NOAA-Satelliten­aufzeichnungen: zweitstärkster monatlicher Temperatur­rückgang seit Beginn der Satelliten-Ära

In der Version 6.0 beträgt die globale Temperaturanomalie der unteren Troposphäre (LT) für den Monat April 2020 +0,38°C. Im März waren es noch +0,48°C gewesen.

Die Temperaturanomalie der Nordhemisphäre sank von +0,96°C auf +0,43°C von Februar bis April, das ist der zweithöchste Rückgang innerhalb von zwei Monaten in der gesamten, seit 497 Monate langen Satelliten-Ära. Der stärkste derartige Rückgang war von Dezember 1987 bis Februar 1988 mit -0,69°C aufgetreten:

Der lineare Erwärmungstrend seit Januar 1979 ist inzwischen auf +0,14°C pro Dekade gestiegen (blieb jedoch statistisch unverändert bei +0,12°C pro Dekade über den global gemittelten Ozeanen und +0,18°C pro Dekade über dem global gemittelten Festland)

Verschiedene regionale LT-Abweichungen vom 30-Jahre-Mittel (1981 bis 2010) der letzten 6 Monate betragen:


Die globale Gitterpunkt-Anomalie von UAH für April 2020 sollte demnächst hier verfügbar sein.

Die globalen und regionalen monatlichen Anomalien für die verschiedenen atmosphärischen Schichten, die wir untersuchen, sollten demnächst auf folgenden Websites verfügbar sein:

Untere Troposphäre: http://vortex.nsstc.uah.edu/data/msu/v6.0/tlt/uahncdc_lt_6.0.txt
Mittlere Troposphäre: http://vortex.nsstc.uah.edu/data/msu/v6.0/tmt/uahncdc_mt_6.0.txt
Tropopause: http://vortex.nsstc.uah.edu/data/msu/v6.0/ttp/uahncdc_tp_6.0.txt
Untere Stratosphäre: http://vortex.nsstc.uah.edu/data/msu/v6.0/tls/uahncdc_ls_6.0.txt
Quelle: Dr. Roy Spencer
Vom Klimatologen von Alabama State Dr. John Christie:
Globaler Temperatur-Report: April 2020


Globaler Klimatrend seit dem 1. Dezember 1978: +0,135°C pro Dekade:

(Link)
April-Temperaturen (vorläufig):
Global composite temp.: +0,38°C above seasonal average
Northern Hemisphere: +0,43°C above seasonal average
Southern Hemisphere: +0,34°C above seasonal average
Tropics: +0,45°C above seasonal average
März-Temperaturen (Final):
Global composite temp.: +0.48°C above seasonal average
Northern Hemisphere: +0,61°C above seasonal average
Southern Hemisphere: +0,34°C above seasonal average
Tropics: +0,63°C above seasonal average

Anmerkungen zu den am 1. Mai 2020 veröffentlichten Daten (Version 6.0)

Die jahreszeitlich adjustierten Temperaturen sanken ein wenig in den Tropen und auf der Nordhemisphäre verglichen mit den März-Werten. Das führte zu einer globalen Temperaturabweichung vom Mittel um +0,38°C. Worauf wir schon im vorigen Monat hingewiesen hatten ist, dass dieser Rückgang teilweise der Abkühlung des mittleren Pazifiks geschuldet ist. Man erinnere sich daran, dass es in den letzten Monaten des Jahres 2019 zu einem schwachen, warmen El Nino gekommen war, was der Erwärmung der Atmosphäre ein paar Monate lang einen Schub gab, doch ist dieser Effekt inzwischen Vergangenheit. Der Rückgang um -0,53°C innerhalb von zwei Monaten auf der Nordhemisphäre ist selten und wurde nur einmal in der 497 langen Historie übertroffen, als sich nämlich die Atmosphäre zwischen dem Warm-El Nino-Ereignis im Jahre 1987 und der kalten La Nina 1989 abkühlte. Von Dezember 1987 bis Februar 1988 sank die Temperatur auf der Nordhemisphäre um 0,69°C.

Die Region mit der höchsten (warmen) Abweichung vom Mittel war ein großer Hot Spot im zentralen Russland im Gebiet von Krasnojarsk. Der Spitzenwert war nahe Vorogovo aufgetreten mit bemerkenswerten 6,4°C über dem Mittelwert. Wie üblich, wenn es an einer Stelle sehr warm ist, gibt es normalerweise eine ganze Reihe von kalten und warmen Regionen auf der gleichen geographischen Breite, was einen irgendwie stationären Zustand reflektiert. In diesem Monat zeigten sich drei Warmspitzen (zentrales Russland, Golf von Alaska und Europa) und drei Kaltgebieten dazwischen (Japanische See, Kanada und Westrussland). Bewegt man sich von der Warmspitze in Zentralrussland nach Osten zum kalten Gebiet in Kanada, zeigte sich die größte negative Abweichung vom Mittel nahe dem Prince Albert-Nationalpark in Saskatchewan mit einem Wert von 3,3°C.

Neben den oben erwähnten Gebieten war es auch in der Karibik, der östlichen Antarktis* und dem westlichen Australien wärmer als normal. Kälter als normal war es in den Südlichen Ozeanen.

[*Mir ist unklar, was mit „östlicher Antarktis“ gemeint ist. Am Südpol ist überall Norden, egal in welche Richtung man schaut. Anm. d. Übers.]

In den USA war es der kälteste April seit 1998, lag doch die Temperatur um 0,59°C unter dem jahreszeitlichen Mittel. Die April-Temperaturen in den USA weisen jedoch eine sehr große Bandbreite auf, die von -2,54°C im Jahre 1983 bis +2,08°C im Jahre 1981 reicht. In Alaska war es im April wärmer als normal, so dass die mittlere Temperaturabweichung in den 49 US-Staaten des Festlandes nicht so negativ ausfiel wie in den 48 zusammen hängenden Staaten, die -0,24°C betrug.

Die bemerkenswerte Wärme der unteren Stratosphäre in Verbindung mit den Aerosolen der Waldbrände in Australien im vorigen Jahr schwindet offensichtlich. Die globale Temperaturabweichung vom Mittel in dieser Schicht betrug im April 0,00°C, im März war es noch +0,32°C. Unabhängig davon war die April-Temperatur die höchste seit der vulkanisch induzierten Erwärmung im Jahre 1993 nach dem Pinatubo-Ausbruch im Jahre 1991.

Quelle: https://www.nsstc.uah.edu/climate/

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/01/noaa-satellite-records-second-largest-2-month-temperature-drop-in-history/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Ergänzung: In diesem Beitrag [einer deutschsprachigen Website] findet sich die folgende Graphik:

Abbildung: Der Vergleich der Analysen der globalen 2m-Temperaturen bis zum 29. (links) und 30.4.2020 (rechts) und der Prognosen bis zum 6. 5. (links) und bis zum 7.5.2020 (rechts) zeigt in der Prognose eine verschärfte Talfahrt vor allem auf der Südhalbkugel (blaue Linie), aber auch einen Rückgang global (schwarze Linie) und auf der Nordhalbkugel (rote Linie). Die Daten wurden mit dem wärmenden NASA/GISS-Faktor “adjusted” (verfälscht) und liegen in der unverfälschten Realität deutlich niedriger (siehe 0,28 K für Mai 2019 statt 0,5 K). Quelle: Globale 2m-TA


 




Bitte mitmachen: Gemeinsame Anfrage an die Fraktionen des Deutschen Bundestages zu den Regierungsmaßnamen in der Corona-Krise

Bei den fünf, zum Teil wegen ihrer kritischen Haltung zu den Regierungsmaßnahmen der Bundesregierung bekannt gewordenen Professoren handelt es sich um Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, medizinischer Mikrobiologe an der Universität Mainz, den Toxikologe und Immunologe Prof. Dr. Stefan Hockertz, Prof. Dr. Stefan Homburg (Volkswirtschaftslehre) von der Universität Hannover, Prof. Dr. Werner Müller (Betriebswirtschaftslehre) von der Hochschule Mainz und den Psychologen Prof. Dr. Dr. Harald Walach von der Universität Witten-Herdecke.
Vor ein paar Tagen haben sie eine gemeinsame Anfrage an die Fraktionen des Deutschen Bundestages formuliert. Die Wissenschaftler sehen schwerwiegenden Folgen aufgrund des gegenwärtigen Ausnahmezustands, der von den Regierenden mit dem Kampf gegen den Corona-Virus begründet wird, auf das Land zukommen.
Jouwatch dokumentieren den benannten Text und den Aufruf der Professoren, sich ihren Fragen anzuschließen:

Gemeinsame Anfrage an die Fraktionen des Deutschen Bundestages zu den Regierungsmaßnamen in der Corona-Krise

Anfrage nach Art. 17 GG:
Wir sind 5 Professoren verschiedener Fachrichtungen und wir kommen zu der Einschätzung, dass die Reaktionen der Regierung auf die Covid-19-Pandemie angesichts der davon ausgehenden Bedrohungen nicht verhältnismäßig sind. Wir bitten Sie, die am Ende des folgenden Textes, auf den wir uns verständigt haben, gestellten Fragen im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage an die Bundesregierung zu richten. Der Text steht unter dem Motto:
Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein als die Schäden der Krankheit
Bei der massiven Einschränkung von Grundrechten hat der Staat eine Bringschuld, seinen Bürgern die Rechtfertigung immer wieder darzulegen. Dabei ist die Abwägung des Für und Wider der Maßnahmen nachvollziehbar zu erläutern. Sie sind nur zulässig, wenn sie zum Schutz eines überragend wichtigen Rechtsgutes zwingend erforderlich sind, wenn sie verhältnismäßig sind und es kein milderes Mittel gibt. Maßnahmen, die zur Erreichung des Zieles nicht geeignet sind, können nicht erforderlich sein, erst Recht nicht zwingend.
Es wurde bisher keine Abwägung der Folgen der Einführung der Maßnahmen gegenüber einem Verzicht darauf veröffentlicht. Wir zweifeln an, dass es diese Abwägung je gegeben hat. Seit Hippokrates‘ Losung „Erstens nicht schaden, zweitens vorsichtig sein, drittens heilen“ ist unbestritten, dass die Schäden einer Therapie nicht größer sein dürfen als die Schäden einer Krankheit. Das gilt auch, wenn man vor der sprichwörtlichen Entscheidung zwischen Pest und Cholera steht.
Man sollte bei einer schwerwiegenden Entscheidung die Chancen nutzen, deren Eintritt einigermaßen wahrscheinlich ist und Risiken vermeiden, deren Konsequenzen bei einem Eintritt existenzvernichtend wären. Wenn man zwischen zwei entgegengesetzten Richtungen entscheiden muss, sollte man für beide Wege die wahrscheinlichen Folgen sowie Chancen und Risiken abwägen. Bei der Abwägung – sollte sie stattgefunden haben – wurde der enorme wirtschaftliche Schaden anscheinend nicht berücksichtigt. Es wurde auch nicht berücksichtigt, dass die Entwicklung eines Medikaments oder Impfstoffes innerhalb kurzer Zeit ausgeschlossen ist und dass die Lähmung des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft über mehrere Monate unmöglich ist. Die sich in dieser Situation aufdrängende Problemlösung, über eine fortschreitende Infektion eines überwiegenden Teils der Bevölkerung eine Herdenimmunisierung zu erreichen, wurde anscheinend ohne jede Prüfung verworfen.
Die psychischen Schäden lassen sich wirtschaftlich kaum quantifizieren. Die Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Spielplätzen schädigt unsere Kinder. Ihre Lernmotivation wird geschädigt und sie verlernen soziales Verhalten. Ihre Eltern werden zwischen Home-Office, Home-Schooling und Anspruch, die eigenen Kinder liebevoll betreuen zu wollen, zerrieben. Auch sie werden die aktuelle Situation nur zeitlich begrenzt aushalten können. Diese Belastungen erscheinen zudem völlig überflüssig, denn Kinder und Jugendliche zeigen bei einer Infektion kaum Symptome und in Deutschland leben sie auch nur sehr selten mit ihren Großeltern in einem gemeinsamen Haushalt, so dass von ihnen auch keine Infektionsgefahr für sog. Risikogruppen ausgeht.
Weil es mit der Herdenimmunisierung ein geeignetes und minder schweres Mittel gibt, wie Schweden, Südkorea oder Taiwan beweisen, sind die Maßnahmen der Regierung unzulässig. Es wurde nicht dargelegt, dass die Durchseuchung der Gesellschaft schwerwiegendere Folgen haben sollte als die Zerstörung der Wirtschaft und insbesondere der Zusammenbruch des Mittelstandes.
Wir zweifeln an, dass es überhaupt eine besondere Bedrohung der Bevölkerung und selbst der Risikogruppen gibt. In der Zeit vom 01.01. bis 04.03.2017 sind im zeitlichen Zusammenhang mit einer Grippewelle in der Altersgruppe ab 80 Jahren 25.243 Personen mehr gestorben als im gleichen Zeitraum des Jahres 2016, in dem vom Robert-Koch-Institut keine Grippewelle registriert wurde, wobei zur Vergleichbarkeit der 29.02.16 nicht berücksichtigt wurde. Im Zeitraum vom 13.02. bis 29.03.18 starben während einer anderen Grippewelle 23.971 Menschen dieser Altersgruppe mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2016. Zwischen dem 02.07. und dem 23.08.18 starben während einer Hitzewelle 9.585 Menschen mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2016. Zwischen dem 09.03. und dem 24.04.20 wurden vom Robert-Koch-Institut 3.349 Menschen registriert, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion in den Altersgruppen ab 80 verstorben sind – seit dem 25.04. werden diese Zahlen nicht mehr veröffentlicht! Selbst wenn man bei „italienischen Verhältnissen“ hochgerechnet auf die größere Bevölkerung 6,7fache Todeszahlen als jetzt unterstellen würde, wäre noch keine Größenordnung wie im Januar/Februar 2017 oder März/April 2018 erreicht, als die Regierung keinen Anlass zum Handeln gesehen hat und die deshalb auch nicht als bedrohlich eingeschätzt wurde. Es ist auch nicht bedrohlich, wenn wie in den Jahren 2016 bis 2018 90 % der Verstorbenen 60 Jahre oder älter sind und wenn 96,6 % dieser Altersgruppe an Krankheiten statt an Unfällen oder Gewalthandlungen stirbt. Bei Covid-19-Infektionen konnten bisher keine von diesem normalen Verlauf deutlich abweichende Verhältnisse beobachtet werden.
Wenn es aber keine besondere Bedrohung gibt, sind besondere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung unverhältnismäßig. Wenn bei über 25.000 Toten überhaupt keine Bedrohung vorgelegen hat, dann wird eine besondere Bedrohung wohl frühestens bei der dreifachen Anzahl* vorliegen können.
Die Tagesschau vom 21.04.20 zitierte den Basler Pathologe Tzankov: „Natürlich hätten die Verstorbenen viele Vorerkrankungen und die Lebenserwartung sei sicher kürzer als die von Gesunden. ‚Aber alle diese Patienten hätten wahrscheinlich ohne Covid-19 länger gelebt, vielleicht eine Stunde, vielleicht einen Tag, eine Woche oder ein ganzes Jahr.‘ Ohne das Coronavirus wären die Verstorbenen, die er obduziert habe, ‚wahrscheinlich noch am Leben‘.“ (https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-obduktionen-103.html) Die Maßnahmen der Regierung ließen sich verfassungsrechtlich aber höchstens dann rechtfertigen, wenn damit eine große Anzahl von Menschenleben nachhaltig gerettet würde. Die Verlängerung einer Sterbephase ist kein überragend wichtiges Gemeinschaftsinteresse! Sie widerspricht wahrscheinlich sogar dem Interesse der Sterbenden. Eine Lebensverlängerung um ein Jahr reicht nicht aus. Sie könnte in keinem Fall die massenhafte Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz mittelständischer Unternehmen oder ganzer Branchen (z.B. Gastronomie) rechtfertigen. Die aktuelle Situation unterscheidet sich grundlegend von der verfassungsrechtlichen Problematik beim Luftsicherheitsgesetz. Es geht nicht darum, ob der Staat wahrscheinlich Sterbende aktiv töten darf, um andere Menschen zu retten. Es ist zu fragen, ob der Staat mit unverhältnismäßig hohem wirtschaftlichen Schaden und mit massiven Grundrechtseinschränkungen das Leben von wahrscheinlich Sterbenden verlängern muss, oder ob er nicht Sterbende schneller sterben lassen darf (bzw. sollte oder muss), um die Grundrechte und die wirtschaftliche Existenz der Lebenden zu schützen.
Die Maßnahmen der Regierung erscheinen angesichts der enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden, die sie verursachen, auch unverhältnismäßig. Wenn wegen des überwiegend hohen Alters und der Vorerkrankungen jeder potentiell Gerettete noch durchschnittlich 1.000 Tage** Restlebenszeit hätte, würden selbst bei 200.000 vermiedenen Todesopfern nur 200 Mio. Lebenstage gerettet. Bei einem wirtschaftlichen Schaden von 1.000 Mrd. € wären das 5.000 € pro gerettetem Lebenstag, und das wahrscheinlich bei stark eingeschränkter Lebensqualität. Diese hohen Kosten sind durch nichts zu rechtfertigen. Die Maßnahmen, die einen wirtschaftlichen Schaden in solcher Größenordnung verursachen, sind deshalb unverhältnismäßig. Zudem ist zu berücksichtigen, wie viele Menschen durch die unnötige Absage lebenswichtiger Operationen bereits jetzt zusätzlich verstorben sind und wie viele aufgrund der absehbaren Kürzung der Gesundheitsausgaben nach einer tiefen Rezession zusätzlich versterben werden.
Wenn die Regierung die Rechtfertigung für ihre Maßnahmen nicht dezidiert darlegen kann, wären sie aufzuheben. Deshalb verlangen wir Antworten auf folgende Fragen:
1) Welche konkreten Szenarien lagen am 13.03.20 vor, und aus welchen Grund hat sich die Regierung für Kontaktbeschränkungen und gegen die Herstellung der Herdenimmunität entschieden?
2) Was waren die Gründe, wegen der die Regierung in der Covid-19-Pandemie eine Bedrohung für die Bevölkerung sieht, obwohl sich die Sterblichkeit nicht wesentlich von den alltäglichen Todesfällen unterscheidet und sie sogar wesentlich niedriger ist als im Januar/Februar 2017, März/April 2018 und Juli/August 2018, als die Regierung keinerlei Aktivität gezeigt hat.
3) Mit welchen Gründen rechtfertigt die Regierung die hohen wirtschaftlichen Schäden und die zusätzlichen Sterbefälle, die aus ihren Maßnahmen resultieren, vor allem unter Berücksichtigung der geringen geretteten Lebenszeit.
4) Was sind die Gründe für die Schließung von Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen und Hochschule, wenn die Erkrankung doch an jungen Menschen spurlos vorbeigeht und eine natürliche Immunität möglichst vieler Menschen eher hilfreich im Kampf gegen noch wenig bekannte Erreger ist?“
Anmerkungen:
*= bis 25.000 keine Bedrohung, 25-75.000 normale Bedrohung, über 75.000 besondere Bedrohung
**= lt. RKI liegt der Altersmedian der Verstorbenen bei 82 Jahren, es sind 58 % Männer (Restlebenserwartung 6,92 Jahre) und 42 % Frauen (8,21 Jahre) mit Corona-Infektion gestorben, woraus sich eine durchschnittliche Restlebenszeit von 7,46 Jahren ergibt. Wenn aber bei 75 % wegen der Vorerkrankungen eine Restlebenszeit von nur noch 365 Tagen unterstellt wird, dann ergibt sich ein gewogener Durchschnitt von 955 Tagen. 1.000 Tage dürften also nicht zu niedrig geschätzt sein.
28. April 2020
Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Medizinische Mikrobiologie, Universität Mainz
Prof. Dr. Stefan Hockertz, Toxikologie/Immunologie, tpi consult GmbH, Bollschweil, ehem. Univ. Hamburg
Prof. Dr. Stefan Homburg, Volkswirtschaftslehre, Universität Hannover
Prof. Dr. Werner Müller, Betriebswirtschaftslehre, Hochschule Mainz
Prof. Dr. Dr. Harald Walach, Psychologie, Universität Witten-Herdecke
Am 28.04.2020 haben sich die Unterzeichner des folgenden Textes auf folgende gemeinsame Anfrage nach Art. 17 GG an die Fraktionen des Deutschen Bundestages verständigt.
Wenn Sie ebenfalls Antworten auf diese Fragen wollen, dann können Sie sich an die Fraktionen wenden:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag – fraktion@cducsu.de
SPD-Bundestagsfraktion – direktkommunikation@spdfraktion.de
AfD-Bundestagsfraktion – buerger@afdbundestag.de
FDP-Bundestagsfraktion – dialog@fdpbt.de
Fraktion Die Linke im Bundestag – fraktion@linksfraktion.de
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen – info@gruene-bundestag.de
Es genügt ein kurzer Text wie:
Ich schließe mich den Fragen der 5 Lockdown-kritischen Professoren an.
Quelle: https://harald-walach.de/2020/04/29/gemeinsame-anfrage-an-die-fraktionen-des-deutschen-bundestages-zu-den-regierungsmassnamen-in-der-corona-krise/

Der Text und die Bildmontage wurde übernommen von Jouwatch hier



Michael Moore als Energiewende-Kritiker: Der falsche Freund

Mit „wenn sogar der schon sagt, dass…“ fangen dann die Meldungen an und der „Überläufer“ wird zum Kronzeugen erklärt. Wenn also der linke Filmemacher und Aktivist Michael Moore anlässlich des „EarthDay“ seinen neuesten Dokumentarfilm über die angeblich so heilsame „Erneuerbare Energie” kostenlos ins Netz stellt, hat das Gewicht.
Der Film ist ein typisch Moore’sches Stück, in dem der Zuschauer keine Sekunde darüber im Zweifel bleibt, welche Seite die des Filmemachers (also die richtige) und welche die falsche ist. Moores neuester Film „Planet oft the Humans“ stellt in starken – oder genauer gesagt „gestärkten“ – Bildern eine Generalabrechnung mit der weltweiten „Energiewende“ am Beispiel der USA dar. Moore desillusioniert sein grün-weltretterisch angehauchtes Publikum, indem er hinter die Kulissen von Solar-, Wind- und Biomasse-Industrie blickt und die ökologischen Folgen des Hypes um die „renewable energy“ aufzeigt. Überall Scheinheiligkeit, egal wohin Moore in dieser Branche schaut.
Der Film enthält im Grunde jedoch keine einzige Information, über welche die Kritiker der „Energiewende“ nicht schon seit Jahren vergeblich sprechen. Die Herolde und Kobolde der Energiewende sind lauter, besser vernetzt und finanziell so gut ausgestattet, dass Kritiker mühelos aus dem Diskurs gedrängt werden. Doch Moore ist eben nicht irgendein Kritiker, er hat die Seiten gewechselt und ist vom Saulus zum Paulus geworden – so scheint es. Jedoch nur auf den ersten Blick.
Der Film ist wirklich unterhaltsam, und auch wenn Moore, wie üblich, zur Dramatisierung und verkürzter Darstellung neigt, sollten Sie sich den Film unbedingt ansehen, um sich selbst ein Urteil bilden zu können. Aber wie Sie sich natürlich denken können, kann ich mir einige Bemerkungen mal wieder nicht verkneifen.

Die Metamorphose grüner Ideen

So, wie man den Anblick der Weite erst genießen kann, wenn der Gipfel des Berges erklommen ist, konnte auch die Ökobewegung erst in einem Umfeld ökonomischer Sicherheiten, also „auf dem Gipfel“ einer prosperierenden Gesellschaft entstehen. Die Grünen waren, so betrachtet, nie die Revolutionäre, für die sie sich gern halten, sondern leiteten eher evolutionäre Veränderungen und (oft) Verbesserungen ein. Beispiel: Das Auto war eine technische Revolution, während der Katalysator – so nützlich diese Neuerung auch war – lediglich eine Evolution darstellte. Dass man bewährte Prozesse optimieren kann und die Effizienz steigert, ist aber in Industriegesellschaften eine Binsenweisheit.
Doch in vielen Grünen steckt heute eben auch ein linker Revolutionsführer, der raus will, um Politik zu „gestalten“. So kommt es, dass grüne, eher evolutionäre Positionen sich immer mehr linken, revolutionären Positionen annähern. Öko-Bewegungen werden mit der Zeit stets kompromissloser, radikaler, extremistischer. Was als F4F-Eisbär-Rettung beginnt, endet zuverlässig im Nihilismus wie bei „Extinction Rebellion“ und damit in Fundamentalkritik an der Gesellschaft, der Wirtschaft und dem Menschen an sich. Der grünen Bewegung wohnt also eine Tendenz zur Inhumanität inne, weil der vermeintliche Wissensvorsprung einer „eingeweihten“ Elite, die sich im Besitz einer Wahrheit wähnt, die unwissende und unwillige Masse zu ihrem Glück zwingen muss. Nicht anders sieht das Selbstverständnis vieler Linken aus, die sich im Besitz einer perfekten „wissenschaftlichen Theorie” wähnen, an die es die Praxis anzupassen gilt.
Michael Moore stellt die CO2-Molekül-Zählerei nicht grundsätzlich infrage und befasst sich auch nicht mit technologischen Erwägungen, Wirkungsgraden und Kosten. Die unmittelbaren Schäden, welche die Natur durch den Ökostrom-Wahn nimmt, stellt er zwar treffend dar, doch macht er dafür nicht den ideologischen Blindflug verantwortlich, in welchem sich Aktivismus und Politik befinden. Der Linke Moore beschuldigt den Kapitalismus, was sich ideologisch perfekt mit dem deckt, was die grünen Extremisten von Extinction Rebellion antreibt. Der Sammelbegriff „links-grün” trifft also in der Endkonsequenz zu.

Die Kapitalismuskritik des Michael Moore

Für die im Film gezeigte ökologische Katastrophe infolge des Einsatzes von Sonne, Wind und Biomasse macht Moore Kapitalismus und Gewinnstreben skrupelloser Konzerne verantwortlich. Doch unter wirklich marktwirtschaftlichen Bedingungen würden weder Solar- noch Windenergie in der heutigen Form gedeihen. Jenseits von einigen Spezialanwendungen und Off-Grid-Insellösungen bedarf es vielmehr massiver politischer Einflussnahme, damit sich die Wirtschaft auf derlei unattraktives Gelände begibt.
Die Huhn-oder-Ei-Frage ist, was war zuerst da: die Subvention oder die Idee, wie man das Gold der Steuerzahler und Verbraucher mittels Ökostrom zu Stroh spinnen kann? Mangelnde Effizienz und Zuverlässigkeit, großer Flächenverbrauch und hohe Wartungskosten, schlechte Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien… nur wenig spricht für den massenhaften Einsatz von Solar- und Windkraftanlagen als Ersatz konventioneller Kraftwerke und deren Weiterentwicklung. Doch wo ein politischer Wille ist und Geld winkt, findet die Wirtschaft natürlich einen Weg, es einzustreichen. Die Ineffizienz der „Green Energy“ steht deren Ausbau nur deshalb nicht im Weg, weil die Politik alle Einwände beiseite wischt und Medien, Aktivisten die Profiteure ihr nach Kräften dabei helfen.
Je weiter ein Wirtschaftszweig von der Politik entfernt ist, umso näher ist er den Prinzipien der Marktwirtschaft. Die Branche der Erneuerbaren ist der Politik jedoch sogar noch näher als die Rüstungsindustrie der nationalen Sicherheit. Waffen kann man überall kaufen. Aber ohne politisches Patronat und im echten Wettbewerb kann die „Grüne Energie” nirgends auf der Welt überleben. Was das für wirtschaftliche Folgen hat, begreifen wir erst allmählich – in Deutschland zum Beispiel beim Blick auf die Stromkosten. Michael Moore begriff es, als er sah, wer profitiert und wie die gepriesenen Projekte sich entwickeln.

Blind für die Rolle von Politik, Medien und Aktivisten

Die ökologischen Folgen der „Grünen Energie“ macht Moore in seinem Film insgesamt sehr gut sichtbar. Doch er ist blind für die Rolle von Politik, Medien und Aktivisten, und alle seine Vorwürfe laufen am Ende darauf hinaus, dass der Mensch selbst durch Hemmungslosigkeit (Überbevölkerung) und Gier (Kapitalismus) das eigentliche Problem sei. Doch glaubt im Ernst jemand, die „grüne Revolution“ könnte ein Erfolg sein, wenn sie nur nicht in die Hände „gieriger Kapitalisten“ geriete, die sie „pervertieren“?
Die tendenzielle Überbevölkerung der Erde halte ich – anders als Moore – auch nur für eine temporäre Episode, die durch Bildung, Marktwirtschaft und infolgedessen durch politische Stabilität und akkumulierten Wohlstand überwunden werden kann. Wann eine Gesellschaft den Punkt überschritten hat, ab dem die Bevölkerungszahl nicht weiter wächst und sogar zurückgeht, kann man in der demographischen Entwicklung Europas erkennen. Dass unsere Politiker den einsetzenden Rückgang der Bevölkerung als Problem betrachten, statt hierin eine Chance zur Konsolidierung zu sehen, zeugt meiner Meinung nach leider von Unkenntnis.
Der Film lässt offen, wie sich die Autoren die Lösung des Problems der Überbevölkerung konkret vorstellen und ob der ganze Green-Energy-Schwindel beendet werden kann, bevor die Menschheit den trügerischen Verheißungen noch bis über die Klippe folgt. Sozialistische „Abkürzungen“ durch (andere) staatlicher Eingriffe unter der Ägide einer (anderen) Wissenselite, wie sie vielleicht jenen vorschweben, die den „grünen Weg” verlassen und lieber gleich einen sozialistischen einschlagen möchten, führen aber mit Sicherheit in eine (andere) Katastrophe. Im Film tauchte bei 1:16:00 das Logo von „Extinction Rebellion“ auf, was sicher kein Zufall war.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs BlogUnbesorgt.




Windkraft-Versorgungsschiff rammt Windkraftanlage vor Borkum

Chris Frey hatte es vorausgesehen: Die Windräder in der Nordsee (Offshore-Windparks) stellen für die Schiffahrt ein Hindernis dar. Nun knallte ausgerechnet ein Windpark-Versorgungsschiff, sogar beim Anlegen, auf eine Anlage namens Borkum Riffgrund 1.  Die Njord Forseti ist ein erst 2016 gebauter kleiner Tender und brachte Technikpersonal und Material zu den Windrädern. Drei Leute wurden verletzt; ein Mann schwer. Grund für die Karambolage war vermutlich der Wellengang oder ein Defekt.
In der Deutschen Bucht gibt es über 400 Offshore-WKA. Was, wenn ein Großschiff wie ein Öltanker ein Windrad rammen würde? Eine Ölpest, verursacht durch eine „umweltfreundliche“ WKA wäre nicht im Sinne des politischen Entscheiders. Man könnte denken, die Frachter halten doch Abstand zu den möglichen Hindernissen. Das stimmt schon, gilt aber nur im Falle der einwandfreien Manöverierbarkeit. Ein im Sturm am Ruder beschädigtes schweres Frachtschiff wäre aber eine schwer beherrschbare Gefahr.
Breit berichtet wird das Ereignis nicht. Die Achse ist der wichtigste Verteiler; und natürlich einige örtliche Blätter.




Woher kommt der Strom? Schönes Frühlingswetter, zuviel Saft im Netz.

16. Woche
Exportkosten
Frankreich, Dänemark, die Schweiz sowie die Niederlande machten gute Geschäft. Nur der deutsche Stromkunde nicht. Der zahlt den höchsten Strompreis Europas. Die konventionellen Stromerzeuger ließen praktisch die letzten 5 Tage der 16. Woche die Stromunterdeckung bestehen, die sich durch schwache Windstromerzeugung ergab. Es wurde darauf spekuliert, dass der Strom günstiger eingekauft werden kann, als wenn man ihn selbst herstellt. Die Importpreise schwankten zwischen etwa 20 Euro und knapp 50 Euro/MWh. Die Exportpreise zwischen etwa 8 und -78 Euro/MWh.
Die Tabelle mit den aus den Energy-Charts entnommen Werten sowie der daraus generierte Chart zeigen die physikalischen Stromflüsse nach. Agora weist die kommerziellen Handelsflüsse auf. Daher kommt es zu den unterschiedlichen Werten bei den Import-/Exportzahlen.
Die Corona-Krise ließ den Strombedarf auch in der Woche nach Ostern sinken. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie man vermuten könnte. Der Strombedarf verlagert sich offensichtlich in die Haushalte.

Tagesanalysen

Sonntag, 12.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,70%, davon Windstrom 19,15%, Sonnenstrom 24,47%, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,09%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Ostersonntag ist bedarfsarm. Die konventionelle Stromerzeugung wurde stark heruntergefahren. Zum Ende des Tages reicht auch eine verstärkte Pumpspeicherstromerzeugung nicht, um den Bedarf zu decken. Stromimporte werden nötig. Vor allem Frankreich profitiert.
Montag, 13.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,27%, davon Windstrom 46,61%, Sonnenstrom 15,25%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,41%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der immer wieder rekordverdächtige Ostermontag: Tatsächlich spielen Sonne und Wind mit. Die mittels erneuerbarer Energieträger erzeugte Strommenge erreicht fast 77%. Nicht ganz der Rekord (78,88). Aber immerhin. Der Wermutstropfen. Zum großen Teil (7:00 bis 19:00 Uhr) muss der Strom verschenkt werden. Zum größten Teil sogar mit Bonus (10:00 bis 18:00 Uhr).
Dienstag, 14.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,04%, davon Windstrom 31,58%, Sonnenstrom 18,42%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,04%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Ich weiß nicht, ob auch das ein Rekord ist. Aber heute ab 12:00 Uhr beginnt eine sehr lange Stromunterdeckungsphase. Europa, übernehmen Sie. Decken Sie die Versorgungslücken des größten Industrielandes des Kontinents. Hört sich gut an, stimmt aber nicht ganz. Morgen, am 15.4.2020 gibt es einen Unterbruch von 10:00 bis 15:00 Uhr. Aber dann …
Mittwoch, 15.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,41%, davon Windstrom 27,97%, Sonnenstrom 22,03%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,41%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute Mittag – die Sonne scheint kräftig – wird tatsächlich noch mal etwas Strom exportiert, zum Teil praktisch verschenkt. Ansonsten wird Strom importiert. Heute ist auch Österreich dabei.
Donnerstag, 16.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,63%, davon Windstrom 15,74%, Sonnenstrom 24,07%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wenig Wind, viel Sonne, den ganzen Tag belässt es die deutsche Stromversorgungsindustrie bei einer kompletten Stromunterdeckung. Man will offensichtlich nicht. Zwar wird Pumpspeicherstrom erzeugt. Doch der langt bei weitem nicht aus. Der Im-/Exportchart zeigt,  dass heute mal Tschechien ein gutes Geschäft mit den Preisdifferenzen macht. Aber auch Österreich.
Freitag, den 17.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,96%, davon Windstrom 9,62%, Sonnenstrom 25,00%, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,35%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
War die Windstromerzeugung bereits gestern sehr schwach, so liegt sie heute nahezu komplett darnieder. Über den Tag: Still ruht die See. Tschechien und Österreich sind auf den Geschmack gekommen. Preisdifferenzen werden genutzt. Gewinn eingefahren. Die Niederlande und Dänemark liefern viel Strom. Selbstverständlich ist das alles geplant von der deutschen Stromwirtschaft. Vielleicht profitiert sie sogar das ein oder andere Mal mit den Spekulationen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass der deutsche Stromkunde …
Samstag, 18.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,78%, davon Windstrom 22,55% Sonnenstrom 21,57%, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,67%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die lange Phase der Stromunterdeckung endet am Mittag. Es droht gleichwohl Ungemach. Denn, statt dass die Windstromerzeugung relativ gemächlich zulegt, macht sie praktisch jeden Tag der nächsten Woche einen Sprung nach oben. Heute aber ist alles im relativ grünen Bereich. Deutschland importiert – bis auf die Mittagsspitze – Strom zu moderaten Preisen. Die konventionellen Stromerzeuger bewegten sich die gesamte Woche in einem relativ engen Fenster. Wenn man von der regelmäßigen Erzeugung von Pumpspeicherstrom absieht.

Aktuelles Lebensumfeld nicht weiter verschandeln lassen

Frau Hermine Mut fragte im Kommentarbereich des Artikels 14. Woche: Jeden Dienstag lesen wir aufs Neue, dass Strom von Frankreich, der Schweiz und Österreich nach Deutschland importiert werden musste – Pumpspeicherkraftwerke machen es möglich.  Frage hier: wäre es nicht möglich, auch in D eine größere Anzahl/Kapazität an diesen Pumpspeicherkraftwerken zu bauen – Gebirge vom Harz bis zum großen Arber und Berchtesgaden sind doch vorhanden?? Was steht dem entgegen? 
Die Pläne  von Trianel (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen). Jeweils ein Pumpspeicherkraftwerk in Nethe (NRW) und Schmalwasser (Thüringen) (Abbildung 1) und zuvor in der Eifel (Abbildung 2) wurden aufgegeben. Nicht zuletzt der Widerstand betroffener Bürger trug zu diesem Ergebnis bei. Die Menschen wollen nicht ob einer sehr ungewissen Klimazukunft in 30 bis 80 Jahren ihr aktuelles Lebensumfeld noch weiter verschandeln lassen (Abbildung 3). Allein die Windkraftanlagen in der Eifel lassen von der ursprünglich-natürlichen Landschaft kaum noch etwas übrig. Aber auch ein Pumpspeicherkraftwerk allein hat schon gigantische Ausmaße. Bilder des größten Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal (Thüringen) in Deutschland belegen dies (Abbildung 4).
Deutschland importiert in der Tat aus Frankreich und der Schweiz Strom, wenn dieser benötigt wird. Doch nur ganz selten Strom aus Österreich. Dieses Land ist regelmäßig auf Strom aus Deutschland angewiesen. Es deckt damit vor allem den eigenen Bedarf. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Deutschland auch Strom aus Dänemark, den Niederlanden und Schweden importiert. Länder nördlich/westlich von Norddeutschland gelegen. Ein Beleg, dass auch -zigtausende installierte Windräder in Norddeutschland kaum Windstrom erzeugen, wenn kaum Wind weht. Und deshalb Strom aus Nordländern importiert werden muss. (Abbildung 5).
Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.
Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de