fehlalarm ?,  Berlin.
Roussel, Yanis et al. 2020 : SARS-CoV-2 : fear versus data, in :International Journal of Antimicrobial Agents, 19 March.
 
Der Autor war Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrechr sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover und ist seit 2007 im Ruhestand.
 




Das schmutzige Geheimnis „sauberer“ Elektro­fahrzeuge

Die weit verbreitete Ansicht, dass fossile Brennstoffe „schmutzig“ und erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie sowie Elektrofahrzeuge „sauber“ seien, ist in den entwickelten Ländern zu einem festen Bestandteil der Mainstream-Medien und der politischen Vorgaben im gesamten politischen Spektrum geworden, vielleicht mit Ausnahme der von Trump geführten US-Regierung. In der Tat will man uns glauben machen, dass es die letzte und entscheidende Frage ist, wie schnell aufgeklärte westliche Regierungen, angeführt von einem angeblichen wissenschaftlichen Konsens, in einem Wettlauf zur Rettung der Welt vor der drohenden Klimakatastrophe mit sauberer Energie diese „dekarbonisieren“ können.

Das Mantra „Gesamt-Null bis 2050“, dem zufolge die Kohlenstoffemissionen innerhalb von drei Jahrzehnten vollständig eliminiert werden müssen, ist heute die Klarstellung, die Regierungen und zwischenstaatliche Organisationen in der ganzen entwickelten Welt – von mehreren EU-Mitgliedstaaten und Großbritannien bis hin zur Internationalen Energieagentur und zum Internationalen Währungsfonds – fordern.

Bergbau: Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß

Beginnen wir mit Elon Musk’s Tesla, dem Liebling des smarten Sets. Mit einer erstaunlichen Leistung für ein Unternehmen, das im vergangenen Monat zum vierten Mal in Folge einen Quartalsgewinn zum ersten Mal überhaupt erzielte, ist Tesla nun das wertvollste Automobilunternehmen der Welt. Die Nachfrage nach EVs wird steigen, da die Regierungspolitik den Kauf von EVs subventioniert, um den Verbrennungsmotor von Benzin- und Dieselfahrzeugen zu ersetzen, und da der Besitz eines „sauberen“ und „grünen“ Autos für viele tugendbewusste Kunden zu einem moralischen Aushängeschild wird.

Wenn man jedoch unter die Haube von batteriebetriebenen EVs mit „sauberer Energie“ schaut, würde der gefundene Dreck am meisten überraschen. Die wichtigste Komponente in den EVs ist der Lithium-Ionen-Akku, der von entscheidenden mineralischen Rohstoffen wie Kobalt, Graphit, Lithium und Mangan abhängt. Bei der Rückverfolgung der Quelle dieser Mineralien in der sogenannten „Full-Cycle-Economy“ wird deutlich, dass EVs eine breite Spur der Verschmutzung aus dem Abbau und der Verarbeitung der Mineralien erzeugen.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen warnt davor, dass die in Batterien für Elektroautos verwendeten Rohstoffe stark in einer kleinen Anzahl von Ländern konzentriert sind, in denen es nur wenige oder gar keine Umwelt- und Arbeitsvorschriften gibt. So treibt die Batterieproduktion für Elektroautos einen Boom der kleinen oder „handwerklichen“ Erzeugung von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo an, die zwei Drittel der weltweiten Produktion des Minerals liefert. Diese kleinen Minen, die bis zu einem Viertel der Erzeugung des Landes ausmachen, haben sich als gefährlich erwiesen, und Kinder werden dort zur Arbeit gezwungen.

In Anbetracht dessen, was das Bild von Kindern, die in Afrika mit der Hand Mineralienaus dem Gestein kratzen, für das saubere und grüne Image der High-Tech-Industrie bedeuten kann, vermeiden die meisten Kobalt und andere giftige Schwermetalle verwendenden Technologie- und Autofirmen den direkten Bezug aus Minen. Tesla Inc. schloss letzten Monat einen Vertrag mit dem in der Schweiz ansässigen Unternehmen Glencore Plc. ab, um jährlich bis zu 6.000 Tonnen Kobalt aus dessen kongolesischen Minen zu kaufen. Während Tesla erklärt hat, dass es darauf abzielt, Reputationsrisiken im Zusammenhang mit der Beschaffung von Mineralien aus Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, in denen Korruption grassiert, zu beseitigen, versichert Glencore den Käufern, dass in seinen mechanisierten Minen kein von Hand gegrabenes Kobalt behandelt wird.

Heute gibt es 7,2 Millionen batteriebetriebene EVs oder etwa 1% der gesamten Fahrzeugflotte. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, in welchem Umfang Rohstoffe abgebaut werden müssen, um die Benzin- und Dieselfahrzeuge der Welt durch EVs zu ersetzen, können wir uns das Beispiel Großbritanniens ansehen, wie es Michael Kelly, der emeritierte Prince-Philip-Professor für Technologie an der Universität Cambridge, darlegte. Laut Professor Kelly würden wir, wenn wir die gesamte Fahrzeugflotte Großbritanniens durch EVs ersetzen, unter der Annahme, dass sie die ressourcenschonendsten Batterien der nächsten Generation verwenden, die folgenden Materialien benötigen: etwa das Doppelte der weltweiten jährlichen Erzeugung von Kobalt; drei Viertel der weltweiten Erzeugung von Lithiumkarbonat; fast die gesamte weltweite Erzeugung von Neodym; und mehr als die Hälfte der weltweiten Erzeugung von Kupfer, alles jeweils im Vergleich zum Jahr 2018.

Und das gilt nur für Großbritannien. Professor Kelly schätzt, dass falls die ganze Welt auf Elektrofahrzeugen umrüstet, die enorme Nachfrage der oben genannten Rohstoffe weit über die bekannten Reserven hinausgehen würde. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen des stark ausgeweiteten Abbaus dieser Materialien – von denen einige hochgiftig sind, wenn sie abgebaut, transportiert und verarbeitet werden – in Ländern, die von Korruption und der Missachtung von Menschenrechten betroffen sind, können nur erahnt werden. Das saubere und grüne Image von Elektrofahrzeugen steht in krassem Gegensatz zu den Realitäten der Batterieherstellung.

Befürworter von EVs könnten erwidern, dass trotz dieser offensichtlichen ökologischen und sozialen Probleme, die mit dem Bergbau in vielen Ländern der Dritten Welt verbunden sind, es weiterhin so ist, dass EVs dazu beitragen, die Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren, die mit den mit Benzin- und Dieselkraftstoffen betriebenen Verbrennungsmotoren verbunden sind. Laut des herrschenden Klimawandel-Narrativs sind es schließlich diese Emissionen, die im globalen Maßstab eine Umweltkatastrophe heraufbeschwören. Um die Welt zu retten, könnten die Klimakreuzritter der reicheren Nationen bereit sein, die lokale Umweltverschmutzung und die Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Mineralien und seltenen Erden in Afrika, China, Lateinamerika und anderswo zu ignorieren.

Während man die inhärente Ungerechtigkeit bei der Auferlegung eines solchen Kompromisses in Frage stellen könnte, werden die vermeintlichen Vorteile von EVs bei der Emission geringerer Kohlenstoffemissionen laut einer von Experten begutachteten Lebenszyklus-Studie, die konventionelle und Elektrofahrzeuge vergleicht, überbewertet. Zum Einen stammt etwa die Hälfte der Kohlendioxidemissionen eines Elektroautos während dessen gesamter Lebensdauer von der Energie, die zur Herstellung des Autos verwendet wird, insbesondere bei der Gewinnung und Verarbeitung der für die Batterie benötigten Rohstoffe. Dies ist ein ungünstiger Vergleich mit der Herstellung eines benzinbetriebenen Autos, das für 17% der Kohlendioxidemissionen während der Lebensdauer des Autos verantwortlich ist. Wenn ein neues Elektroauto in den Ausstellungsraum kommt, hat es bereits 30.000 Pfund Kohlendioxidemissionen verursacht. Die entsprechende Menge für die Herstellung eines herkömmlichen Autos beträgt 14.000 Pfund.

Anmerkung: Dies ist ein Auszug aus einem Rundbrief der GWPF. Der ganze Beitrag steht hier.

Übersetzt von Chris Frey EIKE