Umweltheld Michael Shellenberger in Ungnade gefallen – FORBES distanziert sich

Denn der ehemalige „Umweltheld“ (Time, 2008) rührt an ein extrem erfolgreiches Geschäftsmodell, das mittelmäßigen Akademikern eine Art Priesterstatus verleiht und Finanzprofiteuren reichlich Steuergeld aufs Konto treibt. Letztlich sind quasireligiöse Ideologien mit ihren kontrafaktischen Behauptungen immer nur Geschäftsmodelle – es geht um Geld und Macht, und sonst gar nichts.
Hier der fulminante Text von Robert von Loewenstern und Michael Shellenberger (übersetzt):


Klimaschützer entschuldigt sich für Panikmache

Ein preisgekrönter Umweltschützer bittet um Entschuldigung „für die Klimaangst, die wir in den vergangenen 30 Jahren erzeugt haben“. Die ausführliche Begründung im Wirtschaftsmagazin „Forbes“ wird zurückgezogen, große Medien hierzulande schweigen die Abbitte tot. Weiter unten die Abrechnung mit der Öko-Panikmache in deutscher Übersetzung.
2008 kürte das US-Magazin „Time“ den Umweltschützer und Klimaaktivisten Michael Shellenberger noch zum „Umwelthelden“. Mittlerweile ist Shellenberger in Ungnade gefallen, spätestens seit er sich für Atomkraft als Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz aussprach – unter anderem hier oder hier bei Achgut. Auch sonst setzte sich Shellenberger mehr und mehr von seinen Kollegen ab, kritisierte die deutsche „Energiewende“ und distanzierte sich von den apokalyptischen Voraussagen zahlreicher Umweltjournalisten, Politiker und Interessenvertreter.
Jetzt packte der widerborstige Energieexperte und „Green Book“-Preisträger noch eine Schippe drauf. „Im Namen von Umweltschützern überall auf der Welt“ bittet Shellenberger um Entschuldigung „für die Klimaangst, die wir in den vergangenen 30 Jahren erzeugt haben. Der Klimawandel findet statt. Nur, er ist nicht das Ende der Welt. Er ist nicht einmal unser größtes Umweltproblem.“
Diese Entschuldigung erschien Ende Juni in ausführlicher Form als Artikel im renommierten Wirtschaftsmagazin „Forbes“, für das Shellenberger regelmäßig schreibt (und auch in Zukunft schreiben wird). Wenige Tage später zog „Forbes“ das Stück jedoch wieder zurück. Den ungewöhnlichen Schritt erklärte man mit einem diffusen Verweis auf „redaktionelle Richtlinien“. An anderer Stelle ist der Originaltext noch zu lesen, zum Beispiel hier (eine deutsche Übersetzung des kompletten Textes finden Sie unten).

Die Apokalypse fällt aus

Grundlage für die Shellenberger-Entschuldigung ist sein neues Buch „Apocalypse Never: Why Environmental Alarmism Hurts Us All“ („Apokalypse nie: Warum Öko-Alarmismus uns allen schadet“). Die 400 Seiten starke Abrechnung mit Öko-Panikmache steht bei Amazon seit dem Erscheinen Ende Juni auf Platz eins der Bestsellerliste in der Kategorie „Öko-Politik“.
Fast alle großen deutschen Medien duckten sich weg. Sie ignorierten sowohl das Buch als auch die Shellenberger-Abbitte für sein eigenes Fehlverhalten. Zur Erinnerung: Der Autor ist nicht irgendwer. Noch im Januar 2020 wurde er vor den US-Kongress geladen, um seine Expertise in Energiefragen abzugeben. Außerdem ist er Gutachter des Weltklimarates IPCC für den anstehenden Klimabericht. Sich mit seinen Thesen zu beschäftigen, ist also journalistisches Pflichtprogramm, unabhängig von der Wertung. Aber, wie gesagt, die ganz überwiegende Mehrheit der etablierten Medien zog es vor, den widerborstigen Querkopf totzuschweigen.
Besonders gut hätte eine Auseinandersetzung mit Shellenberger in die „Zeit“ gepasst. Schließlich hatte man erst kurz zuvor einen „Warnruf“ an die Wissenschaft veröffentlicht, der sich ausdrücklich auch an Klimatologen richtete: „Nicht predigen sollt ihr, sondern forschen!“

„Klerikal auftretende Naturwissenschaft“

In dem lesenswerten Stück landete die Schriftstellerin Thea Dorn ein paar heftige Wirkungstreffer. „In der Klimadebatte haben wir den Wandel von prominenten Wissenschaftlern zu Hohepriestern bereits erlebt“, schreibt Dorn und bescheinigt führenden Klimaforschern eine „klerikal auftretende Naturwissenschaft“ sowie einen „Rückfall in voraufgeklärtes Denken“. Es gehe nicht an, „jeden, der Zweifel an der Zuverlässigkeit von epidemiologischen Modellierungen oder Klimamodellen äußert, gleich als ,Klima-‚ oder ,Corona-Leugner‘ zu diffamieren“.
Drei „Zeit“-Ausgaben später keilte einer der Adressaten zurück. „Der Artikel von Thea Dorn fiel weniger durch Sachkenntnis als durch seine aggressive Rhetorik auf“, giftete Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und unterstellte der Schriftstellerin, sie und andere würden sich „wünschen, die Wissenschaftler würden sich in ihre Labors zurückziehen und den Mund halten“. Damit sah die „Zeit“ offenbar ihren Debattenauftrag zur Rolle der Wissenschaft als erfüllt an und zog es vor, einen unbotmäßigen Abweichler wie Michael Shellenberger totzuschweigen.
Auch die „FAZ“ brachte nichts zu Shellenberger. Wenigstens ließ man vor Kurzem einen anderen Klimaforscher zu Wort kommen, der ebenfalls keinen Anlass zur Panik sieht. Fritz Vahrenholt wies hier bei Achgut auf das Interview hin. Von den Leitmedien griff einzig die „Welt“ das Thema „Apocalypse Never“ auf. Dort widmete Hannes Stein (hinter der Bezahlschranke) Shellenberger eine ausführliche Würdigung und faire Buchbesprechung: „Es ist eine fundierte, von Statistiken unterfütterte Abrechnung mit der Neigung der Ökobewegung, den unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang an die Wand zu malen.“
Hier unser YT-Video mit Shellenbergers Rede in Budapest (EIKE-Red.):
 

Der Shellenberger-Text auf Deutsch

Im Namen von Umweltschützern überall auf der Welt möchte ich mich förmlich für die Klimaangst entschuldigen, die wir in den vergangenen 30 Jahren erzeugt haben. Der Klimawandel findet statt. Nur, er ist nicht das Ende der Welt. Er ist nicht einmal unser größtes Umweltproblem. Es mag seltsam erscheinen, dass ausgerechnet ich dies sage. Schließlich bin ich seit 20 Jahren Klimaaktivist und seit 30 Jahren Umweltschützer.
Aber als Energieexperte, der vom US-Kongress als Sachverständiger herangezogen und vom Weltklimarat IPCC als Gutachter des nächsten Klimaberichts eingeladen wurde, fühle ich mich verpflichtet, mich dafür zu entschuldigen, wie sehr wir Umweltschützer die Öffentlichkeit in die Irre geführt haben.
Hier sind einige Fakten, die nur wenige Menschen kennen:
* Der Mensch verursacht kein „sechstes Massenaussterben“.
* Der Amazonas ist nicht „die Lunge der Welt“.
* Der Klimawandel verschlimmert Naturkatastrophen nicht.
* Brände sind seit 2003 weltweit um 25 Prozent zurückgegangen.
* Die Landfläche, die wir für Fleisch verwenden – der größte Flächenverbrauch der Menschheitsgeschichte –, ist um eine Fläche zurückgegangen, die fast so groß ist wie Alaska.
* Nicht der Klimawandel, sondern die Zunahme von Holz als Brennstoff und mehr Häuser in Waldnähe erklären, warum es in Australien und Kalifornien mehr und gefährlichere Brände gibt.
* Kohlenstoffemissionen gehen in den meisten reichen Ländern zurück und sind in Großbritannien, Deutschland und Frankreich seit Mitte der 1970er Jahre rückläufig.
* Die Niederlande wurden reich und nicht arm, während sie sich an ein Leben unterhalb des Meeresspiegels anpassten.
* Wir produzieren 25 Prozent mehr Nahrungsmittel als wir brauchen, und die Nahrungsmittelüberschüsse werden weiter steigen, wenn die Welt wärmer wird.
* Der Verlust von Lebensraum und das direkte Töten von Wildtieren sind eine größere Bedrohung für die Artenvielfalt als der Klimawandel.
* Holz als Brennstoff ist für Menschen und Wildtiere weitaus schlechter als fossile Brennstoffe.
* Die Vermeidung künftiger Pandemien erfordert mehr, nicht weniger „industrielle“ Landwirtschaft.
Ich weiß, dass die oben genannten Fakten für viele Menschen wie „Klima-Leugnung“ klingen. Aber das zeigt nur die Macht des Klima-Alarmismus. Tatsächlich stammen die oben genannten Fakten aus den besten verfügbaren wissenschaftlichen Studien, unter anderem Studien, die vom Weltklimarat IPCC, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und anderen führenden wissenschaftlichen Gremien durchgeführt oder akzeptiert wurden.
Einige Leser könnten meinen, dass ich ein rechtsgerichteter Anti-Umweltschützer sei. Das bin ich nicht. Mit 17 Jahren lebte ich in Nicaragua, um mich mit der sozialistischen Revolution der Sandinisten zu solidarisieren. Mit 23 sammelte ich Geld für guatemaltekische Frauenkooperativen. Mit Anfang 20 lebte ich im Amazonasgebiet und forschte mit Kleinbauern, die gegen illegale Landnahmen kämpften. Mit 26 half ich mit, die schlechten Bedingungen in den Nike-Fabriken in Asien aufzudecken.
Mit 16 Jahren wurde ich zum Umweltschützer, als ich eine Spendensammlung für das Rainforest Action Network veranstaltete. Mit 27 half ich, die letzten ungeschützten Mammutbäume in Kalifornien zu retten. In meinen 30er-Jahren setzte ich mich für erneuerbare Energien ein und trug erfolgreich dazu bei, die Obama-Regierung davon zu überzeugen, 90 Milliarden US-Dollar in sie zu investieren. Um einen starken Anstieg von Emissionen zu verhindern, arbeitete ich in den vergangenen Jahren dafür, Kernkraftwerke zu erhalten, damit sie nicht durch fossile Brennstoffe ersetzt werden.
Aber bis letztes Jahr habe ich es größtenteils vermieden, mich gegen die Klima-Panik auszusprechen. Das liegt zum Teil daran, dass es mir peinlich war. Immerhin bin ich des Alarmismus genauso schuldig wie andere Umweltschützer. Jahrelang habe ich den Klimawandel als eine „existenzielle“ Bedrohung der menschlichen Zivilisation bezeichnet und ihn eine „Krise“ genannt.
Vor allem hatte ich Angst. Ich schwieg über die Klima-Desinformationskampagne, weil ich Angst hatte, Freunde und Geld zu verlieren. Die wenigen Male, die ich den Mut aufbrachte, die Klimawissenschaft vor denen zu verteidigen, die sie falsch darstellen, hatte ich heftige Konsequenzen zu tragen. Und so stand ich meistens daneben und tat so gut wie nichts, wenn meine Mitstreiter im Umweltschutz die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken versetzten.
Ich schwieg sogar, als Leute im Weißen Haus und viele in den Medien versuchten, den Ruf und die Karriere eines herausragenden Wissenschaftlers, Ehrenmannes und Freundes von mir, Roger Pielke jr., eines lebenslang fortschrittlichen Demokraten und Umweltschützers, der sich für die Kohlenstoffregulierung aussprach, zu zerstören. Warum haben sie das getan? Weil seine Forschung beweist, dass Naturkatastrophen nicht schlimmer werden. Aber dann, letztes Jahr, gerieten die Dinge völlig außer Kontrolle. Alexandria Ocasio-Cortez sagte: „Die Welt wird in zwölf Jahren untergehen, wenn wir den Klimawandel nicht bekämpfen.“ Großbritanniens profilierteste Umweltgruppe behauptete: „Der Klimawandel tötet Kinder.“
Der einflussreichste Öko-Journalist der Welt, Bill McKibben, bezeichnete den Klimawandel als die „größte Herausforderung, der sich die Menschen je gestellt haben“ und sagte, er werde „Zivilisationen auslöschen“. Mainstream-Journalisten berichteten wiederholt, dass das Amazonasgebiet „die Lunge der Welt“ sei und dass die Abholzung der Wälder wie eine explodierende Atombombe sei.
Daraufhin gab die Hälfte der im vergangenen Jahr weltweit befragten Menschen an, dass sie glauben, der Klimawandel werde die Menschheit aussterben lassen. Und im Januar erzählte eines von fünf britischen Kindern den Meinungsforschern, dass es Albträume über den Klimawandel habe.
Ob Sie nun Kinder haben oder nicht, Sie müssen erkennen, wie falsch das ist. Ich gebe zu, dass ich vielleicht besonders empfindlich bin, weil ich eine Tochter im Teenageralter habe. Nachdem wir über die Wissenschaft gesprochen hatten, war sie beruhigt. Aber ihre Freunde sind zutiefst fehlinformiert und verständlicherweise verängstigt.
Ich beschloss daher, dass ich meine Meinung offen aussprechen muss. Ich wusste, dass es nicht ausreichen würde, ein paar Artikel zu schreiben. Ich brauchte ein Buch, um alle Beweise richtig darzulegen. Und so kommt meine förmliche Entschuldigung für unsere Panikmache in Form meines neuen Buches „Apocalypse Never: Why Environmental Alarmism Hurts Us All“.
Es basiert auf zwei Jahrzehnten Forschung und drei Jahrzehnten Umweltaktivismus. Auf 400 Seiten, davon 100 mit Endnoten, behandelt „Apocalypse Never“ die Themen Klimawandel, Abholzung, Plastikmüll, Artensterben, Industrialisierung, Fleisch, Kernenergie und erneuerbare Energien.
Einige Highlights aus dem Buch:
* Fabriken und moderne Landwirtschaft sind der Schlüssel zur Befreiung des Menschen und zum ökologischen Fortschritt.
* Das Wichtigste für die Rettung der Umwelt ist die Produktion von mehr Nahrungsmitteln, insbesondere Fleisch, auf weniger Land.
* Das Wichtigste für die Verringerung der Umweltverschmutzung und der Emissionen ist der Wechsel von Holz zu Kohle, zu Benzin, zu Erdgas, zu Uran.
* 100 Prozent erneuerbare Energien würden eine Erhöhung der für Energieerzeugung genutzten Fläche von heute 0,5 Prozent auf 50 Prozent erfordern.
* Wir sollten uns wünschen, dass Städte, Bauernhöfe und Kraftwerke höhere und nicht niedrigere Energiedichten haben.
* Vegetarismus reduziert die eigenen Emissionen um weniger als 4 Prozent.
* Greenpeace hat die Wale nicht gerettet – der Wechsel von Walöl zu Erdöl und Palmöl schon.
* „Freilandrindfleisch“ würde 20 Mal mehr Land benötigen und 300 Prozent mehr Emissionen verursachen.
* Der Dogmatismus von Greenpeace verschlimmerte die Waldfragmentierung im Amazonasgebiet.
* Der kolonialistische Ansatz zur Erhaltung der Gorillas im Kongo führte zu einer Gegenreaktion, die zur Tötung von 250 Elefanten geführt haben könnte.
Warum wurden wir alle so in die Irre geführt? In den letzten drei Kapiteln von „Apocalypse Never“ decke ich die finanziellen, politischen und ideologischen Beweggründe auf. Umweltschutzgruppen haben Hunderte von Millionen Dollar von Interessenvertretungen für fossile Brennstoffe akzeptiert. Von antihumanistischen Überzeugungen motivierte Gruppen zwangen die Weltbank, nicht mehr zu versuchen, die Armut zu beenden, sondern stattdessen die Armut „nachhaltig“ zu machen. Und Statusangst, Depressionen und die Feindseligkeit gegenüber der modernen Zivilisation stecken hinter einem Großteil des Alarmismus.
Wenn man sich einmal bewusst wird, wie übel wir in die Irre geführt wurden, oft von Menschen mit schlichtweg unappetitlichen Motivationen, ist es schwer, sich nicht übertölpelt zu fühlen. Wird „Apocalypse Never“ Wirkung haben? Es gibt sicherlich Gründe, daran zu zweifeln. Die Nachrichtenmedien haben seit Ende der 1980er-Jahre apokalyptische Ankündigungen zum Klimawandel gemacht und scheinen nicht gewillt zu sein, damit aufzuhören. Die Ideologie hinter dem Umweltalarmismus – der Malthusianismus – wird seit 200 Jahren immer wieder entlarvt und ist doch mächtiger denn je.
Es gibt aber auch Gründe für die Annahme, dass der Umweltalarmismus, wenn er schon nicht sein Ende findet, doch zumindest an kultureller Macht verlieren wird.
Die Corona-Pandemie ist eine echte Krise, die die „Klimakrise“ relativiert. Auch wenn man der Meinung ist, dass wir überreagiert haben, hat Covid-19 weltweit fast 500.000 Menschen getötet und Volkswirtschaften zerschlagen.
Wissenschaftliche Organisationen wie WHO und IPCC haben durch die wiederholte Politisierung der Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit untergraben. Ihre künftige Existenz und Relevanz hängt von einer neuen Führung und ernsthaften Reformen ab. Fakten spielen nach wie vor eine Rolle, und die sozialen Medien lassen ein breiteres Spektrum an neuen und unabhängigen Stimmen zu, um alarmistischen Umweltjournalisten bei herkömmlichen Publikationen den Rang abzulaufen.
Die Nationen kehren offen zu Eigeninteressen zurück und entfernen sich vom Malthusianismus und Neoliberalismus – was gut für die Atomkraft und schlecht für erneuerbare Energien ist.
Die Beweise sind überwältigend, dass unsere Hochenergie-Zivilisation besser für Mensch und Natur ist als die Niedrigenergie-Zivilisation, zu der uns die Klimaalarmisten zurückbringen würden.
Die Einladungen des IPCC und des US-Kongresses sind Zeichen einer wachsenden Offenheit für ein neues Denken über den Klimawandel und die Umwelt. Ein weiteres Zeichen ist die Reaktion von Klimawissenschaftlern, Naturschützern und Umweltwissenschaftlern auf mein Buch. „,Apocalypse Never‘ ist ein extrem wichtiges Buch“, schreibt Richard Rhodes, der Pulitzer-Preisträger von „The Making of the Atomic Bomb“. „Dies ist vielleicht das wichtigste Buch über die Umwelt, das je geschrieben wurde“, sagt einer der Väter der modernen Klimawissenschaft, Tom Wigley.
„Wir Umweltschützer verurteilen diejenigen mit abweichenden Ansichten als wissenschaftlich ignorant und anfällig für Voreingenommenheit“, schrieb der ehemalige Leiter von The Nature Conservancy, Steve McCormick. „Aber allzu oft machen wir uns desselben Verhaltens schuldig. Shellenberger fordert eingefahrene Orthodoxien und starre, selbstzerstörerische Denkweisen heraus. ,Apocalypse Never‘ serviert gelegentlich scharfe, aber immer gut ausgearbeitete, evidenzbasierte Standpunkte, die uns helfen werden, den ,mentalen Muskel‘ zu entwickeln, den wir brauchen, um uns nicht nur eine hoffnungsvolle, sondern auch eine realisierbare Zukunft vorzustellen und zu entwerfen.“
Das ist alles, was ich mir beim Schreiben erhofft habe. Wenn Sie es bis hierhin geschafft haben, werden Sie mir hoffentlich zustimmen, dass es vielleicht nicht so seltsam ist, wie es scheint, dass ein lebenslanger Umweltschützer und Progressiver das Bedürfnis verspürte, sich gegen den Alarmismus auszusprechen. Ich hoffe ferner, dass Sie meine Entschuldigung annehmen werden.
 
Den englischen Originaltext finden Sie unter anderem hier.
Kommentierung und Übersetzung: Robert von Loewenstern
Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.




Analyse der BR-Dokumentation: „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“

So entsteht der Eindruck einer Ausgewogenheit, die faktisch nicht vorhanden ist. In diesem Beitrag werden die einzelnen Sequenzen der Doku analysiert.
Was geschieht mit dem Zuschauer, der sich diese Dokumentation eines öffentlich-rechtlichen Senders anschaut? Wie wird Wissenschaft dargestellt?
Ist Opposition zum Mainstream erwünscht?
Der Aufhänger ist eine Windkraftanlage, welche in dem Ortsteil Pfettrach der Gemeinde Höhe des Windrades von der Wohnbebauung entfernt. Dafür muss der Gemeinderat, die Gemeinde mehrheitlich die 10H-Regelung für ihren Ort, für dieses Vorhaben aufheben. Was offensichtlich nicht gelang. So geht Demokratie. Deshalb der Abtransport des Windrads nach Danzig. Wo es auch gute Dienste leisten wird. 3,4 MW ist die Nennleistung. Das macht vorsichtig kalkuliert knapp 7,5 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr. Zwar nicht kontinuierlich, aber immerhin. In Verbindung mit einem öffentlichen Stromnetz als „Speicher“ erspart es Polen die Produktion von Kohlestrom in entsprechender Menge. Das ist – Achtung Ironie- für das Klima genau so erfreulich, wie der Standort Pfettrach.
Von der Windkraftanlage  à 3,4 MW Nennleistung schwenkt die Doku des BR sehr mutig zum Kernkraftwerk Isar 2, welches eine Nennleistung von 1.485 MW auf die Waage bringt. Und diese in einem Jahr (2019) die Menge von  12.000 GWh „Stromumsetzt erzeugte. Kontinuierlich fließenden Strom. Keinen „Flatterstrom“ ==> dazu später mehr – wie eine Windkraftanlage. Von denen es nicht eine wie in Pfettrach, sondern 1.600 solcher Anlagen bräuchte, um diese Menge Strom rein rechnerisch, aber eben nicht kontinuierlich zu erzeugen. 30,4 % des in Bayern benötigten Strom wird in Kernkraftwerken erzeugt. Kernkraftwerke, die Ende 2021 (Gundremmingen) und Ende 2022 (Isar 2) keinen Strom mehr erzeugen.

Woher soll der Strom dann kommen?

Diese Frage suggeriert die Antwort: Aus Windkraftanlagen. Die Rechnung oben allerdings belegt, wie unsinnig ein solches Unterfangen ist. Das wissen die Macher der Doku. Es geht ihnen letztendlich nur darum, den Zuschauer pro Windkraft zu triggern.
Raimund Kamm, Umweltaktivist, demonstriert mit wenigen Aufrechten gegen die Abstandsregelung vor dem bayerischen Landtag. Sein Hauptargument: Die (der Landtagsabgeordneten) müssten doch einsehen, dass der Klimaschutz jetzt so wichtig ist, und dass wir jetzt auf CO2-freie Energien umschalten müssen. Warum die das machen, ist mir wirklich ein Rätsel. Und sie machen die Arbeitsplätze kaputt, die wir brauchen für die Zukunft.“ Das ist eine wenig überzeugende Aussage, die für Freunde der Energiewende und Befürworter von Kraftwerken, die mittels erneuerbarer Energieträger Strom erzeugen, gleichwohl typisch ist: ´Ihr müsst es doch endlich einsehen, es ist doch sonnenklar, das mit der Energiewende!` Ist es aber offensichtlich nicht. Denn in Pfettrach hat man sich gegen die Verringerung des Mindestabstandes ausgesprochen. Nach und in einem demokratischen Prozeß auf Gemeindeebene.
Der bayerische Ansatz „pro Windkraft“ kann nur über die Abschaffung der 10H – Regelung Erfolg versprechen. Deshalb zeigt die Doku die Flächen, welche noch geeignet wären, aber unter dem Strich praktisch nicht geeignet sind. Wenn die Windkraft in Bayern überhaupt noch eine Chance haben soll, muss die 10H- Regelung fallen. So ´lernt` es der Zuschauer.
Schwenk zu einem Mann, der Windkraftanlagen projektiert. Herrn Sing. Es wird der Eindruck erweckt, dass auf der einen Seite die Gegner der Energiewende mit ihren Windkraftanlagen eine „böse Windradlobby“ bekämpfen, die in Wahrheit aber nur aus heimatverbundenen Einzelpersonen besteht. Und immer noch seien Leute gegen die Windkraft. Was angesichts der schönen Bilder und der hohen Erträge kaum verständlich ist.
Und wieder der harte Schwenk zu einem Kernkraftwerk. Diesmal ist es Grundremmingen. Aber nur pro forma. Berichtet wird darüber nicht. Stattdessen trifft unser Windkraftprojektierer Sing trifft auf den Klimaaktivisten Kamm. Dieser erläutert seine beiden Beteiligungen an Windkraftprojekten. Die eine läuft, die andere nicht. Schön kommt der wirtschaftliche Aspekt ans Licht. Wobei eines klar ist: Ohne die Subventionen durch das EEG würde sich kein Projekt wirklich rechnen. Da wäre der Einsatz für die Umwelt schnell am Ende.
Einführung des Vereins für Landschaft- und Artenschutz in Bayern (VLAB). Der Vorsitzende kommt zu Wort. Der Widerspruch zwischen Naturschutz und in die Natur massiv eingreifende Windkraftanlagen wird formuliert. Bemerkenswert: Der Feldhamster, der 2001 in Aachen grenzübergreifende Gewerbeparkpläne behinderte, feiert in Form diverser schützenwerter Vögel in Bayern fröhliche Urständ.
Diverse Argumente gegen die Windkraft werden genannt. Die Größe der Unternehmen, die auf Gewinnmaximierung im Namen der Energiewende ausgerichtet sind, wird angedeutet. Und deren  Willen, eine urwüchsige Landschaft mit Windkraftanlagen zu überziehen. Wird der Hambacher Forst als Ikone des Naturschutzes von zwielichtigen bis hin zu kriminellen Gestalten mit Zähnen und Klauen „verteidigt“, ist Wald in Bayern und anderswo nur ein Hindernis für den Windkraftausbau. Dagegen stemmt sich der Verein. Der Klimawandel aber sei eine viel größere Bedrohung der Natur als Windkraftanlagen meinen hingegen andere Naturschutzverbände.
Ein angeblich menschengemachter Klimawandel, der erst in einer prognostizierten Zukunft gefährlich sein soll, dessen Schrecken immer mit gesicherter Bestimmtheit vorgetragen werden. Schrecken, die aber durchaus nicht sicher sind. Es könnte auch ganz anders kommen. Das jedoch wird meist verschwiegen. […]

Wahr ist aber auch: Es lässt sich nicht bestimmen, wie wahrscheinlich die Klimarisiken sind. Und viele Extremwetterphänomene sind bislang nicht häufiger geworden. (Anmerkung der Redaktion: Eher seltener).  Erhebliche Unsicherheiten durchziehen nahezu alle Ergebnisse der Klimaforschung. Robuste Klimaszenarien für einzelne Regionen sind bislang nicht möglich, weshalb sich konkrete Folgen der Erwärmung schlecht bestimmen lassen. Dennoch erstellen Forscher Szenarien, die Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Umwelt erhellen sollen. Je nach politischer Orientierung finden die Modelle Anklang: Linke dramatisieren das Problem, der Klimawandel liefert ihnen Argumente für die Umverteilung von Wohlstand. Rechte beschwichtigen, sie mögen keinen Dirigismus, mithin schon gar nicht beim Klimaproblem, das staatliche Eingriffe größten Ausmaßes zu erfordern scheint. […]  Etwas später heißt es: […] … der Chef des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Jochem Marotzke, äußerte sich jüngst zurückhaltend auf die Frage nach den Kipppunkten: „Die sind denkbar, wir können sie nicht ausschließen, aber wir wissen eigentlich wenig“, sagte er im April der „FAZ“. Auf die Frage, welcher Kipppunkt ihm am meisten Sorge machte, erwiderte Marotzke: „Keiner.“ […] Quelle der beiden Zitate: Hier klicken

Ein Beispiel für die „Klagewut“ des VLAB.

Bemerkenswert: es geht den Bürgern, den Anteilseigner weniger um die Umwelt, die Energiewende. Es geht vor allem um das Geld, welches wegen der Klage ausbleibt. Selbstverständlich sagt niemand, dass die Windkraftgegner mit dem VLAB einen starken Partner haben, der ihre Interessen mit demokratischen Mitteln stark durchsetzt. Raimund Kamm erläutert, daß dahinter der Wille stünde, die Energiewende zu blockieren. Ich habe den Eindruck, dass ihm demokratische Prozesse in der Legislative, in der Judikative nicht gefallen, weil sie das Geldverdienen in Bayern verhindern.
Deshalb wird in der Doku jetzt auf die Strategie des VLAB eingegangen. Ein Anwalt, der die Windkraftprojektierer, die Anteilseigner (oft auch Bürger) vertritt, erläutert dies auf skurrile Weise: Wer viel klagt, gewinnt auch viel. Hinzu kommen die rechtlichen Grundlagen, die schlecht seien. Anschließend werden die Punkte aufgeführt, die beachtet werden müssen. Es reicht vor Gericht nicht, einfach mal daher zugehen und zu behaupten: „Wir retten die Welt, deshalb ist es gut, was wir tun.“ So wie das gerne in Berichten der Presse, in Funk und Fernsehen geschieht. Da sind Menschen und Organisationen, die sich gegen den Windradausbau, die gegen die Energiewende argumentieren regelmäßig Klimaleugner, Energiewende-Bremser oder Schlimmeres.
http://www.mediagnose.de/wp-content/uploads/2020/07/BRWK_10_30-06-_2020_11-10-28.mp4
Am Beispiel Regensburg wird die „Widersinnigkeit“ des bestehenden Regelwerks dargestellt. Den Wald für die geplanten Bürgerwindräder hat man schon mal gerodet. Weg ist weg, sagt der Rheinländer, das hätten wir schon mal. Und dann kommt doch der VLAB daher und klagt. Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen der Landrätin. Der Begriff ´Kollateralschäden` fällt auf. Die Bäume weg. Wer haftet?
 

Was schlägt der VLAB vor?

Die Laufzeitverlängerung von bestehenden Kernkraftwerken. Das ist blanke Theorie. Da ist der VLAB schlecht informiert. Ein Kernkraftwerk schaltet man nicht einfach mal so an oder ab. Da sind immense Vorbereitungen technischer, juristischer und gesetzgeberischer Art notwendig. Da würde es schon wundern, wenn Ende 2020 noch ein Kernkraftwerk in Deutschland am Netz wäre. Jetzt bringt die Doku eine ´wissenschaftliche Meinung` zur Kernkraft. Nachdem zur Laufzeitverlängerung ein „Warum nicht, ist ja CO2-frei?“ etwas hinterfotzig hineingefragt wurde. Die Meinung von Prof. Jürgen Karl  aber ist dünn, so dünn, dass man nicht von Wissenschaft, sondern von – meine Meinung – willfährigem Kadavergehorsam Richtung Politik sprechen muss. Nach Fukushima hat er das Thema Kernenergie in Forschung und Lehre ad acta gelegt. Jetzt arbeitet der Professor an der Entwicklung von leistungsfähigen Stromspeichern.
Prof. Karl hatte die Eingebung, dass die Zukunft bei den Erneuerbaren liegt. Vor allem auch, weil die so günstig seien.

Einschub:

Ohne Subventionen läuft weder bei Wind- noch bei Sonnenkraft irgendetwas. Dann müssen noch ausreichend Backup-Gaskraftwerke gebaut werden, damit bei Ausfall der Erneuerbaren das Land weiter Strom bekommt. Das verteuert die Energiewende enorm. Einschub Ende. Dann wird von Strom aus Überschusswind geredet. Den gibt es faktisch nicht, wie meine wöchentlichen Analysen belegen. Nicht mal alle erneuerbaren Energieträger zusammen haben in der Vergangenheit ausgereicht, um auch nur eine Stunde den Strombedarf Deutschlands zu decken. Prof. Karl meint, die Kernkraftwerke, die aktuell noch in Deutschland Strom erzeugen stellten ein Sicherheitsrisiko dar. 30 Jahre hielten solche Anlagen, hätte er – wahrscheinlich vor 30 Jahren – gelernt. Dass die deutschen Kernkraftwerke allesamt auf höchstem Sicherheits- und Wartungsstand stehen, weiß er wohl nicht, will er nicht sagen. Dann lieber Angst verbreiten.  Im Übrigen bleibt es aus den oben erwähnten Gründen ohnehin beim Ausstieg komplett bis Ende 2020. Dennoch ist das Thema Kernenergie Thema bei der Diskussion über die zukünftige Stromversorgung Deutschlands.
Dann kommt ein abrupter Themenwechsel. Offensichtlich musste das Buch einer Freundin im Geiste promotet werden. Die Doku stolpert hinein in die „Klimaleugnerszene“, die Klimaschmutzlobby, wie krampfhaft ironisch das Buch von Annika Joeres und Susanne Götze heißt.
http://www.mediagnose.de/wp-content/uploads/2020/07/BRWK_13_EIKE_30-06-_2020_11-23-40.mp4
In Deutschland bündelt sich gemäß der Doku die „Klimaleugnerszene“ im Europäischen Institut für Klima & Energie, kurz EIKE genannt. EIKE veranstaltet alljährlich für jedermann zugängliche Kongresse. 2019 wurde der geplante Kongress wahrscheinlich von linksorientierten „Klimafreunden“ sabotiert. So mussten Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, damit überhaupt Räumlichkeiten zur Durchführung des Kongresses gefunden werden konnten. Trotz Geheimhaltung des Ortes kam es zu den im Bericht gezeigten Demonstration, bei der man die Antifa-Fahne kurz aufblitzte. Der ganze Vorgang um den Kongress 2019 belegt, dass es den Freunden der Energiewende nicht um Wissenschaft geht, sondern um die Durchsetzung eines anderen – grundgesetzwidrigen – Gesellschaftsmodells, in dem die einen die Wahrheit in jeder Hinsicht mit Riesenlöffeln gegessen haben und die anderen die Leugner sind, die bekämpft werden müssen.

„Nach Angabe des Bundesumweltamtes verbreitet Eike Thesen, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.“

Das Umweltbundesamt und viele, viele andere Institutionen und ´Wissenschaftler` haben offensichtlich nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert. These, Antithese, Synthese heißt der dialektische Dreiklang von Wissenschaft. Nicht einseitig festgelegter Konsens. Willfähriges Ausblenden der Antithese in Politik und Medien, weil deren Protagonisten nicht die ´richtige` politische Einstellung haben, ist der Tod von Wissenschaft, von Disput, ist der Tod um das Ringen von Wahrheit. Ringen um Wahrheit ist übrigens keine demokratische Veranstaltung. Es zählen Argumente, Beweise und nicht die Mehrheitsmeinung. Nichtmarxistische Wissenschaft will nicht verifizieren, sondern falsifizieren. Deshalb ist das permanente Ausblenden einer nicht genehmen Gegenmeinung, deshalb ist allein der Begriff „Leugner“ in diesem Zusammenhang verleumderisch und höchst wissenschaftsfeindlich.
Das sieht die Doku natürlich ganz anders. Doch statt auf eine eigene Argumentation zurück zu greifen, bringt der öffentlich-rechtliche Sender Aussagen der bereits oben erwähnten Susanne Götze. Diese Aussage ist gleichwohl weder wissenschaftlich noch sonst irgendwie begründet. Sie speist sich allein aus dem Buch „Klimaschmutzlobby“, dessen Kernaussage darin besteht, dass ´alte, weiße Männer` und geldgierige Lobbyisten der ´alten` Energieträgerwirtschaft die Energiewende sabotieren, um Unmengen Kohle zu schaufeln. Dabei sei ihnen die Zukunft der Erde vollkommen gleichgültig. Dabei verkennt Frau Götze vollkommen, dass die sogenannten Klimawandelleugner bei EIKE und anderswo finanziell „da“ sind. oder glaubt irgendjemand, dass ein Prof. Lüdecke, ein Michael Limburg u. v. a. aus wirtschaftlichen Erwägungen engagiert sind.
Die einzige Verschwörungstheorie formuliert Frau Götze im Prinzip selbst. Es gibt eben die große Klimaschmutzlobby, die versucht, jeglichen Fortschritt, nicht nur in Sachen Energiewende, sondern auch politisch abzuwürgen. Das Beispiel der Werte-Union Bayern soll die „Unterwanderung“ wohl belegen. Und ja, es stimmt, die meisten der Energiewendegegner kommen aus dem ´rechten` Lager, das sich an den Realitäten der Welt orientiert und nicht irgendwelchen linken Ideen nachhängt, die in der Vergangenheit am Ende immer Leid und Elend hervorgebracht haben. Vor allem weil die – Mitarbeiter der – Mainstream-Medien ebenfalls mehrheitlich grün-linken Ideen nachhängen, kommt es zu einem Ungleichgewicht der Kräfte. So entsteht in der Bevölkerung der völlig falsche Eindruck, dass als Wahrheit dargestellte Sachverhalte tatsächlich Wahrheit seien. Da bekommt das Verhindern von Gegenmeinungen und deren Diskreditierung (Klimaleugner) auf einmal politisch-motivierten Sinn.
Um diesen Eindruck zu verhindern, bringt die Doku genau jetzt eine recht ausgewogene Darstellung von den Bemühungen der Windkraftprojektierer, die Anlagen naturschutzgerecht und vorschriftsmäßig zu gestalten und Argumenten von Windkraftgegner. Am Ende bleiben die Argumente „keine Speicher“ und „Flatterstrom“. Was in keiner Weise die Argumentationslinie der Windkraftgegner widerspiegelt. Die drehte sich um Gesundheit und Landschaftsbild. Da der BR aber mit Prof. Jürgen Karl den Experten in Sachen Speicher und Flatterstrom hat, kommt dieser zu Wort. Als wohltuender Gegensatz zum Klimaleugnerverein EIKE erklärt dieser die Energiewendewelt und räumt mit einem der Mythen der Klimaleugner auf. Dem Flatterstrom, den Windkraftanlagen angeblich erzeugen.
http://www.mediagnose.de/wp-content/uploads/2020/07/BRWK_17_04-07-_2020_13-08-27-1.mp4
Dieser Teil der Doku ist wissenschaftlich betrachtet eine Katastrophe für die Freunde der Energiewende. Das, was Prof. Karl in Sachen Flatterstrom von sich gibt, ist nachweisbar Unfug. Meine E-Mail vom 5.7.2020 hat er nicht beantwortet. Ebensolcher Unfug ist des Professors Prognose, dass in Zukunft Speicher die noch zu bauenden Backup-Gaskraftwerke ersetzen werden. „Für ihn [Prof. Karl] ist klar, die konventionellen Kraftwerke sind eine veraltete Technologie. Es müssen neue Technologien her.“ Aber nicht mit diesem Professor. Der zeichnet sich vor allem durch Ignoranz und Halbwissen (Flatterstrom, Umfang von Speichermöglichkeiten Strom) aus. Schließlich geht die Doku auf die Gegner der Energiewende ein. Die legen Studien vor. Studien auch von Doktoren, Ingenieuren und meist emeritierten Professoren. Das mache Eindruck und überfordere den Bürger. Dann die Argumente von Energiewende-Verteidigerin Susanne Götze: „Ich kann Ihnen sagen, dass bei EIKE und den ganzen Studien keine einzige dabei ist, die wissenschaftlichen Standards genügt, oder die jemals durch eine Universität oder durch eine wissenschaftliche Fachzeitschrift gegangen sind. Das sind Verschwörungstheorien“.
Aber EIKE ist ein wissenschaftliches Insitut, dass zusätzlich zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Anmerkung für Frau Götze, Frau Jöres und Macher der Doku: Dazu gibt es auf der Website von EIKE extra den Menuepunkt „Publikationen“) einen vielgelesenen Blog betreibt, der sich schwerpunktmäßig mit den Neuigkeiten zu den Themen Energie und Klima beschäftigt. Es ist daher sowohl eine wissenschaftliche Institution, und beansprucht ebenso Wissenschaft zu betreiben wie beispielsweise das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), es ist sogar juristisch identisch wie das PIK als Verein strukturiert, aber auch ein Nachrichtenkanal der sich zu den genannten Theme tagtäglich äußert.  Daher erscheinen auf www.eike-klima-energie.eu regelmäßig Beiträge, die wissenschaftlichen Standards genügen, die aber sehr oft gerade nicht einem (pseudo-) wissenschaftlichen Konsens pro „menschgemachten Klimawandel oder pro Energiewende entsprechen. „Pseudo“, weil die Gegenrede praktisch ausgeblendet wird. „Pseudo“, weil der Umbau der Gesellschaft in eine technokratisch ausgerichtete Ökowissenschaftsdiktatur das Ziel ist, welches im programmatischen Hauptgutachten ´Die große Transformation` niedergelegt ist. Dass die Beiträge von EIKE medial und politisch praktisch totgeschwiegen werden, belegt eindrucksvoll die Sorge der Transformierer, der Umbauer der Gesellschaft, dass die Bevölkerung, große Teile der Bevölkerung womöglich noch aufwachen könnten und bei diesen Unterfangen nicht mitmachen.
Nachdem Spiegeljournalistin Götze nochmals ihre unhaltbaren Behauptungen aufstellen durfte, wird der Einfluss von EIKE auf Politik und Windkraftgegner dokumentiert. Gut so. Immer dann, wenn EIKE mit seinen Beiträgen zu einem Gegenpol zur nicht hinterfragbaren Energiewendepolitik der aktuellen Politik mit ihren medialen Helfershelfern darstellt: Umso besser. Das macht Debatte möglich, das sind demokratische Prozesse. Vergessen wir nicht. Am Ende war eine Mehrheit in Pfettrach gegen den Aufbau des Windrades.
Um es kurz zu machen: Vor der 10H – Regelung in Bayern  genehmigte Windkraftanlagen dürfen nicht gebaut werden. Bereits erstellte dürfen bleiben. Raimund Kamm hat (fast) umsonst gekämpft. Jetzt sollte er sich fügen. Die Windkraft in Bayern ist praktisch tot. Nicht wegen EIKE, vor allem wegen demokratischer Prozesse auf landes- und kommunaler Ebene. EIKE gibt seine Expertise. Sonst nichts. Entscheidend sind die Bürger und ihre gewählten Vertreter. Demokratie pur.
Politische Dokumentation des BR vom 17.6.2020 = Quelle aller Video-Ausschnitte




Klima-Kriege: Versuch, das Wort „Leugner“ aus einem Wikipedia-Eintrag zu entfernen – ein Experiment

Ich hätte viel deutlicher auf das große Problem im Wiki hinsichtlich William Conolley hinweisen sollen, dem Wiki-Tyrannen.
Keiner von uns vermochte es, Einträge zu korrigieren, in welche wir Klimawandel-Leugner genannt werden: nehmen wir die Beispiele Robert Carter und Sallie Baliunas.
Quelle: Parler / Willie Soon

Die Beschreibung bei Wikipedia über Baliunas enthielt die Zeile „Baliunasist eine Leugnerin hinsichtlich einer Verbindung zwischen dem CO2-Anstieg und Klimawandel, schreibt sie doch in einem Beitrag mit Willie Soon …“

Also entschloss ich mich zu einem Experiment. Als ein langzeitlicher, wenn auch nicht oft in Erscheinung tretender Wikipedia-Editor aktualisierte ich den Saliunas-Beitrag ebendort zu „Baliunas hiterfragt, ob es eine Verbindung gibt zwischen dem CO2-Anstieg und Klimawandel, schreibt sie doch in einem Beitrag mit Willie Soon …”, wobei ich eine Erklärung hinzufügte zu Sallie’s Talk-Seite (eine sekundäre Seite, die mit allen Wikipedia-Seiten verbunden ist und auf der man Kommentare hinterlassen kann).

Das Wort „Leugner“ entfernt

Menschen, die den Zusammenhang zwischen Klimawandel und CO2 bestreiten, finden das Wort „Leugner“ beleidigend. Viele Klimaskeptiker glauben, dass „Klimaleugner“ ein Versuch ist, das Konzept der Hinterfragung des Kosens‘ mit der „Holocaust-Leugnung“ zu verknüpfen. Ist es wirklich notwendig, den Begriff „Leugner“ zu verwenden? Beschreiben Sie auf jeden Fall die Ansichten anderer Wissenschaftler zu dieser Position, aber es schadet sicherlich nicht, einen Begriff zu vermeiden, den das Thema des Artikels als bewussten Antagonismus auffassen könnte.

Wikipedia-Redakteur Hob Gadling (Hob gibt zu, dass es sich um ein Pseudonym handelt) änderte den Eintrag am nächsten Tag erneut und gab folgende Erklärung ab.

Finden sie das beleidigend? Na und? Ich finde ihre Existenz anstößig, aber ich erwarte nicht, dass sie etwas dagegen unternehmen. Sie existieren, ich bin beleidigt, Ende der Geschichte. Und sie? Die Leute nennen sie Leugner, sie sind beleidigt, Ende der Geschichte? Nein, sie jammern ständig, dass die Leute sie als das anerkennen, was sie sind. Sie sind immer noch Leugner. Das ist der korrekte Begriff, der für solche Leute verwendet wird. Es ist der Begriff, der in zuverlässigen Quellen verwendet wird. – Hob Gadling (Vortrag) 11:49 UTC, 12. Juli 2020

Ich antwortete mit einigen Beispielen, die den Versuch demonstrieren, Meinungsverschiedenheiten mit dem angeblichen Klimakonsens mit der Leugnung des Holocaust in Verbindung zu bringen.

Enttäuschter Hob. Ist es das Ziel von Wikipedia, bewusst provozierend und beleidigend gegenüber den Themen der Wikipedia-Beiträge zu sein, für das Verbrechen, eine unzeitgemäße wissenschaftliche Ansicht zu vertreten? Ist die Strafe dafür, die falsche wissenschaftliche Theorie verleumdet zu haben, vergleichbar mit der Strafe für diejenigen, die leugnen, dass Nazis Millionen von jüdischen Menschen ermordet haben? Es gibt eine Reihe von Beispielen von Akademikern oder prominenten Journalisten, die die Idee der „Klimaleugnung“ mit der „Holocaust-Leugnung“ vergleichen oder verbinden:

Die Leugner des Klimawandels sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die Holocaust-Leugner. Sie waren nie in den Todeslagern Auschwitz und Birkenau, also existiert das, was sie nicht gesehen haben, nicht. Die Leugner der globalen Erwärmung – die Brüder Koch zum Beispiel – sehen nur das, was sie sehen wollen[1].

Anstatt den Tod von sechs Millionen Menschen in der Vergangenheit zu entehren, riskieren Klimaleugner in Zukunft das Leben von Hunderten von Millionen Menschen. Holocaust-Leugner sind nicht für den Holocaust verantwortlich, aber Klima-Leugner würden, wenn sie Erfolg hätten, die Verantwortung für das enorme Leid, das durch die globale Erwärmung verursacht wird, mittragen“[2].

Fast überall sieht die Leugnung des Klimawandels heute so dumm und inakzeptabel aus wie die Leugnung des Holocaust[3].

Unabhängig von der ursprünglichen Absicht oder Bedeutung ist der Begriff „Leugner“ im Zusammenhang mit der „Klimaleugnung“ untrennbar mit dem Holocaust der Nazis verbunden, da er von prominenten Journalisten und Wissenschaftlern verwendet wird. Seine Verwendung in Wikipedia, gegen Opfer, die machtlos sind, dieses Etikett zu entfernen, deren Verbrechen es ist, einen unmodernen wissenschaftlichen Standpunkt zu vertreten, ist nur eine Form von Mobbing. Eric Worrall (Vortrag) 14:09 UTC, 12. Juli 2020

1.  Charles R. Larson, Professor Emeritus, Washington University

2. Clive Hamilton / Hamilton: Denying the coming climate holocaust

3. George Monbiot / Almost everywhere, climate change denial now looks as stupid and as unacceptable as Holocaust denial.

Ich habe diese Zitate aus einer längeren Liste entnommen, die 2014 auf WUWT veröffentlicht wurde.

Jemand hat sich zur Unterstützung meines Punktes zu Wort gemeldet:

Am 20. Januar 2020 änderte Wiki5537821 „Skeptiker“ in „Verweigerer“ ohne Erklärung in der Zusammenfassung der Redaktion. Es wäre schön, einen Skeptiker zu sehen. Der Verweis später im Absatz auf einen Artikel aus dem Jahr 2002, auf den hier Bezug genommen werden sollte und nicht auf den aktuellen toten Link, sagt Dinge wie „dass ein überaus kleiner positiver Trend wahrscheinlich nicht das Ergebnis menschlicher Aktivitäten ist“, d.h. Frau Baliunas glaubte, dass es eine Erwärmung gibt, und „wahrscheinlich“ ist eine skeptische Bemerkung und kein Leugnen. Hob Gadling hat „Leugner“ wieder eingefügt, ohne zuerst einen Konsens zu suchen. Obwohl ich mich nicht für den WP:LABEL-Aspekt interessiere, auf den Eric Worrall anzuspielen scheint, stimme ich zu, dass die frühere Formulierung besser war. Peter Gulutzan (Vortrag) 15:02 UTC, 12. Juli 2020

„Hob“ erwiderte darauf Folgendes:

Ich glaube nicht, dass das „capitalismmagazine“ eine zuverlässige Quelle für wissenschaftliche Themen ist. – Hob Gadling (Vortrag)

Boo boo, arme Anti-Wissenschafts-Clowns, die mit Anti-Geschichts-Clowns verglichen werden. Siehe hier: Der Abschnitt „kein neutraler POV“ ist so ziemlich das Gleiche wie die Abschnitte auf den Talk-Seiten über Verweigerer des Klimawandels. Wie gesagt, wir sagen, was zuverlässige Quellen sagen, und sie nennen es „Leugnung“. Leugnen ist eine Sache, und Leugnen des Klimawandels ist ein großer Teil davon. Geben Sie Wikipedia nicht die Schuld für den allgemeinen Gebrauch. Wikipedia gibt Randgruppen nicht nach: Wir nennen die Evolution nicht „nur eine Theorie“, weil Kreationisten beleidigt sind, wenn wir es nicht tun, und wir behaupten nicht, Akupunktur sei Wissenschaft, weil Quacksalber beleidigt sind, wenn wir es nicht tun. Lesen Sie WP:LUNATIC. Die Leugnung des Klimawandels ist nicht nur „unmodern“. So funktioniert Wissenschaft nicht. Sie ist nicht zu rechtfertigen. Wenn Sie wie echte Wissenschaftler behandelt werden wollen, verhalten Sie sich wie echte Wissenschaftler. Stehlen Sie nicht einfach E-Mails, Zitate, Daten, Studien, Wissenschaftler, beschuldigen Sie unschuldige Wissenschaftler des Betrugs, belästigen Sie sie mit juristischen Spielereien, bestechen Sie Politiker und so weiter. All die verabscheuungswürdigen Methoden, die Leugner anwenden, haben ihnen das Wort „Leugner“ eingebracht. Machen Sie stattdessen echte Forschung, ohne schmutzige Tricks, und veröffentlichen Sie sie in gutgläubigen wissenschaftlichen Zeitschriften. (Natürlich wird das nicht funktionieren, da Sie falsch liegen und die Daten gegen Sie sind, aber es wäre der ehrliche Weg, es zu tun, der Weg, der Sie nicht als „Leugner“ bezeichnet werden lässt). – Hob Gadling (Vortrag) 15:30 UTC, 12. Juli 2020.

Vielleicht wird diese Geschichte ein glückliches Ende nehmen. Die Wikipedia-Gemeinschaft könnte letztlich entscheiden, dass „Leugner“ (alias „Holocaust-Leugner“) ein zu belasteter Begriff ist, um einen Wissenschaftler zu beschreiben, der mit seinen Kollegen nicht übereinstimmt.

Aber wie Hob erklärte, haben die Richtlinien der Wikipedia-Gemeinschaft eine Hintertürklausel, die all jenen Schutz bietet, die gerne belastete Sprache verwenden und sich an der Wiederholung akademischer Beleidigungen ergötzen. Nach den Regeln ist es „Hob“, der sich hinter der Anonymität eines Pseudonyms verstecktend erlaubt, üble abwertende Ausdrücke in Wikipedia zu verwenden, sofern eine „zuverlässige Quelle“ (wie von der Wikipedia-Gemeinschaft definiert) solche Ausdrücke bereits in der Öffentlichkeit verwendet hat, um das Ziel ihrer Beleidigung anzugreifen:

BLPs [Biographien lebender Personen] sollten verantwortungsbewusst, vorsichtig und in einem leidenschaftslosen Tonfall geschrieben werden, wobei sowohl Unter- als auch Übertreibungen vermieden werden sollten. Die Artikel sollten in unparteiischer Weise dokumentieren, was zuverlässige Sekundärquellen über die Themen veröffentlicht haben, und unter Umständen auch, was zu diesen Themen selbst veröffentlicht worden ist. Fassen Sie zusammen, wie Handlungen und Errungenschaften durch verlässliche Quellen charakterisiert werden, ohne die jüngsten Ereignisse übermäßig zu gewichten. Kennzeichnen Sie Personen nicht mit umstrittenen Bezeichnungen, überladener Sprache oder Begriffen, denen es an Präzision mangelt, es sei denn, eine Person wird in verlässlichen Quellen allgemein auf diese Weise beschrieben. Verwenden Sie stattdessen eine klare, direkte Sprache und lassen Sie die Fakten allein für sich sprechen. BLPs sollten keine Trivialsektionen haben.

Mehr: https://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Biographies_of_living_persons

Die Wikimedia Foundation (die Mutterorganisation von Wikipedia) erklärt: „Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch frei an der Summe allen Wissens teilhaben kann“.

Wie Wikipedia-Mitbegründer Larry Sanger jedoch hervorhebt, ist eine der Kernpolitiken zur Unterstützung dieses Ideals, nämlich die Politik der Neutralen Sichtweise, vor langer Zeit ausgestorben und wurde durch „die völlig bankrotte Ente“ ersetzt, die „falsche Balance“ zu vermeiden (h/t Charles).

Wikipedia ist gewaltig voreingenommen

14. MAI 2020|IN WIKI, WISSEN, INTERNET VON LARRY SANGER

Wikipedias „NPOV“ ist tot.1 Die ursprüngliche Politik ist längst vergessen, Wikipedia verfügt nicht mehr über eine wirksame Neutralitätspolitik. Es gibt eine umgeschriebene Politik, aber sie unterstützt die völlig bankrotte Ente, dass Journalisten das vermeiden sollten, was sie „falsches Gleichgewicht“ nennen.2 Die Vorstellung, dass wir „falsches Gleichgewicht“ vermeiden sollten, steht in direktem Widerspruch zur ursprünglichen Neutralitätspolitik. Infolgedessen vertritt Wikipedia jetzt kontroverse Standpunkte zu Politik, Religion und Wissenschaft, während sich Journalisten der Meinung und dem Aktivismus zuwenden,. Hier sind einige Beispiele aus jedem dieser Themenbereiche, die ohne große Suchaktionen leicht zu finden waren. Es könnten noch viele, viele weitere erwähnt werden.


Weiterlesen: https://larrysanger.org/2020/05/wikipedia-is-badly-biased/

Der offensichtliche Verrat von Wikipedia an ihrem Gründungsideal wird wahrscheinlich ihr Untergang sein. In dem Maße, wie die Redakteure unter dem Deckmantel der Vermeidung von „falscher Ausgewogenheit“ mutiger werden, ihre persönlichen Vorurteile auszuräumen, wird sich eine wachsende Zahl der Wikipedia-Zielgruppe durch die Intoleranz der Wikipedia-Gemeinschaft entfremden.

„Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch frei an der Summe allen Wissens teilhaben kann“ ohne die Mobbing und Hassreden.

Aktualisierung: (EW) h/t Willie Soon – William Connolly hat in einem Beitrag Sallie Baliunas erwähnt. Er scheint der Ansicht zu sein, dass die Verwendung des Wortes „Leugner“ zur Beschreibung von Baliunas angemessen war, nachdem der Verweis aktualisiert worden war.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/07/12/climate-wars-try-removing-the-word-denier-from-a-wikipedia-entry/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ignorieren der Realität und wissenschaftlich verbrämte Märchen sollen linke Ideologie stützen

„Dieses Jahr haben wir die letzte Chance, wenn wir keinen CO2-Rückgang erleben“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol dem Guardian am 18.06.2020 in einem Artikel mit der Überschrift: „Die Welt hat sechs Monate Zeit, um die Klimakrise abzuwenden, sagt Energie Experte.“

Birol fuhr fort:

„Wenn die Emissionen jetzt nicht zurückgehen, ist es sehr schwierig zu sehen, wie sie in Zukunft gesenkt werde könnten. Aus diesem Grund fordern wir die Regierungen auf, nachhaltige Wiederherstellungspakete [nach dem lock down] zu schnüren. “

Ich bin alt genug, um mich zu erinnern, als wir noch 12 Jahre Zeit hatten, um den Planeten zu retten – das war vor zwei Jahren. Diese düstere Vorhersage war genauso lächerlich wie das, was Birol heute absondert. Der wissenschaftliche „Konsens“, von dem wir früher so viel gehört haben, stützt diese alarmistische Behauptung überhaupt nicht.
Was wirklich dahinter steht, ist, dass Birol sein Gütesiegel als prominenter „Experte“ benutzt, um falsche Behauptungen aufzustellen, die seine politische Agenda vorantreiben. Diese Ziele stimmen auch recht gut mit den Wünschen der US-Demokraten und der linken (in den USA als liberal bezeichneten) Medien überein.
Wir haben in letzter Zeit viel von dieser Art Wissenschaft gesehen, die als Waffe für politische Zwecke genutzt wird. Vor ein paar Wochen erlebten wir von eines der ungeheuerlichsten Beispiele dafür.
 
Ende letzten Monats veröffentlichte eine der renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt, das Lancet, eine große Studie, in der festgestellt wurde, dass das jahrzehntealte Malariamedikament Hydroxychloroquin das Todesrisiko bei COVID-Patienten erhöht.
Zusammenfassend beschrieb diese Studie von 96.000 Patienten auf der ganzen Welt, dass die Behandlung von COVID-Patienten mit Hydroxychloroquin das Sterberisiko um 34 Prozent und das Risiko für Herzrhythmusstörungen um 137 Prozent erhöhte.
Da es Präsident Trump war, der die Verwendung von Hydroxychloroquin zur Behandlung des Coronavirus befürwortete, stürzten sich die linken (in den USA als liberal bezeichneten)en Medien schnell darauf. Mit der Veröffentlichung der Studie erfolgte auch noch eine schockierend ungewöhnliche redaktionelle Erklärung von Lancet gegen Trumps Wiederwahl.

„ Die Amerikaner müssen einen im Januar 2021 einen Präsidenten im Weißen Haus bekommen, der versteht, dass die die öffentliche Gesundheit nicht von Parteipolitik geführt werden sollte“, so das Editorial der Redaktion.

Alle Teile wurden von den Medien und des medizinischen Establishment genutzt, um eine neue Erzählung zu erstellen – Hydroxychloroquin tötet! Und Präsident Trump ist für diese Todesfälle verantwortlich.

Die Medien betreiben Angstmacherei, mit der jetzt zurückgezogenen Studie von Lancet, die zeigte, dass Hydroxychloroquin für Patienten mit Covid gefährlich war.


 
Bei aller Besorgnis stellten die Weltgesundheitsorganisation und die National Institutes of Health die klinischen Studien zu Hydroxychloroquin vorübergehend ein. Der Hype machte es Ärzten und Forschern auch schwerer, Freiwillige für Hydroxystudien zu rekrutieren.
Angesichts der Konsequenzen für die reale Welt müssen wir uns fragen, ob sich jemand in den Medien oder in der medizinischen Gemeinschaft wirklich die Zeit genommen hat, die neue Bombenstudie des Lancet zu lesen.
Zum Glück haben sich neugierige Reporter des Guardian (ja, derselbe Guardian, der den zuvor erwähnten Klimanotstand veröffentlicht hat) die Zeit genommen, ihn zu lesen und in den Daten der Studie über Australien das gefunden, was sie als „unübersehbare Fehler“ bezeichneten.
Aber das war noch nicht alles – der Guardian stellte weitere Probleme mit den Daten fest und stellte dann ernsthafte Fragen zu dem in den USA ansässigen Unternehmen, das sie zur Verfügung stellte.
The Guardian berichtete:

„Das in den USA ansässige Unternehmen Surgisphere, zu dessen wenigen Mitarbeitern anscheinend ein Science-Fiction-Autor und ein Modell für Inhalte für Erwachsene gehören, hat seine Daten oder Methoden bisher nicht angemessen erklärt.“

Nachdem der CEO von Surgisphere sich geweigert hatte, seine Daten an unabhängige Ermittler weiterzugeben, zog The Lancet die Studie zurück. Richard Horton, Herausgeber von Lancet, nannte diese Enthüllungen „ein schockierendes Beispiel für Fehlverhalten in der Forschung inmitten eines globalen Gesundheitsnotfalls“.
Was wirklich schockierend ist, ist, dass das Crack-Team der Peer-Reviewer des Lancet all dies verpasst hat! Hydroxychloroquin wurde vor Jahrzehnten von der FDA zugelassen und weist eine langjährige Sicherheitsbilanz auf. Ärzte auf der ganzen Welt verwenden das Medikament auch zur Behandlung von Tausenden von COVID-Patienten und berichten meist von positiven Ergebnissen.
Man muss sich fragen, ob die klare politische Voreingenommenheit und Verachtung der Zeitschrift gegenüber Präsident Trump eine Rolle gespielt hat. Und wenn ja, werden sie und die Lakaien der Medien, die diese Studie durchgeführt haben, sich bei den Patienten entschuldigen, denen dieses möglicherweise lebensrettende Medikament eventuell verweigert wurde?
Leider endete das wissenschaftliche Fehlverhalten damit nicht. Nachdem die Wissenschaft uns monatelang erzählt hatte, dass sie strenge Sperrrichtlinien forderte, was bedeutete, dass keine großen Versammlungen jeglicher Art sicher waren, verlagerte sich der wissenschaftliche Konsens plötzlich von pro-sozialer Distanzierung zu pro-sozialer Gerechtigkeit.

„Die Vorherrschaft der Weißen ist ein tödliches Problem der öffentlichen Gesundheit, das älter ist als COVID-19“, schrieben über 1.200 Experten in einem offenen Brief, der nach den Protesten, Unruhen und Plünderungen veröffentlicht wurde, die durch den tragischen Tod des polizeibekannten Afroamerikaners George Floyd ausgelöst wurden, während er von der Polizei verhaftet wurde.

„Proteste gegen systemischen Rassismus, der die unverhältnismäßige Belastung der schwarzen Gemeinschaften durch COVID-19 fördert und auch die Polizeigewalt aufrechterhält, müssen unterstützt werden“, so der Brief weiter.

Anscheinend ist Rassismus die eigentliche Krise der öffentlichen Gesundheit, und die „Wissenschaft“ fordert, dass Menschen zur Unterstützung der Black Lives Matter Bewegung marschieren (oder plündern oder randalieren), für ihre radikalen linken politischen Ziele, einschließlich der Reduzierung der Polizeikräfte,
Irgendwie sind diese Arten von Protesten wissenschaftlich fundiert, aber laut denselben Wissenschaftlern ist es nicht nur gefährlich, sondern es ist auch böse, gegen die vernichtende Sperrpolitik der Staaten mit Gouverneuren der Demokratischen Partei [blaue Staaten] zu protestieren!
„Diese Maßnahmen widersetzen sich nicht nur Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, sondern wurzeln auch im weißen Nationalismus und widersprechen dem Respekt vor dem Leben der Schwarzen“, schrieben sie.

[[ Zum Thema: Fakten über Kriminalität in den USA, und Statistiken des FBI

Was ich gefunden habe: REUTERS FACT CHECK15. JUNI 2020

Faktenprüfung: Das irreführende Balkendiagramm zeigt eine verzerrte Interpretation der Schwarz-Weiß-Mordraten

Die auf Facebook und Instagram veröffentlichten Beiträge enthalten ein Balkendiagramm mit dem Titel „Mord an Schwarzen und Weißen in den USA, 2013“, aufgeschlüsselt nach den Rassen der Täter. Während das Diagramm selbst genau ist, ist die Art und Weise, wie es dargestellt wird, irreführend.

… Nach diesen FBI-Daten waren von den 2.491 Morden an Schwarzen, die 2013 in den USA gemeldet wurden, 2.245 Täter (90%) schwarz und 189 Täter (7,6%) weiß. Von 3.005 Morden an Weißen waren 2.509 Täter (83,5%) weiß, während 409 Täter (13,6%) schwarz waren.

  • Black-lives-matter demonstriert gegen o.g. 189 Täter bzw. Fälle, Der Übersetzer]]

All dies war interessant, da sich die Medien stark auf die unverhältnismäßigen Auswirkungen der Coronaviren auf Minderheiten, insbesondere Afroamerikaner, konzentrierten. Natürlich war dies auch dem Rassismus angekreidet.
[[Link bei Auswirkungen:

… Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Asthma, die Afroamerikaner häufiger als andere Gruppen plagen, könnten zu mehr Covid-19-Todesfällen führen. Einkommensunterschiede und Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung schaden tendenziell Minderheiten und Bevölkerungsgruppen mit niedrigerem Einkommen mehr als anderen.]]

Vor allem die Medien und die medizinische Klasse lehnen jegliche Besorgnis ab, dass wochenlange Massenproteste auf den Straßen – bei denen viele Menschen zusammengedrängt sind und viele keine Masken tragen – zu einem Anstieg von COVID-Fällen führen werden.
Währenddessen haben die gleichen Experten kein Problem, den MedienHype  – Corona Fälle in Staaten mit Konservativen Gouverneuren – zu bestärken. Es war auch ziemlich amüsant zu sehen, wie die linken (in den USA als liberal bezeichneten) Medien [nur] die für Trump geplanten Wahlkampfveranstaltungen als gefährlich verurteilten.

MEDIA SCHEINHEILIGKEITs ALARM: Die linken (in den USA als liberal bezeichneten)Medien loben die Tausenden von Demonstranten für ihre Versammlung, halten es jedoch für gefährlich, wenn Präsident @realDonaldTrump dasselbe tut.


Ist es da ein Wunder, dass das Vertrauen der Amerikaner in die Medien in den letzten Jahren gesunken ist? Und die Wissenschaftler, Ärzte und Gesundheitsexperten werden bald das gleiche Schicksal erleiden, wenn sie die Wissenschaft aus parteipolitischen und ideologischen Gründen weiter verzerren.
Doktor Anthony Fauci, [~ der amerikanische „Prof. Drosten“] Mitglied der COVID-Task Force des Weißen Hauses, beklagte das verlorene Vertrauen in die Wissenschaft, aber er beschuldigt nicht die Wissenschaftler, er beschuldigt das amerikanische Volk.

„Eines der Probleme, mit denen wir in den Vereinigten Staaten konfrontiert sind, ist, dass es leider eine Kombination aus einer anti-wissenschaftlichen Tendenz gibt … sie glauben einfach nicht an Wissenschaft und sie glauben nicht an Autorität“, sagte Fauci in einem Podcast des Gesundheitsministeriums.

„Wenn sie jemanden im Weißen Haus sehen, der eine gewisse Autorität besitzt und über Wissenschaft spricht, gibt es einige Leute, die das einfach nicht glauben wollen – und das ist bedauerlich, denn Wissenschaft ist Wahrheit“ fügte Fauci hinzu.

Ist es die „Wahrheit“, dass die weiße Vormachtstellung eine Krise der öffentlichen Gesundheit ist? Nun, Wissenschaftler haben es gesagt, also muss es laut Fauci so sein. Und zurück zu meinem ersten Punkt: Sollten wir uns wirklich Sorgen machen, wenn wir nur noch sechs Monate Zeit haben, um eine katastrophale globale Erwärmung zu verhindern? Uns wurde gesagt, dass dies die „Wissenschaft“ sagt und wie wir wissen sollen, ist Wissenschaft die Wahrheit.
Die Leute verstehen, dass Wissenschaft ein Prozess ist und wenn wir mehr lernen, kann sich die Erkenntnis ändern, aber das haben wir in den letzten Wochen nicht gesehen. Stattdessen haben wir gesehen, dass die Experten und Medienvertreter, denen wir vertrauen sollen, das Wort „Wissenschaft“ verwenden, um ihre politischen Ziele zu erreichen – tatsächliche Fakten und Beweise sind verdammt.
https://dailycaller.com/2020/06/20/bastasch-science-bends-itself-to-fit-left-wing-politics/
Übersetzt durch Andreas Demmig




Wenn man denkt, niveau­loser geht nicht mehr, kommt ein neuer Artikel daher …

Kohleausstiegsgesetz – Der Wald vertrocknet, die Regierung zündelt

heißt der Artikel des Kognitionsforschers im Spiegel [1]. Der Titel nimmt die „Message“ vorweg: Deutschland muss CO2 noch schneller reduzieren, sonst wird es zur Wüste … Und warum das so ist, zeigt der Professor mit Zitaten, die vieles sein mögen, aber auf keinen Fall Belege, sondern eher bewusste Desinformationen.

Der Borkenkäfer zerstört die Fichten, weil es denen zu trocken ist und das nur vom Klimawandel kommt …

Vor ca. Dreißig Jahren hat Deutschland – zumindest der BUND Naturschutz, wovon ihr damaliger Vorsitzender Hubert Weiger heute noch felsenfest überzeugt ist (Aussage in einem Interview mit der Lokalzeitung des Autors) – Deutschland und eventuell sogar die ganze Welt vor dem sicheren Waldsterben gerettet. Es war damals medial so erfolgreich, dass nun die „allgemeine Intelligenz“ eine solche Rettung wiederholen möchte, um abschließend zu belegen, dass ohne ihre „Lenkung“ (mit dem Geld der Untertanen) die Natur nicht überleben könnte.
Der „kleine Unterschied“ zur damaligen Rettung ist allerdings, dass damals teils wirklich Sinnvolles getan wurde, um die vorwiegend lokal aufgetretenen Waldschäden abzustellen, während die heutige „Intelligenz“ – da mit noch konsequenterer, ideologischer Unwissenheit und Faktenignoranz „gesegnet“ – ihre Lösung diesmal global angehen möchte, was immer und ausschließlich auf das eine „Lösungsschema“ einer CO2-Verhinderung hinausläuft.
Über unsere Medien läuft deshalb unermüdlich eine Propagandamaschinerie, um den Bürgern einzubläuen, dass alles, was derzeit passiert, angeblich einzigartig sei und deshalb nur vom Klimawandel verursacht sein kann:
[1] SPIEGEL: (Christian Stöcker) … Wer sich nicht vorstellen kann, was die Klimakrise bei uns anrichtet, sollte mal über Land fahren. Die klar erkennbare Zerstörung der Wälder ist nicht nur alarmierend: Wir alle finanzieren sie mit.
Wer im Moment durch Deutschland fährt, kann die Katastrophe schon sehen, mit bloßem Auge, fast überall. Bewaldete Hänge, egal ob in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen oder Bayern, sehen aus wie die Rücken räudiger Tiere: überall hässliche braune Flecken, schüttere Stellen, große Flächen mit schon von Weitem als tot erkennbaren Bäumen. Es sind vor allem Fichten, die unter der Dürre, die Deutschland mittlerweile im dritten Jahr plagt, leiden: Wenn sie zu trocken werden, sind sie leichte Beute für Borkenkäfer …

Die Anklage klingt plausibel und wird nicht nur im Spiegel laufend verbreitet. Es stellt sich nur die Frage: Stimmt die Anklage überhaupt, oder war das vielleicht nicht immer schon so und der Wald lediglich die letzten Jahrzehnte durch viel Niederschlag „verwöhnt“?
Die Niederschlagsdaten des DWD und historische Waldschadensberichte legen eine solche Vermutung nahe:
[8] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
Die Niederschlagsbilder sowohl von Deutschland, wie auch aus dem angeblich besonders stark vom Klimawandel „betroffenem“ Bayern zeigen eindeutig, dass der „Klimawandel“ zu mehr Niederschlag geführt hat:
Deutschland: Mittelwert 1961 – 1990: 788,9 mm; Zunahme seit 1881: +66,1 mm
Bayern: Mittelwert 1961 – 1990: 940,7 mm; Zunahme seit 1881: +85,4 mm
Lediglich im Sommer ist eine geringfügige Reduzierung um -3,8 % in fast 140 Jahren – was an der Grenze der Messgenauigkeit liegen dürfte – eingetreten:

Bild 1 Niederschlag Deutschland in den Jahreszeiten, Mittelwert und Trend seit 1882. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt


Dabei wird es einige überraschen, dass ausgerechnet im Frühling und Sommer – die angeblich viel zu trocken sind – die höchsten Quartalsniederschläge vorliegen und von den 12 Monaten es lediglich vier Monate sind, in denen der Niederschlag abgenommen hat.

Bild 2 Niederschlag Deutschland monatlich, Mittelwert und Trend seit 1882. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt


Als Verlaufsgraphik wird einiges noch augenscheinlicher. Es zeigt sich, dass der langjährige Niederschlags-Mittelwert dem zu Beginn der Messungen – also vor dem Klimawandel – entspricht. Eigentlich also den „natürlichen“ Wert wieder erreicht. Die Grafik zeigt auch, dass einige Jahrzehnte „übernatürlich“ viel Niederschlag fiel, während der aktuelle eher dem „normalen“ entspricht. Und ganz wichtig, da die Klimasimulationen angeblich die Zukunft wissen: Diese zeigen keine Austrocknung an.

Bild 3 Deutschland, Jahresniederschlag seit 1881. Quelle: DWD Klimaatlas. Mit Zufügungen durch den Autor


Bild 4 Jahresniederschlags der Messstation(en) Bamberg. Vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt


Bild 5 Bayern, Jahresniederschlag und 30-jähriger Mittelwert seit 1991. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt


Die Messdaten widersprechen eindeutig der Aussage des Kognitionsforschers, der über Desinformation forscht:
[1] SPIEGEL: (Christian Stöcker) … Wer sich nicht vorstellen kann, was die Klimakrise bei uns anrichtet … kann die Katastrophe schon sehen, mit bloßem Auge, fast überall … die unter der Dürre, die Deutschland mittlerweile im dritten Jahr plagt, leiden …
Eindeutig verwechselt dieser Professor Wetter mit Klima. Es ist richtig, dass es seit drei Jahren (dieses wohl schon nicht mehr) wenig Niederschlag gab. Die Verläufe zeigen aber deutlich, dass dies Wetter-Erscheinungen und nicht entfernt (nicht einmal in den DWD-Simulationen) Anzeichen eines Trends zu mehr Trockenheit anzeigen.
Man kann davon ausgehen, dass der Professor den Unterschied kennt. Also ist anzunehmen, dass im Spiegel die bewusste Falschdarstellung publiziert wurde, um eine „Message“ zu vermitteln.
Allerdings ist der Spiegel keine Ausnahme. In der Lokalausgabe der Nordbayerische Nachrichten kam gerade beim Tippen dieses Artikels ein Interview „Eine Intensivstation für die Natur“ mit einem Waldbeobachter des LWF Bayern. Unvermeidbar kam auch der Klimawandel zur Sprache und dazu die Aussage des interviewten LWF-Mitarbeiters: „ gleichzeitig nehmen die Niederschläge ab
In solchen Fällen fragt der Autor beim Amt nach den Belegdaten. Es kam eine Antwort:
LWF: … „Die in diesem Artikel gemachte Aussage zu den abnehmenden Niederschlägen bezieht sich auf die Niederschläge im Sommerhalbjahr, also während der Vegetationszeit, an der Waldklimastation Altdorf in der Zeitreihe der Jahre von 1936 bis heute (siehe Grafik im Anhang). Die von Ihnen angesprochene Erhöhung bezieht sich jedoch erstens auf das Gesamtjahr (nicht nur Sommerhalbjahr), zweitens auf einen anderen Zeitraum (1881-1990) und drittens auf ganz Bayern bzw. Deutschland. Bei der Betrachtung meteorologischer Zeitreihen sind aber der betrachtete Zeitabschnitt, der Zeitraum und die Lokalität von entscheidender Bedeutung. Insofern sind die Aussagen nicht direkt miteinander vergleichbar … “
All das muss der Leser also wissen, um die Aussage des Interviewten bewerten zu können: Die Aussage kling global, in Wirklichkeit ist sie aber sehr eingeschränkt.
Nun gibt es diese Messstation frühestens seit 1991. Die „Messreihe“ soll aber mit dem Jahr 1936 beginnen. Wie gelingt das? Nun, indem man die fehlenden Werte „modelliert“:

Bild 5.1 Der LWF-Antwortmail angehängtes Niederschlagsbild


Die Messreihe von Bamberg mit durchgängigen, wirklichen Messwerten zeigt seit 1879 – 2019 für das Sommerhalbjahr den folgenden Verlauf:

Bild 5.2 DWD-Messstation Bamberg. Verlauf Niederschlag Sommerhalbjahr 1879 – 2019. Grafik vom Autor anhand der DWD-Messdaten erstellt


Legt man die „Daten“ der Waldmessstation Altdorf über die Stations-Messwerte von Bamberg, ergibt sich folgendes Bild. Der generelle Verlauf stimmt teilweise verblüffend überein. Allerdings könnte man meinen, dass die „modellierten“ Werte der Station Altdorf (1936 – 1998) im Vergleich einen zu hohen Niederschlag ausweisen:

Bild 5.3 Stationswerte Bamberg und Klimastation Altdorf überlagert

Oberflächen-Versiegelung

Nun nimmt der Niederschlag allen gegenteiligen Meldungen von „Klimafachpersonen“ insgesamt zu. Doch kommt der Niederschlag über weite Flächen nicht mehr vollständig in das Grundwasser. Grund ist die nicht mehr vernachlässigbare Bodenversiegelung Deutschlands, welche inzwischen einen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen von 14 % hat:
WIKIPEDIA: Deutschland Bodenversiegelungsgrad 5,5 %
UBA Siedlungs- und Verkehrsfläche
Siedlungs- und Verkehrsfläche gesamt: 49.819 km
2
das sind ca. 14 % der Gesamtfläche von Deutschland (357.386 km2)

Bild 6 Deutschland nach Bundesländern, Siedlungs- und Versiegelungsflächen-Anteil. Grafik vom Autor anhand der Daten des UBA erstellt


Bei dieser Größenordnung dürfte die Versiegelung einen nicht mehr zu vernachlässigenden Anteil an Grundwasserabsenkungen haben.

Noch nie seit dem Mittelalter ging es dem Wald so gut wie heute

Nach den (Pseudo-)Informationen unserer Medien und „Fachpersonen“, könnte man auf die Idee kommen, dem Wald wäre es vor Ausrufung des Klimawandels immer gut gegangen und erst mit dem sich stetig wandelnden Klima würde er „leiden“. Dabei geht es ihm heute so gut wie noch nie seit dem Mittelalter. Das „Leiden unter dem Klimawandel“ ist eine reine Erfindung der modernen GRÜNEN und sich wichtigtuender Förster (rein private Meinung des Autors).
Das gilt für die vergangenen, vier Jahrzehnte (seit der offiziellen Waldzustandserfassung). Und ist so „schlimm“, dass in „modernen“ Waldzustandserhebungsberichten die schlechtere Vergangenheit extra abgeschnitten wird, wohl um die Bürger nicht mit widersprechenden Daten zu „verunsichern“:

Bild 7 Auszug aus dem Bayerischem Waldschadensbericht, in dem durch Weglassen der schlechten Anfangsjahre ein aktuell schlechterer Waldzustand suggeriert wird. Bild aus einem Foliensatz des Autors


Bild 8 Verlauf des Wald-Schadenszustandes von 1984-2014 für alle Baumarten (normiert). Grafik vom Autor zusammengestellt. Datenquelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, März 2014. Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2014


Und wurde so auch im letzten Klima-Monitoringbericht 2019 des UBA (wieder) festgestellt::

Bild 9 Deutschland Waldzustand, amtliche Feststellung. Quelle: Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019


Wie extrem schlimm es um unsere Wälder früher stand, lässt sich in Berichten nachlesen, man muss danach nur etwas suchen.

Bild 10 Quelle: Bayerns Wälder. 250 Jahre Bayerische Staatsforstverwaltung, Forstheft 3-4: „Anmutiges Waldland“, „Steckerleswald“, Wirtschaftswald, Naturreservat – ein (mehr historischer) Streifzug durch die bayerischen Waldungen


In Chroniken finden sich ab und an Naturfotografien/alte Stiche. Wer darauf achtet, dem fällt auf, wie kahl damals heute dicht bewaldete Gegenden waren. Im Vergleich ist der heutige Waldbestand und -zustand geradezu „paradiesisch“:
SPIEGEL WISSENSCHAFT 02.12.2014: Jahrhundertbilanz Europa ergrünt
… Der Kontinent ist deutlich grüner geworden. Über das 20. und 21. Jahrhundert hat sich der Wald um ein Drittel vergrößert … Bereits seit dem Mittelalter hat man Wälder in Europa kontinuierlich abgeholzt, um an Holz zu kommen und neue Siedlungsfläche zu erschließen. Das hat dazu geführt, das um 1900 und auch schon einige Zeit zuvor kaum Wälder in Europa übrig geblieben sind.
Exemplarisch dazu die zwei folgenden Ansichten zum Schloß Zeil in Württemberg. Man benötigt viel Klimahysterie und Geschichtsignoranz, um aufgrund der aktuellen Waldsituation Billiarden von EUROs (der Bürger) zur CO2-Minderung auszugeben, um den Wald retten zu wollen.

Bild 11 Schloss Zeil. Quelle: Historisches Lexikon Bayerns, Wald Waldnutzung


Bild 12 Schloss Zeil, ähnliche Sicht wie Bild 11. Quelle: Schwäbische Bäderstraße

Der Borkenkäfer zerstörte Deutschen Wald schon, als noch niemand von einem „Klimawandel“ wusste

Wieder stellt sich die Frage: Ist die Borkenkäferplage wirklich einzigartig, so dass sie alleine auf das sich ständig verändernde Klima, beziehungsweise die daraus abgeleitete, angeblich zunehmende Trockenheit geschoben werden kann?
Die Antwort: Ein klares Nein.
Dazu machen auch solche Meldungen stutzig, in denen „ … seit dem … “ angegeben ist:
[4] SPIEGEL WISSENSCHAFT 11.03.2019: Sachsen droht größte Borkenkäferplage seit dem Zweiten Weltkrieg
Das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg hatte bereits im Januar berichtet, dass die Käfer dort 2018 so aktiv waren wie seit 15 Jahren nicht mehr. In Hessen berichteten Waldexperten Ende Februar von katastrophalen Zuständen. Auch in Bayern waren ersten Berechnungen zufolge 2018 mehr Bäume befallen als in den Jahren zuvor …
Diese Einschränkungen sind nicht zufällig. Einmal begann die aktuelle Borkenkäferplage bereits Anfang der 90er Jahre, wie es ein Dokument der Bayerischen Forstverwaltung belegt:
LWF Aktuell, Heft 34, Nov. 2002
… Seit etwa Mitte der neunziger Jahre entwickelte sich im Bereich des Nationalparks Bayerischer Wald eine Massenvermehrung des Buchdruckers (Ips typographus), die große Teile der Fichten-altbestände vor allem in den Hochlagen, aber auch in den Hanglagen bedrohte und immer noch bedroht …

Bild 13 Bayerischer Wald, Fichtenverlust durch Borkenkäfer auf Teilflächen. Quelle: LWF Aktuell, Heft 34, Nov. 2002


Allerdings wiesen ausgerechnet die Jahre von ca. 1980 bis zum Maximum im Jahr 2000 den höchsten Niederschlag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus (Bild 3). Das Bild des erst und nur aufgrund der aktuellen Trockenheit so massiv auftretenden Borkenkäfers gerät damit gewaltig ins Wanken.
Unsere Medien und „Klimafachpersonen“ finden aber immer einen Weg, das Gegenteil zu vermuten, beziehungsweise zu glauben:
[1] SPIEGEL: (Christian Stöcker) … „Dass der Klimawandel im Gange ist, das war uns allen bekannt. Aber dass es uns jetzt in dieser Intensität so schnell überrollt hat, das haben wir, glaube ich, alle nicht geglaubt“, hat ein Forstwirt dem ZDF dieses Frühjahr gesagt (Link zum ZDF) …
Forstwirte scheinen allgemein „anfällig“, ja geradezu süchtig nach medialer Aufmerksamkeit zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sie keine Hemmungen zu zeigen, dass sich auch dieser Berufsstand problemlos anforderungsgerecht „verbiegen“ kann:
[9] EIKE 25. April 2020: Wenn Medien immer nur Personen mit der gleichen Meinung fragen, können sie (und diese Personen) nie gescheiter werden
Geht man weiter in die Historie, kommt erstaunliches zutage: Borkenkäferplagen schlimmsten Ausmaßes gab es früher regelmäßig. Die letzte, ganz besonders Schlimme wütete zum Ende des 2. Weltkrieges.
Wie man in der damaligen Mitteilung lesen kann, „durften“ damals allerdings noch plausible Erklärungen für die Ursachen angeführt werden.

Bild 14 Borkenkäferplage in Deutschland zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Quelle: Walter Thalenhorst Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten (Pflanzenpathologie) und Pflanzenschutz Vol. 60, No. 1 (Januar 1953), pp. 15-19


Wie solche Plagen bereits damals von der Politik ideologisch vereinnahmt wurden, zeigt ein Spiegel-Artikel:
DER SPIEGEL 06.11.1948: Helden des Waldes
Am Direktorenstuhl des ostzonalen Forstamtsleiters Pfalzgraf nagt der Borkenkäfer. Das SED-Blatt „Thüringer Volk“ berichtet „Aus dem Leben der Partei“, Pfalzgraf nehme in der Frage der Borkenkäferbekämpfung einen Standpunkt ein, der in schroffem Widerspruch zur Linie der SED stehe.Die sozialistischen Linienrichter werfen ihrem Parteigenossen Pfalzgraf vor, er mache nicht die Nazi-Forstbeamten sondern den Mangel an sachverständigem Personal für die Borkenkäfergefahr in der Ostzone verantwortlich. Dabei lehne er es ab, Waldarbeiter, die „ihre Treue zur demokratischen Entwicklung“ bewiesen hätten, in verantwortliche Funktionen zu bringen. Bloß weil sie keine fachliche Lehre und Schule absolvierten …
Es begann aber nicht erst mit dem 2. Weltkrieg. Der Borkenkäfer und anderes Ungeziefer störte und zerstörte auch zur Zeit, als die Natur noch „natürlich“ war:

Bild 15 Historisches Auftreten von Wald-Schadinsekten (vollkommen unvollständige Listung)

Eine Perversion der Geschichte

Auf solche Daten fällt dem Kognitionsforscher nichts anderes ein, als die Frage:
[1] SPIEGEL: (Christian Stöcker) … Jetzt überlegen Sie mal kurz, was Sie lieber mögen: Wälder oder Kohlekraftwerke?
Kann man sich etwas Blöderes vorstellen? Sicher, denn es wird mit Sicherheit noch Blöderes kommen. Nur damit lassen sich wohl Forschungsgelder aktivieren …. und wenn es um das „Klimaretten“ geht, kennt das Niveau nach unten keinen Boden.
In Wirklichkeit müsste sich der Forscher bei den Kohlekraftwerken (und Ölfunden) „bedanken“. Ausschließlich diese haben den Deutschen Wald vor seiner „Ausrottung“ als einziger Energielieferant gerettet. Wäre Walöl noch der Haupt-Öllieferant, gäbe es diese wohl auch nicht mehr …
„Greta“ hatte den Satz ähnlich auch gesagt. Allerdings sagte sie ergänzend so etwas wie „zur Rettung Atomkraftwerke“. In diesem steckte wenigstens so etwas wie eine Erleuchtung drin …

Wissen wird ignoriert

Es gibt noch Stimmen, denen man Kenntnis zutraut. Ob solche in unseren Zeiten noch irgendwo Gehör finden, sei einmal dahingestellt. Zumindest setzt sich dieses Beispiel gegenüber dem, was der Kognitionsforscher von sich gibt und als Vorzeige-Beispiel im Kampf gegen Desinformation betrachtet, wohltuend ab:
[7] Riffreporter: Mit dem Borkenkäfer durch das Jahr
… In der Kernzone des Nationalparks Bayrischer Wald brach die Borkenkäfer-Population nach einigen Jahren von alleine zusammen.
Durch die kommerzielle Forstwirtschaft hat sich der Wald in Europa in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Das Gesamtvolumen des Holzbestandes in den Wäldern ist heute dreimal so groß wie noch vor 70 Jahren (x). Es gibt viele dicht gepflanzte Areale mit jungen Bäume, große alte Bäume sind selten. Die Monotonie in den Wäldern hat ihre Spuren hinterlassen, die Artenfülle tierischer und pflanzlicher Waldbewohner schwindet.
Die Konkurrenz zwischen Mensch und (Borken)Käfer hat eine lange Geschichte. Immer wenn der Käfer sich ausbruchsartig vermehrt, fällt Schadholz an. In der Zeit von 1950 bis 2000 gingen jährlich durchschnittlich 2,9 Millionen Festmeter Schadholz auf die Kosten des Borkenkäfers. Zum Vergleich: Die Menge dieses „Käferholzes“ betrug pro Jahr (zumindest bis zum Jahr 2000) im Durchschnitt rund 1 Prozent der europäischen Holzeinschlagsmenge. Am stärksten betroffen vom Borkenkäfer sind meist die Fichten, die nicht dort wachsen, wo sie ursprünglich verbreitet sind, wie etwa auf künstlichen Anbauflächen in Bayern und Baden-Württemberg.

Trotz der jahrhundertelangen Auseinandersetzung mit dem Borkenkäfer weiß man bis heute nicht genau, warum die Käferpopulationen manchmal explosionsartig anwachsen und dann wieder zusammenbrechen. Durch Stürme umgeworfene Bäume und trockenes, warmes Klima sind zwar Schlüsselfaktoren für lokale Borkenkäferplagen. Doch sie erklären laut einer Forschungsarbeit von Lorenzo Marini von der Universität Padua die Populationsdynamik in der Mehrheit der Fälle nicht (2).
… Ein ungutes Gefühl hat Peter Biedermann, wenn er sieht, wie zurzeit sonst mit der Borkenkäferplage umgegangen wird: „Wir werden den Käfer in manchen Gebieten nicht mehr los, auch wenn wir die befallenen Bäume permanent aus dem Wald schaffen.“ Durch dieses Vorgehen halte man die Käfervermehrung ständig am Laufen und lasse gar nicht erst zu, dass sie nach einer gewissen Zeit womöglich auch von alleine zusammenbrechen würde. „Wir greifen immer vorher ein“, kritisiert Biedermann.
Ein Umdenken ist nötig. „Man weiß schon seit 20 oder 30 Jahren, dass die Wälder umgebaut werden müssen und natürlich hat auch die Fichte eine Chance, allerdings in Hochlagen etwa des Harzes oder der Alpen“, sagt Biedermann. Es gäbe Risikokarten, auf denen man ablesen könne, wo in Deutschland der Befall mit Borkenkäfern besonders stark sei. „Mein Vorschlag ist – und ich verstehe, wenn ein Waldbesitzer darüber nicht erfreut ist: in den Hochrisikogebieten im Flachland, wo Fichten natürlicherweise nicht wachsen und man den Käfer sowieso nicht mehr los wird, sollte man ihn einfach einmal lassen und beobachten was passiert.“

Dafür ist die Entrüstung besonders groß

Der Kognitionsforscher ist ohne Zweifel belesen. So kennt er auch die Meldung unseres Umwelt-Bundesamtes über CO2-Schadkosten:
[1] SPIEGEL: (Christian Stöcker) … Das Umweltbundesamt schätzt, dass eine Tonne aus fossilen Brennstoffen erzeugtes CO2 Folgeschäden in Höhe von 180 EUR erzeugt …
… Allein die deutschen Braunkohlekraftwerke haben im Jahr 2018 noch 131 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. In den Jahren davor war es noch mehr. Multipliziert man 131 Millionen Tonnen Kohlendioxid mit der Schadensschätzung des Umweltbundesamtes von 180 Euro pro Tonne, kommt man auf eine erstaunliche Zahl: Knapp 23,6 Milliarden Euro Schaden. In einem Jahr.

Was der Forscher nicht gelesen hat, oder eher wieder unterschlägt: Diesen Schadenswert hat nicht das Umweltbundesamt geschätzt. Zu so etwas sind die hochbezahlten Fachpersonen dieses (politisch gesteuerten) Amtes ohne externe Berater gar nicht in der Lage.
Diesen „Schadenswert“ hat das UBA aus externen Studien einfach abgeschrieben. Selbstverständlich hat es „belegt“, dass etwas Wahres daran ist. Im Wesentlichen deshalb „weil es alle anderen ebenfalls abschreiben“:
[10]Das Umweltbundesamt (UBA) hat in der gerade veröffentlichten Methodenkonvention 3.0 seine Empfehlungen zur Ermittlung solcher Schäden aktualisiert und die Kosten durch Umweltbelastungen neu berechnet. Danach verursacht zum Beispiel die Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) Schäden von rund 180 Euro. Umgerechnet auf die Treibhausgasemissionen Deutschlands 2016 entspricht dies Gesamtkosten von rund 164 Mrd. Euro. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz sparen uns und kommenden Generationen viele Milliarden Euro durch geringere Umwelt- und Gesundheitsschäden.

Bild 16 Tabelle CO2 Kosten. Quelle: UBA [11]

UBA: Gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Umweltkosten
… Umweltkosten sind ökonomisch höchst relevant. Das zeigte bereits der sogenannte „Stern Report“ im Jahr 2006, der die allein durch den Klimawandel entstehenden Kosten auf jährlich bis zu 20 % des globalen Bruttoinlandprodukts bezifferte. Auch auf Deutschland bezogene Schätzungen zeigen die ökonomische Bedeutung der Umweltkosten. So haben allein die deutschen Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2016 Umweltkosten in Höhe von 164 Milliarden Euro verursacht.
Als eine Belegführung wird vom UBA die Fundstelle im IPCC-Bericht angezogen:

Bild 17 UBA, Erklärung der CO2-Schadenskosten


Der Autor hat damals, als es publiziert wurde versucht, die 180 EUR Schaden nachzurechnen. Es ist ihm nicht gelungen. Zum einen, da in der Studie auf viele weitere Studien verweisen wird, die schnell kostenpflichtig sind. Zudem sind die Schäden vorwiegend durch Simulationen für die Zukunft „ermittelt“. Weder die Parametrierungen, noch die „Berechnungen“ sind in den Hinterlegungen nachvollziehbar ausgewiesen.
Der Rechnungsansatz lautet: Alle Kosten durch Wetter, Meerespegel, Erträgen, Schäden, haben ab sofort als Ursache den Klimawandel. Dazu kommen die zukünftigen durch simulierte Extreme ….

Bild 18 Ermittlung von CO2-Schadenskosten. Aus einem Foliensatz des Autors


 

Bild 19 Ermittlung von CO2-Schadenskosten. Aus einem Foliensatz des Autors


Bild 20 Ermittlung von CO2-Schadenskosten. Aus einem Foliensatz des Autors


Quellen
[1] SPIEGEL WISSENSCHAFT Christian Stöcker 05.07.2020: Kohleausstiegsgesetz – Der Wald vertrocknet, die Regierung zündelt
[2] HAW Hamburg: MISDOOM, Multidisziplinäres Internationales Symposium über Desinformation in Online-Medien
[3] kaltesonne 10. Juli 2020: Die Kunst, Erkenntnisse auszublenden und Unsicherheiten nicht zu benennen
[4] SPIEGEL WISSENSCHAFT 11.03.2019: Sachsen droht größte Borkenkäferplage seit dem Zweiten Weltkrieg
[7] Riffreporter: Mit dem Borkenkäfer durch das Jahr
[8] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
[9] EIKE 25. April 2020: Wenn Medien immer nur Personen mit der gleichen Meinung fragen, können sie (und diese Personen) nie gescheiter werden
[10] UbA Pressemitteilung Nr. 37/2018: Hohe Kosten durch unterlassenen Umweltschutz Eine Tonne CO2 verursacht Schäden von 180 Euro – Umweltbundesamt legt aktualisierte Kostensätze vor
[11] UbA Methodenkonvention 3.0 zur Ermittlung von Umweltkosten – Kostensätze Stand 02/2019