Endlich: Merkel fängt wieder mit dem Klima an

Exkurs: Reproduktionszahl R – Wie wird sie berechnet? Anders als die meisten denken! von Michael Klein, Sciencefiles.

Sie begrüße Vorschläge der EU-Kommission, eine Treibhausgasminderung von 50 bis 55 Prozent anzustreben im Vergleich zu 1990„.

Aktuell liegt die Forderung bei „nur“ 40 % – was schon nicht zu schaffen ist.

„Europa müsse bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden“,

zitiert die Welt die Kanzlerin. Und noch einer:

„Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien 65 Prozent betragen. Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen.“ (…)
„Wir stellen in diesem Jahr vier Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung bereit“

Es stellt sich für den kühlen Rechner aber die Frage, wie Merkel die Dekarbonisierung EU-ropas bezahlen will (die anderen werden es bestimmt nicht tun), nachdem sie mit ihrem Starrsinn (Zitat Julian Reichelt, Bild) unserer Wirtschaft heftigen Schaden zugefügt hat, den sie jetzt schon mit umverteilten Steuermilliarden mindern muß.
Noch ein Exkurs: Obwohl die „Coronaseuche“ und die resultierende Volksquarantäne von lechts und rinks nicht eindeutig konträr beurteilt werden, fehlt im Wikipedia-Artikel zu Christian Maria Drosten jegliche Kritik, die in Personenartikeln z.B. von EIKE-Würdenträgern den Hauptteil ausmacht. Im Gegenteil, man liest Jubelarien der Regierungspostille Stern:

„Das Coronavirus hat den Virologen Christian Drosten zum gefragtesten Mann der Republik gemacht. Und zum Star“, und „[…] seit Corona grassiert, ist Drosten der Mann, der die Krise steuert, der uns durch die Krise navigiert. Der nichts beschönigt und nichts dramatisiert. Der abwägt und korrigiert, der sagt, wenn er etwas nicht weiß oder am Vortag zu kurz gedacht hat.“

Wie ist das zu erklären? Es scheint, als wenn sich unsere politisches Kultur mitsamt Journalismus weg von einer eindeutig politischen Ausrichtung zu einer allgemein konformistischen und regierungstreuen Form entwickelt; unabhängig vom Inhalt, der in Zeiten von Merkel und Drosten ja täglich wechseln kann. Dazu sei der Hörblog In dubio mit dem Finanzwissenschaftler Stefan Homburg auf der Achse des Guten empfohlen, der beschreibt, wie er, trotz seiner politisch neutralen Wortmeldungen, von den Internetzgiganten geblockt wurde.

 

 
 




Alarmisten und Medien konstruieren fälschlich eine Verbindung zwischen Coronavirus und Klima

Während des vorigen Monats haben Autoren bei Climate Realism wiederholt die Myriaden von Versuchen seitens von Klima-Alarmisten dokumentiert, bzgl. COVID-19 fälschlich Behauptungen aufzustellen, wonach der Klimawandel, angeblich vom Menschen verursacht, dafür sorgt, dass tödliche Pandemien immer häufiger auftreten und immer gravierender werden.

In einem Editorial für The Hill hat Vinod Thomas von der World Bank Group – eine Organisation, welche wiederholt entscheidende Energieprojekte in armen Entwicklungsländern im Namen des Kampfes gegen den Klimawandel verhindert hatte – geschrieben, „dass es einen Link gibt zu Pandemien wie COVID-19, weil in einer wärmeren Welt zusammen mit menschlichen Eingriffen in Wildnis-Habitate es für ein Virus viel einfacher ist, vom Tier auf den Menschen überzuspringen“.

Das Magazin Time wollte nun bei der Erfindung von Klima-Märchen nicht außen vor bleiben, und so hat Klima-Autor Justin Worland geschrieben: „Zwar habe ich keine Belege dafür, dass der Klimawandel diesem spezielle Virus dabei geholfen hat, vom Tier auf den Menschen überzuspringen, oder dass ein wärmerer Planet bei der Ausbreitung des Virus‘ geholfen hat. Es ist aber wohl ziemlich klar, dass grob gesagt der Klimawandel wahrscheinlich zu einem Aufwärtstrend bei zukünftigen Epidemien führt, verursacht durch Viren und andere Krankheitserrege“.

Die Journale Business Insider und Scientific American haben ebenfalls Artikel veröffentlicht, in denen eine angebliche Verbindung zwischen Klimawandel und Pandemie auf den Schild gehoben wird. Vor allem der Autor des Artikels im Business Insider, welcher den Titel trägt „Climate change is only going to make health crises like coronavirus more frequent and worse“, ist der Gründer eines Unternehmens, welches nach dem Prinzip Müll zu Energie als Low-Carbon-Methode im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung vermarktet.

Der Beitrag im Scinetific American wurde von dem WHO-Forscher Arthur Wyns verfasst. Seinen Artikel kann man getrost als Ablenkungsmanöver betrachten von der verheerenden Reaktion der WHO auf das Coronavirus, ein klassischer Fall dieser Art. Wyns zufolge sollen wir das Klima und nicht die WHO für die rasante Ausbreitung von COVID-19 verantwortlich machen. Die WHO hat den Ernst von COVID-19 selbst dann noch herunter gespielt, als schon Tausende Menschen in vielen Ländern infiziert worden und gestorben waren. Viel zu lange hatte es gedauert, bis die Organisation eine Pandemie ausgerufen hat.

Unter Hinzufügung von Beleidigungen zu dem Schaden agierte die WHO als Propagandaminister für die kommunistische Führung Chinas, nutzte sie doch die chinesischen Staatsmedien, um wiederholt die Reaktion des Landes auf die Pandemie zu loben, wobei die Tatsache heruntergespielt wurde, dass China der Ausgangspunkt des Virus‘ war und dass die Maßnahmen der Regierung bei der Ausbreitung desselben halfen. Die WHO wandte sich auch gegen die Schließung von Grenzen für Reisende aus China, was Amerika, Europa und den Rest der Welt öffnete für Überträger des Virus‘, die aus Wuhan geflohen waren. Auf widerliche Weise haben CNN und andere Anti-Trump-Medienportale in den USA Gleiches getan.

Jeder einzelne dieser Schreiberlinge hätte sich dessen bewusst sein sollen, dass jede angebliche Verbindung zwischen übertragbaren Krankheiten und Klimawandel Unsinn ist. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass übertragbare Krankheiten wie Grippe und COVID-19 bei kühlen und nassem Wetter im Herbst, Winter und Frühling viel häufiger auftreten als im Sommer bei Wärme und Trockenheit. Es ist Allgemeinwissen, dass die Grippesaison der Zeitraum von Herbst bis Frühjahr ist. Auch Erkältungen kommen im Sommer viel seltener vor, obwohl es sie natürlich auch dann gibt.

Historisch waren Kaltperioden mit Hunger durch Missernten und der rapiden Ausbreitung von Pandemien wie der Pest verbunden, welche während der Kleinen Eiszeit wild um sich gegriffen hatte. Im Gegensatz dazu waren wärmere Perioden dadurch gekennzeichnet, dass sich Pandemien typischerweise abschwächen, wenn gleich auch nicht völlig verschwinden, aber auch Hunger und Mangelernährung nehmen rapide ab. In Kapitel 7 des NIPCC-Reports mit dem Titel „Climate Change Reconsidered: Biological Impacts“ werden die Ergebnisse Dutzender begutachteter Studien vorgestellt, denen zufolge frühzeitige Todesfälle durch Krankheiten während kalter Perioden weitaus häufiger vorgekommen waren.

Im Jahre 2010 analysierte der BBC-Gesundheits-Korrespondent Clare Murphy die Sterblichkeit-Statistik des Statistikbüros von UK von 1950 bis 2007. Sein Ergebnis: „Für jedes Gran eines Temperaturrückgangs unter 18°C stiegen die Todesfälle in UK um fast 1,5%“.

Der Analyst im US-Innenministerium Indur Goklany kam in einer Studie über Statistiken von Todesfällen in den USA zu ähnliche Ergebnissen. Jener offiziellen Statistik zufolge sterben während der Monate Dezember bis März etwa 7200 Amerikaner pro Tag – im Vergleich zu 6400 Todesfällen pro Tag im übrigen Jahr.

In einem im Southern Medical Journal im Jahre 2004 veröffentlichten Artikel schrieben W. R. Keatinge und G. C. Donaldson: „Todesfälle mit Bezug zu Kälte sind weitaus zahlreicher als solche mit Bezug zu Wärme oder Hitze, und zwar in den USA, in Europa und fast allen Ländern außerhalb der Tropen, und fast alle Todesfälle sind auf allgemeine Krankheiten zurückzuführen, welche durch Kälte verstärkt werden“.

Im Gegensatz zu den Thesen der Angsterzeuger, welche einen Klima-Betrug vor sich her treiben, weist der überwältigende Großteil wissenschaftlicher Beweise darauf hin, dass es Kälte und nicht Wärme ist, die tötet. Folglich würde es in einer wärmeren Welt mit kürzeren und weniger strengen Wintern zu weniger vorzeitigen Todesfällen führen dürfte – ein Vorteil, der einen geringen Anstieg wärmebezogener Sterblichkeit überwiegen könnte.

Quellen: Climate Realism; Climate Realism; Climate Realism; Nongovernmental International Panel on Climate Change

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/alarmists-media-falsely-link-coronavirus-to-climate

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ist die globale Mitteltemperatur seit 1850 bis heute überhaupt angestiegen?

Das Problem der globalen Mitteltemperatur

Das Problem der Bestimmung einer globalen Mitteltemperatur besteht darin, ein Temperatur-Flächenmittel über die gesamte Erde zu berechnen, welches sich auf Meeresspiegelhöhe bezieht. Damit wird die Bestimmung für hohe Berge und ganze Gebirge nicht gerade leichter. Weiterhin wird die jeweilige mittlere Jahrestemperatur oder der Mittelwert des kältesten und wärmsten Monats der zugehörigen Flächen verwendet. In heutiger Zeit sieht sich für diese Aufgaben das Climate Research Unit (CRU) zuständig. Es gibt Zeitgrafiken der globalen Mitteltemperatur heraus (s. Bild 1). Sie werden dabei aber nur als Anomalien zur Verfügung gestellt, wobei als Bezugswert der HADCRUT4-Anomalie der Temperaturmittelwert von 1961-1990 vom CRU definiert wird. Hier die aktuelle HADCRUT4-Zeitreihe:

Bild 1: HADCRUT4 des Climate Research Unit (CRU)


Bereits mit dem unbewaffneten Auge ist eine globale Temperaturzunahme von 1850 bis 2019 oder auch von 1910 bis 2019 von etwas mehr als 1 °C ablesbar. Leider führt die Anomalieangabe zu Problemen, wenn man an Absolutwerten der globalen Mitteltemperatur interessiert ist. Die HADCRUT-Internetseite hat diese Probleme unauffällig in „Answers to Frequently-asked Questions“ entsorgt (hier). Dort heißt es, ins Deutsche übersetzt:
Stationen an Land befinden sich auf unterschiedlichen Höhen und verschiedene Länder messen die durchschnittlichen monatlichen Temperaturen mit unterschiedlichen Methoden und Berechnungsformeln. Um Verzerrungen zu vermeiden, die sich aus diesen Problemen ergeben könnten, werden die monatlichen Durchschnittstemperaturen auf Anomalien bezogen auf den Zeitraum mit der besten Abdeckung (1961-90) reduziert. Für die zu verwendenden Stationen muss eine Schätzung des Basisperiodenmittelwerts berechnet werden. Da viele Stationen für den Zeitraum von 1961 bis 1990 keine vollständigen Aufzeichnungen haben, wurden verschiedene Methoden entwickelt, um die Durchschnittswerte von 1961 bis 1990 aus benachbarten Aufzeichnungen oder unter Verwendung anderer Datenquellen zu schätzen (siehe weitere Diskussion zu diesem und verwandten Punkten in Jones et al., 2012 [1] ). Über die Ozeane, wo Beobachtungen im Allgemeinen von mobilen Plattformen aus gemacht werden, ist es unmöglich, lange Reihen tatsächlicher Temperaturen für feste Flächenpunkte zusammenzustellen. Es ist jedoch möglich, historische Daten zu interpolieren, um räumlich vollständige Referenz-Klimatologien zu erstellen (Durchschnittswerte für 1961-90), sodass einzelne Beobachtungen mit dem lokalen Normal für den jeweiligen Tag des Jahres verglichen werden können (weitere Diskussion in Kennedy et al., 2011 [2]).
Klingt schwierig. Natürlich ist wegen des aktuellen Klimahype der Absolutwert der globalen Mitteltemperatur von 1850 bzw. von 1908 (beide Werte sind in etwa gleich) von besonderem Interesse. Nun waren sich bereits unsere Altvorderen des Problems einer Bestimmung des Absolutwertes der globalen Mitteltemperatur wohl bewusst und haben fachlich hervorragende Arbeit bei seiner Lösung geleistet, die sich vor der modernen Klimatologie mit Computerunterstützung nicht zu verstecken braucht. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten des Vaters der modernen Klimatologie, Julius von Hann (hier).

Eine neue Fachpublikation zum Thema

Im März dieses Jahres erschien zum Thema globale Mitteltemperatur“ unvermittelt eine aufschlusreiche und hochinteressante Publikation von G. Kramm et al., 2020 [3] (das pdf der Publikation kann unter dem in [3] angegebenen Link frei im Internet heruntergeladen werden). Diese Arbeit geht  detailliert auf die historischen Berechnungen der globalen Mitteltemperatur ein, berücksichtigt die aktuelle Fachliteratur, beschreibt die mathematisch-physikalischen Grundlagen zur Ermittlung der globalen Mitteltemperatur und diskutiert ausführlich die Probleme auf Grund der unvollständigen Flächenabdeckung durch meteorologische Stationen. Die historischen Berechnungen der Vergessenheit entrissen zu haben, ist hier als besonders wichtig hervorzuheben und nach Kenntnis des Autors in der aktuellen  Fachliteratur bisher noch nicht erfolgt.
Das Fazit dieser Publikation ist überraschend, es lautet the results derived from the historical data suggest no change in the globally averaged near-surface temperature over the past 100 years…“. Also gar kein Anstieg der globalen Mitteltemperatur ab etwa 1910?
Das ist starker Tobak und wohl der Grund, warum solch eine interessante Arbeit vermutlich nicht in einem bekannteren Journal unterzubringen war – verdient hätte sie es. Ohne von dieser Publikation der Autoren Kenntnis zu haben, denn sie wurde erst vor wenigen Wochen im März 2020 veröffentlicht, hatte sich auch der Autor der vorliegenden News des gleichen Themas in seiner demnächst im Buchhandel erhältlichen vierten Auflage des Buchs Energie und Klima: Chancen, Risiken, Mythen“ angenommen. Die Druckfahnen sind bereits in der Pipeline. Das dort zu lesende Fazit, nämlich die Behauptung des CRU über einen über 1°C hohen Temperaturanstirg seit 1850 bzw. seit 1908 sei mehr als fragwürdig, stimmt mit dem Fazit der hier vorgestellten Fachpublikation [3] überein!
In einem Sachbuch geht es natürlich wesentlich einfacher zu als in einer wissenschaftlichen Publikation. Dennoch seien die entsprechenden Textstellen aus der in Kürze erhältlichen vierten Auflage hier im Originaltext wiedergegeben. Die HADCRUT4-Zeitreihe der globalen Mitteltemperatur wird dort nämlich auch noch aus weiteren Gründen als fragwürdig beurteilt, und schließlich darf etwas Werbung für die 4. Buchauflage erlaubt sein. Ein Vorteil für viele Leser wird zudem darin bestehen, neben der für Laien nicht ganz einfachen Lektüre einer wissenschaftlichen Veröffentlichung auch eine ähnlich aussagende kürzere Version vergleichend zur Hand zu haben. In der 4. Auflage des Buchs lautet der Text (Quellenangaben, Kapitel- und Bildbezüge werden hier nicht weiter verfolgt, sind aber der Vollständigkeit halber mit angegeben):
— Beginn Buchzitat 1:
HADCRUT4 weist die folgenden ernsthaften Widersprüche auf:

  1. Die fehlende Übereinstimmung von HADCRUT4 und den Satellitendaten ab 1998. Im Jahre 2008 beträgt der Unterschied sogar 0,3 °C. Die Ballonmessungen (s. Bild 19 unter 2.5.4) bestätigen die Satellitendaten. Daher ist HADRUT4 zumindest ab 1979 wahrscheinlich falsch!
  2. Widerspruch von HADCRUT4 zu den Angaben von Phil Jones und Mitautoren sowie von J. von Hann: Es geht hier um den Zeitraum von 1908 bis 2000 sowie um reale Temperaturen und keine Anomalien. Für die globale bodennahe Temperatur von 1961 bis 1990 geben die Klimaforscher Phil Jones und Mitautoren in einer 1999 von den Reviews of Geophysics der geophysikalischen Union (USA) veröffentlichten Studie den Wert 14 °C an46. Ab hier geht es gemäß den Satellitendaten in Bild 4 nur noch um etwa 0,4 °C herauf bis heute, so dass die aktuelle globale Mitteltemperatur 14 + 0,4 = 14,4 °C beträgt. Prof. Julius von Hann47, Vater der modernen Klimaforschung, gab in seinem 5. Handbuch für Klimatologie für das Jahr 1908 als globales Temperaturmittel eben diesen Temperaturwert von 14,4 °C an. Er verfügte damals über Temperaturdaten, die noch nicht durch industrielle Wärmequellen oder den UHI-Effekt119 verfälscht waren. Gemäß Julius von Hann und der Publikation von P. Jones et al. gab es von 1908 (oder sogar 1850) bis heute, keine globale Erwärmung!
  3. Widerspruch von HADCRUT4 zu weiteren Quellen: Weiter oben wurde die Temperaturstudie besprochen, in welcher der prominenteste Klimawarner Deutschlands, Hans-Joachim Schellnhuber, Mitautor war. In ihr wurde keine globale Erwärmung im 20. Jahrhundert gefunden40. Zwei davon unabhängige weitere Facharbeiten42,43 geben an, dass von Tausenden weltweiten Temperaturreihen des letzten Jahrhunderts etwa ein Viertel Abkühlung und keine Erwärmung aufweisen. Zweifel, ob von einer maßgebenden globalen Erwärmung im 20. Jahrhundert gesprochen werden darf, äußern auch die Klimaexperten Joseph D’Aleo und Anthony Watts, wobei sie auf die starke Erwärmung in den 1930er Jahren hinweisen48.

— Ende Buchzitat 1:
Dazu wird das aus den numerischen Daten des CRU selbsterstellte Bild der HADCRUT4-Zeitreihe  gezeigt
— Beginn Buchzitat 2:

Bild 4: Globale Mitteltemperatur HADCRUT4 von 1850 bis 2018 (blau), globale Mitteltemperatur aus Satellitenmessungen von 1979 bis 2019 (rot) und CO2-Konzentration der Atmosphäre (grün), alle Reihen erstellt aus den numerischen Daten49,50,51. Lineare Regressionsgeraden120 in HADCRUT4 in den Zeitspannen 1850–1911, 1911–1944, 1944–1976, 1976–2001 (schwarz unterbrochen). Wegen unterschiedlicher Anomalie-Nullwerte wurden die Satellitendaten um 0,18 °C angehoben, so dass sie sich mit HADCRUT4-Daten 1979-1980 deckten.
 — Ende Buchzitat 2:
 

Der Grund des Unterschieds im Temperaturanstieg?

An Hand der geschilderten Fakten drängt sich die Frage nach dem Grund der unterschiedlichen Angaben für den Anstieg der globalen Mitteltemperatur seit 1850 bzw. etwa 1910 auf. Wenn HADCRUT4 mehr als 1 °C Temperatursteigerung anzeigt, kann es nur an unterschiedlichen absoluten Basistemperaturen des Jahres 1908 bzw. 1850 liegen. Und so ist es tatsächlich. Die sehr umfangreichen Facharbeiten am Anfang des 20. Jahrhunderts, die in der hier besprochenen Publikation [3] sehr detailliert und ausführlich geschildert sind und stark vereinfacht mit der Angabe von 14,4 °C für 1908 seitens Julius von Hann zusammengefasst werden können, widersprechen extrem den Angaben von HADCRUR4, NASA GISS und Berkeley von 13,7°C, 13,6°C bzw. 13,6°C, wie sie schon im Abstract von [3] zitiert werden.
Also das Rätsel gelöst? Nicht ganz, denn es gibt noch einen weiteren Aspekt! Ein aufmerksamer Leser wird sich nämlich fragen, wie die verantwortlichen Autoren der modernen Werte von HADCRUT4, NASA GISS und Berkeley ihre Werte im Vergleich mit den sehr sorgfältig ermittelten und gut begründeten historischen Werte erklären. Er wird dazu in den betreffenden modernen Facharbeiten – sämtlich über Google Scholar erreichbar – neugierig nachsehen und nichts finden. Zumindest für HADCRUT4 hat der Autor in den zugehörigen Fachpublikationen (hier) nicht das geringste Zitat, geschweige denn ein näheres Eingehen auf die historischen Messungen gefunden. Es sieht tatsächlich so aus, als ob die moderne Klimaforschung“ diese Arbeiten nicht kennt. Da dies unwahrscheinlich ist, darf wohl von bewusstem Ignorieren ausgegangen werden.
Klimaforscher wie beispielsweise Phil Jones vom CRU, der bereits mit Durchstechereien anlässlich des Climate Gate“ Skandals auffiel (hier), hätten somit auch noch die Regeln ordentlichen wissenschaftlichen Arbeitens missachtet. Publikationen von Fachkollegen mit anderen Ergebnissen als den eigenen haben sie nicht zitiert, geschweige denn sich mit ihnen wissenschaftlich auseinandergesetzt. Diese perfide Strategie ist verständlich. Bei einer Null-Erwärmung“ über die letzten 100 Jahre bliebe von einem gefährlichen anthropogenen Klimawandel kaum noch etwas übrig, und den finanziell/politischen Profiteuren wäre die propagandistische Basis des teuren und wohlstandsvernichtenden Unsinns Klimaschutz“ entzogen.

Quellen

[1] Jones, P.D., Lister, D.H., Osborn, T.J., Harpham, C., Salmon, M. and Morice, C.P., 2012: Hemispheric and large-scale land surface air temperature variations: an extensive revision and an update to 2010. Journal of Geophysical Research 117, D05127.
[2] Kennedy J.J., Rayner, N.A., Smith, R.O., Saunby, M. and Parker, D.E., 2011: Reassessing biases and other uncertainties in sea-surface temperature observations measured in situ since 1850 part 2: biases and homogenisation. Journal of Geophysical Research 116, D14104.
[3] Kramm, G., Berger, M., Dlugi, R., and Mölders, N., 2020: Meridional Distributions of Historical Zonal Averages and Their Use to Quantify the Global and Spheroidal Mean Near-Surface Temperature of the Terrestrial Atmosphere. Natural Science, Vol.12 No. 03, Paper ID 98786, https://www.scirp.org/journal/cta.aspx?paperid=98786.