Nein zur Rückkehr zur Normalität! Robert de Niro, Madonna, Juliette Binoche und rund 200 weitere Promis und Wissenschaftler appellieren
Die bekannte Schauspielerin Juliette Binoche (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins) und der unbekannte Physiker Aurélien Barrau fordern in einem Appell in Le Monde, daß es nach Corona-Sars2 bei der neuen Normalität bleiben müsse. Was soll das heißen? Die neue Normalität ist ja das alte Bekloppt.
Im Text wird das hier gesagt (Übersetzung von mir und Google):
Die „Anpassungen“ reichen nicht mehr aus, das Problem ist systemisch.
Die aktuelle ökologische Katastrophe ist Teil einer „Meta-Krise“: Das massive Aussterben des Lebens auf der Erde ist nicht mehr zweifelhaft und alle Indikatoren deuten auf eine direkte existenzielle Bedrohung hin. Im Gegensatz zu einer Pandemie, so schwerwiegend sie auch sein mag, handelt es sich um einen globalen Zusammenbruch, dessen Folgen unermeßlich sein werden.
Wir fordern daher die Staats- und Regierungschefs und die Bürger feierlich auf, aus der noch unhaltbaren Logik herauszukommen und endlich an einer umfassenden Überarbeitung der Ziele, Werte und Volkswirtschaften zu arbeiten.
Der Konsumismus hat uns dazu gebracht, das Leben an sich zu leugnen: das der Pflanzen, das der Tiere und das einer großen Anzahl von Menschen. Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und die Zerstörung natürlicher Räume bringen die Welt an einen Kippunkt.
Aus diesen Gründen, zusammen mit den immer größer werdenden sozialen Ungleichheiten, erscheint es uns undenkbar, „zur Normalität zurückzukehren“.
Die radikale Transformation, die auf allen Ebenen erforderlich ist, erfordert Kühnheit und Mut. Es wird nicht ohne ein massives und entschlossenes Engagement geschehen. Wann wird gehandelt werden? Es ist eine Frage des Überlebens, ebenso wie der Würde und der Beständigkeit.
Versteht der geneigte Leser, was die wollen? Die Unterzeichner selber wohl nicht so genau. Das Geschwurbel liest sich wie ein Erguß von Roger Hallam, dem Gründer von Extinction Rebellion XR, der verschärften Form von Fridays for future. Passend dazu wurde Hallam letztes Jahr nach einer Holocaust-Leugnung intern kaltgestellt.
Offiziell nimmt der Appell Bezug auf die nicht existierende Sars2-Pandemie, will aber in Wirklichkeit irgend etwas zur nicht existierenden Klimakrise aussagen. Das paßt überhaupt nicht zusammen; und so tut es nicht Wunder, daß der aktuelle Appell ein Aufguß einer Aktion von 2018 ist, die einen ähnlichen Text in Le Monde publizierte, die teilweise von denselben Leuten unterzeichnet wurde, von denen 2020 aber einige fehlten (Alain Delon etc).
Man wollte offensichtlich das Medien-Tamtam um Sars2 ausnutzen, um den erkalteten Brei wieder aufzuwärmen. Lesen Sie sich einmal die Unterzeichnerliste durch (Auszug unten). Hätten Sie gedacht, daß unsere geliebten Promis und Stars sich für diese seltsame Aktion hergeben? Daß Prominente, in der Öffentlichkeit gefragt, sich gegen Krieg und Hunger und für Frieden und Naturschutz aussprechen, ist so bekannt wie belanglos. Was sollten sie auch anderes sagen, ohne zu einer fünfminütigen Rede anzusetzen?
Daß der Wahnsinn einer planetaren Volksquarantäne wegen einer Infektionskrankheit, die weniger schlimm als die alljährliche Grippe ist, einschließlich wirtschaftlichen Selbst-Boykotts, nun zur Rettung der Erde vor dem Klimakollaps und anderer ausgedachter ökologischer Katastrophen genutzt werden soll, das kann man nur noch als brutal bezeichnen. Ging es den millionenschweren Promis in ihren Villen nicht schlecht während der Quarantäne? Vermutlich nicht; Superschauspieler wie Robert de N. können sowieso kaum vor die Tür in New York und müssen in Limousinen von Paparazzi unerkannt umhergekarrt werden.
Hollywood-Größen wie de Niro und Javier Bardem sind überdies schon bekannt für ihre grüne Gesinnung (aber nicht für ihr grünes Verhalten). De Niro lästerte 2016 über „Klimakiller“ Donald Trump; und Bardem war Sprecher auf einer Gretademo bei der COP25 in Madrid. Stars haben sich immer schon auf Benefizgalen u.ä. engagiert; aber die heutige penetrante Propaganda für die politischen Ansichten extremer Lobbygruppen ist etwas Neues. Im Englischen spricht man schon von „Virtue signalling“, Tugend-Signalisierung. Oppositionspolitiker wie Petr Bystron (AfD, MdB) drücken es noch etwas deutlicher aus: „Hofnarren des Systems“.
Hier die Namen der Unterzeichner (Auswahl):
Isabelle Adjani, Schauspielerin ;
Pedro Almodovar, Regisseur ;
Javier Bardem, Hollywood ;
Emmanuelle Béart, Schauspielerin ;
Monica Bellucci, Schauspielerin ; Matrix
Juliette Binoche, Schauspielerin
Cate Blanchett, Schauspielerin ;
Marion Cotillard, Schauspielerin ;
Penélope Cruz, Schauspielerin ;
Willem Dafoe, Hollywood ;
Cécile de France, Schauspielerin ;
Robert De Niro, Hollywood ;
Lars Eidinger, Hollywood ;
Olafur Eliasson, Künstler
Marianne Faithfull, Sängerin ;
Abel Ferrara, Regisseur ;
Ralph Fiennes, Hollywood ;
Jane Fonda, Schauspielerin ;
Eva Green, Schauspielerin ;
Jim Jarmusch, Regisseur ;
Naomi Klein, antikapitalistische Globalisierungskritikerin
Mélanie Laurent, Schauspielerin ; Inglorious Basterds
Madonna, Sängerin ;
Rooney Mara, Hollywood ;
Julianne Moore, Schauspielerin ;
Michaël Ondaatje, Der englische Patient
Thomas Ostermeier, Theaterregisseur
Vanessa Paradis, Sängerin, Schauspielerin
Joaquin Phoenix, Hollywood ; Der Joker
Iggy Pop, Sänger
Radu Mihaileanu, Regisseur ; Zug des Lebens
Charlotte Rampling, Schauspielerin ;
Isabella Rossellini, Schauspielerin ;
Sting, Sänger ; Inschallah
Barbra Streisand, Sängerin, Schauspielerin,
Jean-Louis Trintignant Schauspieler
Rufus Wainwright, Sänger ;
Wim Wenders, Regisseur ;
Olivia Wilde, Schauspielerin ;
Muhammad Yunus, Nobelpreis für Mikrokredite an Frauen
Aktualisierung: Ein Leser wies darauf hin, daß der skandalöse Kommentar von Rainald Becker am 6.5. in den Tagesthemen („Es wird keine Normalität mehr geben, Ihr Spinner und Wirrköpfe!“) auf die Aktion der 200 Promis referiert. Interessant: Schon 2016 wurde Becker für seine Hofberichterstattung kritisiert:
„Der ARD-Chefredakteur Rainald Becker bejubelt das Regierungshandeln regelmäßig auf eine Weise, die sogar Regierungssprecher Steffen Seibert peinlich wäre.“